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Themen für <strong>de</strong>n 9. und 10. Jahrgang<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Natur entwickelt sich und wird von uns erklärt und mitgestaltet. Aus dieser Tatsache ergeben<br />
sich die Themen für das 9. /10. Schuljahr.<br />
Das Gruppen-"Wir" <strong>de</strong>r Jugendlichen (Siehe Rahmenthemen<br />
<strong>de</strong>s 7. / 8. Schuljahrs, z.B. Wir ernähren<br />
uns) wan<strong>de</strong>lt sich im erwachsen wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Individuum<br />
zum allgemeinen Erkenntnissubjekt, das erkennen<br />
kann, dass manches nicht so ist, wie "die<br />
Gruppe" o<strong>de</strong>r man selbst ("Ich") es gern hätte. Vor<br />
allem: Menschen sind Naturwesen und daher naturgeschichtlich<br />
bestimmt. Sie haben natürliche Bedürfnisse<br />
und benötigen zum Leben für sie günstige<br />
natürliche Lebensbedingungen. Sie sind aber auch<br />
soziale Wesen und wer<strong>de</strong>n somit gesellschaftlich<br />
bestimmt. Sie leben in Gemeinschaften und brauchen dafür vereinbarte Normen und Regeln.<br />
Sie sind zugleich kulturelle Wesen und <strong>de</strong>mentsprechend kulturgeschichtlich geprägt. Sie<br />
haben kulturell vermittelte Vorstellungen und Werte von Qualität und erwarten, dass diese<br />
richtig sind. Sie haben eine eigene Lebensgeschichte und sind überzeugt, dass sie sich und<br />
ihre Lebenswelt kennen.<br />
Im 9./10. Schuljahr muss thematisiert wer<strong>de</strong>n, dass die Natur, die Menschheit, Kulturen und<br />
das Leben je<strong>de</strong>s Menschen geschichtlich zu betrachten sind und dass sich diese gegenseitig<br />
beeinflussen. Dies muss erkannt und beachtet wer<strong>de</strong>n und zwar gera<strong>de</strong> auch im Hinblick auf<br />
das eigene Leben. Insofern ist das eigene Verhältnis zur Natur lebensgeschichtlich, gesellschaftlich,<br />
kulturell und naturgeschichtlich aufzuklären. Sollen beispielsweise Tierversuche<br />
durchgeführt, Tiere verspeist, Tiere genetisch neu (er)schaffen wer<strong>de</strong>n? Wovon sind "meine"<br />
Vorstellungen und Bewertungen zu diesen Fragen beeinflusst? Welches sind die kulturell<br />
gültigen und gesellschaftlich praktizierten Antworten auf diese Fragen? Welche naturgeschichtlichen<br />
Erkenntnisse erscheinen hierzu relevant? Schließlich: Welche Verhaltensweisen<br />
und Maßnahmen wären naturverträglich und menschengerecht und wie müsste ich han<strong>de</strong>ln,<br />
um die Lösungsvorschläge zu realisieren?<br />
Bei <strong>de</strong>r Suche nach Antworten auf diese o<strong>de</strong>r ähnliche Fragen wird <strong>de</strong>utlich, dass es keine<br />
didaktisch gesicherten Pfa<strong>de</strong> gibt, um zu richtigen Antworten zu gelangen. Der herkömmliche<br />
Fachunterricht ist in <strong>de</strong>r Regel auf spezielles Son<strong>de</strong>rwissen ausgerichtet; Verknüpfung<br />
mit Inhalten an<strong>de</strong>rer Schulfächer und außerschulischer Handlungsfel<strong>de</strong>r sind selten systematisch<br />
ausgebil<strong>de</strong>t. Unser Ansatz verringert diese Schwierigkeiten durch die Organisation von<br />
themendifferenzieren<strong>de</strong>n Phasen mit fachspezifischen Bearbeitungen und anschließen<strong>de</strong>n integrieren<strong>de</strong>n<br />
Phasen. Den Handlungsrahmen dafür liefern die charakteristischen, gesellschaftlichen<br />
Handlungsbereiche: Rohstoffgewinnung, Energieerzeugung, Landwirtschaft,<br />
Naturwissenschaften, Landschaftsgestaltung, Technik. Deren industrielles Format erfor<strong>de</strong>rt<br />
konzeptionell und methodisch eine systemische Betrachtung. Wie ist zum Beispiel das Verhältnis<br />
<strong>de</strong>r Menschen zur Natur (auch seiner eigenen) bei <strong>de</strong>r heutigen industriellen Tierproduktion?<br />
Wie könnte es sich wan<strong>de</strong>ln? Welche Entwicklung wäre wünschenswert, welche<br />
nicht?<br />
1
Themen für <strong>de</strong>n 9. und 10. Jahrgang<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Die Menschen schicken sich an, ihre W elt von Grund auf selbst zu entwerfen und einzurichten.<br />
In Kenntnis sowohl <strong>de</strong>r Natur geschichte als auch <strong>de</strong>r Menschheitsgeschichte erscheint<br />
die Utopie eines Allianzverhältnisses, wie Ernst Bloch es ansprach und Hans Jonas er gänzte,<br />
zwar eine spekulative, aber durchaus attraktive Gestaltungshypothese: Humanisierung <strong>de</strong>r<br />
Natur und Naturalisierung <strong>de</strong>s Menschen mit <strong>de</strong>r V erantwortung und ohne Missbrauch <strong>de</strong>r<br />
Macht.<br />
Folglich heißen unser e Themen für <strong>de</strong>n 9. und 10. Jahrgang:<br />
Menschen nutzen Ener gie neu<br />
Menschen schaf fen Lebewesen<br />
Menschen entwickeln sich selbst fort<br />
"Diese Themen berücksichtigen<br />
die Mitverantwortung von uns<br />
Jugendlichen in unser er Gesellschaft<br />
und eröffnen uns<br />
Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />
im öffentlichen Leben."<br />
Menschen erzeugen neue Stof fe<br />
Menschen erfin<strong>de</strong>n V erkehrsmittel<br />
Menschen gestalten Lebensräume<br />
2
Did akt isch -m eth odi sch e An me rku nge n zum Ra hm ent hem a<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche verbringen heute immer mehr Zeit vor <strong>de</strong>m Fernsehgerät und <strong>de</strong>m<br />
Computer. Die Welt wird zunehmend virtuell erlebt. Auch in <strong>de</strong>r Schule setzt sich dieser<br />
Trend fort. Wissen über die Ökosysteme See o<strong>de</strong>r Wald können die Schülerinnen und Schüler<br />
