ein Handlungsleitfaden - löbestein
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Karin Frommhagen, Maik Denner, Ralf-Uwe Syrbe, Harald Neitzel<br />
sie aber bei etwas größerem Reihenabstand von<br />
ca. 75 cm <strong>ein</strong>e Vielzahl, auch seltener, Begleitarten<br />
zulässt 15 .<br />
Blühmischungen<br />
Abb. 18: Blühmischung auf den Versuchsfeldern des LfULG bei<br />
Pommritz (Foto: Ralf-Uwe Syrbe)<br />
Die sogenannten Blühmischungen bestehen aus<br />
Wildpflanzen- und Kulturarten, die über mehrere<br />
Jahre nutzbare, 1,5 bis 3,5 m hohe, blütenreiche<br />
Bestände bilden. In den ersten zwei Jahren dominieren<br />
die <strong>ein</strong>- bis zweijährigen Pflanzen. In den<br />
weiteren Jahren etablieren sich dann zunehmend<br />
die Stauden. Ziel ist es, Mischungen zu konzipieren,<br />
die <strong>ein</strong>erseits gute Erträge für die Verwendung in<br />
der Biogasanlage ausbilden, andererseits Lebensraum<br />
für Vögel und Kl<strong>ein</strong>wild schaffen. Nach der<br />
Aussaat besteht <strong>ein</strong>e fünfjährige Bodenruhe mit nur<br />
<strong>ein</strong>mal jährlicher Düngung und Ernte. Die Blühdauer<br />
erstreckt sich durch die Artenvielfalt über die gesamte<br />
Aufwuchszeit bis zur Ernte. Dadurch bieten<br />
die so bewachsenen Flächen Vögeln, Bienen und<br />
anderen Kl<strong>ein</strong>tieren Lebens- und Nahrungsraum.<br />
Durch die unterschiedlichen Wuchshöhen und den<br />
dichten Bestand ist die Lagerneigung (d. h. die Gefahr,<br />
dass windiges Wetter und Niederschläge die<br />
Stängel über größere Flächen hinweg umknicken<br />
lassen) sehr gering. Das Landschaftsbild wird durch<br />
diese bunten Mischungen ebenfalls positiv be<strong>ein</strong>flusst.<br />
Die Bayerische Landesanstalt für W<strong>ein</strong>bau und Gartenbau<br />
(LWG) hat zusammen mit der Firma Saaten<br />
Zeller aus Unterfranken Saatmischungen entwickelt.<br />
Für <strong>ein</strong>e optimale Standortanpassung wurde<br />
das Saatgut von bestehenden Wiesen aus der Region<br />
entnommen. Über <strong>ein</strong> Auswahlverfahren wurden<br />
25 aus ca. 240 Pflanzenarten ausgewählt. Die<br />
Steckbrief Blühmischungen für Bioenergie<br />
Standzeit<br />
Aussaat<br />
Düngung<br />
Pflanzenschutz<br />
ökologische<br />
Bedeutung 14<br />
Erntetermine<br />
Erträge<br />
Methanausbeute<br />
5 Jahre<br />
auf f<strong>ein</strong>krümeliges, möglichst unkrautfreies, abgesetztes Saatbett,<br />
zwischen Mitte April und Mitte Mai<br />
10 kg je Hektar, Ablage oberirdisch und mit gutem Bodenschluss<br />
Stickstoffdüngung mineralisch oder organisch<br />
für P, K, Mg und Ca mittlere Versorgungsstufe,<br />
Ausbringung im zeitigen Frühjahr<br />
kann verzichtet werden<br />
als ökologische Vorrangflächen geeignet, hohe Werte für alle Belange,<br />
teilweise reiche Ackerwildkrautflora, ausdauernde Bienenweide wegen<br />
unterschiedlicher Blütezeiträume, Nahrungslebensraum für viele Feldvögel,<br />
als Brutlebensraum nur bei Aussaat bis Ende März geeignet, artenreiche<br />
Wirbellosenfauna<br />
im 1. Standjahr bei ca. 28 % Trockenmasse; meist September<br />
ab dem 2. Standjahr bei ca. 31 % Trockenmasse; ab Ende Juli<br />
starke Streuung:<br />
im 1. Standjahr zwischen 5 und 12 t Trockenmasse je Hektar<br />
ab dem 2. Standjahr zwischen 8 und 15 t Trockenmasse je Hektar<br />
250 bis 320 l/kg oTS (liegt ca. 10 bis 15 % unter der von Mais)<br />
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