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Diplomarbeit Christian Srbeny - EDV-Postkorb

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Theoretischer Hintergrund<br />

Entgegen all diesen Überlegungen deuten die wenigen empirischen Befunde<br />

jedoch darauf hin, dass sich Reihenfolgeeffekte im AC nicht auf die Ergebnisse<br />

eines Teilnehmers auswirken. Nienaber (1997) untersuchte die Auswirkung<br />

solcher Effekte auf die Gesamtbeanspruchung des Teilnehmers, auf<br />

analytische, psychische und verhaltensbezogene Anforderungen sowie auf<br />

physiologische Indikatoren wie Herzratenveränderungen. Dabei fand er jedoch<br />

keine nennenswerten Positionseffekte über die verschiedenen Übungen<br />

hinweg, so dass die Hypothese, dass sich durch zurückgehende Nervosität im<br />

Laufe des AC die auftretende Beanspruchung verringern und somit die<br />

tatsächliche Leistung erhöhen würde, abgelehnt wurde. Bezüglich der<br />

Leistungsverzerrung durch die eigene Unsicherheit und Nervosität eines<br />

Teilnehmers spielt die Positionierung einer Übung im Assessment Center<br />

demnach keine Rolle. In einer weiteren Studie, die im Rahmen von mehrtägigen<br />

Assessment Centern stattfand, untersuchte Fruhner (2005), ob die<br />

unterschiedliche Abfolge von Aufgaben einen Einfluss auf das individuelle<br />

Abschneiden der Teilnehmer hat. Das Ergebnis war, dass sich die Leistungen<br />

der vier Teilnehmergruppen trotz variierender Übungsreihenfolge nur in der<br />

Übung Vortrag unterschied. Genauer gesagt unterschied sich lediglich eine<br />

Gruppe (Gruppe 3) von den Ergebnissen der anderen drei Gruppen in der<br />

Übung Vortrag. Der Autor begründet dieses Ergebnis jedoch durch einen<br />

eigenen Konzeptionsfehler, da die Gruppe 3 laut Zeitplan als einzige Gruppe<br />

den Vortrag noch vor dem gemeinsamen Abendessen hielt. Somit konnten die<br />

anderen Teilnehmergruppen von den Erfahrungen der Gruppe 3 profitieren,<br />

beispielsweise bzgl. der Visualisierungsmöglichkeiten. Zudem seien die<br />

Beobachter möglicherweise nach dem Abendessen bei den anderen drei<br />

Gruppen wohlwollender in der Beurteilung des Vortrages gewesen. Unter<br />

gleichen Durchführungsbedingungen für alle Gruppen in allen Übungen geht<br />

Fruhler (2005) deshalb davon aus, dass keine Reihenfolgeeffekte im AC durch<br />

die Positionierung der Übungen ausgelöst werden, so wie die Ergebnisse der<br />

anderen Übungen in seiner Studie es zeigen würden. Dennoch weist er darauf<br />

hin, dass zukünftige Studien die Auswirkungen dieser methodischen<br />

Veränderung, d.h. wenn alle Gruppen den Vortrag nach dem Abendessen<br />

halten würden, untersuchen müssten. Auch Nienaber (1997) schließt sein Fazit<br />

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