mit Hilfe von DVDs am Computerbildschirm erwerben. Dort können sie nicht nur Filme<br />
sehen, Texte lesen, Grafiken analysieren, son<strong>de</strong>rn auch interaktive Tests bearbeiten und sogar<br />
Versuche und Planspiele durchführen. Diese neuen Medien stellen zweifellos eine Bereicherung<br />
<strong>de</strong>s Unterrichts dar.<br />
Gleichzeitig wird von Erziehungswissenschaftlern seit Jahren eine zunehmen<strong>de</strong> Entfremdung<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen von <strong>de</strong>r Natur und damit von ihren natürlichen Lebensgrundlagen<br />
festgestellt. Die Zahl <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, die in einem landwirtschaftlich geprägten<br />
Wohnumfeld groß wird, in <strong>de</strong>m noch unmittelbare Erfahrungen mit Haustieren, mit Aussaat<br />
und Ernte gemacht wer<strong>de</strong>n, ist selbst in ländlichen Regionen verschwin<strong>de</strong>nd gering. Die<br />
Ernte eigenen Gemüses im heimischen Garten kennen die allermeisten Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen<br />
nicht mehr. Nahrungsmittel wer<strong>de</strong>n im Supermarkt eingekauft. Der Konsum von Fertiggerichten<br />
nimmt immer mehr zu. Woher die Nahrung kommt, wie sie verarbeitet und zubereitet<br />
wird, ist mit etwas Mühe zwar nachvollziehbar, aber nicht mehr erlebbar.<br />
Die Wohnviertel auf <strong>de</strong>n Dörfern gleichen sich <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Vorstädte immer mehr an. Erlebnis-<br />
und Spielräume für Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche wer<strong>de</strong>n auf Spielplätze und Straßen beschränkt.<br />
Der eigene Garten ist, wenn überhaupt vorhan<strong>de</strong>n, allenfalls für Kleinkin<strong>de</strong>r ausreichend.<br />
Immer seltener haben Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche die Möglichkeit, draußen einen eigenen<br />
Lebensraum zu gestalten, zum Beispiel beim Bau einer Hütte o<strong>de</strong>r eines Baumhauses<br />
und das Gelän<strong>de</strong> für Abenteuerspiele zu nutzen.<br />
Die virtuelle Welt am Computer bietet zwar sehr spannen<strong>de</strong> und fesseln<strong>de</strong> Spiele, doch die<br />
Sinne <strong>de</strong>s Menschen wer<strong>de</strong>n nur sehr einseitig genutzt und überstrapaziert.<br />
So ist es nicht verwun<strong>de</strong>rlich, wenn die Kenntnis heimischer Tier- und Pflanzenarten abnimmt.<br />
Der sogenannte "Bamby-Effekt" reduziert die Natur im Bewusstsein <strong>de</strong>r Menschen<br />
auf wenige auffällige Arten. Das überfahrene Reh o<strong>de</strong>r das verletzte Kätzchen wer<strong>de</strong>n emotional<br />
hoch bewertet, während das Aussterben von Amphibien-, Insekten- und Vogelarten<br />
gar nicht wahrgenommen wer<strong>de</strong>n. Seltene Arten sind in <strong>de</strong>r Regel an die Lebensbedingungen<br />
selten gewor<strong>de</strong>ner Lebensräume (Hei<strong>de</strong>, Moor, Trockenrasen, Feuchtwiese) angepasst.<br />
Um sie zu sehen, müsste man diese Lebensräume aktiv aufsuchen. Das Artenspektrum in <strong>de</strong>r<br />
"normalen" Umwelt <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichlichen wird dagegen auf <strong>de</strong>n ersten Blick von<br />
weitverbreiteten, euryöken Arten geprägt (Amseln, Meisen, Krähen, Brennnesseln ...).<br />
Auf <strong>de</strong>n zweiten Blick kann man dort jedoch in manchen Lebensräumen eine erstaunliche<br />
Vielfalt <strong>de</strong>r Arten ent<strong>de</strong>cken. So haben sich zum Beispiel innerhalb von zwei Jahren in einem<br />
Projekthof <strong>de</strong>r IGS Bad Ol<strong>de</strong>sloe über 50 verschie<strong>de</strong>ne Wildkräuter angesie<strong>de</strong>lt. Geht<br />
man davon aus, dass pro Pflanzenart durchschnittlich etwa 10 verschie<strong>de</strong>ne Tierarten vorkommen,<br />
kann man die kaum wahrnehmbare Artenvielfalt rechnerisch erfassen. Erst wenn<br />
diese Vielfalt erkannt wird, kann die Komplexität ökologischer Zusammenhänge wirklich<br />
verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Erst dann kann diese Vielfalt auch als schützenswerter "Reichtum" unserer<br />
Lebenswelt bewertet wer<strong>de</strong>n.<br />
Was kann die Schule tun? Die For<strong>de</strong>rung nach einer unmittelbaren Naturbegegnung ist so alt<br />
wie die naturwissenschaftliche Didaktik. Schon vor 370 Jahren stellte Comenius fest, die<br />
sinnlich erfahrbare Welt müsse Ausgangspunkt allen Lernens sein. Dem können wir uns nur<br />
anschließen!<br />
Angesichts drohen<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r beginnen<strong>de</strong>r globaler Umweltkatastrophen, zu <strong>de</strong>nen auch<br />
<strong>de</strong>r weltweite Artenschwund und das Zusammenbrechen ganzer Ökosysteme gehören,<br />
3
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
reicht es nach Meyer-Abich nicht aus, ökologische Zusammenhänge und die Naturzerstörung<br />
wissenschaftlich und verstan<strong>de</strong>smäßig zu erfassen. Vielmehr muss <strong>de</strong>r Unterricht das<br />
direkte Erleben und Ent<strong>de</strong>cken von Natur und Umwelt ermöglichen, so dass alle Sinne angesprochen<br />
und geschult wer<strong>de</strong>n (Siehe z. B. Anregungsbogen Nr. 1.02 "Ein beson<strong>de</strong>res Konzert")<br />
Viele Aufgaben dieses Rahmenthemas können daher im Freien auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r schulnahen Umgebung bearbeitet wer<strong>de</strong>n. So wird in dieser Themenmappe angeboten,<br />
entwe<strong>de</strong>r das Schulgelän<strong>de</strong>, ein zukünftiges Baugebiet o<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>ren schulnahen<br />
Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere als Untersuchungs-, Planungs- und Bearbeitungsgegenstand<br />
zu nutzen. Dies kann am besten in einem fächerübergreifen<strong>de</strong>n bzw. fächerintegrieren<strong>de</strong>n<br />
naturwissenschaftlichen Unterricht erfolgen, in <strong>de</strong>m die Schülerinnen und<br />
Schüler zu selbstständigem Han<strong>de</strong>ln bei <strong>de</strong>r Planung, Durchführung, Präsentation und Auswertung<br />
<strong>de</strong>r unterrichtlichen Arbeit angeleitet wer<strong>de</strong>n. Dabei wer<strong>de</strong>n nicht nur die biologischen<br />
Systeme erforscht, son<strong>de</strong>rn auch die technischen Anlagen (Leitungen für Strom, Gas,<br />
Wasser, Telefon, Gebäu<strong>de</strong>, Wege, Bo<strong>de</strong>nversiegelungen ...). Beson<strong>de</strong>rs beachtete wer<strong>de</strong>n<br />
muss jedoch, dass es in diesem Unterricht nicht nur um eine rein ökologische Betrachtung<br />
geht, son<strong>de</strong>rn dass die Thematisierung <strong>de</strong>s "Sich-Wohlfühlens" <strong>de</strong>r Menschen in ihrem Lebensraum<br />
von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für die Akzeptanz und <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Unterrichtsprojekts<br />
ist. Hier fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Diskurs über die ähnlichen aber auch unterschiedlichen<br />
Ansprüche <strong>de</strong>r Menschen (Jugendlichen) und <strong>de</strong>r Natur statt.<br />
Die anfallen<strong>de</strong>n Aufgaben stellen ein Stück prozessualer Wirklichkeit dar, die sich zwar in<br />
die verschie<strong>de</strong>nen fachwissenschaftlichen Aspekte aufglie<strong>de</strong>rn lässt, dabei aber das Beziehungsgeflecht<br />
<strong>de</strong>s Lebensraums als Ganzes im Blick behält.<br />
So kann es gelingen, dass sich die Jugendlichen als Teil <strong>de</strong>r Natur erleben und erkennen,<br />
wie sie selbst in die Wechselbeziehungen natürlicher und technischer Systeme eingebun<strong>de</strong>n<br />
sind und diese auch positiv o<strong>de</strong>r negativ beeinflussen. Diese durch unmittelbares Erforschen<br />
und Erleben erworbenen Kenntnisse ermöglichen <strong>de</strong>n Jugendlichen, nach menschengerechten<br />
und naturverträglichen Handlungsalternativen zu suchen und sich bewusst zu entschei<strong>de</strong>n.<br />
Wenn es ihnen ermöglicht wird, im Rahmen <strong>de</strong>s schulischen Unterrichts selbst han<strong>de</strong>lnd<br />
und damit verän<strong>de</strong>rnd tätig zu wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m sie zum Beispiel einen Teil <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s<br />
gestalten können, wer<strong>de</strong>n sie die Wirkungen zuvor be<strong>de</strong>nken müssen und diese anschließend<br />
erleben und überprüfen können.<br />
Ein solcher Unterricht ermutigt zu verantwortlichem Han<strong>de</strong>ln und zeigt <strong>de</strong>n Jugendlichen,<br />
dass sie ihre Umwelt auch mit kleinem Maßnahmen für sich und an<strong>de</strong>re Lebewesen lebenswert<br />
gestalten können. Er entspricht damit <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r AGENDA 21 "Global <strong>de</strong>nken -<br />
lokal han<strong>de</strong>ln". Wie in <strong>de</strong>r AGENDA 21<br />
gefor<strong>de</strong>rt, wer<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Materialien<br />
die ökologischen,<br />
sozialen<br />
und in beschränktem<br />
Maße auch wirt-<br />
"In unser em Pr ojekthof haben<br />
wir über 50 verschie<strong>de</strong>ne Pflanzenarten<br />
ent<strong>de</strong>ckt!<br />
V om Frühjahr bis zum Herbst<br />
blühen immer wie<strong>de</strong>r neue Blumen.<br />
Das sieht richtig schön<br />
aus!"<br />
schaftliche Aspekte im Sinne <strong>de</strong>r Bildung<br />
für nachhaltige Entwicklung (BnE) <strong>de</strong>s<br />
Themas angesprochen. Die Jugendlichen<br />
wer<strong>de</strong>n angeregt, kreativ tätig zu wer<strong>de</strong>n<br />
und ihre Zukunft in die eigenen Hän<strong>de</strong> zu<br />
nehmen.<br />
4
Konzeptionelle Unterrichtsplanung<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Als didaktisches Metho<strong>de</strong>nmo<strong>de</strong>ll eignet sich die Zukunftswerkstatt nach Robert Jungk und<br />
Norbert R. Müllert ausgezeichnet, um <strong>de</strong>n Unterricht in verschie<strong>de</strong>ne Phasen zu glie<strong>de</strong>rn<br />
(Siehe Anregungsbögen 1.04 und 1.05).<br />
Es bietet sich jedoch auch an, das Thema "Menschen schaffen Lebensräume" im Rahmen eines<br />
schulinternen Umwelt-Audits durchzuführen. Die Phasen <strong>de</strong>s Umwelt-Audits entsprechen<br />
weitgehend <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt, so dass eine Verknüpfung bei<strong>de</strong>r Vorgehensweisen<br />
empfehlenswert ist.<br />
Die Didaktische Orientierung (Umwelt-Audit) bzw. die Vorbereitungsphase (Zukunftswerkstatt)<br />
dient dazu, die Jugendlichen für <strong>de</strong>n Lebensraum zu sensibilisieren, sich einen Überblick<br />
zu verschaffen, um Fragen und Forschungsziele zu formulieren.<br />
Der Bestandsaufnahme (Umwelt-Audit) bzw. Kritikphase (Zukunftswerkstatt) wird in dieser<br />
Konzeption eine große Be<strong>de</strong>utung beigemessen. In dieser Phase erforschen die Schülerinnen<br />
und Schüler zunächst, in welchem Eindruck <strong>de</strong>r Lebensraum Schulhof bzw. das ausgewählte<br />
Gelän<strong>de</strong> macht. Ist <strong>de</strong>r Lebensraum zum Beispiel stark versiegelt? Wie hoch ist <strong>de</strong>r Grünanteil?<br />
