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Weper - Niedersachsen

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2 Das Untersuchungsgebiet<br />

2.1 Naturraum<br />

Die <strong>Weper</strong> bildet einen markanten Schichtkamm mit einer NNW-SSE verlaufenden Achse,<br />

die im Norden bei Fredelsloh beginnt und sich südlich bis zur Stadt Hardegsen erstreckt. Sie<br />

stellt damit einen bedeutenden Abschnitt des Naturraums 371 „Sollingvorland“<br />

(HÖVERMANN 1963) dar. Die <strong>Weper</strong> bildet den westlichen Rand einer Muschelkalkscholle<br />

des Unteren und Oberen Muschelkalk, die bei insgesamt recht einheitlichem Relief durch<br />

stark geneigte bis steile Ober- und Mittelhänge gekennzeichnet ist. Bei Höhenlagen<br />

zwischen 330 und 380 m üNN besitzt die <strong>Weper</strong> eine exponierte Stellung gegenüber dem<br />

östlich angrenzenden Moringer Becken und dem daran anschließenden Leinetal. An den<br />

Unterhängen lagern Kalkstein-Fließerden über den Gesteinen des Röt (Oberer<br />

Buntsandstein) oder Muschelkalk. Insgesamt sind die Hänge durch Erosionsschutt mehr<br />

oder weniger bedeckt, so dass die Böden dort skelettreich sind, aber auch noch über einen<br />

gewissen Feinerdeanteil verfügen. Bedingt einerseits durch Relief und<br />

Erosionserscheinungen und andererseits durch langjährige Beweidung sind die Böden der<br />

Ober- und Mittelhänge Humus arm und wenig produktiv (vgl. HÖVERMANN 1963, JUNG 1968).<br />

Der Gladeberg bildet die Fortsetzung dieses Schichtkammes nach Südwesten und liegt<br />

bereits am Rande des Leinetalgrabens. Auch dieser Landschaftsausschnitt gehört als Teil<br />

des Naturraums 371.14 „Lödingser Hochflächen“ zum Sollingvorland (HÖVERMANN 1963).<br />

Reliefenergie und Exposition sind hier deutlich weniger ausgeprägt als an der <strong>Weper</strong>.<br />

2.1.1.1 Klima und Witterung<br />

Das Klima des Untersuchungsgebietes wird als subozeanisch mit subkontinentaler Tönung<br />

beschrieben (BORNKAMM 1960, 2006). Da Angaben der Wetterstation Fredelsloh nicht<br />

verfügbar sind, wird auf die Daten der Wetterstation Göttingen zurückgegriffen<br />

(www.wetterstation-goettingen.de/klimadaten.htm). Die Jahresdurchschnittstemperatur<br />

beträgt hier 8,7° C mit Maximalwerten über 15° in den Monaten Juni bis August und<br />

Minimum im Januar und Februar (≤ 1° C). Die Niederschläge erreichen im Durchschnitt<br />

knapp 650mm. Das Niederschlagsmaximum liegt im Juni (> 80mm), unter 40mm<br />

Niederschlag fallen in den Monaten Februar und Oktober (30jähriges Mittel der Klimastation<br />

Göttingen) Kennzeichnend für den Göttinger Raum ist darüber hinaus die relativ geringe<br />

Sonnenscheindauer durch häufige Bewölkung. Starke Schwankungen dokumentierte<br />

BORNKAMM (2012) bei einem Minimum von 393mm und einem Maximum von 1093mm im<br />

Göttinger Raum.<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass die mittleren Temperaturwerte im<br />

Untersuchungsgebiet, insbesondere im Bereich südlich Fredelsloh und am Balos niedriger<br />

sind als im Leinetal in der sich die Wetterstation Göttingen befindet und die damit etwa 200m<br />

tiefer liegt als große Teile des Untersuchungsgebietes.. Dagegen sind die Verhältnisse am<br />

Gladeberg denen in Göttingen sehr viel ähnlicher. Dazu kommen die besonderen<br />

mikroklimatischen Bedingungen eines so reliefbetonten Gebietes wie der <strong>Weper</strong> mit bis zu<br />

30° geneigten, west- bis südwestexponierten Hängen, die zusätzlich Abweichungen vom<br />

lokalen Klima bedeuten. Bedingt durch die Exposition kommt an den Oberhängen<br />

beispielsweise dem Wind eine besondere Bedeutung für Mikroklima und Wasserhaushalt zu.<br />

Auch RIEGER (1994) betont in seinen Untersuchungen an der <strong>Weper</strong> die aushagernde<br />

Wirkung des Windes.<br />

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