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Kerncurriculum für den Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung ...

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gesprochenen Sprache Wort <strong>für</strong> Wort folgen und deshalb einfacher zu erwerben sind. Die Gebär<strong>den</strong><br />

beschränken sich in der Regel auf Schlüsselwörter, um die wesentliche Aussage einer Äußerung her-<br />

vorzuheben.<br />

Vorteile der körpereigenen Kommunikationsformen liegen darin, dass sie rasch, spontan und<br />

ortsunabhängig ohne Hilfsmittel verfügbar sind und grundsätzlich eine relativ schnelle Verständigung<br />

ermöglichen, wenn mit vertrauten Partnerinnen und Partnern kommuniziert wird. Im Umgang mit<br />

diesen sind sie häufig die effektivste Art der Verständigung. Ihnen sollte daher besondere<br />

Aufmerksamkeit geschenkt und der einheitliche Gebrauch in einer Schule in Abstimmung mit <strong>den</strong><br />

Eltern regelmäßig geübt wer<strong>den</strong>. Die Kommunizieren<strong>den</strong> müssen sich gegenseitig zuwen<strong>den</strong>, sodass<br />

im Gegensatz zu <strong>den</strong> externen Kommunikationssystemen ein direkter Kontakt entstehen kann. Diese<br />

Kommunikation kann von Schülerinnen und Schülern mit autistischer Störung schwieriger zu gestalten<br />

sein, da sie die direkte Zuwendung zu anderen Menschen eher vermei<strong>den</strong> oder nicht ertragen<br />

können; andererseits liegt in dem Erfordernis der direkten Zuwendung auch eine Übungsmöglichkeit.<br />

Körpereigene Kommunikationsformen sind teilweise nur im Umgang mit Eingeweihten nutzbar, da sie<br />

nicht immer eindeutig sind. Daher wird empfohlen, das Kommunikationssystem <strong>für</strong> nicht-sprechende<br />

Schülerinnen und Schüler um weitere Elemente zu ergänzen. Hier können externe<br />

Kommunikationsformen eingesetzt wer<strong>den</strong>.<br />

Externe Kommunikationsformen<br />

Externe Kommunikationshilfen sind v.a. konkrete Gegenstände, Bilder, optische Symbole<br />

einschließlich der Schrift.<br />

Beim Einsatz von optischen Kommunikationsmedien sind die benötigten Symbole immer sichtbar.<br />

Daher wer<strong>den</strong> geringere Anforderungen an die Merkfähigkeit gestellt als bei der Verwendung von<br />

Gebär<strong>den</strong>. Zudem können sich Kommunikationspartnerinnen und -partner jederzeit einen Überblick<br />

über <strong>den</strong> zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Symbolbestand verschaffen. Kommunikationsmedien haben <strong>den</strong><br />

Nachteil, dass sie stets verfügbar sein müssen – etwa beim Essen, am Arbeitsplatz und im Schulbus.<br />

Dies kann mit erheblichem Aufwand verbun<strong>den</strong> sein.<br />

Reale Gegenstände oder Miniaturgegenstände können eingesetzt wer<strong>den</strong>, wenn die Verwendung von<br />

optischen Symbolen noch nicht erlernt wer<strong>den</strong> kann. Über Bezugsobjekte können Informationen ver-<br />

anschaulicht wer<strong>den</strong>. Es bietet sich an, Realgegenstände wie Tasse, Teller, Windel, Wärmflasche,<br />

Badehose oder Kassette in einer „Mitteilungskiste“ oder einem „Mitteilungsregal“ bereitzuhalten. Ein<br />

Foto ist die Form der Wiedergabe, die der Wirklichkeit am ähnlichsten ist. Dennoch können <strong>für</strong> man-<br />

che Schülerinnen und Schüler klar strukturierte Symbole leichter zu erkennen sein als Fotos. Gut ge-<br />

eignet sind Fotos mit wenigen Details und einem kontrastreichen Hintergrund. Besondere Bedeutung<br />

erhalten Fotos im Zusammenhang mit der Darstellung von Personen.<br />

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Symbolsystemen (z. B. Bliss, PCS, Aladin, Touch’n talk, Löb-<br />

System). Für Menschen, die nicht lesen und schreiben, dienen Bildsymbole als Schriftersatz.<br />

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