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OK KID im Interview: - Gießener Allgemeine

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6. Jahrgang · 4/2013<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

<strong>OK</strong> <strong>KID</strong> <strong>im</strong> <strong>Interview</strong>:<br />

Am 5. April erscheint<br />

das Album der »Exil-<strong>Gießener</strong>«<br />

Blickpunkt<br />

Zum Semesterstart:<br />

Den Test zum Gießen-<br />

Master bestehen nur<br />

Experten. Seite 4<br />

Kultur<br />

Der »Dollbohrer«:<br />

Comedian und Autor<br />

Henni Nachtshe<strong>im</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Interview</strong>. Seite 42


www.IMMO-in-mittelhessen.de<br />

ist: Wenn die<br />

Zukunft beginnt.


Editorial<br />

Die Zeiten, in denen sich Auswärtige, die zum Studieren nach Gießen kamen, als Opfer der ZVS betrachtet haben, dürften<br />

längst vorbei sein. Zum einen weil unsere Stadt in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen hat, zum anderen da die<br />

beiden Hochschulen auch bei den Studierenden sehr gut ankommen. Bei einer Befragung der Evaluationsplattform »Mein-<br />

Prof.de« jedenfalls landeten <strong>im</strong> März sowohl die Justus-Liebig-Universität als auch die THM Mittelhessen deutschlandweit<br />

unter den Top Ten. Die JLU wurde von den Teilnehmern hinter der Hochschule Aschaffenburg und der Uni Köln sogar auf<br />

den dritten Rang gewählt und erhielt 3909 Bewertungspunkte. Insgesamt gingen 424 391 Bewertungen ein. Die THM<br />

schloss das Hochschulranking, das allein die Qualität der Lehre berücksichtigt, auf Rang sieben ab. Dass man in Gießen<br />

allerdings nicht nur für Prüfung, Abschluss und Diplom lernen kann, sondern auch fürs Leben, haben wir bereits vor einem<br />

Jahr mit unserem Gießen-Bachelor bewiesen. Für die neuen Erstsemester, aber auch für die alten Stadthasen, haben wir<br />

nun in dieser Ausgabe den Gießen-Master aufgelegt. Natürlich etwas schwerer. Wer trotzdem alle »Aufgaben« abhaken kann, darf sich gerne bei<br />

uns melden. Statt Vokalbelheft, Statistikbuch oder UB-Besuche empfehlen wir zur Vorbereitung auf den Test allerdings einzig die Lektüre des<br />

streifzugs, denn auf diesen Seiten findet sich eigentlich alles, was man über das Leben in Gießen wissen sollte.<br />

Marc Schäfer<br />

Inhalt<br />

Der streifzug verleiht den<br />

Gießen-Master<br />

Foto: Four Music<br />

BLICKPUNKT 4<br />

Semesterbeginn: Der Gießen-Master · »Wohnen für Hilfe« · Studentenleben<br />

<strong>im</strong> Vorher/Nachher-Check · Spotted erhöht die Flirtchancen auf dem Campus<br />

RAMPENLICHT 20<br />

Die <strong>Gießener</strong> Band <strong>OK</strong> <strong>KID</strong> vor ihrem<br />

Albumdebüt <strong>im</strong> <strong>Interview</strong><br />

RUMKOMMEN 16<br />

Mit dem Semesterticket ohne Umweg<br />

nach: Frankfurt<br />

BRAD SHAWS KOLUMNE 17<br />

Unser Kolumnist über Uni-Leben und<br />

Beverly Hills 90210<br />

STADTGESPRÄCH 18<br />

Stadtführungen: Altbewährtes trifft auf<br />

neue Ideen <strong>im</strong> Programm<br />

MEDIATHEK 23<br />

App und CD <strong>im</strong> Test<br />

BLICK IN DIE REGION 24<br />

Laserplaza: Zwei Redakteure testen die<br />

erste Lasertagarena der Region · Pohlhe<strong>im</strong>er<br />

Wiesnfest<br />

UNTERWEGS 26<br />

Mittelalterliche Tafeleyen: Der »Ritterkeller«<br />

auf Burg Staufenberg<br />

AUSLESE 28<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER 30<br />

VINOTHEK 36<br />

Kaffee-Schoko-Pinotage aus Südafrika<br />

AM MAIN 37<br />

»moon 13«: Ein Besuch <strong>im</strong> neuen<br />

Cocoon · Meat Loaf auf Abschiedstour<br />

in Frankfurt<br />

SPORTWELT 40<br />

Mein erstes Mal: Drums Alive<br />

KULTUR 42<br />

Comedian Henni Nachtshe<strong>im</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Interview</strong> über sein neues Buch der<br />

»Dollbohrer«<br />

SPERRSITZ 45<br />

Neu <strong>im</strong> Kino:<br />

Gänsehauthorror bei »Mama«<br />

streifzug<br />

Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH<br />

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />

Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />

E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlags gesellschaft mbH<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />

Anschrift für alle <strong>im</strong> Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />

Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />

sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />

Auslagenstellen. Auflage: 40000 Exemplare<br />

Verantwortlich für Anzeigen:<br />

Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />

Anzeigenverkaufsleitung:<br />

Ulrich Brandt, Tel. 0641/3003-224, Anschrift siehe oben<br />

Gültig ist der Anzeigen tarif Nr. 4 vom 1. Januar 2013<br />

streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

Titelbild: <strong>OK</strong> <strong>KID</strong> / Foto: Braunbarth<br />

Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2 des Hessischen Pressegesetzes:<br />

An der Finanzierung des Verlages sind beteiligt:<br />

D. Obermann-Weller, Dr. Ch. Rempel, Dr. J. E. Rempel,<br />

Dr. M. Rempel, B. Sälzer.<br />

Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />

Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die<br />

erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder<br />

unter Telefon 030/284930, Presse-Monitor Deutschland<br />

GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen<br />

4/2013 streifzug 3


BLICKPUNKT<br />

Der streifzug verleiht den<br />

Gießen-Master<br />

2013<br />

an Herrn/Frau<br />

für herausragende Kenntnisse in den Fächern<br />

Neuere Stadtgeschichte, Kneipenkunde<br />

und Angewandte und Vergleichende Freizeitkultur<br />

4 streifzug 4/2013


BLICKPUNKT<br />

Blatt 1/3 Name Studiengang<br />

Fürs Leben lernen II<br />

Wer zum Studieren neu nach Gießen kommt, muss nicht nur an der JLU oder der<br />

THM lernen, sondern auch <strong>im</strong> Alltag. Wer die folgenden 57 Aufgaben in der<br />

neuen He<strong>im</strong>at abhaken kann, hat sich den Gießen-Master verdient und darf sich<br />

die Urkunde neben die vom »Gießen-Bachelor 2012« in sein 1-Z<strong>im</strong>mer-Appartement<br />

oder in die WG-Küche hängen.<br />

1<br />

Du bist für eine<br />

Schiffenberg-Party in<br />

tiefster Nacht den dunklen<br />

Weg nach Petersweiher zu<br />

deinem Auto gelaufen.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Du hast bei »Gießen<br />

kocht« mitgemacht.<br />

Du weißt, wer Jona:S war<br />

und wie sie jetzt heißen.<br />

Ohne Laserschwert aus<br />

dem Monkeys gehst du<br />

nicht mehr vor die Tür.<br />

5<br />

Du musstest mittwochs<br />

schon einmal am<br />

Kanzleiberg wenden, weil du<br />

vergessen hast, dass Markt ist<br />

und du deswegen nicht über<br />

den Brandplatz fahren kannst.<br />

6<br />

In der Kleinen Kneipe<br />

steht ein Glas mit deinem<br />

Namen <strong>im</strong> Schrank.<br />

7<br />

Du warst schon mal mit<br />

deinen Kumpels samstags<br />

an der Ostschule Basketball<br />

spielen und be<strong>im</strong> gegnerischen<br />

Team haben Bundesligaspieler<br />

der 46ers mitgespielt.<br />

8<br />

Du bist schon mal zum<br />

Lernen in die UB gefahren<br />

und nach vier Stunden in der<br />

cUBar unverrichteter Dinge<br />

wieder zurück nach Hause<br />

gefahren.<br />

9<br />

Du liegst nachts nicht mehr<br />

mit aufgerissenen Augen<br />

<strong>im</strong> Bett und betest unentwegt<br />

dein Mantra – »Es ist gar nicht<br />

so schl<strong>im</strong>m, Frankfurt ist<br />

ganz nah« – herunter.<br />

10<br />

Be<strong>im</strong> Radfahren durch<br />

die Stadt verspürst du<br />

inzwischen sogar an der<br />

Gabelung von Grünberger<br />

u n d L i ch e r S t ra ß e k e i n e<br />

Todesangst mehr.<br />

11<br />

12<br />

Du weißt das Eulenkopf<br />

kein Sch<strong>im</strong>pfwort ist.<br />

Du weißt, warum<br />

einer der Läden <strong>im</strong><br />

Dönerdreieck mehrmals <strong>im</strong><br />

Jahr seinen Namen ändert.<br />

13<br />

Du hast dir <strong>im</strong><br />

Pita-Gyros-Grill in der<br />

Neuen Bäue eine griechische<br />

Spezialität geholt.<br />

14<br />

Du weißt, dass Worte<br />

wie Traweskomoss<br />

oder Matscheskero keine<br />

Beleidigungen sind.<br />

15<br />

Du hast dein letztes<br />

Hemd schon mal mit<br />

dem Schlammbeiser am<br />

Kirchenplatz geteilt.<br />

16<br />

Du weißt, wann man auf<br />

dem Wochenmarkt eine<br />

Tüte Pilze für 1 Euro bekommt.<br />

4/2013 streifzug 5


Blatt 2/3 Name Studiengang<br />

17<br />

Du bist regelmäßig vor der<br />

JVA anzutreffen, weil du die<br />

Unterführung an der Ostanlage<br />

benutzen willst, solange es sie<br />

noch gibt.<br />

18<br />

Du bist mit Besuchern auf der<br />

D a cht e r r a s s e d e s D a ch c a f é s<br />

gewesen und hast ihnen von oben<br />

dein Haus gezeigt.<br />

19<br />

Du hast dir bei Zach das<br />

beste Mettbrötchen der<br />

Stadt geholt.<br />

20<br />

Du hältst <strong>im</strong> Rewe am<br />

Marktplatz be<strong>im</strong><br />

Schlangestehen die Luft an und<br />

bewunderst die Mitarbeiter für<br />

ihre Geduld.<br />

21<br />

Du bist <strong>im</strong> Sowieso von Britta<br />

zum Schnapstrinken in die<br />

Küche eingeladen worden.<br />

22<br />

Du weißt, dass Elephant Toilet<br />

nicht nur die englische<br />

Übersetzung des Namens der größten<br />

sichtbaren Betonplatte in Gießen ist.<br />

23<br />

Du kennst das <strong>Gießener</strong><br />

Flat Iron Building und hast<br />

dort schon mal die Bundesligakonferenz<br />

verfolgt oder<br />

zumindest ein Getränk geordert.<br />

24<br />

Du hast Alkohol in<br />

L<strong>im</strong>oflaschen gefüllt, um die<br />

Security vor dem Uni-Hauptgebäude<br />

zu überlisten.<br />

25<br />

Du hast in einem ehemaligen<br />

Blumenladen in der<br />

Ludwigstraße <strong>im</strong> Schaufenster getanzt.<br />

26<br />

Du hast den Besitzer des<br />

Marbobo-Kiosks schon mal<br />

außerhalb des Marbobo-Kiosks<br />

gesehen.<br />

27<br />

Du kleidest nicht nur dich<br />

hübsch, sondern denkst be<strong>im</strong><br />

Shoppen auch daran, dass du die Drei<br />

Schwätzer mal wieder umstylen könntest.<br />

28<br />

Du bist schon mal von<br />

der Polizei dabei fotografiert<br />

worden, wie du nachts auf dem<br />

Kugelbrunnen geknutscht hast.<br />

29<br />

Du weißt aus dem Kino,<br />

wo man in der Nähe<br />

Gießens seine Bremsbacken<br />

testen kann.<br />

30<br />

Du hast dich mit Freunden<br />

schon darüber gestritten,<br />

ob das neue Kino ein Grund<br />

zur Freude ist, weil die anderen<br />

ranzig sind, oder ob es unnötig ist,<br />

weil die anderen dann vielleicht<br />

leer stehen und außerdem<br />

gar nicht ranzig sind.<br />

31<br />

Du bist nach Lich gefahren,<br />

um einen Film zu sehen,<br />

der auch in Gießen lief, weil du<br />

das Kino Traumstern unterstützen<br />

wolltest.<br />

32<br />

Du sehnst dich nach<br />

Licher Bier, wenn du bei<br />

deinen Eltern auf Besuch in der<br />

alten He<strong>im</strong>at bist.<br />

33<br />

Du warst morgens früh<br />

nach einer Party schon mal<br />

<strong>im</strong> Döner-Dreieck und hast entgeistert<br />

bemerkt, dass die Buden doch<br />

eine Sperrstunde haben.<br />

Idee und Text: Marc Schäfer, Florian Dörr, Martin Vogel, Nikolai Fritzsche, Jan Sommerlad, Laura Jax


BLICKPUNKT<br />

Blatt 3/3 Name Studiengang<br />

34<br />

Du hast nach einer<br />

Brückenparty den<br />

Inhalt deines Kühlschranks<br />

in deine Fahrradtaschen<br />

gepackt, um am See zu<br />

frühstücken.<br />

35<br />

Du weißt, welcher See<br />

der Silbersee und<br />

welcher der Hippie-See ist.<br />

36<br />

Du hast am Hippie-<br />

See mit dem Tau<br />

einen Salto gemacht.<br />

37<br />

Du bist schon mal<br />

auf einem Punkkonzert<br />

in einer WG gewesen –<br />

und hast gehofft, dass die<br />

alten Holzdielen durchhalten.<br />

38<br />

Als dir der Weg<br />

zum Badesee mal zu<br />

weit war, hast du am eigenen<br />

Leib erfahren, dass die Lahn<br />

zwar nicht schmutzig, aber<br />

sogar <strong>im</strong> Hochsommer<br />

ziemlich kalt ist.<br />

39<br />

Du hast mit Freunden<br />

noch rechtzeitig ein<br />

Erinnerungsfoto am<br />

Liebe-Haus gemacht.<br />

40<br />

Du weißt, ob sich<br />

der Vorname<br />

unserer OB mit »e« am Ende<br />

schreibt oder nicht.<br />

41<br />

Du kennst einen<br />

k o s t e nl o s e n<br />

Gehe<strong>im</strong>parkplatz in der<br />

Innenstadt, der garantiert<br />

nicht von Hipos<br />

überwacht wird.<br />

42<br />

Du weißt, dass<br />

das Kürzel »GFV«<br />

nicht für <strong>Gießener</strong><br />

Fußball-Verein steht.<br />

43<br />

Wenn <strong>Gießener</strong><br />

ankündigen, dass<br />

sie zu »Maria« wollen,<br />

weißt du, was sie vorhaben.<br />

44<br />

Als Autofahrer<br />

findest du locker<br />

die Zufahrt zu Deutschland<br />

verstecktester Tiefgarage<br />

an der Ostanlage.<br />

45<br />

Wenn du es eilig<br />

hast, fährst du<br />

niemals durch die untere<br />

Frankfurter Straße,<br />

sondern weichst auf<br />

Ludwig- oder Lahnstraße aus.<br />

46<br />

Du fährst nicht auf<br />

die Autobahn<br />

Richtung Frankfurt, wenn<br />

Du zu einer Adresse in<br />

Sachsenhausen gebeten wirst.<br />

47<br />

Du kennst den Butterweg<br />

und weißt, dass<br />

das nicht der Teil des Wochenmarkts<br />

zwischen Lindenund<br />

Brandplatz ist.<br />

48<br />

Den Wochenmarkt<br />

steuerst du ausschließlich<br />

nach 13 Uhr<br />

an, um dort Schnäppchen<br />

zu machen.<br />

49<br />

Dem Satz »Gießen ist<br />

eine hässliche Stadt«<br />

lässt du stets ein »Aber« folgen.<br />

50<br />

Du trauerst wie die<br />

alten Schlammbeisern<br />

auch dem Volksbad an der<br />

Westanlage nach.<br />

51<br />

Wenn dich jemand<br />

nach dem »Roten<br />

Weg« fragt, denkst<br />

du nicht an eine Errungenschaft<br />

der regierenden SPD,<br />

sondern kannst zielsicher eine<br />

Wegbeschreibung abgeben.<br />

52<br />

Du bist aus Ärger<br />

über die <strong>Gießener</strong><br />

Ampelschaltung schon mal<br />

über Rot gefahren.<br />

53<br />

Du hast dich schon<br />

einmal an einen<br />

Baum am Schwanenteich<br />

gekettet, um gegen irgendetwas<br />

zu demonstrieren.<br />

54<br />

Obwohl du der<br />

Meinung bist, dass<br />

das Management der 46ers<br />

unfähig ist, wirst du das Team<br />

auch in der Pro A anfeuern.<br />

55<br />

Wenn du »Lange<br />

Nacht der Mathematik«<br />

hörst, denkst du nicht an<br />

schlaflose Stunden vor einer<br />

Mathe-Klausur.<br />

56<br />

Du weißt, dass dir<br />

der Ballefusser<br />

helfen kann, wenn dein<br />

Pony zu lang ist.<br />

57<br />

Du trinkst Apfelwein<br />

mittlerweile auch<br />

pur, ohne dabei das Gesicht<br />

verziehen zu müssen.<br />

4/2013 streifzug 7


Rettung des Uni-Flirts<br />

Sie schaut kurz herüber. Er lächelt. Doch sie anzusprechen – das traut er<br />

sich nicht. Und schon ist sie <strong>im</strong> Gew<strong>im</strong>mel des Campus verschwunden.<br />

Früher war die Uni-Romanze damit zu Ende, bevor sie angefangen hatte.<br />

Dank eines neuen Trends bei Facebook besteht nun Hoffnung: Auf<br />

»spotted«-Seiten können Nutzer eine Art anonyme Kontaktanzeige veröffentlichen.<br />

Wenn ein anderer den Gesuchten kennt, kann er Hinweise<br />

geben. Die Seiten boomen, haben Tausende Fans – in Deutschland gibt<br />

es sie inzwischen für viele Universitäten, u.a. in München, Hannover,<br />

Frankfurt und Hamburg, aber natürlich auch in Gießen.<br />

Als der Autor dieses Artikels damals die erste Ausgabe<br />

des streifzug in der Hand hielt, lobte er das<br />

Magazin. Nur eines gab es anzumerken: »Wo sind<br />

die Kontaktanzeigen?« 1695 erschien in England die<br />

erste Kontaktanzeige der Welt (»Ein Herr von etwa<br />

30 Jahren mit ansehnlichem Besitz sucht eine junge<br />

Dame mit einem Vermögen von ca. 3000 Pfund«),<br />

heute sind sie oft das Salz in der Suppe von Stadtmagazinen<br />

und Zeitungen: Kurze Texte, oft kaum<br />

länger als eine SMS. Meist sind sie Biotop für Abkürzungen<br />

und Wortschöpfungen wie »tageslichttauglich«,<br />

oft kurze Geschichten mit Poesie. Jene<br />

Anzeigen, in denen sich Leute suchen, die sich aus<br />

den Augen verloren haben und mindestens ein Teil<br />

hofft, mithilfe der Öffentlichkeit seine(n) Liebste(n)<br />

wiederzufinden.


BLICKPUNKT<br />

Fotos: Schepp<br />

Während die Anbahnung zwischen Unbekannten<br />

schon lange ein Milliardengeschäft<br />

<strong>im</strong> Internet ist, schwappt Anfang<br />

2013 das Konzept der alten Fernsehshow<br />

»Bitte melde dich« ins deutsche Web 2.0.<br />

Wie 318 Jahre zuvor wurde auch dieses<br />

Konzept in Großbritannien entworfen:<br />

An der Universität in Glasgow wurde Ende<br />

2012 eine Facebook-Seite eingerichtet,<br />

an die Bibliotheksnutzer eine Nachricht<br />

schicken können, wenn sie jemanden erspähen,<br />

der ihnen gefällt. Daraufhin posten<br />

die Seitenadministratoren ohne Namensnennung<br />

des Autors den Text, auf dass der<br />

oder die Angebetete ihn liest und sich dann<br />

wiederum bei den Seitenbetreibern meldet,<br />

um die Kontaktdaten des Suchenden zu<br />

erfahren.<br />

Seit dem 28. Dezember 2012 existiert<br />

auch für die Justus-Liebig-Universität eine<br />

Spotted-Seite (facebook.com/<br />

spotteduniversityofgiessen), die seitdem<br />

mehr als 3200-mal mit »gefällt mir«<br />

markiert wurde (Stand: 17. Februar). Und so<br />

erscheinen Suchen wie »Die Schöne mit<br />

dem neonpinken Oberteil und dem weißen<br />

Schal von den WiWi-Erstis. Wenn du nicht<br />

allzu vielen Männern des Öfteren so charmant<br />

zulächelst, solltest du wissen, wer ich<br />

bin ;)« oder »Hallo :) Ich habe dich schon<br />

oft in der UB und in der Cubar gesehen.<br />

Du sitzt <strong>im</strong>mer <strong>im</strong> ersten Stock auf der<br />

linken Seite, dort in der letzten Reihe, also<br />

quasi direkt vor dem Computerraum! Du<br />

bist sehr groß, hast eine Brille, dunkle kurze<br />

Haare. Meistens guckst du recht ernst –<br />

was es mir auch ein bisschen erschwert,<br />

dich anzusprechen ;-) Ich würde mich freuen<br />

wenn du demnächst mal zurückgrinst<br />

oder ähnliches ;-)« regelmäßig <strong>im</strong> Newsfeed<br />

der Facebook-Nutzer in Mittelhessen.<br />

Darüber sind jedoch nicht alle glücklich:<br />

Datenschützer schlagen, wie so häufig,<br />

wenn es um Facebook geht, Alarm: Man<br />

gibt seine Kontaktdaten an Unbekannte<br />

weiter, zudem möchten viele User, die<br />

»erspotted« wurden, nicht direkt von ihren<br />

Bekannten unter den jeweiligen Beitrag<br />

verlinkt werden. In den Kommentaren<br />

können Freunde, die glauben, jemanden<br />

erkannt zu haben, beispielsweise einen<br />

Link zu deren Facebook-Seite posten. Immerhin<br />

– Fotos werden nicht veröffentlicht.<br />

Rainer Gerling, Experte für Datenschutz an<br />

der Münchner Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften, hält die »spotted«-Seiten<br />

trotzdem für problematisch. »Auch wenn<br />

man in bester Absicht schreibt und meint,<br />

man würde nur unverfängliche Informationen<br />

preisgeben, kann das für den Einzelnen<br />

fatale Folgen haben.« Zum Beispiel,<br />

wenn der Arbeitgeber die Anzeige sieht<br />

und feststellt, dass der Gesuchte ein Mitarbeiter<br />

ist, der sich krankgemeldet hatte –<br />

»Das ist <strong>im</strong> Grunde<br />

ein altes Phänomen,<br />

nur eben getunt«<br />

und nun in der S-Bahn gesehen wurde.<br />

Das Problem sei vor allem die große Reichweite<br />

der Seiten, aber auch, dass die Anfragen<br />

über einen langen Zeitraum abrufbar<br />

seien. Gerling rät deshalb, vor jeder<br />

Nachricht an solche Seiten sehr sorgfältig<br />

nachzudenken, was man schreibt.<br />

Bei vielen Suchanzeigen fällt es tatsächlich<br />

schwer, jemanden wiederzuerkennen. Nur<br />

leidlich eindeutig ist etwa der Kommentar<br />

auf »spotted: Stabi München«: »An den<br />

Kreuzberg-Pulli-Träger: Dank dir konnte<br />

ich mich heute nicht mehr auf mein Lernen<br />

konzentrieren, du bist das Interessanteste,<br />

was diese Uni zu bieten hat ...« Meist<br />

beschränkt sich die Beschreibung jedoch<br />

auf »den heißen Typen« oder »die Süße mit<br />

den Glitzerschuhen«.<br />

Deshalb sieht sich das Bayerische Landesamt<br />

für Datenschutzaufsicht auch nicht<br />

zuständig für die Seiten. »Eine reine<br />

Beschreibung reicht nicht aus für einen<br />

konkreten Personenbezug. Bei den spotted-<br />

Seiten sehen wir diese Schwelle nicht überschritten«,<br />

sagt Referentin Miriam Meder.<br />

Aber: Wer sich in einer Beschreibung<br />

wiedererkennt, hat das Recht, sie von den<br />

Betreibern löschen zu lassen. Das betrifft<br />

wohl vor allem einige »spotted«-Ableger,<br />

die zu Lästereien aufrufen.<br />

Auch in Gießen existiert ein solcher Ableger,<br />

der sogar eine offizielle Reaktion der<br />

JLU nach sich gezogen hat: »Vor Kurzem<br />

ist auf Facebook eine Seite entstanden, die<br />

dazu anregt, anonym über andere Leute<br />

zu lästern. Die Seite trägt den Namen<br />

unserer Uni <strong>im</strong> Titel und zeigt unser Hauptgebäude.<br />

Es handelt sich dabei nicht um<br />

eine Seite der JLU und wir distanzieren uns<br />

hiermit ausdrücklich davon. Anonyme<br />

Posts auf Kosten von Einzelpersonen finden<br />

wir feige und sicher nicht lustig«, postete<br />

das Facebook-Team der Universität kurz<br />

nach der Eröffnung der »Verspotted«-Seite<br />

– ein Abklatsch, der, wie der Name schon<br />

sagt, dem anonymen Verspotten von Leuten<br />

dient.<br />

Also lieber zurück zu »Spotted«: »Das ist<br />

<strong>im</strong> Grunde ein altes Phänomen«, sagt<br />

Astrid Carolus. »Nur eben getunt, weil der<br />

potenzielle Adressatenkreis viel größer ist«,<br />

so die Medienpsychologin der Universität<br />

Würzburg über das neue Phänomen, das<br />

sich nicht nur auf die Bibliotheken und<br />

Seminarräume der Hochschulen beschränkt.<br />

Auch für Diskotheken wie das<br />

Münchner P1 oder den öffentlichen Nahverkehr<br />

wie den VVS in Stuttgart existieren<br />

Flirtseiten. Einige Betreiber entkoppeln die<br />

Aktion inzwischen von Facebook und<br />

programmieren eigene Homepages – wie<br />

zum Beispiel »bibflirt.de«.<br />

Ist »Spotted« nun also das Aus für die »Ich<br />

suche dich«-Seiten der lokalen Gratisblätter?<br />

Das bleibt abzuwarten, denn noch<br />

sind die Seiten nicht mehr als eine Randerscheinung<br />

<strong>im</strong> schnelllebigen Internet. Doch<br />

die Vorteile liegen auf der Hand: Nirgendwo<br />

sonst kommt man so direkt an das Objekt<br />

seiner Begierde, stehen die Chancen<br />

so hoch, dass jemand, der jemanden kennt,<br />

eben den kennt, den man sucht. Zur<br />

Sicherheit wird der Autor aber auch weiterhin<br />

die gedruckten Suchanzeigen durchforsten.<br />

Und ab und an bei der Redaktion<br />

nachbohren, ob das nicht auch etwas für<br />

den streifzug wäre. Spotted hin oder her.<br />

Martin Vogel/dpa<br />

4/2013 streifzug 9


Die halbe Miete<br />

Foto: Schepp<br />

Wer morgens für eine Stunde mit dem Hund des Vermieters Gassi geht,<br />

muss für sein 30-m²-Z<strong>im</strong>mer am Ende des Monats keine Miete zahlen.<br />

