OK KID im Interview: - Gießener Allgemeine
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6. Jahrgang · 4/2013<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
<strong>OK</strong> <strong>KID</strong> <strong>im</strong> <strong>Interview</strong>:<br />
Am 5. April erscheint<br />
das Album der »Exil-<strong>Gießener</strong>«<br />
Blickpunkt<br />
Zum Semesterstart:<br />
Den Test zum Gießen-<br />
Master bestehen nur<br />
Experten. Seite 4<br />
Kultur<br />
Der »Dollbohrer«:<br />
Comedian und Autor<br />
Henni Nachtshe<strong>im</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Interview</strong>. Seite 42
www.IMMO-in-mittelhessen.de<br />
ist: Wenn die<br />
Zukunft beginnt.
Editorial<br />
Die Zeiten, in denen sich Auswärtige, die zum Studieren nach Gießen kamen, als Opfer der ZVS betrachtet haben, dürften<br />
längst vorbei sein. Zum einen weil unsere Stadt in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen hat, zum anderen da die<br />
beiden Hochschulen auch bei den Studierenden sehr gut ankommen. Bei einer Befragung der Evaluationsplattform »Mein-<br />
Prof.de« jedenfalls landeten <strong>im</strong> März sowohl die Justus-Liebig-Universität als auch die THM Mittelhessen deutschlandweit<br />
unter den Top Ten. Die JLU wurde von den Teilnehmern hinter der Hochschule Aschaffenburg und der Uni Köln sogar auf<br />
den dritten Rang gewählt und erhielt 3909 Bewertungspunkte. Insgesamt gingen 424 391 Bewertungen ein. Die THM<br />
schloss das Hochschulranking, das allein die Qualität der Lehre berücksichtigt, auf Rang sieben ab. Dass man in Gießen<br />
allerdings nicht nur für Prüfung, Abschluss und Diplom lernen kann, sondern auch fürs Leben, haben wir bereits vor einem<br />
Jahr mit unserem Gießen-Bachelor bewiesen. Für die neuen Erstsemester, aber auch für die alten Stadthasen, haben wir<br />
nun in dieser Ausgabe den Gießen-Master aufgelegt. Natürlich etwas schwerer. Wer trotzdem alle »Aufgaben« abhaken kann, darf sich gerne bei<br />
uns melden. Statt Vokalbelheft, Statistikbuch oder UB-Besuche empfehlen wir zur Vorbereitung auf den Test allerdings einzig die Lektüre des<br />
streifzugs, denn auf diesen Seiten findet sich eigentlich alles, was man über das Leben in Gießen wissen sollte.<br />
Marc Schäfer<br />
Inhalt<br />
Der streifzug verleiht den<br />
Gießen-Master<br />
Foto: Four Music<br />
BLICKPUNKT 4<br />
Semesterbeginn: Der Gießen-Master · »Wohnen für Hilfe« · Studentenleben<br />
<strong>im</strong> Vorher/Nachher-Check · Spotted erhöht die Flirtchancen auf dem Campus<br />
RAMPENLICHT 20<br />
Die <strong>Gießener</strong> Band <strong>OK</strong> <strong>KID</strong> vor ihrem<br />
Albumdebüt <strong>im</strong> <strong>Interview</strong><br />
RUMKOMMEN 16<br />
Mit dem Semesterticket ohne Umweg<br />
nach: Frankfurt<br />
BRAD SHAWS KOLUMNE 17<br />
Unser Kolumnist über Uni-Leben und<br />
Beverly Hills 90210<br />
STADTGESPRÄCH 18<br />
Stadtführungen: Altbewährtes trifft auf<br />
neue Ideen <strong>im</strong> Programm<br />
MEDIATHEK 23<br />
App und CD <strong>im</strong> Test<br />
BLICK IN DIE REGION 24<br />
Laserplaza: Zwei Redakteure testen die<br />
erste Lasertagarena der Region · Pohlhe<strong>im</strong>er<br />
Wiesnfest<br />
UNTERWEGS 26<br />
Mittelalterliche Tafeleyen: Der »Ritterkeller«<br />
auf Burg Staufenberg<br />
AUSLESE 28<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER 30<br />
VINOTHEK 36<br />
Kaffee-Schoko-Pinotage aus Südafrika<br />
AM MAIN 37<br />
»moon 13«: Ein Besuch <strong>im</strong> neuen<br />
Cocoon · Meat Loaf auf Abschiedstour<br />
in Frankfurt<br />
SPORTWELT 40<br />
Mein erstes Mal: Drums Alive<br />
KULTUR 42<br />
Comedian Henni Nachtshe<strong>im</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Interview</strong> über sein neues Buch der<br />
»Dollbohrer«<br />
SPERRSITZ 45<br />
Neu <strong>im</strong> Kino:<br />
Gänsehauthorror bei »Mama«<br />
streifzug<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />
mbH<br />
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />
Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />
E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />
Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlags gesellschaft mbH<br />
Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />
Anschrift für alle <strong>im</strong> Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />
Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />
»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />
sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />
Auslagenstellen. Auflage: 40000 Exemplare<br />
Verantwortlich für Anzeigen:<br />
Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />
Anzeigenverkaufsleitung:<br />
Ulrich Brandt, Tel. 0641/3003-224, Anschrift siehe oben<br />
Gültig ist der Anzeigen tarif Nr. 4 vom 1. Januar 2013<br />
streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Titelbild: <strong>OK</strong> <strong>KID</strong> / Foto: Braunbarth<br />
Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2 des Hessischen Pressegesetzes:<br />
An der Finanzierung des Verlages sind beteiligt:<br />
D. Obermann-Weller, Dr. Ch. Rempel, Dr. J. E. Rempel,<br />
Dr. M. Rempel, B. Sälzer.<br />
Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />
Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die<br />
erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder<br />
unter Telefon 030/284930, Presse-Monitor Deutschland<br />
GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen<br />
4/2013 streifzug 3
BLICKPUNKT<br />
Der streifzug verleiht den<br />
Gießen-Master<br />
2013<br />
an Herrn/Frau<br />
für herausragende Kenntnisse in den Fächern<br />
Neuere Stadtgeschichte, Kneipenkunde<br />
und Angewandte und Vergleichende Freizeitkultur<br />
4 streifzug 4/2013
BLICKPUNKT<br />
Blatt 1/3 Name Studiengang<br />
Fürs Leben lernen II<br />
Wer zum Studieren neu nach Gießen kommt, muss nicht nur an der JLU oder der<br />
THM lernen, sondern auch <strong>im</strong> Alltag. Wer die folgenden 57 Aufgaben in der<br />
neuen He<strong>im</strong>at abhaken kann, hat sich den Gießen-Master verdient und darf sich<br />
die Urkunde neben die vom »Gießen-Bachelor 2012« in sein 1-Z<strong>im</strong>mer-Appartement<br />
oder in die WG-Küche hängen.<br />
1<br />
Du bist für eine<br />
Schiffenberg-Party in<br />
tiefster Nacht den dunklen<br />
Weg nach Petersweiher zu<br />
deinem Auto gelaufen.<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Du hast bei »Gießen<br />
kocht« mitgemacht.<br />
Du weißt, wer Jona:S war<br />
und wie sie jetzt heißen.<br />
Ohne Laserschwert aus<br />
dem Monkeys gehst du<br />
nicht mehr vor die Tür.<br />
5<br />
Du musstest mittwochs<br />
schon einmal am<br />
Kanzleiberg wenden, weil du<br />
vergessen hast, dass Markt ist<br />
und du deswegen nicht über<br />
den Brandplatz fahren kannst.<br />
6<br />
In der Kleinen Kneipe<br />
steht ein Glas mit deinem<br />
Namen <strong>im</strong> Schrank.<br />
7<br />
Du warst schon mal mit<br />
deinen Kumpels samstags<br />
an der Ostschule Basketball<br />
spielen und be<strong>im</strong> gegnerischen<br />
Team haben Bundesligaspieler<br />
der 46ers mitgespielt.<br />
8<br />
Du bist schon mal zum<br />
Lernen in die UB gefahren<br />
und nach vier Stunden in der<br />
cUBar unverrichteter Dinge<br />
wieder zurück nach Hause<br />
gefahren.<br />
9<br />
Du liegst nachts nicht mehr<br />
mit aufgerissenen Augen<br />
<strong>im</strong> Bett und betest unentwegt<br />
dein Mantra – »Es ist gar nicht<br />
so schl<strong>im</strong>m, Frankfurt ist<br />
ganz nah« – herunter.<br />
10<br />
Be<strong>im</strong> Radfahren durch<br />
die Stadt verspürst du<br />
inzwischen sogar an der<br />
Gabelung von Grünberger<br />
u n d L i ch e r S t ra ß e k e i n e<br />
Todesangst mehr.<br />
11<br />
12<br />
Du weißt das Eulenkopf<br />
kein Sch<strong>im</strong>pfwort ist.<br />
Du weißt, warum<br />
einer der Läden <strong>im</strong><br />
Dönerdreieck mehrmals <strong>im</strong><br />
Jahr seinen Namen ändert.<br />
13<br />
Du hast dir <strong>im</strong><br />
Pita-Gyros-Grill in der<br />
Neuen Bäue eine griechische<br />
Spezialität geholt.<br />
14<br />
Du weißt, dass Worte<br />
wie Traweskomoss<br />
oder Matscheskero keine<br />
Beleidigungen sind.<br />
15<br />
Du hast dein letztes<br />
Hemd schon mal mit<br />
dem Schlammbeiser am<br />
Kirchenplatz geteilt.<br />
16<br />
Du weißt, wann man auf<br />
dem Wochenmarkt eine<br />
Tüte Pilze für 1 Euro bekommt.<br />
4/2013 streifzug 5
Blatt 2/3 Name Studiengang<br />
17<br />
Du bist regelmäßig vor der<br />
JVA anzutreffen, weil du die<br />
Unterführung an der Ostanlage<br />
benutzen willst, solange es sie<br />
noch gibt.<br />
18<br />
Du bist mit Besuchern auf der<br />
D a cht e r r a s s e d e s D a ch c a f é s<br />
gewesen und hast ihnen von oben<br />
dein Haus gezeigt.<br />
19<br />
Du hast dir bei Zach das<br />
beste Mettbrötchen der<br />
Stadt geholt.<br />
20<br />
Du hältst <strong>im</strong> Rewe am<br />
Marktplatz be<strong>im</strong><br />
Schlangestehen die Luft an und<br />
bewunderst die Mitarbeiter für<br />
ihre Geduld.<br />
21<br />
Du bist <strong>im</strong> Sowieso von Britta<br />
zum Schnapstrinken in die<br />
Küche eingeladen worden.<br />
22<br />
Du weißt, dass Elephant Toilet<br />
nicht nur die englische<br />
Übersetzung des Namens der größten<br />
sichtbaren Betonplatte in Gießen ist.<br />
23<br />
Du kennst das <strong>Gießener</strong><br />
Flat Iron Building und hast<br />
dort schon mal die Bundesligakonferenz<br />
verfolgt oder<br />
zumindest ein Getränk geordert.<br />
24<br />
Du hast Alkohol in<br />
L<strong>im</strong>oflaschen gefüllt, um die<br />
Security vor dem Uni-Hauptgebäude<br />
zu überlisten.<br />
25<br />
Du hast in einem ehemaligen<br />
Blumenladen in der<br />
Ludwigstraße <strong>im</strong> Schaufenster getanzt.<br />
26<br />
Du hast den Besitzer des<br />
Marbobo-Kiosks schon mal<br />
außerhalb des Marbobo-Kiosks<br />
gesehen.<br />
27<br />
Du kleidest nicht nur dich<br />
hübsch, sondern denkst be<strong>im</strong><br />
Shoppen auch daran, dass du die Drei<br />
Schwätzer mal wieder umstylen könntest.<br />
28<br />
Du bist schon mal von<br />
der Polizei dabei fotografiert<br />
worden, wie du nachts auf dem<br />
Kugelbrunnen geknutscht hast.<br />
29<br />
Du weißt aus dem Kino,<br />
wo man in der Nähe<br />
Gießens seine Bremsbacken<br />
testen kann.<br />
30<br />
Du hast dich mit Freunden<br />
schon darüber gestritten,<br />
ob das neue Kino ein Grund<br />
zur Freude ist, weil die anderen<br />
ranzig sind, oder ob es unnötig ist,<br />
weil die anderen dann vielleicht<br />
leer stehen und außerdem<br />
gar nicht ranzig sind.<br />
31<br />
Du bist nach Lich gefahren,<br />
um einen Film zu sehen,<br />
der auch in Gießen lief, weil du<br />
das Kino Traumstern unterstützen<br />
wolltest.<br />
32<br />
Du sehnst dich nach<br />
Licher Bier, wenn du bei<br />
deinen Eltern auf Besuch in der<br />
alten He<strong>im</strong>at bist.<br />
33<br />
Du warst morgens früh<br />
nach einer Party schon mal<br />
<strong>im</strong> Döner-Dreieck und hast entgeistert<br />
bemerkt, dass die Buden doch<br />
eine Sperrstunde haben.<br />
Idee und Text: Marc Schäfer, Florian Dörr, Martin Vogel, Nikolai Fritzsche, Jan Sommerlad, Laura Jax
BLICKPUNKT<br />
Blatt 3/3 Name Studiengang<br />
34<br />
Du hast nach einer<br />
Brückenparty den<br />
Inhalt deines Kühlschranks<br />
in deine Fahrradtaschen<br />
gepackt, um am See zu<br />
frühstücken.<br />
35<br />
Du weißt, welcher See<br />
der Silbersee und<br />
welcher der Hippie-See ist.<br />
36<br />
Du hast am Hippie-<br />
See mit dem Tau<br />
einen Salto gemacht.<br />
37<br />
Du bist schon mal<br />
auf einem Punkkonzert<br />
in einer WG gewesen –<br />
und hast gehofft, dass die<br />
alten Holzdielen durchhalten.<br />
38<br />
Als dir der Weg<br />
zum Badesee mal zu<br />
weit war, hast du am eigenen<br />
Leib erfahren, dass die Lahn<br />
zwar nicht schmutzig, aber<br />
sogar <strong>im</strong> Hochsommer<br />
ziemlich kalt ist.<br />
39<br />
Du hast mit Freunden<br />
noch rechtzeitig ein<br />
Erinnerungsfoto am<br />
Liebe-Haus gemacht.<br />
40<br />
Du weißt, ob sich<br />
der Vorname<br />
unserer OB mit »e« am Ende<br />
schreibt oder nicht.<br />
41<br />
Du kennst einen<br />
k o s t e nl o s e n<br />
Gehe<strong>im</strong>parkplatz in der<br />
Innenstadt, der garantiert<br />
nicht von Hipos<br />
überwacht wird.<br />
42<br />
Du weißt, dass<br />
das Kürzel »GFV«<br />
nicht für <strong>Gießener</strong><br />
Fußball-Verein steht.<br />
43<br />
Wenn <strong>Gießener</strong><br />
ankündigen, dass<br />
sie zu »Maria« wollen,<br />
weißt du, was sie vorhaben.<br />
44<br />
Als Autofahrer<br />
findest du locker<br />
die Zufahrt zu Deutschland<br />
verstecktester Tiefgarage<br />
an der Ostanlage.<br />
45<br />
Wenn du es eilig<br />
hast, fährst du<br />
niemals durch die untere<br />
Frankfurter Straße,<br />
sondern weichst auf<br />
Ludwig- oder Lahnstraße aus.<br />
46<br />
Du fährst nicht auf<br />
die Autobahn<br />
Richtung Frankfurt, wenn<br />
Du zu einer Adresse in<br />
Sachsenhausen gebeten wirst.<br />
47<br />
Du kennst den Butterweg<br />
und weißt, dass<br />
das nicht der Teil des Wochenmarkts<br />
zwischen Lindenund<br />
Brandplatz ist.<br />
48<br />
Den Wochenmarkt<br />
steuerst du ausschließlich<br />
nach 13 Uhr<br />
an, um dort Schnäppchen<br />
zu machen.<br />
49<br />
Dem Satz »Gießen ist<br />
eine hässliche Stadt«<br />
lässt du stets ein »Aber« folgen.<br />
50<br />
Du trauerst wie die<br />
alten Schlammbeisern<br />
auch dem Volksbad an der<br />
Westanlage nach.<br />
51<br />
Wenn dich jemand<br />
nach dem »Roten<br />
Weg« fragt, denkst<br />
du nicht an eine Errungenschaft<br />
der regierenden SPD,<br />
sondern kannst zielsicher eine<br />
Wegbeschreibung abgeben.<br />
52<br />
Du bist aus Ärger<br />
über die <strong>Gießener</strong><br />
Ampelschaltung schon mal<br />
über Rot gefahren.<br />
53<br />
Du hast dich schon<br />
einmal an einen<br />
Baum am Schwanenteich<br />
gekettet, um gegen irgendetwas<br />
zu demonstrieren.<br />
54<br />
Obwohl du der<br />
Meinung bist, dass<br />
das Management der 46ers<br />
unfähig ist, wirst du das Team<br />
auch in der Pro A anfeuern.<br />
55<br />
Wenn du »Lange<br />
Nacht der Mathematik«<br />
hörst, denkst du nicht an<br />
schlaflose Stunden vor einer<br />
Mathe-Klausur.<br />
56<br />
Du weißt, dass dir<br />
der Ballefusser<br />
helfen kann, wenn dein<br />
Pony zu lang ist.<br />
57<br />
Du trinkst Apfelwein<br />
mittlerweile auch<br />
pur, ohne dabei das Gesicht<br />
verziehen zu müssen.<br />
4/2013 streifzug 7
Rettung des Uni-Flirts<br />
Sie schaut kurz herüber. Er lächelt. Doch sie anzusprechen – das traut er<br />
sich nicht. Und schon ist sie <strong>im</strong> Gew<strong>im</strong>mel des Campus verschwunden.<br />
Früher war die Uni-Romanze damit zu Ende, bevor sie angefangen hatte.<br />
Dank eines neuen Trends bei Facebook besteht nun Hoffnung: Auf<br />
»spotted«-Seiten können Nutzer eine Art anonyme Kontaktanzeige veröffentlichen.<br />
Wenn ein anderer den Gesuchten kennt, kann er Hinweise<br />
geben. Die Seiten boomen, haben Tausende Fans – in Deutschland gibt<br />
es sie inzwischen für viele Universitäten, u.a. in München, Hannover,<br />
Frankfurt und Hamburg, aber natürlich auch in Gießen.<br />
Als der Autor dieses Artikels damals die erste Ausgabe<br />
des streifzug in der Hand hielt, lobte er das<br />
Magazin. Nur eines gab es anzumerken: »Wo sind<br />
die Kontaktanzeigen?« 1695 erschien in England die<br />
erste Kontaktanzeige der Welt (»Ein Herr von etwa<br />
30 Jahren mit ansehnlichem Besitz sucht eine junge<br />
Dame mit einem Vermögen von ca. 3000 Pfund«),<br />
heute sind sie oft das Salz in der Suppe von Stadtmagazinen<br />
und Zeitungen: Kurze Texte, oft kaum<br />
länger als eine SMS. Meist sind sie Biotop für Abkürzungen<br />
und Wortschöpfungen wie »tageslichttauglich«,<br />
oft kurze Geschichten mit Poesie. Jene<br />
Anzeigen, in denen sich Leute suchen, die sich aus<br />
den Augen verloren haben und mindestens ein Teil<br />
hofft, mithilfe der Öffentlichkeit seine(n) Liebste(n)<br />
wiederzufinden.
