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Aladdin und die Wunderlampe - web-zwerge.de

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"Da ist ja <strong>die</strong> Frau wie<strong>de</strong>r", sagte er zum Großwesir, ,,<strong>die</strong> uns vor einigen Monaten das schöne<br />

Geschenk gebracht hat. Bring sie gleich zu mir. Deinen Bericht kannst du später fortsetzen."<br />

Der Großwesir führte <strong>die</strong> Frau vor <strong>de</strong>n Sultan. <strong>Aladdin</strong>s Mutter warf sich vor <strong>de</strong>n Stufen <strong>de</strong>s<br />

Thrones nie<strong>de</strong>r. Sie wünschte <strong>de</strong>m Sultan Macht, Glück <strong>und</strong> langes Leben. Als sie sich wie<strong>de</strong>r<br />

erhoben hatte, fragte <strong>de</strong>r Sultan nach ihren Wünschen.<br />

,,Großmächtiger König", antwortete sie, ,,<strong>die</strong> drei Monate sind um. Nach <strong>die</strong>ser Frist wolltet Ihr<br />

Euer Versprechen einlösen. Ich komme nun abermals im Namen meines Sohnes <strong>Aladdin</strong> vor<br />

Euren Thron. Und ich bitte Euch, Eure Tochter Badrulbudur mit meinem Sohne zu vermählen."<br />

Der Sultan hatte gehofft, daß nach drei Monaten von einer Ehe mit <strong>die</strong>sem <strong>Aladdin</strong> keine Re<strong>de</strong><br />

mehr sein wür<strong>de</strong>. Er sah ja, daß <strong>die</strong> Mutter <strong>Aladdin</strong>s <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rsten Volke angehörte. Also hielt<br />

er eine Verbindung seiner Tochter mit <strong>de</strong>m Sohn <strong>die</strong>ser Frau nicht für angemessen. Ratlos blickte<br />

er jetzt <strong>de</strong>n Großwesir an.<br />

,,Was meinst du?" fragte er ihn. ,,Ich habe <strong>die</strong>ser Frau mein Wort gegeben. Aber je<strong>de</strong>r kann<br />

sehen, daß es arme Leute sind. Sie passen nicht in <strong>die</strong> Kreise <strong>de</strong>r Vornehmen. Außer<strong>de</strong>m kenne<br />

ich <strong>de</strong>n Sohn <strong>die</strong>ser Frau gar nicht."<br />

Der Großwesir hatte das Unglück seines Sohnes noch nicht überw<strong>und</strong>en. Er gönnte <strong>die</strong> Prinzessin<br />

keinem an<strong>de</strong>ren. Am allerwenigsten aber sollte sie <strong>die</strong>ser armselige Bursche aus <strong>de</strong>m untersten<br />

Volk besitzen. Er zögerte nicht, seinem Herrn seine Meinung zu sagen.<br />

,,Herr", entgegnete er, ,,es gibt ein Mittel, <strong>die</strong>sen Fremdling von uns fernzuhalten. Ihr könnt Eure<br />

Tochter nicht einem Kerl geben, von <strong>de</strong>m man nicht weiß, wer er ist. <strong>Aladdin</strong> selbst wird sich<br />

darüber nicht beklagen dürfen. Ihr braucht nur einen sehr hohen Preis für <strong>die</strong> Prinzessin<br />

festzusetzen. Dazu wer<strong>de</strong>n seine Reichtümer nicht ausreichen. Das wird ein gutes Mittel sein, ihn<br />

von seiner frechen Bewerbung abzubringen."<br />

Der Sultan billigte <strong>de</strong>n Rat <strong>de</strong>s Großwesirs. Aber er dachte noch eine Weile darüber nach.<br />

,,Gute Frau", sagte er dann, ,,bringe <strong>de</strong>inem Sohn folgen<strong>de</strong> Botschaft: Ich wer<strong>de</strong> mein<br />

Versprechen halten; er soll meine Tochter zur Frau bekommen. Aber er muß eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Brautgabe beschaffen. Ich verlange von ihm vierzig große Becken aus ge<strong>die</strong>genem Gold. Sie<br />

sollen von oben bis unten mit solchen kostbaren E<strong>de</strong>lsteinen angefüllt sein, wie du mir schon<br />

einmal gebracht hast. Ferner verlange ich vierzig schwarze Sklaven, <strong>die</strong> sie tragen. Und vierzig<br />

junge weiße Sklaven, von schönstem Wuchs <strong>und</strong> prächtiger Kleidung, sollen sie begleiten. Wenn<br />

<strong>de</strong>in Sohn <strong>die</strong>se Bedingungen erfüllte, wer<strong>de</strong> ich gern bereit sein, ihn mit meiner Tochter zu<br />

vermählen."<br />

<strong>Aladdin</strong>s Mutter bezeigte <strong>de</strong>m Sultan ihre Verehrung. Dann machte sie sich auf <strong>de</strong>n Heimweg.<br />

Unterwegs zerbrach sie sich <strong>de</strong>n Kopf, wo <strong>Aladdin</strong> all <strong>die</strong>se Schätze hernehmen sollte. Die<br />

E<strong>de</strong>lsteine könnte er vielleicht in <strong>de</strong>r Schatzhöhle von <strong>de</strong>n Bäumen pflücken. Aber <strong>die</strong> vielen<br />

Sklaven, wo sollte er <strong>die</strong> hernehmen! Und sie glaubte, daß <strong>Aladdin</strong> nun von seinem Ziele weiter<br />

<strong>de</strong>nn je entfernt sei. Unter <strong>die</strong>sen Gedanken war sie zu Hause angelangt.<br />

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