Gemeinden - Österreichischer Gemeindebund
Gemeinden - Österreichischer Gemeindebund
Gemeinden - Österreichischer Gemeindebund
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kommunal: Sicherheit<br />
25<br />
Immer im Training: Eine gemeinsame Übung von Bundespolizei und der Stadtpolizei in Baden (NÖ).<br />
Auf Bundesebene sehen heute<br />
verschiedene Gesetze eine<br />
Möglichkeit der Mitwirkung<br />
von Gemeindewachkörpern<br />
vor – zum Beispiel das<br />
Sicherheitspolizei gesetz.<br />
örtlichen Sicherheitspolizei, der<br />
Veranstaltungspolizei, der örtlichen<br />
Straßenpolizei, der örtlichen<br />
Marktpolizei, der örtlichen<br />
Gesundheitspolizei und der Sittlichkeitspolizei<br />
zuständig. Zur<br />
Abwehr von Missständen, die<br />
das örtliche Gemeinschaftsleben<br />
stören, kann eine Gemeinde<br />
ortspolizeiliche Verordnungen<br />
erlassen. Gemeindesicherheitswachen<br />
sind die „Hüter“ dieser<br />
ortspolizeilichen Verordnungen,<br />
sie überwachen Veranstaltungen,<br />
betreuen das Fund- und<br />
Meldewesen und erarbeiten Katastrophenschutzpläne.<br />
Zur Verkehrsüberwachung<br />
und zu Verkehrsverhandlungen<br />
auf Gemeindestraßen<br />
kommt auch die<br />
Verkehrserziehung in Schulen<br />
und Kindergärten.<br />
Durch Bundes- oder Landesgesetze<br />
können Angehörigen eines<br />
Gemeindewachkörpers mit Zustimmung<br />
der Gemeinde auch<br />
zum „Exekutivdienst“ für eine<br />
andere Behörde ermächtigt werden.<br />
Auf Bundesebene sehen<br />
heute verschiedene Gesetze eine<br />
Möglichkeit der Mitwirkung von<br />
Gemeindewachkörpern vor –<br />
zum Beispiel das Sicherheitspolizeigesetz,<br />
die Straßenverkehrsordnung,<br />
das Kraftfahrzeuggesetz<br />
oder das Fremdenpolizeigesetz.<br />
Voraussetzungen sind jeweils<br />
ein Antrag der Gemeinde<br />
und die Ermächtigung durch die<br />
zuständige Behörde. Die jeweilige<br />
Bezirksverwaltungsbehörde<br />
kann Angehörige eines Gemeindewachkörpers<br />
auch ermächtigen,<br />
an der Handhabung des<br />
Verwaltungsstrafgesetzes mitzuwirken.<br />
Von dieser Möglichkeit<br />
haben so gut wie alle <strong>Gemeinden</strong><br />
Gebrauch gemacht. Seit<br />
1999 können die Gemeindesicherheitswachen<br />
nach dem SPG<br />
einschreiten, wenn eine Ermächtigung<br />
des Sicherheitsdirektors<br />
vorliegt. „Die größeren<br />
Sicherheitswachen sind inzwischen<br />
alle im SPG“, sagt Johann<br />
Hellinger. Wenn die Sicherheitsdirektion<br />
eine Stadt- oder Gemeindepolizei<br />
zur Ausübung des<br />
SPG ermächtigt, dann kann diese<br />
durch eine „Brücke“ zur Strafprozessordnung<br />
(§ 18) auch kriminalpolizeilich<br />
tätig sein.<br />
„Die Gemeindewachkörper sind<br />
heute im Wesentlichen gleichberechtigte<br />
Partner. Die Organisation<br />
der Bundespolizei nimmt<br />
auf diese so weit wie möglich<br />
Rücksicht“, unterstrich Generaldirektor<br />
Dr. Herbert Anderl am<br />
13. Oktober 2011 in Hohenems.<br />
Eine weitestmögliche Gleichstellung<br />
wird durch breite Einbindung<br />
in besondere Verwaltungsmaterien<br />
gewährleistet. Auch im<br />
Erscheinungsbild – bei Uniformen<br />
und Fahrzeugen – sind fast<br />
alle Stadt- und Gemeindepolizeien<br />
nur mehr in Details von<br />
der Bundespolizei zu unterscheiden.<br />
Im Verlauf der letzten Jahre<br />
wurden die Zugriffsberechtigungen<br />
für Gemeindepolizisten<br />
laufend erweitert, beispielsweise<br />
für EKIS-Abfragen. In Bundesländern<br />
mit Digitalfunk<br />
hängen Bundespolizei und<br />
Stadtpolizei im selben System,<br />
in den anderen Ländern wurden<br />
Kanäle definiert, die bei gemeinsamen<br />
Einsätzen eingeschaltet<br />
werden können. Angehörige von<br />
Stadt- und Gemeindepolizeien<br />
besuchen mit der Bundespolizei<br />
Lehrgänge der Sicherheitsakademie<br />
des BM.I; auch an Fortbildungskursen<br />
oder am Einsatztraining<br />
der Bundespolizei können<br />
sie heute teilnehmen.<br />
Beitrag redaktionell gekürzt,<br />
lesen Sie die Langfassung auf<br />
www.kommunal.at<br />
Standorte der Ortspolizei<br />
Gemeindesicherheitswachen finden sich vor allem<br />
in mittelgroßen <strong>Gemeinden</strong>; historisch sind<br />
sie oft entlang von Eisenbahnstrecken oder wichtigen<br />
Handelswegen entstanden. Außer in Kärnten,<br />
im Burgenland und in Wien gibt es sie in allen<br />
Bundesländern – die meisten in Tirol und<br />
Vorarlberg. In einer Handvoll kleiner Kommunen<br />
existieren noch Gemeindebedienstete, die sich<br />
als „Ortspolizei“ oder „Gemeindepolizei“ bezeichnen,<br />
aber keine polizeilichen Kompetenzen<br />
besitzen. Viele <strong>Gemeinden</strong> beschäftigen zusätzlich<br />
Straßenaufsichtsorgane.<br />
Folgende Städte und <strong>Gemeinden</strong> haben eine eigene<br />
Sicherheitswache: Niederösterreich:<br />
Amstetten, Baden, Gmünd, Neunkirchen;<br />
Oberösterreich: Bad Ischl, Braunau, Gmunden,<br />
Ried im Innkreis, Schärding, Traun, Vöcklabruck;<br />
Salzburg: Hallein; Steiermark: Bruck an der Mur,<br />
Fürstenfeld, Kapfenberg, Weiz,; Tirol: Hall, Imst,<br />
Kirchberg, Kitzbühel, Kufstein, Landeck, St.<br />
Anton am Arlberg, Schwaz, Wattens, Wörgl,<br />
Westendorf; Vorarlberg: Bregenz, Bludenz,<br />
Dornbirn, Feldkirch, Götzis, Hohenems,<br />
Kleinwalsertal, Lustenau, Rankweil, Schruns.