Neujahrsblatt - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH
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Bührer’s kurzgefasste Föhntheorie (nur die Frage: wieso ist der Föhn so warm?)<br />
Adiabatisch bedeutet, dass Energie weder <strong>in</strong>s System h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> noch h<strong>in</strong>aus fliesst. Als adiabatisch gilt bei<br />
Walter korrekterweise die Kondensation des Wasserdampfs zu Wolken. Zusätzlich adiabatisch soll<br />
offenbar s<strong>in</strong>ngemäss sogar das Ausregnen se<strong>in</strong>.<br />
Der Unterschied zwischen feucht-adiabatisch und trocken-adiabatisch bleibt e<strong>in</strong> Klimmzug, denn die<br />
Systemgrenze müsste auf der Luvseite der Alpen um den Niederschlag erweitert werden. Auf dem<br />
Alpenkamm wird dann das System auf die Luft reduziert.<br />
Wesentlich ist die latente Wärme der Kondensation (und Verdampfen) von Wasser sowie das Ausregnen.<br />
10° Dampf-gesättigte Luft <strong>in</strong> Lugano enthält ca. 1.2% Dampf. Beim Abkühlen auf 0° durch Expansion<br />
wird latente Energie frei, welche e<strong>in</strong>em ∆T von ca. 12° entspricht. Verglichen damit dürfte der E<strong>in</strong>fluss<br />
des Dampfgehalts (ohne Kondensation) vernachlässigbar se<strong>in</strong>. Das Selbe gilt für das Heizen der Luft mit<br />
"Vernichtung" der k<strong>in</strong>etischen Energie. Ob die Bildung der Regentropfen über die Bildung von Eis<br />
(Schneeflocken) geht, mit dem zusätzlichen Wärmegew<strong>in</strong>n des Phasenübergangs 106 zu Eis, spielt im<br />
Sommer ke<strong>in</strong>e Rolle, da dieselbe Energiemenge wieder zum Schmelzen gebraucht wird.<br />
Wesentlich für die Erwärmung ist das Entfernen des Wassers, denn - bleibt es bei Nebel und Wolken,<br />
wird dieselbe Energiemenge wieder für das Überführen <strong>in</strong> die Gasphase gebraucht und die Luft hat <strong>in</strong><br />
Altdorf etwa dieselbe Temperatur wie <strong>in</strong> Lugano.<br />
Die SMA hat im Laufe der Jahre e<strong>in</strong>ige Namensänderungen h<strong>in</strong>ter sich: Sie hiess 1938 noch<br />
„Schweizerische Meteorologische Zentralanstalt (abgekürzt „mz“). Später „Schweizerische<br />
Meteorologische Anstalt“, abgekürzt SMA.<br />
Kommentar zu diesem Dokument<br />
Der ganze Text wurde mit 600 DPI gescannt und mit OCR (Xerox) <strong>in</strong> Text gewandelt. Ich hoffe alle<br />
Übersetzungsfehler richtig korrigiert zu haben. Der Umbruch wurde möglichst beibehalten. Da die Font<br />
nicht exakt dem Orig<strong>in</strong>al entspricht, entstanden zum Teil störende Lücken. Die Abbildungen s<strong>in</strong>d im<br />
Orig<strong>in</strong>al nicht farbig. Die Photos wurden entrastert und <strong>in</strong> Grautöne gewandelt. Die Strichzeichnungen<br />
wurden mit zwei Ausnahmen neu gezeichnet und liegen als e<strong>in</strong>gefärbte Vektorgraphiken vor. Mit dieser<br />
Manier kann das Dokument mit Volltext-Suche bearbeitet werden.<br />
Es war damals noch nicht üblich Wetter-Fronten mit den entsprechenden Signaturen zu versehen. Die<br />
hoch aufgelösten Wetterkarten der Schweiz s<strong>in</strong>d wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong> damaliges Novum. Beim heutigen<br />
dichten Netz der automatischen Wetterstationen und anderem Zubehör, wie Regenradar oder<br />
W<strong>in</strong>dprofiler s<strong>in</strong>d die damaligen Schwierigkeiten zum Zeichnen solcher Karten kaum mehr<br />
nachvollziehbar.<br />
Zum Schmunzeln führt der Vergleich der Widmung im Vorwort mit der Fussnote auf Seite 34.<br />
106 Die Energie der Phasenübergänge: Eis-Wasser ist ca. 80kcal/kg und Wasser-Dampf 340 kcal/kg; was<br />
bedeutet, dass das ∆T zwischen Lugano und Altdorf im W<strong>in</strong>ter 20% höher se<strong>in</strong> dürfte.