Schulstart 2012 - Gemeinde Laboe
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Liebe Leserinnen und Leser,<br />
am 26. Juli jährte sich zum achtzigsten Mal<br />
der Tag des Untergangs des Segelschulschiffes<br />
"Niobe" im Fehmarn Belt. Die<br />
"Niobe" war ein umgebauter dänischer<br />
Frachtsegler und diente ab 1921 der deutschen<br />
Marine als Schulschiff. Auffälligster<br />
Unterschied nach dem Umbau war die<br />
Änderung der Takelung von einem 4-Mastzu<br />
einem 3-Mast-Schiff. Trotz der Reduzierung<br />
um einen Mast wurde aber die Segelfläche<br />
vergrößert. Im Inneren wurden die<br />
Frachträume zu Mannschafts-, Schulungsund<br />
Versorgungsräumen umgerüstet und<br />
damit der erheblich gesteigerten Besatzungsstärke<br />
angepaßt.<br />
Die Niobe auf der Kieler Förde vor Korügen/<br />
Möltenort, am Horizont vor dem Bug kaum zu<br />
erkennen das zu der Zeit im Bau befindliche<br />
<strong>Laboe</strong>r Ehrenmal<br />
Der erste Kommandant war der legendäre<br />
"Seeteufel" Graf Luckner, der im ersten Weltkrieg<br />
die englische Seeblockade durchbrach<br />
und später das damals populäre Buch<br />
"Seeteufel" schrieb. Die Stammbesatzung<br />
bestand aus 32 Mann, zur Ausbildung waren<br />
ca. 75-80 Seekadetten an Bord. Mit 4-5<br />
Seereisen wurden im Durchschnitt ca. 350<br />
Kadetten pro Jahr ausgebildet.<br />
Am 26. 07. 1932 befand sich die "Niobe" im<br />
Fehmarn Belt etwa in der Mitte zwischen den<br />
Inseln Fehmarn und Lolland, ca. 3 Seemeilen<br />
westlich der heutigen Fährverbindung Puttgarden-Rødby<br />
("Vogelfluglinie"), in Sichtweite<br />
beider Inseln, als sie von einer, wie es in<br />
der späteren Gerichtsverhandlung festgestellt<br />
wurde, völlig unvorhersehbaren heftigen Bö<br />
getroffen wurde.<br />
Daß das Kentern des Schiffes in einer Katastrophe<br />
endete, wurde im Kriegsgerichtsverfahren<br />
auf das Zusammentreffen der folgenden<br />
Umstände zurückgeführt: - Die<br />
Heftigkeit der Bö war in Anbetracht des<br />
hochsommerlichen Wetters nicht absehbar<br />
gewesen; - gemessen an der Länge und der<br />
Masse des Schiffsrumpfes war die Segelfläche<br />
zu groß, das Schiff war damit konstruktionsbedingt<br />
übertakelt; - die Luken, Niedergänge<br />
und Bullaugen waren wegen der hohen<br />
Lufttemperatur an diesem Tag zur Erleichterung<br />
des Schulungsbetriebes unter Deck<br />
geöffnet; - die offenen Niedergänge (für<br />
Landratten: Treppen mit Luken) befanden<br />
sich seitlich der Deckshäuser, so daß sie bei<br />
extremer Krängung des Schiffes unter die<br />
Wasserlinie kamen und Wasser in großer<br />
Menge schnell ins Schiff eindringen konnte.<br />
Damit gerieten die Schwerpunktlage und<br />
Stabilität des Schiffes augenblicklich außer<br />
Kontrolle.<br />
Das Zusammentreffen all dieser Faktoren<br />
führte zum sofortigen Untergang, so daß die<br />
unter Deck befindlichen Mannschaften kaum<br />
eine Chance hatten. 69 Menschen starben, 40<br />
wurden gerettet. Der Kommandant zur Zeit<br />
des Unglücks war der Kapitänleutnant Heinrich<br />
Ruhfus. Er wurde bei der folgenden<br />
Kriegsgerichtsverhandlung freigesprochen.<br />
Er verlor als Kommandant insgesamt drei<br />
Schiffe. Im ersten Weltkrieg 1917 ein Torpedoboot<br />
durch eine Seemine, 1932 das<br />
Schulschiff "Niobe" und im zweiten Weltkrieg<br />
1940 den Kreuzer "Königsberg" im Hafen<br />
von Bergen durch britische Torpedoflieger,<br />
in allen drei Fällen ohne persönliches<br />
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