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Heute hier, morgen dort? - System Familie

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1 Einleitung 6<br />

Auch in der Praxis ist wenig über die abwechselnde Betreuung bekannt. Viele<br />

Beraterinnen und Berater, ebenso Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte wie<br />

auch <strong>Familie</strong>nrichterinnen und <strong>Familie</strong>nrichter begegnen einer Anfrage nach<br />

einer abwechselnden Betreuung zurückhaltend oder sogar mit deutlicher<br />

Ablehnung (z.B. Rakete-Dombek 2002, S. 16ff.): Ein ständiger Wechsel der<br />

Kinder zwischen den Wohnungen beider Elternteile, kann das gut sein? Kinder<br />

brauchen Kontinuität , gerade nach einer Trennung! Kinder brauchen ein<br />

Zuhause! Stellen Sie sich vor, Sie als Erwachsener müssten alle paar Tage Ihre<br />

gewohnte Umgebung wechseln! (vgl. u.a. Kostka 2006, S. 273).<br />

Was also ist Eltern zu raten? Welche Erfahrungen haben Eltern und ihre Kinder<br />

bislang mit einer abwechselnden Betreuung gemacht? Kann eine solche<br />

Regelung funktionieren? Wenn ja, was sind die Voraussetzungen, unter denen<br />

eine solche Betreuung funktioniert? Wenn nein, woran scheitert es?<br />

Diesen Fragestellungen soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden.<br />

In einem ersten, theoretischen Teil werden zunächst die Grundlagen einer<br />

abwechselnden Betreuung beschrieben. Was ist unter einer abwechselnden<br />

Betreuung zu verstehen? Wie sind die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

gestaltet? Welche Regelungen sind in anderen Ländern zu finden? Sind diese<br />

Regelungen auf deutsche Verhältnisse übertragbar? Welche Forschungsergebnisse<br />

liegen bislang vor?<br />

Darauf aufbauend werden in einem zweiten, empirischen Teil die Ergebnisse<br />

einer Befragung von Eltern und Kindern aus 15 <strong>Familie</strong>n, die eine abwechselnde<br />

Betreuung praktizieren, vorgestellt. Wichtiges Anliegen dieser Arbeit ist es<br />

dabei, nicht nur Sichtweisen und Erfahrungen von Eltern darzustellen, sondern<br />

auch die Perspektive der beteiligten Kinder einzubeziehen.<br />

In einem letzten Teil werden die Ergebnisse der Befragung im Hinblick auf ihre<br />

Relevanz für die Praxis diskutiert und Ableitungen für den künftigen Umgang<br />

mit der Thematik vorgenommen.

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