Denn die Faustregel be<strong>im</strong> Projekt »Wohnen für Hilfe« des Studentenwerks<br />

lautet: »Pro m² Wohnfläche eine Stunde Arbeit <strong>im</strong> Monat.« Bald soll es<br />

losgehen nach dem Motto: Ein bisschen Haushalt ist die halbe Miete.<br />

Man könnte meinen, die Zeit scheint wie gemacht für<br />

das Projekt. Jüngst entbrannten Debatten über hohe<br />

Mietpreise und studentische Wohnungsnot in München,<br />

Frankfurt oder Hamburg. Erst <strong>im</strong> vergangenen<br />

Herbst berichtete die <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung,<br />

dass Studenten auch hier mindestens ein halbes Jahr<br />

auf einen Wohnhe<strong>im</strong>platz warten müssen. Deutschlandweit<br />

war in den Hochschulstädten der Wohnraum<br />

für Studierende noch nie so knapp und die Mieten<br />

noch nie so hoch. Bundesbauminister Peter Ramsauer<br />

sprach anlässlich der studentischen Wohnungsnot<br />

jüngst von 70 000 fehlenden Unterkünften. In diesem<br />

Jahr entlassen die hessischen Schulen nun erstmals in<br />

großem Umfang G8-Klassen, sodass es doppelte Abiturjahrgänge<br />

gibt. Man lehnt sich wohl nicht allzu weit<br />

aus dem Fenster, wenn man prognostiziert: Abmindern<br />

wird das die Wohnungsnot nicht.<br />

»Wohnen für Hilfe« könnte seinen Teil betragen, einige<br />

Studenten vom Wohnungsmarkt zu holen. Die Idee<br />

hinter dem Projekt ist einfach: Ein Vermieter bietet eine<br />

Unterkunft <strong>im</strong> Austausch für vorher vereinbarte Hilfeleistungen.<br />

»Das kann die Pflege des Gartens ebenso<br />

sein wie die Einkaufshilfe, Babysitterdienste oder<br />

Nachhilfeunterricht«, heißt es in einem Konzeptpapier<br />

des Studentenwerks Gießen. Ausdrücklich nicht einbezogen<br />

sind Hilfeleistungen, für die eine Ausbildung –<br />

etwa als Pflegekraft – erforderlich sind. Die Studenten<br />

zahlen <strong>im</strong> besten Fall letztlich nur noch einen individuellen<br />

Abschlag für ihre Nebenkosten.<br />

Was klingt wie ein Projekt, zurechtgeschustert für die<br />

Zeit der hohen Mieten und fehlenden Z<strong>im</strong>mer, ist in<br />

Gießen nicht neu: Bereits 2006 startete das Studentenwerk<br />

einen Anlauf. Damals richtete sich »Wohnen für<br />

Hilfe« besonders an ausländische Studierende der JLU.<br />

Doch nach einiger Zeit schlief das Projekt ein. Dieser<br />

Ansatz ist nun, be<strong>im</strong> zweiten Versuch, in den Hintergrund<br />

gerückt. Ralph Vogtmann, Abteilungsleiter<br />

Studentisches Wohnen des Studentenwerks, erklärt:<br />

»Die Schaffung zusätzlichen Wohnraums für Studierende<br />

ist notwendig und das wichtigste Ziel des Projekts.«<br />

Die Finanzierung ist für ein Jahr durch die Bereitstellung<br />

von QSL-Mitteln sichergestellt.<br />

Im vergangenen Herbst nahm die Wohnungsnot in<br />

deutschen Hochschulstädten teils groteske Züge an: So<br />

schliefen Studenten in Konstanz <strong>im</strong> Schaufenster eines<br />

Kaufhauses, um auf hohe Mietpreise und fehlende<br />

Z<strong>im</strong>mer aufmerksam zu machen. In Freiburg suchte<br />

das Studentenwerk mit Transparenten an Bussen und<br />

Bahnen nach leer stehenden Z<strong>im</strong>mern. Ähnliche Auswüchse<br />

möchte man in Gießen vermeiden – und mit<br />

»Wohnen für Hilfe« Senioren oder Berufstätigen, die<br />

ein wenig Hilfe <strong>im</strong> Haushalt brauchen, einen Anreiz<br />

zum Vermieten eines leer stehenden Z<strong>im</strong>mers oder<br />

Dachgeschosses geben.<br />

Florian Dörr


Vorher/Nachher-Check<br />

Matthias, Sven und Marie sind Studierende, die vor einem halben Jahr<br />

be<strong>im</strong> WG-Speed-Dating <strong>im</strong> Lokal International auf Z<strong>im</strong>mersuche waren.<br />

Sven war zuvor Koch in England, für Matthias aus Dillenburg<br />

war der Umzug nach Gießen genauso ein Sprung ins »Großstadtleben«<br />

wie für Marie, die vorher in Stendal an einer der kleinsten deutschen<br />

Unis studiert hat. Was alle vereinte: Sie kamen zum Studium an die Lahn<br />

und brauchten ein Dach überm Kopf. Unser Mitarbeiter Jan Kampmann<br />

hat sie damals kurz nach ihrer Ankunft getroffen und nun nach einem<br />

Semester wieder befragt. Der Vorher/Nachher-Check beweist:<br />

Ankommen in Gießen dauert …<br />

Matthias Schröder<br />

Alter: 20<br />

Herkunft: Dillenburg<br />

Studiengang:<br />

Bachelor<br />

in Ernährungswissenschaften<br />

finde es gut, dass die Fakultäten über die Stadt verteilt sind.<br />

Hoffentlich kann ich so öfter mal den Ort wechseln!<br />

Wie soll dein Studiengang aussehen?<br />

Ich hab was von 10 Prozent Männeranteil gehört – da bin<br />

ich wohl ein Hahn <strong>im</strong> Korb. Ich habe mich dafür entschieden,<br />

weil ich einfach viele Interessen habe. Die konnte ich<br />

mit Ernährungswissenschaften gut kombinieren.<br />

NACHHER<br />

VORHER<br />

Deine WG-Erwartungen?<br />

Ich will auf keinen Fall nach Dillenburg pendeln und<br />

deswegen in eine WG. Aber nicht wieder mit Rigipswänden<br />

und demolierter Küche ... Meine letzte WG war<br />

schwierig. Wir hatten Leute von überall: Bulgarien, Polen,<br />

Russland. Das ist ja okay. Aber einer hatte einen Schrei-Tic<br />

und hat morgens <strong>im</strong>mer angefangen, laut zu singen … Ich<br />

will zwar nicht alleine wohnen, aber auch keine Party-WG.<br />

Eher öfter mal zusammen kochen. Ich hoffe, ich habe<br />

Auswahlmöglichkeiten, aber mache mir da keine großen<br />

Hoffnungen …<br />

Erste Eindrücke von und Erwartungen an Gießen?<br />

Ich hab das Gefühl, hier muss man auf alles warten!<br />

Egal ob bei der Einschreibung oder auf den Bus, von den<br />

Ampeln ganz zu schweigen.<br />

Die <strong>Gießener</strong> an sich – was erwartest du von den<br />

Menschen?<br />

Von den Leuten habe ich bis jetzt einen guten Eindruck –<br />

sogar abserviert wurde ich hier be<strong>im</strong> WG-Casting mit<br />

beängstigender Freundlichkeit! (lacht)<br />

Was hältst du und erhoffst du dir von der Uni?<br />

Die Gebäude der Naturwissenschaften finde ich ganz<br />

schick – nicht so baufällig wie das Philosophikum. Ich<br />

Na – WG gefunden?<br />

Aber sicher – ist auch halb so schwer, wenn man mal hier<br />

wohnt und sich auskennt. Um die Pendelzeit wieder aufzuholen,<br />

musste ich mich aber die letzten Wochen hinter meinen<br />

Büchern verstecken und hab deshalb meine Mitbewohner<br />

kaum gesehen. Die sind sowieso recht verschwiegen …<br />

Schon hoffnungslos verliebt in Gießen?<br />

Nennen wir es erst mal eine gute Freundschaft. Überschaubar,<br />

aber nette Leute und schöne Lokale. Es ist so klein,<br />

dass man fast überall hinlaufen kann und groß genug, um<br />

eine Menge zu erleben. Auch wenn hier Warten <strong>im</strong>mer<br />

noch Programm ist.<br />

Wie sind die <strong>Gießener</strong> so drauf?<br />

Gute Frage! Ich komme vom »Lande« und bin eher Beständigkeit<br />

gewohnt. Das Stadtleben ist ein wenig rasanter,<br />

da merke ich, dass ich ein bisschen zu zuverlässig bin<br />

manchmal. Die Menschen sind aber sehr nett, da kann<br />

ich nicht meckern!<br />

Wie läuft das Studium?<br />

Bei den Schwierigkeitsgraden blicke ich noch nicht ganz<br />

durch – In manchen Modulen muss man lernen ohne<br />

Ende, in anderen kann man die Prüfung auch schaffen,<br />

ohne eine einzige Vorlesung besucht zu haben.<br />

Wie schneidet die JLU bisher bei dir ab?<br />

Über das Campus-Leben selbst kann ich noch nicht so viel<br />

sagen, aber: besonders gut finde ich die Sport-Angebote!


BLICKPUNKT<br />

Marie Gr<strong>im</strong>m<br />

Alter: 22<br />

Herkunft: Magdeburg<br />

Studiengang:<br />

Master in Inklusive<br />

Pädagogik und<br />

Elementarbildung<br />

VORHER<br />

Deine WG-Erwartungen?<br />

Ich hätte gerne eine gemischte WG mit Leuten,<br />

mit denen man viel lachen kann – das ist<br />

enorm wichtig. Jeder sollte mal Zeit für sich<br />

haben, aber man sollte auch viel zusammen<br />

machen. Ordentlich sollte es sein, aber bitte<br />

kein Putzplan! Ich hatte bisher sechs Besichtigungen,<br />

leider noch keine Zusage.<br />

Erste Eindrücke von und Erwartungen an<br />

Gießen?<br />

Naja, die Stadt ist ja eher nicht so schön. Was<br />

ich toll finde ist, dass es rundherum doch sehr<br />

grün ist! Ich hoffe, dass es hier ein lebendigeres<br />

Studentenleben gibt als <strong>im</strong> kleinen Stendal, wo<br />

ich vorher studiert habe.<br />

Die <strong>Gießener</strong> an sich – was erwartest du von<br />

den Menschen?<br />

Ich bin erst seit gestern hier – aber alle, die mir<br />

bisher begegnet sind, waren okay!<br />

Was hältst du und erhoffst du dir von der Uni?<br />

Ich war heute <strong>im</strong> Phil II und dachte echt, ich bin<br />

<strong>im</strong> Wald! Das hat mir gefallen.<br />

Wie soll dein Studiengang aussehen?<br />

In Stendal war alles sehr familiär, die Professoren<br />

kannten einen mit Namen, man hat sich geduzt.<br />

An einer größeren Uni ist das best<strong>im</strong>mt anders –<br />

aber es wäre schön, wenn die Distanz trotzdem<br />

nicht so groß wäre.<br />

NACHHER<br />

Na – WG gefunden?<br />

Klar – ging recht schnell übers Internet. Bin am<br />

11. November eingezogen und sehr zufrieden.<br />

Ein Junge, ein Mädel und ich – und ja: wir lachen<br />

viel! Die Lage <strong>im</strong> Schiffenberger Tal ist ideal,<br />

nur die Mietpreise sind mir hier ein bisschen<br />

zu hoch. Die anderen beiden sind BWLer, die<br />

können sich das eher leisten! (lacht) Spaß beiseite,<br />

die gehen auch mal feiern, und ich finde es<br />

gut, dass sie etwas komplett anderes studieren.<br />

Schon hoffnungslos verliebt in Gießen?<br />

Ich sag nur eins: ich freu mich auf den Sommer!<br />

Ganz so grün, wie ich anfangs dachte, ist Gießen<br />

gar nicht. Ich geh gerne wake- und longboarden<br />

und bin deswegen ein echtes Sommerkind. Und<br />

brauche Natur. Das hat Gießen leider momentan<br />

beides nicht zu bieten. Aber da kann die Stadt ja<br />

nichts für! (lacht) Mal was Positives: Wir gehen<br />

oft ins »Sowieso« und das »News Café«, interessant<br />

finde ich auch das Off-Szene-Kunstprojekt<br />

»Ludwigstraße 6«, was neulich eröffnet hat.<br />

Wie sind die <strong>Gießener</strong> so drauf?<br />

Ich vermisse die WG-Partys ein bisschen, da<br />

hatten wir in Stendal mehr von. Aber vielleicht<br />

kommt das, wenn man die Leute kennt. Ich<br />

mache viel mit etwa einem Dutzend Leuten aus<br />

meinem Studiengang, dann kommt meine WG<br />

und andere Freunde dazu. Trotzdem freue ich<br />

mich auf den He<strong>im</strong>aturlaub und darauf, meine<br />

Freunde zu besuchen! Eine lebt in Bukarest – die<br />

ist zuerst dran …<br />

Wie läuft das Studium?<br />

Gefällt mir echt gut, nur haben wir <strong>im</strong> Master<br />

schon wenig Vorlesungen und oft sind dann<br />

unsere Profs beschäftigt oder krank – und dann<br />

fallen die auch noch weg. Und geduzt wird hier<br />

auch nicht – aber ist halb so schl<strong>im</strong>m.<br />

Wie schneidet die JLU bisher bei dir ab?<br />

Es ist nicht alles so familiär wie in Stendal, aber<br />

man findet auch hier seine Leute. Der Campus ist<br />

einfach voll von Leuten und da braucht man ein<br />

bisschen länger, seine Clique zu finden.<br />

Sven Schlicht<br />

Alter: 36<br />

Herkunft: Frankfurt<br />

Studiengang:<br />

Bachelor Außerschulische<br />

Bildung<br />

VORHER<br />

Deine WG-Erwartungen?<br />

Ich habe ja schon einmal in einer WG in Gießen<br />

gewohnt, die lag sehr zentral – und war sehr<br />

dreckig, auch was das menschliche angeht. Es<br />

gab andauernd Streit! Jetzt wohne ich erst mal<br />

in Pohlhe<strong>im</strong> und bin damit ganz zufrieden. Auf<br />

lange Sicht wäre ein Umzug nach Gießen aber<br />

schon wünschenswert.<br />

Erste Eindrücke von und Erwartungen an Gießen?<br />

Die Entscheidung herzukommen fiel pragmatisch<br />

– es war am nächsten an Marburg dran. Da habe<br />

ich vorher gewohnt und daher kenne ich Gießen<br />

natürlich ein bisschen. Super finde ich das Mathematikum<br />

und diesen Garten da …(Anm. d.<br />

Red.: Sven meint den Botanischen Garten) … find<br />

ich cool!<br />

Die <strong>Gießener</strong> an sich – was erwartest du von<br />

den Menschen?<br />

Bei der WG-Suche hat genervt, das jedes Casting<br />

einem Vorstellungsgespräch geglichen hat …<br />

Und mir werden zu private Fragen gestellt! Als<br />

Routinier bin ich den meisten außerdem zu alt.<br />

Bisher bin ich mit den <strong>Gießener</strong>n also noch nicht<br />

ganz warm geworden.<br />

Was hältst du und erhoffst du dir von der Uni?<br />

Ich möchte mich gerne politisch engagieren<br />

und hoffe, dass ich mich auch wieder künstlerisch<br />

austoben kann – in Marburg war ich in<br />

der Poetry-Slam-Szene aktiv. Das wäre cool!<br />

Wie soll dein Studiengang aussehen?<br />

Ich habe vor meiner Studentenzeit in Manchester<br />

unter dem Koch des Jahres in England gearbeitet<br />

– das war mir einfach zu viel Drill, physisch und<br />

psychisch. Ich hoffe, dass ich an der Uni meine<br />

akademischen Stärken etwas freier entfalten<br />

kann. Weniger Körper, mehr Kopf!<br />

NACHHER<br />

Na – WG gefunden?<br />

Ja, nach einer gefühlten Ewigkeit dann doch<br />

noch! Ich bin in Pohlhe<strong>im</strong> ausgezogen und zu<br />

meiner Freundin nach Kassel – und dann gependelt<br />

wie ein Weltmeister. Bei Klausuren, die wir<br />

um zehn Uhr geschrieben haben, musste ich<br />

um sechs aufstehen! Das hab ich ein Semester<br />

gemacht und gestern endlich eine Mail mit der<br />

Zusage für ein Z<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> Studentenwohnhe<strong>im</strong><br />

bekommen. 11 Quadratmeter <strong>im</strong> Eichendorffring<br />

sind nicht die Welt, aber das Studentenwerk hat<br />

super kooperiert – und ich hatte vom ewigen<br />

Castingmarathon die Schnauze voll.<br />

Schon hoffnungslos verliebt in Gießen?<br />

Ich freue mich wie Bolle, dass die Pendelei bald<br />

vorbei ist und ich nach Gießen komme. Das heißt,<br />

ich kann endlich mit meinen Kommilitonen rumhängen<br />

und in Gießen arbeiten. Ich finde die Stadt<br />

moderner als Marburg, Einkaufen kann man hier<br />

wesentlich besser. Marburg mag romantischer sein<br />

und verwinkelter mit mehr Bergen – wahrscheinlich<br />

besser für meine Figur …<br />

Wie sind die <strong>Gießener</strong> so drauf?<br />

Die werde ich dann jetzt kennenlernen! Aber<br />

meine Kommilitionen sind schon mal sehr nett.<br />

Wie läuft das Studium?<br />

Pefekt! Ich bin ein bisschen traurig, dass eine<br />

super Dozentin weg ist, aber ansonsten ist das<br />

Lehrpersonal echt gut. In meinem vorherigen<br />

Studium war alles Einheitsbrei, jetzt ist es schön<br />

getrennt in Vor-, Haupt- und Nachspeise – um es<br />

mit den Worten eines Kochs zu sagen. Es dreht<br />

sich <strong>im</strong>mer noch um Menschen, aber es ist komplexer<br />

und liegt meiner Denke einfach mehr.<br />

Wie schneidet die JLU bisher bei dir ab?<br />

Mit meinem politischen Engagement war es bis<br />

jetzt nicht weit her, ganz logisch – und auch<br />

das Poetry-Slammen, ich weiß ja nicht …<br />

In Kassel bin ich zuletzt in der Vorrunde<br />

rausgeflogen. Muss noch<br />

ein bisschen an meinen<br />

Texten und der Vortragsweise<br />

feilen!


Foto: Schepp<br />

Treffpunkt für junge<br />

Studis und alte Semester<br />

Der Inhaber hat vor Kurzem seinen 66. Geburtstag gefeiert, die Kneipe selbst<br />

über 33 Lenze auf dem Buckel. Bei solchen Schnapszahlen kommt man<br />

schnell auf die Idee, dass Spirituosen be<strong>im</strong> abendlichen Ausschank die<br />

Hauptrolle spielen. Weit gefehlt. Das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« trägt den Titel Bierhaus<br />

nicht nur auf dem Schild am Eingang, ein hervorragend gezapftes Pils gehört<br />

in der Kneipe an der Ecke Riegelpfad/Ebelstraße zum Pflicht programm.<br />

Und deswegen führt das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« unsere Bier-Top-Drei auch an.<br />

Heinz Mohr, seit 1997 Inhaber des »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>«, weiß,<br />

dass es auf ein gut gezapftes Bier ankommt. Auf der<br />

Homepage findet sich ein dezenter Hinweis darauf,<br />

was in der Gaststätte mit dem langen Holztresen die<br />

Hauptrolle spielt: »Wo die Schoppen noch Kronen<br />

tragen«, heißt es dort. Und dieses Versprechen lockt<br />

seit Jahren ein bunt gemischtes Publikum in den<br />

Riegelpfad: Hier treffen sich Hartz-IV-Empfänger und<br />

Herzchirurgen, junge Studenten und alte Semester,<br />

Einzelgänger und Stammtischbrüder.<br />

Wer die Kneipe betritt, entdeckt hinter der Eingangstür<br />

mit dem dicken Vorhang ein Sammelsurium aus Antiquitäten<br />

und Nippes. Da hängt ein Engel an der Wand<br />

und ein Puppenwagen von der Decke, Straßenschilder<br />

und Relikte von Sportplätzen sind ebenso zu finden<br />

wie alte Werbeplakate oder ein Ofenrohr über der Theke.<br />

Der Großteil der gemütlich-skurrilen Einrichtung<br />

stammt noch von Ingo Steinke, der das Bierhaus damals<br />

nach dem Ende des »Holzwurm« übernommen<br />

hatte. Manches Schmuckstück wurde auch von Gästen


mitgebracht. Dem Eindruck, hier habe sich<br />

seit Ende der 70er nichts geändert, widerspricht<br />

Mohr. »Eine Kneipe ist kein Selbstläufer.<br />

Man muss <strong>im</strong>mer wieder was tun, ohne<br />

viel zu ändern.« Diese Kunst beherrscht der<br />

Inhaber, der auf über 40 Jahre Kneipenerfahrung<br />

zurückblickt, meisterhaft. Da wird in eine<br />

neue Belüftung investiert, das »kleine Pils«<br />

in 0,25-Liter-Gläsern eingeführt oder die Musikanlage<br />

auf den neuesten Stand gebracht.<br />

Während bundesweit seit 2001 <strong>im</strong> Schnitt<br />

jede siebte Kneipe schließen musste, berichtet<br />

der Chef von neuen Besucherkreisen.<br />

»Wir haben inzwischen wieder mehr junge<br />

Gäste«, freut sich Mohr.<br />

Warum das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« viele Stätten der In-<br />

Gastronomie überlebt hat? Außer dem liebevoll<br />

gezapften Pils, dessen letzte Preiserhöhung<br />

mehr als zehn Jahre zurückliegt, gibt<br />

es schnelle und aufmerksame Bedienungen,<br />

eingängige und eher rockige Musik mit einer<br />

täglich wechselnden Playlist, einen Kicker, an<br />

dem regelmäßig deutsche und internationale<br />

Meister trainieren, Darts sowie Schach und<br />

Backgammon. »Außerdem ist Rauchen erlaubt«,<br />

nennt Mohr einen weiteren Grund.<br />

Für viele ist eben richtige Kneipenatmosphäre<br />

ohne blauen Dunst kaum denkbar.<br />

Zur Atmosphäre <strong>im</strong> »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« gehört es<br />

auch, dass Stammgäste einen »Deckel«<br />

erhalten, den sie erst am Schluss des Abends<br />

bezahlen. Es gibt keine Türsteher, dafür gewährt<br />

Mohr Vertrauensvorschuss. »Jeder ist<br />

willkommen, wenn er gewisse Grundregeln<br />

einhält«, fasst der Chef die »Hausordnung«<br />

zusammen. Die ist genauso übersichtlich wie<br />

die »Speisekarte«, die mit Chips, Salzstangen<br />

und Erdnüssen umfassend beschrieben ist.<br />

Kleine Durststrecken gibt es lediglich <strong>im</strong><br />

Sommer, wenn auch Stammgäste ihren<br />

Schoppen lieber <strong>im</strong> Biergarten trinken. Dafür<br />

herrscht an Wochenenden oft dichtes Gedränge<br />

rund um die rustikale Holztheke.<br />

Im »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« hat sich so manches Paar<br />

gefunden, und ab und zu geht hier auch mal<br />

eine Hochzeitsfeier feuchtfröhlich zu Ende.<br />

Manche reservieren die Tische <strong>im</strong> hinteren<br />

Teil der Kneipe, um mit Freunden auf ihren<br />

Geburtstag anzustoßen. Aus dem Zuprosten<br />

um Mitternacht kann sich was entwickeln:<br />

»Wir machen nie vor eins zu«, verrät der<br />

Inhaber ein weiteres Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis.<br />

Inzwischen ist aus der Kneipe ein kleiner<br />

»Familienbetrieb« geworden. Mohrs Tochter<br />

Eva gehört zwei- bis dre<strong>im</strong>al pro Woche zum<br />

Thekenteam – »und hat viele junge Leute mitgebracht«,<br />

freut sich der Inhaber. Vom Aussterben<br />

bedroht ist das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« also noch<br />

lange nicht. Ein Grund mehr für das Kneipen-<br />

Urgestein, den Eintritt ins Rentenalter zu verschieben:<br />

»Bis zum 70. mache ich auf alle<br />

Fälle weiter.«<br />

Armin Pfannmüller<br />

U N S E R E<br />

TOP 3<br />

Braun Bruchstraße 32<br />

Lambertz Krofdorfer Straße 35<br />

Dünsbergbäckerei Walltorstraße 2<br />

BLICKPUNKT<br />

Neu in der Stadt und noch keinen<br />

Sch<strong>im</strong>mer, wo es das beste Brot,<br />

die beste Wurst, das beste gezapfte Bier<br />

und den besten Haarschnitt gibt?<br />

Dann frag uns. Wir sind nämlich lange genug hier, um Ratschläge zu geben.<br />

Kurz und knapp. Das Wichtigste, das man so braucht zum Wohlfühlen. Unsere<br />

Top-Drei der besten Bäcker, Metzger, Zapfer und Frisöre ist natürlich eine<br />

persönliche und vollkommen subjektive Einschätzung. Die Reihenfolge auf dem<br />

Treppchen ist auch von der Tagesform abhängig, eigentlich – finden wir – haben<br />

alle den ersten Platz verdient.<br />

1 23<br />

BESTES GEZAPFTES BIER<br />

Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong> Ebelstraße 2<br />

Sowieso Liebigstraße 21<br />

Kaffee Wolkenlos Henselstraße 10<br />

1 23<br />

BESTER BÄCKER<br />

BESTER METZGER<br />

1 23<br />

Zach-Zach Landgraf-Philip-Platz 9<br />

Burk<br />

Steinstraße 67a<br />

Klatschmohn Neue Bäue 2<br />

1 23<br />

BESTER FRISEUR<br />

Sommerlatte Kirchenplatz 2<br />

MClassic Ludwigsplatz 41<br />

Natur-Friseur Ludwigstraße 59<br />

4/2013 streifzug 15


RUMKOMMEN<br />

Semesterticket Datum: 5. 4. 13<br />

von: Gießen nach: Frankfurt<br />

über: ohne Umweg Preis: 0,00 EUR<br />

Jeden Monat stellen wir an dieser Stelle eine Stadt vor, die mit dem Semesterticket<br />

erreicht werden kann. In diesem Monat ist Frankfurt mit seinen 705 000 Einwohnern an der<br />

Reihe. Aus Gießen ist man mit dem Zug <strong>im</strong> besten Fall in etwa 40 Minuten dort.<br />