BLICKPUNKT<br />
Fotos: Schepp<br />
Während die Anbahnung zwischen Unbekannten<br />
schon lange ein Milliardengeschäft<br />
<strong>im</strong> Internet ist, schwappt Anfang<br />
2013 das Konzept der alten Fernsehshow<br />
»Bitte melde dich« ins deutsche Web 2.0.<br />
Wie 318 Jahre zuvor wurde auch dieses<br />
Konzept in Großbritannien entworfen:<br />
An der Universität in Glasgow wurde Ende<br />
2012 eine Facebook-Seite eingerichtet,<br />
an die Bibliotheksnutzer eine Nachricht<br />
schicken können, wenn sie jemanden erspähen,<br />
der ihnen gefällt. Daraufhin posten<br />
die Seitenadministratoren ohne Namensnennung<br />
des Autors den Text, auf dass der<br />
oder die Angebetete ihn liest und sich dann<br />
wiederum bei den Seitenbetreibern meldet,<br />
um die Kontaktdaten des Suchenden zu<br />
erfahren.<br />
Seit dem 28. Dezember 2012 existiert<br />
auch für die Justus-Liebig-Universität eine<br />
Spotted-Seite (facebook.com/<br />
spotteduniversityofgiessen), die seitdem<br />
mehr als 3200-mal mit »gefällt mir«<br />
markiert wurde (Stand: 17. Februar). Und so<br />
erscheinen Suchen wie »Die Schöne mit<br />
dem neonpinken Oberteil und dem weißen<br />
Schal von den WiWi-Erstis. Wenn du nicht<br />
allzu vielen Männern des Öfteren so charmant<br />
zulächelst, solltest du wissen, wer ich<br />
bin ;)« oder »Hallo :) Ich habe dich schon<br />
oft in der UB und in der Cubar gesehen.<br />
Du sitzt <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> ersten Stock auf der<br />
linken Seite, dort in der letzten Reihe, also<br />
quasi direkt vor dem Computerraum! Du<br />
bist sehr groß, hast eine Brille, dunkle kurze<br />
Haare. Meistens guckst du recht ernst –<br />
was es mir auch ein bisschen erschwert,<br />
dich anzusprechen ;-) Ich würde mich freuen<br />
wenn du demnächst mal zurückgrinst<br />
oder ähnliches ;-)« regelmäßig <strong>im</strong> Newsfeed<br />
der Facebook-Nutzer in Mittelhessen.<br />
Darüber sind jedoch nicht alle glücklich:<br />
Datenschützer schlagen, wie so häufig,<br />
wenn es um Facebook geht, Alarm: Man<br />
gibt seine Kontaktdaten an Unbekannte<br />
weiter, zudem möchten viele User, die<br />
»erspotted« wurden, nicht direkt von ihren<br />
Bekannten unter den jeweiligen Beitrag<br />
verlinkt werden. In den Kommentaren<br />
können Freunde, die glauben, jemanden<br />
erkannt zu haben, beispielsweise einen<br />
Link zu deren Facebook-Seite posten. Immerhin<br />
– Fotos werden nicht veröffentlicht.<br />
Rainer Gerling, Experte für Datenschutz an<br />
der Münchner Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften, hält die »spotted«-Seiten<br />
trotzdem für problematisch. »Auch wenn<br />
man in bester Absicht schreibt und meint,<br />
man würde nur unverfängliche Informationen<br />
preisgeben, kann das für den Einzelnen<br />
fatale Folgen haben.« Zum Beispiel,<br />
wenn der Arbeitgeber die Anzeige sieht<br />
und feststellt, dass der Gesuchte ein Mitarbeiter<br />
ist, der sich krankgemeldet hatte –<br />
»Das ist <strong>im</strong> Grunde<br />
ein altes Phänomen,<br />
nur eben getunt«<br />
und nun in der S-Bahn gesehen wurde.<br />
Das Problem sei vor allem die große Reichweite<br />
der Seiten, aber auch, dass die Anfragen<br />
über einen langen Zeitraum abrufbar<br />
seien. Gerling rät deshalb, vor jeder<br />
Nachricht an solche Seiten sehr sorgfältig<br />
nachzudenken, was man schreibt.<br />
Bei vielen Suchanzeigen fällt es tatsächlich<br />
schwer, jemanden wiederzuerkennen. Nur<br />
leidlich eindeutig ist etwa der Kommentar<br />
auf »spotted: Stabi München«: »An den<br />
Kreuzberg-Pulli-Träger: Dank dir konnte<br />
ich mich heute nicht mehr auf mein Lernen<br />
konzentrieren, du bist das Interessanteste,<br />
was diese Uni zu bieten hat ...« Meist<br />
beschränkt sich die Beschreibung jedoch<br />
auf »den heißen Typen« oder »die Süße mit<br />
den Glitzerschuhen«.<br />
Deshalb sieht sich das Bayerische Landesamt<br />
für Datenschutzaufsicht auch nicht<br />
zuständig für die Seiten. »Eine reine<br />
Beschreibung reicht nicht aus für einen<br />
konkreten Personenbezug. Bei den spotted-<br />
Seiten sehen wir diese Schwelle nicht überschritten«,<br />
sagt Referentin Miriam Meder.<br />
Aber: Wer sich in einer Beschreibung<br />
wiedererkennt, hat das Recht, sie von den<br />
Betreibern löschen zu lassen. Das betrifft<br />
wohl vor allem einige »spotted«-Ableger,<br />
die zu Lästereien aufrufen.<br />
Auch in Gießen existiert ein solcher Ableger,<br />
der sogar eine offizielle Reaktion der<br />
JLU nach sich gezogen hat: »Vor Kurzem<br />
ist auf Facebook eine Seite entstanden, die<br />
dazu anregt, anonym über andere Leute<br />
zu lästern. Die Seite trägt den Namen<br />
unserer Uni <strong>im</strong> Titel und zeigt unser Hauptgebäude.<br />
Es handelt sich dabei nicht um<br />
eine Seite der JLU und wir distanzieren uns<br />
hiermit ausdrücklich davon. Anonyme<br />
Posts auf Kosten von Einzelpersonen finden<br />
wir feige und sicher nicht lustig«, postete<br />
das Facebook-Team der Universität kurz<br />
nach der Eröffnung der »Verspotted«-Seite<br />
– ein Abklatsch, der, wie der Name schon<br />
sagt, dem anonymen Verspotten von Leuten<br />
dient.<br />
Also lieber zurück zu »Spotted«: »Das ist<br />
<strong>im</strong> Grunde ein altes Phänomen«, sagt<br />
Astrid Carolus. »Nur eben getunt, weil der<br />
potenzielle Adressatenkreis viel größer ist«,<br />
so die Medienpsychologin der Universität<br />
Würzburg über das neue Phänomen, das<br />
sich nicht nur auf die Bibliotheken und<br />
Seminarräume der Hochschulen beschränkt.<br />
Auch für Diskotheken wie das<br />
Münchner P1 oder den öffentlichen Nahverkehr<br />
wie den VVS in Stuttgart existieren<br />
Flirtseiten. Einige Betreiber entkoppeln die<br />
Aktion inzwischen von Facebook und<br />
programmieren eigene Homepages – wie<br />
zum Beispiel »bibflirt.de«.<br />
Ist »Spotted« nun also das Aus für die »Ich<br />
suche dich«-Seiten der lokalen Gratisblätter?<br />
Das bleibt abzuwarten, denn noch<br />
sind die Seiten nicht mehr als eine Randerscheinung<br />
<strong>im</strong> schnelllebigen Internet. Doch<br />
die Vorteile liegen auf der Hand: Nirgendwo<br />
sonst kommt man so direkt an das Objekt<br />
seiner Begierde, stehen die Chancen<br />
so hoch, dass jemand, der jemanden kennt,<br />
eben den kennt, den man sucht. Zur<br />
Sicherheit wird der Autor aber auch weiterhin<br />
die gedruckten Suchanzeigen durchforsten.<br />
Und ab und an bei der Redaktion<br />
nachbohren, ob das nicht auch etwas für<br />
den streifzug wäre. Spotted hin oder her.<br />
Martin Vogel/dpa<br />
4/2013 streifzug 9
Die halbe Miete<br />
Foto: Schepp<br />
Wer morgens für eine Stunde mit dem Hund des Vermieters Gassi geht,<br />
muss für sein 30-m²-Z<strong>im</strong>mer am Ende des Monats keine Miete zahlen.<br />
Denn die Faustregel be<strong>im</strong> Projekt »Wohnen für Hilfe« des Studentenwerks<br />
lautet: »Pro m² Wohnfläche eine Stunde Arbeit <strong>im</strong> Monat.« Bald soll es<br />
losgehen nach dem Motto: Ein bisschen Haushalt ist die halbe Miete.<br />
Man könnte meinen, die Zeit scheint wie gemacht für<br />
das Projekt. Jüngst entbrannten Debatten über hohe<br />
Mietpreise und studentische Wohnungsnot in München,<br />
Frankfurt oder Hamburg. Erst <strong>im</strong> vergangenen<br />
Herbst berichtete die <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung,<br />
dass Studenten auch hier mindestens ein halbes Jahr<br />
auf einen Wohnhe<strong>im</strong>platz warten müssen. Deutschlandweit<br />
war in den Hochschulstädten der Wohnraum<br />
für Studierende noch nie so knapp und die Mieten<br />
noch nie so hoch. Bundesbauminister Peter Ramsauer<br />
sprach anlässlich der studentischen Wohnungsnot<br />
jüngst von 70 000 fehlenden Unterkünften. In diesem<br />
Jahr entlassen die hessischen Schulen nun erstmals in<br />
großem Umfang G8-Klassen, sodass es doppelte Abiturjahrgänge<br />
gibt. Man lehnt sich wohl nicht allzu weit<br />
aus dem Fenster, wenn man prognostiziert: Abmindern<br />
wird das die Wohnungsnot nicht.<br />
»Wohnen für Hilfe« könnte seinen Teil betragen, einige<br />
Studenten vom Wohnungsmarkt zu holen. Die Idee<br />
hinter dem Projekt ist einfach: Ein Vermieter bietet eine<br />
Unterkunft <strong>im</strong> Austausch für vorher vereinbarte Hilfeleistungen.<br />
»Das kann die Pflege des Gartens ebenso<br />
sein wie die Einkaufshilfe, Babysitterdienste oder<br />
Nachhilfeunterricht«, heißt es in einem Konzeptpapier<br />
des Studentenwerks Gießen. Ausdrücklich nicht einbezogen<br />
sind Hilfeleistungen, für die eine Ausbildung –<br />
etwa als Pflegekraft – erforderlich sind. Die Studenten<br />
zahlen <strong>im</strong> besten Fall letztlich nur noch einen individuellen<br />
Abschlag für ihre Nebenkosten.<br />
Was klingt wie ein Projekt, zurechtgeschustert für die<br />
Zeit der hohen Mieten und fehlenden Z<strong>im</strong>mer, ist in<br />
Gießen nicht neu: Bereits 2006 startete das Studentenwerk<br />
einen Anlauf. Damals richtete sich »Wohnen für<br />
Hilfe« besonders an ausländische Studierende der JLU.<br />
Doch nach einiger Zeit schlief das Projekt ein. Dieser<br />
Ansatz ist nun, be<strong>im</strong> zweiten Versuch, in den Hintergrund<br />
gerückt. Ralph Vogtmann, Abteilungsleiter<br />
Studentisches Wohnen des Studentenwerks, erklärt:<br />
»Die Schaffung zusätzlichen Wohnraums für Studierende<br />
ist notwendig und das wichtigste Ziel des Projekts.«<br />
Die Finanzierung ist für ein Jahr durch die Bereitstellung<br />
von QSL-Mitteln sichergestellt.<br />
Im vergangenen Herbst nahm die Wohnungsnot in<br />
deutschen Hochschulstädten teils groteske Züge an: So<br />
schliefen Studenten in Konstanz <strong>im</strong> Schaufenster eines<br />
Kaufhauses, um auf hohe Mietpreise und fehlende<br />
Z<strong>im</strong>mer aufmerksam zu machen. In Freiburg suchte<br />
das Studentenwerk mit Transparenten an Bussen und<br />
Bahnen nach leer stehenden Z<strong>im</strong>mern. Ähnliche Auswüchse<br />
möchte man in Gießen vermeiden – und mit<br />
»Wohnen für Hilfe« Senioren oder Berufstätigen, die<br />
ein wenig Hilfe <strong>im</strong> Haushalt brauchen, einen Anreiz<br />
zum Vermieten eines leer stehenden Z<strong>im</strong>mers oder<br />
Dachgeschosses geben.<br />
Florian Dörr
Vorher/Nachher-Check<br />
Matthias, Sven und Marie sind Studierende, die vor einem halben Jahr<br />
be<strong>im</strong> WG-Speed-Dating <strong>im</strong> Lokal International auf Z<strong>im</strong>mersuche waren.<br />
Sven war zuvor Koch in England, für Matthias aus Dillenburg<br />
war der Umzug nach Gießen genauso ein Sprung ins »Großstadtleben«<br />
wie für Marie, die vorher in Stendal an einer der kleinsten deutschen<br />
Unis studiert hat. Was alle vereinte: Sie kamen zum Studium an die Lahn<br />
und brauchten ein Dach überm Kopf. Unser Mitarbeiter Jan Kampmann<br />
hat sie damals kurz nach ihrer Ankunft getroffen und nun nach einem<br />
Semester wieder befragt. Der Vorher/Nachher-Check beweist:<br />
Ankommen in Gießen dauert …<br />
Matthias Schröder<br />
Alter: 20<br />
Herkunft: Dillenburg<br />
Studiengang:<br />
Bachelor<br />
in Ernährungswissenschaften<br />
finde es gut, dass die Fakultäten über die Stadt verteilt sind.<br />
Hoffentlich kann ich so öfter mal den Ort wechseln!<br />
Wie soll dein Studiengang aussehen?<br />
Ich hab was von 10 Prozent Männeranteil gehört – da bin<br />
ich wohl ein Hahn <strong>im</strong> Korb. Ich habe mich dafür entschieden,<br />
weil ich einfach viele Interessen habe. Die konnte ich<br />
mit Ernährungswissenschaften gut kombinieren.<br />
NACHHER<br />
VORHER<br />
Deine WG-Erwartungen?<br />
Ich will auf keinen Fall nach Dillenburg pendeln und<br />
deswegen in eine WG. Aber nicht wieder mit Rigipswänden<br />
und demolierter Küche ... Meine letzte WG war<br />
schwierig. Wir hatten Leute von überall: Bulgarien, Polen,<br />
Russland. Das ist ja okay. Aber einer hatte einen Schrei-Tic<br />
und hat morgens <strong>im</strong>mer angefangen, laut zu singen … Ich<br />
will zwar nicht alleine wohnen, aber auch keine Party-WG.<br />
Eher öfter mal zusammen kochen. Ich hoffe, ich habe<br />
Auswahlmöglichkeiten, aber mache mir da keine großen<br />
Hoffnungen …<br />
Erste Eindrücke von und Erwartungen an Gießen?<br />
Ich hab das Gefühl, hier muss man auf alles warten!<br />
Egal ob bei der Einschreibung oder auf den Bus, von den<br />
Ampeln ganz zu schweigen.<br />
Die <strong>Gießener</strong> an sich – was erwartest du von den<br />
Menschen?<br />
Von den Leuten habe ich bis jetzt einen guten Eindruck –<br />
sogar abserviert wurde ich hier be<strong>im</strong> WG-Casting mit<br />
beängstigender Freundlichkeit! (lacht)<br />
Was hältst du und erhoffst du dir von der Uni?<br />
Die Gebäude der Naturwissenschaften finde ich ganz<br />
schick – nicht so baufällig wie das Philosophikum. Ich<br />
Na – WG gefunden?<br />
Aber sicher – ist auch halb so schwer, wenn man mal hier<br />
wohnt und sich auskennt. Um die Pendelzeit wieder aufzuholen,<br />
musste ich mich aber die letzten Wochen hinter meinen<br />
Büchern verstecken und hab deshalb meine Mitbewohner<br />
kaum gesehen. Die sind sowieso recht verschwiegen …<br />
Schon hoffnungslos verliebt in Gießen?<br />
Nennen wir es erst mal eine gute Freundschaft. Überschaubar,<br />
aber nette Leute und schöne Lokale. Es ist so klein,<br />
dass man fast überall hinlaufen kann und groß genug, um<br />
eine Menge zu erleben. Auch wenn hier Warten <strong>im</strong>mer<br />
noch Programm ist.<br />
Wie sind die <strong>Gießener</strong> so drauf?<br />
Gute Frage! Ich komme vom »Lande« und bin eher Beständigkeit<br />
gewohnt. Das Stadtleben ist ein wenig rasanter,<br />
da merke ich, dass ich ein bisschen zu zuverlässig bin<br />
manchmal. Die Menschen sind aber sehr nett, da kann<br />
ich nicht meckern!<br />
Wie läuft das Studium?<br />
Bei den Schwierigkeitsgraden blicke ich noch nicht ganz<br />
durch – In manchen Modulen muss man lernen ohne<br />
Ende, in anderen kann man die Prüfung auch schaffen,<br />
ohne eine einzige Vorlesung besucht zu haben.<br />
Wie schneidet die JLU bisher bei dir ab?<br />
Über das Campus-Leben selbst kann ich noch nicht so viel<br />
sagen, aber: besonders gut finde ich die Sport-Angebote!
BLICKPUNKT<br />
Marie Gr<strong>im</strong>m<br />
Alter: 22<br />
Herkunft: Magdeburg<br />
Studiengang:<br />
Master in Inklusive<br />
Pädagogik und<br />
Elementarbildung<br />
VORHER<br />
Deine WG-Erwartungen?<br />
Ich hätte gerne eine gemischte WG mit Leuten,<br />
mit denen man viel lachen kann – das ist<br />
enorm wichtig. Jeder sollte mal Zeit für sich<br />
haben, aber man sollte auch viel zusammen<br />
machen. Ordentlich sollte es sein, aber bitte<br />
kein Putzplan! Ich hatte bisher sechs Besichtigungen,<br />
leider noch keine Zusage.<br />
Erste Eindrücke von und Erwartungen an<br />
Gießen?<br />
Naja, die Stadt ist ja eher nicht so schön. Was<br />
ich toll finde ist, dass es rundherum doch sehr<br />
grün ist! Ich hoffe, dass es hier ein lebendigeres<br />
Studentenleben gibt als <strong>im</strong> kleinen Stendal, wo<br />
ich vorher studiert habe.<br />
Die <strong>Gießener</strong> an sich – was erwartest du von<br />
den Menschen?<br />
Ich bin erst seit gestern hier – aber alle, die mir<br />
bisher begegnet sind, waren okay!<br />
Was hältst du und erhoffst du dir von der Uni?<br />
Ich war heute <strong>im</strong> Phil II und dachte echt, ich bin<br />
<strong>im</strong> Wald! Das hat mir gefallen.<br />
Wie soll dein Studiengang aussehen?<br />
In Stendal war alles sehr familiär, die Professoren<br />
kannten einen mit Namen, man hat sich geduzt.<br />
An einer größeren Uni ist das best<strong>im</strong>mt anders –<br />
aber es wäre schön, wenn die Distanz trotzdem<br />
nicht so groß wäre.<br />
NACHHER<br />
Na – WG gefunden?<br />
Klar – ging recht schnell übers Internet. Bin am<br />
11. November eingezogen und sehr zufrieden.<br />
Ein Junge, ein Mädel und ich – und ja: wir lachen<br />
viel! Die Lage <strong>im</strong> Schiffenberger Tal ist ideal,<br />
nur die Mietpreise sind mir hier ein bisschen<br />
zu hoch. Die anderen beiden sind BWLer, die<br />
können sich das eher leisten! (lacht) Spaß beiseite,<br />
die gehen auch mal feiern, und ich finde es<br />
gut, dass sie etwas komplett anderes studieren.<br />
Schon hoffnungslos verliebt in Gießen?<br />
Ich sag nur eins: ich freu mich auf den Sommer!<br />
Ganz so grün, wie ich anfangs dachte, ist Gießen<br />
gar nicht. Ich geh gerne wake- und longboarden<br />
und bin deswegen ein echtes Sommerkind. Und<br />
brauche Natur. Das hat Gießen leider momentan<br />
beides nicht zu bieten. Aber da kann die Stadt ja<br />
nichts für! (lacht) Mal was Positives: Wir gehen<br />
oft ins »Sowieso« und das »News Café«, interessant<br />
finde ich auch das Off-Szene-Kunstprojekt<br />
»Ludwigstraße 6«, was neulich eröffnet hat.<br />
Wie sind die <strong>Gießener</strong> so drauf?<br />
Ich vermisse die WG-Partys ein bisschen, da<br />
hatten wir in Stendal mehr von. Aber vielleicht<br />
kommt das, wenn man die Leute kennt. Ich<br />
mache viel mit etwa einem Dutzend Leuten aus<br />
meinem Studiengang, dann kommt meine WG<br />
und andere Freunde dazu. Trotzdem freue ich<br />
mich auf den He<strong>im</strong>aturlaub und darauf, meine<br />
Freunde zu besuchen! Eine lebt in Bukarest – die<br />
ist zuerst dran …<br />
Wie läuft das Studium?<br />
Gefällt mir echt gut, nur haben wir <strong>im</strong> Master<br />
schon wenig Vorlesungen und oft sind dann<br />
unsere Profs beschäftigt oder krank – und dann<br />
fallen die auch noch weg. Und geduzt wird hier<br />
auch nicht – aber ist halb so schl<strong>im</strong>m.<br />
Wie schneidet die JLU bisher bei dir ab?<br />
Es ist nicht alles so familiär wie in Stendal, aber<br />
man findet auch hier seine Leute. Der Campus ist<br />
einfach voll von Leuten und da braucht man ein<br />
bisschen länger, seine Clique zu finden.<br />
Sven Schlicht<br />
Alter: 36<br />
Herkunft: Frankfurt<br />
Studiengang:<br />
Bachelor Außerschulische<br />
Bildung<br />
VORHER<br />
Deine WG-Erwartungen?<br />
Ich habe ja schon einmal in einer WG in Gießen<br />
gewohnt, die lag sehr zentral – und war sehr<br />
dreckig, auch was das menschliche angeht. Es<br />
gab andauernd Streit! Jetzt wohne ich erst mal<br />
in Pohlhe<strong>im</strong> und bin damit ganz zufrieden. Auf<br />
lange Sicht wäre ein Umzug nach Gießen aber<br />
schon wünschenswert.<br />
Erste Eindrücke von und Erwartungen an Gießen?<br />
Die Entscheidung herzukommen fiel pragmatisch<br />
– es war am nächsten an Marburg dran. Da habe<br />
ich vorher gewohnt und daher kenne ich Gießen<br />
natürlich ein bisschen. Super finde ich das Mathematikum<br />
und diesen Garten da …(Anm. d.<br />
Red.: Sven meint den Botanischen Garten) … find<br />
ich cool!<br />
Die <strong>Gießener</strong> an sich – was erwartest du von<br />
den Menschen?<br />
Bei der WG-Suche hat genervt, das jedes Casting<br />
einem Vorstellungsgespräch geglichen hat …<br />
Und mir werden zu private Fragen gestellt! Als<br />
Routinier bin ich den meisten außerdem zu alt.<br />
Bisher bin ich mit den <strong>Gießener</strong>n also noch nicht<br />
ganz warm geworden.<br />
Was hältst du und erhoffst du dir von der Uni?<br />
Ich möchte mich gerne politisch engagieren<br />
und hoffe, dass ich mich auch wieder künstlerisch<br />
austoben kann – in Marburg war ich in<br />
der Poetry-Slam-Szene aktiv. Das wäre cool!<br />
Wie soll dein Studiengang aussehen?<br />
Ich habe vor meiner Studentenzeit in Manchester<br />
unter dem Koch des Jahres in England gearbeitet<br />
– das war mir einfach zu viel Drill, physisch und<br />
psychisch. Ich hoffe, dass ich an der Uni meine<br />
akademischen Stärken etwas freier entfalten<br />
kann. Weniger Körper, mehr Kopf!<br />
NACHHER<br />
Na – WG gefunden?<br />
Ja, nach einer gefühlten Ewigkeit dann doch<br />
noch! Ich bin in Pohlhe<strong>im</strong> ausgezogen und zu<br />
meiner Freundin nach Kassel – und dann gependelt<br />
wie ein Weltmeister. Bei Klausuren, die wir<br />
um zehn Uhr geschrieben haben, musste ich<br />
um sechs aufstehen! Das hab ich ein Semester<br />
gemacht und gestern endlich eine Mail mit der<br />
Zusage für ein Z<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Studentenwohnhe<strong>im</strong><br />
bekommen. 11 Quadratmeter <strong>im</strong> Eichendorffring<br />
sind nicht die Welt, aber das Studentenwerk hat<br />
super kooperiert – und ich hatte vom ewigen<br />
Castingmarathon die Schnauze voll.<br />
Schon hoffnungslos verliebt in Gießen?<br />
Ich freue mich wie Bolle, dass die Pendelei bald<br />
vorbei ist und ich nach Gießen komme. Das heißt,<br />
ich kann endlich mit meinen Kommilitonen rumhängen<br />
und in Gießen arbeiten. Ich finde die Stadt<br />
moderner als Marburg, Einkaufen kann man hier<br />
wesentlich besser. Marburg mag romantischer sein<br />
und verwinkelter mit mehr Bergen – wahrscheinlich<br />
besser für meine Figur …<br />
Wie sind die <strong>Gießener</strong> so drauf?<br />
Die werde ich dann jetzt kennenlernen! Aber<br />
meine Kommilitionen sind schon mal sehr nett.<br />
Wie läuft das Studium?<br />
Pefekt! Ich bin ein bisschen traurig, dass eine<br />
super Dozentin weg ist, aber ansonsten ist das<br />
Lehrpersonal echt gut. In meinem vorherigen<br />
Studium war alles Einheitsbrei, jetzt ist es schön<br />
getrennt in Vor-, Haupt- und Nachspeise – um es<br />
mit den Worten eines Kochs zu sagen. Es dreht<br />
sich <strong>im</strong>mer noch um Menschen, aber es ist komplexer<br />
und liegt meiner Denke einfach mehr.<br />
Wie schneidet die JLU bisher bei dir ab?<br />
Mit meinem politischen Engagement war es bis<br />
jetzt nicht weit her, ganz logisch – und auch<br />
das Poetry-Slammen, ich weiß ja nicht …<br />
In Kassel bin ich zuletzt in der Vorrunde<br />
rausgeflogen. Muss noch<br />
ein bisschen an meinen<br />
Texten und der Vortragsweise<br />
feilen!
Foto: Schepp<br />
Treffpunkt für junge<br />
Studis und alte Semester<br />
Der Inhaber hat vor Kurzem seinen 66. Geburtstag gefeiert, die Kneipe selbst<br />
über 33 Lenze auf dem Buckel. Bei solchen Schnapszahlen kommt man<br />
schnell auf die Idee, dass Spirituosen be<strong>im</strong> abendlichen Ausschank die<br />
Hauptrolle spielen. Weit gefehlt. Das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« trägt den Titel Bierhaus<br />
nicht nur auf dem Schild am Eingang, ein hervorragend gezapftes Pils gehört<br />
in der Kneipe an der Ecke Riegelpfad/Ebelstraße zum Pflicht programm.<br />
Und deswegen führt das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« unsere Bier-Top-Drei auch an.<br />
Heinz Mohr, seit 1997 Inhaber des »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>«, weiß,<br />
dass es auf ein gut gezapftes Bier ankommt. Auf der<br />
Homepage findet sich ein dezenter Hinweis darauf,<br />
was in der Gaststätte mit dem langen Holztresen die<br />
Hauptrolle spielt: »Wo die Schoppen noch Kronen<br />
tragen«, heißt es dort. Und dieses Versprechen lockt<br />
seit Jahren ein bunt gemischtes Publikum in den<br />
Riegelpfad: Hier treffen sich Hartz-IV-Empfänger und<br />
Herzchirurgen, junge Studenten und alte Semester,<br />
Einzelgänger und Stammtischbrüder.<br />
Wer die Kneipe betritt, entdeckt hinter der Eingangstür<br />
mit dem dicken Vorhang ein Sammelsurium aus Antiquitäten<br />
und Nippes. Da hängt ein Engel an der Wand<br />
und ein Puppenwagen von der Decke, Straßenschilder<br />
und Relikte von Sportplätzen sind ebenso zu finden<br />
wie alte Werbeplakate oder ein Ofenrohr über der Theke.<br />
Der Großteil der gemütlich-skurrilen Einrichtung<br />
stammt noch von Ingo Steinke, der das Bierhaus damals<br />
nach dem Ende des »Holzwurm« übernommen<br />
hatte. Manches Schmuckstück wurde auch von Gästen
mitgebracht. Dem Eindruck, hier habe sich<br />
seit Ende der 70er nichts geändert, widerspricht<br />
Mohr. »Eine Kneipe ist kein Selbstläufer.<br />
Man muss <strong>im</strong>mer wieder was tun, ohne<br />