In einer zweiten Analysephase wird ein beson<strong>de</strong>rer und räumlich begrenzter Lebensraum<br />
ausgewählt, um <strong>de</strong>n "Ist-Zustand" genauer zu erforschen. Dazu gehört neben einer Analyse<br />
<strong>de</strong>r Pflanzen- und Tierwelt, die Untersuchung <strong>de</strong>r abiotischen Faktoren sowie eine Erkundung<br />
<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen technischen Anlagen.<br />
Diese Bestandsaufnahme führt zu einer qualitativen Bewertung <strong>de</strong>s Lebensraums (vgl. Anregungsbögen<br />
<strong>de</strong>s Kapitels 5) und zur Formulierung eines neuen Handlungsanlasses: "Wir<br />
wollen <strong>de</strong>n Lebensraum für uns bzw. für an<strong>de</strong>re Lebewesen verbessern bzw. neu planen."<br />
Verbesserungs bzw. Gestaltungsi<strong>de</strong>en wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Fantasiephase gesammelt. Dabei sollen<br />
die Jugendlichen einerseits ihrer Kreativität durch mo<strong>de</strong>llhafte Darstellung <strong>de</strong>s künftigen Lebensraums<br />
freien Lauf lassen, an<strong>de</strong>rerseits sollen die I<strong>de</strong>en auf <strong>de</strong>n ausgewählten konkreten<br />
Lebensraum bezogen sein. Ziel <strong>de</strong>r Fantasiephase ist es, realisierbare I<strong>de</strong>en aus <strong>de</strong>r Vielfalt<br />
<strong>de</strong>r Möglichkeiten herauszufiltern und diese in die folgen<strong>de</strong> Planung <strong>de</strong>s Lernprojekts "Verbesserung<br />
<strong>de</strong>s Lebensraums" einfließen zu lassen.<br />
Dieses Lernprojekt glie<strong>de</strong>rt sich nun nochmals in vier Arbeitsphasen (siehe unten!). Eine wesentliche<br />
Aufgabe <strong>de</strong>s Lernprojektes ist die Erforschung <strong>de</strong>r Wechselbeziehungen innerhalb<br />
<strong>de</strong>s Lebensraums, um die Folgen vorgeschlagener Verbesserungsvorschläge abschätzen zu<br />
können. Ziel <strong>de</strong>s Lernprojekts ist schließlich das Entwickeln realisierbarer, fachlich gut begrün<strong>de</strong>ter<br />
Verbesserungsvorschläge, die dann entwe<strong>de</strong>r selbst (Gartenarbeiten) o<strong>de</strong>r von Experten<br />
handwerklich umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die eigenen Arbeitsergebnisse wer<strong>de</strong>n während dieses Unterrichtsverlaufs an zwei Stellen<br />
präsentiert. Zuerst wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse und die Bewertungen <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme vorgestellt.<br />
Zuletzt wer<strong>de</strong>n die Verbesserungsvorschläge präsentiert. Eine dritte Präsentation ist<br />
nach <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>r Vorschläge möglich.<br />
Mit <strong>de</strong>n Präsentationen sind stets auch Selbst- und Fremdbewertungen verbun<strong>de</strong>n. Die<br />
Selbstbewertung (siehe Anregungsbogen 7.13 "Wie erfolgreich war unsere Zusammenarbeit?"<br />
dient sowohl <strong>de</strong>r Reflexion <strong>de</strong>s eigenen Lernerfolgs als auch <strong>de</strong>r Beurteilung <strong>de</strong>s<br />
5
Verän<strong>de</strong>rungsmaßnahmen. Fremdbewertungen erfolgen durch die jeweilige Lehrkraft, können<br />
aber auch von als Stellungnahmen von Experten, Eltern o<strong>de</strong>r Mitschülern einbezogen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Ü be rs ic ht üb er di e U nt er ri ch ts ph as en :<br />
Ph as en <strong>de</strong> r Zu ku nf ts w er ks ta tt<br />
V or be re itu ng sp ha se<br />
K ri tik ph as e<br />
Fa nt as ie ph as e<br />
V er w irk lic hu ng sp ha se<br />
R ef le xi on sp ha se<br />
Ph as en <strong>de</strong> s U m w el t- A ud its<br />
D id ak tis ch e O rie nt ie ru ng<br />
Be st an ds au fn ah m e:<br />
a) Sc hu lg el än <strong>de</strong><br />
b) Ei nz el ne Le be ns rä um e<br />
Fa nt as ie ph as e<br />
"Ist doch ganz einfach: Zuerst guckt<br />
man sich alles genau an, wie es ist,<br />
Dann entwickelt man eine Zukunftsvision,<br />
wie es sein sollte. Und dann<br />
überlegt man, was man tatsächlich<br />
verbessern kann. Das kann man dann<br />
entwe<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Experten von <strong>de</strong>r Schulo<strong>de</strong>r<br />
Stadtverwaltung vorstellen o<strong>de</strong>r<br />
auch selbst verwirklichen. Na, und zu<br />
guter letzt macht man sich noch Gedanken<br />
darüber , wie gut alles so geklappt<br />
hat."<br />
V er be ss er un g (L er np ro je kt )<br />
R ef le xi on sp ha se<br />
Phasen <strong>de</strong>s Lernpr ojekts<br />
Didaktische Orientierung<br />
Planung<br />
Durchführung<br />
Präsentation<br />
6
Leitfragen und Anr egungsbögen<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Le itf ra ge n <strong>de</strong> r U nt er ri ch ts ph as en : A nr eg un gs bö ge n: N um m er :<br />
Didaktische Orientierung:<br />
W elche Ziele verfolgt die Agenda 21<br />
W ie können wir <strong>de</strong>n Lebensraum mit<br />
allen Sinnen wahrnehmen?<br />
W ie nehmen T iere <strong>de</strong>n Lebensraum wahr?<br />
W ie wird eine Zukunftswerkstatt<br />
durchgeführt?<br />
Agenda 21 – Was hat das mit 1.01 A-D<br />
uns zu tun?<br />
Ein beson<strong>de</strong>res Konzert 1.02<br />
Ach, wie niedlich! 1.03<br />
Zukunftswerkstatt: Schulgelän<strong>de</strong>-Gestaltung 1.04 A-E<br />
Zukunftswerkstatt: Gestaltung 1.05 A-E<br />
eines Baugebiets<br />
Bestandsaufnahme: a) <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s<br />
W ie schülerfreundlich ist unser<br />
W ie schülerfreundlich ist unser<br />
Schulgelän<strong>de</strong>?<br />
Schulgelän<strong>de</strong>?<br />
