Diplomarbeit Christian Srbeny - EDV-Postkorb
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Theoretischer Hintergrund<br />
er zum anderen das gewünschte Verhalten in den seltensten Fällen aufgrund<br />
variierender Unternehmenskulturen antizipieren kann.<br />
2.2.5.4 Präsentation<br />
Nach Obermann (2006) sollen die Teilnehmer in Präsentationsübungen ein<br />
bestimmtes Thema oder vorgegebenes Material aufbereiten, strukturieren und<br />
dann vor einer Gruppe von Beobachtern vortragen. Oft schließt sich an den<br />
reinen Vortrag noch ein Frageteil an, bei dem der Teilnehmer seine<br />
Ausführungen begründen und gegen Einwände der Beobachter verteidigen soll.<br />
Häufig erfasste Kriterien in Präsentationen sind systematisches Denken,<br />
sprachlicher Ausdruck, Überzeugungskraft und selbstsicheres Auftreten<br />
(Jeserich, 1981).<br />
Analog zur Gruppendiskussion gibt es auch beim Einsatz von Präsentationen<br />
im AC kritische Aspekte zu bedenken. Das hier ebenfalls starke<br />
Reaktivitätseffekte wirken können, belegt eine Studie von Bungard (1987, zit. n.<br />
Eggers & Oetting, 1995), in der er die Hypothesen der Teilnehmer über die<br />
Zielsetzung der Präsentationsübung erfasste. Je nach Vermutung über die Ziele<br />
und Absichten der Beobachter richteten sich die Selbstdarstellungsstrategien<br />
der Teilnehmer danach und es wurden diejenigen Präsentatoren über alle<br />
Kriterien hinweg günstiger beurteilt, deren Hypothesen mit den tatsächlich<br />
geprüften Beurteilungsdimensionen übereinstimmten. Ein weiterer<br />
Verzerrungseffekt kann zum Tragen kommen, wenn eine nur ungenügend<br />
differenzierte Unterscheidung seitens der Beobachter getroffen wird zwischen<br />
Merkmalen der Kommunikation (Rhetorik, Argumentationstechniken, Einflüssen<br />
des Gesprächinhaltes oder Verständlichkeit) und Merkmalen des<br />
Kommunikators, insbesondere Glaubwürdigkeit und Beliebtheit (Frey, 1979).<br />
Sprachliche Ausdrucksfähigkeit wird demnach oft mit intellektuellen Aspekten<br />
gleichgesetzt, genauso wie beispielsweise ein gelungener oder misslungener<br />
Einsatz von Präsentationsmedien die Beurteilung verzerren kann (Eggers &<br />
Oetting, 1995; Obermann, 2006).<br />
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