05.11.2013 Aufrufe

Weper - Niedersachsen

Weper - Niedersachsen

Weper - Niedersachsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

große Schwankungsbreite in den letzten Jahren (Abb. 1). Da vor allem die Abweichungen<br />

vom Mittel für Auskunft geben, können die Messwerte der Station Göttingen zu<br />

Vergleichszwecken herangezogen werden. Anders verhält es sich bei den Niederschlägen.<br />

Das trockene Frühjahr, insbesondere im März, ist wohl dafür verantwortlich, dass die<br />

frühblühenden Orchideen kaum zur Entwicklung kamen.<br />

Die monatlichen Temperaturmittelwerte sind ebenso wie die Jahresdurchschnittstemperatur<br />

in den letzten Jahren höher als der Durchschnitt. Für die submediterran geprägten<br />

(extrazonalen) Vegetationstypen dürfte das – im Vergleich etwa zu denen der montanen<br />

Vegetationsstufe – kaum von Bedeutung sein.<br />

2.2 Konzepte und vertragliche Vereinbarung zur Nutzung und Pflege der<br />

Flächen<br />

Nachdem die Halbtrockenrasenflächen der <strong>Weper</strong> jahrzehntelang brach lagen, wurde seit<br />

1984 versucht, durch Pflegemaßnahmen im Rahmen von Naturschutzprogrammen der<br />

fortschreitenden Sukzession, die eine Degradierung der Magerrasenkomplexe bedeutet,<br />

Einhalt zu gebieten.<br />

Kernelement des Bewirtschaftungskonzeptes bildet die Beweidung der Flächen in Form<br />

einer flexiblen Koppelhaltung. Begonnen wurde mit einer etwa 40köpfigen Schafherde, die<br />

abschnittsweise Teilflächen in den Sommermonaten abweiden sollte. Um den<br />

Artenschutzkriterien zu genügen, wurden zur Regeneration weideempfindlicher Arten<br />

„Ruhejahre“ eingelegt, indem von drei ausgewiesenen Jahresweideflächen nur jeweils eine<br />

pro Jahr abgeweidet wurde („Intervallbeweidung“). Zudem wurden als Nachpflege immer<br />

wieder verbuschte Abschnitte im Winterhalbjahr entkusselt und das Schnittgut entfernt. Nur<br />

in einem kleinflächigen Abschnitt am Nordrand des Gebietes wurde Mahd als<br />

Bewirtschaftungsmaßnahme durchgeführt (RIEGER 1987, 1996).<br />

Nach 11 Jahren konnten erste Erfolge der Maßnahmen festgestellt werden. So hatte die<br />

Magerrasenfläche insgesamt zugenommen und die Populationsgrößen der meisten Zielarten<br />

waren angestiegen. Allerdings reagierten auch die Gehölze auf die Pflegemaßnahmen durch<br />

starken Wiederaustrieb und Ausbreitung, so dass aus diesen Ergebnissen folgende<br />

Veränderungen im Pflegekonzept abgeleitet wurden (RIEGER 1994):<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Beweidung sollte vermehrt durch den Einsatz von Ziegen praktiziert werden, um<br />

den Gehölzaufwuchs effektiver bekämpfen zu können.<br />

Die Beweidung sollte intensiviert werden: Alle Flächen sollten alljährlich von Mitte Mai<br />

bis September beweidet werden; Intervallbeweidung sollte nur noch an den<br />

extremeren Standorten der Oberhänge stattfinden. In Jahren mit feuchter Witterung<br />

konnte optional auch 2mal beweidet werden. Die Teilflächen sollten 0,5 – 1,0 ha<br />

umfassen, dabei sollte im Weidegang jährlich gewechselt werden von Nord nach Süd<br />

und umgekehrt.<br />

Refugialflächen, die etwa 30% der Halbtrockenrasen umfassen sollten, müssen<br />

eingerichtet werden. Sie sollten jährlich, besser zweijährlich wechseln.<br />

Entkusseln: Weitere Entbuschungsmaßnahmen sollte prioritär an den Mittelhängen<br />

stattfinden, um die aushagernde Wirkung der Winde insbesondere an den<br />

Oberhängen zu fördern. Nachpflegearbeiten sollten intensiviert werden, insbesondere<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!