05.11.2013 Aufrufe

Hochschultag 2009 - Hochschule Kehl

Hochschultag 2009 - Hochschule Kehl

Hochschultag 2009 - Hochschule Kehl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Demographischer Wandel<br />

als Herausforderung<br />

Staatsrätin Dr. Claudia Hübner referiert<br />

vor Studierenden der <strong>Hochschule</strong> <strong>Kehl</strong><br />

„Warum soll es nicht möglich<br />

und normal sein, dass die jungen<br />

Menschen von heute schon während<br />

ihrer Studienzeit Kinder in<br />

die Welt setzen?“ Mit dieser<br />

Aussage hatte Claudia Hübner,<br />

die Staatsrätin der baden-württembergischen<br />

Landesregierung<br />

für Demografischen Wandel und<br />

für Senioren das Schmunzeln<br />

der Studierenen der <strong>Hochschule</strong><br />

für öffentliche Verwaltung <strong>Kehl</strong><br />

herausgefordert. Die Staatsrätin<br />

machte im Rahmen ihres Besuchs<br />

im Ortenaukreis an der <strong>Hochschule</strong><br />

Station, um mit den künftigen<br />

Führungskräften in der<br />

öffentlichen Verwaltung über die<br />

Herausforderung durch den demographischen<br />

Wandel und die<br />

zunehmende Alterung der Bevölkerung<br />

im Land zu diskutieren und<br />

diese rechtzeitig für das Thema zu<br />

sensibilisieren. Sie nannte diesen<br />

Aspekt eine Herausforderung für<br />

die Entscheidungsträger in der<br />

Gesellschaft. „Für Baden-Württemberg<br />

und jeden einzelnen<br />

Landkreis ist es entscheidend,<br />

dass die erfolgreiche Bewältigung<br />

der Herausforderungen des demographischen<br />

Wandels gelingt“,<br />

so die Staatsrätin. Demographisch<br />

gesehen sei es mit Blick auf<br />

die Altersentwicklung in der Gesellschaft<br />

bereits 30 Minuten nach<br />

12. Ein kurzes Geburtenhoch neun<br />

Monate nach der letzten Fußballweltmeisterschaft<br />

könne darüber<br />

nicht hinwegtäuschen. Bis zum<br />

Jahr 2050 sei im Land mit einer<br />

Million weniger Einwohnern zu<br />

rechnen, was der zweifachen Einwohnerzahl<br />

der Landeshauptstadt<br />

Stuttgarts entspreche. „Aus einem<br />

horizontalen Generationenmiteinander<br />

wird ein vertikales“, so<br />

Hübner. Die Staatsrätin mahnte<br />

an, dass sich die Wertediskussion<br />

ändern müsse, Gegen- und Anpassungsstrategien<br />

entwickelt,<br />

der Altersbegriff neu definiert und<br />

Anreize wie beispielsweise im<br />

Nachbarland Frankreich geschaffen<br />

werden müssten, damit wieder<br />

mehr Kinder im Land geboren<br />

werden. Aber allein finanzielle<br />

Entlastungen könnten dies nicht<br />

<strong>Kehl</strong>s OB Dr. Günther Petry, der Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer und<br />

Prorektor Prof. Dr. Kay-Uwe Martens (v.l.) lauschen in der ersten Reihe den<br />

Begrüßungsworten des Rektors.<br />

bewirken. Prinzipiell müsste das<br />

Ansehen von Familien mit Kindern<br />

gestärkt werden. „Uns muss klar<br />

werden, dass wir innovative Konzepte<br />

der Wirtschaft, der Verwaltung<br />

und von allen anderen betroffenen<br />

Institutionen brauchen,<br />

um den demographischen Wandel<br />

als positives Merkmal unseres<br />

Landes werten zu können. Jede<br />

und jeder Einzelne ist gefordert,<br />

sich einzubringen“. Jeder könne<br />

mit offenen Augen durch seine<br />

Kommune gehen und auf nicht<br />

generationengerechte Dinge zu<br />

achten. „Wir brauchen künftig<br />

nicht mehr Schülernahverkehr,<br />

sondern mehr Beförderungsmöglichkeiten<br />

für Senioren“, so Hübner.<br />

In der anschließenden Diskussionsrunde<br />

hinterfragten die Studierenden,<br />

welche Rolle die Politik<br />

überhaupt bei Lösungsansätzen<br />

zur Steigerung der Geburtenrate<br />

erbringen könne oder ob es nicht<br />

auch eine Mentalitätsfrage unserer<br />

Gesellschaft sei, zunächst Sicherheiten<br />

haben zu wollen, bevor das<br />

Risiko der Familiengründung angegangen<br />

werde. „Wir brauchen<br />

keine Anpassungsstrategien sondern<br />

Umdenkstrategien“, so eine<br />

Studierende. Die Wertediskussion<br />

sei natürlich notwendig. Andererseits<br />

müssten von Seiten der Verwaltung<br />

und der Politik auch Anreize<br />

geschaffen werden. Überlegenswert<br />

sei beispielsweise die<br />

Abschaffung der Kindergartengebühren.<br />

Klartext 1/09

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!