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Weper - Niedersachsen

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4.3 Abundanzschwankungen der Kalkmagerrasenarten<br />

Die Populationsschwankungen der Kalkmagerrasenarten und insbesondere der gefährdeten<br />

Arten bildete in diesem Jahr anders als in 2010 keinen Schwerpunkt der Untersuchungen.<br />

Vielmehr basieren die im Folgenden präsentierten Ergebnisse allgemeine Beobachtungen<br />

sowie Mitteilungen weiterer Personen (Tab. 4).Die Angaben zu den Rote Liste Arten basiert<br />

auf allgemeinen Beobachtungen und den Zählungen in den Dauerbeobachtungsflächen.<br />

Besonders auffallend ist der schon erwähnte Ausfall der frühblühenden Orchideen-Arten<br />

Orchis mascula, O. tridentata und O. militaris. Die später im Frühjahr blühenden Orchideen<br />

Ophrys insectifera und Gymnadenia conopsea traten dagegen in gewohnter Häufigkeit auf.<br />

Der Witterungseinfluss, konkret die trockenen Frühjahrsmonate März und April, sind dafür<br />

verantwortlich. Abb. 1 (S. 8) zeigt, zumindest für die Monate Februar und März sehr viel<br />

höhere Niederschläge. Dementsprechend blühten diese Arten im Jahr 2010 (Stroh 2010)<br />

sehr reichlich.<br />

Erfreulich ist die relativ große Population der beiden Enzian-Arten Deutscher Enzian<br />

(Gentianella germanica) und Fransen-Enzian (Gentianopsis ciliata), deren<br />

Populationsentwicklung in den vorangegangen Berichten Anlass zur Besorgnis waren. Die<br />

beiden Enziane sind an die Beweidung, insbesondere die früher übliche Wanderschäferei<br />

angepasst, d.h. ein relativ rasches Durchziehen der Herden. Daher kann die Koppelung ein<br />

Problem darstellen, da die Tiere generell länger auf einer Teilfläche verweilen. Insbesondere<br />

frühe Mahd oder länger andauernde Beweidungsphasen benennen OSTERMEIJER et al.<br />

(2002) als Problem für den Erhalt der Bestände. Weiterhin sehen die Autoren große<br />

Probleme im Verlust zahlreicher Bestäuber auf die beide Enzian-Arten angewiesen sind.<br />

Kleine Störstellen, wie sie für die Beweidung typisch sind, müssen insbesondere für<br />

Gentianella germanica, die im ersten Jahr an solchen Stellen keimt und eine Rosette bildet,<br />

um dann im nächsten Jahr zu keimen, vorhanden sein. Andererseits zeigt auch die<br />

Verbreitung an <strong>Weper</strong>, dass beide Arten vor allem im Bereich der feuchteren Ausbildung<br />

vorkommt, also eine Empfindlichkeit gegenüber Austrocknung, denkbar ist dies im Falle von<br />

Gentianella germanica im Frühsommer zur Zeit der Rosettenbildung. Inwiefern die<br />

Trockenheit im Frühjahr und nachfolgend gute Niederschlagsversorgung im späten Frühling<br />

und Frühsommer mit der Vitalität der einen (Orchideen) oder anderen (Enziane) korreliert<br />

müsste genauere Untersuchungen zeigen. Auffallend war, dass in Teilgebiet III<br />

(Segelflugplatz) eine scharfe Grenze zwischen zwei Bereichen bestand, die offensichtlich mit<br />

den Weidephasen zu tun hatte. Dies wäre möglicherweise sehr aufschlussreich und könnte<br />

eventuell eine Steuerung des Managements zu Förderung der Arten beitragen.<br />

Einen etwas anderen Zyklus hat Gentianopsis ciliata, da die Art mehrjährig ist und an sich<br />

separierenden unterirdischen Ausläufern regeneriert und austreibt OSTERMEIJER et al.<br />

(2002). Mehr noch als Gentianella germanica ist diese Sippe auf Störstellen angewiesen,<br />

dafür aber auch toleranter gegenüber Trockenheit.<br />

Die Situation an der <strong>Weper</strong> ist zusammenfassend gesehen aber nicht prinzipiell ungünstig<br />

für die beiden Arten. Die Aspekte Bestäuberdichte und Flächengröße, die für die<br />

holländischen Verhältnis als Problematisch festgestellt wurde (OSTERMEIJER et al. 2002)<br />

dürften hier eher gering sein.<br />

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