So ist der Ruf: Skyline und Apfelwein,<br />

Banken und Buchmesse.<br />

Das sagen die Promis: Die nun<br />

folgende Zusammenfassung liefert<br />

Arthur Schopenhauer: »Gesundes<br />

Kl<strong>im</strong>a. Schöne Gegend. Annehmlichkeiten<br />

großer Städte. Besseres Lesez<strong>im</strong>mer. Das<br />

Naturhistorische Museum. Besseres Schauspiel,<br />

Oper und Konzerte. Mehr Engländer.<br />

Bessere Kaffeehäuser. Kein schlechtes Wasser.<br />

Die Senckenbergische Bibliothek. Keine<br />

Überschwemmungen. Weniger beobachtet.<br />

Die Freundlichkeit des Platzes und seiner<br />

ganzen Umgebung. Ein geschickter Zahnarzt<br />

und weniger schlechte Ärzte. Keine so unerträgliche<br />

Hitze <strong>im</strong> Sommer.« Ebenfalls häufig<br />

wahr ist die These von Charly Körbel: »Die<br />

Eintracht ist vom Pech begünstigt.«<br />

Stars aus der Stadt: Ach, es sind so<br />

viele. Johann Wolfgang von Goethe<br />

etwa. Oder Anne Frank. Roland Koch,<br />

Thomas Reiter, Eckhard von Hirsch hausen,<br />

Sonya Kraus wurden ebenfalls hier geboren.<br />

Fakten zum Angeben: Neun der<br />

zehn höchsten Häuser Deutschlands<br />

stehen in Frankfurt. Zum Auswendiglernen:<br />

Commerzbank Tower, Messeturm,<br />

DZ Bank, Main Tower, Tower 185, Trianon,<br />

Opernturm, Silberturm und das Westend<br />

Gate. Das höchste Bauwerk der Stadt ist da<br />

übrigens noch nicht dabei: Der Ginnhe<strong>im</strong>er<br />

Spargel ist ein Fernmeldeturm.<br />

Die Highlights für Touristen: Für<br />

1 Historiker die Alte Oper, die Paulskirche<br />

oder das Goethehaus. Für<br />

Glasfasadenfreunde das Bankenviertel.<br />

Wohin der Durst treibt: Zu Ivo in<br />

die Gute Stute an der Kölner Straße.<br />

Hier hinkt man dem Zeitgeist hinterher<br />

und ist glücklich. Tipp vom Wirt: »Es empfiehlt<br />

sich, Pils zu trinken.« Gallus at its best.<br />

Wer es gern schick hat, geht woanders hin.<br />

Wenn der kleine Hunger kommt:<br />

Snacken bei Schreiber. Die beste<br />

Fleischwurst der Stadt am Stehtisch<br />

in der Kleinmarkthalle. Sieht aus wie eine<br />

Wurst, ist aber eine Offenbarung.<br />

Der Gehe<strong>im</strong>tipp: Pissoir <strong>im</strong><br />

49. Stockwerk des Commerzbank<br />

Towers – mit Blick über die Skyline.<br />

An kaum einem Ort ist die Aussicht besser.<br />

Leider kommt man nicht problemlos hinein.<br />

Pssst<br />

Das Accessoire zur Stadt: Um den<br />

Hals einen Schlips, in der Hand<br />

einen Bembel, um den Bauch ein<br />

Trikot. Letzteres <strong>im</strong> Idealfall nicht vom OFC.<br />

Warum gerade jetzt: Weil man als<br />

Neu-in-Hessen-Erstsemester zuerst<br />

die wohl spannendste Stadt <strong>im</strong> Land<br />

kennenlernen möchte. Auch ein Anlass: Adam<br />

Green und Binki Shapiro kommen am 4. April<br />

ins Zoom. Ach so: Bis zum 14. April ist Dippemess.<br />

Außerdem: Weitere Termine ab S. 37. fd<br />

My Zeil<br />

Portikus<br />

Römer<br />

Fotos: Frankfurt Tourismus<br />

16 streifzug 4/2013


BRAD SHAWS KOLUMNE<br />

Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />

für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />

der Journalist sie <strong>im</strong> Netz auf<br />

www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />

sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />

und Kultur – und <strong>im</strong>mer wieder mit<br />

der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />

Beverly Hills<br />

war weit<br />

Interessanterweise werden zuvor quotenträchtigen<br />

Teenager-Serien zunehmend<br />

qualvoll, wenn ihre Protagonisten von der<br />

High School aufs College wechseln –<br />

spätestens nach der vierten Staffel. Sprich,<br />

wenn sie plötzlich ätzend erwachsene Probleme<br />

wie Psychosen, ungewollte Schwangerschaft<br />

und Drogenmissbrauch haben;<br />

wenn wir gebotoxten US-Schauspielern<br />

Mitte 20 ohnehin nicht mehr abnehmen,<br />

noch irgendeinem ersten Mal nach dem<br />

gefühlt zehnten Prom entgegenzufiebern.<br />

Prompt sinken sie in der Gunst der<br />

Zuschauer, die doch eher Petting auf der<br />

Pyjama-Party als Philosophieren <strong>im</strong> Plenarsaal<br />

sehen wollen.<br />

Dabei ist das Studium doch die spannendste<br />

Zeit, die wir unterhalb<br />

der 30 erleben – klammern wir gewollte<br />

Schwangerschaften in der<br />

Mittelstufe mal aus. Ich zumindest<br />

verließ die Schule desillusioniert<br />

und hatte an das Danach ganz<br />

geringe Erwartungen. Seit meinem<br />

14. Lebensjahr war ich fest davon<br />

ausgegangen, dass die Zeit kurz vor<br />

dem Geschachere um Zulassungen<br />

an den besten Hochschulen tatsächlich<br />

so abläuft wie in besagten High-School-<br />

Serien: Poolpartys, Partnertausch und<br />

Prachtkerle mit Prollschlitten. Doch Beverly<br />

Hills war eben nur Teil der Traumfabrik und<br />

90210 nicht meine Postleitzahl. Also ließ<br />

ich mich von einer anderen Zahl leiten –<br />

vorerst mit unbekanntem Ziel. Nur die<br />

Eckdaten waren klar:<br />

1. Ich war zu schlecht in Mathematik, um<br />

eine Naturwissenschaft zu studieren und<br />

rauchte zu viel, um Mediziner zu werden.<br />

2. Ich wollte auf keinen Fall in Tübingen<br />

studieren. Was sollten rote Wähler <strong>im</strong><br />

fernen Baden-Württemberg?<br />

Und 3. Ich wollte unbedingt eine Sozialwissenschaft<br />

studieren.<br />

Die Eins vor dem Komma war <strong>im</strong>merhin gut<br />

genug, um sich <strong>im</strong> Geschachere um die<br />

Zulassung an der bevorzugten Hochschule<br />

auch ohne Härteantrag einen entscheidenden<br />

Vorteil zu verschaffen. Zumindest<br />

auf den ersten Blick. Denn ein Numerus<br />

Clausus sorgt eben in vielerlei Hinsicht für<br />

eine geschlossene Gesellschaft. Drin waren<br />

vor allem Menschen, die die Oberstufe<br />

gänzlich auf dem Gymnasium und ganz<br />

und gar nicht <strong>im</strong> Gym verbracht hatten.<br />

Oberätzend! Ich stellte mich also gänzlich<br />

auf Lernen und ganz und gar nicht auf<br />

Libido ein. Kurz vor dem Langeweiletod<br />

warf ich alle elitären Beschränkungen über<br />

Bord. Ich begann, außerhalb meines<br />

Numerus Clausus zu daten und die Traumfabrik<br />

zu übertrumpfen.<br />

Wer außerhalb seines Numerus Clausus<br />

datet, hat auf jeden Fall beste Chancen auf<br />

die volle Packung Studentenfutter: von<br />

harten Nüssen wie Diplomsportlern bis zu<br />

Weichfrüchten wie Sozialpädagogen – und<br />

anderen Rosinen. Die trockene Theorie ist<br />

den Praxistest auf jeden Fall wert.<br />

Schließlich lautet ein Zauberwort moderner<br />

Bildung interdisziplinäres Lernen. Glücklicherweise<br />

kommt der Appetit be<strong>im</strong> Essen.<br />

Und er kam. Und kam. Irgendwann später<br />

sollten wir uns fragen, warum wir all die<br />

angehenden Ärzte, Anwälte und Architekten,<br />

die uns irgendwann mal zum Essen<br />

ausgeführt haben, nach dem vierten<br />

Semester abgeschossen haben, um doch<br />

wieder Jungs zu daten, die nach der<br />

Gymnasialzeit auch das Studium mehr mit<br />

Kampf- als mit Denksport verbrachten.<br />

Die Kunst, an überfüllten Unis erfolgreich<br />

zu daten, besteht umso mehr darin, nicht<br />

auf Etikettenschwindel reinzufallen. Wir<br />

haben tatsächlich mal zehn Euro Eintritt für<br />

eine Sportler-Party ausgegeben, die sich<br />

letztendlich als zu Marketingzwecken<br />

getarnte Pharmazeuten-Party entpuppte.<br />

Die sind bekanntermaßen auch nicht ohne,<br />

allerdings wenig sexy, zumindest ohne die<br />

Ergebnisse der privaten Laborexper<strong>im</strong>ente.<br />

Später wussten wir <strong>im</strong>merhin, warum die<br />

Drehbuchschreiber unsere liebsten Teenager-Serien<br />

ab Staffel vier mit Psychosen,<br />

ungewollten Schwangerschaften und<br />

Drogenmissbrauch geißelten.<br />

Interessanterweise haben sich alle<br />

Klischees, die das Date-Verhalten von<br />

Studenten betreffen, über die Jahre<br />

ebenso wenig verändert wie die tollen<br />

Traumbilder, die uns amerikanische<br />

Teenager-Serien verkaufen. Im August<br />

1968 resümierte der SPIEGEL die<br />

groß angelegten Studie »Studenten-<br />

Sexualität« (erschienen bei Rohwolt)<br />

folgendermaßen: 1. »Studenten, die oft<br />

lieben, haben früh damit begonnen,<br />

sind schwach in Mathematik, trinken<br />

mehr und rauchen stärker als andere.«<br />

2. »Studentinnen, die in Berlin leben, lieben<br />

lieber als die in Tübingen. Kommilitoninnen,<br />

die politisch links stehen, sind erfahrener als<br />

andere Mädchen.« Und 3. »Wer Technik<br />

oder Theologie studiert, lebt meist enthaltsamer<br />

als Hochschüler, die sich mit Volkswirtschaft<br />

oder Pädagogik beschäftigen.«<br />

Das Studium ist wirklich die spannendste<br />

Zeit, die wir unterhalb der 30 erleben. Ich<br />

zumindest verließ die Uni übermotiviert<br />

und hatte an das Danach ganz große Erwartungen.<br />

Noch heute denke ich gern an<br />

<strong>im</strong>provisiertes Paaren in hellhörigen Mini-<br />

WGs, an min<strong>im</strong>ales Schlafpensum in dunklen<br />

Prüfungsphasen und max<strong>im</strong>ales Ausreizen<br />

jeder Packung 30-Cent-Tomatensoße. Wenn<br />

heute amerikanische Teenager-Serien anlaufen,<br />

schalte ich erst ab Staffel 4 ein. Wenn<br />

auf die poplige Pubertät endlich das pralle<br />

Leben folgt: Poolpartys, Partnertausch<br />

und Prachtkerle mit<br />

Prollschlitten.<br />

Brad Shaw<br />

4/2013 streifzug 17


STADTGESPRÄCH<br />

Ein Freilichtmuseum<br />

Gießen ist schön! Glauben Sie nicht? Dann kommen Sie mit uns auf die spannenden<br />

Streifzüge durch die Stadt. Das neue Programm mit vielen unterschiedlichen Stadtführungen<br />

liegt ab sofort in der Tourist-Information am Berliner Platz bereit.<br />

Bismarcks Blick und bezaubernde Botanik,<br />

Gailsche Gigantik und gußeiserne Gießkannen,<br />

karge Konversionsflächen und klotzige<br />

Kugeln, schmackhafte Suppenwürfel und<br />

schaurige Schrumpfköpfe... Das sagt Ihnen<br />

nichts? Diese kleinen Denkmäler und stillen<br />

Wahrzeichen kennen Sie nicht? Dann wird’s<br />

aber Zeit! In unzähligen Stadtrundgängen<br />

und Führungen bietet das Tourismusbüro<br />

ausreichend Gelegenheit, die Schönheit unserer<br />

Stadt zu entdecken.<br />

Wenn ab März die neue Saison »Gießen zu<br />

Fuß« mit den öffentlichen Stadtführungen<br />

beginnt, liegen hinter Daniela Ruth, Leiterin<br />

der Tourist-Information, und den zahlreichen<br />

Mitarbeitern, die das neue Programm vorbereitet<br />

haben, arbeitsreiche Wochen der<br />

Planung. Denn auch für 2013 haben sich<br />

kundige Menschen Gedanken gemacht,<br />

mit welchen Themen sie nicht nur die vereinzelten<br />

Touristen für diese Stadt interessieren,<br />

sondern auch den Bewohnern Gießens ihre<br />

eigene Umgebung aus spannenden und vielleicht<br />

ganz neuen Perspektiven zeigen<br />

können.<br />

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Nach<br />

zwei Semestern Studium in Gießen stellt sich<br />

plötzlich elterlicher Besuch ein und will nun<br />

endlich die Lage be<strong>im</strong> Nachwuchs erkunden.<br />

Was tun? Außer Hörsaal und Kneipe<br />

noch nichts gesehen? Wie zeigt man die<br />

Stadt, in der man, frei nach dem Ikea-Slogan,<br />

schon seit über einem Jahr nicht nur wohnt,<br />

sondern vielleicht auch lebt. Wohin also,<br />

wenn der Eindruck, den Gießen über seine<br />

Ausfallstraßen oder dem schon länger wegen<br />

Sanierungsmaßnahmen in Baustelle befindlichen<br />

Bahnhof vermittelt – eine ziemliche<br />

Ödnis – nicht als schockierendes Erlebnis<br />

anhalten soll? »Da können wir sicher abhelfen«,<br />

verspricht Ruth. Denn dieses<br />

Szenario tritt <strong>im</strong>mer wieder ein, wenn in<br />

ihrem Büro das Telefon klingelt und sich<br />

Menschen hilfesuchend an die Mitarbeiter<br />

wenden. Ruth empfiehlt, sich mit ein paar<br />

praktischen Informationsbroschüren und der<br />

Orientierungskarte zur Innenstadt ausrüsten<br />

zu lassen – oder sich gleich anzumelden zu<br />

einer der ganzjährig buchbaren Spazierführungen<br />

»Gießen für Gruppen«.<br />

»Gießen historisch«<br />

traditioneller Auftakt<br />

Für einen Unkostenbeitrag je nach Thema<br />

und Dauer der Rundgänge zeigen erfahrene<br />

Stadtführer historische und neue Sehenswürdigkeiten.<br />

Das Programm für 2013 erzählt in<br />

einzelnen thematischen Führungen nicht nur<br />

von den augenfälligen Attraktionen, sondern<br />

bietet auch spezielle Events wie Mitmachaktionen<br />

<strong>im</strong> Mathematikmuseum, lukullische<br />

Verlockungen (be<strong>im</strong> Trüffel- oder, rustikaler,<br />

dem Bierseminar mit Verkostung), Vorträge in<br />

historischen Kostümen, Bootsrundfahrten auf<br />

der Lahn und vieles mehr. Auch für die<br />

kleinen Erkunder gibt es ein buntes Angebot,<br />

um die Stadt kindgerecht zu erobern.<br />

Die Führungen sind überraschend, unterhaltsam,<br />

lehrreich und meist zudem amüsant! So<br />

findet auch der spontane Gießen-Besucher<br />

also ausreichend Möglichkeiten, sein<br />

touristisches Interesse zu befriedigen. Doch<br />

was empfiehlt die Gießen Marketing den<br />

Bewohnern, die die Stadt eigentlich schon<br />

ganz gut kennen?<br />

»Neu sind u. a. der Spaziergang ›Vom<br />

Unteren Hardthof zum Bismarckturm‹, ein<br />

Rundgang durch den ältesten <strong>Gießener</strong><br />

Stadtteil Wieseck oder eine Busfahrt zu<br />

den Stationen der <strong>Gießener</strong> Garnisonsgeschichte«,<br />

sagt Ruth über das aktuelle<br />

Programm, das traditionell mit dem Klassiker<br />

»Gießen historisch« offiziell am 23. März<br />

startet. Die versierte Kunsthistorikerin<br />

Dagmar Klein führt bei dieser Veranstaltung<br />

durch den historischen Stadtkern Gießens<br />

und empfiehlt sich, laut Tourismus-Büro,<br />

allen, »die erste Bekanntschaft mit der Stadt<br />

und ihrer Geschichte machen wollen.«<br />

Den Interessierten wird <strong>im</strong> Burgmannenhaus<br />

an einem Modell ein Überblick über die<br />

Stadtstruktur gegeben, Kirchenturm und die<br />

Marktlauben am Brandplatz werden inspiziert,<br />

bevor es über Zeughaus und Neues<br />

18 streifzug 4/2013


STADTGESPRÄCH<br />

Fotos: Schepp<br />

STADTFÜHRUNGEN<br />

IM APRIL:<br />

14. April, 15 Uhr:<br />

3<br />

TIPPS<br />

Die Architektur der 50er Jahre – Stilmerkmale<br />

und städtebauliche Aspekte<br />

Die typische Nachkriegsarchitektur der 50er Jahre hat auch das Stadtbild<br />

des stark zerstörten Gießen maßgeblich geprägt: Ob Alte UB,<br />

Dörmann-Hochhaus, Dachcafé oder Blumen Corso – an vielen Ecken<br />

der Stadt finden sich Merkmale dieses Baustils. Die Spaziergänger<br />

werden in die Zeit von Wiederaufbau und Pulverkaffee am Nierentisch<br />

entführt. Treffpunkt: Stadtkirchenturm, Kirchenplatz;<br />

Teilnahme: 3 Euro, ohne Voranmeldung; Dauer: ca. 2 Std.<br />

Schloss weiter durch den Botanischen Garten und schließlich zum<br />

Theater geht; der Rundum-Service kann auf Wunsch auch das Liebig-<br />

Denkmal <strong>im</strong> Stadtpark einschließen. Mit diesem Auftakt ist man<br />

bestens gerüstet für die folgenden speziellen Führungen, die die Stadt<br />

bis zum Dezember anschaulich machen werden. Die Stammgäste<br />

warten bereits darauf, dass sie sich einer der rund 100 Stadtführungen<br />

anschließen dürfen. Die Themenvielfalt bietet schließlich für nahezu<br />

jedes Interesse und jeden Geschmack etwas; wissenschaftliche Themen<br />

werden kenntnisreich vermittelt und auch das Ausprobieren und<br />

Selbermachen steht bei vielen Führungen <strong>im</strong> Vordergrund. »Es gibt<br />

<strong>im</strong>mer eine große Schnittmenge bei den zielgruppenorientierten<br />

Themen, denn man will die Leute generell interessieren.«<br />

Stadtrundgang zur Nachkriegsarchitektur<br />

ist einer von Ruths Favoriten<br />

Einer der Favoriten von Ruth ist der Stadtrundgang zur Nachkriegsarchitektur<br />

in Gießen, zu dem auch ein schmuckes kleines Bändchen<br />

mit dem Titel »Kurven, Raster, Solitäre« vor einigen Jahren erschien.<br />

»Gießen ist ein Freilichtmuseum der 50er und 60er Jahre«, bemerkt<br />

sie und legt einem ans Herz, sich gründlich über die architektonischen<br />

Überbleibsel und die Geschichten dieser Zeit zu informieren.<br />

»Es gibt so viele schöne Ecken«, man müsse sie nur gezeigt bekommen.<br />

»Wir wollen die Stärken unserer Stadt in das Bewusstsein der<br />

hier lebenden Menschen rücken«, lautet daher das Credo.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt sind in diesem Jahr natürlich die Führungen<br />

und Veranstaltungen zum 200. Geburtstag des Vormärz-Autors Georg<br />

Büchner, gleichzeitig literarisches Aushängeschild der Stadt. In die<br />

zahlreichen Veranstaltungen, die in ganz Hessen zu Ehren des berühmten<br />

Dramatikers stattfinden, reihen sich auch die Stadtrundgänge<br />

in Gießen ein. Den Auftakt macht am 24. März eine »Frühschoppen-<br />

Lesung« mit Vespermahl auf Burg Gleiberg. Doch das ganze Jahr<br />

begleiten Büchner-Interessierte Spaziergänge zu den Orten, die in<br />

Gießen die Spuren des gesellschaftskritischen Revolutionärs und<br />

Verfassers des »Hessischen Landboten« aufweisen.<br />

Und auch wenn wir wissen, wie unglücklich der junge Georg<br />

Büchner in seinen zwei Semestern in Gießen war, vielleicht fehlten<br />

ihm damals bloß die Stadtrundgänge, um die wahren Schönheiten<br />

der kleinen Universitätsstadt an der Lahn zu erkennen ...<br />

Sabine Wolfrum<br />

20. April, 15 Uhr:<br />

Auf den Spuren der Amerikaner –<br />

60 Jahre US-Amerikaner in Gießen. Was bleibt?<br />

Nicht nur Panzer und McDonald’s haben die amerikanischen Streitkräfte<br />

in die Stadt gebracht – wussten Sie z.B., dass es ein kleines<br />

Kino mit englischsprachiger Filmauswahl gab oder wie es sich in den<br />

»Housing Areas« der »Amis« wirklich lebte? Dies kann man u.a. in<br />

einem etwa 2,5 km langen Rundgang erfahren. Treffpunkt: Eingang<br />

der Volkshalle/Miller Hall, Grünberger Straße; Teilnahme: 3 Euro,<br />

Anmeldung bei der Tourist-Information; Dauer: ca. 2 Std.<br />

27. April, 15 Uhr:<br />

Burschen, Büchner & Co.<br />

Literarischer Stadtspaziergang durch Gießen<br />

<strong>im</strong> Vormärz<br />

Die revolutionäre Flugschrift »Hessischer Landbote« verfasste Georg<br />

Büchner als Student in Gießen unter Mithilfe seiner Mitstreiter aus<br />

Mittelhessen auf der Badenburg, und ist damit unwiderruflich mit der<br />

Stadtgeschichte verknüpft. Was Büchner weiterhin antrieb, Weltliteratur<br />

wie »Woyzeck« oder »Dantons Tod« zu erschaffen, erfahren<br />

Sie hier. Treffpunkt: Altes Schloss, Brandplatz; Teilnahme: 5 Euro,<br />

ohne Voranmeldung; Dauer: 1,5 – 2 Std.<br />

Foto:Schepp<br />

4/2013 streifzug 19


ampenlicht<br />

<strong>OK</strong> <strong>KID</strong>:<br />

Debütalbum der<br />

»Exil-<strong>Gießener</strong>«<br />

Am 5. April erscheint nach den EPs »Elektrisch« und »Grau« das erste richtige Album von<br />

Jonas Schubert, Raffael Kühle und Moritz Rech. Die aus Gießen stammende Formation<br />

<strong>OK</strong> <strong>KID</strong> – vormals Jona:S – hat sich für die 13 Songs auf der gleichnamigen Platte Zeit<br />

genommen und beweist, dass sie sich musikalisch unglaublich weiterentwickelt hat. Unser<br />

Mitarbeiter Nikolai Fritzsche hat die Band <strong>im</strong> »Hostel Weltempfänger« in ihrer Wahl-<br />

He<strong>im</strong>at Köln-Ehrenfeld getroffen.<br />

20 streifzug 4/2013


RAMPENLICHT<br />

Schön, dass ihr euch Zeit genommen habt,<br />

obwohl ihr momentan intensiv für eure Tour<br />

mit dem »Fourabend«, der Newcomer-<br />

Konzertreihe eures Labels Four Music, probt.<br />

Ist bei Proben eigentlich jemand von der<br />

Plattenfirma dabei?<br />

Kühle: Nein, nie.<br />

Wie zeigt ihr dem Label<br />

dann, dass ihr vorankommt?<br />

Schubert: Für viele Leute<br />

klingt Major-Label nach<br />

kompletter Kontrolle, man<br />

macht nur das, was die Plattenfirma sagt. Wir<br />

haben das Album selbst aufgenommen, mit<br />

unseren Produzenten Robert Koch und Sven<br />

Ludwig und haben uns die beiden ausgesucht.<br />

Wir haben die Platte aufgenommen<br />

und abgegeben. Es wurde uns bei keinem<br />

Song reingeredet. Wir hätten die Platte auch<br />

so gemacht, wenn wir kein Major gehabt<br />

hätten. Natürlich mit weniger Geld. Aber<br />

vom musikalischen Ansatz her hat das Label<br />

keinen Einfluss genommen.<br />

Die Plattenfirma hat euch einfach einen<br />

Betrag gegeben und darauf vertraut, dass ihr<br />

gute Musik abliefert?<br />

Kühle: Im Prinzip, ja. Natürlich sind die<br />

daran interessiert, zu wissen, was mit dem<br />

Geld passiert. Deshalb kommen sie ab und<br />

zu vorbei und fragen: »Habt ihr neue Demos,<br />

die wir uns anhören können?« Dann gibt<br />

man ihnen Demos, und die sagen: »Ja, das<br />

ist geil.« Es gibt aber best<strong>im</strong>mt auch Verhältnisse,<br />

wo das anders abläuft.<br />

Schubert: Unser Label ist sehr künstlerfreundlich.<br />

Die haben uns unter Vertrag genommen,<br />

weil sie glauben, dass wir es gut machen,<br />

und nicht, weil sie einen Künstler prägen und<br />

für den Markt formen wollen. Die suchen<br />

sich Bands aus, von denen sie glauben,<br />

dass schon viel vorhanden ist und dass die<br />

logische Konsequenz ist, dass sie so weitermachen.<br />

Was anderes wäre für uns auch<br />

nicht infrage gekommen. Es wird auch auf<br />

jeden Fall ein zweites Album geben.<br />

Natürlich müssen wir jetzt verkaufen, aber<br />

der Druck ist ziemlich gering.<br />

Kühle: Wir wussten ja auch, wo wir hinwollten.<br />

Es gibt Künstler, die sagen: »Hauptsache<br />

Plattenvertrag«, ohne ein eigenes Profil zu<br />

haben. Bei uns war klar, in welche Richtung<br />

es gehen soll.<br />

Wenn das Angebot nicht gekommen<br />

wäre, hättet ihr die Platte mit selbst aufgetriebenem<br />

Geld gemacht?<br />

Schubert: Es gab mehrere Optionen. Wir<br />

hatten noch ein weiteres Angebot von einem<br />

Major-Label, das finanziell sogar besser war.<br />

»Es wurde bei keinem<br />

Song reingeredet«<br />

Das Bauchgefühl war aber bei Four besser.<br />

Gemacht hätten wir die Platte so oder so,<br />

aber das Label hilft uns natürlich, eine<br />

größere Öffentlichkeit zu erreichen. Wenn<br />

man die Öffentlichkeit schon hat, kann man<br />

eine Platte auch alleine machen. Das<br />

machen, gerade <strong>im</strong> Rap-Bereich, ja viele<br />

Künstler so. Man darf aber nicht denken, dass<br />

man sich nur einen<br />

Plattenvertrag sichern<br />

muss und dann alles von<br />

selbst läuft. Ein Vertrag ist<br />

kein Selbstzweck. Wir<br />

kennen viele Bands, die<br />

einen Vertrag hatten, aus denen aber nichts<br />

geworden ist. Danach waren die so demotiviert,<br />

dass sie nichts mehr herausgebracht<br />

haben.<br />

Apropos Charts: Deutscher Rap ist momentan<br />

extrem erfolgreich. Was haltet ihr zum<br />

Beispiel von Cro?<br />

Schubert: Respekt dafür, dass er mit solcher<br />

Musik so viele Leute erreicht. Das ist auf<br />

jeden Fall positiv für den deutschsprachigen<br />

Rap, auch wenn das nicht die Ästhetik<br />

unserer Musik ist. Vielleicht sind wir auch<br />

schon zu alt dafür. Aber er hat auf jeden Fall<br />

dazu beigetragen, das Image der Rap-Szene<br />

zu erweitern, die eben nicht nur aus schlecht<br />

gemachtem Straßenrap besteht, wie er zuletzt<br />

oft zu hören war.<br />

Cro ist ein Teil der Wiederauferstehung Stuttgarts<br />

als Hip-Hop-Stadt. Warum ist es bei<br />

euch Köln geworden?<br />

Kühle: Wir hätten auch nach Berlin oder<br />

Hamburg gehen können, aber Jonas wohnt ja<br />

schon seit einiger Zeit hier in der Gegend.<br />

Die Hauptsache war, dass wir endlich in<br />

einer Stadt wohnen. Wir waren fünf Musiker<br />

in fünf verschiedenen Städten und man kriegt<br />

einen Aggro, wenn du proben musst. Das<br />

wird logistisch alles irgendwann so scheiße,<br />

dass es der nächste zwangsläufieg Schritt war,<br />

alle in eine Stadt zu ziehen.<br />

Rech: Vor dem Umzug waren wir Proberaumnomaden<br />

und sind von Proberaum zu<br />

Proberaum getingelt. Wir<br />

hatten nie eine feste Base.<br />

Jetzt sind wir zum ersten<br />

Mal alle in einer Stadt.<br />

Wenn wir proben, müssen<br />

wir nicht erst alles aufbauen,<br />

sondern können direkt loslegen.<br />

Kühle: Im Nachhinein betrachtet war<br />

Köln der beste Schritt. Wir sind in einer<br />

Großstadt und haben das volle Angebot, aber<br />

es ist trotzdem klein genug, dass man Leute<br />

auch mal wiedertrifft, wenn man abends<br />

weggeht. Köln ist nicht so überladen wie<br />

Berlin.<br />

»Wir sind Wahl-Kölner<br />

und Exil-<strong>Gießener</strong>«<br />

Fühlt ihr euch schon in Köln zu Hause?<br />

Rech: Auf jeden Fall.<br />

Schubert: Wir sind eine Band aus Gießen,<br />

die in Köln wohnt. Zu Hause fühlen definitiv,<br />

aber es ist nicht unsere He<strong>im</strong>at.<br />

Was sagt ihr bei Konzerten: »Wir sind <strong>OK</strong><br />

<strong>KID</strong> aus Gießen« oder »Wir sind <strong>OK</strong> <strong>KID</strong><br />

