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OK KID im Interview: - Gießener Allgemeine

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mitgebracht. Dem Eindruck, hier habe sich<br />

seit Ende der 70er nichts geändert, widerspricht<br />

Mohr. »Eine Kneipe ist kein Selbstläufer.<br />

Man muss <strong>im</strong>mer wieder was tun, ohne<br />

viel zu ändern.« Diese Kunst beherrscht der<br />

Inhaber, der auf über 40 Jahre Kneipenerfahrung<br />

zurückblickt, meisterhaft. Da wird in eine<br />

neue Belüftung investiert, das »kleine Pils«<br />

in 0,25-Liter-Gläsern eingeführt oder die Musikanlage<br />

auf den neuesten Stand gebracht.<br />

Während bundesweit seit 2001 <strong>im</strong> Schnitt<br />

jede siebte Kneipe schließen musste, berichtet<br />

der Chef von neuen Besucherkreisen.<br />

»Wir haben inzwischen wieder mehr junge<br />

Gäste«, freut sich Mohr.<br />

Warum das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« viele Stätten der In-<br />

Gastronomie überlebt hat? Außer dem liebevoll<br />

gezapften Pils, dessen letzte Preiserhöhung<br />

mehr als zehn Jahre zurückliegt, gibt<br />

es schnelle und aufmerksame Bedienungen,<br />

eingängige und eher rockige Musik mit einer<br />

täglich wechselnden Playlist, einen Kicker, an<br />

dem regelmäßig deutsche und internationale<br />

Meister trainieren, Darts sowie Schach und<br />

Backgammon. »Außerdem ist Rauchen erlaubt«,<br />

nennt Mohr einen weiteren Grund.<br />

Für viele ist eben richtige Kneipenatmosphäre<br />

ohne blauen Dunst kaum denkbar.<br />

Zur Atmosphäre <strong>im</strong> »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« gehört es<br />

auch, dass Stammgäste einen »Deckel«<br />

erhalten, den sie erst am Schluss des Abends<br />

bezahlen. Es gibt keine Türsteher, dafür gewährt<br />

Mohr Vertrauensvorschuss. »Jeder ist<br />

willkommen, wenn er gewisse Grundregeln<br />

einhält«, fasst der Chef die »Hausordnung«<br />

zusammen. Die ist genauso übersichtlich wie<br />

die »Speisekarte«, die mit Chips, Salzstangen<br />

und Erdnüssen umfassend beschrieben ist.<br />

Kleine Durststrecken gibt es lediglich <strong>im</strong><br />

Sommer, wenn auch Stammgäste ihren<br />

Schoppen lieber <strong>im</strong> Biergarten trinken. Dafür<br />

herrscht an Wochenenden oft dichtes Gedränge<br />

rund um die rustikale Holztheke.<br />

Im »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« hat sich so manches Paar<br />

gefunden, und ab und zu geht hier auch mal<br />

eine Hochzeitsfeier feuchtfröhlich zu Ende.<br />

Manche reservieren die Tische <strong>im</strong> hinteren<br />

Teil der Kneipe, um mit Freunden auf ihren<br />

Geburtstag anzustoßen. Aus dem Zuprosten<br />

um Mitternacht kann sich was entwickeln:<br />

»Wir machen nie vor eins zu«, verrät der<br />

Inhaber ein weiteres Erfolgsgehe<strong>im</strong>nis.<br />

Inzwischen ist aus der Kneipe ein kleiner<br />

»Familienbetrieb« geworden. Mohrs Tochter<br />

Eva gehört zwei- bis dre<strong>im</strong>al pro Woche zum<br />

Thekenteam – »und hat viele junge Leute mitgebracht«,<br />

freut sich der Inhaber. Vom Aussterben<br />

bedroht ist das »Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong>« also noch<br />

lange nicht. Ein Grund mehr für das Kneipen-<br />

Urgestein, den Eintritt ins Rentenalter zu verschieben:<br />

»Bis zum 70. mache ich auf alle<br />

Fälle weiter.«<br />

Armin Pfannmüller<br />

U N S E R E<br />

TOP 3<br />

Braun Bruchstraße 32<br />

Lambertz Krofdorfer Straße 35<br />

Dünsbergbäckerei Walltorstraße 2<br />

BLICKPUNKT<br />

Neu in der Stadt und noch keinen<br />

Sch<strong>im</strong>mer, wo es das beste Brot,<br />

die beste Wurst, das beste gezapfte Bier<br />

und den besten Haarschnitt gibt?<br />

Dann frag uns. Wir sind nämlich lange genug hier, um Ratschläge zu geben.<br />

Kurz und knapp. Das Wichtigste, das man so braucht zum Wohlfühlen. Unsere<br />

Top-Drei der besten Bäcker, Metzger, Zapfer und Frisöre ist natürlich eine<br />

persönliche und vollkommen subjektive Einschätzung. Die Reihenfolge auf dem<br />

Treppchen ist auch von der Tagesform abhängig, eigentlich – finden wir – haben<br />

alle den ersten Platz verdient.<br />

1 23<br />

BESTES GEZAPFTES BIER<br />

Kl<strong>im</strong>b<strong>im</strong> Ebelstraße 2<br />

Sowieso Liebigstraße 21<br />

Kaffee Wolkenlos Henselstraße 10<br />

1 23<br />

BESTER BÄCKER<br />

BESTER METZGER<br />

1 23<br />

Zach-Zach Landgraf-Philip-Platz 9<br />

Burk<br />

Steinstraße 67a<br />

Klatschmohn Neue Bäue 2<br />

1 23<br />

BESTER FRISEUR<br />

Sommerlatte Kirchenplatz 2<br />

MClassic Ludwigsplatz 41<br />

Natur-Friseur Ludwigstraße 59<br />

4/2013 streifzug 15

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