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Neujahrsblatt - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH

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abhang der Alpen. Wir haben auf Grund dieses Kriteriums die Föhntage der Jahre 1927 bis und mit dem<br />

ersten Halbjahr 1937 zusammengezählt, uns aber dabei auf den sogenannten Südföhn beschränkt. Nordföhnlagen<br />

s<strong>in</strong>d speziell <strong>in</strong> den Sommermonaten häufiger als Südföhnlagen, worauf sich z.T. wenigstens<br />

die günstigen klimatischen Verhältnisse der südlichen<br />

Tabelle 1. Süd-, Nord- und Antizyklonalföhnlagen Januar bis August 1937<br />

Januar Februar März April Mai Juni Juli August Summe<br />

Südföhn 19 6 14 5 11 10 3 4 72<br />

Nordföhn 9 14 5 13 8 12 15 14 90<br />

Antizyklonalföhn - 4 1 1 2 1 2 6 17<br />

Alpentäler, z. B. des Tess<strong>in</strong>s oder des Wallis zurückführen lassen. Trotzdem haben wir die<br />

Nordföhnlagen nicht <strong>in</strong> unsere zehnjährige Aufstellung e<strong>in</strong>bezogen. Unsere Auszählung ergab - <strong>in</strong><br />

Analogie zu früher durchgeführten Zählungen 47 - die nachstehende Zahl von Südföhntagen nach Monaten<br />

und Jahren geordnet 48 . Die jahreszeitliche Verteilung der Föhntage weist <strong>in</strong> den Monaten März und<br />

November ausgesprochene Maxima, <strong>in</strong> den Sommermonaten Juli und August ebenso ausgesprochene<br />

M<strong>in</strong>ima auf. Dies ist <strong>in</strong> der Hauptsache auf die ger<strong>in</strong>geren Luftdruckdifferenzen während den<br />

sommerlichen Monaten zurückzuführen.<br />

Tabelle 2. Südföhnlagen (resp. Föhntage) 1927-1937<br />

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.<br />

1927 4 7 8 3 10 8 3 5 8 10 14 7 87<br />

1928 10 5 15 8 2 4 2 4 3 10 7 2 72<br />

1929 6 5 1 7 5 1 2 1 5 10 15 9 67<br />

1930 13 12 14 11 5 3 4 3 5 8 12 5 95<br />

1931 3 2 5 7 13 3 5 8 3 4 16 5 74<br />

1932 9 1 11 10 9 9 6 9 8 10 7 11 100<br />

1933 5 7 11 3 4 1 0 1 7 10 8 3 60<br />

1934 10 7 10 15 3 3 2 1 7 11 9 9 87<br />

1935 1 5 9 10 10 11 1 5 13 8 17 10 100<br />

1936 17 10 18 8 6 8 8 4 12 4 13 17 125<br />

78 61 102 82 67 51 33 41 71 85 118 78<br />

1937 19 6 14 5 11 10 3 3 11 17 - -<br />

97 67 116 87 78 61 36 44 82 102 - -<br />

«Typische» Föhnwetterlagen s<strong>in</strong>d verhältnismässig selten, Mischformen stellen die Regel dar. Während<br />

der sogenannte Talföhn jedes Jahr vielleicht etwa 10 Mal <strong>in</strong> mehr oder weniger typischer Ausprägung zu<br />

beobachten ist, s<strong>in</strong>d die Dimmerföhne, die als Alpenvorlandföhn bis <strong>in</strong>s Mittelland h<strong>in</strong>übergreifen, sehr<br />

selten zu beobachten. Am häufigsten tritt föhniges Wetter auf, wobei der Talföhn entweder nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Tälern oder Talabschnitten oder gar nur Ansätze zum Talföhn zu beobachten s<strong>in</strong>d. Speziell das Jahr<br />

1936 zeichnete sich zwar durch zahlreiche Föhntage aus, aber während dem ganzen Jahre 1936 waren nur<br />

recht selten stärkere Talföhnstürme festzustellen. Im Gegensatz dazu zeigt die erste Hälfte des Jahres<br />

1937 neben föhnigen Tagen nicht nur Tage mit ausgesprochenem Talföhn <strong>in</strong> den nördlichen Alpentälern,<br />

sowie ausgeprägte Nordföhnperioden im Tess<strong>in</strong>, sondern auch am 21. Mai e<strong>in</strong>en Alpenvorlandföhn, der<br />

dank se<strong>in</strong>er grossen Wucht hauptsächlich <strong>in</strong> der Zentralschweiz schwere Sturmschäden verursacht hat.<br />

Schon am Neujahrstag 1937 herrscht leichte Föhnlage, wie denn überhaupt der Januar 1937 mit 19 Antizyklonal-<br />

und Südföhn- und 9 Nordföhntagen als ausgesprochener Föhnmonat angesprochen werden<br />

kann. Während am Neujahrstag e<strong>in</strong>e Nebelmeerdecke bei 600-700 m Höhe das Mittelland zudeckt, melden<br />

die Höhenstationen und die Gebirgstäler bei südlicher und südwestlicher Strömung heiteren Himmel.<br />

Am 2. Januar br<strong>in</strong>gt die Böenfront e<strong>in</strong>es bei Island<br />

47 So Wild, «Ueber den Föhn», 1901. J. Maurer, «Aus langjährigen Aufzeichnungen des Schweizerföhns». Met. Zeitschr., 1909,<br />

S.8. R. Streiff-Becker, «Die Föhnw<strong>in</strong>de». Vierteljahrsschr. Nat Ges. <strong>Zürich</strong>, 1933, S.66, u. a<br />

48 Dabei wurden solche Tage als Föhntage gezählt, bei denen zwischen dem Nord- und Südhang der Alpen e<strong>in</strong>e<br />

Luftdruckdifferenz von m<strong>in</strong>destens 2 mm auftrat, oder aber e<strong>in</strong> Hochdruckrücken, der «Antizyklonalföhn» erzeugte, über dem<br />

Alpenkamm lagerte.

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