W ie beurteilen wir unser Schul- W ie beurteilen wir unser Schulgelän<strong>de</strong><br />
gelän<strong>de</strong><br />
5.04 A-B<br />
5.05 A-B<br />
b) einzelner Lebensräume<br />
Welchen Eindruck macht <strong>de</strong>r Lebensraum? W as ist hier natürlich und was 2.01<br />
Wie wird er genutzt?<br />
Wie ist er strukturiert?<br />
von Menschen geschaf fen?<br />
Bestandsaufnahme: Hecken 2.02 A-D<br />
Welche Pflanzen und Tiere leben dort?<br />
Wie ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n beschaffen?<br />
und Gebüsche<br />
Bestandsaufnahme: Bäume auf 2.03 A-D<br />
Wie ist <strong>de</strong>r Wasserhaushalt beschaffen?<br />
Welche Zeigerpflanzen wachsen dort?<br />
<strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong><br />
Bestandsaufnahme: W ie geht 2.04 A-C<br />
Welche Technischen Anlagen gibt es? es unseren Bäumen<br />
Bestandsaufnahme: Rasen und 2.05 A-C<br />
W iese<br />
Bestandsaufnahme: Beete 2.06 A-C<br />
Bestandsaufnahme: T iere in 2.07 A-B<br />
unserem Lebensraum<br />
Bestandsaufnahme eines 2.08 A-C<br />
Gewässers<br />
Bestandsaufnahme: T echnische 2.09 A-C<br />
Anlagen<br />
W ie ist das Mikroklima?<br />
W ie ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n beschaf ft?<br />
2.10 A-C<br />
2.11 A-D<br />
W ie stark ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n versiegelt? 2.12 A-B<br />
siegelt?<br />
W as zeigen uns die Zeigerpflanzen? 2.14 A-C<br />
7
Bestandsaufnahme: Auswertung<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
W ie bewerten wir unsere Er gebnisse?<br />
W o sehen wir handlungsbedarf?<br />
Wie gut haben wir gearbeitet?<br />
Fantasiephase:<br />
W elche I<strong>de</strong>en haben wir für die Umgestaltung<br />
unseres Lebensraums?<br />
W elche I<strong>de</strong>en wollen wir realisieren?<br />
Lernpr ojekt: Planung<br />
Lernpr ojekt: Dur chführung<br />
W ie setzen wir unsere V erbesserungsi<strong>de</strong>en<br />
am besten um? W ie gehen wir vor?<br />
Reflexionsphase:<br />
W ie beurteilen wir unser<br />
Schulgelän<strong>de</strong>?<br />
W ie schülerfreundlich ist unser<br />
Schulgelän<strong>de</strong><br />
W ie erfolgreich waren wir in<br />
unserer Zusammenarbeit?<br />
Zukunftswerkstatt: Schulgelän<strong>de</strong><br />
Zukunftswerkstatt: Gestaltung<br />
eines Baugebiets<br />
dto.<br />
5.05 A-B<br />
5.04 A-B<br />
7.13 A-B<br />
1.04 A-E<br />
1.05 A-E<br />
dto.<br />
W ie können wir Lebensräume 5.02<br />
für Pflanzen und T iere schaf fen?<br />
W ie können wir umweltbewusst 5.01<br />
bauen?<br />
Bögen aus ''Arbeitshilfen" 7.xx<br />
Wie gut haben wir gearbeitet? W ie erfolgreich waren wir in 7.13 A-B<br />
W ie erfolgreich waren die Maßnahmen? unserer Zusammenarbeit?<br />
"Die dar gestellten Unterrichtsphasen stellen einen<br />
Unterrichtsverlauf mit allen seinen Möglichkeiten dar .<br />
Selbstverständlich muss daraus eine Auswahl <strong>de</strong>r zu<br />
bearbeiten<strong>de</strong>n Aufgaben getr offen wer <strong>de</strong>n.<br />
Das vorliegen<strong>de</strong> Unterrichtsmaterial kann auch an<strong>de</strong>rs<br />
kombiniert wer <strong>de</strong>n.<br />
Da die V oraussetzungen an <strong>de</strong>n Schulen sehr unter -<br />
schiedlich sind, lassen sich auch viele verschie<strong>de</strong>ne<br />
Handlungsanlässe fin<strong>de</strong>n.<br />
Aus <strong>de</strong>m jeweiligen Anlass er geben sich dann die<br />
strukturier en<strong>de</strong>n Leitfragen. Dazu können dann passen<strong>de</strong><br />
Anr egungsbögen und an<strong>de</strong>r e Materialien zusammengestellt<br />
wer <strong>de</strong>n."<br />
8
Da s Ler npr oje kt<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
In Lernprojekten wirken Lerner an Projekten innovativer Praxis mit, um die Anwendung<br />
erworbenen Wissens in realen Situationen und Institutionen zu erlernen und zur<br />
Verbesserung von Lebensqualität beizutragen.<br />
"W ir haben die Anlage eines<br />
ganz neuen Schulgar -<br />
tens geplant. Jetzt setzen<br />
wir die ersten Pflanzen<br />
ein.<br />
Mal sehen, wie <strong>de</strong>r Garten<br />
von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>r en Lerngruppen<br />
genutzt wir d."<br />
Von Projekten o<strong>de</strong>r Vorhaben spricht man zumeist dann, wenn eine Gruppe innerhalb einer<br />
Institution irgen<strong>de</strong>ine Art von Neuerung betreibt, ein Bauvorhaben, einen Schulversuch, eine<br />
technische Neuerung, eine Städtepartnerschaft o<strong>de</strong>r eine öffentliche Kunstaktion. Es kann<br />
sich um Großprojekte wie Weltraumforschung o<strong>de</strong>r um Kleinprojekte wie die Umgestaltung<br />
eines Kin<strong>de</strong>rspielplatzes han<strong>de</strong>ln. Es ist plausibel, dass Projekte beson<strong>de</strong>rs umfangreiche, intensive<br />
und komplexe Lernerfahrungen vermitteln können.<br />
"Projektunterricht", "Projektmetho<strong>de</strong>" o<strong>de</strong>r "Lernprojekte" wur<strong>de</strong>n von pädagogischen Reformen<br />
im ersten Drittel unseres Jahrhun<strong>de</strong>rts als Form organisierten Lernens entwickelt, die<br />
aus <strong>de</strong>m Klassenzimmer hinausführt ins "richtige Leben". Lernprojekte sind an<strong>de</strong>rs als <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsunterricht, <strong>de</strong>r sich innerhalb von Schulmauern abspielt. Lernprojekte, die von Kin<strong>de</strong>rn<br />
und Jugendlichen durchgeführt wur<strong>de</strong>n, reichen von <strong>de</strong>r Umgestaltung ihres eigenen<br />
Schulhofs über die Betreuung von Kranken bis hin zu Rettungsdiensten. Der Vielfalt <strong>de</strong>r<br />