aus Köln«?<br />

Schubert: Wir sagen gar nichts mehr<br />

(alle lachen).<br />

Warum?<br />

Schubert: Dass wir die Fahne für Gießen<br />

überall hochhalten, ist eh klar. Weil wir da<br />

groß geworden sind und da die erste Fanbase<br />

hatten, ist das unsere wichtigste Stadt. Aber<br />

die Platte ist komplett in Köln entstanden,<br />

und wir sind in Gießen nicht mehr <strong>im</strong> Alltag<br />

drin, da wäre es komisch, zu sagen:<br />

»Wir sind <strong>OK</strong> <strong>KID</strong> aus Gießen.« Auf der<br />

anderen Seite würde es uns auch komisch<br />

vorkommen, Köln zu sagen. Deswegen sagen<br />

wir gerade gar nichts.<br />

Rech: Wir haben es uns ausgesucht, in Köln<br />

zu wohnen, also sind wir Wahl-Kölner. Und<br />

Exil-<strong>Gießener</strong> (lacht).<br />

Wahl-<strong>Gießener</strong> wiederum erkennen <strong>im</strong><br />

Radio an der Postleitzahl »35398«,<br />

dass euer Song »Stadt ohne Meer« von<br />

Gießen handelt.<br />

Schubert: Genau. In dem Song geht es<br />

darum, wo wir herkommen. Die Stadt, aber<br />

auch die pulsierende Szene, die es damals <strong>im</strong><br />

Holzpalast-Umfeld gab, mit Zwohandbreit,<br />

der Kellercrew, Scid da Beat. Ein Grund, den<br />

Song zu machen, war auch, dass es noch<br />

keinen coolen Song über Gießen gibt.<br />

Kühle: Doch, »35398« von der Kellercrew<br />

(lacht).<br />

Schubert: Klar, st<strong>im</strong>mt. Von deiner alten<br />

Band.<br />

»Stadt ohne Meer« klingt für mich von allen<br />

Songs auf dem Album am meisten nach<br />

Jona:S. Ist das Absicht?<br />

Schubert: (zitiert aus dem Songtext) »Du<br />

riechst <strong>im</strong>mer noch nach<br />

gestern«, ja (lacht).<br />

Nein, es ist keine Absicht,<br />

aber es ist eben schon<br />

ein älterer Song, den die<br />

Leute von Konzerten<br />

auch schon länger kennen.<br />

»Stadt ohne Meer« sticht auf der Platte<br />

etwas raus. Der Rest ist ja schon eher ruhig.<br />

Kühle: Das st<strong>im</strong>mt. Es ist auf jeden Fall der<br />

gitarrenlastigste Song.<br />

Schubert: Uns hat mal ein Fan auf Facebook<br />

geschrieben: »Früher war eure Musik zum<br />

4/2013 streifzug 21


RAMPENLICHT<br />

Tanzen und Feiern, jetzt ist sie zum Nachdenken<br />

und Heulen.«<br />

Trifft es das für euch? Und wollt ihr das?<br />

Kühle: Das ist schon eine übertriebene<br />

Formulierung, aber ich kann schon nachvollziehen,<br />

wie das gemeint ist. Aber andererseits<br />

war ja vollkommen klar, dass wir solche<br />

Songs wie auf der »Elektrisch« nicht mehr<br />

machen würden. Davon wollten wir ganz<br />

klar weg.<br />

Warum?<br />

Kühle: Eine Partyspaßband zu sein, ist musikalisch<br />

und inhaltlich irgendwann vorbei.<br />

Einen Partysong machst du in einer Minute.<br />

Du brauchst einfach nur: (klopft mit der Faust<br />

einen gleichförmigen Beat auf die Stuhllehne)<br />

und irgendeinen spruchreifen Text drauf,<br />

mehr nicht. Darin liegt keine tiefere Befriedigung.<br />

Das ist schnell gemacht und inhaltlich<br />

nicht das, was wir mitteilen wollen.<br />

Schubert: Wobei Schnelligkeit und Partysong<br />

nicht automatisch einfache Musik bedeuten.<br />

Kühle: Ja, aber zum Beispiel einen Song wie<br />

»Steig ein« auf »Elektrisch« würden wir heute<br />

nicht mehr machen.<br />

Schubert: Nee, natürlich nicht.<br />

Rech: Oder »Oh Oh Oh«.<br />

Das war mein Lieblingssong<br />

von Jona:S.<br />

Schubert: Es ist doch auch<br />

für Leute, die uns als Band<br />

schon sechs Jahre kennen,<br />

schön zu sehen, dass wir uns weiterentwickeln,<br />

neue musikalische Einflüsse bekommen<br />

und die den Anspruch haben: Wir wollen –<br />

für uns – bestmögliche Popmusik machen. Es<br />

gibt <strong>im</strong>mer Leute, die sagen: Der Name<br />

»Jona:S« war viel cooler, die alte Version von<br />

»Mehr Mehr« – der einzige Song von »Elektrisch«,<br />

der es aufs neue Album geschafft hat,<br />

war geiler. Das ist aber völlig normal. Der<br />

Mensch mag Sachen, die er kennt, wenn sich<br />

das plötzlich ein bisschen verändert, wird es<br />

skeptisch beäugt. Aber wir sind ja jetzt keine<br />

anderen Menschen. Live wird es <strong>im</strong>mer noch<br />

ziemlich nach vorne gehen und sehr ekstatisch<br />

sein, daran wird sich nichts ändern.<br />

Kühle: Früher ist unsere Musik unter größerem<br />

Zeitdruck entstanden, dadurch waren<br />

die Songs musikalisch oft einfacher, weil es<br />

schnell gehen musste. Wenn man Zeit hat,<br />

kommen Sachen dabei raus, die vielleicht ein<br />

bisschen schwerer zu genießen sind.<br />

Die neue Version von »Mehr mehr« ist be<strong>im</strong><br />

ersten Hören tatsächlich ziemlich sperrig.<br />

Warum gefällt der Song euch so jetzt besser?<br />

Schubert: Nein, nicht besser. Aber …<br />

Kühle: Ich find’s schon besser.<br />

»Es geht nicht nur<br />

um Halligalli«<br />

<strong>OK</strong> <strong>KID</strong>: Moritz Rech, Raffael Kühle und Jonas Schubert.<br />

Schubert: Das ist mit der Zeit so passiert. Wir<br />

haben gedacht: Das ist ein starker Song, den<br />

wollen wir auf der Platte haben und dann so<br />

einbetten, dass er zur Platte passt. Da hätte<br />

dieser normale funky Hip-Hop-Groove überhaupt<br />

nicht funktioniert. Das ist der älteste<br />

Song auf dem Album, und ich würde auch<br />

heute so<br />

einen Text nicht mehr<br />

schreiben, weil er sehr<br />

einfach und gradlinig ist.<br />

Trotzdem wollten wir ihn<br />

definitiv mitnehmen. Dass<br />

er da nicht mehr so klingen kann wie vor vier<br />

Jahren, muss man uns nachsehen.<br />

Ihr habt euch seit »Elektrisch« stark verändert.<br />

Würdet ihr sagen, ihr seid eine<br />

melancholische Band?<br />

Schubert: Wenn du das sagst, würde ich es<br />

stehen lassen, aber wir würden das nie sagen.<br />

Nachdenklich, ja, aber nicht melancholisch.<br />

Die Texte sind nunmal Beobachtungen und<br />

handeln von dem, was wir in unserem Leben<br />

wahrnehmen. Wenn es dann um Party geht,<br />

heißt es halt nicht: »Hey ho, heute geht’s<br />

richtig ab, wir saufen uns schlapp.« Dann<br />

geht’s auch um die negativen Seiten daran,<br />

nicht nur um Halligalli.<br />

»2013 definitiv ein<br />

Konzert in Gießen«<br />

Aber trotzdem glaube ich<br />

nicht, dass wir eine melancholische<br />

Band sind,<br />

weil auch sehr viel Hoffnung<br />

auf der Platte ist.<br />

Immer dann, wenn es melancholisch zu werden<br />

droht, zieht es textlich wieder raus.<br />

Wenn ich merke, jetzt zieh ich mich gerade<br />

runter, kommt in der nächsten Zeile ein Wortspiel<br />

oder irgendwas, was einen wieder rauszieht.<br />

Aber klar: Wir sind eher eine nachdenkliche<br />

Band als eine … progressive<br />

Partykapelle mit positiven Texten.<br />

Alle Fotos: Braunbarth<br />

Trifft es pess<strong>im</strong>istisch besser?<br />

Schubert: Es gibt nur einen Song auf der<br />

Platte, der keine Hoffnung macht. »Alles oder<br />

nichts mehr«. Aber wenn das jemand anders<br />

sieht, ist das auch okay. Wir wollen den Leuten<br />

nicht vorschreiben, was sie bei einem<br />

best<strong>im</strong>mten Song zu denken haben. Die Texte<br />

sind eher Beobachtungen als Feststellungen,<br />

eher Fragen als Antworten.<br />

Eine Frage, die sich eure Fans in der He<strong>im</strong>at<br />

stellen, ist, wann sie euch das nächste Mal in<br />

Gießen zu sehen bekommen.<br />

Kühle: Definitiv 2013. Ob es be<strong>im</strong> Stadtfest<br />

wieder klappt, hängt vom Rahmen ab. Die<br />

Greenhill-Bühne wird es ja leider nicht mehr<br />

geben. Und zeitlich muss man natürlich auch<br />

schauen, ob es passt. Wir haben schon über<br />

30 Festivals diesen Sommer und dazwischen<br />

ist nicht mehr viel Platz.<br />

Was sind die Höhepunkte <strong>im</strong> Plan?<br />

Schubert: Das krasseste ist für uns als Hip-<br />

Hop-Fans das Splash, obwohl es nicht das<br />

größte Festival ist, das wir spielen.<br />

Rech: Wir dürfen es sogar<br />

eröffnen und spielen am<br />

Freitag als erster Act. Das<br />

ist schon besonders.<br />

Kühle: Aber auch Hurricane<br />

und Southside.<br />

Schubert: Oder Frauenfeld, das größte<br />

Schweizer Festival, wo Wu-Tang-Clan und<br />

Snoop Dogg kommen. Unser Booker hat sich<br />

echt den Arsch aufgerissen, dass wir bei vielen<br />

Festivals dabei sind. Wir spielen in diesem<br />

Jahr fast 70 Auftritte. Nikolai Fritzsche<br />

22 streifzug 4/2013


MEDIATHEK<br />

Klick-Sparer<br />

Diese App spart Klicks. hr3 hat seine Software für Smartphones<br />

und Tablets überarbeitet und liefert nun nett<br />

aufbereitete Informationen ohne lange Suche auf der<br />

Homepage. Neben Standardfunktionen wie die Programmübersicht<br />

(mit Fotos der Moderatoren), einem Livestream (in<br />

zwei unterschiedlichen Qualitätsstufen, um Datenvolumen zu<br />

sparen) oder die Playlist bieten die Radiomacher beispielsweise<br />

regionale Wetterinformationen, wie man sie aus dem Online-<br />

Angebot des Senders kennt. Dazu wählt man den nächstgelegenen<br />

aus zehn hessischen Orten aus und bekommt danach eine ordentlich<br />

auf bereitete Vorhersage. Die aktuellen Verkehrsnachrichten<br />

sind auch mit einem Klick auf dem Display und lassen sich notfalls<br />

noch schnell während einer Rotphase an der Ampel checken. Eine<br />

Übersicht der wichtigsten News aus Hessen und einen (Radio-)<br />

Wecker bietet die App für iOS und Android ebenfalls. Außerdem<br />

erhoffen sich die Frankfurter ein wenig<br />

Unterstützung ihrer Hörer: Sie können<br />

Fotos, Videos und Audioclips mit der<br />

App aufnehmen und diese gleich ins<br />

Funkhaus über tragen. Und wer die Musik<br />

der Welle nicht mag? Der findet das<br />

identische Konzept bei den anderen hr-<br />

Programmen von youFM bis hr4. http://<br />

goo.gl/Iazat<br />

kus<br />

Wegen Sort<strong>im</strong>entsbereini-gung<br />

viele Einzelstücke und<br />

Unikate stark reduziert.<br />

49,-<br />

Reinschauen lohnt sich!<br />

Freuen auf<br />

Herrenmagazin<br />

Hätten Herrenmagazin ihr neues Album »Das Ergebnis<br />

wäre Stille« einige Jahre früher produziert, würde es<br />

nun wohl heißen: Passt perfekt in die Zeit und pr<strong>im</strong>a<br />

neben Tomtes »Buchstaben über der Stadt« ins Plattenregal.<br />

Heute schreiben wir stattdessen: Solchen<br />

deutschen Indiepop – unaufgeregt, eingängig, hoffnungsvoll<br />

– hatten wir ja schon lange nicht mehr. Bei<br />

Tomte zuletzt. Seit ihrem Debüt »Atzelgift« wurden<br />

Herrenmagazin <strong>im</strong>mer ein bisschen verkannt: Besonders<br />

gerne als »Sauf- und Raufrabauken«, wie es <strong>im</strong> Presseheft<br />

zum neuen Album geschrieben steht. Gerecht wurde man ihnen<br />

damit nie. Den Musikern. Nicht den Rabauken. Aber nun dürfte es<br />

ohnehin vorbei sein damit, denn die neue Platte bietet kein<br />

Geschrammel, anregende Texte sowie ein aufgeräumtes Cover. Und<br />

wie Konzerte von Herrenmagazin inzwischen ablaufen, davon<br />

kann man sich am 24. April<br />

über zeugen, wenn die Hamburger<br />

Jungs <strong>im</strong> MuK auftreten.<br />

Wir freuen uns. Und<br />

wenn sich Thees Ulmann<br />

irgendwann wieder mit seiner<br />

Kapelle zusammensetzt, um<br />

ein Album herauszubringen,<br />

können wir dann frohlocken:<br />

Die neue Platte von Tomte<br />

passt best<strong>im</strong>mt ganz pr<strong>im</strong>a<br />

neben »Das Ergebnis wäre<br />

Stille« von Herrenmagazin. fd<br />

225,-<br />

990,-<br />

199,-<br />

525,-<br />

790,-<br />

4/2013 streifzug 23


Foto: ras<br />

Laser frei!<br />

Mit dem »Laserplaza« hat in Großen-Linden kürzlich die erste Lasertagarena der Region ihre<br />

Pforten geöffnet. Für sieben Euro pro Spiel und Spieler ist man zum Normalpreis dabei. Der<br />

streifzug hat sich Westen und Waffen umgeschnallt und für eine Viertelstunde den Redaktionsfrieden<br />

aufgekündigt. Christoph Agel und Florian Dörr erzählen von der »Schlacht in Linden«.<br />

Christoph: »Red Armed Christoph« lese ich<br />

auf dem Display, das meine rot leuchtende<br />

Weste ziert. Ich bin also Kämpfer »Rot« und<br />

obendrein bewaffnet. Das ist »Green Armed<br />

Florian« natürlich auch, und wir werden uns<br />

gleich gegenseitig abschießen. Weste und<br />

Hallenschuhe sitzen, die Knarre liegt gut in<br />

der Hand. Dann noch der obligatorische<br />

Kurzfilm mit der martialischen Instructor-<br />

St<strong>im</strong>me, und schon sind die Erinnerungen an<br />

die gerissene Hose be<strong>im</strong> Laser-Kampf vor<br />

über zehn Jahren in Prag vergessen. Die<br />

Bilder vom Schießstand be<strong>im</strong> Bund – noch<br />

länger her – ebenfalls. Wir betreten die<br />

schicksalhafte Halle, Florian geht links, ich<br />

rechts. Gleich schießen wäre langweilig, erst<br />

mal müssen wir uns verschanzen. Dafür<br />

gibt’s, wie ich sehe, jede Menge: diverse Reifenstapel<br />

oder Bauzäune mit Abdeckungen.<br />

Und in der Mitte ein Konstrukt zum Durchlaufen.<br />

Mit Schlitzen zum Durchschießen<br />

und Getroffen-werden. Es dauert nicht lange<br />

und ich sehe grüne Lichter, wie sie durch das<br />

Dunkel huschen. Feuer frei! Das denkt sich<br />

auch »Green Armed Florian« und hält drauf.<br />

»Hit« erklingt es aus meiner Weste, verdammte...<br />

– das geht ja gut los. Aber was<br />

sind schon ein paar Sekunden Schießunfähigkeit.<br />

Ich habe eine Viertelstunde, um mich<br />

zu revanchieren.<br />

Florian: Ich liebe es, wenn Pläne aufgehen.<br />

Mit Christoph den körperlich Größten <strong>im</strong><br />

Kollegenkreis heraussuchen und zum Duell<br />

auffordern. Das klingt für andere wie der<br />

heldenhafte Auftritt von David gegen Goliath,<br />

dabei stellt er doch nur ein umso größeres<br />

Ziel dar. Brillant! Nun sitze ich zufrieden hinter<br />

einer Tonne und ziehe nach meinem<br />

Treffer eine positive Zwischenbilanz: 1:0.<br />

Dass der Kollege längst hinter mir steht,<br />

werde ich erst gleich merken.<br />

Christoph: »Well done« klopft mir die St<strong>im</strong>me<br />

aus der Weste verbal auf die Schulter, als<br />

ich »Grün« erwische. Genau die kann<br />

24 streifzug 4/2013


BLICK IN DIE REGION<br />

übrigens, neben dem Frontaltreffer, auch erwischt<br />

werden, Vorsicht also? Quatsch, hier<br />

wird mit offenem Visier gekämpft. Jeder Unteroffizier<br />

würde mich<br />

Bruce Willis oder<br />

ein verwirrtes Reh?<br />

wahrscheinlich für dieses<br />

stümperhafte Rumgeballer<br />

fünf Stunden »Stube<br />

und Revier reinigen«<br />

lassen. Aber Spaß<br />

macht’s! Ich verschanze mich dann doch mal,<br />

und zack, hat er mich wieder. Vermutlich traf<br />

Kamerad »Green« gerade meine Waffe, das<br />

ist nämlich Achillesferse Nummer drei.<br />

Florian: Von seiner Vergangenheit bei der<br />

Bundeswehr hatte Christoph <strong>im</strong> Vorhinein<br />

nichts verraten. Ich wittere zwar Wettbewerbsverzerrung,<br />

bin aber nach meinem letzten<br />

Treffer wieder guter Dinge. Mein nächstes<br />

Manöver ist nichts Neues. Man kennt das aus<br />

dem Kino von Bruce Willis und Daniel Craig:<br />

Während des Hechtsprungs von einem Versteck<br />

zum nächsten – Zeitlupe wäre in dieser<br />

Einstellung selbstverständlich – liege ich quer<br />

in der Luft und halte den Abzug gedrückt. Jedenfalls<br />

fühlt es sich in meinem Kopf so an.<br />

Christoph dürfte der Anblick wohl eher an<br />

ein verwirrtes Reh erinnern, das ziellos in der<br />

Gegend herumirrt. »Hit«, schreit meine<br />

Weste und reist mich aus meinem Kopfkino.<br />

Für mich klingt das nach: Wettbewerbsverzerrung!<br />

Christoph: »Green« scheint<br />

das zentrale »Versteck« zu<br />

bevorzugen, ich verlagere<br />

mich nach rechts, gehe in<br />

die Hocke und ziele auf Grün. Treffer! Ich<br />

sehe ihn danach nicht, höre aber ein »Hit«<br />

und bin kurz außer Gefecht, während die<br />

Techno-Rhythmen wummern und Florian<br />

seinen nächsten »Schützengraben« wählt.<br />

Florian: Es sind kaum zehn Minuten vergangen,<br />

und ich pumpe wie ein Eichhörnchen.<br />

Keine Nerven für Weisheiten. Und keine Luft.<br />

Goliath ist flink wie ein<br />

Luchs. David tappst umher<br />

wie ein Maulwurf. Zu viele<br />

Tierassoziationen? »Hit«,<br />

brüllt mich die Weste an.<br />

Christoph scheint überall zu<br />

sein. Zwar können bis zu elf Spieler gleichzeitig<br />

in der 300 m² großen Halle die Jagd<br />

eröffnen, doch dürfte es dann etwas eng<br />

werden hinter den ganzen Reifen, den vielen<br />

Tonnen und den Bauzäunen, die sich zum<br />

Versteck eignen.<br />

Christoph: Bei der Suche nach Grün, dem<br />

Schießen und Verschanzen kommen mir zwei<br />

Gedanken: Ich weiß nicht, wie oft wer wen<br />

getroffen hat. Und ich habe keine Ahnung,<br />

wie lange wir uns schon duellieren. Zur Restzeit<br />

meldet sich die martialische St<strong>im</strong>me aus<br />

der Weste zu Wort, und ganz zum Schluss<br />

vermeldet sie: »Game Over.« Blut ist nicht<br />

geflossen, dafür Schweiß. Shake Hands, »Gut<br />

gekämpft« und der Blick auf Trefferquote und<br />

Scorerliste. Bin zufrieden, aber es ging ja sowieso<br />

»nur um Kampf«, nicht um Wettkampf.<br />

Florian: Zieht man von Christophs Punktzahl<br />

den verhe<strong>im</strong>lichten Bundeswehr-Bonus, die<br />

Vorerfahrung in Prag,<br />

die größere Lebenserfahrung<br />

und das reichhaltigere<br />

Frühstück ab,<br />

liegen wir ungefähr<br />

gleichauf. Man muss<br />

das Ergebnis nur richtig interpretieren. Den<br />

Statistikbogen nehme ich trotzdem gerne an<br />

Die Waffe ist Achillesferse<br />

Nummer drei<br />

mich, nicht dass er in der Redaktion die Runde<br />

macht. Florian Dörr/Christoph Agel<br />

»Wiesn-Gaudi«<br />

Vom 20. bis zum 30. April geht es auf der Mockswiese in Watzenborn-Steinberg wieder<br />

zünftig zu. Drei Wiesnhitnächte und die Schürzenjäger sind die Highlights auf der Wiesn.<br />

Nächste Runde für die Wiesn-Gaudi: Zum fünften Mal steigt auf der<br />

Watzenborn-Steinberger Mockswiese vom 20. bis 30. April das<br />

Licher-Wiesnfest. Wieder mit den Schürzenjägern, die 2012 einen<br />

absoluten Sahne-Auftritt hinlegten, und diesmal mit drei FFH-<br />

Wiesnhitnächten. »Urgestein« Antonia, Mickie Krause, T<strong>im</strong> Toupet<br />

und die Partyvögel (Foto) sind dabei – um nur einige der St<strong>im</strong>mungsgranaten<br />

zu nennen, die <strong>im</strong> rappelvollen Zelt den Bär zum<br />

Steppen bringen. Und – Brüderle hin oder her – Wiesnzeit ist<br />

Dirndlzeit. Am ersten Sonntag (21. April) werden sich die Damen<br />

die Ehre geben, die den Titel »Miss Dirndl« tragen möchten. Im<br />

vergangenen Jahr schon ein echter Hingucker, dürfte auch diesmal<br />

wieder einiges fürs Auge geboten werden. Die Top Ten der Bewerberinnen<br />

werden auf der Bühne stehen. 2012 war natürlich<br />

auch noch Geschicklichkeit, Cleverness und Spontanität gefragt.<br />

Schaun mer mal, welch schweren Prüfungen sich die Macher<br />

diesmal ausgedacht haben. Elf Tage Wiesn bieten darüber hinaus<br />

Biergarten, Vergnügungspark, Ballonglühen, »Pohlhe<strong>im</strong> singt« und<br />

Modenschau... Und die Organisatoren von der Firma Bill und der<br />

Licher Brauerei stellen sogar – zusätzlich zum Zelt – eine Almhütte<br />

mit bis zu 170 Sitzplätzen auf. Na dann, aufi geht’s!<br />

agl<br />

4/2013 streifzug 25


UNTERWEGS<br />

»Ritterkeller«<br />

Burg Staufenberg · Burggasse 10 · 35460 Staufenberg · Telefon 06 406/3014020 · www.burg-hotel-staufenberg.com<br />

