7.1 N – Axiomatisch
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Dies ist für endliche Mengen M nicht möglich: Wenn |M| = n ∈ N,<br />
M ′ ⊂ M und M \ M ′ ≠ ∅ gilt, so muss |M ′ | ≤ n − 1 sein. Damit haben wir<br />
folgenden Satz bewiesen.<br />
Satz 7.8 Eine Menge M ist unendlich genau dann, wenn M eine echte Teilmenge<br />
M ′ enthält, die zu M gleichmächtig ist.<br />
Den zweiten Teil des Satzes könnten wir zur Definition unendlicher Mengen<br />
(und damit auch endlicher Mengen) verwenden. Diese Definition hätte<br />
offensichtlich den Vorteil, daß sie ohne die natürlichen Zahlen (explizit) zu<br />
verwenden auskommt.<br />
Wir können nun auch (unabhängig von N) erklären, was eine endliche<br />
Menge ist: Eine Menge heißt endlich, wenn sie zu keiner echten Teilmenge<br />
gleichmächtig ist. Diese Definition geht auf Richard Dedekind zurück.<br />
7.2.2 Kardinalzahlen<br />
Wir wollen wir nun wieder zum Kardinalzahlaspekt natürlicher Zahlen zurückkehren.<br />
Diesen wollen wir nach Möglichkeit beschreiben ohne dabei die natürlichen<br />
Zahlen selbst (explizit) zu verwenden. Oder anders ausgedrückt: Wir<br />
wollen die natürlichen Zahlen (soweit möglich) als “reine Kardinalzahlen”<br />
unabhängig von ihren anderen Aspekten (z.B. Ordinalzahlaspekt) einführen.<br />
Wir betrachten im folgenden als Grundmenge G die Menge aller endlichen<br />
Mengen. Jeder endlichen Menge kann durch Zählen bzw. durch das<br />
Entnahmeverfahren eine Zahl (die Anzahl der Elemente)zugordnet werden.<br />
Dies induziert in unserer Grundmenge eine Zerlegung in disjunkte Teilmengen<br />
G n , n ∈ N, indem wir definieren<br />
Es gilt:<br />
i) G n ≠ ∅, n ∈ N,<br />
G n := {M ∈ G | |M| = n}.<br />
ii) G n ∩ G m =<br />
{ ∅, n ≠ m,<br />
G m , n = m,<br />
(also: G n ∩ G m = ∅ wenn G n ≠ G m )<br />
iii) ∪ n∈N G n = G.<br />
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