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Gemeinden - Österreichischer Gemeindebund

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Kommunal: Kommentar<br />

3<br />

2011 war ein gutes Jahr für die <strong>Gemeinden</strong>, 2012 wird schwierig<br />

Sparmeister der Nation<br />

Der Dezember wird dazu genutzt,<br />

um einerseits einen Rückblick<br />

auf das zu Ende gehende<br />

Jahr zu ziehen, andererseits auch<br />

einen Blick auf das kommende<br />

Jahr zu wagen. Auch wenn die<br />

Bilanz noch nicht endgültig gezogen<br />

ist, lässt sich aber schon jetzt<br />

eines sagen: Das Jahr 2011 war<br />

ein gutes Jahr für die <strong>Gemeinden</strong>.<br />

Zunächst sind die Ertragsanteile<br />

erfreulicher Weise um über acht<br />

Prozent gestiegen, das ist um fast<br />

drei Prozent über den Prognosen.<br />

Zurückzuführen ist das auf die<br />

gute Entwicklung der Wirtschaft,<br />

die wesentlich mehr Geld in den<br />

Steuertopf einbrachte. Zum anderen<br />

ist das auch eine Folge des<br />

Finanzausgleichs, der ab 2011<br />

den <strong>Gemeinden</strong> unter 10.000<br />

Einwohnern rund 100 Millionen<br />

Euro mehr brachte.<br />

Dann konnte in mühevollen Verhandlungen<br />

nach zehnjährigem<br />

Drängen des <strong>Gemeindebund</strong>es<br />

eine Lösung für die steigenden<br />

Pflegekosten erreicht werden. Bis<br />

einschließlich 2014 werden von<br />

Bund, Ländern und <strong>Gemeinden</strong><br />

fast 700 Millionen Euro in einen<br />

Fonds fließen, um die wachsenden<br />

Finanzierungsprobleme abzufedern.<br />

Und schließlich haben wir auch<br />

eine Finanzierung der schulischen<br />

Nachmittagsbetreuung<br />

durchgesetzt. Rund 80 Millionen<br />

Euro wird der Bund jährlich für<br />

diese Aufgabe zur Verfügung stellen.<br />

Jetzt geht es darum, auch<br />

dafür zu sorgen, dass dieses Geld<br />

auch dort hinkommt, wo die<br />

Nachmittagsbetreuung organisiert<br />

und finanziert wird, nämlich<br />

zu den Schulerhaltern, und<br />

das sind nun einmal zu 90 Prozent<br />

die <strong>Gemeinden</strong>. Das gleiche<br />

gilt auch für den Pflegefonds,<br />

den gewisse Kreise gerne dazu<br />

benutzen würden, neue bürokratische<br />

Schikanen oder Hürden<br />

aufzubauen.<br />

Und nicht zu vergessen ist auch,<br />

dass wir für die sozialrechtliche<br />

Absicherung der Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister einen<br />

ganz wesentlichen Schritt setzen<br />

konnten.<br />

Auch wenn diese Errungenschaften<br />

in jahrelangen zähen und<br />

aufwändigen Verhandlungen erarbeitet<br />

wurden, möchte ich<br />

doch allen Partnern auf Bundesund<br />

Landesebene danken, die<br />

Verständnis für diese bedeutenden<br />

Forderungen der <strong>Gemeinden</strong><br />

zeigten. Dies alles wäre aber sicher<br />

nicht möglich gewesen,<br />

wenn der Druck der kommunalen<br />

Ebene nicht in Geschlossenheit<br />

und Vehemenz so massiv gewesen<br />

wäre, weshalb ich allen<br />

Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern<br />

ganz herzlich danke.<br />

Erfreulich ist auch die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der <strong>Gemeinden</strong>,<br />

wie der brandaktuelle Finanzbericht<br />

zeigt. Die <strong>Gemeinden</strong><br />

haben nach dem Krisenjahr<br />

2009 umfangreiche Reform- und<br />

Sparmaßnahmen gesetzt und damit<br />

bewiesen, dass sie die Sparmeister<br />

der Nation sind. Keine<br />

andere Gebietskörperschaft hat<br />

in dieser schwierigen Zeit die<br />

Schulden eingefroren und damit<br />

die Schuldenbremse vorweggenommen.<br />

Euphorie oder Jubelstimmung ist<br />

trotzdem nicht angebracht, weil<br />

uns ein schwieriges Jahr 2012<br />

bevorsteht. Niemand kann derzeit<br />

abschätzen, wie sich die<br />

Wirtschaft europa- und weltweit<br />

entwickelt. Niemand weiß, wie<br />

die Finanzmärkte reagieren und<br />

sich die notwendigen Sparpakete<br />

des Bundes und der Länder auf<br />

die <strong>Gemeinden</strong> auswirken.<br />

Trotz dieser Ungewissheit bin ich<br />

überzeugt, dass die Verantwortungsträger<br />

in den <strong>Gemeinden</strong><br />

mit enormem Einsatz, mit viel<br />

Gespür für die Menschen und der<br />

notwendigen Flexibilität die Herausforderungen<br />

annehmen.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

<strong>Gemeindebund</strong>es<br />

In Dankbarkeit für die<br />

großartige Arbeit wünsche<br />

ich allen Kommunalpolitikerinnen<br />

und Kommunalpolitikern<br />

sowie unseren<br />

tüchtigen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern ein<br />

gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und für das neue Jahr viel<br />

Glück und Erfolg, vor allem<br />

Gesundheit und Freude.

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