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Gesundheit aus dem Kräterdopf

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Ich bin heute, wo ich doch einige medizinische Kenntnisse zu besitzen glaube, der<br />

Meinung, dass es Rettung in letzter Minute war. Ab dieser Minute bekam ich wieder<br />

Speichelfluss, die Schmerzen und die Blähungen waren wie weggeblasen. Ich trank<br />

dann gleich noch einmal saure Milch, ein paar Stunden später aß ich eine Rahmsuppe<br />

mit viel Kümmel drinnen. Gott sei Dank, ich erbrach nichts mehr, und auch die<br />

Schmerzen blieben weg. Als nachmittags der Arzt kam, erzählte ich ihm mein Erlebnis<br />

und zeigte ihm diese schwarzen Gebilde. Da schüttelte er den Kopf und ich glaube er<br />

hat sich sogar ein bisschen geschämt, dass er da nicht selbst dahintergekommen ist. Ich<br />

musste dann noch ein paar Monate Diät halten, wegen meiner Gelbsucht.<br />

Nach dieser ganzen Sache hätten mir eigentlich schon einige Bedenken kommen müssen,<br />

aber das Leben ging weiter, und ich erholte mich relativ schnell wieder. Etwas war<br />

mir geblieben von der ganzen Geschichte:<br />

Die Nachwirkungen der Gelbsucht. Ich konnte von dieser Zeit an nichts Fettes mehr<br />

essen, und bekam schon eine Gänsehaut, wenn ich nur fettes Fleisch sah. Die Blähungen<br />

traten nicht mehr so häufig auf, denn ich trank ja immer noch die saure Milch,<br />

die mir das Leben gerettet hatte. Das Rheuma war mir natürlich treu geblieben, die<br />

Federbetten hatte ich schon längst gegen Schafwolldecken get<strong>aus</strong>cht, und das brachte<br />

auch etwas Linderung.<br />

Vielleicht trug zu meiner ganzen Misere auch noch bei, dass ich schon seit meiner<br />

Kindheit mit chronisch vergrößerten Mandeln zu tun hatte. Ich hatte sehr oft Angina,<br />

und früher hat ja niemand gewusst wie gefährlich das ist. Wenn ich damals gewusst<br />

hätte, was ich heute weiß, hätte ich mir vieles ersparen können. Wer nämlich unter<br />

chronisch vergrößerten Mandeln leidet, der muss damit rechnen, dass er eines schönen<br />

Tages auch Rheuma bekommt. Und wer schon Rheuma hat, bei <strong>dem</strong> wirkt sich dieses<br />

noch viel stärker <strong>aus</strong>. Nach einigen Jahren fing nun mein Blutdruck zu sinken an.<br />

Am Anfang schenkte ich <strong>dem</strong> Ganzen keine große Aufmerksamkeit, als ich dann aber<br />

Gleichgewichtsstörungen bekam, musste ich wohl oder übel zum Arzt gehen. Und<br />

wieder bekam ich Medikamente – was sollte er sonst tun? Es wurde zwar etwas besser,<br />

aber wenn ich aufhörte, war es wieder dasselbe und so kam ich <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Medikamenten<br />

schlucken nicht mehr her<strong>aus</strong>. Eines Tages halfen diese Medikamente überhaupt<br />

nicht mehr. Mein Blutdruck ging so weit herunter, dass ich mich in der Früh, wenn ich<br />

aufstand, am Bett festhalten musste, damit ich nicht umkippte. Es begann dann auch<br />

noch mit den Nerven. Und das war das Fürchterlichste, denn meine Arbeit erforderte<br />

gute Nerven. Ich arbeitete nämlich für eine Hühnerfarm, für die ich Legehennen und<br />

Küken verkaufte, und das war eine anstrengende Arbeit. Ich stand müde vom Bett auf<br />

und wenn ich dann zu den Kundschaften fuhr, war ich nach zwei Stunden fix und fertig.<br />

Ich war mit meinen Nerven am Ende und musste nach H<strong>aus</strong>e fahren.<br />

Wenn Föhnwetter im Anzug war, konnte ich überhaupt nicht <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> H<strong>aus</strong> gehen,<br />

weil ich fürchterliche Kopfschmerzen hatte. Mir kamen da schon alle möglichen Gedanken,<br />

nur keine guten. Hätte ich nicht meine so liebe und verständnisvolle Frau<br />

Anna und meine drei Kinder gehabt, ich weiß nicht was passiert wäre.<br />

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