»Zarte Brust vom Schnabeltier auf Bira-<br />

Knollenfrucht-Gemüse mit lauwarmen<br />

roten Krautspänen und Mandeltunke«, steht<br />

in akkurater Schrift auf der festlichen Menükarte.<br />

Sie wissen nicht, was das ist? Mit viel<br />

Fantasie kann man’s erraten: »Rosa gebratene<br />

Entenbrust auf Birnen-Sellerie-Ragout<br />

mit lauwarmen Rotkohlsalat und Mandelsauce.«<br />

Das ist nur einer von mehreren<br />

möglichen Gängen, die <strong>im</strong> »Ritterkeller«<br />

auf der Burg Staufenberg stilecht be<strong>im</strong> mittelalterlichen<br />

Mahl serviert werden. Ostersonntag<br />

ist es wieder so weit: »Dann wird<br />

Gaukler Rasputin den Gästen mittelalterliche<br />

Tischmanieren beibringen«, versichert<br />

Hotel-Direktorin Cornelia-Germaine<br />

Sebald. Rund 100 Personen finden am<br />

Abend Platz bei diesem rustikalen Burgenschmaus<br />

in vier Gängen – Schnabernack<br />

und Gaukeley sind <strong>im</strong> Preis von 39,50 Euro<br />

inbegriffen, eine Tisch reservierung ist<br />

empfehlenswert. Und keine Sorge: Es geht<br />

zivilisiert zu bei dieser Tafeley – hier muss<br />

keiner Knochen hinter sich werfen!<br />

26 streifzug 4/2013<br />

Fotos: Schwarzmann<br />

Mit derartiger Erlebnisgastronomie hat sich<br />

der »Ritterkeller« weit über die Grenzen<br />

des Lahntals, auf das man von der Burg aus<br />

malerisch blickt, einen Namen gemacht.<br />

Sogar Popsängerin Bonnie Tyler hat hier<br />

kürzlich während ihrer Deutschland-Tour<br />

Station gemacht, zeigte sich vom historischen<br />

Weinkeller ganz besonders entzückt.<br />

Das Ambiente des Hauses, seit gut zehn<br />

Jahren in Besitz des Privathotel-Unternehmens<br />

von Dr. Rolf Lohbeck, der ein Faible<br />

für alte Gemäuer zu haben scheint, ist auch<br />

wirklich einmalig. Glänzend polierte Ritterrüstungen<br />

sowie allerlei martialische<br />

Waffen und Werkzeuge aus finsteren Zeiten<br />

sorgen für die angemessene Atmosphäre,<br />

die zum Genuss des rustikalen Ritterspießes<br />

passt. »Das ist der absolute Renner auf<br />

unserer Speisekarte«, versichert Sebald.<br />

Und: »Wir servieren ihn natürlich auch<br />

gern in einer vegetarischen Variante mit geschmortem<br />

Gemüse.« Die Fleischvariation<br />

bietet eine saftig gegrillte Mischung aus<br />

Rumpsteak- und Schweine filetwürfeln,<br />

dazu werden aromatische Rotwein-Charlotten<br />

und gebratene Kartoffeln gereicht<br />

(17,90 Euro).<br />

Auch wenn das Altbewährte wie Rumpsteak,<br />

Lamm- und Wildschweinrücken bei<br />

den Gästen <strong>im</strong>mer gut ankommt, sind<br />

Restaurantleiter Michael Vogler und<br />

Küchenchef Eugen Klamm stets bemüht, für<br />

neue kulinarische Erlebnisse zu sorgen. So<br />

werden ab dem 7. April unter dem Motto<br />

»Frühlingserwachen« leichte Gerichte<br />

offeriert, und vom 15. bis 21. April hat die<br />

Küche eine Ostalgie-Woche ausgerufen.<br />

»Die Idee dazu hatte unser Restaurantleiter«,<br />

erzählt Sebald: »Bei einer Reise in<br />

Ostdeutschland hat er sich ein Jägerschnitzel<br />

bestellt – und bekam panierte<br />

Jagdwurstscheiben serviert.« Die Verblüffung<br />

war natürlich groß. Mal sehen und<br />

pro bieren, mit welchen Speisen der Koch<br />

die Gäste noch zu überraschen weiß.<br />

Für Familienfeiern aller Art gibt’s <strong>im</strong> weitläufigen<br />

Haus selbstverständlich die<br />

passenden Räumlichkeiten. Und sobald die<br />

ersten Sonnenstrahlen locken, werden<br />

Tische und Stühle nach draußen gestellt,<br />

um auf der Terrasse das wunderbare<br />

Panorama zu genießen. Für durstige Kehlen<br />

empfiehlt sich ein frisch gezapfter Gerstensaft<br />

aus der Landskron Brauerei in Görlitz.<br />

Und wer ein wenig zu tief ins Glas geschaut<br />

hat, kann sein Haupt in einem der<br />

34 Hotelz<strong>im</strong>mer betten. Denn die Straßen<br />

von und zur Burg Staufenberg sind ziemlich<br />

steil!<br />

Marion Schwarzmann<br />

Im Überblick<br />

Sitzplätze: 100 <strong>im</strong> Ritterkeller,<br />

20 <strong>im</strong> Weinkeller<br />

Küche: Handfeste Gerichte auf<br />

gehobenem Niveau<br />

Spezialitäten: Mittelalterliche<br />

Ta f e l e ye n , r u s t i k a l e r R i t t e r s p i e ß<br />

Öffnungszeiten: Täglich von<br />

12 bis 22.30 Uhr (nachmittags<br />

k l e i n e S p e i s e k a r t e )<br />

Küche ★★★✩<br />

Ambiente ★★★★<br />

Service ★★★✩<br />

Preise U U U


UNTERWEGS<br />

… Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis<br />

Viebrock-Werke und Preisverleihung<br />

Der Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis rückt nun zum sechsten Mal die für das Theater so wichtige<br />

Kunstgattung Bühnenbild in die öffentliche Aufmerksamkeit und schließt eine Lücke in der Landschaft<br />

der deutschen Kulturpreise. Ausgezeichnet wird die international anerkannte Bühnen- und Kostümbildnerin<br />

sowie Regisseurin Anna Viebrock am 14. April <strong>im</strong> Stadttheater Gießen. Geehrt werden in<br />

aller Regel Bühnenbildner, die in ihren Arbeiten die Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst<br />

kreativ einfließen lassen – ganz <strong>im</strong> Sinn des künstlerischen Erbes des aus Gießen stammenden Malers,<br />

Bühnenbildners und Oscar-Preisträgers Hein Heckroth (1901 - 1970). Verliehen wird außerdem der mit<br />

2500 Euro dotierte Förderpreis, den die Stadt Gießen zur Verfügung stellt. Dieser geht an die Bühnenund<br />

Kostümbildnerin Dorothée Curio aus Berlin. Am 13. April (17 Uhr) stellt die 62-jährige Frankfurterin<br />

Viebrock, die schon mehrfach als Bühnenbildnerin sowie Kostümbildnerin des Jahres ausgezeichnet<br />

wurde, einige ihrer Werke in der Kunsthalle Gießen am Berliner Platz aus.<br />

… Marktplatz der Projekte<br />

Zwischen den Zeilen eines Künstlerschaffens<br />

Ein Kunstwerk. Mal hängt es, mal steht es. Doch wie kam es dazu? Was kam davor? Und was danach?<br />

Was wird klammhe<strong>im</strong>lich in den Ecken eines Künstlerateliers versteckt, weil es melancholisch<br />

an einen Weg erinnert, aber doch zu phrasenhaft für einen Diskurs scheint? Ein Teil dieses Gehe<strong>im</strong>nisses<br />

wird nun gelüftet. Unfertig, roh und ganz persönlich zeigen sich am 7. April um 17 Uhr <strong>im</strong><br />

Kiosk des Neuen Kunstvereins Gießen ungeschliffene Diamanten verschiedenster Kunstschaffender.<br />

»Im Verlauf eines Studiums, eines Künstler- oder Nichtkünstlerlebens häufen sich Materialien, vielleicht<br />

auch nur noch dünnblättrige Erinnerungen an, das ein großes Werk hätte werden können,<br />

wenn da nicht – ja, was ist eigentlich dazwischengekommen?«, fragen die Verantwortlichen dieses<br />

außergewöhnlichen Projekts, wo Patenschaften für Schubladenarbeiten übernommen und das Wort<br />

Projekt gestrichen wird. »Rudi’s Resterampe« ist ein Zwischenspiel in der Intermezzo-Reihe des<br />

Neuen Kunstvereins an der Licher Straße. Initiiert und organisiert ist diese Schatzsuche in Künstlertruhen<br />

von Florian Seel und Kathrin Hylla. Wer weiß, welche Schmuckstücke auf dem Weg liegen.<br />

… auf dem Mittelaltermarkt<br />

Tavernenspiel und Musik aus alten Zeiten<br />

Bereits <strong>im</strong> vierten Jahr in Folge findet vom 12. bis 14. April ein Mittelaltermarkt in der Klosterruine Schiffenberg<br />

statt, bei der die Macher in vergangene Zeiten entführen. Höhepunkte sind das Tavernenspiel und das<br />

Konzert der Gruppe Triskilian am Samstag. Rund um die Klostermauern beziehen 40 historische Lager mit<br />

über 300 Zelten und 600 Teilnehmern Quartier. Sie sind in Epochen aufgeteilt. Die Veranstalter setzen vermehrt<br />

auf Optik: Wo in den vergangenen Jahren Security-Mitarbeiter die Torwache hielten, sind nun Ritter<br />

zu finden. Details wie Fackeln oder Feuerkörbe werten das Areal auf. Im Inneren können die Gäste an rund<br />

80 Ständen historisches Kunsthandwerk, Naturseifen, Gewandungen, Öle, Liköre und Schmuck erstehen.<br />

Tavernen locken mit typischen mittelalterlichen Getränken und historischen Speisen. Neu ist neben dem<br />

Markttaler, einer eigenen Währung, auch der Kloster-Met. Musikgruppen, Feuershows, Handwerks- und<br />

Falknervorführungen, Akrobatik und Schwertkämpfe bieten am Samstag und Sonntag ein außergewöhnliches<br />

Programm. Höhepunkt am Samstagabend ist das große Tavernenspiel, bei dem alle Mitwirkenden zur<br />

großen Abendshow auf die Bühne kommen. Außerdem ist eine historische Gerichtsverhandlung geplant.<br />

Am Samstag spielt zudem die Gruppe Triskilian, die in einem rauschenden Wirbel durch die Musik verschiedener<br />

Zeiten und Kulturen tanzt. Infos, auch zum Shuttle-Bus, unter www.schiffenberg-rockt.de.<br />

4/2013 streifzug 27


AUSLESE<br />

Solo und akustisch<br />

Die letzten Töne der »Eisheiligen Nacht« sind kaum verklungen, da<br />

packt Subway-to-Sally-Frontmann Eric Fish seine Akustikgitarre aus<br />

und begibt sich auf Tour mit seinem Projekt »Eric Fish & Friends«.<br />

Dabei setzt er eher auf die leisen Töne denn auf harten Rock.<br />

Am Freitag, 19. April, ist er mit seiner Band in der Stadthalle in<br />

Staufenberg zu hören. Beginn um 21 Uhr. Einlass um 19.30 Uhr. Die<br />

auf 350 Stück l<strong>im</strong>itierten Tickets sind an alle bekannten Vorverkaufsstellen<br />

oder auf generation-music-shop.de ab 19,80 Euro zu haben.<br />

GLANZ-<br />

LICHTER<br />

DES MONATS<br />

Kräutertag am Schiffenberg<br />

Am Sonntag, 28. April, informieren –<br />

nach dem großartigen Erfolg vom letzten<br />

Jahr – erneut rund 30 regionale<br />

und überregionale Aussteller auf dem<br />

Schiffenberg in Gießen über Kräuter<br />

und Anverwandtes. Selbst die mittelalterlichen<br />

Mönche wussten viel über<br />

Heil- und Gewürzkräuter. Dieses alte<br />

Wissen um die Kräuterkunde kann<br />

nun neu entdeckt werden. Der fünfte<br />

Kräuter-Erlebnistag bietet außerdem<br />

Vorträge, Führungen und Aktionen<br />

und findet von 10 bis 18 Uhr statt.<br />

Erwachsene zahlen 4 Euro.<br />

Vom MoMA ins MaMu<br />

Jo Niemeyer zählt<br />

zu den führenden<br />

Vertretern der<br />

Konkreten Kunst.<br />

Seine Bilder und<br />

Objekte wurden<br />

bereits in zahlreichen<br />

internationalen<br />

Ausstellungen<br />

gezeigt und sind<br />

in herausragenden<br />

Sammlungen wie<br />

der Pinakothek<br />

der Moderne in<br />

München oder<br />

der MoMA in<br />

New York vertreten.<br />

Ab dem<br />

27. März sind Teile<br />

aus Niemeyers<br />

Schaffen nun auch<br />

<strong>im</strong> <strong>Gießener</strong> Mathematikum<br />

ausgestellt.<br />

Der Besuch der Ausstellung, die bis zum 12. Mai<br />

läuft, ist <strong>im</strong> Eintrittspreis für das Mathematikum enthalten.<br />

Eine Nacht in »Big Apple«<br />

Ihr sucht den Hauch der Stadt, diesen gewissen Flair einer Nacht in »Big Apple« und alles<br />

hinterlegt mit dem Soundtrack eurer Allt<strong>im</strong>e-Favourites, genau diese Songs, die ihr alle<br />

schon ewig nicht mehr gehört habt, die aber <strong>im</strong>mer zeitlos gut waren? Das alles könnt ihr<br />

am Freitag, 5. April, <strong>im</strong> Scarabee erleben! Präsentiert vom Doppel-DJ-RatPack JES7ER &<br />

Senza Nome wird euch ein unvergesslicher Abend mit alten und neuen Klassikern geboten,<br />

den ihr so schnell nicht vergessen werdet! Ganz <strong>im</strong> Zeichen des Mottos erwartet euch jede<br />

Menge Apfelwein und -Saft als »Special Getränk«, und an der Kasse gibt es außerdem noch<br />

für jeden Besucher ein kleines Überraschungsg<strong>im</strong>mick.<br />

28 streifzug 4/2013


AUSLESE<br />

Rausch der Verwandlung<br />

Es wird eine rauschende Gala-Nacht in der Kongresshalle Gießen. Am 14. April<br />

treten dort ab 19 Uhr Deutschlands schillerndste Travestiekünstler Rainer Luhn,<br />

Mario Ecard, Larissa Tornado, Red Shoe Boys, Wanda Kay oder Dominique du Pont<br />

auf und wollen das Publikum verzaubern. Dominique du Pont ist die Grand Dame<br />

der Berliner Travestiewelt und besticht mit grenzenlosem Charme. Der einzigartigen<br />

Welt des Glanzes und Glitters begegnete sie zum ersten Mal in Wien. Seitdem<br />

begeistert Dominique du Pont nicht nur die Travestiewelt, sondern auch mit Auftritten<br />

in Film und Fernsehen. Ihr Zuhause ist, nach wie vor, das Theater, in dem sie<br />

mit Anmut, Grazie und Eleganz begeistert. Tickets gibt es an allen bekannten VVK-<br />

Stellen oder auf www.resetproduction.de ab 29,90 Euro.<br />

Pestpocken<br />

Seit mehr als 15 Jahren tourt die <strong>Gießener</strong><br />

Punkband Pestpocken mittlerweile quer<br />

über den Globus. Das letzte Konzert in<br />

aktueller Besetzung findet allerdings unter<br />

dem Motto »Wohnz<strong>im</strong>merkonzert« als<br />

Schlusspunkt einer neuntägigen Europa-<br />

Tour am 6. April ab 21 Uhr <strong>im</strong> AK44 in<br />

Gießen statt. Mit dabei sind die Senkrechtstarter<br />

Mirror Monkeys, die mit<br />

tollen Melodien und Ohrwürmern <strong>im</strong><br />

Midtempo aufwarten, und Frontex. Eine<br />

Band, bei der man sich um 30 Jahre zurückversetzt<br />

fühlt. Authentischer Deutschpunk<br />

der ersten Stunde, der mit fiesem<br />

Gesang und fast cleanen Gitarren die<br />

rauen Punk-Anfänge den 80er Jahre wieder<br />

zum Leben erweckt.<br />

Monsters auf Tour<br />

Am Dienstag, 16. April, gehen die Monsters<br />

of Liedermaching wieder auf Tour<br />

und es heißt: Die »Monsters« sind auf<br />

»Schnaps-&-Kekse«-Tour. Nach einem<br />

extrem erfolgreichen Jahr 2012 machen<br />

sich die sechs Liedermacher wieder auf,<br />

um voller Ironie, Leidenschaft und herzerfrischender<br />

Leichtigkeit aus dem Leben<br />

zu erzählen. Dabei setzen sie sich musikalisch<br />

auch in dieser Spielzeit keine<br />

Grenzen. Das Konzert beginnt um 20 Uhr<br />

<strong>im</strong> <strong>Gießener</strong> Jugendzentrum Jokus.<br />

D<br />

ie<br />

Saison der Livercheese Booth Corporation beginnt<br />

wieder. Am Samstag, 13. April, spielen die <strong>Gießener</strong> <strong>im</strong><br />

Irish Pub in der Walltorstraße ihre unvergleichlichen Interpretationen.<br />

Wer<br />

die Jungs dort nicht<br />

s e h e n k a n n h a t a m<br />

darauffolgenden<br />

Samstag die Gelegenheit,<br />

das Konzert<br />

der LBC <strong>im</strong> Molly<br />

M al o n e s I r i s h P u b<br />

in Marburg zu hören.<br />

Konzertbeginn<br />

j e w e i l s u m 21 U h r.<br />

Eintritt 5 Euro.<br />

4/2013 streifzug 29


VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />

Ihre Veranstaltungen in der<br />

Kongresshalle Gießen<br />

Veranstaltungen<br />

03.04. | Mittwoch | 14–17 Uhr<br />

Tag der älteren Generation<br />

Amt für soziale Angelegenheiten<br />

06.04. | Samstag | 10 Uhr<br />

First Contact Day 2013<br />

www.first-contact-day.de<br />

12./13.04. | Fr. und Sa. | 20.00 Uhr<br />

Abschlussbälle der Tanzschule Bäulke<br />

www.tanzschule-baeulke.de<br />

14.04. | Sonntag | 19.00 Uhr<br />

Die Galanacht der Travestie<br />

www.resetproduction.de<br />

26.04. | Freitag | 20.00 Uhr<br />

31. TANZ-GALA 2013<br />

www.tanz-giessen.de/TANZ-GALA<br />

02.05. | Donnerstag | 20.00 Uhr<br />

United Kingdom Ukulele Orchestra<br />

DTT Konzerte GmbH<br />

29.05. | Mittwoch | 14–18 Uhr<br />

Seminar »Aktuelles Steuerrecht«<br />

Arbeitskreis für Wirtschafts- und Steuerrecht<br />

www.aws-online.de<br />

30.05. | Donnerstag | 14–20 Uhr<br />

Hip-Hop- und Breakdance-Festival<br />

TSG Blau Gold<br />

1 MO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Die Verfolgung und<br />

Ermordung<br />

Jean Paul Marats<br />

19.30 Stadttheater<br />

Die Wanze<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent Tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

2 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

21.00 Monkeys<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Min<strong>im</strong>al Rock<br />

da House<br />

21.00 Irish Pub<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bastelworkshop<br />

14.00 Mathematikum<br />

3 MI<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Tag der<br />

älteren Generation<br />

Musik, Zauberei,<br />

Comedy mit<br />

Mathias Amstadt und<br />

Ingi Fett<br />

14.00 Kongresshalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Fantastic Holidays<br />

Schüler- und<br />

Studentenparty<br />

21.00 Admiral<br />

Music Lounge<br />

Salsa-Party<br />

21.00 Centralbar<br />

Beat’n’Bass<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Jakob’s Keenmen<br />

Jazz<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

Mac Frayman<br />

Amerikanischer Folk<br />

Rock/Grunge<br />

21.00 Irish Pub<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bastelworkshop<br />

14.00 Mathematikum<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Otto Pankok:<br />

Sinti Bilder 1931 – 1948<br />

Die politische<br />

D<strong>im</strong>ension in der Kunst<br />

Otto Pankoks. Vortrag<br />

von Kay-Hermann<br />

Hörster zur Ausstellung<br />

(22. März bis 12. Mai)<br />

19.00 Netanya-Saal<br />

4 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Kostprobe<br />

Lenz.Fragmente (UA)<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

22.00 Scarabée<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Ferien <strong>im</strong> Museum<br />

Familienführung:<br />

Gehe<strong>im</strong>nisvolle Nachrichten<br />

<strong>im</strong> Burgmannenhaus<br />

– Der Geschichte<br />

Gießens auf der Spur mit<br />

Kay-Hermann Hörster<br />

14.00 Oberhessisches<br />

Museum, Leib’sches<br />

Haus<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Dorena, My Education<br />

Postrock<br />

20.00 AK44<br />

Mac Frayman<br />

Amerikanischer Folk<br />

Rock/Grunge<br />

21.00 Irish Pub<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

Familientag<br />

13.00 Hessenhallen<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bastelworkshop<br />

14.00 Mathematikum<br />

5 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Freitag.Vier<br />

Die verliebte Wolke –<br />

Türkisches Märchen<br />

gespielt in deutsch<br />

und türkisch vom<br />

Blinklichter-Theater<br />

16.00 Stadtbibliothek<br />

Kinder der Sonne<br />

19.30 Stadttheater<br />

I wanna be loved by<br />

you (UA)<br />

Marylin. Das Kind in<br />

der Frau – Musiktheater<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Zumba-Fitness-Party<br />

19.30 Astaire’s<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Salsa-Party<br />

21.00 Café Amélie<br />

Party Tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

We Love Electro V.5<br />

22.00 Monkeys<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral<br />

Music Lounge<br />

Big-Äppler-Party<br />

22.00 Scarabée<br />

FÜHRUNGEN<br />

Wettenberg<br />

Das Holz- +<br />

Technik-Museum<br />

14.30 Holz- +<br />

Technik-Museum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Ewig Fröst und<br />

Vict<strong>im</strong>s of Classwar<br />

Metal<br />

20.00 AK44<br />

Ashes Of Pompeii,<br />

Amber, Akela<br />

Post-Rock/Posthardcore<br />

20.00 MuK<br />

Garden of Delight<br />

Celtic Rock/Pirate Folk<br />

21.00 Irish Pub<br />

Alsfeld<br />

Musical-<br />

Gourmet- Dinner<br />

19.00 Stadthalle<br />

Die großen 4 des<br />

deutschen Schlagers<br />

Die Paldauer,<br />

G.G. Anderson, Mary<br />

Roos, Charly Brunner<br />

und Tony Christie<br />

20.00 Hessenhalle<br />

Grünberg<br />

Powerhouse Swingtett<br />

Jazz<br />

20.30 Gaststätte<br />

Zum Bahnhof<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Bastelworkshop<br />

14.00 Mathematikum<br />

6 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Agrippina<br />

19.30 Stadttheater<br />

Hypnotic Poison<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Guinness Karaoke<br />

Mit Andy Pfälzer<br />

21.00 Irish Pub<br />

Rhythm and House<br />

22.00 Admiral<br />

Music Lounge<br />

Die große 90er Party<br />

22.00 Monkeys<br />

Bassculture<br />

Reggae mit Roots<br />

Heritage Sound System<br />

22.00 Café Amélie<br />

30 streifzug 4/2013


VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />

Dancing Devils<br />

in Angels Way<br />

22.00 Scarabée<br />

Electrified-Party<br />

Tech-Floor: Steph,<br />

Tobi Bolesta, Marc Wilker<br />

– Dupstep-Floor:<br />

Basspenetrors (Kara Boga<br />

& Der Jo), K-lone, Nemo<br />

23.00 MuK<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Allendorf/Lumda<br />

So ein Mist<br />

Hoffest<br />

11.00 Schulbauernhof<br />

Tannenhof<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

7.00 Rodhe<strong>im</strong>er Straße<br />

Buseck<br />

Floh- und Trödelmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Ferien <strong>im</strong> Museum<br />

Familienführung<br />

11.00 Altes Schloss<br />

Gewässerführung<br />

in Gießen<br />

Wehre, Eindeichungen<br />

mit Peter Eschke<br />

14.00 Klinkel’sche<br />

Mühle, Uferweg<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Pestpocken, Mirror<br />

Monkeys, Frontex<br />

Punk<br />

21.00 AK44<br />

Grünberg<br />

Oliver Müller und seine<br />

Egerländer Schmankerl<br />

20.00 Gallushalle<br />

Laubach<br />

Fourlaut<br />

A-cappella-Konzert<br />

17.00 ev. Stadtkirche<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

Buseck<br />

Busecker Spur-0-Tage<br />

10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

First Contact Day<br />

Star-Trek-Party. Mit<br />

Kostümprämierung,<br />

Galaxie-Disco-Party<br />

10.00 Kongresshalle<br />

SPORT<br />

Lollar<br />

13. <strong>Gießener</strong> Tanztage<br />

10.00 Bürgerhaus<br />

Gießen<br />

Basketball-Bundesliga<br />

LTi Gießen 46ers –<br />

BBC Bayreuth<br />

20.00 Sporthalle Ost<br />

WBU-Weltmeisterschafts-Boxkampf<br />

Andreas Sidon vs.<br />

Sheldon Hinton<br />

20.00 Hessenhallen<br />

7 SO<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Gießen<br />

Aufbruch in die Utopie<br />

Ausstellungsreise auf<br />

den Spuren einer<br />

deutschen Republik in<br />

den USA<br />

11.00 KiZ<br />

Rudis Resterampe<br />

Schatzsuche in Künstlertruhen<br />

mit Florian Seel<br />

und Kathrin Hylla<br />

17.00 Neuer Kunstverein<br />

Licher Straße<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Wir Besser-Esser<br />

Bühnenshow für die<br />

Familie mit Prof. Dr.<br />

Dietrich Grönemeyer<br />

11.00 Kongresshalle<br />

vorgestellt: Eisenstein<br />

11.00 Stadttheater<br />

Lucie Lauthals<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Ihre Version des Spiels<br />

19.30 Stadttheater<br />

König Ödipus<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Discofoxparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Otto Pankok:<br />

Sinti-Bilder 1931 – 1948<br />

Kuratorenführung<br />

15.00 Oberhessisches<br />

Museum<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Antik- & Trödelmarkt<br />

8.00 Hessenhallen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

Frühlingserwachen &<br />

Sport in der City<br />

13.00 Innenstadt<br />

Alsfeld<br />

Bundesschau Alpaka<br />

9.00 Hessenhalle<br />

Buseck<br />

Busecker Spur-0-Tage<br />

10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Flamenco für Kinder<br />

mit Alma Gitana<br />

Workshop für 6- bis<br />

10-Jährige (14.00 bis<br />

15.30 Uhr) und<br />

für 10- bis 17-Jährige<br />

(16.00 bis 17.30 Uhr)<br />

14.00 MuK<br />

Tanzcafé<br />

15.00 Astaire’s<br />

SPORT<br />

Lollar<br />

13. <strong>Gießener</strong> Tanztage<br />

11.00 Bürgerhaus<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Georg Büchner<br />

Gedenkjahre<br />

Die <strong>Gießener</strong> Auswanderungsgesellschaft<br />

von<br />

1834 – Eine Utopie der<br />

Büchnerzeit.<br />

Lichtbildervortrag von<br />

Dr. Ludwig Brake<br />

11.00 ZiBB<br />

8 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent Tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Feldatal<br />

Osterdisco mit DJ Lil K<br />

21.00 Feldatalhalle<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Seniorennachmittag<br />

15.00 Mathematikum<br />

9 DI<br />

BÜHNE<br />

Marburg<br />

Pelzig stellt sich vor…<br />

Kabarett mit<br />

Frank-Markus Barwasser<br />

20.00 Stadthalle<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

21.00 Monkeys<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Mehr als nur alte Akten<br />

Führung durch das<br />

Archiv der Stadt Gießen<br />

mit Dr. Ludwig Brake<br />

16.00 Rathaus, Foyer<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Beutelspachers Sofa<br />

Gast: Dr. Marc Zschiegner<br />

– Wie wird man<br />

guter Mathematiklehrer?<br />

19.30 Mathematikum<br />

10 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Salsa-Party<br />

21.00 Giramondi<br />

Beat’n’Bass<br />

22.00 Scarabée<br />

Erstiparty<br />

THM Fachschaft Bau<br />

22.00 Südanlage 6<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Sascha Sanorineos<br />

Akustik/Folk/Punk<br />

21.00 Irish Pub<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Die (bundes-)deutsche<br />

Justiz und das<br />

Dritte Reich<br />

Vortrag von Gerhard<br />

Fieberg <strong>im</strong> Rahmen der<br />

Ausstellung Verstrickung<br />

der Justiz in das<br />

NS-System 1933 – 1945<br />

14.00 Amtsgericht<br />

Immanuel Kant<br />

Vortrag von Dr. Hans-<br />

Peter Hauschild<br />

19.30 Pankratiusgemeinde<br />

11 DO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

Indiepassion mit<br />

DJ J<strong>im</strong>my<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Louis Fitz<br />

Irish Folk Musik<br />

21.00 Irish Pub<br />

Tiergestützte Therapie<br />

Dirk Großhaus<br />

Maler- und Lackierermeister<br />

Geprüfter<br />

Restaurator<br />

<strong>im</strong> Maler- und<br />

Lackiererhandwerk<br />

COELAN Balkon- und Terrassenbeschichtung<br />

Raum- und Fassadengestaltung<br />

Unsere Stärken:<br />

Breites Leistungsspektrum –<br />

Kreativität – Individualität<br />

Ich habe die Möglichkeit, die<br />

Vielseitigkeit des Berufes<br />

zu erlernen, da ich mit erfahrenen<br />

Kollegen zusammenarbeite.<br />

Nico Funk<br />

Auszubildender<br />

Telefon 0 64 04/6 15 79<br />

Weißenburgring 5 · 35415 Pohlhe<strong>im</strong>-Garbenteich<br />

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Restaurant<br />

Schlosskeller<br />

Peter und Frank Haas GbR<br />

Brandplatz 2 · 35390 Gießen<br />

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www.schlosskeller-giessen.de<br />

