Vom Befund Zum BefInden - lichtbilder
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aus den abteilungen | KISPI-ZYTIG 6/08<br />
Vertreter der Stiftung Mercator Schweiz, externe Gäste und Kispi-Mitarbeitende interessierten sich für die Umsetzung von Reachout-Erkenntnissen im Spitalbetrieb.<br />
Dr. Daniel Zehnder berichtete von der Studie über die Prävention<br />
von Trauma-Folgestörungen bei Kindern nach Strassenverkehrsunfällen.<br />
Reachout habe zeigen können, dass notfallpsychologische<br />
Interventionen Depressionen und Verhaltensauffälligkeiten bei<br />
7- bis 11-jährigen vorbeugen könne. „Die Leidenszeiten werden<br />
verkürzt, einige Symptome können gar verhindert werden“, fasste<br />
er die Erkenntnisse zusammen.<br />
Michael Kleinknecht, MNsc, vermittelte einen Einblick in die<br />
Forschungen über Pflegebedürfnisse nierentransplantierter Jugendlicher.<br />
Ein Fragebogen zur Erfassung von Pflegebedürfnissen<br />
bilde eine Grundlage für die weitere Arbeit an Pflege- und Betreuungskonzepten<br />
auch über Reachout hinaus, berichtete er. Die<br />
Erkenntnis, dass Jugendliche sich die gleiche Nähe zu Pflegenden<br />
wie zu Ärzten wünschen und dass sie schwach hierarchische Verhältnisse<br />
bevorzugen, könne beispielsweise in den ANP-Projekten<br />
(Advanced Nursing Practice) weiter genutzt werden.<br />
Legitime Interessen der Kinder<br />
Die Projektleitenden Markus Landolt und Bea Latal strichen<br />
die Besonderheiten der Reachout-Projekte heraus. Ein Core-Programm<br />
habe die Ergebnisse vergleichbar und systematisch erfassbar<br />
gemacht. Eindrücklich sei gewesen, wie gut Lebensqualität<br />
mit ihren vielen Aspekten überhaupt erfassbar gewesen sei, berichteten<br />
sie. Die hohe Teilnahme an den Versuchen sei ein Zeichen<br />
für das gesellschaftliche Interesse am Thema. Langzeitfolgen<br />
müssen multidimensional erfasst und durch interdisziplinäre<br />
sowie multiprofessionelle Betreuungsteams vermindert werden,<br />
fasste Markus Landolt die Haupterkenntnis von Reachout zusammen.<br />
Felix Sennhauser erklärte zum Schluss, nicht die Überlebenszeit,<br />
sondern die Lebensqualität sei das Kriterium pädiatrischer Behandlung.<br />
Zwischen <strong>Befund</strong>, Befinden und den Funktionen des<br />
Körpers gebe es eine heikle Balance. Diese stehe am Kinderspital<br />
mittlerweile flächendeckend im Fokus. Felix Sennhauser verschwieg<br />
nicht, dass Trends wie die Fallkostenpauschale oder Managed-Care-Programme<br />
die Umsetzung erschweren würden. Das<br />
Kinderspital sei aber verpflichtet, in der Öffentlichkeit für die<br />
legitimen Interessen der Kinder einzutreten. Er konnte darüber<br />
informieren, dass dank Geldern der Anna Mueller Grocholski-<br />
Stiftung ein Folgeprogramm Reachout II lanciert werden kann.<br />
•<br />
Reachout 2002 – 2008<br />
Thema<br />
Langfristiger Outcome, Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen nach Spitalaufenthalten<br />
Projekte zu folgenden Themen<br />
• Prävention von Trauma-Folgestörungen<br />
• Arbeitslast, Belastung und Stressreaktionen beim Pflegepersonal<br />
• Entwicklung und Lebensqualität nach Operation an der Herz-Lungen-Maschine<br />
• Lebensqualität bei Kindern mit Nierenersatzverfahren<br />
• Pflegebedürfnisse nierentransplantierter Jugendlicher<br />
• Leben und Umgang mit der Blasenexstrophie<br />
• Entwicklung und Lebensqualität mit Hypospadie<br />
• Schmerzbehandlung bei beatmeten Frühgeborenen<br />
• Ethik-Forum<br />
Leitende Projektgruppe<br />
PD Dr. Bea Latal, PD Dr. Markus Landolt, Dr. Katharina Waldvogel , Dr. Luciano Molinari, Dr.<br />
Christoph Rutishauser, Brigit Seliner<br />
Dokumentation<br />
• Forschungsreport Nr. 1 / 2007: Der Lebensqualität auf der Spur. Herausgegeben vom Kinderspital<br />
Zürich. http://www.kispi.uzh.ch/af/ForschungLehre/Forschungsreport07.pdf<br />
• Poster über Reachout-Projekte, abrufbar unter<br />
http://www.kispi.uzh.ch/news/index/Reachout.pdf<br />
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