Aladdin und die Wunderlampe - web-zwerge.de
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Fenstern, <strong>de</strong>ren Gitter ringsum mit blitzen<strong>de</strong>n E<strong>de</strong>lsteinen ausgelegt waren.<br />
Nach<strong>de</strong>m <strong>Aladdin</strong> <strong>die</strong> Pracht <strong>de</strong>s Palastes bew<strong>und</strong>ert hatte, wandte er sich an <strong>de</strong>n Geist.<br />
"Ich wünsche noch etwas von dir", sprach er. ,,Ich habe es dir zu sagen vergessen: Ein großer,<br />
golddurchwirkter Teppich von allerschönstem Samt soll vom Tor <strong>de</strong>s Sultanspalastes bis hierher<br />
zum Zimmer <strong>de</strong>r Prinzessin führen. Darauf soll <strong>die</strong> Prinzessin einherschreiten. Ihr Fuß darf <strong>de</strong>n<br />
Bo<strong>de</strong>n nicht berühren <strong>und</strong> an keinen Stein stoßen."<br />
Der Geist verschwand, erschien aber im nächsten Augenblick wie<strong>de</strong>r <strong>und</strong> sagte: ,,Dein Wunsch<br />
ist erfüllt."<br />
Da sah <strong>Aladdin</strong> zu seinem Erstaunen <strong>de</strong>n gewünschten Teppich bereits ausgebreitet. Nun trug <strong>de</strong>r<br />
Geist <strong>Aladdin</strong> in sein Haus zurück.<br />
Der Morgen graute, <strong>und</strong> man öffnete das Tor <strong>de</strong>s Sultanspalastes. Die Pförtner wollten ihren<br />
Augen nicht trauen. Auf <strong>de</strong>r weiten Fläche vor <strong>de</strong>m Palast erstreckte sich ein prunkvolles<br />
Gebäu<strong>de</strong>. Ein w<strong>und</strong>erschöner Teppich führte zu ihm hinüber. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich<br />
<strong>die</strong> Neuigkeit im Palast.<br />
Da erwachte auch <strong>de</strong>r Sultan aus <strong>de</strong>m Schlafe. Er erhob sich vom Lager <strong>und</strong> öffnete das Fenster.<br />
Als er hinausblickte, glaubte er zu träumen. Vor ihm stand ein herrlicher Bau mit mächtiger<br />
Kuppel. Und ein prunkvoller Teppich verband seinen Palast mit <strong>de</strong>m neuen Schloß. Da kam auch<br />
schon <strong>de</strong>r Wesir. Er war nicht weniger verw<strong>und</strong>ert als <strong>de</strong>r Sultan, aber er versuchte, das W<strong>und</strong>er<br />
als ein Werk <strong>de</strong>r Zauberei hinzustellen. Denn kein Mensch auf <strong>de</strong>r Welt könne in einer einzigen<br />
Nacht ein solches Bauwerk aufführen.<br />
"Wesir", antwortete <strong>de</strong>r Sultan, ,,warum sprichst du von Zauberei? Du weißt, daß <strong>de</strong>r künftige<br />
Gemahl meiner Tochter hier einen Palast erbauen wollte. Bei <strong>de</strong>n reichen Mitteln, <strong>die</strong> ihm zur<br />
Verfügung stehen, scheint mir das nicht befrem<strong>de</strong>nd. Nut Geld kann man W<strong>und</strong>er wirken. Ich<br />
glaube, du bist es ihm neidig, <strong>de</strong>shalb sprichst du Schlechtes von ihm."<br />
Als <strong>Aladdin</strong> nach Hause kam, legte seine Mutter gera<strong>de</strong> eines <strong>de</strong>r prächtigen Klei<strong>de</strong>r an. Er bat<br />
sie, sich in Begleitung <strong>de</strong>r Skiavinnen in <strong>de</strong>n Sultanspalast zu begeben. Der Sultan solle ihr <strong>die</strong><br />
Erlaubnis geben, <strong>die</strong> Prinzessin am Abend in ihren neuen Palast zu geleiten. Die Mutter tat nach<br />
<strong>de</strong>m Wunsch <strong>de</strong>s Sohnes, <strong>und</strong> als sie wie eine Sultanin geklei<strong>de</strong>t mit ihren Sklavinnen zum Palast<br />
schritt, blieben wie<strong>de</strong>r alle Leute stehen. Aber <strong>die</strong> Volksmenge war weitaus geringer als am<br />
Vortag. Die Frauen waren ja verschleiert <strong>und</strong> streuten keine Münzen.<br />
<strong>Aladdin</strong> aber verließ seine Wohnung, um nicht mehr dorthin zurückzukehren. Seine<br />
W<strong>und</strong>erlampe vergaß er nicht, er nahm sie mit sich, bat aber vorher <strong>de</strong>n Geist nochmals um<br />
zehntausend Goldstücke. Diese streuten seine Sklaven wie<strong>de</strong>r unter <strong>die</strong> jubeln<strong>de</strong> Menge, während<br />
sie zum Palast zogen.<br />
<strong>Aladdin</strong>s Mutter wur<strong>de</strong> vom Sultan mit allen Ehren empfangen. Er führte sie sogleich in <strong>die</strong><br />
Gemächer <strong>de</strong>r Prinzessin. Die Prinzessin nahm sie herzlich auf <strong>und</strong> ließ sie mit köstlichen<br />
Speisen bewirten. Sie selbst ließ sich unter<strong>de</strong>ssen von ihren Frauen anklei<strong>de</strong>n. Als Schmuck legte<br />
sie <strong>die</strong> kostbaren Juwelen aus <strong>Aladdin</strong>s Geschenk an. Dann kam <strong>de</strong>r Sultan in das Zimmer seiner<br />
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