Gemeindeblatt Nr. 07 / 2009 (2,21 MB)

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welschnofen – 07/2009 Jemandem etwas Gutes zu tun ist gar nicht so schwierig. Man muss nicht reich sein, sondern nur etwas Zeit hergeben. Unter diesem Motto startet die Pfarrcaritas Welschnofen eine neue Initiative. Bring ein bisschen Glück ins Haus Freiwillig auf Mitmenschen zugehen kann viel Freude machen Angesprochen werden junge Leute, welche sich sozial engagieren möchten. Diese sollten ab und zu ältere oder einsame Mitbürger und Mitbürgerinnen zu Hause besuchen und mit ihnen etwas Zeit verbringen. Bedürftige Menschen gibt es gar einige in unserem Dorf. Wer helfen will, muss keine großen Vorkenntnisse mitbringen, sondern nur etwas guten Willen und sich für seine Mitmenschen interessieren. Oft reicht schon ein nettes Gespräch, eine Partie „Mensch ärgere dich nicht“ oder ein kleiner Spaziergang, um wieder Lebensfreude und Zuversicht aufkommen zu lassen. Eine solche Tätigkeit kann für Jugendliche eine erste Möglichkeit sein, um Erfahrungen für eine berufliche Orientierung im sozialen Bereich zu sammeln. Zukünftige Maturanten bekommen für längere Mitarbeit von der Pfarrcaritas eine Bestätigung über die Mitarbeit, was den einen oder anderen Maturapunkt bringen kann. Natürlich ist aller Anfang schwer, deshalb stellen sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Pfarrcaritas zur Verfügung, um die Neuen einzuführen und Kontakte zu knüpfen. Vorgesehen sind auch die Begleitung bei den ersten Treffen und eine kleine Einarbeitung in die neue Aufgabe. Interessierte melden sich bitte bei Frau Helga Gallmetzer-Kohler unter der Telefonnummer 0471 61 30 16 oder im Pfarramt unter 0471 61 31 71. NEU!! Erstmalig Engros- und Detailhandel: Hunde- und Katzenfutter für Züchter und Privatpersonen Ausserdem: 3 individuelle Lösungen für Allergiker. Persönliche Beratung. Kinderfest am 19. Juli 2009 ab 11.30 Uhr beim Jocherhof in Welschnofen. Clown Brufold, Huwe zu Lanzen, Irene, Blume und Renate sorgen für Spiel und Spaß! +39 335 52 35 600 +39 349 54 30 405 Rottweilerzucht • www.gestuetfeuerstein.com 34
07/2009 – welschnofen Sagen, Erzählungen und Geschehnisse rund um Welschnofen (chk) Sagen geben Einblick in die Seele eines Volkes und lassen dessen Ängste, Sorgen und Denkmuster erahnen. Es steht das Menschliche im Vordergrund und genau dies macht den Reiz dieser Überlieferungen aus. Mit dieser Reihe wollen wir altes, selten gehörtes und nahezu vergessenes Gedankengut wiedergeben – in neuem Schriftbild, aber in seiner ursprünglichen Schreibweise. Der Gletschmann in Wälschnoven Zwischen Gummer und Wälschnoven beim Kohler und Kafmann geht der Gletschmann um, ein wilder Mann von übermenschlicher Größe und grimmigen Geberden. In Wälschnoven aber darf er nur bis zur Widums thür, sodann kehrt er immer wieder um. Im Kafmannthal hat man ihn schon öfter beobachtet, wie er auf die Seligen passte und ihnen nachstellte, die dort unter dem Wege in den Felsen wohnen. Manchmal sieht man ihn als rechtes „Unkatl“ ohne Kopf einhergehen, und die Leute getrauen sich nicht leicht, bei Nacht diesen Weg zu machen; wenn einer gehen muss, geht er lieber unten beim Bach herein. Der Gletschmann klappert, als hätte er Holzschuhe an den Füßen, und rasselt einher, als träge er Ketten, womit er die seligen Fräulein anketten könnte. Er begleitet den späten Wanderer und erschreckt ihn. Ein Kapuzinerpater wollte einst diesen Weg gehen und den wilden Mann überreden, dass er sich taufen lasse, denn er hat kein Christenthum. Da kam er schön an, der Pater. Der Gletschmann war für die christliche Predigt des Paters gar nicht empfänglich; das winzige Kapuzinerlein lachte er grimmig aus. Und wie der Pater nicht nachließ, den wilden Heiden zu bekehren, packte ihn der Riese und sagte: „Du Lötarle, du knuzis, wenne instand bisch, in den Stoan do mit deina Fingar öppas innizischreiben, als man’s lösn kannt, noar loss i mi tafn, sustn obar wear i di oplöschn, dasse mi an andarsmàl giwiss in Rua làsch.“ Der Pater schrieb wirklich mit einem Finger eine Jahreszahl in den Stein. Der Stein steht noch und führt den Namen Gletschstein; er steht etwas außerhalb des Dorfes und trägt eine Jahreszahl aus dem 17. Jahrhundert. Der Gletschmann kam öfters in den Stall des Kafmannhofes, um das Vieh zu segnen. Da blieben einmal zwei Wanderer im Stalle übernacht. Wie es so gegen Mitternacht geht, pocht es beim Kafmann auf einmal an die Hausthür. „Macht auf, macht auf, um Gotteswillen, macht auf!“ rief es. Und wie die Leute aus dem Bette liefen und hinausschauten, wer es wäre, da standen die beiden Burschen unten und baten, dass man ihnen aufmache, im Stall blieben sie nimmer, da sei ein Geist. Als man sie nun hereingelassen, sagten sie, es sei auf einmal die Stallthür aufgegangen und ein riesig großer Mann hereingekommen mit einem gar schönen Kopfe; er hätte zwar sanft und freundlich dreingeschaut, sei um und um von weißem Haar umflattert gewesen, und einen ehrwürdigen, langen weißen Bart habe er auch gehabt. Auf dem Kopfe sei ihm ein großer Hut gesessen. Wie er hereingekommen wäre, sei es ganz licht AVS-Veranstaltungen 1. bis 7. August AVS-Hüttenlager in Zans, Infos und Anmeldung bis 24. Juli bei Brigitte 349 36 34 377 8. und 9. August Gletschertour „Wilder Pfaff/Zuckerhütl“ Infos und Anmeldung bis 4. August bei Christian 348 92 91 933 im Stalle geworden, denn ein leuchten der Schimmer habe den Mann von oben bis unten umgeben. „Jetzt ist er beim Vieh, und das Vieh ist erschrocken, hat an den Ketten gerissen, und einige sind gar auf den Barren gestiegen. Wir sind auch fürchterlich erschrocken, denn es ist gewiss ein Geist; in den Stall gehen wir nimmer.“ Und sie blieben oben. Es kam wohl noch oft vor, dass Leute im Kafmannstall schliefen, bald Hirtenbuben, bald wieder Wandersleute, welche in die Nacht kamen. Alle sahen den Greis ebenfalls, wie er die Kühe losließ und segnete. Manchmal liefen die Burschen erschreckt aus dem Stall und legten sich lieber oben im Stadel ins Heu, und zuletzt wollte keiner mehr im Kafmannstall schlafen, weil das Gerede davon ausgieng, es kehre ein Geist dort ein. aus: J.A. Heyl, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Faksimiledruck der 1897 erschienenen Ausgabe, Verlagsanstalt Athesia, Bozen 16. August Marmolata-Westgrat Infos und Anmeldung bis 12. August bei Christian 348 92 91 933 35
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