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Aladdin und die Wunderlampe - web-zwerge.de

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ich glaube, <strong>de</strong>r Sohn <strong>de</strong>s Großwesirs wird nicht so glücklich sein, wie er hofft. Doch re<strong>de</strong>n wir<br />

nicht weiter darüber. Bring uns lieber das Aben<strong>de</strong>ssen! Dann will ich ein wenig in <strong>die</strong> Kammer<br />

gehen. Es wird schon alles gut wer<strong>de</strong>n."<br />

<strong>Aladdin</strong>s Mutter ahnte, was ihr Sohn vorhatte. Er wür<strong>de</strong> wohl <strong>die</strong> W<strong>und</strong>erlampe gebrauchen, um<br />

<strong>die</strong> Heirat <strong>de</strong>r Prinzessin zu hinter treiben. Und sie täuschte sich nicht. Nach <strong>de</strong>m Aben<strong>de</strong>ssen<br />

ging <strong>Aladdin</strong> in sein Zimmer <strong>und</strong> verschloss <strong>die</strong> Tür hinter sich. Dann holte er <strong>die</strong> Lampe hervor<br />

<strong>und</strong> rieb sie.<br />

Augenblicklich zeigte sich <strong>de</strong>r Geist <strong>und</strong> sprach zu ihm: ,,Was verlangst du? Ich bin <strong>de</strong>in Diener<br />

<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Diener aller, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Lampe in <strong>de</strong>r Hand haben. Ich <strong>und</strong> alle übrigen Diener <strong>de</strong>r Lampe<br />

wer<strong>de</strong>n dir gehorchen."<br />

Da sagte <strong>Aladdin</strong>: ,,Höre, du hast mir bisher auf meinen Wunsch immer zu essen gebracht.<br />

Diesmal habe ich einen an<strong>de</strong>rn Auftrag für dich. Der Sultan hat mir <strong>die</strong> Hand seiner Tochter<br />

versprochen. Nun hält er sein Wort nicht. Noch vor Ablauf <strong>de</strong>r Frist von drei Monaten vermählt<br />

er sie mit <strong>de</strong>m Sohn <strong>de</strong>s Großwesirs. Nun befehle ich dir als treuem Diener <strong>de</strong>r Lampe, <strong>die</strong><br />

Neuvermählten zu entführen <strong>und</strong> hierher zu bringen."<br />

,,Mein Gebieter", erwi<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r Geist, ,,ich wer<strong>de</strong> <strong>die</strong>sen Befehl ausführen. Hast du noch einen<br />

Wunsch?"<br />

,,Für <strong>de</strong>n Augenblick keinen", sagte <strong>Aladdin</strong>. Da verschwand <strong>de</strong>r Geist.<br />

<strong>Aladdin</strong> aber begab sich zu seiner Mutter zurück. Ruhig verbrachte er <strong>de</strong>n Abend. Er unterhielt<br />

sich mit ihr über <strong>die</strong> Vermählung <strong>de</strong>r Prinzessin. Aber er sprach so, als ob gar nichts vorgefallen<br />

wäre. Nach einiger Zeit ging er in seine Kammer, ohne sich jedoch zu Bett zu begeben. Er<br />

erwartete <strong>die</strong> Rückkehr <strong>de</strong>s Geistes <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Vollzug seines Befehles.<br />

Es dauerte gar nicht lange, da brachte auch schon <strong>de</strong>r Geist <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Neuvermählten. Zu ihrem<br />

großen Erstaunen setzte er sie mitten im Zimmer <strong>Aladdin</strong>s nie<strong>de</strong>r. <strong>Aladdin</strong> hatte <strong>die</strong>sen<br />

Augenblick voll Ungeduld erwartet. Nun sagte er hocherfreut zu <strong>de</strong>m Geist:<br />

,,Nimm <strong>die</strong>sen jungen Ehemann <strong>und</strong> trag ihn hinaus in ein an<strong>de</strong>res Gemach! Morgen früh bei<br />

Tagesanbruch komm wie<strong>de</strong>r zu mir!"<br />

Augenblicklich trug <strong>de</strong>r Geist <strong>de</strong>n Sohn <strong>de</strong>s Großwesirs fort. In einer kleinen Kammer legte er<br />

ihn nie<strong>de</strong>r. Dort hauchte er ihn an; dadurch wur<strong>de</strong> er betäubt <strong>und</strong> konnte sich <strong>die</strong> ganze Nacht<br />

nicht rühren. <strong>Aladdin</strong> war glücklich, <strong>die</strong> Prinzessin so nahe zu sehen. Aber er wahrte<br />

ehrerbietigste Zurückhaltung <strong>und</strong> sagte nur in zärtlichem Ton: ,Fürchtet Euch nicht, erlauchte<br />

Prinzessin! Ihr seid in Sicherheit: Nichts soll Euch zulei<strong>de</strong> geschehen. Wie groß auch meine<br />

Liebe zu Euch ist, nie wer<strong>de</strong> ich <strong>die</strong> Schranken <strong>de</strong>r Ehrfurcht überschreiten, <strong>die</strong> ich Euch<br />

schul<strong>de</strong>."<br />

Die Prinzessin war wie betäubt von <strong>de</strong>m unerwarten, rätselhaften Ereignis. Sie hörte kaum auf<br />

<strong>die</strong> Re<strong>de</strong>n <strong>Aladdin</strong>s. Auch war sie so verstört, dass sie kein Wort hervorbrachte. <strong>Aladdin</strong> aber<br />

war zufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Gang <strong>de</strong>r Ereignisse. Er suchte sein Lager auf <strong>und</strong> war bald in ruhigen<br />

Schlummer versunken. Nicht so <strong>die</strong> Prinzessin. Es war das erstemal in ihrem Leben, dass sie sich<br />

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