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ein Handlungsleitfaden - löbestein

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Karin Frommhagen, Maik Denner, Ralf-Uwe Syrbe, Harald Neitzel<br />

5 Innovationsmöglichkeiten der landbaulichen Entwicklung<br />

(Karin Frommhagen, Maik Denner, Ralf-Uwe Syrbe, Harald Neitzel)<br />

5.1 Vielfalt der nutzbaren Kulturarten<br />

zur Energiegewinnung in der Feldflur<br />

Zur Versorgung der Biogasanlagen mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen wird zurzeit überwiegend Silomais<br />

<strong>ein</strong>gesetzt. Der vermehrte Mais anbau führt<br />

aber in <strong>ein</strong>igen Gegenden schon zu verarmten<br />

Fruchtfolgen oder Monokulturen. In dem Maße,<br />

wie der Maisanbau weiter erhöht wird, sinkt auch<br />

die Akzeptanz für die Bioenergieanlagen in der Bevölkerung.<br />

Zudem führt <strong>ein</strong>e reduzierte Fruchtartenvielfalt<br />

im Feldbau auch zum Rückgang der Biodiversität.<br />

Neue Energiepflanzen können diesem<br />

Trend entgegenwirken, aber auch zusätzliche Probleme<br />

mit sich bringen. Letzteres gilt zum Beispiel<br />

für invasive Neophyten wie Staudenknötericharten<br />

und ihre Kreuzungen, die von den Züchtern als<br />

neue Energiepflanzen beworben werden.<br />

Meist sind es aber pflanzenbauliche und ökonomische<br />

Aspekte, welche zu <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>geschränkten<br />

Nutzung der Mais-Alternativen führen. Die Trockenmasseerträge<br />

liegen oft unter jenen von Mais.<br />

Außerdem sind Vergärbarkeit und Gasausbeute<br />

der Substrate ungünstiger, sodass mehr Masse in<br />

die Anlagen <strong>ein</strong>gebracht werden muss, was für<br />

Technik und Betriebsführung <strong>ein</strong>e Herausforderung<br />

darstellen kann. Zusammen genommen wird<br />

mehr Fläche für den gleichen Ertrag benötigt, die<br />

entweder nicht zur Verfügung steht oder der Nahrungsmittelerzeugung<br />

verloren geht. Nicht zuletzt<br />

liegen die Kosten für die Bereitstellung alternativer<br />

Substrate mitunter deutlich höher, sodass die Wirtschaftlichkeit<br />

der Anlagen neu bewertet werden<br />

muss (Abbildung 16).<br />

Abbildung 16 zeigt die Hektarerträge gem<strong>ein</strong>sam<br />

mit den Kosten für jene Energiepflanzen, welche<br />

als beste Alternativen zum Mais gehandelt werden.<br />

Ökonomisch günstig wären demnach Pflanzen mit<br />

geringen Kosten (rot) und vergleichsweise hohen<br />

Erträgen (blau, grün) wie z. B. Durchwachsene Silphie<br />

oder Szarvasi. Abseits der Durchschnittswerte<br />

kommt es dabei natürlich auch auf die Ertragssicherheit<br />

und auf die Standortansprüche an. Weitere<br />

wichtige Kriterien im Sinne dieser Studie sind nicht<br />

zuletzt die (förder)rechtlichen Belange und ökologischen<br />

Wirkungen der neuen Pflanzen. Nicht jede<br />

Fruchtart wird in der Praxis schon angebaut und zu<br />

<strong>ein</strong>igen besteht noch Forschungsbedarf. Im Folgenden<br />

wird <strong>ein</strong>e Auswahl von diesen Alternativfrüchten<br />

in Form von Steckbriefen für <strong>ein</strong>e möglicherweise<br />

künftige Nutzung vorgestellt 13 :<br />

Abb. 16: Vergleich von Erträgen und Kosten relevanter Bio energie-Kulturen (Grafik: Ralf-Uwe Syrbe)<br />

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