10.11.2013 Aufrufe

VIVA-Moderator Jan Köppen aus Gießen redet über Vielseitigkeit ...

VIVA-Moderator Jan Köppen aus Gießen redet über Vielseitigkeit ...

VIVA-Moderator Jan Köppen aus Gießen redet über Vielseitigkeit ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SPORTWELT<br />

werkes sowie die Pflege der zahlreichen Beziehungen zu den Vereinen<br />

sind Haufers wichtigste Aufgabengebiete. Aber auch nach einem<br />

erfolgreich abgeschlossenen Vertrag bleibt er erster Ansprechpartner<br />

für Spieler und Klub.<br />

Vertrauen ist dabei das kostbarste Gut des Spielerberaters. Auch im<br />

Kampf gegen die Abwerbeversuche von anderen Agenten. Deswegen<br />

kommt für Haufer kein Anruf zu spät, kein Problem seiner<br />

Spieler ist ihm unwichtig. »Viele US-Boys kennen das System hier<br />

nicht und unterschätzen die Umstellung.« Nicht nur einmal hat der<br />

29-Jährige einen genialen Basketballer scheitern sehen, weil er abseits<br />

des Feldes nicht mit der fremden Kultur, der anderen Mentalität<br />

zurechtkam. »Viele sind zudem für den Alltag als Profi nicht geeignet«,<br />

sagt er. Das im Vorfeld bereits abzuklären, auch das gehört zu<br />

den Aufgaben des Agenten. Und so kann Haufer einige Geschichten<br />

erzählen, von schwarzen Schafen wie die eines Basketballers, der in<br />

seiner Heimat wegen Mordes angeklagt war und sich seiner Hilfe so<br />

schnell wie möglich ins Ausland absetzten wollte, aber auch von ungewöhnlichen<br />

Verträgen, wie einer Garantie für drei warme Mahlzeiten<br />

am Tag oder tägliche Gewichtskontrollen sowie von ganz alltäglichen<br />

Fragen und Problemen der US-amerikanischen Profis, wie das<br />

Kochen eines Frühstückseis. »Ich komme mir manchmal schon vor<br />

wie ein Babysitter. Aber ich mache es ja gerne«, sagt er und fügt an:<br />

»Der Job muss so viel Spaß machen, dass du gar nicht merkst, dass<br />

du arbeitest. Sonst kannst du ihn einfach nicht <strong>aus</strong>führen, dazu wäre<br />

die Belastung viel zu hoch.«<br />

46 Basketballer hat der <strong>Gießen</strong>er, der vor drei Jahren an der Justus-<br />

Liebig-Universität sein Lehramtsstudium beendet hat, momentan in<br />

seinem Portfolio stehen, viele von ihnen – wie die beiden Hertener<br />

Ahmad Smith und Cory Abercrombie (Foto) – sind in der Pro B und<br />

der Regionalliga aktiv, ein paar gehen in der Pro A auf Korbjagd. »Ich<br />

erstelle für meine Spieler einen Zweijahresplan. Sie nutzen die unteren<br />

Ligen als Sprungbrett. Ich will dabei lieber mit den Amis zusammenarbeiten,<br />

die das Spiel lieben und nicht nur zum Geldverdienen<br />

nach Europa wollen«, sagt Haufer, der nicht nur in<br />

Deutschland aktiv ist, sondern auch bereits Spieler nach Neuseeland,<br />

Island, Frankreich, Saudi-Arabien, Marokko oder Portugal vermittelt<br />

hat. »Wenn man erst einmal einen guten Spieler in einer Liga hat,<br />

dann rufen die Vereine immer wieder an«, sagt er. Momentan steht<br />

mit dem Paderborner Kevin Langford ein Bundesliga-Akteur bei Haufer<br />

unter Vertrag, zudem hat der Agent aber einige Talente entdeckt,<br />

die es in der BBL geschafft haben. So wie der Ex-Nördlinger Osmari<br />

Westley, der 2008/2009 »Topscorer der Hauptrunde« wurde, oder<br />

auch Roderick Trice, Leistungsträger bei MEG Göttingen.<br />

»Patrick King hat mir ein gutes Auge für Talent bestätigt. Ich habe zudem<br />

ein gutes Gedächtnis und kann mir Statistiken gut einprägen, so<br />

dass ich sie nicht nachschlagen muss. Was mir aber noch fehlt, ist<br />

der Business-Aspekt. Ich bin bei den Vertragsverhandlungen oft zu<br />

gutmütig. Aber dafür vermittele ich meinen Jungs wenigstens einen<br />

Job«, sagt Haufer. Der Ex-<strong>Gießen</strong>er Bundesliga-Basketballer King zählt<br />

zu den Großen der Branche, bei ihm stehen etliche Stars der BBL<br />

unter Vertrag. »Es klingt absurd, aber ich nehme die Spieler, die bei<br />

King herunterfallen, wenn er zu viele hat und sie nicht gut genug für<br />

ihn sind. Daher sehe ich ihn auch nicht als Konkurrenten. Er agiert<br />

auf einem ganz anderen Level. Mein Ziel ist nicht die Bundesliga, ich<br />

möchte das mittlere Level, also die Pro A, dominieren«, sagt Haufer.<br />

Als ärgster Mitbewerber steht da die Agentur »Courtside« in den<br />

Startlöchern – allerdings ist die Zahl der Mitbewerber in der Szene<br />

<strong>über</strong>schaubar und nicht zu vergleichen mit dem Fußball. »Ich habe<br />

zuerst <strong>über</strong>legt, als Scout im Fußballbereich zu arbeiten. Aber da hat<br />

man keine Chancen, hineinzukommen.« Bereits als Teenager träumte<br />

Haufer von einer Karriere als Manager, als er sich die Nächte mit<br />

dem Computerspiel »Fußball-Manager« um die Ohren schlug. nob<br />

❄Eislaufvergnügen<br />

auf dem Kirchenplatz<br />

❄<br />

Öffnungszeiten der Eisbahn<br />

27. November 2009 bis 24. <strong>Jan</strong>uar 2010<br />

Montag bis Samstag<br />

10.00 bis 21.00 Uhr<br />

Sonntag<br />

14.00 bis 20.00 Uhr<br />

12/2009 streifzug 43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!