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››› 06 41/30 03-2 23<br />

4/2013 streifzug 31


VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

Familientag<br />

13.00 Hessenhallen<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Kinder der Nacht<br />

Musikalischer Abend mit<br />

dem Stadttheater<br />

19.00 Netanya-Saal<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Liszts Wagner –<br />

Eine Provokation?<br />

Vortrag mit Musikbeispielen<br />

von<br />

Prof. Wolfram Huschke<br />

15.30 Netanyasaal<br />

12 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Foyer um fünf<br />

Operiss<strong>im</strong>o mit dem<br />

Chor des Stadttheaters<br />

17.00 Stadttheater<br />

Reise ins Glück<br />

Mit den Schmachtigallen<br />

hin und weg<br />

19.30 Stadttheater<br />

The Keller Theatre<br />

Who’s Afraid of<br />

Virginia Woolf?<br />

19.30 Mathematikum<br />

Lenz. Fragmente (UA)<br />

Premiere<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party Tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Ghettoblastin’<br />

22.00 MuK<br />

Planet Radio<br />

Black Beats<br />

22.00 Admiral<br />

Freitagsparty<br />

22.00 Monkeys<br />

Seek & Destroy<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Wall, Abest, Ur<br />

Doom<br />

20.00 AK44<br />

Philip Bölter<br />

Singer/Songwriter<br />

20.00 Giramondi<br />

Danny Nova,<br />

Chris Kaiser & Pat Lang<br />

Akustik/Folk Rock/Roots<br />

21.00 Irish Pub<br />

„Ich bin Kunde der<br />

Volksbank Mittelhessen.“<br />

„Ich auch.“<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

Lich<br />

Paul-S<strong>im</strong>pson-Project<br />

20.00 Traumstern<br />

Grünberg<br />

The Swinging Tuxedos<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

Marburg<br />

Luka Belani<br />

Singer-Songwriter<br />

21.00 Molly Malones<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

Mittelaltermarkt<br />

15.00 Schiffenberg<br />

SONSTIGES<br />

Lecker Lachen<br />

Comedy-Dinner<br />

19.00 Hotel<br />

Steinsgarten<br />

13 SA<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Gießen<br />

Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis<br />

Ausstellungseröffnung<br />

mit Werken von<br />

Anna Viebrock<br />

17.00 Kunsthalle<br />

Der typische Volksbank-Kunde ist um die 50 und wohnt <strong>im</strong> Eigenhe<strong>im</strong>?<br />

Mit SAM ist der typische Volksbank-Kunde um die 20 und wohnt <strong>im</strong><br />

Studentenhe<strong>im</strong>!<br />

Individuelle und ganzheitliche Lösungen in jeder Phase Ihres Studiums<br />

inkl. Unterstützung für den erfolgreichen Berufsstart finden Sie bei uns.<br />

www.vb-mittelhessen.de/sam<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Eisenstein<br />

Premiere<br />

19.30 Stadttheater<br />

Amor und Psyche<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Hard to Beat<br />

22.00 MuK<br />

Pure Club<br />

22.00 Admiral<br />

Samstagsparty<br />

22.00 Monkeys<br />

Countdown to<br />

Armageddon<br />

22.00 Scarabée<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

7.00 Rodhe<strong>im</strong>er<br />

Straße<br />

Buseck<br />

Floh- und Trödelmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Biebertal<br />

Bergbauwanderung<br />

14.00 Hotel am<br />

Keltentor Fellingshausen<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

The Livercheese<br />

Funk/Soul/Rock/Pop<br />

21.00 Irish Pub<br />

Laubach<br />

Something New –<br />

Something Blue<br />

Doppelchorkonzert.<br />

18.00 Rathaus<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Mittelaltermarkt<br />

11.00 Schiffenberg<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Wasser und Reis<br />

Kreativer Zugang zur<br />

chinesischen Alltagskultur<br />

für Kinder von<br />

5 bis 8 Jahren<br />

10.00 H<strong>im</strong>beerblau<br />

Studio<br />

MuSEHum<br />

Jackson Pollocks Drip<br />

Paintings. Workshop<br />

für Kinder von<br />

6 bis 9 Jahren.<br />

11.00 Oberhessisches<br />

Museum<br />

Wortspiel<br />

Poetry-Slam-Workshop<br />

12.00 Jokus<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Basketball-Bundesliga<br />

LTi Gießen 46ers –<br />

s.Oliver Würzburg<br />

20.00 Sporthalle Ost<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Das Liebig-Museum<br />

Exper<strong>im</strong>entalvorlesung<br />

<strong>im</strong> Liebig-Labor mit<br />

Prof. Wolfgang Laqua<br />

16.00 Liebig-Museum<br />

14 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Hein-Heckroth-Bühnenbildpreis<br />

Öffentliche Preisverleihung<br />

11.00 Stadttheater<br />

Solistenportrait<br />

Olivia Jeremias<br />

(Violoncello)<br />

15.00 Stadttheater<br />

Brundibar<br />

15.00 & 18.00 TiL<br />

Der gestiefelte Kater<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Die Galanacht<br />

der Travestie<br />

19.00 Kongresshalle<br />

Fosca<br />

19.30 Stadttheater<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Führung durch<br />

das Mathematikum<br />

11.00 Mathematikum<br />

Die Architektur der<br />

50er Jahre<br />

Stilmerkmale und städtebauliche<br />

Aspekte mit<br />

Paul-Martin Lied<br />

15.00 Stadtkirchenturm,<br />

Kirchenplatz<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Panflöte und Harfe<br />

18.00 St.-Bonifatius-<br />

Kirche<br />

Langgöns<br />

Frühlingskonzert des<br />

Blasorchesters<br />

16.00 Bürgerhaus<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

Pax 2013<br />

Hessische Messe<br />

für Bestattungskultur<br />

10.00 Hessenhallen<br />

Frühjahrsmesse<br />

13.00 Hessenhallen<br />

Mittelaltermarkt<br />

11.00 Schiffenberg<br />

Buseck<br />

Mittelhessische<br />

Spielzeugbörse<br />

10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Wortspiel<br />

12.00 Jokus<br />

Tanzcafé<br />

15.00 Astaire’s<br />

Tanzcafé<br />

20.30 Astaire’s<br />

Wettenberg<br />

Dampf- und Gattertag<br />

12.00 Holz- &<br />

Technik Museum<br />

15 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Pub Quiz<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent Tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

KONZERTE<br />

Marburg<br />

Karat<br />

20.00 Stadthalle<br />

16 DI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Gießen 46ers<br />

Bingo-Night<br />

21.00 Irish Pub<br />

Affenkammer<br />

21.00 Monkeys<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Monsters of<br />

Liedermaching<br />

Schnaps & Kekse Tour –<br />

Pop, Hip-Hop, Rock,<br />

Klischee-Schlager<br />

20.00 Jokus<br />

8. Sinfoniekonzert<br />

Werke von Hector<br />

Berlioz und Edward Elgar<br />

20.00 Stadttheater<br />

17 MI<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Salsa-Party<br />

21.00 Centralbar<br />

Beat’n’Bass<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Lavender &<br />

Special Guest<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

Abel & Cain<br />

Britpop/Indie/Alternative<br />

21.00 Irish Pub<br />

32 streifzug 4/2013


VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Tippen, Wetten, Zocken<br />

Jugendliche und<br />

Glücksspiele<br />

9.00 Jokus<br />

Bier-Kennenlerntage<br />

Genießen <strong>im</strong> Alt Gießen<br />

mit Florian Bischoff<br />

18.00 Alt Gießen<br />

Poetry Slam<br />

20.00 Jokus<br />

18 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Agrippina<br />

19.30 Stadttheater<br />

Grünberg<br />

Einfrautheater:<br />

Kein Augenblick kehrt<br />

je zurück<br />

Mit Brigitte Koischwitz<br />

20.00 Barfüßerkloster<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Mittagskonzert<br />

13.00 Rathaus<br />

<strong>Gießener</strong> Singer-Songwriter-Contest<br />

20.30 Ulenspiegel<br />

Miller & Heath<br />

21.00 Irish Pub<br />

Brutality Will Prevail,<br />

Coldburn, Survival,<br />

Harm/Shelter<br />

Hardcore<br />

21.00 MuK<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Das Florenz der Medici<br />

Lichtbildervortrag von<br />

Oda Peter<br />

15.30 Altes Schloss,<br />

Netanyasaal<br />

Otto Pankok:<br />

Sinti Bilder 1931 – 1948<br />

19.00 Altes Schloss,<br />

Netanyasaal<br />

Die Querleser<br />

Buchverführer stellen vor<br />

19.30 Stadtbibliothek<br />

19 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

The Keller Theatre<br />

Who’s Afraid of<br />

Virginia Woolf?<br />

19.30 Mathematikum<br />

Die Verfolgung und<br />

Ermordung<br />

Jean Paul Marats<br />

19.30 Stadttheater<br />

Martin Guth<br />

Meine Frau, ihr Mann<br />

und ich. Musik-Kabarett<br />

20.00 Rathaus<br />

I wanna be loved<br />

by you (UA)<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party Tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Freitagsparty<br />

22.00 Monkeys<br />

Mixtape<br />

22.00 Admiral Music<br />

Lounge<br />

90er Eurodance-Party<br />

22.00 MuK<br />

Save the Bats<br />

22.00 Scarabée<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Das Buchdruckmuseum<br />

Setzkasten<br />

Mit Peter Kaluzza<br />

14.00 Wellersburgring<br />

10<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Musik bei Vitos<br />

Österliche musikalische<br />

Bildmeditation mit<br />

Improvisationen<br />

19.00 Vitos-Kapelle<br />

Frühlingskonzert<br />

Mit den Chören<br />

Singstemit, Männergesangverein<br />

Allendorf,<br />

Frauenchor All Cantabile,<br />

Modern Voices<br />

19.00 Mehrzweckhalle<br />

Allendorf<br />

On voit bientôt que<br />

cette histoire est un<br />

compte du temps passé<br />

Märchenabend.<br />

Prosamärchen von<br />

Charles Perrault aus<br />

dem Jahr 1697<br />

19.30 ZiBB<br />

Mühlleitners Liedermacher:<br />

Blümchenknicker<br />

20.00 Café Amélie<br />

FAB3<br />

Rock/Pop/Blues<br />

21.00 Irish Pub<br />

Grünberg<br />

Pino Gambioli<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

Heuchelhe<strong>im</strong><br />

Tenöre4You<br />

Pop-Klassik-Programm<br />

19.30 Martinskirche<br />

Staufenberg<br />

Eric Fish & Friends<br />

21.00 Stadthalle<br />

Wetzlar<br />

Gregorian<br />

20.00 Rittal-Arena<br />

SONSTIGES<br />

Schotten<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Event<br />

15.30 Schottenring<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Macht bricht Recht<br />

Sind Selbsthilfeprojekte<br />

in Bangladesch ein<br />

Mittel zur Gegenwehr?<br />

18.30 Café Amélie<br />

20 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

The Keller Theatre<br />

Who’s Afraid of<br />

Virginia Woolf?<br />

19.30 Mathematikum<br />

Victoria und ihr Husar<br />

19.30 Stadttheater<br />

Crazy Broadway 2<br />

Musical-Hommage<br />

20.00 Astaire’s<br />

Kaspar Häuser Meer<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Vintage Dance Party<br />

20.00 MuK<br />

Ibiza’s Most Wanted<br />

22.00 Admiral<br />

Samstagsparty<br />

22.00 Monkeys<br />

Rock of Ages<br />

22.00 Scarabée<br />

Reggae Night<br />

23.00 Domizil<br />

Buseck<br />

90er Discoparty<br />

20.00 DGH Trohe<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Alsfeld<br />

Kings of Black Metal<br />

Festival + Metalmarkt<br />

13.00 Stadthalle<br />

Pohlhe<strong>im</strong><br />

Licher Wiesnfest<br />

FFH-Wiesnhitnacht. Mit<br />

den Partyvögeln, Antonia,<br />

Markus Becker und<br />

dem Chaos Team<br />

20.00 Mockswiese<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

7.00 Rodhe<strong>im</strong>er Str.<br />

Buseck<br />

Floh- und Trödelmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Auf den Spuren der<br />

Amerikaner<br />

15.00 Miller Hall<br />

Quelle: Statista 2012<br />

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auch später noch<br />

Wärme brauchen.«<br />

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4/2013 streifzug 33


VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Steven Hein<br />

21.00 Irish Pub<br />

Dominik Pytka<br />

22.00 Café Amélie<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Alsfeld<br />

Antik- & Trödelmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

Laubach<br />

La Villa Cotta<br />

10.00 Schlosspark<br />

SONSTIGES<br />

MuSEHum<br />

Workshop für Kinder<br />

11.00 Oberhessisches<br />

Museum<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Mathematik in der Natur<br />

Kindervorlesung<br />

11.00 Mathematikum<br />

Vergessen und ermordet:<br />

Christa Winsloe<br />

12.00 FrauenKultur-<br />

Zentrum<br />

21 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Du, Du & Ich<br />

11.00 TiL<br />

Rotkäppchen<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Hemingways Party<br />

19.30 Stadttheater<br />

Lenz. Fragmente (UA)<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Discofoxparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Pohlhe<strong>im</strong><br />

Licher Wiesnfest<br />

Frühschoppen.<br />

Wahl zur Dirndlkönigin<br />

11.00 Mockswiese<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

streIFZüge<br />

Wissenschaftliche<br />

Sonntagsausflüge –<br />

Von Amsel bis Zilpzalp,<br />

Vogelwanderung an der<br />

Lahn<br />

6.30 Parkplatz<br />

Restaurant Rhodos<br />

Der Alte Friedhof<br />

Engel & Lyrik<br />

11.00 Alter Friedhof<br />

Sonntags<br />

am Schiffenberg<br />

Frühlingspracht <strong>im</strong><br />

Buchenwald<br />

14.30 Waldparkplatz<br />

Schiffenberger Tal<br />

Otto Pankok:<br />

Sinti Bilder 1931 – 1948<br />

Kuratorenführung<br />

15.00 Oberhessisches<br />

Museum<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Alsfeld<br />

Antik & Trödelmarkt<br />

9.00 Hessenhalle<br />

Käsemarkt<br />

11.00 Marktplatz<br />

Buseck<br />

Büchermarkt<br />

10.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

Laubach<br />

La Villa Cotta<br />

10.00 Schlosspark<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Richtig Lernen lernen<br />

10.00 Jokus<br />

Entspannter durch den<br />

Schulalltag mit Yoga<br />

Ab 14 Jahren<br />

12.00 Jokus<br />

Pohlhe<strong>im</strong><br />

Volkswandertage<br />

7.00 Bürgerhaus<br />

Hausen<br />

Schotten<br />

Oldt<strong>im</strong>er-Event<br />

8.30 Schottenring<br />

22 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Independent Tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

23 DI<br />

BÜHNE<br />

Lich<br />

Figurentheater<br />

Das Grüffelokind<br />

16.00 Bürgerhaus<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Affenkammer<br />

21.00 Monkeys<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Bernays Propaganda<br />

20.00 AK44<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Stromwechsel<br />

19.00 Jokus<br />

24 MI<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Kleine Eheverbrechen<br />

20.00 Kleine Bühne<br />

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34 streifzug 4/2013


VERANSTALTUNGEN IM APRIL<br />

Lars & Robert sein poetisches<br />

Wohnz<strong>im</strong>mer<br />

21.00 Ulenspiegel<br />

Laubach<br />

Das Grüffelokind<br />

16.00 ev. Stadtkirche<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Salsa-Party<br />

21.00 Giramondi<br />

Asta-Uni-Party<br />

21.00 Foyer Aud<strong>im</strong>ax<br />

Beat’n’Bass<br />

22.00 Scarabée<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Evi & das Tier<br />

20.00 Konzertsaal<br />

Herrenmagazin<br />

21.00 MuK<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Georg Büchner<br />

Gedenkjahre<br />

Auftaktveranstaltung<br />

19.00 Uni-Aula<br />

25 DO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Square & Director’s Cat<br />

Fast Forward Theatre<br />

20.00 Jokus<br />

Die Verwirrungen des<br />

Zöglings Törleß<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Land unter<br />

22.00 Scarabée<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Blatt, Blüte, Blende<br />

Botanische<br />

Abendexkursion<br />

18.00 Obermühle<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Tobi Wessel<br />

21.00 Irish Pub<br />

26 FR<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Who’s Afraid of<br />

Virginia Woolf?<br />

19.30 Mathematikum<br />

Eisenstein<br />

19.30 Stadttheater<br />

Kleine Eheverbrechen<br />

20.00 Kleine Bühne<br />

Lenz. Fragmente (UA)<br />

20.00 TiL<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.30 Astaire’s<br />

Party Tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

Freitagsparty<br />

22.00 Monkeys<br />

Hot Chocolate<br />

22.00 Admiral<br />

RandGruppen<br />

Beschallung<br />

22.00 MuK<br />

A Tribute to<br />

Quentin Tarantino<br />

22.00 Scarabée<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Gießen<br />

Hands-Up-Festival<br />

Mit Emergency, Fullt<strong>im</strong>e<br />

Job, Reezee, Ich kann<br />

fliegen, Domi.Bade<br />

19.00 Jokus<br />

Pohlhe<strong>im</strong><br />

Licher Wiesnfest<br />

FFH-Wiesnhitnacht<br />

19.00 Mockswiese<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Der Alte Friedhof mit<br />

weiblichem Blick<br />

Nur für Frauen<br />

15.00 Alter Friedhof<br />

Baustellenführung<br />

Landesgartenschau<br />

16.00 Messeplatz<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Konzert für Amazonien<br />

19.30 Petruskirche<br />

The Flaw<br />

21.00 Irish Pub<br />

Alsfeld<br />

Völkerball<br />

21.00 Stadthalle<br />

Grünberg<br />

Funk 5<br />

20.30 Zum Bahnhof<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Laubach<br />

Frühjahrsmarkt<br />

11.00 Freienseen<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

31. Tanz-Gala<br />

Deutsche Meisterschaft<br />

der Professionals<br />

Standard und Latein<br />

20.00 Kongresshalle<br />

27 SA<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Who’s Afraid of<br />

Virginia Woolf?<br />

19.30 Mathematikum<br />

Fosca<br />

19.30 Stadttheater<br />

Kleine Eheverbrechen<br />

20.00 Kleine Bühne<br />

Kaspar Häuser Meer<br />

20.00 TiL<br />

Grünberg<br />

Der Fleischhauerball<br />

Kabarett mit<br />

Sarah Hakenberg<br />

20.00 Barfüßerkloter<br />

Langgöns<br />

Dietrich Faber<br />

Der Tod macht Schule<br />

20.00 Bürgerhaus<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Tanzparty<br />

20.00 Astaire’s<br />

Indie Fresse Party<br />

22.00 Monkeys<br />

Lach und Krach<br />

22.00 MuK<br />

We Love<br />

22.00 Admiral<br />

Dancing Devils in<br />

Angels Way<br />

22.00 Scarabée<br />

FESTE/FESTIVAL<br />

Pohlhe<strong>im</strong><br />

Licher Wiesnfest<br />

FFH-Wiesnhitnacht<br />

19.00 Mockswiese<br />

FLOHMÄRKTE<br />

Gießen<br />

Trödelmarkt<br />

7.00 Rodhe<strong>im</strong>er Str.<br />

Buseck<br />

Floh- und Trödelmarkt<br />

8.00 Sammler- und<br />

Hobbywelt<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Der Wochenmarkt<br />

10.00 Kirchenplatz<br />

Führung durch das<br />

Mathematikum<br />

11.00 Mathematikum<br />

Otto Pankok:<br />

Sinti-Bilder 1931 – 1948<br />

Führung für Studierende<br />

14.30 Oberhessisches<br />

Museum<br />

Georg-Büchner-<br />

Gedenkjahre<br />

Literarischer<br />

Spaziergang<br />

15.00 Altes Schloss<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Multikulturelles<br />

Orchester Gießen<br />

19.00 ZiBB<br />

Blatoidea, The Shrine<br />

21.00 AK44<br />

Edwin O Putman &<br />

Grand Moff Tarkin<br />

21.00 Irish Pub<br />

SONSTIGES<br />

Gießen<br />

Metropolitan Opera<br />

18.00 Kino-Center<br />

SPORT<br />

Gießen<br />

Basketball-Bundesliga<br />

LTi Gießen 46ers –<br />

EWE Baskets Oldenburg<br />

20.00 Sporthalle Ost<br />

28 SO<br />

BÜHNE<br />

Gießen<br />

Kommilitonen!<br />

11.00 Stadttheater<br />

Dornröschen<br />

16.00 Kleine Bühne<br />

Kinder der Sonne<br />

19.30 Stadttheater<br />

I wanna be loved<br />

by you (UA)<br />

20.00 TiL<br />

FÜHRUNGEN<br />

Gießen<br />

Mathematische<br />

Stadtführung<br />

15.00 Mathematikum<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Geistliche Abendmusik<br />

17.00 Johanneskirche<br />

Kammermusikabend<br />

17.00 Uni-Aula<br />

Musik bei Vitos<br />

18.00 Vitos-Kapelle<br />

MÄRKTE/MESSEN<br />

Gießen<br />

5. Kräuter-Erlebnistag<br />

10.00 Schiffenberg<br />

VORTRÄGE<br />

Gießen<br />

Literaturcafé<br />

Gertrud Kolmar<br />

11.00 ZiBB<br />

29 MO<br />

DISCO/PARTY<br />

Gießen<br />

Karaoke<br />

21.00 Irish Pub<br />

Independent Tanzbar<br />

21.30 Ulenspiegel<br />

KONZERTE<br />

Gießen<br />

Create.Use.Shatter<br />

20.00 MuK<br />

30 DI<br />

BÜHNE<br />

Lich<br />

Waggonhalle<br />

Produktion No. 17<br />

20.00 Traumstern<br />

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Der Boßhammersch-Hof ist als Liefervertrieb biologischer Lebensmittel ein Aktiv-Partner<br />

des Demeter- und Mitglied des deutschlandweiten Ökokisten-Verbandes. Bereits über 15<br />

Jahre ist er am he<strong>im</strong>ischen Markt etabliert. Seit dem pflegt die Ökokiste Boßhammersch-<br />

Hof enge und langjährige Beziehungen zu den Bio-Landwirten der Region und zu seinen<br />

Vertriebspartnern der Naturkosthandels. Diese langjährigen Verbindungen ermöglichen<br />

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Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />

MAI-AUSGABE<br />

› Erscheinungstermin: 25. April 2013<br />

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4/2013 streifzug 35


WEIN DES MONATS<br />

Vinothek Vinothek<br />

Wein<br />

des<br />

Monats<br />

Senf statt Schokolade<br />

Weinautor<br />

Manfred Merz<br />

Trockener Rotwein schmeckt nur selten zu<br />

Schokolade. Und noch seltener zu Kaffee.<br />

Praktisch nie. Und er schmeckt niemals<br />

selbst nach Schokolade und Kaffee. Er duftet<br />

zwar hin und wieder nach Zartbitterschoko.<br />

Aber nicht nach Kaffee. Dachte ich zumindest.<br />

Bis ich auf den Pinotage der Diemersfontein<br />

Estate traf.<br />

Dieser Wein duftet nach Schokolade und<br />

Kaffee. Und mit ein bisschen Fantasie<br />

schmeckt er sogar danach.<br />

Um den Stoff zu erschnüffeln,<br />

müssen Sie nicht auf die Worte<br />

eines Weintesters hören.<br />

Sie kennen ja den Trick: Wenn<br />

es einer nur oft genug wiederholt,<br />

dass der Rebsaft, sagen<br />

wir, eine leichte Schärfe besitzt,<br />

die an Senf erinnert,<br />

dann kommt Ihnen bei einem<br />

neuerlichen Schluck tatsächlich<br />

Senf in den Sinn. Weil Sie<br />

es sich <strong>im</strong> Unterbewusstsein vorstellen wollen.<br />

Das macht Weintester zu potenziellen<br />

Lümmeln.<br />

Natürlich ist der Geschmack von Senf ein<br />

schlechtes Beispiel. Weshalb Sie vermutlich<br />

nicht darauf hereinfallen werden. Auch die<br />

Schoko-Kaffee-Kombi ist ein schlechtes Beispiel.<br />

Aber es gibt sie<br />

tatsächlich.<br />

Diemersfontein heißt das<br />

Weingut in Wellington,<br />

Südafrika, das so etwas<br />

kann. Es ist ihr Gehe<strong>im</strong>nis<br />

dort, den <strong>im</strong> Barrique gereiften Pinotage, die<br />

Kreuzung aus Cinsault und Spätburgunder,<br />

kaffeeschokoladig duften zu lassen. Die Trauben<br />

stammen aus mindestens sechs verschie-<br />

denen Lagen – einem Weinberg<br />

allein entspringt das Aroma also<br />

nicht.<br />

Im Glas beinahe rubinrot; in der<br />

Nase Kakao, Zartbitterschoko,<br />

Minze, Kaffee und fleischige<br />

Noten; am Gaumen weich und<br />

verwegen, mit feinem Schmelz<br />

und reifer Frucht (Kirsche,<br />

Pflaume), pinotagetypischem<br />

Tannin sowie Anklängen an<br />

Schoko und Kaffee; das Ganze ist eingebettet<br />

in eine stolze Würzkomponente, die ins warme<br />

Finish führt.<br />

Wenn Sie herausgefunden haben, wie sie das<br />

bei Diemersfontein mit der Schokolade und<br />

dem Kaffee machen, lassen Sie es mich bitte<br />

wissen. Damit ich meinen Senf dazugeben<br />

kann.<br />

Diemersfontein Pinotage<br />

Diemersfontein Pinotage, Jahrgang<br />

2011, Südafrika, 14 Prozent Alkohol,<br />

13,90 Euro, Bezug über Weinhandlung<br />

Fertsch, Tel. 0 60 32/3 12 07<br />

Musik<br />

zum<br />

Zum Kaffee-Schoko-Pinotage<br />

Wein<br />

ist Kaffeehausmusik zwar<br />

eine Idee, aber dann müssen Sie<br />

den walzerseligen Dreivierteltakt überstehen<br />

und so manches ungarische Potpourri.<br />

Besser Sie greifen gleich zu Hot Chocolates<br />

»You sexy thing«. Bei der Zeile »I believe in<br />

miracles« klappt’s auch mit dem Weinaroma.<br />

Schreiben Sie an<br />

Manfred Merz:<br />

vinothek@mdv-online.de


Fotos: Sven Stinn<br />

Mondlandung<br />

in der Clubszene<br />

Für die meisten Fans elektronischer Musik war es die Hiobsbotschaft schlechthin <strong>im</strong> Spätherbst<br />

2012. Aufgrund einer Insolvenz schloss der renommierte und europaweit bekannte<br />

Cocoon-Club, an dem auch der Technopionier Sven Väth beteiligt war, seine Tore. Doch es<br />

war schnell klar: Eine derart attraktive Location mit einer der besten Musikanlagen weltweit<br />

würde best<strong>im</strong>mt wieder einen neuen Betreiber finden. Seit Anfang März ist der Club <strong>im</strong><br />

Frankfurter Stadtteil Fechenhe<strong>im</strong> wieder geöffnet und heißt jetzt »moon13«.<br />