viel zu ändern.« Diese Kunst beherrscht der<br />
Inhaber, der auf über 40 Jahre Kneipenerfahrung<br />
zurückblickt, meisterhaft. Da wird in eine<br />
neue Belüftung investiert, das »kleine Pils«<br />
in 0,25-Liter-Gläsern eingeführt oder die Musikanlage<br />
auf den neuesten Stand gebracht.<br />
Während bundesweit seit 2001 <strong>im</strong> Schnitt<br />
jede siebte Kneipe schließen musste, berichtet<br />
der Chef von neuen Besucherkreisen.<br />
»Wir haben inzwischen wieder mehr junge<br />
Gäste«, freut sich Mohr.<br />
Warum das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« viele Stätten der In-<br />
Gastronomie überlebt hat? Außer dem liebevoll<br />
gezapften Pils, dessen letzte Preiserhöhung<br />
mehr als zehn Jahre zurückliegt, gibt<br />
es schnelle und aufmerksame Bedienungen,<br />
eingängige und eher rockige Musik mit einer<br />
täglich wechselnden Playlist, einen Kicker, an<br />
dem regelmäßig deutsche und internationale<br />
Meister trainieren, Darts sowie Schach und<br />
Backgammon. »Außerdem ist Rauchen erlaubt«,<br />
nennt Mohr einen weiteren Grund.<br />
Für viele ist eben richtige Kneipenatmosphäre<br />
ohne blauen Dunst kaum denkbar.<br />
Zur Atmosphäre <strong>im</strong> »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« gehört es<br />
auch, dass Stammgäste einen »Deckel«<br />
erhalten, den sie erst am Schluss des Abends<br />
bezahlen. Es gibt keine Türsteher, dafür gewährt<br />
Mohr Vertrauensvorschuss. »Jeder ist<br />
willkommen, wenn er gewisse Grundregeln<br />
einhält«, fasst der Chef die »Hausordnung«<br />
zusammen. Die ist genauso übersichtlich wie<br />
die »Speisekarte«, die mit Chips, Salzstangen<br />
und Erdnüssen umfassend beschrieben ist.<br />
Kleine Durststrecken gibt es lediglich <strong>im</strong><br />
Sommer, wenn auch Stammgäste ihren<br />
Schoppen lieber <strong>im</strong> Biergarten trinken. Dafür<br />
herrscht an Wochenenden oft dichtes Gedränge<br />
rund um die rustikale Holztheke.<br />
Im »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« hat sich so manches Paar<br />
gefunden, und ab und zu geht hier auch mal<br />
eine Hochzeitsfeier feuchtfröhlich zu Ende.<br />
Manche reservieren die Tische <strong>im</strong> hinteren<br />
Teil der Kneipe, um mit Freunden auf ihren<br />
Geburtstag anzustoßen. Aus dem Zuprosten<br />
um Mitternacht kann sich was entwickeln:<br />
»Wir machen nie vor eins zu«, verrät der<br />
Inhaber ein weiteres Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis.<br />
Inzwischen ist aus der Kneipe ein kleiner<br />
»Familienbetrieb« geworden. Mohrs Tochter<br />
Eva gehört zwei- bis dre<strong>im</strong>al pro Woche zum<br />
Thekenteam – »und hat viele junge Leute mitgebracht«,<br />
freut sich der Inhaber. Vom Aussterben<br />
bedroht ist das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« also noch<br />
lange nicht. Ein Grund mehr für das Kneipen-<br />
Urgestein, den Eintritt ins Rentenalter zu verschieben:<br />
»Bis zum 70. mache ich auf alle<br />
Fälle weiter.«<br />
Armin Pfannmüller<br />
U N S E R E<br />
TOP 3<br />
Braun Bruchstraße 32<br />
Lambertz Krofdorfer Straße 35<br />
Dünsbergbäckerei Walltorstraße 2<br />
BLICKPUNKT<br />
Neu in der Stadt und noch keinen<br />
Sch<strong>im</strong>mer, wo es das beste Brot,<br />
die beste Wurst, das beste gezapfte Bier<br />
und den besten Haarschnitt gibt?<br />
Dann frag uns. Wir sind nämlich lange genug hier, um Ratschläge zu geben.<br />
Kurz und knapp. Das Wichtigste, das man so braucht zum Wohlfühlen. Unsere<br />
Top-Drei der besten Bäcker, Metzger, Zapfer und Frisöre ist natürlich eine<br />
persönliche und vollkommen subjektive Einschätzung. Die Reihenfolge auf dem<br />
Treppchen ist auch von der Tagesform abhängig, eigentlich – finden wir – haben<br />
alle den ersten Platz verdient.<br />
1 23<br />
BESTES GEZAPFTES BIER<br />
Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong> Ebelstraße 2<br />
Sowieso Liebigstraße 21<br />
Kaffee Wolkenlos Henselstraße 10<br />
1 23<br />
BESTER BÄCKER<br />
BESTER METZGER<br />
1 23<br />
Zach-Zach Landgraf-Philip-Platz 9<br />
Burk<br />
Steinstraße 67a<br />
Klatschmohn Neue Bäue 2<br />
1 23<br />
BESTER FRISEUR<br />
Sommerlatte Kirchenplatz 2<br />
MClassic Ludwigsplatz 41<br />
Natur-Friseur Ludwigstraße 59<br />
4/2013 streifzug 15
RUMKOMMEN<br />
Semesterticket Datum: 5. 4. 13<br />
von: Gießen nach: Frankfurt<br />
über: ohne Umweg Preis: 0,00 EUR<br />
Jeden Monat stellen wir an dieser Stelle eine Stadt vor, die mit dem Semesterticket<br />
erreicht werden kann. In diesem Monat ist Frankfurt mit seinen 705 000 Einwohnern an der<br />
Reihe. Aus Gießen ist man mit dem Zug <strong>im</strong> besten Fall in etwa 40 Minuten dort.<br />
So ist der Ruf: Skyline und Apfelwein,<br />
Banken und Buchmesse.<br />
Das sagen die Promis: Die nun<br />
folgende Zusammenfassung liefert<br />
Arthur Schopenhauer: »Gesundes<br />
Kl<strong>im</strong>a. Schöne Gegend. Annehmlichkeiten<br />
großer Städte. Besseres Lesez<strong>im</strong>mer. Das<br />
Naturhistorische Museum. Besseres Schauspiel,<br />
Oper und Konzerte. Mehr Engländer.<br />
Bessere Kaffeehäuser. Kein schlechtes Wasser.<br />
Die Senckenbergische Bibliothek. Keine<br />
Überschwemmungen. Weniger beobachtet.<br />
Die Freundlichkeit des Platzes und seiner<br />
ganzen Umgebung. Ein geschickter Zahnarzt<br />
und weniger schlechte Ärzte. Keine so unerträgliche<br />
Hitze <strong>im</strong> Sommer.« Ebenfalls häufig<br />
wahr ist die These von Charly Körbel: »Die<br />
Eintracht ist vom Pech begünstigt.«<br />
Stars aus der Stadt: Ach, es sind so<br />
viele. Johann Wolfgang von Goethe<br />
etwa. Oder Anne Frank. Roland Koch,<br />
Thomas Reiter, Eckhard von Hirsch hausen,<br />
Sonya Kraus wurden ebenfalls hier geboren.<br />
Fakten zum Angeben: Neun der<br />
zehn höchsten Häuser Deutschlands<br />
stehen in Frankfurt. Zum Auswendiglernen:<br />
Commerzbank Tower, Messeturm,<br />
DZ Bank, Main Tower, Tower 185, Trianon,<br />
Opernturm, Silberturm und das Westend<br />
Gate. Das höchste Bauwerk der Stadt ist da<br />
übrigens noch nicht dabei: Der Ginnhe<strong>im</strong>er<br />
Spargel ist ein Fernmeldeturm.<br />
Die Highlights für Touristen: Für<br />
1 Historiker die Alte Oper, die Paulskirche<br />
oder das Goethehaus. Für<br />
Glasfasadenfreunde das Bankenviertel.<br />
Wohin der Durst treibt: Zu Ivo in<br />
die Gute Stute an der Kölner Straße.<br />
Hier hinkt man dem Zeitgeist hinterher<br />
und ist glücklich. Tipp vom Wirt: »Es empfiehlt<br />
sich, Pils zu trinken.« Gallus at its best.<br />
Wer es gern schick hat, geht woanders hin.<br />
Wenn der kleine Hunger kommt:<br />
Snacken bei Schreiber. Die beste<br />
Fleischwurst der Stadt am Stehtisch<br />
in der Kleinmarkthalle. Sieht aus wie eine<br />
Wurst, ist aber eine Offenbarung.<br />
Der Gehe<strong>im</strong>tipp: Pissoir <strong>im</strong><br />
49. Stockwerk des Commerzbank<br />
Towers – mit Blick über die Skyline.<br />
An kaum einem Ort ist die Aussicht besser.<br />
Leider kommt man nicht problemlos hinein.<br />
Pssst<br />
Das Accessoire zur Stadt: Um den<br />
Hals einen Schlips, in der Hand<br />
einen Bembel, um den Bauch ein<br />
Trikot. Letzteres <strong>im</strong> Idealfall nicht vom OFC.<br />
Warum gerade jetzt: Weil man als<br />
Neu-in-Hessen-Erstsemester zuerst<br />
die wohl spannendste Stadt <strong>im</strong> Land<br />
kennenlernen möchte. Auch ein Anlass: Adam<br />
Green und Binki Shapiro kommen am 4. April<br />
ins Zoom. Ach so: Bis zum 14. April ist Dippemess.<br />
Außerdem: Weitere Termine ab S. 37. fd<br />
My Zeil<br />
Portikus<br />
Römer<br />
Fotos: Frankfurt Tourismus<br />
16 streifzug 4/2013
BRAD SHAWS KOLUMNE<br />
Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />
für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />
der Journalist sie <strong>im</strong> Netz auf<br />
www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />
sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />
und Kultur – und <strong>im</strong>mer wieder mit<br />
der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />
Beverly Hills<br />
war weit<br />
Interessanterweise werden zuvor quotenträchtigen<br />
Teenager-Serien zunehmend<br />
qualvoll, wenn ihre Protagonisten von der<br />
High School aufs College wechseln –<br />
spätestens nach der vierten Staffel. Sprich,<br />
wenn sie plötzlich ätzend erwachsene Probleme<br />
wie Psychosen, ungewollte Schwangerschaft<br />
und Drogenmissbrauch haben;<br />
wenn wir gebotoxten US-Schauspielern<br />
Mitte 20 ohnehin nicht mehr abnehmen,<br />
noch irgendeinem ersten Mal nach dem<br />
gefühlt zehnten Prom entgegenzufiebern.<br />
Prompt sinken sie in der Gunst der<br />
Zuschauer, die doch eher Petting auf der<br />
Pyjama-Party als Philosophieren <strong>im</strong> Plenarsaal<br />
sehen wollen.<br />
Dabei ist das Studium doch die spannendste<br />
Zeit, die wir unterhalb<br />
der 30 erleben – klammern wir gewollte<br />
Schwangerschaften in der<br />
Mittelstufe mal aus. Ich zumindest<br />
verließ die Schule desillusioniert<br />
und hatte an das Danach ganz<br />
geringe Erwartungen. Seit meinem<br />
14. Lebensjahr war ich fest davon<br />
ausgegangen, dass die Zeit kurz vor<br />
dem Geschachere um Zulassungen<br />
an den besten Hochschulen tatsächlich<br />
so abläuft wie in besagten High-School-<br />
Serien: Poolpartys, Partnertausch und<br />
Prachtkerle mit Prollschlitten. Doch Beverly<br />
Hills war eben nur Teil der Traumfabrik und<br />
90210 nicht meine Postleitzahl. Also ließ<br />
ich mich von einer anderen Zahl leiten –<br />
vorerst mit unbekanntem Ziel. Nur die<br />
Eckdaten waren klar:<br />
1. Ich war zu schlecht in Mathematik, um<br />
eine Naturwissenschaft zu studieren und<br />
rauchte zu viel, um Mediziner zu werden.<br />
2. Ich wollte auf keinen Fall in Tübingen<br />
studieren. Was sollten rote Wähler <strong>im</strong><br />
fernen Baden-Württemberg?<br />
Und 3. Ich wollte unbedingt eine Sozialwissenschaft<br />
studieren.<br />
Die Eins vor dem Komma war <strong>im</strong>merhin gut<br />
genug, um sich <strong>im</strong> Geschachere um die<br />
Zulassung an der bevorzugten Hochschule<br />
auch ohne Härteantrag einen entscheidenden<br />
Vorteil zu verschaffen. Zumindest<br />
auf den ersten Blick. Denn ein Numerus<br />
Clausus sorgt eben in vielerlei Hinsicht für<br />
eine geschlossene Gesellschaft. Drin waren<br />
vor allem Menschen, die die Oberstufe<br />
gänzlich auf dem Gymnasium und ganz<br />
und gar nicht <strong>im</strong> Gym verbracht hatten.<br />
Oberätzend! Ich stellte mich also gänzlich<br />
auf Lernen und ganz und gar nicht auf<br />
Libido ein. Kurz vor dem Langeweiletod<br />
warf ich alle elitären Beschränkungen über<br />
Bord. Ich begann, außerhalb meines<br />
Numerus Clausus zu daten und die Traumfabrik<br />
zu übertrumpfen.<br />
Wer außerhalb seines Numerus Clausus<br />
datet, hat auf jeden Fall beste Chancen auf<br />
die volle Packung Studentenfutter: von<br />
harten Nüssen wie Diplomsportlern bis zu<br />
Weichfrüchten wie Sozialpädagogen – und<br />
anderen Rosinen. Die trockene Theorie ist<br />
den Praxistest auf jeden Fall wert.<br />
Schließlich lautet ein Zauberwort moderner<br />
Bildung interdisziplinäres Lernen. Glücklicherweise<br />
kommt der Appetit be<strong>im</strong> Essen.<br />
Und er kam. Und kam. Irgendwann später<br />
sollten wir uns fragen, warum wir all die<br />
angehenden Ärzte, Anwälte und Architekten,<br />
die uns irgendwann mal zum Essen<br />
ausgeführt haben, nach dem vierten<br />
Semester abgeschossen haben, um doch<br />
wieder Jungs zu daten, die nach der<br />
Gymnasialzeit auch das Studium mehr mit<br />
Kampf- als mit Denksport verbrachten.<br />
Die Kunst, an überfüllten Unis erfolgreich<br />
zu daten, besteht umso mehr darin, nicht<br />
auf Etikettenschwindel reinzufallen. Wir<br />
haben tatsächlich mal zehn Euro Eintritt für<br />
eine Sportler-Party ausgegeben, die sich<br />
letztendlich als zu Marketingzwecken<br />
getarnte Pharmazeuten-Party entpuppte.<br />
Die sind bekanntermaßen auch nicht ohne,<br />
allerdings wenig sexy, zumindest ohne die<br />
Ergebnisse der privaten Laborexper<strong>im</strong>ente.<br />
Später wussten wir <strong>im</strong>merhin, warum die<br />
Drehbuchschreiber unsere liebsten Teenager-Serien<br />
ab Staffel vier mit Psychosen,<br />
ungewollten Schwangerschaften und<br />
Drogenmissbrauch geißelten.<br />
Interessanterweise haben sich alle<br />
Klischees, die das Date-Verhalten von<br />
Studenten betreffen, über die Jahre<br />
ebenso wenig verändert wie die tollen<br />
Traumbilder, die uns amerikanische<br />
Teenager-Serien verkaufen. Im August<br />
1968 resümierte der SPIEGEL die<br />
groß angelegten Studie »Studenten-<br />
Sexualität« (erschienen bei Rohwolt)<br />
folgendermaßen: 1. »Studenten, die oft<br />
lieben, haben früh damit begonnen,<br />
sind schwach in Mathematik, trinken<br />
mehr und rauchen stärker als andere.«<br />
2. »Studentinnen, die in Berlin leben, lieben<br />
lieber als die in Tübingen. Kommilitoninnen,<br />
die politisch links stehen, sind erfahrener als<br />
andere Mädchen.« Und 3. »Wer Technik<br />
oder Theologie studiert, lebt meist enthaltsamer<br />
als Hochschüler, die sich mit Volkswirtschaft<br />
oder Pädagogik beschäftigen.«<br />
Das Studium ist wirklich die spannendste<br />
Zeit, die wir unterhalb der 30 erleben. Ich<br />
zumindest verließ die Uni übermotiviert<br />
und hatte an das Danach ganz große Erwartungen.<br />
Noch heute denke ich gern an<br />
<strong>im</strong>provisiertes Paaren in hellhörigen Mini-<br />
WGs, an min<strong>im</strong>ales Schlafpensum in dunklen<br />
Prüfungsphasen und max<strong>im</strong>ales Ausreizen<br />
jeder Packung 30-Cent-Tomatensoße. Wenn<br />
heute amerikanische Teenager-Serien anlaufen,<br />
schalte ich erst ab Staffel 4 ein. Wenn<br />
auf die poplige Pubertät endlich das pralle<br />
Leben folgt: Poolpartys, Partnertausch<br />
und Prachtkerle mit<br />
Prollschlitten.<br />
Brad Shaw<br />
4/2013 streifzug 17
STADTGESPRÄCH<br />
Ein Freilichtmuseum<br />
Gießen ist schön! Glauben Sie nicht? Dann kommen Sie mit uns auf die spannenden<br />
Streifzüge durch die Stadt. Das neue Programm mit vielen unterschiedlichen Stadtführungen<br />
liegt ab sofort in der Tourist-Information am Berliner Platz bereit.<br />
Bismarcks Blick und bezaubernde Botanik,<br />
Gailsche Gigantik und gußeiserne Gießkannen,<br />
karge Konversionsflächen und klotzige<br />
Kugeln, schmackhafte Suppenwürfel und<br />
schaurige Schrumpfköpfe... Das sagt Ihnen<br />
nichts? Diese kleinen Denkmäler und stillen<br />
Wahrzeichen kennen Sie nicht? Dann wird’s<br />
aber Zeit! In unzähligen Stadtrundgängen<br />
und Führungen bietet das Tourismusbüro<br />
ausreichend Gelegenheit, die Schönheit unserer<br />
Stadt zu entdecken.<br />
Wenn ab März die neue Saison »Gießen zu<br />
Fuß« mit den öffentlichen Stadtführungen<br />
beginnt, liegen hinter Daniela Ruth, Leiterin<br />
der Tourist-Information, und den zahlreichen<br />
Mitarbeitern, die das neue Programm vorbereitet<br />
haben, arbeitsreiche Wochen der<br />
Planung. Denn auch für 2013 haben sich<br />
kundige Menschen Gedanken gemacht,<br />
mit welchen Themen sie nicht nur die vereinzelten<br />
Touristen für diese Stadt interessieren,<br />
sondern auch den Bewohnern Gießens ihre<br />
eigene Umgebung aus spannenden und vielleicht<br />
ganz neuen Perspektiven zeigen<br />
können.<br />
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Nach<br />
zwei Semestern Studium in Gießen stellt sich<br />
plötzlich elterlicher Besuch ein und will nun<br />
endlich die Lage be<strong>im</strong> Nachwuchs erkunden.<br />
Was tun? Außer Hörsaal und Kneipe<br />
noch nichts gesehen? Wie zeigt man die<br />
Stadt, in der man, frei nach dem Ikea-Slogan,<br />
schon seit über einem Jahr nicht nur wohnt,<br />
sondern vielleicht auch lebt. Wohin also,<br />
wenn der Eindruck, den Gießen über seine<br />
Ausfallstraßen oder dem schon länger wegen<br />
Sanierungsmaßnahmen in Baustelle befindlichen<br />
Bahnhof vermittelt – eine ziemliche<br />
Ödnis – nicht als schockierendes Erlebnis<br />
anhalten soll? »Da können wir sicher abhelfen«,<br />
verspricht Ruth. Denn dieses<br />
Szenario tritt <strong>im</strong>mer wieder ein, wenn in<br />
ihrem Büro das Telefon klingelt und sich<br />
Menschen hilfesuchend an die Mitarbeiter<br />
wenden. Ruth empfiehlt, sich mit ein paar<br />
praktischen Informationsbroschüren und der<br />
Orientierungskarte zur Innenstadt ausrüsten<br />
zu lassen – oder sich gleich anzumelden zu<br />
einer der ganzjährig buchbaren Spazierführungen<br />
»Gießen für Gruppen«.<br />
»Gießen historisch«<br />
traditioneller Auftakt<br />
Für einen Unkostenbeitrag je nach Thema<br />
und Dauer der Rundgänge zeigen erfahrene<br />
Stadtführer historische und neue Sehenswürdigkeiten.<br />
Das Programm für 2013 erzählt in<br />
einzelnen thematischen Führungen nicht nur<br />
von den augenfälligen Attraktionen, sondern<br />
bietet auch spezielle Events wie Mitmachaktionen<br />
<strong>im</strong> Mathematikmuseum, lukullische<br />
Verlockungen (be<strong>im</strong> Trüffel- oder, rustikaler,<br />
dem Bierseminar mit Verkostung), Vorträge in<br />
historischen Kostümen, Bootsrundfahrten auf<br />
der Lahn und vieles mehr. Auch für die<br />
kleinen Erkunder gibt es ein buntes Angebot,<br />
um die Stadt kindgerecht zu erobern.<br />
Die Führungen sind überraschend, unterhaltsam,<br />
lehrreich und meist zudem amüsant! So<br />
findet auch der spontane Gießen-Besucher<br />
also ausreichend Möglichkeiten, sein<br />
touristisches Interesse zu befriedigen. Doch<br />
was empfiehlt die Gießen Marketing den<br />
Bewohnern, die die Stadt eigentlich schon<br />
ganz gut kennen?<br />
»Neu sind u. a. der Spaziergang ›Vom<br />
Unteren Hardthof zum Bismarckturm‹, ein<br />
Rundgang durch den ältesten <strong>Gießener</strong><br />
Stadtteil Wieseck oder eine Busfahrt zu<br />
den Stationen der <strong>Gießener</strong> Garnisonsgeschichte«,<br />
sagt Ruth über das aktuelle<br />
Programm, das traditionell mit dem Klassiker<br />
»Gießen historisch« offiziell am 23. März<br />
startet. Die versierte Kunsthistorikerin<br />
Dagmar Klein führt bei dieser Veranstaltung<br />
durch den historischen Stadtkern Gießens<br />
und empfiehlt sich, laut Tourismus-Büro,<br />
allen, »die erste Bekanntschaft mit der Stadt<br />
und ihrer Geschichte machen wollen.«<br />
Den Interessierten wird <strong>im</strong> Burgmannenhaus<br />
an einem Modell ein Überblick über die<br />
Stadtstruktur gegeben, Kirchenturm und die<br />
Marktlauben am Brandplatz werden inspiziert,<br />
bevor es über Zeughaus und Neues<br />
18 streifzug 4/2013
STADTGESPRÄCH<br />
Fotos: Schepp<br />
STADTFÜHRUNGEN<br />
IM APRIL:<br />
14. April, 15 Uhr:<br />
3<br />
TIPPS<br />
Die Architektur der 50er Jahre – Stilmerkmale<br />
und städtebauliche Aspekte<br />
Die typische Nachkriegsarchitektur der 50er Jahre hat auch das Stadtbild<br />
des stark zerstörten Gießen maßgeblich geprägt: Ob Alte UB,<br />
Dörmann-Hochhaus, Dachcafé oder Blumen Corso – an vielen Ecken<br />
der Stadt finden sich Merkmale dieses Baustils. Die Spaziergänger<br />
werden in die Zeit von Wiederaufbau und Pulverkaffee am Nierentisch<br />
entführt. Treffpunkt: Stadtkirchenturm, Kirchenplatz;<br />
Teilnahme: 3 Euro, ohne Voranmeldung; Dauer: ca. 2 Std.<br />
Schloss weiter durch den Botanischen Garten und schließlich zum<br />
Theater geht; der Rundum-Service kann auf Wunsch auch das Liebig-<br />
Denkmal <strong>im</strong> Stadtpark einschließen. Mit diesem Auftakt ist man<br />
bestens gerüstet für die folgenden speziellen Führungen, die die Stadt<br />
bis zum Dezember anschaulich machen werden. Die Stammgäste<br />
warten bereits darauf, dass sie sich einer der rund 100 Stadtführungen<br />
anschließen dürfen. Die Themenvielfalt bietet schließlich für nahezu<br />
jedes Interesse und jeden Geschmack etwas; wissenschaftliche Themen<br />
werden kenntnisreich vermittelt und auch das Ausprobieren und<br />
Selbermachen steht bei vielen Führungen <strong>im</strong> Vordergrund. »Es gibt<br />
<strong>im</strong>mer eine große Schnittmenge bei den zielgruppenorientierten<br />
Themen, denn man will die Leute generell interessieren.«<br />
Stadtrundgang zur Nachkriegsarchitektur<br />
ist einer von Ruths Favoriten<br />
Einer der Favoriten von Ruth ist der Stadtrundgang zur Nachkriegsarchitektur<br />
in Gießen, zu dem auch ein schmuckes kleines Bändchen<br />
mit dem Titel »Kurven, Raster, Solitäre« vor einigen Jahren erschien.<br />
»Gießen ist ein Freilichtmuseum der 50er und 60er Jahre«, bemerkt<br />
sie und legt einem ans Herz, sich gründlich über die architektonischen<br />
Überbleibsel und die Geschichten dieser Zeit zu informieren.<br />
»Es gibt so viele schöne Ecken«, man müsse sie nur gezeigt bekommen.<br />
»Wir wollen die Stärken unserer Stadt in das Bewusstsein der<br />
hier lebenden Menschen rücken«, lautet daher das Credo.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt sind in diesem Jahr natürlich die Führungen<br />
und Veranstaltungen zum 200. Geburtstag des Vormärz-Autors Georg<br />
Büchner, gleichzeitig literarisches Aushängeschild der Stadt. In die<br />
zahlreichen Veranstaltungen, die in ganz Hessen zu Ehren des berühmten<br />
Dramatikers stattfinden, reihen sich auch die Stadtrundgänge<br />
in Gießen ein. Den Auftakt macht am 24. März eine »Frühschoppen-<br />
Lesung« mit Vespermahl auf Burg Gleiberg. Doch das ganze Jahr<br />
begleiten Büchner-Interessierte Spaziergänge zu den Orten, die in<br />
Gießen die Spuren des gesellschaftskritischen Revolutionärs und<br />
Verfassers des »Hessischen Landboten« aufweisen.<br />
Und auch wenn wir wissen, wie unglücklich der junge Georg<br />
Büchner in seinen zwei Semestern in Gießen war, vielleicht fehlten<br />
ihm damals bloß die Stadtrundgänge, um die wahren Schönheiten<br />
der kleinen Universitätsstadt an der Lahn zu erkennen ...<br />
Sabine Wolfrum<br />
20. April, 15 Uhr:<br />
Auf den Spuren der Amerikaner –<br />
60 Jahre US-Amerikaner in Gießen. Was bleibt?<br />
Nicht nur Panzer und McDonald’s haben die amerikanischen Streitkräfte<br />
in die Stadt gebracht – wussten Sie z.B., dass es ein kleines<br />
Kino mit englischsprachiger Filmauswahl gab oder wie es sich in den<br />
»Housing Areas« der »Amis« wirklich lebte? Dies kann man u.a. in<br />
einem etwa 2,5 km langen Rundgang erfahren. Treffpunkt: Eingang<br />
der Volkshalle/Miller Hall, Grünberger Straße; Teilnahme: 3 Euro,<br />
Anmeldung bei der Tourist-Information; Dauer: ca. 2 Std.<br />
27. April, 15 Uhr:<br />
Burschen, Büchner & Co.<br />
Literarischer Stadtspaziergang durch Gießen<br />
<strong>im</strong> Vormärz<br />
Die revolutionäre Flugschrift »Hessischer Landbote« verfasste Georg<br />
Büchner als Student in Gießen unter Mithilfe seiner Mitstreiter aus<br />
Mittelhessen auf der Badenburg, und ist damit unwiderruflich mit der<br />
Stadtgeschichte verknüpft. Was Büchner weiterhin antrieb, Weltliteratur<br />
wie »Woyzeck« oder »Dantons Tod« zu erschaffen, erfahren<br />
Sie hier. Treffpunkt: Altes Schloss, Brandplatz; Teilnahme: 5 Euro,<br />
ohne Voranmeldung; Dauer: 1,5 – 2 Std.<br />
Foto:Schepp<br />
4/2013 streifzug 19
ampenlicht<br />
<strong>OK</strong> <strong>KID</strong>:<br />
Debütalbum der<br />
»Exil-<strong>Gießener</strong>«<br />
Am 5. April erscheint nach den EPs »Elektrisch« und »Grau« das erste richtige Album von<br />
Jonas Schubert, Raffael Kühle und Moritz Rech. Die aus Gießen stammende Formation<br />
<strong>OK</strong> <strong>KID</strong> – vormals Jona:S – hat sich für die 13 Songs auf der gleichnamigen Platte Zeit<br />
genommen und beweist, dass sie sich musikalisch unglaublich weiterentwickelt hat. Unser<br />
Mitarbeiter Nikolai Fritzsche hat die Band <strong>im</strong> »Hostel Weltempfänger« in ihrer Wahl-<br />
He<strong>im</strong>at Köln-Ehrenfeld getroffen.<br />
20 streifzug 4/2013
RAMPENLICHT<br />
Schön, dass ihr euch Zeit genommen habt,<br />