Möglichkeiten, Lernprojekte einzurichten, stehen jedoch verschie<strong>de</strong>ne Schwierigkeiten entgegen.<br />
Der zeitliche Aufwand ist zumeist erheblich, die Verantwortung belastend, die fächerübergreifen<strong>de</strong><br />
Kommunikation schwierig, <strong>de</strong>r Organisationsaufwand und die Kosten oft<br />
sehr hoch. So ist das Lernprojekt eine Form organisierten Lernens, die hohes Risiko und hohen<br />
Gewinn erwarten lässt. Wer wohl am Prestige, nicht aber am Risiko teilhaben möchte,<br />
gerät daher in Versuchung, Dinge als "Projekt" o<strong>de</strong>r "Projektunterricht" zu bezeichnen, die<br />
sich bei näherem Hinsehen entwe<strong>de</strong>r als Erkundungen, als Arbeitsunterricht o<strong>de</strong>r gar als<br />
Frontalunterricht entpuppen. "Projektunterricht" wird so zum Allerweltsbegriff. Es ist daher<br />
sinnvoll, eine Begriffsbestimmung vorzunehmen, die ein klar umrissenes Verständnis liefert.<br />
Zwei didaktische Prinzipien stehen beim Lernprojekt im Vor<strong>de</strong>rgrund:<br />
Innovatives Lernen, d. h. Lernen, das auf Praxisverbesserung im weiteren Sinne bezogen ist,<br />
das dazu dient, die Lebensqualität von Menschen zu erhöhen, und fächerübergreifen<strong>de</strong>s Lernen,<br />
das auf die Kooperation und Kommunikation zwischen Partnern verschie<strong>de</strong>ner Wissens-<br />
und Kompetenzbereiche zielt.<br />
9
Die Phasen <strong>de</strong>s didaktischen Metho<strong>de</strong>nmo<strong>de</strong>lls "Lernprojekt"<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Vorbereitungsphase: Hier müssen Zielgruppen und Partnerschaften gebil<strong>de</strong>t, Kontakte mit<br />
Institutionen aufgenommen, Lernmöglichkeiten und Kosten abgeschätzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Planungsphase: Sie dient <strong>de</strong>r Gruppenbildung, <strong>de</strong>r Zielfindung und <strong>de</strong>r Planung, oft jedoch<br />
auf <strong>de</strong>r Vermittlung von Grundinformationen und <strong>de</strong>m Training von Fähigkeiten, die bei <strong>de</strong>r<br />
Projektdurchführung erfor<strong>de</strong>rlich sind.<br />
Interaktionsphase (Durchführungsphase): In ihr wird die Projektpraxis durchgeführt, wobei<br />
Informationen beschafft und Qualifikationen erworben, aber auch Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Projektdokumentation durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Bewertungsphase: Hier wer<strong>de</strong>n Lernerfolg wie auch Wirkungen auf das Praxisfeld evaluiert,<br />
Schwierigkeiten analysiert und eine mögliche Generalisierbarkeit <strong>de</strong>r Erfahrungen geprüft.<br />
Beim Lernprojekt ist <strong>de</strong>r Lerner - zumeist als Mitglied einer Projektgruppe o<strong>de</strong>r eines<br />
Teams - verantwortlich Han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r in einer realen Praxis , in gewisser Hinsicht auch Innovationsagent.<br />
Er kann seine Tätigkeit nicht nur unter <strong>de</strong>m Gesichtspunkt seiner eigenen<br />
Lernerfahrungen ausüben, son<strong>de</strong>rn muss <strong>de</strong>ren Folgen für die Betroffenen im Feld stets mit<br />
berücksichtigen. Deshalb ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass er Vorwissen über das Praxisfeld erwirbt<br />
und das Interessengefüge analysiert, welches das Projekt bestimmt, und sich hinreichend<br />
qualifiziert, wenn er im Projekt mitwirkt.<br />
Die Lernumwelt eines Lernprojekts ist so komplex wie die Realität selbst, oft noch komplexer,<br />
wenn es sich um be<strong>de</strong>utsame Innovationen han<strong>de</strong>lt. Wichtige Elemente <strong>de</strong>r Lernumwelt<br />
sind neben <strong>de</strong>r Projektgruppe das Praxisfeld , also die Institutionen, die Träger, die Lebensbereiche,<br />
in <strong>de</strong>nen das Projekt angesie<strong>de</strong>lt ist. In ihm verdienen im beson<strong>de</strong>ren Kontaktpartner<br />
Hervorhebung, also diejenigen Personen, die direkt mit <strong>de</strong>m Projekt kooperieren, ebenso<br />
die Projektleitung , die bei allen größeren Projekten auch formell ausgewiesen sein sollte. Bei<br />
komplexen Lernprojekten müssen häufig zusätzliche Experten von außen herangezogen wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn spezielle Probleme auftreten, die we<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Lernern noch von <strong>de</strong>n Kontaktpartnern<br />
im Feld angemessen bearbeitet wer<strong>de</strong>n können. Eine Lernmatrix ist immer dann<br />
wichtig, wenn über einzelne Lernerfahrungen und Qualifikationen, die erworben wer<strong>de</strong>n,<br />
Zertifikate ausgestellt wer<strong>de</strong>n sollen. Projektplan, Projektbericht und Projektdokumentation<br />
sind weitere wichtige Elemente unseres didaktischen Mo<strong>de</strong>lls, die in je<strong>de</strong>m Fall ausgewiesen<br />
sein sollten. Instrumente <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit und materielle Produkte können im Einzelfall<br />
ebenfalls wichtig sein.<br />
Durch Lernprojekte wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re praktische Qualifikationen erworben, die techisches<br />
Wissen (Know how) mit Begründungswissen (Know why) integrieren. Dabei kommt<br />
solchen Wissensbestän<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung zu, die mit sozialen, technologischen o<strong>de</strong>r<br />
wirtschaftlichen Verän<strong>de</strong>rungen einhergehen.<br />
Lernprojekte können entwe<strong>de</strong>r als "zweites Bein" eines Ausbildungsganges organisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
In diesem Falle dienen sie <strong>de</strong>r permanenten und unmittelbaren Erprobung neu erlernter<br />
