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Weper - Niedersachsen

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hoher Stetigkeit vertreten. Zu dieser Variante zählen die Vegetationsaufnahmen in den<br />

Teilgebieten I und II (Fredelsloh) sowie in Teilgebiet IV (Balos).<br />

Ausbildung mit Linum leonii (DBF 12 und 9)<br />

Auffällig ist eine Ausbildung an den steilen Partien der Oberhänge mit geringer Bodenauflage<br />

und insgesamt lückiger Vegetationsbedeckung. Die topographische Situation (steile<br />

Oberhänge) begünstigt die aushagernde Wirkung des Windes als weiteren Standortfaktor.<br />

Die Bestände in Teilbereich IV (Balos) repräsentieren das eindrucksvoll. Hier bildet der<br />

Lothringer Lein (Linum leonii) insbesondere im Mai-Juni hübsche vom zarten Blau dieser<br />

Pflanze geprägte Magerrasen. Neben dem Lothringer Lein kommt an dieser Stelle die<br />

seltene Flechte Catapyrenium squamulosum (DBF 12) vor, die allerdings erst in diesem Jahr<br />

nachgewiesen wurde. Diese Art besiedelt lückige Stellen in Magerrasen (Bunte Erdflechten-<br />

Gesellschaften) und profitiert hier von der nicht geschlossenen Vegetationsdecke. Auffallend<br />

ist außerdem, die im Vergleich zu den meisten anderen Dauerbeobachtungsflächen deutlich<br />

geringere Artenzahl. Offenbar kann nur der Lein von dieser Standortsituation profitieren,<br />

während andere Arten nicht genügend konkurrenzfähig sind. Die Dauerbeobachtungsflächen<br />

9 (Segelflugplatz) und 12 (Balos) repräsentieren diesen Vegetationstyp. Die kennzeichnende<br />

Art Linum leonii breitet sich durch die regelmäßige Beweidung, insbesondere im Bereich der<br />

flachgründigen Oberhänge und entlang von Viehpfaden, im Gebiet. Die floristische<br />

Kennzeichnung beruht daher auf der hohen Dominanz in diesem Vegetationstyp.<br />

Ausbildung mit Picris hieracioides (DBF 5 bis 14<br />

Neben Picris hieracioides ist in dieser Ausbildung Centaurea jacea, die hier sehr stet auftritt,<br />

aber auch über diese Ausbildung hinaus in den Magerrasen vorkommt, durch Campanula<br />

trachelium und Hieracium murorum gekennzeichnet. Die beiden Dauerbeobachtungsflächen<br />

5 und 6 in Teilgebiet II und alle Bestände des Teilgebietes IV (Balos) mit Ausnahme des<br />

Dominanzbestandes von Linum leonii (s.o.) gehören zu dieser Ausbildung. Die meisten<br />

Dauerbeobachtungsflächen dieser Ausbildung (DBF 5, 6, 13, 14) sind gekennzeichnet durch<br />

die Lage eines schmalen Magerrasengürtels innerhalb eines Waldgebietes. Man darf eine<br />

gewisse Ruderalisierung unterstellen wie sie in Initialstadien von Kalkmagerrasen,<br />

beispielsweise an ehemaligen Steinbruchbetrieben, vorkommen. Diese Störungssituation,<br />

hier durch Auflichtung bereits stark verbuschter Magerrasen trifft sicherlich für große<br />

Bereiche des Balos zu. Für die Bestände am Balos ist weiterhin das Vorkommen der<br />

Schwalbenwurz (Cynanchium vincetoxicum) charakteristisch, die eventuell als weitere<br />

Ausbildung abgrenzbar wäre. Die Pflanze kommt in Südniedersachsen häufig an halboffenen<br />

Bereichen in Kalkbuchenwäldern vor und passt daher ebenfalls zur oben beschriebenen<br />

Standortsituation schutt- und Feinerde reicher Hänge.<br />

BORNKAMM (1960) beschreibt innerhalb dieser Subassoziationsgruppe eine Variante mit<br />

Trisetum flavescens, die sich in den beständen an der <strong>Weper</strong> unter dem vorhandenen<br />

Aufnahmematerial nicht abgrenzen lässt, aber den Übergang darstellt zu der nachfolgend<br />

beschrieben Variante von Prunella vulgaris, die sich auf Böden mit günstigerer<br />

Wasserversorgung entwickelt.<br />

Variante der frischeren Standorte (DBF 7 bis 15)<br />

Auf den besser wasserversorgten Böden, spielen Arten des mesophilen Grünlandes eine<br />

große Rolle, hier gekennzeichnet durch Gewöhnliches Knäuelgras (Dactylis glomerata), Rot-<br />

Klee (Trifolium pratense) und Kleine Braunelle (Prunella vulgaris). Diese Gruppe wurde in<br />

den früheren Berichten, wie auch in vielen vegetationskundlichen Arbeiten (Übersicht s.<br />

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