Pfadintegralmethoden - Institut für Physik
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Kapitel 1<br />
Einleitung<br />
Im Jahre 1942 entwickelte R.P. Feynman den Pfadintegralformalismus der<br />
Quantenmechanik im Kongurationsraum [1, 2]. Er besticht durch seinen<br />
hohen Anschauungsgrad insbesondere gegenuber der Schrodinger Formulierung<br />
der Quantenmechanik. Das groe Interesse an dem Feynman'schen Formalismus<br />
seit nun mehr als einer Dekade resultiert aber vielmehr aus dem<br />
breiten Anwendungsspektrum der Pfadintegrale in verschiedensten Bereichen<br />
der <strong>Physik</strong> und der wachsenden Bedeutung numerischer Berechnungen. Die<br />
mathematischen Schwierigkeiten, welche bei der analytischen Behandlung<br />
selbst einfachster quantenmechanischer Phanomene auftreten, sind aber bis<br />
heute geblieben.<br />
Der in der Literatur meist bevorzugte Operatorformalismus nach Schrodinger<br />
wird dem statistischen Charakter quantenmechanischer Mewerte mittels<br />
einer dierentiellen und sehr formalen Beschreibung gerecht. Ein Zustand<br />
wird hier jeweils nur aus dem zeitlich innitesimal kurz davorliegenden<br />
Zustand abgeleitet. Feynman dagegen versucht dies mittels klassischer Vorstellungen<br />
global zu verstehen. Fur ihn wahlt ein Teilchen in der Quantenmechanik<br />
im Laufe der Zeit nicht einen, durch das Prinzip der stationaren Wirkung<br />
ausgezeichneten, klassischen Weg, sondern es kann virtuell alle moglichen<br />
Wege (Pfade) einschlagen, welche aber unterschiedlich stark berucksichtigt<br />
werden (vgl. statistische Mechanik). Jedem Pfad kann somit ein Gewicht<br />
zugeordnet werden. Die Summe der Beitrage aller gewichteten Pfade<br />
zwischen zwei Orten ergibt dann die Amplitude der Gesamtwahrscheinlichkeit<br />
des Ortsubergangs (Propagation) in einer vorgegebenen Zeit. Genau<br />
diese Summe uber alle Pfade berechnet das Feynman'sche Pfadintegral und<br />
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