Weper - Niedersachsen

5.2 Artenschutz
In früheren Gutachten wurde insbesondere auf die abnehmende Populationsgröße der
beiden Enzian-Arten (Gentianella germanica und Gentianopsis ciliata) aufmerksam gemacht
(STROH 2010). Während 2010 nur etwa 40 Exemplare bei intensiver Suche nachgewiesen
werden konnten, ist nach einzelnen Stichproben und den Angaben von Heike Teschauer in
diesem Jahr von deutlich höherer Populationsgröße auszugehen (Tab. 4). Auch im Jahr
2009 stellte Teschauer eine deutlich höhere Populationsdichte fest als 2010. Dem „guten
Enzian-Jahr“ steht das oben beschriebene Ausfallen der frühblühenden Orchideen
gegenüber. Die Problematik wird im Zusammenhang mit einer jüngeren holländischen
Publikation diskutiert (OSTERMEIJER, et al. 2002). Sommerliche Niederschläge mögen
demnach eine Rolle spielen, wenn auch die Langzeituntersuchungen von BORNKAMM (2006)
interessanterweise kaum Einfluss des Niederschlags auf die Dynamik der Arten zeigt.
Dagegen dürfte die genetische Fitness, ebenso wie der Mangel an Bestäubern, im Bereich
der Weper weniger relevant sein dürfte. Managementeffekt können eine Rolle spielen, indem
weniger der Intensität der Beweidung als vielmehr der Zeitpunkt des zweiten Weidegangs
von Bedeutung sein könnte (vgl. Kap. 4.3, S. 30). Eine detaillierte Untersuchung zusammen
mit einer exakten Beobachtung bzw. Befragung zum Weidegang wäre möglicherweise
aufschlussreich.
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