Wer das alte Cocoon mit seinen zu Sitzgelegenheiten<br />

gestalteten Waben, die in der<br />

Wand eingelassen sind, noch in Erinnerung<br />

hat, wird sich optisch nicht groß umstellen<br />

müssen. Denn die besagten »Cocoons«<br />

sind geblieben und sollen jetzt Mondkrater<br />

symbolisieren. Ein paar Wände mehr, neue<br />

Sitze, Mondbilder an der Wand – und<br />

schwupps wurde aus dem »Cocoon« das<br />

»moon«. Der Club in der Carl-Benz-Straße<br />

unterteilt sich in fünf Bereiche. Das Kernstück<br />

ist der als »Main« benannte Mainfloor<br />

in der Mitte des Gebäudes. Dort soll auch<br />

weiterhin vorrangig elektronische Musik<br />

gespielt werden und nach Angaben der<br />

Betreiber Top-Djs wie Felix Kröcher am ersten<br />

Aprilwochenende auflegen. Die biomorph<br />

geformte DJ-Kanzel ist weiterhin der<br />

»Eyecatcher«, wird aber durch eine Tanzinsel<br />

in der Raummitte ergänzt. Das zuvor<br />

recht dunkle Foyer wurde hell und freundlicher<br />

gestaltet, ein weiterer Tanzraum ist<br />

hinzugekommen. Im ehemaligen Raucherraum,<br />

der nun »Orbit« heißt, soll vorrangig<br />

»Mash-Up« gespielt werden. Die Möbel<br />

sind dort <strong>im</strong> Chesterfield-Stil gehalten.<br />

Weiße Sofas und orangefarbene Kissen<br />

prägen das »Luna« - der Raum, in dem der<br />

Ibiza House Sound bei Snacks und Drinks<br />

gespielt wird. Ruhiger geht es in der »Moon<br />

Bar« zu. Hier sollen sich die Gäste eine<br />

Verschnaufpause vom Tanzbetrieb und den<br />

lauten Beats gönnen dürfen.<br />

Das neue Clubkonzept ist<br />

nicht risikofrei<br />

Das »moon13« setzt mit seinem neuen Konzept<br />

und mit einem breit gefächerten<br />

Angebot mehr auf Mainstream. Auch die<br />

neue Preisstruktur – der Eintritt soll nicht<br />

unter 10 Euro liegen – und die lässigere<br />

Kleidungsordnung unterstreichen dies.<br />

Ganz risikofrei ist dieses Vorhaben nicht,<br />

denn die Idee, House, Black und Mash-up<br />

Platz für 1600<br />

Tänzer bietet<br />

das »moon13«<br />

anzubieten, ist in Frankfurt nicht neu und<br />

wird bereits vom Adlib, dem Apartment<br />

und dem King Kamehameha oder dem derzeit<br />

angesagtesten Frankfurter Club, dem<br />

Gibson, gespielt. Neu und innovativ ist indes<br />

die Verköstigung <strong>im</strong> »moon«. In vielen<br />

Räumen kann man sogar noch nach Mitternacht<br />

etwas Essbares bekommen. Der<br />

Betreiber beschreibt den Club daher mit<br />

»Essbar – Tanzbar – Kostbar«. Das Wochenende<br />

in dem 1600 Menschen fassenden<br />

Club ist für Elektrofreunde reserviert, donnerstags<br />

gibt es Black Beats, Soul, Funk und<br />

R ’n’ B und der Eintritt kostet nur fünf Euro.<br />

Jan Martin Strashe<strong>im</strong><br />

Foto: pm<br />

4/2013 streifzug 37


AM MAIN<br />

Farewell –<br />

tschüss, Meat Loaf!<br />

Meat Loaf verschwindet von der Bühne. Mit sechs Konzerten verabschiedet sich der st<strong>im</strong>mgewaltige<br />

Sänger von seinen deutschen Fans. Am 25. April gastiert der Texaner mit seiner<br />

»Last At Bat Farewell Tour« in der Festhalle in Frankfurt.<br />

Das waren noch Shows: Eine riesige Harley<br />

auf der Bühne, obendrauf sich lasziv räkelnde<br />

Damen, umgeben von einem Hauch<br />

aus Nichts, und die Musik so dramatisch<br />

wie ein Unwetter.<br />

Der Texaner Marvin Lee Aday war schon<br />

<strong>im</strong>mer für Überraschungen gut. Seine<br />

Shows hat Meat Loaf, so sein Künstlername,<br />

stets perfekt inszeniert – für Augen, Ohren<br />

und Bauch. Seine Musik ist eine Mischung<br />

aus dem Rock’n’Roll der 1950er Jahre und<br />

Artrock. Kein Mainstream, aber durchaus<br />

massentauglich. »It was a hot summer<br />

night...« – wer mit dieser Musik erwachsen<br />

geworden ist, bekommt Gänse haut.<br />

Satte 36 Jahre steht der »Hackbraten« inzwischen<br />

auf der Bühne, ebenso wie seine<br />

Musik ist der inzwischen 65-Jährige selbst<br />

längst eine Legende. Unvergessen sein<br />

Auftritt <strong>im</strong> Kultfilm »Rocky Horror Picture<br />

Show«, in dem er 1976 den Motorrad-<br />

Rocker Eddie m<strong>im</strong>te.<br />

Dank seiner Vier-Oktaven-St<strong>im</strong>me und<br />

seiner emotionsgeladenen Interpretation<br />

wurden aus pompösen Mini-Opern auf<br />

Multi-Millionen-Sellern wie »Bat Out Of<br />

Hell« (1977) oder dem Nachfolger »Back<br />

Into Hell« (1993) Meilensteine der Popmusik.<br />

Angestiftet dazu hatte ihn seinerzeit<br />

kein Geringerer als der Eliteschüler, Pianostudent<br />

und Wagner-Freak J<strong>im</strong> Steinman.<br />

Als »Götterdämmerung, zu der man tanzen<br />

kann«, hatte diese Musik einst ein<br />

Kritiker bezeichnet. Meat Loaf, der<br />

»Fleischklops«, serviert seine Songs auf<br />

Tonträgern wie auch live stets mit geballtem<br />

körperlichem Einsatz, der ihn an die<br />

Grenze der Belastbarkeit bringt. Anfang<br />

der 1980er hatte er <strong>im</strong> Erfolgstaumel<br />

und Tourneestress eine schwere St<strong>im</strong>merkrankung<br />

erlitten, später gar einen<br />

Ner ven zusammenbruch.<br />

Jetzt sagt der längst nicht mehr so schwergewichtige<br />

Meat Loaf Goodbye – er<br />

schwört dem Bühnenleben ab. Mit sechs<br />

Veranstaltungen in Frankfurt<br />

Dienstag, 2. April<br />

Rat Pack<br />

Eine Hommage an Frank Sinatra, Sammy<br />

Davis jr., und Dean Martin mit ihrem Las-<br />

Vegas-Sound der 50er und 60er Jahre.<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Mittwoch, 3. April<br />

Andrea Schroeder<br />

Raue St<strong>im</strong>me, dezente Streicher-, Orgelund<br />

Gitarrensounds und Melodien wie ein<br />

flüchtiger Windhauch.<br />

➛ 20.00 Das Bett<br />

Donnerstag, 4. April<br />

Hans Werner Olm<br />

Als Motivationsstratege widmet sich der<br />

Komiker den Widrigkeiten und Paradoxien<br />

des Lebens.<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Samstag, 6. April<br />

Die Fledermaus<br />

Eine komische Operette in drei Akten<br />

von Johann Strauß<br />

➛ 19.00 Opernhaus<br />

Montag, 8. April<br />

Heinz Strunk<br />

In »Junge rettet Freund aus Teich« erzählt<br />

Strunk von Kindheit und früher Jugend in<br />

Hamburg.<br />

➛ 20.00 Mousonturm<br />

Dienstag, 9. April<br />

Glashaus<br />

Die deutsche Soulband auf Tour.<br />

➛ 20.00 Alte Oper<br />

Stornoway<br />

Die britische Indie-Folk-Band erzählt<br />

Geschichten vom Leben und Tod,<br />

Erwachsenwerden und Heiraten.<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Freitag, 12. April<br />

Mohammad Reza Mortazavi<br />

Virtuose Klänge, Leidenschaft und Tanz –<br />

allein mit Mortazavis Rahmentrommeln.<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Montag, 15. April<br />

Kashmir<br />

Seit 20 Jahren spielen die dänische Indie-<br />

Rocker zusammen; Zeit für ein musikalisches<br />

Zwischenfazit mit Krautrocksongs und<br />

Tanzflächen-Hits.<br />

➛ 20.00 Brotfabrik<br />

Samstag, 16. April<br />

Dead Fingers<br />

Country-Rock, Folk und Americana aus den<br />

Staaten; Vorband ist The Deep Dark Woods<br />

aus Kanada.<br />

➛ 21.00 Mousonturm<br />

38 streifzug 4/2013


AM MAIN<br />

Konzerten verabschiedet sich der st<strong>im</strong>mgewaltige<br />

Sänger von seinen deutschen<br />

Fans. Am 25. April gastiert er mit seiner<br />

»Last At Bat Farewell Tour« in der Festhalle<br />

in Frankfurt. Im Konzert wird er von dem<br />

mit John Miceli (Schlagzeug), Patti Russo<br />

(Backgroundgesang), Paul Crook (Gitarren),<br />

Randy Flowers (Gitarren, Gesang),<br />

David Luther (Saxophon, Gesang), Justin<br />

Avery (Tasteninstrumente, Gesang) und<br />

Danny Miranda (Bass) besetzten Neverland<br />

Express begleitet.<br />

Das Programm verspricht führwahr einen<br />

unvergesslichen Abend. Im ersten Teil gibt<br />

es Hits wie »Dead Ringer For Love« oder<br />

»I’d Do Anything for Love (But I Won’t Do<br />

That)«; <strong>im</strong> zweiten Teil das Klassiker-<br />

Album »Bat Out Of Hell« mit allen Songs<br />

(inklu sive »Paradise By The Dashboard<br />

Light«, »You Took The Words Right Out Of<br />

My Mouth«) in der Original-Reihenfolge.<br />

Gespielt werden die dramatischen Bombast-Epen<br />

als Mini-Theaterstücke in einer<br />

aufwendig-opulenten Inszenierung von<br />

wagnerscher D<strong>im</strong>ension.<br />

Karten zur Abschiedstour von Meat Loaf,<br />

der übrigens in den USA anfangs <strong>im</strong><br />

Musical »Hair« auftrat und als Schauspieler<br />

später noch mehrfach seine Visitenkarte<br />

abgab – etwa in »Wayne’s World« (1992),<br />

»Fight Club« (1999) oder »Kings Of Rock –<br />

Tenacious D« (2006) – sind zwischen 36<br />

und 90 Euro <strong>im</strong> Vorverkauf erhältlich. Das<br />

Konzert in der Frankfurter Festhalle beginnt<br />

um 20 Uhr. Einlass: 19 Uhr.<br />

Gabi Krämer/pm<br />

Zum letzten Mal in Frankfurt auf der Bühne: Meat Loaf<br />

Foto: pm<br />

Dienstag, 16. April<br />

Frau Jenny Treibel<br />

Theodor Fontane n<strong>im</strong>mt in seinem Roman<br />

das Gesellschaftsleben des elitären Bürgertums<br />

auf die Schippe.<br />

➛ 19.00 Katakombe<br />

Leona Lewis<br />

2006 gewann die Sängerin die britische<br />

Version der Castingshow X-Factor.<br />

➛ - 20.00 Jahrhunderthalle<br />

Donnerstag, 18. April<br />

Alfons<br />

Der französische Kultreporter der ARD<br />

versucht, die Deutschen zu verstehen.<br />

➛ 20.00 Die Käs<br />

Wortfront<br />

Sandra Kreisler und Roger Stein spielen<br />

politische, poetische und prosaische Songs.<br />

➛ 20.30 Romanfabrik<br />

Freitag, 19. April<br />

Nächtliche Expedition<br />

Für junge Natur- und Tierforscher zwischen<br />

acht und zwölf Jahren; Lagerfeuer inklusive.<br />

Anmeldung be<strong>im</strong> Zoo erforderlich.<br />

➛ 19.30 Zoo<br />

Die Kammer<br />

Das Duo spielt Songs zwischen Folk<br />

und Wienerlied, Grunge und Klassik.<br />

➛ 20.00 Das Bett<br />

Montag, 22. April<br />

Wiglaf Droste<br />

Kompromisslos titelt der Prosa-Autor: »Die<br />

Würde des Menschen ist ein Konjunktiv«.<br />

➛ 20.00 Mousonturm<br />

Freitag, 26. April<br />

Frau Müller muss weg<br />

Zoff <strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer; und eine Lehrerin<br />

ist mittendrin.<br />

➛ 20.00 Fritz-Rémond-Theater<br />

Samstag, 27. April<br />

Hermann van Veen<br />

Liedermacher, Komponist, Clown:<br />

der Niederländer Hermann van Veen mit<br />

seiner Tournee »Für einen Kuss von dir«<br />

➛ 20 Uhr Alte Oper<br />

Gilgi. Eine von uns<br />

Das Stück um die Schriftstellerin Irmgard<br />

Keun feiert Premiere.<br />

➛ 20.00 Titania<br />

4/2013 streifzug 39


Das andere links<br />

So schwer wird es schon nicht sein. Ein bisschen mit zwei Holzstöcken auf einen Gummiball<br />

trommeln. Vielleicht die eine oder andere Bewegung um den Ball herum. Mehr nicht. Dachte<br />

ich. Doch die Übungsstunde be<strong>im</strong> SV Queckborn sollte mich eines Besseren belehren.<br />

Vor allem die Anforderungen an die mentale Fitness liegen hier höher als ich gedacht habe.<br />

Mir wird recht deutlich vor Augen geführt, dass ich in Sachen Koordination durchaus etwas<br />

verbessern kann. Aber egal, es ist ja mein erstes Mal be<strong>im</strong> Drums Alive.<br />

Es ist nicht allzu warm in der Sporthalle in<br />

Queckborn, doch kalt soll es mir nicht<br />

werden in den nächsten 60 Minuten. Gerade<br />

sind die jugendlichen Fußballer mit<br />

ihrem Training fertig geworden. Aber Fußball<br />

kenne ich schon. Heute ist es Zeit,<br />

etwas Neues auszuprobieren. Die Vorbereitungen<br />

sind schnell abgeschlossen. Große<br />

Gymnastikbälle, die mit einem Kunststoffring<br />

am Boden fixiert werden, und gewöhnliche<br />

Trommelsticks sind alles, was man<br />

braucht. Die Kinder sind weg. Viele Muttis<br />

sind geblieben.<br />

Übungsleiterin Veronika Chowdhury ist<br />

lizenzierte Drums-Alive-Trainerin. Sie steht<br />

auf der Bühne – leicht erhöht, damit die<br />

Teilnehmer, unter denen ich übrigens der<br />

einzige Mann bin, ihr besser folgen<br />

können. Schon bevor es so richtig losgeht,<br />

wird es kompliziert: Veronika hat nicht bloß<br />

einen Ball vor sich, sondern gleich fünf.<br />

Was hat das wohl zu bedeuten?<br />

Da alle Teilnehmerinnen schon über mehr<br />

Erfahrung verfügen, erklärt sie extra für<br />

40 streifzug 4/2013


SPORTWELT<br />

Fotos: ras<br />

mich: »Jeder braucht einen Ball vor sich,<br />

links und rechts neben sich sowie auf<br />

beiden Seiten hinter sich.« Das heißt, dass<br />

man bei einigen Übungen den Ball seines<br />

Nachbarn mitbenutzt. Klar ist auch, dass es<br />

bei Verwechslungen zwischen rechts und<br />

links zum Zusammenstoß kommen kann.<br />

Ich bin gewarnt.<br />

Die ersten Übungen bereiten mir keine<br />

großen Probleme. Mit beiden Sticks schlage<br />

ich gleichzeitig auf den Ball – rechts, mittig,<br />

links, mittig, rechts, usw. Keine Riesensache.<br />

Auch die Synchronizität zu den anderen<br />

ist einigermaßen vorhanden. Doch<br />

es geht weiter.<br />

Bei der nächsten Übung soll ich die<br />

Klöppel abwechselnd nach unten hämmern<br />

– und das auch noch über Kreuz. Es wird<br />

schwieriger, obwohl sich bisher noch<br />

alles auf die Arme beschränkt. Die ersten<br />

Übungen, die eine Hand-Fuß-Koordination<br />

erfordern, werden um den Ball herum ausgeführt.<br />

Mit Sidesteps geht es um die grünen<br />

und blauen Gummibälle herum. Idealerweise<br />

treffen sich die Trommelstöcke<br />

über dem Kopf, wenn die Füße unten<br />

schließen. Da die Übungen schnell hintereinander<br />

folgen, fällt es mir oft schwer, den<br />

richtigen Einstieg zu schaffen und vor<br />

allem, die vorgegebene Richtung einzuhalten.<br />

Im Uhrzeigersinn oder doch linksherum?<br />

Oder hat sie etwa das andere<br />

»links« gemeint? Alles nicht so einfach!<br />

»Ich versuche, jede Stunde so aufzubauen,<br />

dass auch Anfänger sich in die Bewegungen<br />

hineinfinden können«, erklärt Veronika<br />

später. »Es fängt leicht an und wird schwerer.«<br />

Die Schwierigkeit n<strong>im</strong>mt auch mit der<br />

Anzahl der Bälle zu, die in eine Übung<br />

integriert werden. Und sie steigt langsam<br />

aber sicher an. Zunächst stehen Schritte<br />

zur Seite auf dem Programm, die von Veronika<br />

mit den Anweisungen »Step« und<br />

»Repeater« begleitet werden. Ich muss ein<br />

Bein einmal oder mehrer Male anziehen.<br />

Be<strong>im</strong> »Repeater« schlagen die Sticks<br />

abwechselnd vor und hinter dem Körper<br />

zusammen. Da uns Veronika frontal gegenübersteht,<br />

begleitet eine nach rechts<br />

gerichtete Aktion von ihr idealerweise eine<br />

nach links gerichtete von mir. »Das ist ganz<br />

normal. Wer schon mal <strong>im</strong> Aerobic-Kurs<br />

war, für den ist das kein Problem«, erklärt<br />

mir die aufmerksame Übungsleiterin.<br />

Aerobic-Angebote hatte ich bisher noch<br />

nicht wahrgenommen. Daher fällt es mir oft<br />

leichter, mich an meinen in die gleiche<br />

Richtung blickenden Nachbarinnen zu<br />

orientieren, um den Anweisungen besser<br />

folgen zu können. Ein guter Ausgleich zu<br />

den Konzentrationsphasen ist der <strong>im</strong>mer<br />

wieder eingebaute Trommelwirbel, der<br />

auch blutige Anfänger vor keine Schwierigkeiten<br />

stellt: Dabei klöppelt jeder in hohem<br />

Tempo – abwechselnd rechts und links –<br />

auf den Ball. Es geht dabei nicht um die<br />

Härte der Schläge sondern um Geschwindigkeit.<br />

Ansonsten kann man hier nichts<br />

falsch machen. Herrlich.<br />

Bei den anschließenden Grätschschritten<br />

hilft mir die Grätsche aus dem Fußballtraining<br />

nur wenig weiter, dafür tue ich mich<br />

bei den Kreuzschritten hinter dem Ball aufgrund<br />

jüngster Erkenntnisse aus dem Tanzkurs<br />

nicht ganz so schwer. Gekicher kommt<br />

bei den anschließenden Übungen auf. Auf<br />

einen Zwischenruf von Veronika wissen alle,<br />

dass sie sich nun <strong>im</strong> Uhrzeigersinn um<br />

den rechten hinteren Ball drehen sollen.<br />

Ich ertappe mich dabei, wie ich mich bei<br />

dieser Anweisung natürlich erst mal gegen<br />

den Uhrzeigersinn um den linken hinteren<br />

Ball drehe. Dank der Umsicht meiner aufmerksamen<br />

Nachbarin können wir aber<br />

größere Unfälle vermeiden. Es beruhigt<br />

mich, dass auch meine Nachbarin zum Teil<br />

noch so ihre Schwierigkeiten hat, obwohl<br />

es für sie gar nicht das erste Mal ist.<br />

Christoph Sommerfeld<br />

Drums Alive<br />

... ist ein Fitness- und Wellnessprogramm,<br />

das seine Ursprünge in den<br />

USA hat. Es fängt das Wesen von<br />

Bewegung und Rhythmus ein und soll<br />

durch viel Spaß zu effektiven Fitnessresultaten<br />

führen. Die Choreografien<br />

sind darauf ausgerichtet sowohl die<br />

physische als auch die mentale Fitness<br />

zu steigern, Fett zu verbrennen und<br />

Spaß zu bringen. Drums Alive vereint<br />

Elemente aus Tanz und Aerobic. Die<br />

Bewegungen sind durchaus anstrengend<br />

und strahlen – angefangen von<br />

den Armen über die Schultern – in die<br />

gesamte Oberkörpermuskulatur aus.<br />

Doch auch die Beine kommen nicht<br />

zu kurz.<br />

Es handelt sich um ein intensives Ganzkörpertraining,<br />

das sich an keine best<strong>im</strong>mte<br />

Zielgruppe richtet. Wer sich<br />

mit Trommeln und einer besonderen<br />

Variante des Schlagzeugspielens fithalten<br />

will, ist bei Drums Alive richtig.<br />

Das Training regt das Herz-Kreislauf-<br />

System an und stärkt die Konzentration<br />

sowie Koordination. Zugleich können<br />

die Teilnehmer durch das Trommeln<br />

auf den Gymnastikball ihren Stress abbauen.<br />

Das Programm soll die Fettverbrennung<br />

ankurbeln und das Abnehmen<br />

unterstützen. Pro Stunde<br />

können bis zu 500 Kalorien verbrannt<br />

werden. Das Workout wird in unterschiedlichen<br />

Kursen angeboten, die<br />

dabei unterschiedliche Intensitäten verfolgen.<br />

Wer Drums Alive ausprobieren<br />

will, braucht nicht viel: Lust am Trommeln,<br />

etwas Rhythmus <strong>im</strong> Blut, einen<br />

Gymnastikball und zwei Schlagstöcke.<br />

Im Kreis Gießen wird dieses Fitnessprogramm<br />

u.a. vom Sportverein<br />

Queckborn angeboten. Derzeit läuft<br />

be<strong>im</strong> SVQ der zweite Kurs (insgesamt<br />

zehn Abende). Weitere Kurse sollen<br />

folgen. Ein zwischenzeitlicher Einstieg<br />

ist problemlos möglich. Die Übungseinheiten<br />

finden <strong>im</strong>mer donnerstags<br />

von 19 bis 20 Uhr in der Sporthalle<br />

Queckborn statt (Licher Straße).<br />

Veronika Chowdhury als lizenzierte<br />

Drums-Alive-Trainerin leitet die Einheiten.<br />

Teilnahmegebühr 40 Euro.<br />

Mitglieder erhalten eine Ermäßigung.<br />

Weitere Infos gibt es bei Iris Heßler<br />

unter der Telefonnummer 06401/37 61<br />

oder 01 70/7 37 9067.<br />

cso<br />

(Quellen: www.drumsalive.de;<br />

www.fit4life-magazin.de)<br />

4/2013 streifzug 41


Foto: Klingelhöfer<br />

Neue Literatur<br />

Ab 9. April räumt Henni Nachtshe<strong>im</strong> mit den Klassikern der Weltliteratur auf. Der eine Teil<br />

des Comedy-Duos Badesalz beweist mit seinem Buch »Dollbohrer«, dass große Werke ihren<br />

Ursprung in Hessen haben. Nachtshe<strong>im</strong> lässt 1000-Seiter in kleinen Episoden neu entstehen<br />

und zeigt unbekannte Facetten. So muss sich Moses beispielsweise mit einem pfiffigen<br />

Klempner aus Südhessen auseinandersetzen, um das Rote Meer zu teilen. Nachtshe<strong>im</strong><br />

schreibt seine Kurzgeschichten unbarmherzig wie »Der Pate«, mit der feinen Klinge der »Drei<br />

Musketiere« und raffiniert wie »Sherlock Holmes«, der <strong>im</strong> »Dollbohrer« unter Flöhen ermittelt.<br />

Was ist ein Dollbohrer? Nachtshe<strong>im</strong>: Dollbohrer<br />

ist ein Begriff aus dem Handwerk.<br />

Das war ein Gerät mit dem man Dollen<br />

gebohrt hat, um dann wiederum Nägel in<br />

diese zu schlagen. Dollbohrer ist aber auch<br />

eine Bezeichnung aus dem Südhessischen<br />

für Typen, die einen an der Waffel haben und<br />

Leute mit ihren Übertreibungen nerven. Das<br />

sind Typen, die auf den Keks gehen.<br />

Ist das ein passender Titel für ein Buch?<br />

Warum haben Sie sich dafür entschieden?<br />

Weil es noch eine dritte Definition gibt.<br />

In der Archäologen-Branche spricht man<br />

bei motivierten Archäologen auch von<br />

Dollbohrern (lacht). Zumindest habe ich<br />

mir das eingeredet. Da wir das Buch ja<br />

mit einer Ausgrabung begründen, fand<br />

ich das passend. Da wurde ja auch ganz<br />

doll gebohrt, und dann kamen diese literarischen<br />

Schätze zutage.<br />

Sie haben gerade angedeutet, dass sich<br />

das Buch auf Funde von Papyrusrollen <strong>im</strong><br />

Odenwald begründet. Genau. Im Odenwald<br />

ist ein serbischer Baggerführer am<br />

Steuer eingeschlafen. Bei diesem Unfall<br />

wurde zufällig eine Höhle freigelegt. Dabei<br />

fand man auch heraus, dass es lange vor<br />

dem Bernsteinz<strong>im</strong>mer ein Handkäsez<strong>im</strong>mer<br />

gegeben hat. Und man fand man die<br />

Papierrollen. Die wurden ausgewertet, und<br />

nun habe ich sie und habe daraus das Buch<br />

gemacht.<br />

Wie sind Sie in den Besitz der Rollen gekommen?<br />

Über Kanäle, die ich nicht<br />

nennen darf (lacht). Diese Idee ist natürlich<br />

auf meinen Mist gewachsen. Ich fand es<br />

schön, eine alberne Begründung zu finden.<br />

Wir werden das bei den Live-Lesungen mit<br />

einem kleinen Einführungsfilm aufgreifen.<br />

Danach kommen wir auf die Bühne und<br />

lesen die wichtigsten Kapitel vor.<br />

»Wir« heißt … Rick Kavanian, mein großartiger<br />

Kollege, den man u.a. aus den Bully-<br />

Filmen kennt, und dessen St<strong>im</strong>men- und<br />

Sprachenvielfalt ein Hammer sind, und<br />

Martin Johnson, ein brachial guter Keyboarder,<br />

der unsere Lesung musikalisch<br />

zusätzlich belebt.<br />

Welche der 28 Geschichten gefällt Ihnen<br />

am besten? Große Freude hatte ich an<br />

»Herr der Ringe«. Das spielt <strong>im</strong> Baumarkt.<br />

Es geht um einen vergoldeten Duschring,<br />

42 streifzug 4/2013


KULTUR<br />

der dem Mitarbeiter des Jahres verliehen<br />

wird. Um den dreht sich die Geschichte<br />

und die Gier der Mitarbeiter. U. a. gibt es<br />

vier Mitarbeiter der Gartenabteilung. Kleinwüchsige,<br />

die extra eingestellt wurden, weil<br />

Zwerge und Garten in Assoziation hier gut<br />

ankommen, was die selbst natürlich nicht<br />

wissen. Das sind die Hobbits! Und natürlich<br />

kommt es auch zu riesigen Schlachten.<br />

Bei »Herr der Ringe« war ich wie <strong>im</strong><br />

Rausch. Aber ich habe auch viel Spaß dabei<br />

gehabt, »Feuchtgebiete« neu zu schreiben.<br />

Oder die »Meuterei auf der Bounty«,<br />

oder »Sherlock Holmes« den ich in die<br />

Szenerie eines Flohzirkus verlegt habe.<br />

Ich habe übrigens durch das Recherchieren<br />

echt viel gelernt, quasi unfreiwilliges<br />

Zusatzwissen.<br />

Wie ist die Idee zum Buch entstanden?<br />

In Gießen be<strong>im</strong> Kr<strong>im</strong>ifestival. Dort war ich<br />