obwohl ihr momentan intensiv für eure Tour<br />
mit dem »Fourabend«, der Newcomer-<br />
Konzertreihe eures Labels Four Music, probt.<br />
Ist bei Proben eigentlich jemand von der<br />
Plattenfirma dabei?<br />
Kühle: Nein, nie.<br />
Wie zeigt ihr dem Label<br />
dann, dass ihr vorankommt?<br />
Schubert: Für viele Leute<br />
klingt Major-Label nach<br />
kompletter Kontrolle, man<br />
macht nur das, was die Plattenfirma sagt. Wir<br />
haben das Album selbst aufgenommen, mit<br />
unseren Produzenten Robert Koch und Sven<br />
Ludwig und haben uns die beiden ausgesucht.<br />
Wir haben die Platte aufgenommen<br />
und abgegeben. Es wurde uns bei keinem<br />
Song reingeredet. Wir hätten die Platte auch<br />
so gemacht, wenn wir kein Major gehabt<br />
hätten. Natürlich mit weniger Geld. Aber<br />
vom musikalischen Ansatz her hat das Label<br />
keinen Einfluss genommen.<br />
Die Plattenfirma hat euch einfach einen<br />
Betrag gegeben und darauf vertraut, dass ihr<br />
gute Musik abliefert?<br />
Kühle: Im Prinzip, ja. Natürlich sind die<br />
daran interessiert, zu wissen, was mit dem<br />
Geld passiert. Deshalb kommen sie ab und<br />
zu vorbei und fragen: »Habt ihr neue Demos,<br />
die wir uns anhören können?« Dann gibt<br />
man ihnen Demos, und die sagen: »Ja, das<br />
ist geil.« Es gibt aber best<strong>im</strong>mt auch Verhältnisse,<br />
wo das anders abläuft.<br />
Schubert: Unser Label ist sehr künstlerfreundlich.<br />
Die haben uns unter Vertrag genommen,<br />
weil sie glauben, dass wir es gut machen,<br />
und nicht, weil sie einen Künstler prägen und<br />
für den Markt formen wollen. Die suchen<br />
sich Bands aus, von denen sie glauben,<br />
dass schon viel vorhanden ist und dass die<br />
logische Konsequenz ist, dass sie so weitermachen.<br />
Was anderes wäre für uns auch<br />
nicht infrage gekommen. Es wird auch auf<br />
jeden Fall ein zweites Album geben.<br />
Natürlich müssen wir jetzt verkaufen, aber<br />
der Druck ist ziemlich gering.<br />
Kühle: Wir wussten ja auch, wo wir hinwollten.<br />
Es gibt Künstler, die sagen: »Hauptsache<br />
Plattenvertrag«, ohne ein eigenes Profil zu<br />
haben. Bei uns war klar, in welche Richtung<br />
es gehen soll.<br />
Wenn das Angebot nicht gekommen<br />
wäre, hättet ihr die Platte mit selbst aufgetriebenem<br />
Geld gemacht?<br />
Schubert: Es gab mehrere Optionen. Wir<br />
hatten noch ein weiteres Angebot von einem<br />
Major-Label, das finanziell sogar besser war.<br />
»Es wurde bei keinem<br />
Song reingeredet«<br />
Das Bauchgefühl war aber bei Four besser.<br />
Gemacht hätten wir die Platte so oder so,<br />
aber das Label hilft uns natürlich, eine<br />
größere Öffentlichkeit zu erreichen. Wenn<br />
man die Öffentlichkeit schon hat, kann man<br />
eine Platte auch alleine machen. Das<br />
machen, gerade <strong>im</strong> Rap-Bereich, ja viele<br />
Künstler so. Man darf aber nicht denken, dass<br />
man sich nur einen<br />
Plattenvertrag sichern<br />
muss und dann alles von<br />
selbst läuft. Ein Vertrag ist<br />
kein Selbstzweck. Wir<br />
kennen viele Bands, die<br />
einen Vertrag hatten, aus denen aber nichts<br />
geworden ist. Danach waren die so demotiviert,<br />
dass sie nichts mehr herausgebracht<br />
haben.<br />
Apropos Charts: Deutscher Rap ist momentan<br />
extrem erfolgreich. Was haltet ihr zum<br />
Beispiel von Cro?<br />
Schubert: Respekt dafür, dass er mit solcher<br />
Musik so viele Leute erreicht. Das ist auf<br />
jeden Fall positiv für den deutschsprachigen<br />
Rap, auch wenn das nicht die Ästhetik<br />
unserer Musik ist. Vielleicht sind wir auch<br />
schon zu alt dafür. Aber er hat auf jeden Fall<br />
dazu beigetragen, das Image der Rap-Szene<br />
zu erweitern, die eben nicht nur aus schlecht<br />
gemachtem Straßenrap besteht, wie er zuletzt<br />
oft zu hören war.<br />
Cro ist ein Teil der Wiederauferstehung Stuttgarts<br />
als Hip-Hop-Stadt. Warum ist es bei<br />
euch Köln geworden?<br />
Kühle: Wir hätten auch nach Berlin oder<br />
Hamburg gehen können, aber Jonas wohnt ja<br />
schon seit einiger Zeit hier in der Gegend.<br />
Die Hauptsache war, dass wir endlich in<br />
einer Stadt wohnen. Wir waren fünf Musiker<br />
in fünf verschiedenen Städten und man kriegt<br />
einen Aggro, wenn du proben musst. Das<br />
wird logistisch alles irgendwann so scheiße,<br />
dass es der nächste zwangsläufieg Schritt war,<br />
alle in eine Stadt zu ziehen.<br />
Rech: Vor dem Umzug waren wir Proberaumnomaden<br />
und sind von Proberaum zu<br />
Proberaum getingelt. Wir<br />
hatten nie eine feste Base.<br />
Jetzt sind wir zum ersten<br />
Mal alle in einer Stadt.<br />
Wenn wir proben, müssen<br />
wir nicht erst alles aufbauen,<br />
sondern können direkt loslegen.<br />
Kühle: Im Nachhinein betrachtet war<br />
Köln der beste Schritt. Wir sind in einer<br />
Großstadt und haben das volle Angebot, aber<br />
es ist trotzdem klein genug, dass man Leute<br />
auch mal wiedertrifft, wenn man abends<br />
weggeht. Köln ist nicht so überladen wie<br />
Berlin.<br />
»Wir sind Wahl-Kölner<br />
und Exil-<strong>Gießener</strong>«<br />
Fühlt ihr euch schon in Köln zu Hause?<br />
Rech: Auf jeden Fall.<br />
Schubert: Wir sind eine Band aus Gießen,<br />
die in Köln wohnt. Zu Hause fühlen definitiv,<br />
aber es ist nicht unsere He<strong>im</strong>at.<br />
Was sagt ihr bei Konzerten: »Wir sind <strong>OK</strong><br />
<strong>KID</strong> aus Gießen« oder »Wir sind <strong>OK</strong> <strong>KID</strong><br />
aus Köln«?<br />
Schubert: Wir sagen gar nichts mehr<br />
(alle lachen).<br />
Warum?<br />
Schubert: Dass wir die Fahne für Gießen<br />
überall hochhalten, ist eh klar. Weil wir da<br />
groß geworden sind und da die erste Fanbase<br />
hatten, ist das unsere wichtigste Stadt. Aber<br />
die Platte ist komplett in Köln entstanden,<br />
und wir sind in Gießen nicht mehr <strong>im</strong> Alltag<br />
drin, da wäre es komisch, zu sagen:<br />
»Wir sind <strong>OK</strong> <strong>KID</strong> aus Gießen.« Auf der<br />
anderen Seite würde es uns auch komisch<br />
vorkommen, Köln zu sagen. Deswegen sagen<br />
wir gerade gar nichts.<br />
Rech: Wir haben es uns ausgesucht, in Köln<br />
zu wohnen, also sind wir Wahl-Kölner. Und<br />
Exil-<strong>Gießener</strong> (lacht).<br />
Wahl-<strong>Gießener</strong> wiederum erkennen <strong>im</strong><br />
Radio an der Postleitzahl »35398«,<br />
dass euer Song »Stadt ohne Meer« von<br />
Gießen handelt.<br />
Schubert: Genau. In dem Song geht es<br />
darum, wo wir herkommen. Die Stadt, aber<br />
auch die pulsierende Szene, die es damals <strong>im</strong><br />
Holzpalast-Umfeld gab, mit Zwohandbreit,<br />
der Kellercrew, Scid da Beat. Ein Grund, den<br />
Song zu machen, war auch, dass es noch<br />
keinen coolen Song über Gießen gibt.<br />
Kühle: Doch, »35398« von der Kellercrew<br />
(lacht).<br />
Schubert: Klar, st<strong>im</strong>mt. Von deiner alten<br />
Band.<br />
»Stadt ohne Meer« klingt für mich von allen<br />
Songs auf dem Album am meisten nach<br />
Jona:S. Ist das Absicht?<br />
Schubert: (zitiert aus dem Songtext) »Du<br />
riechst <strong>im</strong>mer noch nach<br />
gestern«, ja (lacht).<br />
Nein, es ist keine Absicht,<br />
aber es ist eben schon<br />
ein älterer Song, den die<br />
Leute von Konzerten<br />
auch schon länger kennen.<br />
»Stadt ohne Meer« sticht auf der Platte<br />
etwas raus. Der Rest ist ja schon eher ruhig.<br />
Kühle: Das st<strong>im</strong>mt. Es ist auf jeden Fall der<br />
gitarrenlastigste Song.<br />
Schubert: Uns hat mal ein Fan auf Facebook<br />
geschrieben: »Früher war eure Musik zum<br />
4/2013 streifzug 21
RAMPENLICHT<br />
Tanzen und Feiern, jetzt ist sie zum Nachdenken<br />
und Heulen.«<br />
Trifft es das für euch? Und wollt ihr das?<br />
Kühle: Das ist schon eine übertriebene<br />
Formulierung, aber ich kann schon nachvollziehen,<br />
wie das gemeint ist. Aber andererseits<br />
war ja vollkommen klar, dass wir solche<br />
Songs wie auf der »Elektrisch« nicht mehr<br />
machen würden. Davon wollten wir ganz<br />
klar weg.<br />
Warum?<br />
Kühle: Eine Partyspaßband zu sein, ist musikalisch<br />
und inhaltlich irgendwann vorbei.<br />
Einen Partysong machst du in einer Minute.<br />
Du brauchst einfach nur: (klopft mit der Faust<br />
einen gleichförmigen Beat auf die Stuhllehne)<br />
und irgendeinen spruchreifen Text drauf,<br />
mehr nicht. Darin liegt keine tiefere Befriedigung.<br />
Das ist schnell gemacht und inhaltlich<br />
nicht das, was wir mitteilen wollen.<br />
Schubert: Wobei Schnelligkeit und Partysong<br />
nicht automatisch einfache Musik bedeuten.<br />
Kühle: Ja, aber zum Beispiel einen Song wie<br />
»Steig ein« auf »Elektrisch« würden wir heute<br />
nicht mehr machen.<br />
Schubert: Nee, natürlich nicht.<br />
Rech: Oder »Oh Oh Oh«.<br />
Das war mein Lieblingssong<br />
von Jona:S.<br />
Schubert: Es ist doch auch<br />
für Leute, die uns als Band<br />
schon sechs Jahre kennen,<br />
schön zu sehen, dass wir uns weiterentwickeln,<br />
neue musikalische Einflüsse bekommen<br />
und die den Anspruch haben: Wir wollen –<br />
für uns – bestmögliche Popmusik machen. Es<br />
gibt <strong>im</strong>mer Leute, die sagen: Der Name<br />
»Jona:S« war viel cooler, die alte Version von<br />
»Mehr Mehr« – der einzige Song von »Elektrisch«,<br />
der es aufs neue Album geschafft hat,<br />
war geiler. Das ist aber völlig normal. Der<br />
Mensch mag Sachen, die er kennt, wenn sich<br />
das plötzlich ein bisschen verändert, wird es<br />
skeptisch beäugt. Aber wir sind ja jetzt keine<br />
anderen Menschen. Live wird es <strong>im</strong>mer noch<br />
ziemlich nach vorne gehen und sehr ekstatisch<br />
sein, daran wird sich nichts ändern.<br />
Kühle: Früher ist unsere Musik unter größerem<br />
Zeitdruck entstanden, dadurch waren<br />
die Songs musikalisch oft einfacher, weil es<br />
schnell gehen musste. Wenn man Zeit hat,<br />
kommen Sachen dabei raus, die vielleicht ein<br />
bisschen schwerer zu genießen sind.<br />
Die neue Version von »Mehr mehr« ist be<strong>im</strong><br />
ersten Hören tatsächlich ziemlich sperrig.<br />
Warum gefällt der Song euch so jetzt besser?<br />
Schubert: Nein, nicht besser. Aber …<br />
Kühle: Ich find’s schon besser.<br />
»Es geht nicht nur<br />
um Halligalli«<br />
<strong>OK</strong> <strong>KID</strong>: Moritz Rech, Raffael Kühle und Jonas Schubert.<br />
Schubert: Das ist mit der Zeit so passiert. Wir<br />
haben gedacht: Das ist ein starker Song, den<br />
wollen wir auf der Platte haben und dann so<br />
einbetten, dass er zur Platte passt. Da hätte<br />
dieser normale funky Hip-Hop-Groove überhaupt<br />
nicht funktioniert. Das ist der älteste<br />
Song auf dem Album, und ich würde auch<br />
heute so<br />
einen Text nicht mehr<br />
schreiben, weil er sehr<br />
einfach und gradlinig ist.<br />
Trotzdem wollten wir ihn<br />
definitiv mitnehmen. Dass<br />
er da nicht mehr so klingen kann wie vor vier<br />
Jahren, muss man uns nachsehen.<br />
Ihr habt euch seit »Elektrisch« stark verändert.<br />
Würdet ihr sagen, ihr seid eine<br />
melancholische Band?<br />
Schubert: Wenn du das sagst, würde ich es<br />
stehen lassen, aber wir würden das nie sagen.<br />
Nachdenklich, ja, aber nicht melancholisch.<br />
Die Texte sind nunmal Beobachtungen und<br />
handeln von dem, was wir in unserem Leben<br />
wahrnehmen. Wenn es dann um Party geht,<br />
heißt es halt nicht: »Hey ho, heute geht’s<br />
richtig ab, wir saufen uns schlapp.« Dann<br />
geht’s auch um die negativen Seiten daran,<br />
nicht nur um Halligalli.<br />
»2013 definitiv ein<br />
Konzert in Gießen«<br />
Aber trotzdem glaube ich<br />
nicht, dass wir eine melancholische<br />
Band sind,<br />
weil auch sehr viel Hoffnung<br />
auf der Platte ist.<br />
Immer dann, wenn es melancholisch zu werden<br />
droht, zieht es textlich wieder raus.<br />
Wenn ich merke, jetzt zieh ich mich gerade<br />
runter, kommt in der nächsten Zeile ein Wortspiel<br />
oder irgendwas, was einen wieder rauszieht.<br />
Aber klar: Wir sind eher eine nachdenkliche<br />
Band als eine … progressive<br />
Partykapelle mit positiven Texten.<br />
Alle Fotos: Braunbarth<br />
Trifft es pess<strong>im</strong>istisch besser?<br />
Schubert: Es gibt nur einen Song auf der<br />
Platte, der keine Hoffnung macht. »Alles oder<br />
nichts mehr«. Aber wenn das jemand anders<br />
sieht, ist das auch okay. Wir wollen den Leuten<br />
nicht vorschreiben, was sie bei einem<br />
best<strong>im</strong>mten Song zu denken haben. Die Texte<br />
sind eher Beobachtungen als Feststellungen,<br />
eher Fragen als Antworten.<br />
Eine Frage, die sich eure Fans in der He<strong>im</strong>at<br />
stellen, ist, wann sie euch das nächste Mal in<br />
Gießen zu sehen bekommen.<br />
Kühle: Definitiv 2013. Ob es be<strong>im</strong> Stadtfest<br />
wieder klappt, hängt vom Rahmen ab. Die<br />
Greenhill-Bühne wird es ja leider nicht mehr<br />
geben. Und zeitlich muss man natürlich auch<br />
schauen, ob es passt. Wir haben schon über<br />
30 Festivals diesen Sommer und dazwischen<br />
ist nicht mehr viel Platz.<br />
Was sind die Höhepunkte <strong>im</strong> Plan?<br />
Schubert: Das krasseste ist für uns als Hip-<br />
Hop-Fans das Splash, obwohl es nicht das<br />
größte Festival ist, das wir spielen.<br />
Rech: Wir dürfen es sogar<br />
eröffnen und spielen am<br />
Freitag als erster Act. Das<br />
ist schon besonders.<br />
Kühle: Aber auch Hurricane<br />
und Southside.<br />
Schubert: Oder Frauenfeld, das größte<br />
Schweizer Festival, wo Wu-Tang-Clan und<br />
Snoop Dogg kommen. Unser Booker hat sich<br />
echt den Arsch aufgerissen, dass wir bei vielen<br />
Festivals dabei sind. Wir spielen in diesem<br />
Jahr fast 70 Auftritte. Nikolai Fritzsche<br />
22 streifzug 4/2013
MEDIATHEK<br />
Klick-Sparer<br />
Diese App spart Klicks. hr3 hat seine Software für Smartphones<br />
und Tablets überarbeitet und liefert nun nett<br />
aufbereitete Informationen ohne lange Suche auf der<br />
Homepage. Neben Standardfunktionen wie die Programmübersicht<br />
(mit Fotos der Moderatoren), einem Livestream (in<br />
zwei unterschiedlichen Qualitätsstufen, um Datenvolumen zu<br />
sparen) oder die Playlist bieten die Radiomacher beispielsweise<br />
regionale Wetterinformationen, wie man sie aus dem Online-<br />
Angebot des Senders kennt. Dazu wählt man den nächstgelegenen<br />
aus zehn hessischen Orten aus und bekommt danach eine ordentlich<br />
auf bereitete Vorhersage. Die aktuellen Verkehrsnachrichten<br />
sind auch mit einem Klick auf dem Display und lassen sich notfalls<br />
noch schnell während einer Rotphase an der Ampel checken. Eine<br />
Übersicht der wichtigsten News aus Hessen und einen (Radio-)<br />
Wecker bietet die App für iOS und Android ebenfalls. Außerdem<br />
erhoffen sich die Frankfurter ein wenig<br />
Unterstützung ihrer Hörer: Sie können<br />
Fotos, Videos und Audioclips mit der<br />
App aufnehmen und diese gleich ins<br />
Funkhaus über tragen. Und wer die Musik<br />
der Welle nicht mag? Der findet das<br />
identische Konzept bei den anderen hr-<br />
Programmen von youFM bis hr4. http://<br />
goo.gl/Iazat<br />
kus<br />
Wegen Sort<strong>im</strong>entsbereini-gung<br />
viele Einzelstücke und<br />
Unikate stark reduziert.<br />
49,-<br />
Reinschauen lohnt sich!<br />
Freuen auf<br />
Herrenmagazin<br />
Hätten Herrenmagazin ihr neues Album »Das Ergebnis<br />
wäre Stille« einige Jahre früher produziert, würde es<br />
nun wohl heißen: Passt perfekt in die Zeit und pr<strong>im</strong>a<br />
neben Tomtes »Buchstaben über der Stadt« ins Plattenregal.<br />
Heute schreiben wir stattdessen: Solchen<br />
deutschen Indiepop – unaufgeregt, eingängig, hoffnungsvoll<br />
– hatten wir ja schon lange nicht mehr. Bei<br />
Tomte zuletzt. Seit ihrem Debüt »Atzelgift« wurden<br />
Herrenmagazin <strong>im</strong>mer ein bisschen verkannt: Besonders<br />
gerne als »Sauf- und Raufrabauken«, wie es <strong>im</strong> Presseheft<br />
zum neuen Album geschrieben steht. Gerecht wurde man ihnen<br />
damit nie. Den Musikern. Nicht den Rabauken. Aber nun dürfte es<br />
ohnehin vorbei sein damit, denn die neue Platte bietet kein<br />
Geschrammel, anregende Texte sowie ein aufgeräumtes Cover. Und<br />
wie Konzerte von Herrenmagazin inzwischen ablaufen, davon<br />
kann man sich am 24. April<br />
über zeugen, wenn die Hamburger<br />
Jungs <strong>im</strong> MuK auftreten.<br />
Wir freuen uns. Und<br />
wenn sich Thees Ulmann<br />
irgendwann wieder mit seiner<br />
Kapelle zusammensetzt, um<br />
ein Album herauszubringen,<br />
können wir dann frohlocken:<br />
Die neue Platte von Tomte<br />
passt best<strong>im</strong>mt ganz pr<strong>im</strong>a<br />
neben »Das Ergebnis wäre<br />
Stille« von Herrenmagazin. fd<br />
225,-<br />
990,-<br />
199,-<br />
525,-<br />
790,-<br />
4/2013 streifzug 23
Foto: ras<br />
Laser frei!<br />
Mit dem »Laserplaza« hat in Großen-Linden kürzlich die erste Lasertagarena der Region ihre<br />
Pforten geöffnet. Für sieben Euro pro Spiel und Spieler ist man zum Normalpreis dabei. Der<br />
streifzug hat sich Westen und Waffen umgeschnallt und für eine Viertelstunde den Redaktionsfrieden<br />
aufgekündigt. Christoph Agel und Florian Dörr erzählen von der »Schlacht in Linden«.<br />
Christoph: »Red Armed Christoph« lese ich<br />
auf dem Display, das meine rot leuchtende<br />
Weste ziert. Ich bin also Kämpfer »Rot« und<br />
obendrein bewaffnet. Das ist »Green Armed<br />
Florian« natürlich auch, und wir werden uns<br />
gleich gegenseitig abschießen. Weste und<br />
Hallenschuhe sitzen, die Knarre liegt gut in<br />
der Hand. Dann noch der obligatorische<br />
Kurzfilm mit der martialischen Instructor-<br />
St<strong>im</strong>me, und schon sind die Erinnerungen an<br />
die gerissene Hose be<strong>im</strong> Laser-Kampf vor<br />
über zehn Jahren in Prag vergessen. Die<br />
Bilder vom Schießstand be<strong>im</strong> Bund – noch<br />
länger her – ebenfalls. Wir betreten die<br />
schicksalhafte Halle, Florian geht links, ich<br />
rechts. Gleich schießen wäre langweilig, erst<br />
mal müssen wir uns verschanzen. Dafür<br />
gibt’s, wie ich sehe, jede Menge: diverse Reifenstapel<br />
oder Bauzäune mit Abdeckungen.<br />
Und in der Mitte ein Konstrukt zum Durchlaufen.<br />
Mit Schlitzen zum Durchschießen<br />
und Getroffen-werden. Es dauert nicht lange<br />
und ich sehe grüne Lichter, wie sie durch das<br />
Dunkel huschen. Feuer frei! Das denkt sich<br />
auch »Green Armed Florian« und hält drauf.<br />
»Hit« erklingt es aus meiner Weste, verdammte...<br />
– das geht ja gut los. Aber was<br />
sind schon ein paar Sekunden Schießunfähigkeit.<br />
Ich habe eine Viertelstunde, um mich<br />
zu revanchieren.<br />
Florian: Ich liebe es, wenn Pläne aufgehen.<br />
Mit Christoph den körperlich Größten <strong>im</strong><br />
Kollegenkreis heraussuchen und zum Duell<br />
auffordern. Das klingt für andere wie der<br />
heldenhafte Auftritt von David gegen Goliath,<br />
dabei stellt er doch nur ein umso größeres<br />
Ziel dar. Brillant! Nun sitze ich zufrieden hinter<br />
einer Tonne und ziehe nach meinem<br />
Treffer eine positive Zwischenbilanz: 1:0.<br />
Dass der Kollege längst hinter mir steht,<br />
werde ich erst gleich merken.<br />
Christoph: »Well done« klopft mir die St<strong>im</strong>me<br />
aus der Weste verbal auf die Schulter, als<br />
ich »Grün« erwische. Genau die kann<br />
24 streifzug 4/2013
BLICK IN DIE REGION<br />
übrigens, neben dem Frontaltreffer, auch erwischt<br />
werden, Vorsicht also? Quatsch, hier<br />
wird mit offenem Visier gekämpft. Jeder Unteroffizier<br />
würde mich<br />
Bruce Willis oder<br />
ein verwirrtes Reh?<br />
wahrscheinlich für dieses<br />
stümperhafte Rumgeballer<br />
fünf Stunden »Stube<br />
und Revier reinigen«<br />
lassen. Aber Spaß<br />
macht’s! Ich verschanze mich dann doch mal,<br />
und zack, hat er mich wieder. Vermutlich traf<br />
Kamerad »Green« gerade meine Waffe, das<br />
ist nämlich Achillesferse Nummer drei.<br />
Florian: Von seiner Vergangenheit bei der<br />
Bundeswehr hatte Christoph <strong>im</strong> Vorhinein<br />
nichts verraten. Ich wittere zwar Wettbewerbsverzerrung,<br />
bin aber nach meinem letzten<br />
Treffer wieder guter Dinge. Mein nächstes<br />
Manöver ist nichts Neues. Man kennt das aus<br />
dem Kino von Bruce Willis und Daniel Craig:<br />
Während des Hechtsprungs von einem Versteck<br />
zum nächsten – Zeitlupe wäre in dieser<br />
Einstellung selbstverständlich – liege ich quer<br />
in der Luft und halte den Abzug gedrückt. Jedenfalls<br />
fühlt es sich in meinem Kopf so an.<br />
Christoph dürfte der Anblick wohl eher an<br />
ein verwirrtes Reh erinnern, das ziellos in der<br />
Gegend herumirrt. »Hit«, schreit meine<br />
Weste und reist mich aus meinem Kopfkino.<br />
Für mich klingt das nach: Wettbewerbsverzerrung!<br />
Christoph: »Green« scheint<br />
das zentrale »Versteck« zu<br />
bevorzugen, ich verlagere<br />
mich nach rechts, gehe in<br />
die Hocke und ziele auf Grün. Treffer! Ich<br />
sehe ihn danach nicht, höre aber ein »Hit«<br />
und bin kurz außer Gefecht, während die<br />
Techno-Rhythmen wummern und Florian<br />
seinen nächsten »Schützengraben« wählt.<br />
Florian: Es sind kaum zehn Minuten vergangen,<br />
und ich pumpe wie ein Eichhörnchen.<br />
Keine Nerven für Weisheiten. Und keine Luft.<br />
Goliath ist flink wie ein<br />
Luchs. David tappst umher<br />
wie ein Maulwurf. Zu viele<br />
Tierassoziationen? »Hit«,<br />
brüllt mich die Weste an.<br />
Christoph scheint überall zu<br />
sein. Zwar können bis zu elf Spieler gleichzeitig<br />
in der 300 m² großen Halle die Jagd<br />
eröffnen, doch dürfte es dann etwas eng<br />
werden hinter den ganzen Reifen, den vielen<br />
Tonnen und den Bauzäunen, die sich zum<br />
Versteck eignen.<br />
Christoph: Bei der Suche nach Grün, dem<br />
Schießen und Verschanzen kommen mir zwei<br />
Gedanken: Ich weiß nicht, wie oft wer wen<br />
getroffen hat. Und ich habe keine Ahnung,<br />
wie lange wir uns schon duellieren. Zur Restzeit<br />
meldet sich die martialische St<strong>im</strong>me aus<br />
der Weste zu Wort, und ganz zum Schluss<br />
vermeldet sie: »Game Over.« Blut ist nicht<br />
geflossen, dafür Schweiß. Shake Hands, »Gut<br />
gekämpft« und der Blick auf Trefferquote und<br />
Scorerliste. Bin zufrieden, aber es ging ja sowieso<br />
»nur um Kampf«, nicht um Wettkampf.<br />
Florian: Zieht man von Christophs Punktzahl<br />
den verhe<strong>im</strong>lichten Bundeswehr-Bonus, die<br />
Vorerfahrung in Prag,<br />
die größere Lebenserfahrung<br />
und das reichhaltigere<br />
Frühstück ab,<br />
liegen wir ungefähr<br />
gleichauf. Man muss<br />
das Ergebnis nur richtig interpretieren. Den<br />
Statistikbogen nehme ich trotzdem gerne an<br />
Die Waffe ist Achillesferse<br />
Nummer drei<br />
mich, nicht dass er in der Redaktion die Runde<br />
macht. Florian Dörr/Christoph Agel<br />
»Wiesn-Gaudi«<br />
Vom 20. bis zum 30. April geht es auf der Mockswiese in Watzenborn-Steinberg wieder<br />
zünftig zu. Drei Wiesnhitnächte und die Schürzenjäger sind die Highlights auf der Wiesn.<br />
Nächste Runde für die Wiesn-Gaudi: Zum fünften Mal steigt auf der<br />
Watzenborn-Steinberger Mockswiese vom 20. bis 30. April das<br />
Licher-Wiesnfest. Wieder mit den Schürzenjägern, die 2012 einen<br />
absoluten Sahne-Auftritt hinlegten, und diesmal mit drei FFH-<br />
Wiesnhitnächten. »Urgestein« Antonia, Mickie Krause, T<strong>im</strong> Toupet<br />
und die Partyvögel (Foto) sind dabei – um nur einige der St<strong>im</strong>mungsgranaten<br />
zu nennen, die <strong>im</strong> rappelvollen Zelt den Bär zum<br />
Steppen bringen. Und – Brüderle hin oder her – Wiesnzeit ist<br />
Dirndlzeit. Am ersten Sonntag (21. April) werden sich die Damen<br />
die Ehre geben, die den Titel »Miss Dirndl« tragen möchten. Im<br />
vergangenen Jahr schon ein echter Hingucker, dürfte auch diesmal<br />
wieder einiges fürs Auge geboten werden. Die Top Ten der Bewerberinnen<br />
werden auf der Bühne stehen. 2012 war natürlich<br />
