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ein Handlungsleitfaden - löbestein

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Ralf-Uwe Syrbe, Anja Starick<br />

3 Stand der Bereitstellung und Nutzung von Biomasse sowie deren<br />

Entwicklungsperspektiven<br />

(Ralf-Uwe Syrbe, Anja Starick)<br />

3.1 Landschaften, gegenwärtige Landnutzung<br />

und Biomasseanbau<br />

Der Landkreis Görlitz zeigt <strong>ein</strong>e klare Gliederung in<br />

unterschiedliche Landschaftstypen: im Norden das<br />

kl<strong>ein</strong>flächige Mosaik des Muskauer Faltenbogens,<br />

anschließend die wasserarme und waldumsäumte<br />

Muskauer Heide mit den Heideflächen des Truppenübungsplatzes<br />

Oberlausitz und zwei aktiven<br />

Tagebauen sowie den Rekultivierungsgebieten des<br />

Lausitzer Braunkohlereviers. Südwärts schließt sich<br />

das Heide- und Teichgebiet an, <strong>ein</strong> Mosaik aus Wäldern,<br />

Teichen, Wiesen und Feldern. Dieser Nordteil<br />

des Landkreises ist vorwiegend durch sandige<br />

Böden mit geringer Wasserspeicherfähigkeit, aber<br />

auch durch sehr grundwassernahe Böden gekennzeichnet.<br />

Von der Mitte des Kreises bis weit in den Süden<br />

reicht das landwirtschaftlich geprägte Gefildeland,<br />

in dem auch die Stadt Görlitz selbst liegt. Das Ackerland<br />

konzentriert sich auf die fruchtbaren Löss-Plateaus,<br />

besonders die Gebiete um Görlitz, Reichenbach,<br />

Bernstadt und Oberoderwitz. Die Böden der<br />

eiszeitlichen Löss-Sedimente können viel Wasser<br />

und reichlich Nährstoffe speichern, sind aber auch<br />

leicht auswaschbar, wenn Starkniederschläge auf<br />

<strong>ein</strong>e unbedeckte Erdoberfläche treffen. Dort herrschen<br />

große Feldschläge vor, doch ist die Landschaft<br />

durch waldbestandene Berge, durch Täler und Straßendörfer<br />

immer noch gut strukturiert. Südlich des<br />

Flusses Mandau überwiegt das Grünland gegenüber<br />

den Ackerflächen. Besonderes Kennzeichen<br />

der Siedlungsstruktur sind lange, teilweise verstädterte<br />

Straßendörfer mit ihren denkmalgeschützten<br />

Umgebindehäusern entlang der Flüsse und Bäche.<br />

Das Zittauer Gebirge ersch<strong>ein</strong>t von Norden gesehen<br />

als <strong>ein</strong> geschlossen bewaldeter Gebirgszug.<br />

Abb. 2: Bodenbedeckung im Landkreis Görlitz (Karte: IÖR)<br />

Der Landkreis verfügt damit über <strong>ein</strong>e ausgesprochen<br />

reichhaltige Naturausstattung. Sie findet ihren<br />

Ausdruck auch in vielen Schutzgebieten. Von überregionaler<br />

Bedeutung sind der Naturpark Zittauer<br />

Gebirge und das UNESCO-Biosphärenreservat<br />

Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Letzteres<br />

beherbergt <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>zigartige und besonders erhaltenswerte<br />

Kulturlandschaft und <strong>ein</strong>e außerordentlich<br />

reiche Pflanzen- und Tierwelt. Für <strong>ein</strong>e Reihe<br />

europaweit zu schützender Lebensräume und Arten<br />

trägt Sachsen besondere Verantwortung, da<br />

diese hier <strong>ein</strong>en Verbreitungsschwerpunkt haben 3 .<br />

Das Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet, das<br />

auch große Teile des Landkreises Görlitz <strong>ein</strong>nimmt,<br />

wurde vom Bundesamt für Naturschutz zu <strong>ein</strong>em<br />

Schwerpunkt (Hotspot) der biologischen Vielfalt<br />

in Deutschland erklärt, dem <strong>ein</strong>zigen im Freistaat<br />

Sachsen 4 .<br />

An der Herausbildung der vielgestaltigen Landschaften<br />

und ihrer spezifischen Charaktere haben<br />

die Landnutzungen und insbesondere die Landwirtschaft<br />

<strong>ein</strong>en wesentlichen Anteil. Insgesamt wurden<br />

im Jahr 2011 42 Prozent der Fläche des Landkreises<br />

als Acker (65 Tha) oder Dauergrünland (20 Tha) be-<br />

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