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Neujahrsblatt - Naturforschende Gesellschaft in Zürich NGZH

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- 15 -<br />

1. Februar. Mässiger Südw<strong>in</strong>d br<strong>in</strong>gt den Alpen Erwärmung. Trotz Föhnknie<br />

Schneetreiben auf dem Zentralalpenkamm. Am 2. Februar durch Ausbildung<br />

e<strong>in</strong>es Tiefdruckgebietes über Italien vorübergehende Nordföhnlage,<br />

die durch Vermittlung e<strong>in</strong>es Hochdruckgürtels beidseitig der Alpen <strong>in</strong> Antizyklonalföhn<br />

übergeht (3. und 4. Februar). Am 5. und 6. Februar schwache<br />

Südföhnlage:<br />

«Das Mittelland ist mit Ausnahme e<strong>in</strong>iger Stationen im Osten bedeckt. Die<br />

Alpen melden Schneefälle. Es regnet am Alpensüdfuss (5. Februar)... Es<br />

schneit auf den Höhen über 1500. Nur Mittelgraubünden und das vordere<br />

Rhe<strong>in</strong>tal melden unter Föhne<strong>in</strong>fluss am Morgen leichtere Bewölkung. (6.<br />

Februar.)»<br />

Am 7. Februar Aufhellung dank Ausbildung e<strong>in</strong>es schwachen Hochdruckgebietes<br />

über den Alpen und der Schweiz. Nach dem 8. Februar bricht e<strong>in</strong>e<br />

neue Depression <strong>in</strong> den Kont<strong>in</strong>ent e<strong>in</strong>. Kalte Polarluftmassen, die an ihrer<br />

Rückseite nach Süden strömen, stauen sich am Alpenkamm und erzeugen<br />

e<strong>in</strong>e typische Nordföhnlage im Zusammenhang mit e<strong>in</strong>em Tiefdruckgebiet<br />

über der Adria und Italien. Am 12. Februar entwickelt sich aus dieser Nordföhnlage<br />

e<strong>in</strong>e vorübergehende Antizyklonalföhnphase (13. Februar), die<br />

wieder mit Nordföhn (14./15. Februar) und mit leichter Erwärmung verbundener<br />

Antizyklonalföhnphase abwechselt. Am 18. Februar tritt e<strong>in</strong>e<br />

leichte Staulage bei Nordwestströmung e<strong>in</strong>: Neuschnee fällt auf der Alpennordseite,<br />

während aus dem Tess<strong>in</strong> von heiterem, warmem Wetter mit<br />

Nordw<strong>in</strong>d (Lugano NNE 2 ) berichtet wird. Auch <strong>in</strong> der Höhe wehen fast<br />

immer West- und Südwestw<strong>in</strong>de. Am 23. Februar entsteht durch e<strong>in</strong>e über<br />

Ostpreussen abziehende Depression e<strong>in</strong>e ähnliche Nordföhnlage wie am 9.<br />

Januar. (Mittelland und Alpennordseite starke Schneefälle und stürmische<br />

Westw<strong>in</strong>de; Tess<strong>in</strong> hell mit Nordsturm.) Am 27. Februar konnte föhniges<br />

Wetter bei vorübergehender Südföhnlage festgestellt werden.<br />

Im März herrschen die Südföhntage vor: 14 Südföhntage gegenüber 5<br />

Nordföhntagen und 1 Antizyklonalföhntag. Am 4./5. März verzeichnen die<br />

Hochstationen Temperaturanstiege von 7 - 9°, die östlichen Alpentäler s<strong>in</strong>d<br />

föhnig.<br />

5./6. März Nordweststurm mit Schneefall. Im Tess<strong>in</strong> Nordföhn. Schon am<br />

nächsten Tage schlägt die W<strong>in</strong>drichtung nach Südwest um, e<strong>in</strong> Tiefdruckgebiet<br />

nähert sich über Frankreich, es entsteht Südföhnlage, da zugleich<br />

südlich der Alpen der Luftdruck nur langsam fällt. Die Schweiz ist noch am<br />

9. März im «Westen und Süden bedeckt, zum Teil mit Niederschlägen, im<br />

Osten dagegen nur leicht bewölkt oder heiter».<br />

T<br />

730<br />

T<br />

T<br />

745<br />

750<br />

755<br />

760<br />

765<br />

Abb. 8 5. Februar 1937,19 h. Föhnige<br />

Aufheiterung. Nachdem e<strong>in</strong> Vorstoss<br />

kalter kont<strong>in</strong>entaler Luft aus dem<br />

Osten Europas nach Mitteleuropa am<br />

2.13. Februar erfolgt war, saugte bis<br />

zum 5. Februar e<strong>in</strong>e Zyklonenfamilie<br />

maritime Meeresluft <strong>in</strong> südwestlicher<br />

Strömung auf den Kont<strong>in</strong>ent Trotz<br />

dem Fehlen des ausgesprochenen<br />

Föhnknies herrscht am 5./6. Februar<br />

leichter Überdruck südlich der Alpen,<br />

so dass vor allem der östliche Teil der<br />

Schweiz föhnige Aufheiterung<br />

erfährt.<br />

750T<br />

T<br />

730 725<br />

740<br />

750<br />

760<br />

H<br />

T<br />

750<br />

H<br />

765<br />

760<br />

755<br />

Abb. 9. 12. Februar 1937, 8h. Nordföhnlage.<br />

Am Alpenkamm hat sich<br />

e<strong>in</strong> ausgesprochenes Nordföhnknie<br />

entwickelt. Lugano ist hell bei N 2,<br />

Monte Brè N 4, Gotthard N 2, während<br />

nördlich der Alpen stellenweise<br />

Schnee fällt oder gefallen ist.<br />

E<strong>in</strong> Tiefdruckgebiet folgt dem andern. Immer wieder wechseln Regenfälle mit föhnigen Aufhellungen.<br />

Am 13./14. März wehen starke Südsüdwestw<strong>in</strong>de auf dem Alpenkamm, Regen und Schnee fällt am<br />

Alpensüdfuss und <strong>in</strong> Graubünden, die Ostschweiz ist dagegen niederschlagsfrei, aus den Alpentälern wird<br />

starker Südföhn bei bedecktem Himmel gemeldet (Glarus z. B. S 3 bei bedecktem Himmel, um Mittag<br />

Regen bei So. In Chur steigt am 13. März um 13½ h die Temperatur auf 11°; <strong>Zürich</strong> 6°, Bern 3°).<br />

E<strong>in</strong>e neue Südföhnlage stellt sich am 18./19. März e<strong>in</strong>. Glarus und Chur berichten am 18. März mittags<br />

besonders hohe Temperaturen bei Südwestw<strong>in</strong>d (Chur SW 2 ) und Westw<strong>in</strong>d (Glarus Wo): Glarus 13°,<br />

Chur 16°, während <strong>in</strong> <strong>Zürich</strong> nur 8°, <strong>in</strong> Basel und Locarno bloss 7° gemessen werden.<br />

21. März leichter Nordföhn. 22. März leichte Südföhnlage. Analog am 25. März schwacher Nordföhn<br />

(ebenso am 29. März mit Übergang zur Ausbildung e<strong>in</strong>er Hochnebeldecke). Am

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