auch noch Geschicklichkeit, Cleverness und Spontanität gefragt.<br />
Schaun mer mal, welch schweren Prüfungen sich die Macher<br />
diesmal ausgedacht haben. Elf Tage Wiesn bieten darüber hinaus<br />
Biergarten, Vergnügungspark, Ballonglühen, »Pohlhe<strong>im</strong> singt« und<br />
Modenschau... Und die Organisatoren von der Firma Bill und der<br />
Licher Brauerei stellen sogar – zusätzlich zum Zelt – eine Almhütte<br />
mit bis zu 170 Sitzplätzen auf. Na dann, aufi geht’s!<br />
agl<br />
4/2013 streifzug 25
UNTERWEGS<br />
»Ritterkeller«<br />
Burg Staufenberg · Burggasse 10 · 35460 Staufenberg · Telefon 06 406/3014020 · www.burg-hotel-staufenberg.com<br />
»Zarte Brust vom Schnabeltier auf Bira-<br />
Knollenfrucht-Gemüse mit lauwarmen<br />
roten Krautspänen und Mandeltunke«, steht<br />
in akkurater Schrift auf der festlichen Menükarte.<br />
Sie wissen nicht, was das ist? Mit viel<br />
Fantasie kann man’s erraten: »Rosa gebratene<br />
Entenbrust auf Birnen-Sellerie-Ragout<br />
mit lauwarmen Rotkohlsalat und Mandelsauce.«<br />
Das ist nur einer von mehreren<br />
möglichen Gängen, die <strong>im</strong> »Ritterkeller«<br />
auf der Burg Staufenberg stilecht be<strong>im</strong> mittelalterlichen<br />
Mahl serviert werden. Ostersonntag<br />
ist es wieder so weit: »Dann wird<br />
Gaukler Rasputin den Gästen mittelalterliche<br />
Tischmanieren beibringen«, versichert<br />
Hotel-Direktorin Cornelia-Germaine<br />
Sebald. Rund 100 Personen finden am<br />
Abend Platz bei diesem rustikalen Burgenschmaus<br />
in vier Gängen – Schnabernack<br />
und Gaukeley sind <strong>im</strong> Preis von 39,50 Euro<br />
inbegriffen, eine Tisch reservierung ist<br />
empfehlenswert. Und keine Sorge: Es geht<br />
zivilisiert zu bei dieser Tafeley – hier muss<br />
keiner Knochen hinter sich werfen!<br />
26 streifzug 4/2013<br />
Fotos: Schwarzmann<br />
Mit derartiger Erlebnisgastronomie hat sich<br />
der »Ritterkeller« weit über die Grenzen<br />
des Lahntals, auf das man von der Burg aus<br />
malerisch blickt, einen Namen gemacht.<br />
Sogar Popsängerin Bonnie Tyler hat hier<br />
kürzlich während ihrer Deutschland-Tour<br />
Station gemacht, zeigte sich vom historischen<br />
Weinkeller ganz besonders entzückt.<br />
Das Ambiente des Hauses, seit gut zehn<br />
Jahren in Besitz des Privathotel-Unternehmens<br />
von Dr. Rolf Lohbeck, der ein Faible<br />
für alte Gemäuer zu haben scheint, ist auch<br />
wirklich einmalig. Glänzend polierte Ritterrüstungen<br />
sowie allerlei martialische<br />
Waffen und Werkzeuge aus finsteren Zeiten<br />
sorgen für die angemessene Atmosphäre,<br />
die zum Genuss des rustikalen Ritterspießes<br />
passt. »Das ist der absolute Renner auf<br />
unserer Speisekarte«, versichert Sebald.<br />
Und: »Wir servieren ihn natürlich auch<br />
gern in einer vegetarischen Variante mit geschmortem<br />
Gemüse.« Die Fleischvariation<br />
bietet eine saftig gegrillte Mischung aus<br />
Rumpsteak- und Schweine filetwürfeln,<br />
dazu werden aromatische Rotwein-Charlotten<br />
und gebratene Kartoffeln gereicht<br />
(17,90 Euro).<br />
Auch wenn das Altbewährte wie Rumpsteak,<br />
Lamm- und Wildschweinrücken bei<br />
den Gästen <strong>im</strong>mer gut ankommt, sind<br />
Restaurantleiter Michael Vogler und<br />
Küchenchef Eugen Klamm stets bemüht, für<br />
neue kulinarische Erlebnisse zu sorgen. So<br />
werden ab dem 7. April unter dem Motto<br />
»Frühlingserwachen« leichte Gerichte<br />
offeriert, und vom 15. bis 21. April hat die<br />
Küche eine Ostalgie-Woche ausgerufen.<br />
»Die Idee dazu hatte unser Restaurantleiter«,<br />
erzählt Sebald: »Bei einer Reise in<br />
Ostdeutschland hat er sich ein Jägerschnitzel<br />
bestellt – und bekam panierte<br />
Jagdwurstscheiben serviert.« Die Verblüffung<br />
war natürlich groß. Mal sehen und<br />
pro bieren, mit welchen Speisen der Koch<br />
die Gäste noch zu überraschen weiß.<br />
Für Familienfeiern aller Art gibt’s <strong>im</strong> weitläufigen<br />
Haus selbstverständlich die<br />
passenden Räumlichkeiten. Und sobald die<br />
ersten Sonnenstrahlen locken, werden<br />
Tische und Stühle nach draußen gestellt,<br />
um auf der Terrasse das wunderbare<br />
Panorama zu genießen. Für durstige Kehlen<br />
empfiehlt sich ein frisch gezapfter Gerstensaft<br />
aus der Landskron Brauerei in Görlitz.<br />
Und wer ein wenig zu tief ins Glas geschaut<br />
hat, kann sein Haupt in einem der<br />
34 Hotelz<strong>im</strong>mer betten. Denn die Straßen<br />
von und zur Burg Staufenberg sind ziemlich<br />
steil!<br />
Marion Schwarzmann<br />
Im Überblick<br />
Sitzplätze: 100 <strong>im</strong> Ritterkeller,<br />
20 <strong>im</strong> Weinkeller<br />
Küche: Handfeste Gerichte auf<br />
gehobenem Niveau<br />
Spezialitäten: Mittelalterliche<br />
Ta f e l e ye n , r u s t i k a l e r R i t t e r s p i e ß<br />
Öffnungszeiten: Täglich von<br />
12 bis 22.30 Uhr (nachmittags<br />
k l e i n e S p e i s e k a r t e )<br />
Küche ★★★✩<br />
Ambiente ★★★★<br />
Service ★★★✩<br />
Preise U U U
UNTERWEGS<br />
… Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis<br />
Viebrock-Werke und Preisverleihung<br />
Der Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis rückt nun zum sechsten Mal die für das Theater so wichtige<br />
Kunstgattung Bühnenbild in die öffentliche Aufmerksamkeit und schließt eine Lücke in der Landschaft<br />
der deutschen Kulturpreise. Ausgezeichnet wird die international anerkannte Bühnen- und Kostümbildnerin<br />
sowie Regisseurin Anna Viebrock am 14. April <strong>im</strong> Stadttheater Gießen. Geehrt werden in<br />
aller Regel Bühnenbildner, die in ihren Arbeiten die Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst<br />
kreativ einfließen lassen – ganz <strong>im</strong> Sinn des künstlerischen Erbes des aus Gießen stammenden Malers,<br />
Bühnenbildners und Oscar-Preisträgers Hein Heckroth (1901 - 1970). Verliehen wird außerdem der mit<br />
2500 Euro dotierte Förderpreis, den die Stadt Gießen zur Verfügung stellt. Dieser geht an die Bühnenund<br />
Kostümbildnerin Dorothée Curio aus Berlin. Am 13. April (17 Uhr) stellt die 62-jährige Frankfurterin<br />
Viebrock, die schon mehrfach als Bühnenbildnerin sowie Kostümbildnerin des Jahres ausgezeichnet<br />
wurde, einige ihrer Werke in der Kunsthalle Gießen am Berliner Platz aus.<br />
… Marktplatz der Projekte<br />
Zwischen den Zeilen eines Künstlerschaffens<br />
Ein Kunstwerk. Mal hängt es, mal steht es. Doch wie kam es dazu? Was kam davor? Und was danach?<br />
Was wird klammhe<strong>im</strong>lich in den Ecken eines Künstlerateliers versteckt, weil es melancholisch<br />
an einen Weg erinnert, aber doch zu phrasenhaft für einen Diskurs scheint? Ein Teil dieses Gehe<strong>im</strong>nisses<br />
wird nun gelüftet. Unfertig, roh und ganz persönlich zeigen sich am 7. April um 17 Uhr <strong>im</strong><br />
Kiosk des Neuen Kunstvereins Gießen ungeschliffene Diamanten verschiedenster Kunstschaffender.<br />
»Im Verlauf eines Studiums, eines Künstler- oder Nichtkünstlerlebens häufen sich Materialien, vielleicht<br />
auch nur noch dünnblättrige Erinnerungen an, das ein großes Werk hätte werden können,<br />
wenn da nicht – ja, was ist eigentlich dazwischengekommen?«, fragen die Verantwortlichen dieses<br />
außergewöhnlichen Projekts, wo Patenschaften für Schubladenarbeiten übernommen und das Wort<br />
Projekt gestrichen wird. »Rudi’s Resterampe« ist ein Zwischenspiel in der Intermezzo-Reihe des<br />
Neuen Kunstvereins an der Licher Straße. Initiiert und organisiert ist diese Schatzsuche in Künstlertruhen<br />
von Florian Seel und Kathrin Hylla. Wer weiß, welche Schmuckstücke auf dem Weg liegen.<br />
… auf dem Mittelaltermarkt<br />
Tavernenspiel und Musik aus alten Zeiten<br />
Bereits <strong>im</strong> vierten Jahr in Folge findet vom 12. bis 14. April ein Mittelaltermarkt in der Klosterruine Schiffenberg<br />
statt, bei der die Macher in vergangene Zeiten entführen. Höhepunkte sind das Tavernenspiel und das<br />
Konzert der Gruppe Triskilian am Samstag. Rund um die Klostermauern beziehen 40 historische Lager mit<br />
über 300 Zelten und 600 Teilnehmern Quartier. Sie sind in Epochen aufgeteilt. Die Veranstalter setzen vermehrt<br />
auf Optik: Wo in den vergangenen Jahren Security-Mitarbeiter die Torwache hielten, sind nun Ritter<br />
zu finden. Details wie Fackeln oder Feuerkörbe werten das Areal auf. Im Inneren können die Gäste an rund<br />
80 Ständen historisches Kunsthandwerk, Naturseifen, Gewandungen, Öle, Liköre und Schmuck erstehen.<br />
Tavernen locken mit typischen mittelalterlichen Getränken und historischen Speisen. Neu ist neben dem<br />
Markttaler, einer eigenen Währung, auch der Kloster-Met. Musikgruppen, Feuershows, Handwerks- und<br />
Falknervorführungen, Akrobatik und Schwertkämpfe bieten am Samstag und Sonntag ein außergewöhnliches<br />
Programm. Höhepunkt am Samstagabend ist das große Tavernenspiel, bei dem alle Mitwirkenden zur<br />
großen Abendshow auf die Bühne kommen. Außerdem ist eine historische Gerichtsverhandlung geplant.<br />
Am Samstag spielt zudem die Gruppe Triskilian, die in einem rauschenden Wirbel durch die Musik verschiedener<br />
Zeiten und Kulturen tanzt. Infos, auch zum Shuttle-Bus, unter www.schiffenberg-rockt.de.<br />
4/2013 streifzug 27
AUSLESE<br />
Solo und akustisch<br />
Die letzten Töne der »Eisheiligen Nacht« sind kaum verklungen, da<br />
packt Subway-to-Sally-Frontmann Eric Fish seine Akustikgitarre aus<br />
und begibt sich auf Tour mit seinem Projekt »Eric Fish & Friends«.<br />
Dabei setzt er eher auf die leisen Töne denn auf harten Rock.<br />
Am Freitag, 19. April, ist er mit seiner Band in der Stadthalle in<br />
Staufenberg zu hören. Beginn um 21 Uhr. Einlass um 19.30 Uhr. Die<br />
auf 350 Stück l<strong>im</strong>itierten Tickets sind an alle bekannten Vorverkaufsstellen<br />
oder auf generation-music-shop.de ab 19,80 Euro zu haben.<br />
GLANZ-<br />
LICHTER<br />
DES MONATS<br />
Kräutertag am Schiffenberg<br />
Am Sonntag, 28. April, informieren –<br />
nach dem großartigen Erfolg vom letzten<br />
Jahr – erneut rund 30 regionale<br />
und überregionale Aussteller auf dem<br />
Schiffenberg in Gießen über Kräuter<br />
und Anverwandtes. Selbst die mittelalterlichen<br />
Mönche wussten viel über<br />
Heil- und Gewürzkräuter. Dieses alte<br />
Wissen um die Kräuterkunde kann<br />
nun neu entdeckt werden. Der fünfte<br />
Kräuter-Erlebnistag bietet außerdem<br />
Vorträge, Führungen und Aktionen<br />
und findet von 10 bis 18 Uhr statt.<br />
Erwachsene zahlen 4 Euro.<br />
Vom MoMA ins MaMu<br />
Jo Niemeyer zählt<br />
zu den führenden<br />
Vertretern der<br />
Konkreten Kunst.<br />
Seine Bilder und<br />
Objekte wurden<br />
bereits in zahlreichen<br />
internationalen<br />
Ausstellungen<br />
gezeigt und sind<br />
in herausragenden<br />
Sammlungen wie<br />
der Pinakothek<br />
der Moderne in<br />
München oder<br />
der MoMA in<br />
New York vertreten.<br />
Ab dem<br />
27. März sind Teile<br />
aus Niemeyers<br />
Schaffen nun auch<br />
<strong>im</strong> <strong>Gießener</strong> Mathematikum<br />
ausgestellt.<br />
Der Besuch der Ausstellung, die bis zum 12. Mai<br />
läuft, ist <strong>im</strong> Eintrittspreis für das Mathematikum enthalten.<br />
Eine Nacht in »Big Apple«<br />
Ihr sucht den Hauch der Stadt, diesen gewissen Flair einer Nacht in »Big Apple« und alles<br />
hinterlegt mit dem Soundtrack eurer Allt<strong>im</strong>e-Favourites, genau diese Songs, die ihr alle<br />
schon ewig nicht mehr gehört habt, die aber <strong>im</strong>mer zeitlos gut waren? Das alles könnt ihr<br />
am Freitag, 5. April, <strong>im</strong> Scarabee erleben! Präsentiert vom Doppel-DJ-RatPack JES7ER &<br />
Senza Nome wird euch ein unvergesslicher Abend mit alten und neuen Klassikern geboten,<br />
den ihr so schnell nicht vergessen werdet! Ganz <strong>im</strong> Zeichen des Mottos erwartet euch jede<br />
Menge Apfelwein und -Saft als »Special Getränk«, und an der Kasse gibt es außerdem noch<br />
für jeden Besucher ein kleines Überraschungsg<strong>im</strong>mick.<br />
28 streifzug 4/2013
AUSLESE<br />
Rausch der Verwandlung<br />
Es wird eine rauschende Gala-Nacht in der Kongresshalle Gießen. Am 14. April<br />
treten dort ab 19 Uhr Deutschlands schillerndste Travestiekünstler Rainer Luhn,<br />
Mario Ecard, Larissa Tornado, Red Shoe Boys, Wanda Kay oder Dominique du Pont<br />
auf und wollen das Publikum verzaubern. Dominique du Pont ist die Grand Dame<br />
der Berliner Travestiewelt und besticht mit grenzenlosem Charme. Der einzigartigen<br />
Welt des Glanzes und Glitters begegnete sie zum ersten Mal in Wien. Seitdem<br />
begeistert Dominique du Pont nicht nur die Travestiewelt, sondern auch mit Auftritten<br />
in Film und Fernsehen. Ihr Zuhause ist, nach wie vor, das Theater, in dem sie<br />
mit Anmut, Grazie und Eleganz begeistert. Tickets gibt es an allen bekannten VVK-<br />
Stellen oder auf www.resetproduction.de ab 29,90 Euro.<br />
Pestpocken<br />
Seit mehr als 15 Jahren tourt die <strong>Gießener</strong><br />
Punkband Pestpocken mittlerweile quer<br />
über den Globus. Das letzte Konzert in<br />
aktueller Besetzung findet allerdings unter<br />
dem Motto »Wohnz<strong>im</strong>merkonzert« als<br />
Schlusspunkt einer neuntägigen Europa-<br />
Tour am 6. April ab 21 Uhr <strong>im</strong> AK44 in<br />
Gießen statt. Mit dabei sind die Senkrechtstarter<br />
Mirror Monkeys, die mit<br />
tollen Melodien und Ohrwürmern <strong>im</strong><br />
Midtempo aufwarten, und Frontex. Eine<br />
Band, bei der man sich um 30 Jahre zurückversetzt<br />
fühlt. Authentischer Deutschpunk<br />
der ersten Stunde, der mit fiesem<br />
Gesang und fast cleanen Gitarren die<br />
rauen Punk-Anfänge den 80er Jahre wieder<br />
zum Leben erweckt.<br />
Monsters auf Tour<br />
Am Dienstag, 16. April, gehen die Monsters<br />
of Liedermaching wieder auf Tour<br />
und es heißt: Die »Monsters« sind auf<br />
»Schnaps-&-Kekse«-Tour. Nach einem<br />
extrem erfolgreichen Jahr 2012 machen<br />
sich die sechs Liedermacher wieder auf,<br />
um voller Ironie, Leidenschaft und herzerfrischender<br />
Leichtigkeit aus dem Leben<br />
zu erzählen. Dabei setzen sie sich musikalisch<br />
auch in dieser Spielzeit keine<br />
Grenzen. Das Konzert beginnt um 20 Uhr<br />
<strong>im</strong> <strong>Gießener</strong> Jugendzentrum Jokus.<br />
D<br />
ie<br />
Saison der Livercheese Booth Corporation beginnt<br />
wieder. Am Samstag, 13. April, spielen die <strong>Gießener</strong> <strong>im</strong><br />
Irish Pub in der Walltorstraße ihre unvergleichlichen Interpretationen.<br />
Wer<br />
die Jungs dort nicht<br />
s e h e n k a n n h a t a m<br />
darauffolgenden<br />
Samstag die Gelegenheit,<br />
das Konzert<br />
der LBC <strong>im</strong> Molly<br />
M al o n e s I r i s h P u b<br />
in Marburg zu hören.<br />
Konzertbeginn<br />
j e w e i l s u m 21 U h r.<br />
Eintritt 5 Euro.<br />
4/2013 streifzug 29
VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />
Ihre Veranstaltungen in der<br />
Kongresshalle Gießen<br />
Veranstaltungen<br />
03.04. | Mittwoch | 14–17 Uhr<br />
Tag der älteren Generation<br />
Amt für soziale Angelegenheiten<br />
06.04. | Samstag | 10 Uhr<br />
First Contact Day 2013<br />
www.first-contact-day.de<br />
12./13.04. | Fr. und Sa. | 20.00 Uhr<br />
Abschlussbälle der Tanzschule Bäulke<br />
www.tanzschule-baeulke.de<br />
14.04. | Sonntag | 19.00 Uhr<br />
Die Galanacht der Travestie<br />
www.resetproduction.de<br />
26.04. | Freitag | 20.00 Uhr<br />
31. TANZ-GALA 2013<br />
www.tanz-giessen.de/TANZ-GALA<br />
02.05. | Donnerstag | 20.00 Uhr<br />
United Kingdom Ukulele Orchestra<br />
DTT Konzerte GmbH<br />
29.05. | Mittwoch | 14–18 Uhr<br />
Seminar »Aktuelles Steuerrecht«<br />
Arbeitskreis für Wirtschafts- und Steuerrecht<br />
www.aws-online.de<br />
30.05. | Donnerstag | 14–20 Uhr<br />
Hip-Hop- und Breakdance-Festival<br />
TSG Blau Gold<br />
1 MO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Die Verfolgung und<br />
Ermordung<br />
Jean Paul Marats<br />
19.30 Stadttheater<br />
Die Wanze<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Pub Quiz<br />
21.00 Irish Pub<br />
Independent Tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
2 DI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
21.00 Monkeys<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Min<strong>im</strong>al Rock<br />
da House<br />
21.00 Irish Pub<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Bastelworkshop<br />
14.00 Mathematikum<br />
3 MI<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Tag der<br />
älteren Generation<br />
Musik, Zauberei,<br />
Comedy mit<br />
Mathias Amstadt und<br />
Ingi Fett<br />
14.00 Kongresshalle<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Fantastic Holidays<br />
Schüler- und<br />
Studentenparty<br />
21.00 Admiral<br />
Music Lounge<br />
Salsa-Party<br />
21.00 Centralbar<br />
Beat’n’Bass<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Jakob’s Keenmen<br />
Jazz<br />
20.30 Ulenspiegel<br />
Mac Frayman<br />
Amerikanischer Folk<br />
Rock/Grunge<br />
21.00 Irish Pub<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Bastelworkshop<br />
14.00 Mathematikum<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Otto Pankok:<br />
Sinti Bilder 1931 – 1948<br />
Die politische<br />
D<strong>im</strong>ension in der Kunst<br />
Otto Pankoks. Vortrag<br />
von Kay-Hermann<br />
Hörster zur Ausstellung<br />
(22. März bis 12. Mai)<br />
19.00 Netanya-Saal<br />
4 DO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Kostprobe<br />
Lenz.Fragmente (UA)<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
22.00 Scarabée<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Ferien <strong>im</strong> Museum<br />
Familienführung:<br />
Gehe<strong>im</strong>nisvolle Nachrichten<br />
<strong>im</strong> Burgmannenhaus<br />
– Der Geschichte<br />
Gießens auf der Spur mit<br />
Kay-Hermann Hörster<br />
14.00 Oberhessisches<br />
Museum, Leib’sches<br />
Haus<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Dorena, My Education<br />
Postrock<br />
20.00 AK44<br />
Mac Frayman<br />
Amerikanischer Folk<br />
Rock/Grunge<br />
21.00 Irish Pub<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
Familientag<br />
13.00 Hessenhallen<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Bastelworkshop<br />
14.00 Mathematikum<br />
5 FR<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Freitag.Vier<br />
Die verliebte Wolke –<br />
Türkisches Märchen<br />
gespielt in deutsch<br />
und türkisch vom<br />
Blinklichter-Theater<br />
16.00 Stadtbibliothek<br />
Kinder der Sonne<br />
19.30 Stadttheater<br />
I wanna be loved by<br />
you (UA)<br />
Marylin. Das Kind in<br />
der Frau – Musiktheater<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Zumba-Fitness-Party<br />
19.30 Astaire’s<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Salsa-Party<br />
21.00 Café Amélie<br />
Party Tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
We Love Electro V.5<br />
22.00 Monkeys<br />
Mixtape<br />
22.00 Admiral<br />
Music Lounge<br />
Big-Äppler-Party<br />
22.00 Scarabée<br />
FÜHRUNGEN<br />
Wettenberg<br />
Das Holz- +<br />
Technik-Museum<br />
14.30 Holz- +<br />
Technik-Museum<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Ewig Fröst und<br />
Vict<strong>im</strong>s of Classwar<br />
Metal<br />
20.00 AK44<br />
Ashes Of Pompeii,<br />
Amber, Akela<br />
Post-Rock/Posthardcore<br />
20.00 MuK<br />
Garden of Delight<br />
Celtic Rock/Pirate Folk<br />
21.00 Irish Pub<br />
Alsfeld<br />
Musical-<br />
Gourmet- Dinner<br />
19.00 Stadthalle<br />
Die großen 4 des<br />
deutschen Schlagers<br />
Die Paldauer,<br />
G.G. Anderson, Mary<br />
Roos, Charly Brunner<br />
und Tony Christie<br />
20.00 Hessenhalle<br />
Grünberg<br />
Powerhouse Swingtett<br />
Jazz<br />
20.30 Gaststätte<br />
Zum Bahnhof<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Bastelworkshop<br />
14.00 Mathematikum<br />
6 SA<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Agrippina<br />
19.30 Stadttheater<br />
Hypnotic Poison<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.00 Astaire’s<br />
Guinness Karaoke<br />
Mit Andy Pfälzer<br />
21.00 Irish Pub<br />
Rhythm and House<br />
22.00 Admiral<br />
Music Lounge<br />
Die große 90er Party<br />
22.00 Monkeys<br />
Bassculture<br />
Reggae mit Roots<br />
Heritage Sound System<br />
22.00 Café Amélie<br />
30 streifzug 4/2013
VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />
Dancing Devils<br />
in Angels Way<br />
22.00 Scarabée<br />
Electrified-Party<br />
Tech-Floor: Steph,<br />
Tobi Bolesta, Marc Wilker<br />
– Dupstep-Floor:<br />
Basspenetrors (Kara Boga<br />
& Der Jo), K-lone, Nemo<br />
23.00 MuK<br />
FESTE/FESTIVAL<br />
Allendorf/Lumda<br />
So ein Mist<br />
Hoffest<br />
11.00 Schulbauernhof<br />
Tannenhof<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
7.00 Rodhe<strong>im</strong>er Straße<br />
Buseck<br />
Floh- und Trödelmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Ferien <strong>im</strong> Museum<br />
Familienführung<br />
11.00 Altes Schloss<br />
Gewässerführung<br />
in Gießen<br />
Wehre, Eindeichungen<br />
mit Peter Eschke<br />
14.00 Klinkel’sche<br />
Mühle, Uferweg<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Pestpocken, Mirror<br />
Monkeys, Frontex<br />
Punk<br />
21.00 AK44<br />
Grünberg<br />
Oliver Müller und seine<br />
Egerländer Schmankerl<br />
20.00 Gallushalle<br />
Laubach<br />
Fourlaut<br />
A-cappella-Konzert<br />
17.00 ev. Stadtkirche<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
Buseck<br />
Busecker Spur-0-Tage<br />
10.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
First Contact Day<br />
Star-Trek-Party. Mit<br />
Kostümprämierung,<br />
Galaxie-Disco-Party<br />
10.00 Kongresshalle<br />
SPORT<br />
Lollar<br />
13. <strong>Gießener</strong> Tanztage<br />
10.00 Bürgerhaus<br />
Gießen<br />
Basketball-Bundesliga<br />
LTi Gießen 46ers –<br />
BBC Bayreuth<br />
20.00 Sporthalle Ost<br />
WBU-Weltmeisterschafts-Boxkampf<br />
Andreas Sidon vs.<br />
Sheldon Hinton<br />
20.00 Hessenhallen<br />
7 SO<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Gießen<br />
Aufbruch in die Utopie<br />
Ausstellungsreise auf<br />
den Spuren einer<br />
deutschen Republik in<br />
den USA<br />
11.00 KiZ<br />
Rudis Resterampe<br />
Schatzsuche in Künstlertruhen<br />
mit Florian Seel<br />
und Kathrin Hylla<br />
17.00 Neuer Kunstverein<br />
Licher Straße<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Wir Besser-Esser<br />
Bühnenshow für die<br />
Familie mit Prof. Dr.<br />
Dietrich Grönemeyer<br />
11.00 Kongresshalle<br />
vorgestellt: Eisenstein<br />
11.00 Stadttheater<br />
Lucie Lauthals<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Ihre Version des Spiels<br />
19.30 Stadttheater<br />
König Ödipus<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Discofoxparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Otto Pankok:<br />
Sinti-Bilder 1931 – 1948<br />
Kuratorenführung<br />
15.00 Oberhessisches<br />
Museum<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Antik- & Trödelmarkt<br />
8.00 Hessenhallen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
Frühlingserwachen &<br />
Sport in der City<br />
13.00 Innenstadt<br />
Alsfeld<br />
Bundesschau Alpaka<br />
9.00 Hessenhalle<br />
Buseck<br />
Busecker Spur-0-Tage<br />
10.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Flamenco für Kinder<br />
mit Alma Gitana<br />
Workshop für 6- bis<br />
10-Jährige (14.00 bis<br />
15.30 Uhr) und<br />
für 10- bis 17-Jährige<br />
(16.00 bis 17.30 Uhr)<br />
14.00 MuK<br />
Tanzcafé<br />
15.00 Astaire’s<br />
SPORT<br />
Lollar<br />
13. <strong>Gießener</strong> Tanztage<br />
11.00 Bürgerhaus<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Georg Büchner<br />
Gedenkjahre<br />
Die <strong>Gießener</strong> Auswanderungsgesellschaft<br />
von<br />
1834 – Eine Utopie der<br />
Büchnerzeit.<br />
Lichtbildervortrag von<br />
Dr. Ludwig Brake<br />
11.00 ZiBB<br />
8 MO<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Karaoke<br />
