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Theoretischer Hintergrund<br />

die speziellen Anforderungsdimensionen des jeweiligen AC konstruiert wurden<br />

und somit nur bedingt homogene Ergebnisse im Vergleich mit anderen AC-<br />

Methoden liefern können (Jeserich, 1981). Der Arbeitskreis Assessment Center<br />

e.V. (2004) zählt ihren Gebrauch deshalb sogar zu den Verstößen gegen die<br />

Standards des AC, da sie weder situativ sind (siehe Kapitel 2.2.3.2) noch einer<br />

genauen Anforderungsanalyse der jeweiligen Zielposition entstammen (siehe<br />

Kapitel 2.2.3.1). Ein weiteres Argument dafür, dass psychologische Tests im<br />

Assessment Center bestenfalls als Ergänzung zu anderen Methoden<br />

angesehen werden können, liefert die von Wernimont und Campbell (1968)<br />

schon früh postulierte Unterscheidung von signs und samples. Unter dem<br />

Begriff signs werden sämtliche Tests, Fragebögen und andere Verfahren<br />

zusammengefasst, die allgemeine Prädispositionen für bestimmte<br />

Verhaltensweisen, oder anders gesagt situationsübergreifende, grundlegende<br />

psychologische Dimensionen messen sollen (Fisseni & Preusser, 2007). Dabei<br />

kann das Verhalten, in dem sich ein solches sign, also Zeichen, ausdrückt, im<br />

kritischsten Fall nur das Ankreuzen einer Antwort auf dem Papier sein.<br />

Wermington und Campbell (1968) empfehlen für die Personaldiagnostik<br />

dagegen eher samples, also Arbeitsproben, womit komplexe<br />

Verhaltenssequenzen, in die gleich mehrere Fähigkeits- oder<br />

Persönlichkeitsdimensionen hineinwirken, gemeint sind. Welche Dimensionen<br />

in diesem Zusammenhang genau gemessen werden, ist dabei sekundär. Viel<br />

wichtiger ist die Situation selbst und ihre adäquate Bewältigung durch den<br />

Bewerber (Obermann, 2006). Diese bereits in den 1960er Jahren vorgebrachte<br />

Forderung nach samples statt signs steht im Einklang mit der heutigen<br />

Qualitätsanforderung an Assessment Center nach Simulation (siehe Kapitel<br />

2.2.3.2). Erschwerend hinzu kommt noch, dass die meisten Tests nicht an den<br />

für ein AC typischen Teilnehmergruppen geeicht sind (Jeserich, 1995).<br />

Besonders bei Intelligenztests wie dem Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für<br />

Erwachsene (HAWIE) oder dem Intelligenz-Struktur-Test (IST) (vgl. Sarges &<br />

Wottawa, 2001; Brickenkamp, 2002) wird oft für die kriterienbezogene Validität<br />

nur ein Zusammenhang mit Schulnoten und Lehrerurteilen angegeben. Bei der<br />

Testung von Auszubildenden und allenfalls noch Hochschulabsolventen mag<br />

dies noch zulässig sein, für eine Diagnostik von erwachsenen Bewerbern für<br />

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