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Das Markusevangelium ist in lateinischer Sprache ... - Radikalkritik

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ke<strong>in</strong> Zeugnis für e<strong>in</strong> griechisches Orig<strong>in</strong>al, sondern dachte an das<br />

hebräische Wort, von dem σκάνδαλον die Übersetzung <strong>ist</strong>.<br />

Was das den Freitag bezeichnende cena pura betrifft, es <strong>ist</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

Abänderung von παρεσκευή. Es war e<strong>in</strong> geläufiger Ausdruck unter<br />

Late<strong>in</strong> sprechenden Juden (Tertullian Ad nat. 1, 13; August<strong>in</strong> In<br />

Johann. 126, 5 ; Sermones CCXXI). Von den Juden haben die<br />

Chr<strong>ist</strong>en ihn übernommen. Er hat im sardischen Dialekt überlebt, <strong>in</strong><br />

dem der Freitag Kenapura, Kenabura genannt wird 1 . E<strong>in</strong>er Passage<br />

des Festus zufolge 2 war cena pura e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong>us des heidnischen<br />

Rituals. Ansche<strong>in</strong>end bezeichnete er e<strong>in</strong> Mahl zur Vorbereitung der<br />

Mysterien, das durch Abst<strong>in</strong>enz von gewissen Speisen gekennzeichnet<br />

war. <strong>Das</strong>s die Juden late<strong>in</strong>ischer Zunge den Ausdruck übernahmen,<br />

um ihn als Bezeichnung für die Vorbereitung ihres Sabbats zu<br />

verwenden, <strong>ist</strong> e<strong>in</strong> kurioser Vorgang. Assimilierten sie <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er<br />

Weise die Feier des Sabbats mit der Feier der Mysterien ?<br />

Kurz gesagt, die von Pernot vorgebrachten Beispiele und die von<br />

ihm zu Recht geforderte Gegenprobe schwächen die speziellen und<br />

die allgeme<strong>in</strong>en H<strong>in</strong>weise nicht ab, die allesamt mite<strong>in</strong>ander<br />

beweisen, dass der late<strong>in</strong>ische Markus das Orig<strong>in</strong>al, der griechische<br />

die Übersetzung <strong>ist</strong>.<br />

XIII. CLEMENS VON ALEXANDRIEN.<br />

Markuszitate s<strong>in</strong>d rar <strong>in</strong> der frühchr<strong>ist</strong>lichen Antike 3 . Die<br />

lehrreichsten s<strong>in</strong>d die des Clemens Alexandr<strong>in</strong>us vom Ende des 2.<br />

Jahrhunderts <strong>in</strong> Ägypten 4 :<br />

1. Meyer-Lübke. Röm. Etym. Wörterb. § l806, zitiert von Blondheim p. LX.<br />

2. P. 230 b ed. Müller. Leipzig, 1839. zitiert von Blondheim p LIX.<br />

3. So enthält die Rekonstruktion des Neuen Testamentes von Irenäus durch<br />

W. Sanday et.C. H. Turner (Old-lat<strong>in</strong> Biblical texts, n° VIIl, Oxford, 1923) für<br />

Markus nur 4 Seiten, während es für Matthäus 43, für Lukas 26 und für Johannes 16<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

4. Siehe P. M. Barnard, The biblical text of Clement of Alexandria<br />

(Texts and studies, V, 5), Cambridge, 1899 und H. C. Hoskier, Codex B and<br />

its Allies, London, 1914, I, p. 198-204.<br />

© Frans Joris Fabri - radikalkritik.de - Berl<strong>in</strong>

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