21.00 Irish Pub<br />
Independent Tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Feldatal<br />
Osterdisco mit DJ Lil K<br />
21.00 Feldatalhalle<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Seniorennachmittag<br />
15.00 Mathematikum<br />
9 DI<br />
BÜHNE<br />
Marburg<br />
Pelzig stellt sich vor…<br />
Kabarett mit<br />
Frank-Markus Barwasser<br />
20.00 Stadthalle<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
21.00 Monkeys<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Mehr als nur alte Akten<br />
Führung durch das<br />
Archiv der Stadt Gießen<br />
mit Dr. Ludwig Brake<br />
16.00 Rathaus, Foyer<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Beutelspachers Sofa<br />
Gast: Dr. Marc Zschiegner<br />
– Wie wird man<br />
guter Mathematiklehrer?<br />
19.30 Mathematikum<br />
10 MI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Salsa-Party<br />
21.00 Giramondi<br />
Beat’n’Bass<br />
22.00 Scarabée<br />
Erstiparty<br />
THM Fachschaft Bau<br />
22.00 Südanlage 6<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Sascha Sanorineos<br />
Akustik/Folk/Punk<br />
21.00 Irish Pub<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Die (bundes-)deutsche<br />
Justiz und das<br />
Dritte Reich<br />
Vortrag von Gerhard<br />
Fieberg <strong>im</strong> Rahmen der<br />
Ausstellung Verstrickung<br />
der Justiz in das<br />
NS-System 1933 – 1945<br />
14.00 Amtsgericht<br />
Immanuel Kant<br />
Vortrag von Dr. Hans-<br />
Peter Hauschild<br />
19.30 Pankratiusgemeinde<br />
11 DO<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Indiepassion mit<br />
DJ J<strong>im</strong>my<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Louis Fitz<br />
Irish Folk Musik<br />
21.00 Irish Pub<br />
Tiergestützte Therapie<br />
Dirk Großhaus<br />
Maler- und Lackierermeister<br />
Geprüfter<br />
Restaurator<br />
<strong>im</strong> Maler- und<br />
Lackiererhandwerk<br />
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Unsere Stärken:<br />
Breites Leistungsspektrum –<br />
Kreativität – Individualität<br />
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Vielseitigkeit des Berufes<br />
zu erlernen, da ich mit erfahrenen<br />
Kollegen zusammenarbeite.<br />
Nico Funk<br />
Auszubildender<br />
Telefon 0 64 04/6 15 79<br />
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Peter und Frank Haas GbR<br />
Brandplatz 2 · 35390 Gießen<br />
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››› 06 41/30 03-2 23<br />
4/2013 streifzug 31
VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
Familientag<br />
13.00 Hessenhallen<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Kinder der Nacht<br />
Musikalischer Abend mit<br />
dem Stadttheater<br />
19.00 Netanya-Saal<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Liszts Wagner –<br />
Eine Provokation?<br />
Vortrag mit Musikbeispielen<br />
von<br />
Prof. Wolfram Huschke<br />
15.30 Netanyasaal<br />
12 FR<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Foyer um fünf<br />
Operiss<strong>im</strong>o mit dem<br />
Chor des Stadttheaters<br />
17.00 Stadttheater<br />
Reise ins Glück<br />
Mit den Schmachtigallen<br />
hin und weg<br />
19.30 Stadttheater<br />
The Keller Theatre<br />
Who’s Afraid of<br />
Virginia Woolf?<br />
19.30 Mathematikum<br />
Lenz. Fragmente (UA)<br />
Premiere<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Party Tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Ghettoblastin’<br />
22.00 MuK<br />
Planet Radio<br />
Black Beats<br />
22.00 Admiral<br />
Freitagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Seek & Destroy<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Wall, Abest, Ur<br />
Doom<br />
20.00 AK44<br />
Philip Bölter<br />
Singer/Songwriter<br />
20.00 Giramondi<br />
Danny Nova,<br />
Chris Kaiser & Pat Lang<br />
Akustik/Folk Rock/Roots<br />
21.00 Irish Pub<br />
„Ich bin Kunde der<br />
Volksbank Mittelhessen.“<br />
„Ich auch.“<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
Lich<br />
Paul-S<strong>im</strong>pson-Project<br />
20.00 Traumstern<br />
Grünberg<br />
The Swinging Tuxedos<br />
20.30 Zum Bahnhof<br />
Marburg<br />
Luka Belani<br />
Singer-Songwriter<br />
21.00 Molly Malones<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
Mittelaltermarkt<br />
15.00 Schiffenberg<br />
SONSTIGES<br />
Lecker Lachen<br />
Comedy-Dinner<br />
19.00 Hotel<br />
Steinsgarten<br />
13 SA<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Gießen<br />
Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis<br />
Ausstellungseröffnung<br />
mit Werken von<br />
Anna Viebrock<br />
17.00 Kunsthalle<br />
Der typische Volksbank-Kunde ist um die 50 und wohnt <strong>im</strong> Eigenhe<strong>im</strong>?<br />
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Studentenhe<strong>im</strong>!<br />
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inkl. Unterstützung für den erfolgreichen Berufsstart finden Sie bei uns.<br />
www.vb-mittelhessen.de/sam<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Eisenstein<br />
Premiere<br />
19.30 Stadttheater<br />
Amor und Psyche<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.00 Astaire’s<br />
Hard to Beat<br />
22.00 MuK<br />
Pure Club<br />
22.00 Admiral<br />
Samstagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Countdown to<br />
Armageddon<br />
22.00 Scarabée<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
7.00 Rodhe<strong>im</strong>er<br />
Straße<br />
Buseck<br />
Floh- und Trödelmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
FÜHRUNGEN<br />
Biebertal<br />
Bergbauwanderung<br />
14.00 Hotel am<br />
Keltentor Fellingshausen<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
The Livercheese<br />
Funk/Soul/Rock/Pop<br />
21.00 Irish Pub<br />
Laubach<br />
Something New –<br />
Something Blue<br />
Doppelchorkonzert.<br />
18.00 Rathaus<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Mittelaltermarkt<br />
11.00 Schiffenberg<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Wasser und Reis<br />
Kreativer Zugang zur<br />
chinesischen Alltagskultur<br />
für Kinder von<br />
5 bis 8 Jahren<br />
10.00 H<strong>im</strong>beerblau<br />
Studio<br />
MuSEHum<br />
Jackson Pollocks Drip<br />
Paintings. Workshop<br />
für Kinder von<br />
6 bis 9 Jahren.<br />
11.00 Oberhessisches<br />
Museum<br />
Wortspiel<br />
Poetry-Slam-Workshop<br />
12.00 Jokus<br />
SPORT<br />
Gießen<br />
Basketball-Bundesliga<br />
LTi Gießen 46ers –<br />
s.Oliver Würzburg<br />
20.00 Sporthalle Ost<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Das Liebig-Museum<br />
Exper<strong>im</strong>entalvorlesung<br />
<strong>im</strong> Liebig-Labor mit<br />
Prof. Wolfgang Laqua<br />
16.00 Liebig-Museum<br />
14 SO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis<br />
Öffentliche Preisverleihung<br />
11.00 Stadttheater<br />
Solistenportrait<br />
Olivia Jeremias<br />
(Violoncello)<br />
15.00 Stadttheater<br />
Brundibar<br />
15.00 & 18.00 TiL<br />
Der gestiefelte Kater<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Die Galanacht<br />
der Travestie<br />
19.00 Kongresshalle<br />
Fosca<br />
19.30 Stadttheater<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Führung durch<br />
das Mathematikum<br />
11.00 Mathematikum<br />
Die Architektur der<br />
50er Jahre<br />
Stilmerkmale und städtebauliche<br />
Aspekte mit<br />
Paul-Martin Lied<br />
15.00 Stadtkirchenturm,<br />
Kirchenplatz<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Panflöte und Harfe<br />
18.00 St.-Bonifatius-<br />
Kirche<br />
Langgöns<br />
Frühlingskonzert des<br />
Blasorchesters<br />
16.00 Bürgerhaus<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Pax 2013<br />
Hessische Messe<br />
für Bestattungskultur<br />
10.00 Hessenhallen<br />
Frühjahrsmesse<br />
13.00 Hessenhallen<br />
Mittelaltermarkt<br />
11.00 Schiffenberg<br />
Buseck<br />
Mittelhessische<br />
Spielzeugbörse<br />
10.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Wortspiel<br />
12.00 Jokus<br />
Tanzcafé<br />
15.00 Astaire’s<br />
Tanzcafé<br />
20.30 Astaire’s<br />
Wettenberg<br />
Dampf- und Gattertag<br />
12.00 Holz- &<br />
Technik Museum<br />
15 MO<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Pub Quiz<br />
21.00 Irish Pub<br />
Independent Tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
KONZERTE<br />
Marburg<br />
Karat<br />
20.00 Stadthalle<br />
16 DI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Gießen 46ers<br />
Bingo-Night<br />
21.00 Irish Pub<br />
Affenkammer<br />
21.00 Monkeys<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Monsters of<br />
Liedermaching<br />
Schnaps & Kekse Tour –<br />
Pop, Hip-Hop, Rock,<br />
Klischee-Schlager<br />
20.00 Jokus<br />
8. Sinfoniekonzert<br />
Werke von Hector<br />
Berlioz und Edward Elgar<br />
20.00 Stadttheater<br />
17 MI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Salsa-Party<br />
21.00 Centralbar<br />
Beat’n’Bass<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Lavender &<br />
Special Guest<br />
20.30 Ulenspiegel<br />
Abel & Cain<br />
Britpop/Indie/Alternative<br />
21.00 Irish Pub<br />
32 streifzug 4/2013
VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Tippen, Wetten, Zocken<br />
Jugendliche und<br />
Glücksspiele<br />
9.00 Jokus<br />
Bier-Kennenlerntage<br />
Genießen <strong>im</strong> Alt Gießen<br />
mit Florian Bischoff<br />
18.00 Alt Gießen<br />
Poetry Slam<br />
20.00 Jokus<br />
18 DO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Agrippina<br />
19.30 Stadttheater<br />
Grünberg<br />
Einfrautheater:<br />
Kein Augenblick kehrt<br />
je zurück<br />
Mit Brigitte Koischwitz<br />
20.00 Barfüßerkloster<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Mittagskonzert<br />
13.00 Rathaus<br />
<strong>Gießener</strong> Singer-Songwriter-Contest<br />
20.30 Ulenspiegel<br />
Miller & Heath<br />
21.00 Irish Pub<br />
Brutality Will Prevail,<br />
Coldburn, Survival,<br />
Harm/Shelter<br />
Hardcore<br />
21.00 MuK<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Das Florenz der Medici<br />
Lichtbildervortrag von<br />
Oda Peter<br />
15.30 Altes Schloss,<br />
Netanyasaal<br />
Otto Pankok:<br />
Sinti Bilder 1931 – 1948<br />
19.00 Altes Schloss,<br />
Netanyasaal<br />
Die Querleser<br />
Buchverführer stellen vor<br />
19.30 Stadtbibliothek<br />
19 FR<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
The Keller Theatre<br />
Who’s Afraid of<br />
Virginia Woolf?<br />
19.30 Mathematikum<br />
Die Verfolgung und<br />
Ermordung<br />
Jean Paul Marats<br />
19.30 Stadttheater<br />
Martin Guth<br />
Meine Frau, ihr Mann<br />
und ich. Musik-Kabarett<br />
20.00 Rathaus<br />
I wanna be loved<br />
by you (UA)<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Party Tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Freitagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Mixtape<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
90er Eurodance-Party<br />
22.00 MuK<br />
Save the Bats<br />
22.00 Scarabée<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Das Buchdruckmuseum<br />
Setzkasten<br />
Mit Peter Kaluzza<br />
14.00 Wellersburgring<br />
10<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Musik bei Vitos<br />
Österliche musikalische<br />
Bildmeditation mit<br />
Improvisationen<br />
19.00 Vitos-Kapelle<br />
Frühlingskonzert<br />
Mit den Chören<br />
Singstemit, Männergesangverein<br />
Allendorf,<br />
Frauenchor All Cantabile,<br />
Modern Voices<br />
19.00 Mehrzweckhalle<br />
Allendorf<br />
On voit bientôt que<br />
cette histoire est un<br />
compte du temps passé<br />
Märchenabend.<br />
Prosamärchen von<br />
Charles Perrault aus<br />
dem Jahr 1697<br />
19.30 ZiBB<br />
Mühlleitners Liedermacher:<br />
Blümchenknicker<br />
20.00 Café Amélie<br />
FAB3<br />
Rock/Pop/Blues<br />
21.00 Irish Pub<br />
Grünberg<br />
Pino Gambioli<br />
20.30 Zum Bahnhof<br />
Heuchelhe<strong>im</strong><br />
Tenöre4You<br />
Pop-Klassik-Programm<br />
19.30 Martinskirche<br />
Staufenberg<br />
Eric Fish & Friends<br />
21.00 Stadthalle<br />
Wetzlar<br />
Gregorian<br />
20.00 Rittal-Arena<br />
SONSTIGES<br />
Schotten<br />
Oldt<strong>im</strong>er-Event<br />
15.30 Schottenring<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Macht bricht Recht<br />
Sind Selbsthilfeprojekte<br />
in Bangladesch ein<br />
Mittel zur Gegenwehr?<br />
18.30 Café Amélie<br />
20 SA<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
The Keller Theatre<br />
Who’s Afraid of<br />
Virginia Woolf?<br />
19.30 Mathematikum<br />
Victoria und ihr Husar<br />
19.30 Stadttheater<br />
Crazy Broadway 2<br />
Musical-Hommage<br />
20.00 Astaire’s<br />
Kaspar Häuser Meer<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.00 Astaire’s<br />
Vintage Dance Party<br />
20.00 MuK<br />
Ibiza’s Most Wanted<br />
22.00 Admiral<br />
Samstagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Rock of Ages<br />
22.00 Scarabée<br />
Reggae Night<br />
23.00 Domizil<br />
Buseck<br />
90er Discoparty<br />
20.00 DGH Trohe<br />
FESTE/FESTIVAL<br />
Alsfeld<br />
Kings of Black Metal<br />
Festival + Metalmarkt<br />
13.00 Stadthalle<br />
Pohlhe<strong>im</strong><br />
Licher Wiesnfest<br />
FFH-Wiesnhitnacht. Mit<br />
den Partyvögeln, Antonia,<br />
Markus Becker und<br />
dem Chaos Team<br />
20.00 Mockswiese<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
7.00 Rodhe<strong>im</strong>er Str.<br />
Buseck<br />
Floh- und Trödelmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Auf den Spuren der<br />
Amerikaner<br />
15.00 Miller Hall<br />
Quelle: Statista 2012<br />
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» Weil unsere Kinder<br />
auch später noch<br />
Wärme brauchen.«<br />
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und Geldbeutel.<br />
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<strong>im</strong><br />
Stadtzentrum<br />
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4/2013 streifzug 33
VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Steven Hein<br />
21.00 Irish Pub<br />
Dominik Pytka<br />
22.00 Café Amélie<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Alsfeld<br />
Antik- & Trödelmarkt<br />
9.00 Hessenhalle<br />
Laubach<br />
La Villa Cotta<br />
10.00 Schlosspark<br />
SONSTIGES<br />
MuSEHum<br />
Workshop für Kinder<br />
11.00 Oberhessisches<br />
Museum<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Mathematik in der Natur<br />
Kindervorlesung<br />
11.00 Mathematikum<br />
Vergessen und ermordet:<br />
Christa Winsloe<br />
12.00 FrauenKultur-<br />
Zentrum<br />
21 SO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Du, Du & Ich<br />
11.00 TiL<br />
Rotkäppchen<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Hemingways Party<br />
19.30 Stadttheater<br />
Lenz. Fragmente (UA)<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Discofoxparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
FESTE/FESTIVAL<br />
Pohlhe<strong>im</strong><br />
Licher Wiesnfest<br />
Frühschoppen.<br />
Wahl zur Dirndlkönigin<br />
11.00 Mockswiese<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
streIFZüge<br />
Wissenschaftliche<br />
Sonntagsausflüge –<br />
Von Amsel bis Zilpzalp,<br />
Vogelwanderung an der<br />
Lahn<br />
6.30 Parkplatz<br />
Restaurant Rhodos<br />
Der Alte Friedhof<br />
Engel & Lyrik<br />
11.00 Alter Friedhof<br />
Sonntags<br />
am Schiffenberg<br />
Frühlingspracht <strong>im</strong><br />
Buchenwald<br />
14.30 Waldparkplatz<br />
Schiffenberger Tal<br />
Otto Pankok:<br />
Sinti Bilder 1931 – 1948<br />
Kuratorenführung<br />
15.00 Oberhessisches<br />
Museum<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Alsfeld<br />
Antik & Trödelmarkt<br />
9.00 Hessenhalle<br />
Käsemarkt<br />
11.00 Marktplatz<br />
Buseck<br />
Büchermarkt<br />
10.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
Laubach<br />
La Villa Cotta<br />
10.00 Schlosspark<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Richtig Lernen lernen<br />
10.00 Jokus<br />
Entspannter durch den<br />
Schulalltag mit Yoga<br />
Ab 14 Jahren<br />
12.00 Jokus<br />
Pohlhe<strong>im</strong><br />
Volkswandertage<br />
7.00 Bürgerhaus<br />
Hausen<br />
Schotten<br />
Oldt<strong>im</strong>er-Event<br />
8.30 Schottenring<br />
22 MO<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Independent Tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
23 DI<br />
BÜHNE<br />
Lich<br />
Figurentheater<br />
Das Grüffelokind<br />
16.00 Bürgerhaus<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
21.00 Monkeys<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Bernays Propaganda<br />
20.00 AK44<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Stromwechsel<br />
19.00 Jokus<br />
24 MI<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Kleine Eheverbrechen<br />
20.00 Kleine Bühne<br />
Auf Jobsuche?<br />
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34 streifzug 4/2013
VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />
Lars & Robert sein poetisches<br />
Wohnz<strong>im</strong>mer<br />
21.00 Ulenspiegel<br />
Laubach<br />
Das Grüffelokind<br />
16.00 ev. Stadtkirche<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Salsa-Party<br />
21.00 Giramondi<br />
Asta-Uni-Party<br />
21.00 Foyer Aud<strong>im</strong>ax<br />
Beat’n’Bass<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Evi & das Tier<br />
20.00 Konzertsaal<br />
Herrenmagazin<br />
21.00 MuK<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Georg Büchner<br />
Gedenkjahre<br />
Auftaktveranstaltung<br />
19.00 Uni-Aula<br />
25 DO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Square & Director’s Cat<br />
Fast Forward Theatre<br />
20.00 Jokus<br />
Die Verwirrungen des<br />
Zöglings Törleß<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
22.00 Scarabée<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Blatt, Blüte, Blende<br />
Botanische<br />
Abendexkursion<br />
18.00 Obermühle<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Tobi Wessel<br />
21.00 Irish Pub<br />
26 FR<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Who’s Afraid of<br />
Virginia Woolf?<br />
19.30 Mathematikum<br />
Eisenstein<br />
19.30 Stadttheater<br />
Kleine Eheverbrechen<br />
20.00 Kleine Bühne<br />
Lenz. Fragmente (UA)<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Party Tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Freitagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Hot Chocolate<br />
22.00 Admiral<br />
RandGruppen<br />
Beschallung<br />
22.00 MuK<br />
A Tribute to<br />
Quentin Tarantino<br />
22.00 Scarabée<br />
FESTE/FESTIVAL<br />
Gießen<br />
Hands-Up-Festival<br />
Mit Emergency, Fullt<strong>im</strong>e<br />
Job, Reezee, Ich kann<br />
fliegen, Domi.Bade<br />
19.00 Jokus<br />
Pohlhe<strong>im</strong><br />
Licher Wiesnfest<br />
FFH-Wiesnhitnacht<br />
19.00 Mockswiese<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Der Alte Friedhof mit<br />
weiblichem Blick<br />
Nur für Frauen<br />
15.00 Alter Friedhof<br />
Baustellenführung<br />
Landesgartenschau<br />
16.00 Messeplatz<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Konzert für Amazonien<br />
19.30 Petruskirche<br />
The Flaw<br />
21.00 Irish Pub<br />
Alsfeld<br />
Völkerball<br />
21.00 Stadthalle<br />
Grünberg<br />
Funk 5<br />
20.30 Zum Bahnhof<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Laubach<br />
Frühjahrsmarkt<br />
11.00 Freienseen<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
31. Tanz-Gala<br />
Deutsche Meisterschaft<br />
der Professionals<br />
Standard und Latein<br />
20.00 Kongresshalle<br />
27 SA<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Who’s Afraid of<br />
Virginia Woolf?<br />
19.30 Mathematikum<br />
Fosca<br />
19.30 Stadttheater<br />
Kleine Eheverbrechen<br />
20.00 Kleine Bühne<br />
Kaspar Häuser Meer<br />
20.00 TiL<br />
Grünberg<br />
Der Fleischhauerball<br />
Kabarett mit<br />
Sarah Hakenberg<br />
20.00 Barfüßerkloter<br />
Langgöns<br />
Dietrich Faber<br />
Der Tod macht Schule<br />
20.00 Bürgerhaus<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.00 Astaire’s<br />
Indie Fresse Party<br />
22.00 Monkeys<br />
Lach und Krach<br />
22.00 MuK<br />
We Love<br />
22.00 Admiral<br />
Dancing Devils in<br />
Angels Way<br />
22.00 Scarabée<br />
FESTE/FESTIVAL<br />
Pohlhe<strong>im</strong><br />
Licher Wiesnfest<br />
FFH-Wiesnhitnacht<br />
19.00 Mockswiese<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
7.00 Rodhe<strong>im</strong>er Str.<br />
Buseck<br />
Floh- und Trödelmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Der Wochenmarkt<br />
10.00 Kirchenplatz<br />
Führung durch das<br />
Mathematikum<br />
11.00 Mathematikum<br />
Otto Pankok:<br />
Sinti-Bilder 1931 – 1948<br />
Führung für Studierende<br />
14.30 Oberhessisches<br />
Museum<br />
Georg-Büchner-<br />
Gedenkjahre<br />
Literarischer<br />
Spaziergang<br />
15.00 Altes Schloss<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Multikulturelles<br />
Orchester Gießen<br />
19.00 ZiBB<br />
Blatoidea, The Shrine<br />
21.00 AK44<br />
Edwin O Putman &<br />
Grand Moff Tarkin<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Metropolitan Opera<br />
18.00 Kino-Center<br />
SPORT<br />
Gießen<br />
Basketball-Bundesliga<br />
LTi Gießen 46ers –<br />
EWE Baskets Oldenburg<br />
20.00 Sporthalle Ost<br />
28 SO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Kommilitonen!<br />
11.00 Stadttheater<br />
Dornröschen<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Kinder der Sonne<br />
19.30 Stadttheater<br />
I wanna be loved<br />
by you (UA)<br />
20.00 TiL<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Mathematische<br />
Stadtführung<br />
15.00 Mathematikum<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Geistliche Abendmusik<br />
17.00 Johanneskirche<br />
Kammermusikabend<br />
17.00 Uni-Aula<br />
Musik bei Vitos<br />
18.00 Vitos-Kapelle<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
5. Kräuter-Erlebnistag<br />
10.00 Schiffenberg<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Literaturcafé<br />
Gertrud Kolmar<br />
11.00 ZiBB<br />
29 MO<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Karaoke<br />
21.00 Irish Pub<br />
Independent Tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Create.Use.Shatter<br />
20.00 MuK<br />
30 DI<br />
BÜHNE<br />
Lich<br />
Waggonhalle<br />
Produktion No. 17<br />
20.00 Traumstern<br />
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Der Boßhammersch-Hof ist als Liefervertrieb biologischer Lebensmittel ein Aktiv-Partner<br />
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Jahre ist er am he<strong>im</strong>ischen Markt etabliert. Seit dem pflegt die Ökokiste Boßhammersch-<br />
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› Erscheinungstermin: 25. April 2013<br />
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4/2013 streifzug 35
WEIN DES MONATS<br />
Vinothek Vinothek<br />
Wein<br />
des<br />
Monats<br />
Senf statt Schokolade<br />
Weinautor<br />
Manfred Merz<br />
Trockener Rotwein schmeckt nur selten zu<br />
Schokolade. Und noch seltener zu Kaffee.<br />
Praktisch nie. Und er schmeckt niemals<br />
selbst nach Schokolade und Kaffee. Er duftet<br />
zwar hin und wieder nach Zartbitterschoko.<br />
Aber nicht nach Kaffee. Dachte ich zumindest.<br />
Bis ich auf den Pinotage der Diemersfontein<br />
Estate traf.<br />
Dieser Wein duftet nach Schokolade und<br />
Kaffee. Und mit ein bisschen Fantasie<br />
schmeckt er sogar danach.<br />
Um den Stoff zu erschnüffeln,<br />
müssen Sie nicht auf die Worte<br />
eines Weintesters hören.<br />
Sie kennen ja den Trick: Wenn<br />
es einer nur oft genug wiederholt,<br />
dass der Rebsaft, sagen<br />
wir, eine leichte Schärfe besitzt,<br />
die an Senf erinnert,<br />
dann kommt Ihnen bei einem<br />
neuerlichen Schluck tatsächlich<br />
Senf in den Sinn. Weil Sie<br />
es sich <strong>im</strong> Unterbewusstsein vorstellen wollen.<br />
Das macht Weintester zu potenziellen<br />
Lümmeln.<br />