Qualifiaktionen und <strong>de</strong>r Sicherung von Motivationen für stärker fachlich orientierte Kurse.<br />
Sie können aber auch am En<strong>de</strong> einer Themenerarbeitung als Nahtstelle und Bin<strong>de</strong>glied zur<br />
Praxis fungieren.<br />
Die Varianten von Lernprojekten lassen sich danach unterschei<strong>de</strong>n, ob es sich um regelmäßig<br />
von Ausbildungsinstitutionen vorgesehene Praktika han<strong>de</strong>lt o<strong>de</strong>r um eher außergewöhnliche,<br />
einmalige Experimente, in <strong>de</strong>nen Mo<strong>de</strong>lle für künftige Praxis entwickelt wer<strong>de</strong>n (Mo<strong>de</strong>ll-Projekte;<br />
Pilot-Projekte).<br />
10
Bil dun gss tan dar ds im Fac h Na tur wis sen sch aft en<br />
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Im Fach „Naturwissenschaften“ wer<strong>de</strong>n Fachinhalte <strong>de</strong>r Fächer Biologie, Chemie und Physik<br />
integriert unterrichtet. Die Fachthemen und -inhalte wer<strong>de</strong>n vom Lehrplan „Naturwissenschaften“<br />
für die Sekundarstufe I <strong>de</strong>r weiterführen<strong>de</strong>n allgemeinbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen - Gesamtschulen<br />
- verbindlich vorgegeben.<br />
Die Vereinbarungen <strong>de</strong>r KMK vom 16. 12. 2004 enthalten keine geson<strong>de</strong>rten Standards für<br />
dieses Fach. Dort wer<strong>de</strong>n auch keine Hinweise gegeben, wie diese im integrierten naturwissenschaftlichen<br />
Unterricht implementiert und evaluiert wer<strong>de</strong>n können. Dennoch gelten die<br />
Standards für die drei naturwissenschaftlichen Fächer auch im Fach “Naturwissenschaften“.<br />
Der Lehrplan „Naturwissenschaften“ für Gesamtschulen und die Bildungsstandards<br />
für Biologie, Chemie und Physik<br />
Die schulartübergreifen<strong>de</strong>n Bildungsstandards für die Fächer Biologie, Chemie und Physik<br />
verfolgen das Ziel, die naturwissenschaftliche Grundbildung <strong>de</strong>r Schülerinnen und Schüler<br />
zu för<strong>de</strong>rn. Die zu erwerben<strong>de</strong>n Kompetenzen wer<strong>de</strong>n beschrieben als „komplexes Gefüge<br />
von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Schülerinnen und Schülern eine aktive Gestaltung von<br />
Lern- und Lebensumwelten ermöglichen sollen und auf eine Bewährung in authentischen<br />
Anwendungssituationen zielen“.<br />
Diesem Ziel trägt <strong>de</strong>r Lehrplan für das Fach „Naturwissenschaften“ in <strong>de</strong>m die Fächer Biologie,<br />
Chemie und Physik zusammengeführt sind, in beson<strong>de</strong>rs hohem Maße Rechnung. Im integrierten<br />
naturwissenschaftlichen Unterricht können durch spezifische Erkenntnismetho<strong>de</strong>n<br />
Antworten auf die komplexen Fragen und Probleme unserer Gesellschaft handlungsorientiert<br />
erarbeitet, beispielhaft dargestellt und umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Durch eine zunehmend selbstständige<br />
Planung und Durchführung von Experimenten und Untersuchungen sowie eine wachsen<strong>de</strong><br />
Einsicht in die Logik <strong>de</strong>r daraus zu ziehen<strong>de</strong>n Schlussfolgerungen sollen die Lernen<strong>de</strong>n<br />
befähigt wer<strong>de</strong>n, aus eigener Erfahrung kritisch, reflektiert und fachlich fundiert zu urteilen<br />
und verantwortungsvoll zu han<strong>de</strong>ln. Erkenntnisleiten<strong>de</strong>s Arbeiten innerhalb und außerhalb<br />
<strong>de</strong>r Schule erfor<strong>de</strong>rt die Aneignung von Fachwissen aus <strong>de</strong>n drei naturwissenschaftlichen<br />
Fächern, ermöglicht darüber hinaus erproben<strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ln und schult die Kommunikationsfähigkeit.<br />
Während sich die Lehrpläne für Biologie, Chemie und Physik an fachsystematischen Fragestellungen<br />
und Themen orientieren, wer<strong>de</strong>n die Themen <strong>de</strong>s fächerintegrieren<strong>de</strong>n Unterrrichts<br />
durch lebensweltliche, gesellschaftliche und berufskundliche Fragen an die Naturwissenschaften<br />
strukturiert. Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie diesen Fragen nachgehen<br />
können und welches Fachwissen dazu nötig ist.Die Themen haben sinnstiften<strong>de</strong> und ordnen<strong>de</strong><br />
Funktionen und bil<strong>de</strong>n in sich geschlossene Lernzusammenhänge. Die Fragen, Themen<br />
und Aufgaben aus <strong>de</strong>r Lebenswelt <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r und Jugendlichen nehmen <strong>de</strong>ren Erfahrungen<br />
und Vorstellungen auf, för<strong>de</strong>rn das Forschungsinteresse <strong>de</strong>r Lernen<strong>de</strong>n und führen zur Erschließung<br />
und Aneignung naturwissenschaftlichen Fachwissens, um dieses dann im erproben<strong>de</strong>n<br />
Han<strong>de</strong>ln anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
Zusammenfassend wird naturwissenschaftlicher Unterricht als lebensweltgebun<strong>de</strong>n, erkenntnisgeleitet<br />
und handlungsorientiert charakterisiert. Themenzentriertes Arbeiten ist laut Lehrplan<br />
verbindlich.<br />
1 1
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Aufbau <strong>de</strong>r Bildungsstandards im Fach „Naturwissenschaften“<br />
Der Lehrplan „Naturwissenschaften“ weist unter <strong>de</strong>n Themen fachbezogene Inhalte aus. Ab<br />
Jahrgang 8 wer<strong>de</strong>n die biologischen, chemischen und physikalischen Fachinhalte getrennt<br />
dargestellt. Um sicherzustellen, dass die Fachinhalte <strong>de</strong>r drei naturwissenschaftlichen Fächer<br />
