Das Markusevangelium ist in lateinischer Sprache ... - Radikalkritik
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II, 8 cont<strong>in</strong>uo agnoscens B εὐθὺς ἐπιγνοῦς DW ἐπιγνοῦς (ohne<br />
εὐθὺς)<br />
I, 45 <strong>in</strong> desertis locis, conueniebant B ἤρχοντο DW ἦν καὶ ἤρχοντο 1<br />
Fälle, <strong>in</strong> denen umgekehrt B weiter weg <strong>ist</strong> vom Late<strong>in</strong>ischen als D<br />
und W :<br />
XI, 32 populum DW: τὸν λαόν B τὸν ὄχλον<br />
XVI, 7 cum <strong>in</strong>troissent DW εἰσελθοῦσαι B ἐλθοῦσαι<br />
V, 14 exierunt DW ἐξῆλθον B ἦλθον<br />
XIV; 7 uobiscum DW µεθ’ὑµῶν B µεθ’ἑαυτῶν<br />
I, 25 exi de hom<strong>in</strong>e DW ἔξελθε ἐκ τοῦ ἀνθρώπου B ἐξ αὐτοῦ<br />
XII, l9 habuerit uxorem DW ἔχῃ γυναῖκα B καταλίπῃ γυναῖκα<br />
Der Vergleich dieser sechs Tafeln lässt deutlich erkennen, dass der<br />
late<strong>in</strong>ische Text nicht von e<strong>in</strong>er der verschiedenen Textgestalten des<br />
griechischen abgeleitet <strong>ist</strong>, sondern dass im Gegenteil die<br />
verschiedenen griechischen Textgestalten allesamt von ihm abgeleitet<br />
s<strong>in</strong>d. Der Vorteil dieser Art von Beweisführung liegt dar<strong>in</strong>, dass sie<br />
ke<strong>in</strong>erlei persönlicher Vorliebe Raum gibt. Sie beruht auf Aufl<strong>ist</strong>ung<br />
von Ab- und Anwesenheit und von begleitenden Varianten. Me<strong>in</strong>es<br />
Erachtens <strong>ist</strong> das der objektivste Beweis für die Ursprünglichkeit des<br />
late<strong>in</strong>ischen Markus.<br />
In dieser H<strong>in</strong>sicht steht Markus e<strong>in</strong>zigartig da. Die Abweichungen<br />
der griechischen Handschriften der anderen Evangelien vone<strong>in</strong>ander<br />
s<strong>in</strong>d weit weniger akzentuiert. Andererseits lassen sich die<br />
Handschriften dieser andern Evangelien, sogar ihr « afrikanischer »<br />
Text, mühelos um e<strong>in</strong>e der griechischen Textgestalten gruppieren.<br />
Und bei ihnen beleuchtet das Griechische die dunklen Passagen des<br />
Late<strong>in</strong>ischen. Bei Markus verhält es sich umgekehrt : <strong>Das</strong> Late<strong>in</strong>ische<br />
beleuchtet die dunklen Passagen des Griechischen.<br />
XL ANHÄUFUNGEN.<br />
Wenn mehrere Übersetzungen e<strong>in</strong>es Textes durch Vergleich<br />
untere<strong>in</strong>ander korrigiert werden, kommt es vor, dass e<strong>in</strong>e Korrektur,<br />
anstatt dass sie Bisheriges ersetzt, h<strong>in</strong>zukommt. Zwei Übersetzungen<br />
e<strong>in</strong>es<br />
1. <strong>Das</strong> E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen der Verbform ἦν <strong>in</strong> DW verursacht, dass <strong>in</strong> desertis locis sich auf<br />
Jesus bezieht: er war <strong>in</strong> der Wüste und kam von dort ...<br />
© Frans Joris Fabri - radikalkritik.de - Berl<strong>in</strong>