Hochschultag 2009 - Hochschule Kehl
Hochschultag 2009 - Hochschule Kehl
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Auf dem Weg zur Demokratie<br />
Unterstützung der Dezentralisierung und<br />
Verwaltungsreform in Kambodscha<br />
Die Gesellschaft für Technische<br />
Zusammenarbeit (GTZ)<br />
beauftragte die Akademie für<br />
wissenschaftliche Weiterbildung<br />
an der Pädagogischen <strong>Hochschule</strong><br />
Heidelberg in Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Hochschule</strong> <strong>Kehl</strong>,<br />
das Innenministerium von Kambodscha<br />
darin zu unterstützen,<br />
die Umsetzung einer Verwaltungsreform<br />
vorzubereiten.<br />
Die Verwaltungsreform bezieht<br />
sich auf ein neu konzipiertes Gesetz,<br />
dem sogenannten Organic<br />
Law, das auf die Einführung einer<br />
dezentralisierten und dekonzentrierten<br />
Verwaltung in den Städten<br />
und Gemeinden, in den Provinzen<br />
und Distrikten Kambodschas<br />
abzielt. Entwickelt wurde das<br />
Gesetzeswerk von der kambodschanischen<br />
Regierung in Kooperation<br />
mit internationalen Experten<br />
und wird seit Anfang des<br />
Jahres <strong>2009</strong> umgesetzt. Diejenigen<br />
Mitarbeiter des Innenministeriums,<br />
die für die konkrete<br />
Einführung der demokratisierten<br />
Abläufe zuständig sind, sollten<br />
hierzu juristisch und didaktisch<br />
vorbereitet werden, damit sie<br />
landesweit die unterschiedlichen<br />
Zielgruppen in diesem Reformprozess<br />
trainieren, beraten und<br />
begleiten können.<br />
Der Auftrag bezog sich zunächst<br />
darauf, einen Leitfaden zu<br />
zentralen Inhalten der Reform und<br />
deren Umsetzung zu entwickeln,<br />
vor Ort die Teilnehmenden darin<br />
zu schulen und ihnen den Leitfaden<br />
für die Einführung im Land<br />
Zunächst gab es didaktische Vorgaben seitens der Experten aus Heidelberg und <strong>Kehl</strong>.<br />
zu übergeben. Diese Vorstellung<br />
schien das traditionelle Transferkonzept<br />
zu reproduzieren, welches<br />
im Entwicklungsprozess<br />
eines Landes die aktive Rolle dem<br />
Norden und die passive dem Süden<br />
beimisst. Gemäß des Lehr-<br />
Lernverständnisses empfahlen die<br />
Experten, lediglich ein Grundlagenskript<br />
zu erstellen und mit<br />
den Teilnehmenden so zu arbeiten,<br />
dass sie die ihnen wichtigen<br />
Gesetzesinhalte selbst erarbeiten,<br />
interpretieren und dazu eigene<br />
Manuale schreiben; die Betroffenen<br />
also zu beteiligen. Mit dem<br />
zugrundeliegenden Konzept des<br />
selbstorganisierten Lernens verbindet<br />
sich, die Maßnahme als<br />
Prozess anzulegen. Die Berater<br />
planten daher zwei Trainings mit<br />
dazwischen liegenden Supervisionen<br />
und Coachings. Der Auftraggeber<br />
willigte schließlich ein, so<br />
dass die Weiterbildung teilnehmerbezogen<br />
konzipiert und<br />
durchgeführt werden konnte. Die<br />
Teilnehmer wurden darin unterstützt,<br />
selbstgesteuert zu lernen<br />
und ihre eigenen Vorgaben zu entwickeln.<br />
Das Training diente zudem<br />
der Lerngruppe als Modell<br />
für eigene Trainings von Multiplikatoren<br />
im Land.<br />
Für die rechtlichen Inhalte war<br />
Professor Dr. Franz Thedieck, Verwaltungswissenschaftler<br />
an der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Kehl</strong>, zuständig, für<br />
die didaktische und beraterische<br />
Seite Dr. Veronika Strittmatter-<br />
Haubold als Erziehungswissen-<br />
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international