zum Lesen eingeladen, wollte aber nicht<br />

normal aus einem Kr<strong>im</strong>i vorlesen und habe<br />

ein Kapitel aus »Der Pate« einmal <strong>im</strong> Original<br />

und einmal übersetzt ins Hessische vorgetragen.<br />

Das kam so gut an, dass ich gedacht<br />

habe, das könnte man<br />

auf ein Buch ausweiten. Also<br />

<strong>im</strong>mer ein Originalkapitel<br />

und dann die »Übersetzung«.<br />

Aber da gab es<br />

Probleme mit der Rechtefrage.<br />

Wir hätten nie <strong>im</strong><br />

Leben eine Freigabe für<br />

z. B. »Harry Potter« bekommen.<br />

Außerdem hätte man<br />

<strong>im</strong>mer, bevor man meine<br />

Version liest, die Originalversion<br />

lesen müssen.<br />

Dazu wollte ich den Leser<br />

aber nicht nötigen. Dann<br />

kam mir die Idee, dass<br />

ich nicht übersetze sondern<br />

gleich sage, die sind<br />

eigentlich ganz anders<br />

geschrieben worden. Im<br />

Prinzip sind das jetzt alles Assoziationen zu<br />

Themen der Weltliteratur. Die drei Musketiere<br />

sind bei mir 80-jährige Drillinge, die<br />

auf der Boulebahn sitzen und über ihre<br />

Streiche von früher lachen. Ich spiele mit<br />

den Werken. Man darf das also nicht zu<br />

streng sehen. Bei »Psycho« erzähle ich einfach<br />

nur, wer die Frau unter der Dusche<br />

gefunden hat. Das waren nämlich – wie<br />

man nun weiß – hessische Handwerker.<br />

Mir gefällt das Kapitel »Der Pate«. Das<br />

spielt <strong>im</strong> Freibad in Bad Soden. Meine<br />

Mafia-Clique sind alte dürre Männer, die<br />

dem ungarischen Aushilfsbademeister brennende<br />

Zigarren in den Hüftspeck rammen<br />

und ihn ins Wasser schubsen, um ihm klarzumachen,<br />

dass er gefälligst auf ihre Forderungen<br />

einzugehen hat. Zum Schluss gehen<br />

sie zu ihrem Liegeplatz, wo ihr Boss wartet.<br />

Die Männer erklären ihm, dass sie dem Bademeister<br />

gesagt haben, dass das Freibad in<br />

ihrem Besitz ist, dass sie jeden Tag frische<br />

Handtücher brauchen, keinen Eintritt zahlen<br />

und dass sie Märkchen für den Kiosk<br />

benötigen. Der Bademeister habe sie ausgelacht<br />

und dafür die Quittung bekommen.<br />

Sind Sie eigentlich ein Literaturexperte?<br />

Nein. Am Anfang dachte ich, dass ich mir<br />

aus jedem Buch ein Kapitel heraussuchen<br />

müsste. Das hatte zur Folge, dass ich<br />

120 Bücher bestellt habe. Ich habe aber<br />

schnell festgestellt, dass es so nicht funktioniert<br />

und langweilig gewesen wäre. Die<br />

»Drei Musketiere« sind <strong>im</strong> Film die ganze<br />

Zeit am Fechten, <strong>im</strong> Buch wird die ganze<br />

Zeit nur gelabert. Am Ende hat mir eine<br />

kurze Inhaltsangabe gereicht, um meine<br />

eigenen Versionen zu schreiben.<br />

Entwickeln Sie sich so langsam zum Autor?<br />

Das entscheiden Verlage und Leser. Meine<br />

Eintracht-Bücher sind sehr<br />

gut gelaufen. Und ich<br />

muss nicht, bis ich 80 oder<br />

90 bin, auf der Bühne stehen.<br />

Ich fühle mich dort<br />

zwar wohl und weiß, dass<br />

ich das kann, aber ich bin<br />

nicht süchtig danach. Ich<br />

zähle mich nicht zu den<br />

Rampensäuen. Wenn mir<br />

jemand sagen würde, du<br />

musst in einem Jahr vier<br />

Bücher schreiben und<br />

verdienst so viel wie auf der<br />

Bühne, würde ich zumindest<br />

darüber nachdenken.<br />

Ist das eine überraschende<br />

Entwicklung? Nein. Das hat<br />

mit dem Alter zu tun und mit<br />

der langen Zeit auf der Bühne. Badesalz<br />

gibt es seit 30 Jahren. Wir verlängern <strong>im</strong>mer<br />

für eine Tour. Im Frühjahr 2014 machen<br />

wir die nächste, und 2016 entscheiden wir<br />

dann, ob wir weitermachen. Was wir<br />

übrigens schon lange so handhaben. Was<br />

das Schreiben angeht... ich schreibe wahnsinnig<br />

gerne und bin fast süchtig danach.<br />

Mit Badesalz und »Bindannda« blicken<br />

Sie auf eine super erfolgreiche Tournee<br />

zurück. Die dritterfolgreichste überhaupt.<br />

Aber auch wenn es die fünfterfolgreichste<br />

gewesen wäre, von zwölf, wäre das nach<br />

der langen Zeit bemerkenswert.<br />

Premieren <strong>im</strong><br />

Theater<br />

Kommilitonen!<br />

Oper von Maxwell Davies<br />

5. Mai, 19.30 Uhr, Stadttheater<br />

Eigentlich wollte Peter Maxwell Davies<br />

keine Oper mehr schreiben – aber dann<br />

juckte es ihm in den Fingern: In seinen<br />

2010 uraufgeführten »Kommilitonen!«<br />

verknüpft er drei zentrale Begebenheiten<br />

zu einem bewegenden Ganzen. James<br />

Meredith, der sich als erster afroamerikanischer<br />

Student an der Uni von Mississippi<br />

einschreibt, die Geschwister Scholl und<br />

ihr Kampf gegen den Nazi-Terror, und die<br />

chinesischen Studenten, die sich gegen<br />

die Kulturrevolution auflehnen: Sie alle<br />

sind vereint durch den Wunsch nach<br />

Freiheit. Das Stadttheater präsentiert die<br />

Deutsche Erstaufführung in der Inszenierung<br />

von Cathérine Miville.<br />

Survivial Of The Fittest<br />

Mit dem Jugendclub Spieltrieb<br />

4. Mai, 20 Uhr, TiL<br />

Blitzlichtartig ziehen Bilder der Gier nach<br />

Erfolg an uns vorbei… Wer singt, spielt,<br />

tanzt, flirtet am besten? Wer funktioniert<br />

reibungslos? Mit welchen Mitteln steigt<br />

wer auf der Leiter nach oben? Das Jugendclub-Projekt<br />

ist ein Kaleidoskop der Sehnsüchte<br />

nach Anerkennung, Macht und<br />

dem großen Los. Einige bleiben auf der<br />

Strecke, andere steigen aus, doch Casting,<br />

Challenge, Battle locken überall …<br />

Siddartha<br />

Tanzstück von T. Assam und M. Hecktor<br />

16. Mai, 20 Uhr, TiL<br />

Schon Hermann Hesse oder die Beatles<br />

waren von der spirituellen Ausstrahlung<br />

des Orients fasziniert. Spätestens seit den<br />

60ern suchen jährlich viele Pilger in Indien<br />

neue Transzendenzerfahrungen. Mit den<br />

spirituellen Ideen und den orientalischen<br />

Heilmethoden kommen aber auch materielle<br />

Symbole wie Räucherstäbchen, Sitar-<br />

Musik, Chai-Tee und Heiltinkturen in den<br />

Westen zurück, die, wenn auch aus dem<br />

Kontext gerissen, uns eine Verbindung mit<br />

einer Welt vorgaukeln, die eine Art von<br />

Erleuchtung in sich birgt. Tarek Assam und<br />

Mirko Hecktor untersuchen in einer exper<strong>im</strong>entellen<br />

Mult<strong>im</strong>ediashow mit psychoaktiver<br />

Musik dieses Phänomen der<br />

Sehnsucht nach der Spiritualität des ostasiatischen<br />

Raums und lassen dabei die westlichen<br />

Stereotypen nicht unkommentiert.<br />

4/2013 streifzug 43


KULTUR<br />

Und angesichts der großen Konkurrenz.<br />

St<strong>im</strong>mt. Das kann man nicht mehr vergleichen.<br />

Dass vor 30 Jahren Leute vor der<br />

Halle geschlafen haben, um sich Karten zu<br />

kaufen, hatte auch damit zu tun, dass wir<br />

das damals fast exklusiv gemacht haben.<br />

Heute ist die Konkurrenz größer. Deswegen<br />

waren die Verkaufszahlen der letzten Tour<br />

ein Brett. Das war erstaunlich, weil wir<br />

auch nicht oft <strong>im</strong> Fernsehen sind.<br />

Wie begründen Sie diesen großen Erfolg?<br />

In den letzten Jahren hat man oft gehört,<br />

dass es zu viel Comedy gibt. Das lag aber<br />

nicht an den Comedy-Acts, die es schon<br />

gab, sondern dass man von neuen überschüttet<br />

wurde. Was ein bisschen genervt<br />

hat, war, dass es bei den Neuen viele<br />

Kopisten gab. Die haben sich aber nicht<br />

durchgesetzt. Durchgesetzt haben sich die<br />

mit neuen Ansätzen, und die, die es schon<br />

länger gibt. Das Publikum hat ein gutes<br />

Gespür für Authentizität. Bei den jungen<br />

Komikern gibt es ein paar wirklich saugute,<br />

aber eben auch eine Menge mittelmäßige.<br />

Wer hat Sie denn kopiert? Naja (lacht).<br />

Mundstuhl hat schon Anleihen genommen.<br />

Wobei der Kalte Krieg der hessischen<br />

Comedy-Duos ausgestanden ist. Ich habe<br />

mit Lars sogar einen lustigen Eintracht-Kurzfilm<br />

gedreht. Das war eine ehrlich saunette<br />

Zusammenarbeit. Wir haben viel gelacht.<br />

Henni Nachtshe<strong>im</strong> und Hund Matilda<br />

Sie haben eben gesagt, dass es ein neues<br />

Badesalz-Programm geben wird. Es gibt eine<br />

Idee. Wir bleiben bei dieser Comedytheater-<br />

Form und werden keine Nummernprogramme<br />

mehr schreiben, denn wir mögen es,<br />

dass die beiden Figuren miteinander zu tun<br />

haben. Gerade wo wir jetzt so viel alleine<br />

spielen, ist das Zusammenspielen dann<br />

wieder ein großer Genuss.<br />

Ist es für einen Comedian nicht schrecklich<br />

anstrengend, dass man in der Öffentlichkeit<br />

ständig mit einem Lachen unterwegs sein<br />

muss? Ich finde nicht, dass man das muss.<br />

Ich lache, wenn mir danach ist, und wenn<br />

nicht, gebe ich nicht den Clown. Manchmal<br />

ist es aber anstrengend. Ich hatte zum Beispiel<br />

eine Augenoperation und war kurz danach<br />

bei der Premiere von »Schlussmacher«<br />

auf dem roten Teppich. Mir wurde kotzübel<br />

von dem grellen Licht, aber trotzdem musste<br />

ich möglichst witzige <strong>Interview</strong>s geben. Das<br />

ist dann aber keine aufgesetzte Rolle, sondern<br />

eher das Bemühen, es professionell zu<br />

machen. Generell bin ich aber sowieso eher<br />

mit einem fröhlichen Wesen ausgestattet.<br />

Wenn Ihnen mein Hund jetzt den Arm abbeißen<br />

würde, was durchaus passieren kann,<br />

wäre ich allerdings schon betroffen.<br />

Das ist aber nett. Danke. Über was konnten<br />

Sie zuletzt gar nicht lachen? Ich wurde kürzlich<br />

gefragt, ob ich traurig bin, wenn Armin<br />

Foto: Klingelhöfer<br />

Veh die Eintracht verlässt. Vor ein paar<br />

Monaten ist meine Mutter gestorben, während<br />

ich auf der Bühne stand. Das ist etwas,<br />

weswegen ich traurig war, aber doch nicht<br />

der Weggang eines Trainers bei meinem<br />

Lieblingsverein. Das ist eigentlich völlig<br />

unbedeutend.<br />

Wie haben Sie erfahren, dass Ihre Mutter<br />

gestorben ist? Meine Mutter lag <strong>im</strong> Sterben.<br />

Es ging ihr so schlecht, dass die Ärzte schon<br />

gesagt hatten, dass sie nicht mehr zurückkommt.<br />

Ich stand <strong>im</strong> Krankenhaus an ihrem<br />

Bett und habe gedacht: Lass sie einschlafen,<br />

damit sie erlöst wird. Als ich ein paar Tage<br />

später von der Bühne kam – wir hatten einen<br />

perfekten Auftritt – hatte ich eine Nachricht<br />

von meinem Bruder auf dem Handy. Das<br />

war eine enorme Fallhöhe. Du stehst auf der<br />

Bühne, hast Standing Ovations, hast gut<br />

gespielt … Gerd hat <strong>im</strong> Nachhinein gesagt,<br />

dass sie sich das vielleicht zum Abschied<br />

gewünscht hat. Dass wir gerade an diesem<br />

Abend so besonders gut und intensiv gespielt<br />

haben.<br />

Was geht einem da durch den Kopf? Der<br />

erste Gedanke war: Sie hat gewartet, bis ich<br />

auf die Bühne gegangen bin. Wenn sie nachmittags<br />

gestorben wäre, hätten wir den<br />

Auftritt ja abgesagt. Wir haben es so empfunden,<br />

als hätte sie uns diesen letzten Gefallen<br />

tun wollen. Sie hat geliebt was ich mache<br />

und <strong>im</strong>mer darauf bestanden, dass ich ihr<br />

zuliebe nie absage. Bei meinem Vater war<br />

das ähnlich. Er ist vor vier Jahren gestorben,<br />

kurz bevor wir in der Jahrhunderthalle<br />

gespielt haben. Ich hatte ihn <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

besucht und er sagte: »Ich weiß nicht, wie es<br />

weitergeht, ich fühle mich schwach, aber ich<br />

will, dass du diesen Auftritt in der Jahrhunderthalle<br />

spielst, die ist ausverkauft! Und ich<br />

erzähle hier jeder Krankenschwester, dass<br />

du in der ausverkauften Jahrhunderthalle<br />

spielst. Das dürft ihr nicht absagen, egal, was<br />

mit mir passiert.« Wir haben dann vier Tage<br />

nach seinem Tod gespielt. Das war sehr<br />

schwierig für mich. Wir haben ihm aber den<br />

Abend gewidmet und es glorreich<br />

hinbekommen.<br />

Wie schafft man das? Man geht komischerweise<br />

mit viel größerer Konzentration auf<br />

die Bühne, weil man nicht will, dass die<br />

Zuschauer etwas merken. Ich habe auch<br />

mit Gerd darüber gesprochen, und wir haben<br />

festgestellt: Wann <strong>im</strong>mer wir <strong>im</strong> Leben<br />

besonders emotionalisiert auf die Bühne<br />

gegangen sind, auch bei Liebeskummer, lief<br />

es richtig gut. Wenn wir privat richtig auf die<br />

Fresse kriegen, setzen wir das auf der Bühne<br />

positiv um.<br />

Marc Schäfer<br />

44 streifzug 4/2013


SPERRSITZ<br />

Kinostart: 18. April<br />

Mit »Mama« beweist sich Regisseur Andy<br />

Muschietti als Experte des Schaurigen: In<br />

beeindruckend stilsicheren Bildern erzählt<br />

er die Geschichte zweier Schwestern, die<br />

nach dem Tod ihrer Eltern spurlos verschwinden.<br />

Erst Jahre später werden sie in<br />

einer abgelegenen Hütte scheinbar unversehrt<br />

gefunden. Doch nachdem ihr Onkel<br />

Lucas (Nikolaj Coster-Waldau) und seine<br />

Freundin Annabel (Jessica Chastain) sie zu<br />

sich nehmen, zeigen die Schwestern beängstigend<br />

bizarres Verhalten.<br />

Haben sich Isolation und posttraumatischer<br />

Stress in ihre Psyche gegraben? Oder lauert<br />

in den Schatten tatsächlich jene unhe<strong>im</strong>liche<br />

Gestalt, die sie »Mama« nennen?<br />

In einer bemerkenswerten Gratwanderung<br />

zwischem psychologischem Gänsehauthorror<br />

und beklemmendem Geisterschocker<br />

entfalten Muschietti und Produzent<br />

Guillermo del Toro, Meister des Fantasy-<br />

Kinos, einen visuell eindrucksvollen und<br />

packenden Thriller übernatürlicher Ängste,<br />

der nicht zuletzt dank der herausragenden<br />

Jessica Chastain brillant nervenzerreißende<br />

Spannung und Anspruch vereint.<br />

Der gefeierte gleichnamige Kurzfilm des<br />

Argentiniers Muschietti diente als Vorlage<br />

für den atmosphärisch dichten Thriller, in<br />

dem Chastain als Adoptivmutter Annabel<br />

von unhe<strong>im</strong>lichen Ereignissen he<strong>im</strong>gesucht<br />

wird.<br />

Nichts für schwache Nerven: »Mama«<br />

Foto: Verleih<br />

GEWINNSPIEL<br />

Der streifzug verlost mit den <strong>Gießener</strong><br />

Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung<br />

des Films »Mama« am 18. April.<br />

Wer den Film sehen möchte, sollte bis<br />

zum 12. April eine Karte mit dem Kennwort<br />

»Kino« an streifzug, Marburger<br />

Straße 20, 35390 Gießen oder eine Mail<br />

an streifzug@giessener-allgemeine.de<br />

senden. Viel Glück!<br />

4/2013 streifzug 45


SPERRSITZ<br />

Neu <strong>im</strong><br />

Kino<br />

Gießen<br />

Kinocenter Gießen<br />

Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08<br />

Heli<br />

Frankfurter Str. 34, Telefon 06 41/7 45 11<br />

Roxy<br />

Ludwigsplatz 4, Telefon 06 41/3 25 47<br />

www.die-giessener-kinos.de<br />

Kommunales Kino J<strong>OK</strong>US<br />

Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95<br />

Grünberg<br />

Bismarckstraße 10, Telefon 0 6401/68 69<br />

Lich<br />

Kino »Traumstern«<br />

<strong>Gießener</strong> Straße 15,<br />

Telefon 06404/38 10<br />

Oblivion<br />

Originelle Erzählweise setzt neue Maßstäbe <strong>im</strong> Science-Fiction-Genre – Start: 11. April<br />

Weitere Kino-Tipps<br />

finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />

www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />

Das Die Hochzeit hält kein unserer Jahr..!<br />

dicksten Freundin<br />

Mittwoch, 17.04.2013<br />

zur Abendvorstellung<br />

Montag, 22.10.2012 zur Abendvorstellung<br />

Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />

Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />

Männer sind herzlich willkommen!<br />

Männer sind herzlich willkommen!<br />

Änderungen möglich, aber nicht beabsichtigt!<br />

Kinocenter Bahnhofstraße 34 35390 Gießen<br />

Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen<br />

Roxy Ludwigsplatz 35390 Gießen<br />

Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen<br />

Heli Frankfurterstraße 34 35390 Gießen<br />

Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen<br />

Mehr Infos <strong>im</strong> Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />

Nach einer Apokalypse hat die Menschheit<br />

den Planeten Erde verlassen und lebt<br />

schon seit Jahrzehnten hoch über den<br />

Wolken. Der hoch spezialisierte Techniker<br />

Jack Harper (Tom Cruise) ist einer der wenigen<br />

Menschen, die noch auf der fast<br />

verwüsteten Erde stationiert sind. Es ist ein<br />

gefährlicher Ort.<br />

Nach jahrelangen Kämpfen mit furchterregenden<br />

alienartigen Lebewesen um lebenswichtige<br />

Ressourcen hat Jack seine<br />

Aufgabe nun erfüllt. Doch da entdeckt er<br />

auf einem Patrouillenflug in einem abgestürzten<br />

Raumschiff eine Überlebende.<br />

Dieser überraschende Vorfall löst eine Kettenreaktion<br />

höchst mysteriöser Ereignisse<br />

aus. Gibt es vielleicht noch weitere Lebewesen,<br />

die ihm bislang verborgen<br />

blieben?<br />

Mit von der Partie sind Morgan Freeman,<br />

sexy Ex-Bond-Girl Olga Kurylenko und<br />

Andrea Riseborough. Gedreht wurde an<br />

atemberaubenden Locations in den USA<br />

und Island.<br />

46 streifzug 4/2013


SPERRSITZ<br />

Thor 3D<br />

»Ein hammermäßiges Abenteuer« – Start: 11. April<br />

Thor ist ein junger Schmied, der in einem friedlichen Dorf lebt.<br />

Sein Vater, so heißt es, ist Odin, der legendäre Göttervater. Thor<br />

hat ihn allerdings nie kennengelernt. Eines Tages fallen die gefürchteten<br />

Giganten über das Dorf her und verschleppen die Einwohner.<br />

Nur Thor wird lediglich bewusstlos geschlagen. Als er erwacht,<br />

hat er den magischen Hammer und weiß sofort: Nun liegt<br />

es an ihm, die Dorfbewohner zu retten. Gemeinsam mit seiner<br />

besten Freundin Edda macht er sich auf die Suche.<br />

Beautiful Creatures<br />

Fesselnder Film über Liebe vor dem ersten Blick – Start: 4. April<br />

Jede Nacht wird Ethan (Alden Ehrenreich) von einem Alptraum geplagt.<br />

Verzweifelt versucht er, ein Mädchen zu retten, das in Gefahr<br />

schwebt. Doch <strong>im</strong>mer wieder scheitert er und wacht schweißgebadet<br />

auf, ohne zu wissen wer die Unbekannte ist. Umso überraschter ist<br />

er, als sie plötzlich als Schülerin in seine Klasse kommt. Lena (Alice<br />

Englert) ist die Nichte des mürrischen Gutsbesitzers Macon Ravenwood<br />

(Jeremy Irons), um den in der Kleinstadt alle einen Bogen machen.<br />

Es dauert nicht lange, und Ethan verliebt sich in die gehe<strong>im</strong>nisvolle<br />

Außenseiterin, ohne zu wissen, dass sie ein düsteres Gehe<strong>im</strong>nis<br />

verbirgt: Lena stammt aus einer Familie von Castern und Hexen und<br />

besitzt übernatürliche Kräfte, die sie <strong>im</strong>mer weniger kontrollieren<br />

kann. Obwohl auch sie sich nichts sehnlicher wünscht, als in Ethans<br />

Nähe zu sein, beschwört sie ihn, sich von ihr fernzuhalten. Denn an<br />

ihrem 16. Geburtstag muss Lena entscheiden, ob sie auf die helle<br />

oder die dunkle Seite der Magie übertritt. Eine Entscheidung, die alle<br />

Menschen in ihrer Nähe und auch sie selbst in Lebensgefahr bringt.<br />

Das hält kein Jahr<br />

GQ: »Der lustigste britische Film seit Jahren« – Start: 18. April<br />

Ein Blick genügt und es ist klar: Nat<br />

(Rose Byrne) und Josh (Rafe Spall) gehören<br />

zusammen – Hals über Kopf stürzen<br />

sie sich in die Ehe. Doch bei der Trauung<br />

bleibt nicht nur dem Pfarrer das<br />

»Hiermit erkläre ich euch…« <strong>im</strong> Halse<br />

stecken, auch sonst ist niemand so wirklich<br />

vom jungen Glück überzeugt. Und<br />

der Alltag gibt ihnen recht: Unterschiedlicher<br />

kann ein Paar kaum sein. Da hilft<br />

auch keine Paartherapeutin mehr – vor<br />

allen wenn diese noch nicht mal selber<br />

an die Ehe glaubt – und Joshs bester<br />

Freund Danny (Stephen Merchant), für<br />

den Takt- und Schamgefühl Fremdwörter<br />

sind, gibt dem Ganzen den Rest. Als<br />

schließlich der smarte Guy (S<strong>im</strong>on Baker)<br />

auftaucht und Chloe (Anna Faris),<br />

Joshs Ex-Flamme, zurückkehrt, ist das<br />

Chaos perfekt…<br />

4/2013 streifzug 47


SPERRSITZ<br />

Thor 3D<br />

»Ein hammermäßiges Abenteuer« – Start: 11. April<br />

Thor ist ein junger Schmied, der in einem friedlichen Dorf lebt.<br />

Sein Vater, so heißt es, ist Odin, der legendäre Göttervater. Thor<br />

hat ihn allerdings nie kennengelernt. Eines Tages fallen die gefürchteten<br />

Giganten über das Dorf her und verschleppen die Einwohner.<br />

Nur Thor wird lediglich bewusstlos geschlagen. Als er erwacht,<br />

hat er den magischen Hammer und weiß sofort: Nun liegt<br />

es an ihm, die Dorfbewohner zu retten. Gemeinsam mit seiner<br />

besten Freundin Edda macht er sich auf die Suche.<br />

Beautiful Creatures<br />

Fesselnder Film über Liebe vor dem ersten Blick – Start: 4. April<br />

Jede Nacht wird Ethan (Alden Ehrenreich) von einem Alptraum geplagt.<br />

Verzweifelt versucht er, ein Mädchen zu retten, das in Gefahr<br />

schwebt. Doch <strong>im</strong>mer wieder scheitert er und wacht schweißgebadet<br />

auf, ohne zu wissen wer die Unbekannte ist. Umso überraschter ist<br />

er, als sie plötzlich als Schülerin in seine Klasse kommt. Lena (Alice<br />

Englert) ist die Nichte des mürrischen Gutsbesitzers Macon Ravenwood<br />

(Jeremy Irons), um den in der Kleinstadt alle einen Bogen machen.<br />

Es dauert nicht lange, und Ethan verliebt sich in die gehe<strong>im</strong>nisvolle<br />

Außenseiterin, ohne zu wissen, dass sie ein düsteres Gehe<strong>im</strong>nis<br />

verbirgt: Lena stammt aus einer Familie von Castern und Hexen und<br />

besitzt übernatürliche Kräfte, die sie <strong>im</strong>mer weniger kontrollieren<br />

kann. Obwohl auch sie sich nichts sehnlicher wünscht, als in Ethans<br />

Nähe zu sein, beschwört sie ihn, sich von ihr fernzuhalten. Denn an<br />

ihrem 16. Geburtstag muss Lena entscheiden, ob sie auf die helle<br />

oder die dunkle Seite der Magie übertritt. Eine Entscheidung, die alle<br />

Menschen in ihrer Nähe und auch sie selbst in Lebensgefahr bringt.<br />

Das hält kein Jahr<br />

GQ: »Der lustigste britische Film seit Jahren« – Start: 18. April<br />

Ein Blick genügt und es ist klar: Nat<br />

(Rose Byrne) und Josh (Rafe Spall) gehören<br />

zusammen – Hals über Kopf stürzen<br />

sie sich in die Ehe. Doch bei der Trauung<br />

bleibt nicht nur dem Pfarrer das<br />

»Hiermit erkläre ich euch…« <strong>im</strong> Halse<br />

stecken, auch sonst ist niemand so wirklich<br />

vom jungen Glück überzeugt. Und<br />

der Alltag gibt ihnen recht: Unterschiedlicher<br />

kann ein Paar kaum sein. Da hilft<br />

auch keine Paartherapeutin mehr – vor<br />

allen wenn diese noch nicht mal selber<br />

an die Ehe glaubt – und Joshs bester<br />

Freund Danny (Stephen Merchant), für<br />

den Takt- und Schamgefühl Fremdwörter<br />

sind, gibt dem Ganzen den Rest. Als<br />

schließlich der smarte Guy (S<strong>im</strong>on Baker)<br />

auftaucht und Chloe (Anna Faris),<br />

Joshs Ex-Flamme, zurückkehrt, ist das<br />

Chaos perfekt…<br />

4/2013 streifzug 47

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