Natürlich ist der Geschmack von Senf ein<br />
schlechtes Beispiel. Weshalb Sie vermutlich<br />
nicht darauf hereinfallen werden. Auch die<br />
Schoko-Kaffee-Kombi ist ein schlechtes Beispiel.<br />
Aber es gibt sie<br />
tatsächlich.<br />
Diemersfontein heißt das<br />
Weingut in Wellington,<br />
Südafrika, das so etwas<br />
kann. Es ist ihr Gehe<strong>im</strong>nis<br />
dort, den <strong>im</strong> Barrique gereiften Pinotage, die<br />
Kreuzung aus Cinsault und Spätburgunder,<br />
kaffeeschokoladig duften zu lassen. Die Trauben<br />
stammen aus mindestens sechs verschie-<br />
denen Lagen – einem Weinberg<br />
allein entspringt das Aroma also<br />
nicht.<br />
Im Glas beinahe rubinrot; in der<br />
Nase Kakao, Zartbitterschoko,<br />
Minze, Kaffee und fleischige<br />
Noten; am Gaumen weich und<br />
verwegen, mit feinem Schmelz<br />
und reifer Frucht (Kirsche,<br />
Pflaume), pinotagetypischem<br />
Tannin sowie Anklängen an<br />
Schoko und Kaffee; das Ganze ist eingebettet<br />
in eine stolze Würzkomponente, die ins warme<br />
Finish führt.<br />
Wenn Sie herausgefunden haben, wie sie das<br />
bei Diemersfontein mit der Schokolade und<br />
dem Kaffee machen, lassen Sie es mich bitte<br />
wissen. Damit ich meinen Senf dazugeben<br />
kann.<br />
Diemersfontein Pinotage<br />
Diemersfontein Pinotage, Jahrgang<br />
2011, Südafrika, 14 Prozent Alkohol,<br />
13,90 Euro, Bezug über Weinhandlung<br />
Fertsch, Tel. 0 60 32/3 12 07<br />
Musik<br />
zum<br />
Zum Kaffee-Schoko-Pinotage<br />
Wein<br />
ist Kaffeehausmusik zwar<br />
eine Idee, aber dann müssen Sie<br />
den walzerseligen Dreivierteltakt überstehen<br />
und so manches ungarische Potpourri.<br />
Besser Sie greifen gleich zu Hot Chocolates<br />
»You sexy thing«. Bei der Zeile »I believe in<br />
miracles« klappt’s auch mit dem Weinaroma.<br />
Schreiben Sie an<br />
Manfred Merz:<br />
vinothek@mdv-online.de
Fotos: Sven Stinn<br />
Mondlandung<br />
in der Clubszene<br />
Für die meisten Fans elektronischer Musik war es die Hiobsbotschaft schlechthin <strong>im</strong> Spätherbst<br />
2012. Aufgrund einer Insolvenz schloss der renommierte und europaweit bekannte<br />
Cocoon-Club, an dem auch der Technopionier Sven Väth beteiligt war, seine Tore. Doch es<br />
war schnell klar: Eine derart attraktive Location mit einer der besten Musikanlagen weltweit<br />
würde best<strong>im</strong>mt wieder einen neuen Betreiber finden. Seit Anfang März ist der Club <strong>im</strong><br />
Frankfurter Stadtteil Fechenhe<strong>im</strong> wieder geöffnet und heißt jetzt »moon13«.<br />
Wer das alte Cocoon mit seinen zu Sitzgelegenheiten<br />
gestalteten Waben, die in der<br />
Wand eingelassen sind, noch in Erinnerung<br />
hat, wird sich optisch nicht groß umstellen<br />
müssen. Denn die besagten »Cocoons«<br />
sind geblieben und sollen jetzt Mondkrater<br />
symbolisieren. Ein paar Wände mehr, neue<br />
Sitze, Mondbilder an der Wand – und<br />
schwupps wurde aus dem »Cocoon« das<br />
»moon«. Der Club in der Carl-Benz-Straße<br />
unterteilt sich in fünf Bereiche. Das Kernstück<br />
ist der als »Main« benannte Mainfloor<br />
in der Mitte des Gebäudes. Dort soll auch<br />
weiterhin vorrangig elektronische Musik<br />
gespielt werden und nach Angaben der<br />
Betreiber Top-Djs wie Felix Kröcher am ersten<br />
Aprilwochenende auflegen. Die biomorph<br />
geformte DJ-Kanzel ist weiterhin der<br />
»Eyecatcher«, wird aber durch eine Tanzinsel<br />
in der Raummitte ergänzt. Das zuvor<br />
recht dunkle Foyer wurde hell und freundlicher<br />
gestaltet, ein weiterer Tanzraum ist<br />
hinzugekommen. Im ehemaligen Raucherraum,<br />
der nun »Orbit« heißt, soll vorrangig<br />
»Mash-Up« gespielt werden. Die Möbel<br />
sind dort <strong>im</strong> Chesterfield-Stil gehalten.<br />
Weiße Sofas und orangefarbene Kissen<br />
prägen das »Luna« - der Raum, in dem der<br />
Ibiza House Sound bei Snacks und Drinks<br />
gespielt wird. Ruhiger geht es in der »Moon<br />
Bar« zu. Hier sollen sich die Gäste eine<br />
Verschnaufpause vom Tanzbetrieb und den<br />
lauten Beats gönnen dürfen.<br />
Das neue Clubkonzept ist<br />
nicht risikofrei<br />
Das »moon13« setzt mit seinem neuen Konzept<br />
und mit einem breit gefächerten<br />
Angebot mehr auf Mainstream. Auch die<br />
neue Preisstruktur – der Eintritt soll nicht<br />
unter 10 Euro liegen – und die lässigere<br />
Kleidungsordnung unterstreichen dies.<br />
Ganz risikofrei ist dieses Vorhaben nicht,<br />
denn die Idee, House, Black und Mash-up<br />
Platz für 1600<br />
Tänzer bietet<br />
das »moon13«<br />
anzubieten, ist in Frankfurt nicht neu und<br />
wird bereits vom Adlib, dem Apartment<br />
und dem King Kamehameha oder dem derzeit<br />
angesagtesten Frankfurter Club, dem<br />
Gibson, gespielt. Neu und innovativ ist indes<br />
die Verköstigung <strong>im</strong> »moon«. In vielen<br />
Räumen kann man sogar noch nach Mitternacht<br />
etwas Essbares bekommen. Der<br />
Betreiber beschreibt den Club daher mit<br />
»Essbar – Tanzbar – Kostbar«. Das Wochenende<br />
in dem 1600 Menschen fassenden<br />
Club ist für Elektrofreunde reserviert, donnerstags<br />
gibt es Black Beats, Soul, Funk und<br />
R ’n’ B und der Eintritt kostet nur fünf Euro.<br />
Jan Martin Strashe<strong>im</strong><br />
Foto: pm<br />
4/2013 streifzug 37
AM MAIN<br />
Farewell –<br />
tschüss, Meat Loaf!<br />
Meat Loaf verschwindet von der Bühne. Mit sechs Konzerten verabschiedet sich der st<strong>im</strong>mgewaltige<br />
Sänger von seinen deutschen Fans. Am 25. April gastiert der Texaner mit seiner<br />
»Last At Bat Farewell Tour« in der Festhalle in Frankfurt.<br />
Das waren noch Shows: Eine riesige Harley<br />
auf der Bühne, obendrauf sich lasziv räkelnde<br />
Damen, umgeben von einem Hauch<br />
aus Nichts, und die Musik so dramatisch<br />
wie ein Unwetter.<br />
Der Texaner Marvin Lee Aday war schon<br />
<strong>im</strong>mer für Überraschungen gut. Seine<br />
Shows hat Meat Loaf, so sein Künstlername,<br />
stets perfekt inszeniert – für Augen, Ohren<br />
und Bauch. Seine Musik ist eine Mischung<br />
aus dem Rock’n’Roll der 1950er Jahre und<br />
Artrock. Kein Mainstream, aber durchaus<br />
massentauglich. »It was a hot summer<br />
night...« – wer mit dieser Musik erwachsen<br />
geworden ist, bekommt Gänse haut.<br />
Satte 36 Jahre steht der »Hackbraten« inzwischen<br />
auf der Bühne, ebenso wie seine<br />
Musik ist der inzwischen 65-Jährige selbst<br />
längst eine Legende. Unvergessen sein<br />
Auftritt <strong>im</strong> Kultfilm »Rocky Horror Picture<br />
Show«, in dem er 1976 den Motorrad-<br />
Rocker Eddie m<strong>im</strong>te.<br />
Dank seiner Vier-Oktaven-St<strong>im</strong>me und<br />
seiner emotionsgeladenen Interpretation<br />
wurden aus pompösen Mini-Opern auf<br />
Multi-Millionen-Sellern wie »Bat Out Of<br />
Hell« (1977) oder dem Nachfolger »Back<br />
Into Hell« (1993) Meilensteine der Popmusik.<br />
Angestiftet dazu hatte ihn seinerzeit<br />
kein Geringerer als der Eliteschüler, Pianostudent<br />
und Wagner-Freak J<strong>im</strong> Steinman.<br />
Als »Götterdämmerung, zu der man tanzen<br />
kann«, hatte diese Musik einst ein<br />
Kritiker bezeichnet. Meat Loaf, der<br />
»Fleischklops«, serviert seine Songs auf<br />
Tonträgern wie auch live stets mit geballtem<br />
körperlichem Einsatz, der ihn an die<br />
Grenze der Belastbarkeit bringt. Anfang<br />
der 1980er hatte er <strong>im</strong> Erfolgstaumel<br />
und Tourneestress eine schwere St<strong>im</strong>merkrankung<br />
erlitten, später gar einen<br />
Ner ven zusammenbruch.<br />
Jetzt sagt der längst nicht mehr so schwergewichtige<br />
Meat Loaf Goodbye – er<br />
schwört dem Bühnenleben ab. Mit sechs<br />
Veranstaltungen in Frankfurt<br />
Dienstag, 2. April<br />
Rat Pack<br />
Eine Hommage an Frank Sinatra, Sammy<br />
Davis jr., und Dean Martin mit ihrem Las-<br />
Vegas-Sound der 50er und 60er Jahre.<br />
➛ 20.00 Alte Oper<br />
Mittwoch, 3. April<br />
Andrea Schroeder<br />
Raue St<strong>im</strong>me, dezente Streicher-, Orgelund<br />
Gitarrensounds und Melodien wie ein<br />
flüchtiger Windhauch.<br />
➛ 20.00 Das Bett<br />
Donnerstag, 4. April<br />
Hans Werner Olm<br />
Als Motivationsstratege widmet sich der<br />
Komiker den Widrigkeiten und Paradoxien<br />
des Lebens.<br />
➛ 20.00 Die Käs<br />
Samstag, 6. April<br />
Die Fledermaus<br />
Eine komische Operette in drei Akten<br />
von Johann Strauß<br />
➛ 19.00 Opernhaus<br />
Montag, 8. April<br />
Heinz Strunk<br />
In »Junge rettet Freund aus Teich« erzählt<br />
Strunk von Kindheit und früher Jugend in<br />
Hamburg.<br />
➛ 20.00 Mousonturm<br />
Dienstag, 9. April<br />
Glashaus<br />
Die deutsche Soulband auf Tour.<br />
➛ 20.00 Alte Oper<br />
Stornoway<br />
Die britische Indie-Folk-Band erzählt<br />
Geschichten vom Leben und Tod,<br />
Erwachsenwerden und Heiraten.<br />
➛ 20.00 Brotfabrik<br />
Freitag, 12. April<br />
Mohammad Reza Mortazavi<br />
Virtuose Klänge, Leidenschaft und Tanz –<br />
allein mit Mortazavis Rahmentrommeln.<br />
➛ 20.00 Brotfabrik<br />
Montag, 15. April<br />
Kashmir<br />
Seit 20 Jahren spielen die dänische Indie-<br />
Rocker zusammen; Zeit für ein musikalisches<br />
Zwischenfazit mit Krautrocksongs und<br />
Tanzflächen-Hits.<br />
➛ 20.00 Brotfabrik<br />
Samstag, 16. April<br />
Dead Fingers<br />
Country-Rock, Folk und Americana aus den<br />
Staaten; Vorband ist The Deep Dark Woods<br />
aus Kanada.<br />
➛ 21.00 Mousonturm<br />
38 streifzug 4/2013
AM MAIN<br />
Konzerten verabschiedet sich der st<strong>im</strong>mgewaltige<br />
Sänger von seinen deutschen<br />
Fans. Am 25. April gastiert er mit seiner<br />
»Last At Bat Farewell Tour« in der Festhalle<br />
in Frankfurt. Im Konzert wird er von dem<br />
mit John Miceli (Schlagzeug), Patti Russo<br />
(Backgroundgesang), Paul Crook (Gitarren),<br />
Randy Flowers (Gitarren, Gesang),<br />
David Luther (Saxophon, Gesang), Justin<br />
Avery (Tasteninstrumente, Gesang) und<br />
Danny Miranda (Bass) besetzten Neverland<br />
Express begleitet.<br />
Das Programm verspricht führwahr einen<br />
unvergesslichen Abend. Im ersten Teil gibt<br />
es Hits wie »Dead Ringer For Love« oder<br />
»I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do<br />
That)«; <strong>im</strong> zweiten Teil das Klassiker-<br />
Album »Bat Out Of Hell« mit allen Songs<br />
(inklu sive »Paradise By The Dashboard<br />
Light«, »You Took The Words Right Out Of<br />
My Mouth«) in der Original-Reihenfolge.<br />
Gespielt werden die dramatischen Bombast-Epen<br />
als Mini-Theaterstücke in einer<br />
aufwendig-opulenten Inszenierung von<br />
wagnerscher D<strong>im</strong>ension.<br />
Karten zur Abschiedstour von Meat Loaf,<br />
der übrigens in den USA anfangs <strong>im</strong><br />
Musical »Hair« auftrat und als Schauspieler<br />
später noch mehrfach seine Visitenkarte<br />
abgab – etwa in »Wayne’s World« (1992),<br />
»Fight Club« (1999) oder »Kings Of Rock –<br />
Tenacious D« (2006) – sind zwischen 36<br />
und 90 Euro <strong>im</strong> Vorverkauf erhältlich. Das<br />
Konzert in der Frankfurter Festhalle beginnt<br />
um 20 Uhr. Einlass: 19 Uhr.<br />
Gabi Krämer/pm<br />
Zum letzten Mal in Frankfurt auf der Bühne: Meat Loaf<br />
Foto: pm<br />
Dienstag, 16. April<br />
Frau Jenny Treibel<br />
Theodor Fontane n<strong>im</strong>mt in seinem Roman<br />
das Gesellschaftsleben des elitären Bürgertums<br />
auf die Schippe.<br />
➛ 19.00 Katakombe<br />
Leona Lewis<br />
2006 gewann die Sängerin die britische<br />
Version der Castingshow X-Factor.<br />
➛ - 20.00 Jahrhunderthalle<br />
Donnerstag, 18. April<br />
Alfons<br />
Der französische Kultreporter der ARD<br />
versucht, die Deutschen zu verstehen.<br />
➛ 20.00 Die Käs<br />
Wortfront<br />
Sandra Kreisler und Roger Stein spielen<br />
politische, poetische und prosaische Songs.<br />
➛ 20.30 Romanfabrik<br />
Freitag, 19. April<br />
Nächtliche Expedition<br />
Für junge Natur- und Tierforscher zwischen<br />
acht und zwölf Jahren; Lagerfeuer inklusive.<br />
Anmeldung be<strong>im</strong> Zoo erforderlich.<br />
➛ 19.30 Zoo<br />
Die Kammer<br />
Das Duo spielt Songs zwischen Folk<br />
und Wienerlied, Grunge und Klassik.<br />
➛ 20.00 Das Bett<br />
Montag, 22. April<br />
Wiglaf Droste<br />
Kompromisslos titelt der Prosa-Autor: »Die<br />
Würde des Menschen ist ein Konjunktiv«.<br />
➛ 20.00 Mousonturm<br />
Freitag, 26. April<br />
Frau Müller muss weg<br />
Zoff <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer; und eine Lehrerin<br />
ist mittendrin.<br />
➛ 20.00 Fritz-Rémond-Theater<br />
Samstag, 27. April<br />
Hermann van Veen<br />
Liedermacher, Komponist, Clown:<br />
der Niederländer Hermann van Veen mit<br />
seiner Tournee »Für einen Kuss von dir«<br />
➛ 20 Uhr Alte Oper<br />
Gilgi. Eine von uns<br />
Das Stück um die Schriftstellerin Irmgard<br />
Keun feiert Premiere.<br />
➛ 20.00 Titania<br />
4/2013 streifzug 39
Das andere links<br />
So schwer wird es schon nicht sein. Ein bisschen mit zwei Holzstöcken auf einen Gummiball<br />
trommeln. Vielleicht die eine oder andere Bewegung um den Ball herum. Mehr nicht. Dachte<br />
ich. Doch die Übungsstunde be<strong>im</strong> SV Queckborn sollte mich eines Besseren belehren.<br />
Vor allem die Anforderungen an die mentale Fitness liegen hier höher als ich gedacht habe.<br />
Mir wird recht deutlich vor Augen geführt, dass ich in Sachen Koordination durchaus etwas<br />
verbessern kann. Aber egal, es ist ja mein erstes Mal be<strong>im</strong> Drums Alive.<br />
Es ist nicht allzu warm in der Sporthalle in<br />
Queckborn, doch kalt soll es mir nicht<br />
werden in den nächsten 60 Minuten. Gerade<br />
sind die jugendlichen Fußballer mit<br />
ihrem Training fertig geworden. Aber Fußball<br />
kenne ich schon. Heute ist es Zeit,<br />
etwas Neues auszuprobieren. Die Vorbereitungen<br />
sind schnell abgeschlossen. Große<br />
Gymnastikbälle, die mit einem Kunststoffring<br />
am Boden fixiert werden, und gewöhnliche<br />
Trommelsticks sind alles, was man<br />
braucht. Die Kinder sind weg. Viele Muttis<br />
sind geblieben.<br />
Übungsleiterin Veronika Chowdhury ist<br />
lizenzierte Drums-Alive-Trainerin. Sie steht<br />
auf der Bühne – leicht erhöht, damit die<br />
Teilnehmer, unter denen ich übrigens der<br />
einzige Mann bin, ihr besser folgen<br />
können. Schon bevor es so richtig losgeht,<br />
wird es kompliziert: Veronika hat nicht bloß<br />
einen Ball vor sich, sondern gleich fünf.<br />
Was hat das wohl zu bedeuten?<br />
Da alle Teilnehmerinnen schon über mehr<br />
Erfahrung verfügen, erklärt sie extra für<br />
40 streifzug 4/2013
SPORTWELT<br />
Fotos: ras<br />
mich: »Jeder braucht einen Ball vor sich,<br />
links und rechts neben sich sowie auf<br />
beiden Seiten hinter sich.« Das heißt, dass<br />
man bei einigen Übungen den Ball seines<br />
Nachbarn mitbenutzt. Klar ist auch, dass es<br />
bei Verwechslungen zwischen rechts und<br />
links zum Zusammenstoß kommen kann.<br />
Ich bin gewarnt.<br />
Die ersten Übungen bereiten mir keine<br />
großen Probleme. Mit beiden Sticks schlage<br />
ich gleichzeitig auf den Ball – rechts, mittig,<br />
links, mittig, rechts, usw. Keine Riesensache.<br />
Auch die Synchronizität zu den anderen<br />
ist einigermaßen vorhanden. Doch<br />
es geht weiter.<br />
Bei der nächsten Übung soll ich die<br />
Klöppel abwechselnd nach unten hämmern<br />
– und das auch noch über Kreuz. Es wird<br />
schwieriger, obwohl sich bisher noch<br />
alles auf die Arme beschränkt. Die ersten<br />
Übungen, die eine Hand-Fuß-Koordination<br />
erfordern, werden um den Ball herum ausgeführt.<br />
Mit Sidesteps geht es um die grünen<br />
und blauen Gummibälle herum. Idealerweise<br />
treffen sich die Trommelstöcke<br />
über dem Kopf, wenn die Füße unten<br />
schließen. Da die Übungen schnell hintereinander<br />
folgen, fällt es mir oft schwer, den<br />
richtigen Einstieg zu schaffen und vor<br />
allem, die vorgegebene Richtung einzuhalten.<br />
Im Uhrzeigersinn oder doch linksherum?<br />
Oder hat sie etwa das andere<br />
»links« gemeint? Alles nicht so einfach!<br />
»Ich versuche, jede Stunde so aufzubauen,<br />
dass auch Anfänger sich in die Bewegungen<br />
hineinfinden können«, erklärt Veronika<br />
später. »Es fängt leicht an und wird schwerer.«<br />
Die Schwierigkeit n<strong>im</strong>mt auch mit der<br />
Anzahl der Bälle zu, die in eine Übung<br />
integriert werden. Und sie steigt langsam<br />
aber sicher an. Zunächst stehen Schritte<br />
zur Seite auf dem Programm, die von Veronika<br />
mit den Anweisungen »Step« und<br />
»Repeater« begleitet werden. Ich muss ein<br />
Bein einmal oder mehrer Male anziehen.<br />
Be<strong>im</strong> »Repeater« schlagen die Sticks<br />
abwechselnd vor und hinter dem Körper<br />
zusammen. Da uns Veronika frontal gegenübersteht,<br />
begleitet eine nach rechts<br />
gerichtete Aktion von ihr idealerweise eine<br />
nach links gerichtete von mir. »Das ist ganz<br />
normal. Wer schon mal <strong>im</strong> Aerobic-Kurs<br />
war, für den ist das kein Problem«, erklärt<br />
mir die aufmerksame Übungsleiterin.<br />
Aerobic-Angebote hatte ich bisher noch<br />
nicht wahrgenommen. Daher fällt es mir oft<br />
leichter, mich an meinen in die gleiche<br />
Richtung blickenden Nachbarinnen zu<br />
orientieren, um den Anweisungen besser<br />
folgen zu können. Ein guter Ausgleich zu<br />
den Konzentrationsphasen ist der <strong>im</strong>mer<br />
wieder eingebaute Trommelwirbel, der<br />
auch blutige Anfänger vor keine Schwierigkeiten<br />
stellt: Dabei klöppelt jeder in hohem<br />
Tempo – abwechselnd rechts und links –<br />
auf den Ball. Es geht dabei nicht um die<br />
Härte der Schläge sondern um Geschwindigkeit.<br />
Ansonsten kann man hier nichts<br />
falsch machen. Herrlich.<br />
Bei den anschließenden Grätschschritten<br />
hilft mir die Grätsche aus dem Fußballtraining<br />
nur wenig weiter, dafür tue ich mich<br />
bei den Kreuzschritten hinter dem Ball aufgrund<br />
jüngster Erkenntnisse aus dem Tanzkurs<br />
nicht ganz so schwer. Gekicher kommt<br />
bei den anschließenden Übungen auf. Auf<br />
einen Zwischenruf von Veronika wissen alle,<br />
dass sie sich nun <strong>im</strong> Uhrzeigersinn um<br />
den rechten hinteren Ball drehen sollen.<br />
Ich ertappe mich dabei, wie ich mich bei<br />
dieser Anweisung natürlich erst mal gegen<br />
den Uhrzeigersinn um den linken hinteren<br />
Ball drehe. Dank der Umsicht meiner aufmerksamen<br />
Nachbarin können wir aber<br />
größere Unfälle vermeiden. Es beruhigt<br />
mich, dass auch meine Nachbarin zum Teil<br />
noch so ihre Schwierigkeiten hat, obwohl<br />
es für sie gar nicht das erste Mal ist.<br />
Christoph Sommerfeld<br />
Drums Alive<br />
... ist ein Fitness- und Wellnessprogramm,<br />
das seine Ursprünge in den<br />
USA hat. Es fängt das Wesen von<br />
Bewegung und Rhythmus ein und soll<br />
durch viel Spaß zu effektiven Fitnessresultaten<br />
führen. Die Choreografien<br />
sind darauf ausgerichtet sowohl die<br />
physische als auch die mentale Fitness<br />
zu steigern, Fett zu verbrennen und<br />
Spaß zu bringen. Drums Alive vereint<br />
Elemente aus Tanz und Aerobic. Die<br />
Bewegungen sind durchaus anstrengend<br />
und strahlen – angefangen von<br />
den Armen über die Schultern – in die<br />
gesamte Oberkörpermuskulatur aus.<br />
Doch auch die Beine kommen nicht<br />
zu kurz.<br />
Es handelt sich um ein intensives Ganzkörpertraining,<br />
das sich an keine best<strong>im</strong>mte<br />
Zielgruppe richtet. Wer sich<br />
mit Trommeln und einer besonderen<br />
Variante des Schlagzeugspielens fithalten<br />
will, ist bei Drums Alive richtig.<br />
Das Training regt das Herz-Kreislauf-<br />
System an und stärkt die Konzentration<br />
sowie Koordination. Zugleich können<br />
die Teilnehmer durch das Trommeln<br />
auf den Gymnastikball ihren Stress abbauen.<br />
Das Programm soll die Fettverbrennung<br />
ankurbeln und das Abnehmen<br />
unterstützen. Pro Stunde<br />
können bis zu 500 Kalorien verbrannt<br />
werden. Das Workout wird in unterschiedlichen<br />
Kursen angeboten, die<br />
dabei unterschiedliche Intensitäten verfolgen.<br />
Wer Drums Alive ausprobieren<br />
will, braucht nicht viel: Lust am Trommeln,<br />
etwas Rhythmus <strong>im</strong> Blut, einen<br />
Gymnastikball und zwei Schlagstöcke.<br />
Im Kreis Gießen wird dieses Fitnessprogramm<br />
u.a. vom Sportverein<br />
Queckborn angeboten. Derzeit läuft<br />
be<strong>im</strong> SVQ der zweite Kurs (insgesamt<br />
zehn Abende). Weitere Kurse sollen<br />
folgen. Ein zwischenzeitlicher Einstieg<br />
ist problemlos möglich. Die Übungseinheiten<br />
finden <strong>im</strong>mer donnerstags<br />
von 19 bis 20 Uhr in der Sporthalle<br />
Queckborn statt (Licher Straße).<br />
Veronika Chowdhury als lizenzierte<br />
Drums-Alive-Trainerin leitet die Einheiten.<br />
Teilnahmegebühr 40 Euro.<br />
Mitglieder erhalten eine Ermäßigung.<br />
Weitere Infos gibt es bei Iris Heßler<br />
unter der Telefonnummer 06401/37 61<br />
oder 01 70/7 37 9067.<br />
cso<br />
(Quellen: www.drumsalive.de;<br />
www.fit4life-magazin.de)<br />
4/2013 streifzug 41
Foto: Klingelhöfer<br />
Neue Literatur<br />
Ab 9. April räumt Henni Nachtshe<strong>im</strong> mit den Klassikern der Weltliteratur auf. Der eine Teil<br />
des Comedy-Duos Badesalz beweist mit seinem Buch »Dollbohrer«, dass große Werke ihren<br />
Ursprung in Hessen haben. Nachtshe<strong>im</strong> lässt 1000-Seiter in kleinen Episoden neu entstehen<br />
und zeigt unbekannte Facetten. So muss sich Moses beispielsweise mit einem pfiffigen<br />
Klempner aus Südhessen auseinandersetzen, um das Rote Meer zu teilen. Nachtshe<strong>im</strong><br />
schreibt seine Kurzgeschichten unbarmherzig wie »Der Pate«, mit der feinen Klinge der »Drei<br />
Musketiere« und raffiniert wie »Sherlock Holmes«, der <strong>im</strong> »Dollbohrer« unter Flöhen ermittelt.<br />
Was ist ein Dollbohrer? Nachtshe<strong>im</strong>: Dollbohrer<br />
ist ein Begriff aus dem Handwerk.<br />
Das war ein Gerät mit dem man Dollen<br />
gebohrt hat, um dann wiederum Nägel in<br />
diese zu schlagen. Dollbohrer ist aber auch<br />
eine Bezeichnung aus dem Südhessischen<br />
für Typen, die einen an der Waffel haben und<br />
Leute mit ihren Übertreibungen nerven. Das<br />
sind Typen, die auf den Keks gehen.<br />
Ist das ein passender Titel für ein Buch?<br />
Warum haben Sie sich dafür entschieden?<br />
Weil es noch eine dritte Definition gibt.<br />
In der Archäologen-Branche spricht man<br />
bei motivierten Archäologen auch von<br />
Dollbohrern (lacht). Zumindest habe ich<br />
mir das eingeredet. Da wir das Buch ja<br />
mit einer Ausgrabung begründen, fand<br />
ich das passend. Da wurde ja auch ganz<br />
doll gebohrt, und dann kamen diese literarischen<br />
Schätze zutage.<br />
Sie haben gerade angedeutet, dass sich<br />
das Buch auf Funde von Papyrusrollen <strong>im</strong><br />
Odenwald begründet. Genau. Im Odenwald<br />
ist ein serbischer Baggerführer am<br />
Steuer eingeschlafen. Bei diesem Unfall<br />
wurde zufällig eine Höhle freigelegt. Dabei<br />
fand man auch heraus, dass es lange vor<br />
dem Bernsteinz<strong>im</strong>mer ein Handkäsez<strong>im</strong>mer<br />
gegeben hat. Und man fand man die<br />
Papierrollen. Die wurden ausgewertet, und<br />
nun habe ich sie und habe daraus das Buch<br />
gemacht.<br />
Wie sind Sie in den Besitz der Rollen gekommen?<br />
Über Kanäle, die ich nicht<br />
nennen darf (lacht). Diese Idee ist natürlich<br />
auf meinen Mist gewachsen. Ich fand es<br />
schön, eine alberne Begründung zu finden.<br />
Wir werden das bei den Live-Lesungen mit<br />
einem kleinen Einführungsfilm aufgreifen.<br />
Danach kommen wir auf die Bühne und<br />
lesen die wichtigsten Kapitel vor.<br />
»Wir« heißt … Rick Kavanian, mein großartiger<br />
Kollege, den man u.a. aus den Bully-<br />
Filmen kennt, und dessen St<strong>im</strong>men- und<br />
Sprachenvielfalt ein Hammer sind, und<br />
Martin Johnson, ein brachial guter Keyboarder,<br />
der unsere Lesung musikalisch<br />
