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Das Markusevangelium ist in lateinischer Sprache ... - Radikalkritik

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[118]<br />

II, 8 cont<strong>in</strong>uo agnoscens B εὐθὺς ἐπιγνοῦς DW ἐπιγνοῦς (ohne<br />

εὐθὺς)<br />

I, 45 <strong>in</strong> desertis locis, conueniebant B ἤρχοντο DW ἦν καὶ ἤρχοντο 1<br />

Fälle, <strong>in</strong> denen umgekehrt B weiter weg <strong>ist</strong> vom Late<strong>in</strong>ischen als D<br />

und W :<br />

XI, 32 populum DW: τὸν λαόν B τὸν ὄχλον<br />

XVI, 7 cum <strong>in</strong>troissent DW εἰσελθοῦσαι B ἐλθοῦσαι<br />

V, 14 exierunt DW ἐξῆλθον B ἦλθον<br />

XIV; 7 uobiscum DW µεθ’ὑµῶν B µεθ’ἑαυτῶν<br />

I, 25 exi de hom<strong>in</strong>e DW ἔξελθε ἐκ τοῦ ἀνθρώπου B ἐξ αὐτοῦ<br />

XII, l9 habuerit uxorem DW ἔχῃ γυναῖκα B καταλίπῃ γυναῖκα<br />

Der Vergleich dieser sechs Tafeln lässt deutlich erkennen, dass der<br />

late<strong>in</strong>ische Text nicht von e<strong>in</strong>er der verschiedenen Textgestalten des<br />

griechischen abgeleitet <strong>ist</strong>, sondern dass im Gegenteil die<br />

verschiedenen griechischen Textgestalten allesamt von ihm abgeleitet<br />

s<strong>in</strong>d. Der Vorteil dieser Art von Beweisführung liegt dar<strong>in</strong>, dass sie<br />

ke<strong>in</strong>erlei persönlicher Vorliebe Raum gibt. Sie beruht auf Aufl<strong>ist</strong>ung<br />

von Ab- und Anwesenheit und von begleitenden Varianten. Me<strong>in</strong>es<br />

Erachtens <strong>ist</strong> das der objektivste Beweis für die Ursprünglichkeit des<br />

late<strong>in</strong>ischen Markus.<br />

In dieser H<strong>in</strong>sicht steht Markus e<strong>in</strong>zigartig da. Die Abweichungen<br />

der griechischen Handschriften der anderen Evangelien vone<strong>in</strong>ander<br />

s<strong>in</strong>d weit weniger akzentuiert. Andererseits lassen sich die<br />

Handschriften dieser andern Evangelien, sogar ihr « afrikanischer »<br />

Text, mühelos um e<strong>in</strong>e der griechischen Textgestalten gruppieren.<br />

Und bei ihnen beleuchtet das Griechische die dunklen Passagen des<br />

Late<strong>in</strong>ischen. Bei Markus verhält es sich umgekehrt : <strong>Das</strong> Late<strong>in</strong>ische<br />

beleuchtet die dunklen Passagen des Griechischen.<br />

XL ANHÄUFUNGEN.<br />

Wenn mehrere Übersetzungen e<strong>in</strong>es Textes durch Vergleich<br />

untere<strong>in</strong>ander korrigiert werden, kommt es vor, dass e<strong>in</strong>e Korrektur,<br />

anstatt dass sie Bisheriges ersetzt, h<strong>in</strong>zukommt. Zwei Übersetzungen<br />

e<strong>in</strong>es<br />

1. <strong>Das</strong> E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen der Verbform ἦν <strong>in</strong> DW verursacht, dass <strong>in</strong> desertis locis sich auf<br />

Jesus bezieht: er war <strong>in</strong> der Wüste und kam von dort ...<br />

© Frans Joris Fabri - radikalkritik.de - Berl<strong>in</strong>

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