zusätzlich belebt.<br />
Welche der 28 Geschichten gefällt Ihnen<br />
am besten? Große Freude hatte ich an<br />
»Herr der Ringe«. Das spielt <strong>im</strong> Baumarkt.<br />
Es geht um einen vergoldeten Duschring,<br />
42 streifzug 4/2013
KULTUR<br />
der dem Mitarbeiter des Jahres verliehen<br />
wird. Um den dreht sich die Geschichte<br />
und die Gier der Mitarbeiter. U. a. gibt es<br />
vier Mitarbeiter der Gartenabteilung. Kleinwüchsige,<br />
die extra eingestellt wurden, weil<br />
Zwerge und Garten in Assoziation hier gut<br />
ankommen, was die selbst natürlich nicht<br />
wissen. Das sind die Hobbits! Und natürlich<br />
kommt es auch zu riesigen Schlachten.<br />
Bei »Herr der Ringe« war ich wie <strong>im</strong><br />
Rausch. Aber ich habe auch viel Spaß dabei<br />
gehabt, »Feuchtgebiete« neu zu schreiben.<br />
Oder die »Meuterei auf der Bounty«,<br />
oder »Sherlock Holmes« den ich in die<br />
Szenerie eines Flohzirkus verlegt habe.<br />
Ich habe übrigens durch das Recherchieren<br />
echt viel gelernt, quasi unfreiwilliges<br />
Zusatzwissen.<br />
Wie ist die Idee zum Buch entstanden?<br />
In Gießen be<strong>im</strong> Kr<strong>im</strong>ifestival. Dort war ich<br />
zum Lesen eingeladen, wollte aber nicht<br />
normal aus einem Kr<strong>im</strong>i vorlesen und habe<br />
ein Kapitel aus »Der Pate« einmal <strong>im</strong> Original<br />
und einmal übersetzt ins Hessische vorgetragen.<br />
Das kam so gut an, dass ich gedacht<br />
habe, das könnte man<br />
auf ein Buch ausweiten. Also<br />
<strong>im</strong>mer ein Originalkapitel<br />
und dann die »Übersetzung«.<br />
Aber da gab es<br />
Probleme mit der Rechtefrage.<br />
Wir hätten nie <strong>im</strong><br />
Leben eine Freigabe für<br />
z. B. »Harry Potter« bekommen.<br />
Außerdem hätte man<br />
<strong>im</strong>mer, bevor man meine<br />
Version liest, die Originalversion<br />
lesen müssen.<br />
Dazu wollte ich den Leser<br />
aber nicht nötigen. Dann<br />
kam mir die Idee, dass<br />
ich nicht übersetze sondern<br />
gleich sage, die sind<br />
eigentlich ganz anders<br />
geschrieben worden. Im<br />
Prinzip sind das jetzt alles Assoziationen zu<br />
Themen der Weltliteratur. Die drei Musketiere<br />
sind bei mir 80-jährige Drillinge, die<br />
auf der Boulebahn sitzen und über ihre<br />
Streiche von früher lachen. Ich spiele mit<br />
den Werken. Man darf das also nicht zu<br />
streng sehen. Bei »Psycho« erzähle ich einfach<br />
nur, wer die Frau unter der Dusche<br />
gefunden hat. Das waren nämlich – wie<br />
man nun weiß – hessische Handwerker.<br />
Mir gefällt das Kapitel »Der Pate«. Das<br />
spielt <strong>im</strong> Freibad in Bad Soden. Meine<br />
Mafia-Clique sind alte dürre Männer, die<br />
dem ungarischen Aushilfsbademeister brennende<br />
Zigarren in den Hüftspeck rammen<br />
und ihn ins Wasser schubsen, um ihm klarzumachen,<br />
dass er gefälligst auf ihre Forderungen<br />
einzugehen hat. Zum Schluss gehen<br />
sie zu ihrem Liegeplatz, wo ihr Boss wartet.<br />
Die Männer erklären ihm, dass sie dem Bademeister<br />
gesagt haben, dass das Freibad in<br />
ihrem Besitz ist, dass sie jeden Tag frische<br />
Handtücher brauchen, keinen Eintritt zahlen<br />
und dass sie Märkchen für den Kiosk<br />
benötigen. Der Bademeister habe sie ausgelacht<br />
und dafür die Quittung bekommen.<br />
Sind Sie eigentlich ein Literaturexperte?<br />
Nein. Am Anfang dachte ich, dass ich mir<br />
aus jedem Buch ein Kapitel heraussuchen<br />
müsste. Das hatte zur Folge, dass ich<br />
120 Bücher bestellt habe. Ich habe aber<br />
schnell festgestellt, dass es so nicht funktioniert<br />
und langweilig gewesen wäre. Die<br />
»Drei Musketiere« sind <strong>im</strong> Film die ganze<br />
Zeit am Fechten, <strong>im</strong> Buch wird die ganze<br />
Zeit nur gelabert. Am Ende hat mir eine<br />
kurze Inhaltsangabe gereicht, um meine<br />
eigenen Versionen zu schreiben.<br />
Entwickeln Sie sich so langsam zum Autor?<br />
Das entscheiden Verlage und Leser. Meine<br />
Eintracht-Bücher sind sehr<br />
gut gelaufen. Und ich<br />
muss nicht, bis ich 80 oder<br />
90 bin, auf der Bühne stehen.<br />
Ich fühle mich dort<br />
zwar wohl und weiß, dass<br />
ich das kann, aber ich bin<br />
nicht süchtig danach. Ich<br />
zähle mich nicht zu den<br />
Rampensäuen. Wenn mir<br />
jemand sagen würde, du<br />
musst in einem Jahr vier<br />
Bücher schreiben und<br />
verdienst so viel wie auf der<br />
Bühne, würde ich zumindest<br />
darüber nachdenken.<br />
Ist das eine überraschende<br />
Entwicklung? Nein. Das hat<br />
mit dem Alter zu tun und mit<br />
der langen Zeit auf der Bühne. Badesalz<br />
gibt es seit 30 Jahren. Wir verlängern <strong>im</strong>mer<br />
für eine Tour. Im Frühjahr 2014 machen<br />
wir die nächste, und 2016 entscheiden wir<br />
dann, ob wir weitermachen. Was wir<br />
übrigens schon lange so handhaben. Was<br />
das Schreiben angeht... ich schreibe wahnsinnig<br />
gerne und bin fast süchtig danach.<br />
Mit Badesalz und »Bindannda« blicken<br />
Sie auf eine super erfolgreiche Tournee<br />
zurück. Die dritterfolgreichste überhaupt.<br />
Aber auch wenn es die fünfterfolgreichste<br />
gewesen wäre, von zwölf, wäre das nach<br />
der langen Zeit bemerkenswert.<br />
Premieren <strong>im</strong><br />
Theater<br />
Kommilitonen!<br />
Oper von Maxwell Davies<br />
5. Mai, 19.30 Uhr, Stadttheater<br />
Eigentlich wollte Peter Maxwell Davies<br />
keine Oper mehr schreiben – aber dann<br />
juckte es ihm in den Fingern: In seinen<br />
2010 uraufgeführten »Kommilitonen!«<br />
verknüpft er drei zentrale Begebenheiten<br />
zu einem bewegenden Ganzen. James<br />
Meredith, der sich als erster afroamerikanischer<br />
Student an der Uni von Mississippi<br />
einschreibt, die Geschwister Scholl und<br />
ihr Kampf gegen den Nazi-Terror, und die<br />
chinesischen Studenten, die sich gegen<br />
die Kulturrevolution auflehnen: Sie alle<br />
sind vereint durch den Wunsch nach<br />
Freiheit. Das Stadttheater präsentiert die<br />
Deutsche Erstaufführung in der Inszenierung<br />
von Cathérine Miville.<br />
Survivial Of The Fittest<br />
Mit dem Jugendclub Spieltrieb<br />
4. Mai, 20 Uhr, TiL<br />
Blitzlichtartig ziehen Bilder der Gier nach<br />
Erfolg an uns vorbei… Wer singt, spielt,<br />
tanzt, flirtet am besten? Wer funktioniert<br />
reibungslos? Mit welchen Mitteln steigt<br />
wer auf der Leiter nach oben? Das Jugendclub-Projekt<br />
ist ein Kaleidoskop der Sehnsüchte<br />
nach Anerkennung, Macht und<br />
dem großen Los. Einige bleiben auf der<br />
Strecke, andere steigen aus, doch Casting,<br />
Challenge, Battle locken überall …<br />
Siddartha<br />
Tanzstück von T. Assam und M. Hecktor<br />
16. Mai, 20 Uhr, TiL<br />
Schon Hermann Hesse oder die Beatles<br />
waren von der spirituellen Ausstrahlung<br />
des Orients fasziniert. Spätestens seit den<br />
60ern suchen jährlich viele Pilger in Indien<br />
neue Transzendenzerfahrungen. Mit den<br />
spirituellen Ideen und den orientalischen<br />
Heilmethoden kommen aber auch materielle<br />
Symbole wie Räucherstäbchen, Sitar-<br />
Musik, Chai-Tee und Heiltinkturen in den<br />
Westen zurück, die, wenn auch aus dem<br />
Kontext gerissen, uns eine Verbindung mit<br />
einer Welt vorgaukeln, die eine Art von<br />
Erleuchtung in sich birgt. Tarek Assam und<br />
Mirko Hecktor untersuchen in einer exper<strong>im</strong>entellen<br />
Mult<strong>im</strong>ediashow mit psychoaktiver<br />
Musik dieses Phänomen der<br />
Sehnsucht nach der Spiritualität des ostasiatischen<br />
Raums und lassen dabei die westlichen<br />
Stereotypen nicht unkommentiert.<br />
4/2013 streifzug 43
KULTUR<br />
Und angesichts der großen Konkurrenz.<br />
St<strong>im</strong>mt. Das kann man nicht mehr vergleichen.<br />
Dass vor 30 Jahren Leute vor der<br />
Halle geschlafen haben, um sich Karten zu<br />
kaufen, hatte auch damit zu tun, dass wir<br />
das damals fast exklusiv gemacht haben.<br />
Heute ist die Konkurrenz größer. Deswegen<br />
waren die Verkaufszahlen der letzten Tour<br />
ein Brett. Das war erstaunlich, weil wir<br />
auch nicht oft <strong>im</strong> Fernsehen sind.<br />
Wie begründen Sie diesen großen Erfolg?<br />
In den letzten Jahren hat man oft gehört,<br />
dass es zu viel Comedy gibt. Das lag aber<br />
nicht an den Comedy-Acts, die es schon<br />
gab, sondern dass man von neuen überschüttet<br />
wurde. Was ein bisschen genervt<br />
hat, war, dass es bei den Neuen viele<br />
Kopisten gab. Die haben sich aber nicht<br />
durchgesetzt. Durchgesetzt haben sich die<br />
mit neuen Ansätzen, und die, die es schon<br />
länger gibt. Das Publikum hat ein gutes<br />
Gespür für Authentizität. Bei den jungen<br />
Komikern gibt es ein paar wirklich saugute,<br />
aber eben auch eine Menge mittelmäßige.<br />
Wer hat Sie denn kopiert? Naja (lacht).<br />
Mundstuhl hat schon Anleihen genommen.<br />
Wobei der Kalte Krieg der hessischen<br />
Comedy-Duos ausgestanden ist. Ich habe<br />
mit Lars sogar einen lustigen Eintracht-Kurzfilm<br />
gedreht. Das war eine ehrlich saunette<br />
Zusammenarbeit. Wir haben viel gelacht.<br />
Henni Nachtshe<strong>im</strong> und Hund Matilda<br />
Sie haben eben gesagt, dass es ein neues<br />
Badesalz-Programm geben wird. Es gibt eine<br />
Idee. Wir bleiben bei dieser Comedytheater-<br />
Form und werden keine Nummernprogramme<br />
mehr schreiben, denn wir mögen es,<br />
dass die beiden Figuren miteinander zu tun<br />
haben. Gerade wo wir jetzt so viel alleine<br />
spielen, ist das Zusammenspielen dann<br />
wieder ein großer Genuss.<br />
Ist es für einen Comedian nicht schrecklich<br />
anstrengend, dass man in der Öffentlichkeit<br />
ständig mit einem Lachen unterwegs sein<br />
muss? Ich finde nicht, dass man das muss.<br />
Ich lache, wenn mir danach ist, und wenn<br />
nicht, gebe ich nicht den Clown. Manchmal<br />
ist es aber anstrengend. Ich hatte zum Beispiel<br />
eine Augenoperation und war kurz danach<br />
bei der Premiere von »Schlussmacher«<br />
auf dem roten Teppich. Mir wurde kotzübel<br />
von dem grellen Licht, aber trotzdem musste<br />
ich möglichst witzige <strong>Interview</strong>s geben. Das<br />
ist dann aber keine aufgesetzte Rolle, sondern<br />
eher das Bemühen, es professionell zu<br />
machen. Generell bin ich aber sowieso eher<br />
mit einem fröhlichen Wesen ausgestattet.<br />
Wenn Ihnen mein Hund jetzt den Arm abbeißen<br />
würde, was durchaus passieren kann,<br />
wäre ich allerdings schon betroffen.<br />
Das ist aber nett. Danke. Über was konnten<br />
Sie zuletzt gar nicht lachen? Ich wurde kürzlich<br />
gefragt, ob ich traurig bin, wenn Armin<br />
Foto: Klingelhöfer<br />
Veh die Eintracht verlässt. Vor ein paar<br />
Monaten ist meine Mutter gestorben, während<br />
ich auf der Bühne stand. Das ist etwas,<br />
weswegen ich traurig war, aber doch nicht<br />
der Weggang eines Trainers bei meinem<br />
Lieblingsverein. Das ist eigentlich völlig<br />
unbedeutend.<br />
Wie haben Sie erfahren, dass Ihre Mutter<br />
gestorben ist? Meine Mutter lag <strong>im</strong> Sterben.<br />
Es ging ihr so schlecht, dass die Ärzte schon<br />
gesagt hatten, dass sie nicht mehr zurückkommt.<br />
Ich stand <strong>im</strong> Krankenhaus an ihrem<br />
Bett und habe gedacht: Lass sie einschlafen,<br />
damit sie erlöst wird. Als ich ein paar Tage<br />
später von der Bühne kam – wir hatten einen<br />
perfekten Auftritt – hatte ich eine Nachricht<br />
von meinem Bruder auf dem Handy. Das<br />
war eine enorme Fallhöhe. Du stehst auf der<br />
Bühne, hast Standing Ovations, hast gut<br />
gespielt … Gerd hat <strong>im</strong> Nachhinein gesagt,<br />
dass sie sich das vielleicht zum Abschied<br />
gewünscht hat. Dass wir gerade an diesem<br />
Abend so besonders gut und intensiv gespielt<br />
haben.<br />
Was geht einem da durch den Kopf? Der<br />
erste Gedanke war: Sie hat gewartet, bis ich<br />
auf die Bühne gegangen bin. Wenn sie nachmittags<br />
gestorben wäre, hätten wir den<br />
Auftritt ja abgesagt. Wir haben es so empfunden,<br />
als hätte sie uns diesen letzten Gefallen<br />
tun wollen. Sie hat geliebt was ich mache<br />
und <strong>im</strong>mer darauf bestanden, dass ich ihr<br />
zuliebe nie absage. Bei meinem Vater war<br />
das ähnlich. Er ist vor vier Jahren gestorben,<br />
kurz bevor wir in der Jahrhunderthalle<br />
gespielt haben. Ich hatte ihn <strong>im</strong> Krankenhaus<br />
besucht und er sagte: »Ich weiß nicht, wie es<br />
weitergeht, ich fühle mich schwach, aber ich<br />
will, dass du diesen Auftritt in der Jahrhunderthalle<br />
spielst, die ist ausverkauft! Und ich<br />
erzähle hier jeder Krankenschwester, dass<br />
du in der ausverkauften Jahrhunderthalle<br />
spielst. Das dürft ihr nicht absagen, egal, was<br />
mit mir passiert.« Wir haben dann vier Tage<br />
nach seinem Tod gespielt. Das war sehr<br />
schwierig für mich. Wir haben ihm aber den<br />
Abend gewidmet und es glorreich<br />
hinbekommen.<br />
Wie schafft man das? Man geht komischerweise<br />
mit viel größerer Konzentration auf<br />
die Bühne, weil man nicht will, dass die<br />
Zuschauer etwas merken. Ich habe auch<br />
mit Gerd darüber gesprochen, und wir haben<br />
festgestellt: Wann <strong>im</strong>mer wir <strong>im</strong> Leben<br />
besonders emotionalisiert auf die Bühne<br />
gegangen sind, auch bei Liebeskummer, lief<br />
es richtig gut. Wenn wir privat richtig auf die<br />
Fresse kriegen, setzen wir das auf der Bühne<br />
positiv um.<br />
Marc Schäfer<br />
44 streifzug 4/2013
SPERRSITZ<br />
Kinostart: 18. April<br />
Mit »Mama« beweist sich Regisseur Andy<br />
Muschietti als Experte des Schaurigen: In<br />
beeindruckend stilsicheren Bildern erzählt<br />
er die Geschichte zweier Schwestern, die<br />
nach dem Tod ihrer Eltern spurlos verschwinden.<br />
Erst Jahre später werden sie in<br />
einer abgelegenen Hütte scheinbar unversehrt<br />
gefunden. Doch nachdem ihr Onkel<br />
Lucas (Nikolaj Coster-Waldau) und seine<br />
Freundin Annabel (Jessica Chastain) sie zu<br />
sich nehmen, zeigen die Schwestern beängstigend<br />
bizarres Verhalten.<br />
Haben sich Isolation und posttraumatischer<br />
Stress in ihre Psyche gegraben? Oder lauert<br />
in den Schatten tatsächlich jene unhe<strong>im</strong>liche<br />
Gestalt, die sie »Mama« nennen?<br />
In einer bemerkenswerten Gratwanderung<br />
zwischem psychologischem Gänsehauthorror<br />
und beklemmendem Geisterschocker<br />
entfalten Muschietti und Produzent<br />
Guillermo del Toro, Meister des Fantasy-<br />
Kinos, einen visuell eindrucksvollen und<br />
packenden Thriller übernatürlicher Ängste,<br />
der nicht zuletzt dank der herausragenden<br />
Jessica Chastain brillant nervenzerreißende<br />
Spannung und Anspruch vereint.<br />
Der gefeierte gleichnamige Kurzfilm des<br />
Argentiniers Muschietti diente als Vorlage<br />
für den atmosphärisch dichten Thriller, in<br />
dem Chastain als Adoptivmutter Annabel<br />
von unhe<strong>im</strong>lichen Ereignissen he<strong>im</strong>gesucht<br />
wird.<br />
Nichts für schwache Nerven: »Mama«<br />
Foto: Verleih<br />
GEWINNSPIEL<br />
Der streifzug verlost mit den <strong>Gießener</strong><br />
Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung<br />
des Films »Mama« am 18. April.<br />
Wer den Film sehen möchte, sollte bis<br />
zum 12. April eine Karte mit dem Kennwort<br />
»Kino« an streifzug, Marburger<br />
Straße 20, 35390 Gießen oder eine Mail<br />
an streifzug@giessener-allgemeine.de<br />
senden. Viel Glück!<br />
4/2013 streifzug 45
SPERRSITZ<br />
Neu <strong>im</strong><br />
Kino<br />
Gießen<br />
Kinocenter Gießen<br />
Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08<br />
Heli<br />
Frankfurter Str. 34, Telefon 06 41/7 45 11<br />
Roxy<br />
Ludwigsplatz 4, Telefon 06 41/3 25 47<br />
www.die-giessener-kinos.de<br />
Kommunales Kino J<strong>OK</strong>US<br />
Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95<br />
Grünberg<br />
Bismarckstraße 10, Telefon 0 6401/68 69<br />
Lich<br />
Kino »Traumstern«<br />
<strong>Gießener</strong> Straße 15,<br />
Telefon 06404/38 10<br />
Oblivion<br />
Originelle Erzählweise setzt neue Maßstäbe <strong>im</strong> Science-Fiction-Genre – Start: 11. April<br />
Weitere Kino-Tipps<br />
finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />
www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />
Das Die Hochzeit hält kein unserer Jahr..!<br />
dicksten Freundin<br />
Mittwoch, 17.04.2013<br />
zur Abendvorstellung<br />
Montag, 22.10.2012 zur Abendvorstellung<br />
Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />
Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />
Männer sind herzlich willkommen!<br />
Männer sind herzlich willkommen!<br />
Änderungen möglich, aber nicht beabsichtigt!<br />
Kinocenter Bahnhofstraße 34 35390 Gießen<br />
Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen<br />
Roxy Ludwigsplatz 35390 Gießen<br />
Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen<br />
Heli Frankfurterstraße 34 35390 Gießen<br />
Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen<br />
Mehr Infos <strong>im</strong> Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />
Nach einer Apokalypse hat die Menschheit<br />
den Planeten Erde verlassen und lebt<br />
schon seit Jahrzehnten hoch über den<br />
Wolken. Der hoch spezialisierte Techniker<br />
Jack Harper (Tom Cruise) ist einer der wenigen<br />
Menschen, die noch auf der fast<br />
verwüsteten Erde stationiert sind. Es ist ein<br />
gefährlicher Ort.<br />
Nach jahrelangen Kämpfen mit furchterregenden<br />
alienartigen Lebewesen um lebenswichtige<br />
Ressourcen hat Jack seine<br />
Aufgabe nun erfüllt. Doch da entdeckt er<br />
auf einem Patrouillenflug in einem abgestürzten<br />
Raumschiff eine Überlebende.<br />
Dieser überraschende Vorfall löst eine Kettenreaktion<br />
höchst mysteriöser Ereignisse<br />
aus. Gibt es vielleicht noch weitere Lebewesen,<br />
die ihm bislang verborgen<br />
blieben?<br />
Mit von der Partie sind Morgan Freeman,<br />
sexy Ex-Bond-Girl Olga Kurylenko und<br />
Andrea Riseborough. Gedreht wurde an<br />
atemberaubenden Locations in den USA<br />
und Island.<br />
46 streifzug 4/2013
SPERRSITZ<br />
Thor 3D<br />
»Ein hammermäßiges Abenteuer« – Start: 11. April<br />
Thor ist ein junger Schmied, der in einem friedlichen Dorf lebt.<br />
Sein Vater, so heißt es, ist Odin, der legendäre Göttervater. Thor<br />
hat ihn allerdings nie kennengelernt. Eines Tages fallen die gefürchteten<br />
Giganten über das Dorf her und verschleppen die Einwohner.<br />
Nur Thor wird lediglich bewusstlos geschlagen. Als er erwacht,<br />
hat er den magischen Hammer und weiß sofort: Nun liegt<br />
es an ihm, die Dorfbewohner zu retten. Gemeinsam mit seiner<br />
besten Freundin Edda macht er sich auf die Suche.<br />
Beautiful Creatures<br />
Fesselnder Film über Liebe vor dem ersten Blick – Start: 4. April<br />
Jede Nacht wird Ethan (Alden Ehrenreich) von einem Alptraum geplagt.<br />
Verzweifelt versucht er, ein Mädchen zu retten, das in Gefahr<br />
schwebt. Doch <strong>im</strong>mer wieder scheitert er und wacht schweißgebadet<br />
auf, ohne zu wissen wer die Unbekannte ist. Umso überraschter ist<br />
er, als sie plötzlich als Schülerin in seine Klasse kommt. Lena (Alice<br />
Englert) ist die Nichte des mürrischen Gutsbesitzers Macon Ravenwood<br />
(Jeremy Irons), um den in der Kleinstadt alle einen Bogen machen.<br />
Es dauert nicht lange, und Ethan verliebt sich in die gehe<strong>im</strong>nisvolle<br />
Außenseiterin, ohne zu wissen, dass sie ein düsteres Gehe<strong>im</strong>nis<br />
verbirgt: Lena stammt aus einer Familie von Castern und Hexen und<br />
besitzt übernatürliche Kräfte, die sie <strong>im</strong>mer weniger kontrollieren<br />
kann. Obwohl auch sie sich nichts sehnlicher wünscht, als in Ethans<br />
Nähe zu sein, beschwört sie ihn, sich von ihr fernzuhalten. Denn an<br />
ihrem 16. Geburtstag muss Lena entscheiden, ob sie auf die helle<br />
oder die dunkle Seite der Magie übertritt. Eine Entscheidung, die alle<br />
Menschen in ihrer Nähe und auch sie selbst in Lebensgefahr bringt.<br />
Das hält kein Jahr<br />
GQ: »Der lustigste britische Film seit Jahren« – Start: 18. April<br />
Ein Blick genügt und es ist klar: Nat<br />
(Rose Byrne) und Josh (Rafe Spall) gehören<br />
zusammen – Hals über Kopf stürzen<br />
sie sich in die Ehe. Doch bei der Trauung<br />
bleibt nicht nur dem Pfarrer das<br />
»Hiermit erkläre ich euch…« <strong>im</strong> Halse<br />
stecken, auch sonst ist niemand so wirklich<br />
vom jungen Glück überzeugt. Und<br />
der Alltag gibt ihnen recht: Unterschiedlicher<br />
kann ein Paar kaum sein. Da hilft<br />
auch keine Paartherapeutin mehr – vor<br />
allen wenn diese noch nicht mal selber<br />
an die Ehe glaubt – und Joshs bester<br />
Freund Danny (Stephen Merchant), für<br />
den Takt- und Schamgefühl Fremdwörter<br />
sind, gibt dem Ganzen den Rest. Als<br />
schließlich der smarte Guy (S<strong>im</strong>on Baker)<br />
auftaucht und Chloe (Anna Faris),<br />
Joshs Ex-Flamme, zurückkehrt, ist das<br />
Chaos perfekt…<br />
4/2013 streifzug 47
SPERRSITZ<br />
Thor 3D<br />
»Ein hammermäßiges Abenteuer« – Start: 11. April<br />
Thor ist ein junger Schmied, der in einem friedlichen Dorf lebt.<br />
Sein Vater, so heißt es, ist Odin, der legendäre Göttervater. Thor<br />
hat ihn allerdings nie kennengelernt. Eines Tages fallen die gefürchteten<br />
Giganten über das Dorf her und verschleppen die Einwohner.<br />
Nur Thor wird lediglich bewusstlos geschlagen. Als er erwacht,<br />
hat er den magischen Hammer und weiß sofort: Nun liegt<br />
es an ihm, die Dorfbewohner zu retten. Gemeinsam mit seiner<br />
besten Freundin Edda macht er sich auf die Suche.<br />
Beautiful Creatures<br />
Fesselnder Film über Liebe vor dem ersten Blick – Start: 4. April<br />
Jede Nacht wird Ethan (Alden Ehrenreich) von einem Alptraum geplagt.<br />
Verzweifelt versucht er, ein Mädchen zu retten, das in Gefahr<br />
schwebt. Doch <strong>im</strong>mer wieder scheitert er und wacht schweißgebadet<br />
auf, ohne zu wissen wer die Unbekannte ist. Umso überraschter ist<br />
er, als sie plötzlich als Schülerin in seine Klasse kommt. Lena (Alice<br />
Englert) ist die Nichte des mürrischen Gutsbesitzers Macon Ravenwood<br />
(Jeremy Irons), um den in der Kleinstadt alle einen Bogen machen.<br />
Es dauert nicht lange, und Ethan verliebt sich in die gehe<strong>im</strong>nisvolle<br />
Außenseiterin, ohne zu wissen, dass sie ein düsteres Gehe<strong>im</strong>nis<br />
verbirgt: Lena stammt aus einer Familie von Castern und Hexen und<br />
besitzt übernatürliche Kräfte, die sie <strong>im</strong>mer weniger kontrollieren<br />
kann. Obwohl auch sie sich nichts sehnlicher wünscht, als in Ethans<br />
Nähe zu sein, beschwört sie ihn, sich von ihr fernzuhalten. Denn an<br />
ihrem 16. Geburtstag muss Lena entscheiden, ob sie auf die helle<br />
oder die dunkle Seite der Magie übertritt. Eine Entscheidung, die alle<br />
Menschen in ihrer Nähe und auch sie selbst in Lebensgefahr bringt.<br />
Das hält kein Jahr<br />
GQ: »Der lustigste britische Film seit Jahren« – Start: 18. April<br />
Ein Blick genügt und es ist klar: Nat<br />
(Rose Byrne) und Josh (Rafe Spall) gehören<br />
zusammen – Hals über Kopf stürzen<br />
sie sich in die Ehe. Doch bei der Trauung<br />
bleibt nicht nur dem Pfarrer das<br />
»Hiermit erkläre ich euch…« <strong>im</strong> Halse<br />
stecken, auch sonst ist niemand so wirklich<br />
vom jungen Glück überzeugt. Und<br />
der Alltag gibt ihnen recht: Unterschiedlicher<br />
kann ein Paar kaum sein. Da hilft<br />
auch keine Paartherapeutin mehr – vor<br />
allen wenn diese noch nicht mal selber<br />
an die Ehe glaubt – und Joshs bester<br />
Freund Danny (Stephen Merchant), für<br />
den Takt- und Schamgefühl Fremdwörter<br />
sind, gibt dem Ganzen den Rest. Als<br />
schließlich der smarte Guy (S<strong>im</strong>on Baker)<br />
auftaucht und Chloe (Anna Faris),<br />
Joshs Ex-Flamme, zurückkehrt, ist das<br />
Chaos perfekt…<br />
4/2013 streifzug 47