auch im integrierten naturwissenschaftlichen Unterricht thematisiert wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong>n die<br />
Fachinhalte <strong>de</strong>r drei Fächer <strong>de</strong>r drei an<strong>de</strong>ren Schularten in <strong>de</strong>n Lehrplan integriert. Somit<br />
müssen auch die Standards <strong>de</strong>r drei Fächer erfüllt wer<strong>de</strong>n. Allerdings ist bei <strong>de</strong>r Einführung<br />
und Überprüfung <strong>de</strong>r Standards zu berücksichtigen, dass die naturwissenschaftlichen Kenntnisse<br />
und Fertigkeiten nicht fachsystematisch erworben, son<strong>de</strong>rn themenzentriert, fächerübergreifend<br />
und anwendungsbezogen erarbeitet wer<strong>de</strong>n. Dem müssen auch die Aufgaben in<br />
Vergleichsarbeiten entsprechen. Die im naturwissenschaftlichen Unterricht zu erwerben<strong>de</strong>n<br />
und schließlich auch zu evaluieren<strong>de</strong>n Kompetenzen orientieren sich an <strong>de</strong>r Definition<br />
Weinerts (2001): Danach sind Kompetenzen „die bei Individuen verfügbaren o<strong>de</strong>r durch sie<br />
erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie<br />
die damit verbun<strong>de</strong>nen motivationalen, volitionalen* und sozialen Bereitschaften und<br />
Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll<br />
nutzen zu können“.<br />
Demnach zeichnen sich Kompetenzen durch zwei Dimensionen aus, durch<br />
- Wissen: kognitive Strukturen, Einstellungen, Haltungen, Einsicht<br />
- Han<strong>de</strong>ln: (operationale Ebene) konkretes, strukturiertes, fachlich begrün<strong>de</strong>tes Tun<br />
Daraus lässt sich ein zweidimensionales Raster aufbauen, um <strong>de</strong>n Zusammenhang von Wissen<br />
und Han<strong>de</strong>ln zu ver<strong>de</strong>utlichen:<br />
W issen<br />
Han<strong>de</strong>ln<br />
W issen<br />
Messen<br />
"Ich messe<br />
Z. B. ein Messver - Kompetenz:<br />
fahren kennen z.B. Die T emperatur<br />
"Ich weiß, wie man von T eichwasser<br />
Han<strong>de</strong>ln misst."<br />
messen<br />
1. Zweidimension ales Kompetenzrast er 2. Kompetenz ergibt sich aus W issen und Han<strong>de</strong>ln<br />
nach U. Klinger, Friedrich Jahresheft 2005, "Standards", S. 137<br />
Die Bildungsstandards für Biologie, Chemie und Physik stellen Kompetenzmo<strong>de</strong>lle mit vier<br />
Kompetenz- und drei Anfor<strong>de</strong>rungsbereichen vor.<br />
Um <strong>de</strong>m beson<strong>de</strong>ren dikatisch-methodischen Konzept <strong>de</strong>s naturwissenschaftlichen Unterrichts<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n, wird dieses Kompetenzmo<strong>de</strong>ll entsprechend erweitert und angepasst.<br />
Die drei Kompetenzbereiche Erkenntnisgewinnung, Kommunikation und Bewerten<br />
wer<strong>de</strong>n als Handlungsdimensionen im Sinne einer naturwissenschaftlichen Grundbildung<br />
aufgefasst. Als Spezifikum <strong>de</strong>s integierten naturwissenschaftlichen Unterrichts wer<strong>de</strong>n diese<br />
Bereiche um die Kategorie Anwendung erweitert.<br />
* volitional (lat.): <strong>de</strong>r willentlichen Steuerung von Handlungsabsichten und Handlungen unterliegend<br />
12
M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
Die Dimension Wissen wird ebenfalls auf vier verschie<strong>de</strong>nen Ebenen betrachtet. Es reicht<br />
vom Alltagswissen, über das praktisch-technische Wissen, zum Fachwissen bis hin zu erkenntnisleiten<strong>de</strong>m<br />
Metho<strong>de</strong>nwissen. Dadurch wird <strong>de</strong>utlich, wie man im themenzentrierten<br />
Unterricht von lebensweltlichen Fragestellungen zu fachwissenschaftlich begrün<strong>de</strong>ten Lösungen<br />
kommt. Damit wird die Diskrepanz zwischen <strong>de</strong>m alltäglichen Wissen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
und Jugendlichen und <strong>de</strong>m Fachwissen überwun<strong>de</strong>n.<br />
W issen<br />
Han<strong>de</strong>ln<br />
Alltagswissen<br />
Praktischtechnisches<br />
W issen<br />
Fachwissen<br />
Erkenntnisleiten<strong>de</strong>s<br />
Metho<strong>de</strong>nwissen<br />
Erkenntnisgewinnung<br />
Kommunikation Anwendung Bewertung<br />
3. Kompetenzmatrix (nach U. Klinger, Friedrich Jahresheft 2005 "Standards", S. 139<br />
Die drei Kompetenzstufen (bzw. Anfor<strong>de</strong>rungsbereiche: Reproduktion, Transfer und Problemlösung)<br />
<strong>de</strong>r Bildungsstandards erweitern dieses Kompetenzraster um eine dritte Dimension,<br />
die sowohl im Unterrichtsverlauf als auch bei <strong>de</strong>r Erstellung von Arbeiten berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Die vorliegen<strong>de</strong> Themenmappe "Menschen gestalten Lebensräume" wird <strong>de</strong>nen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Bildungsstandards mehr als gerecht. Ausgehend von Alltagsfragen zu einem bekannten<br />
Lebensraum (z. B. Schulhof) wer<strong>de</strong>n strukturieren<strong>de</strong> Fragen formuliert, <strong>de</strong>ren Beantwortung<br />
sowohl praktisch technisches als auch Fachwissen erfor<strong>de</strong>rlich macht. Das selbstständige<br />
Arbeiten <strong>de</strong>r Schüler erfor<strong>de</strong>rt selbstverständlich auch die Schulung und Anwendung erkenntnisleiten<strong>de</strong>n<br />
Metho<strong>de</strong>nwissens. Die Handlungsdimensionen "Erkenntnisgewinnung",<br />
"Kommunikation", "Anwendung" und "Bewertung" sind in die Aufgabenstellungen <strong>de</strong>r<br />
Themenmappe eingeflossen.<br />
13
Menschen schaffen Lebensräume<br />
Inhaltsverzeichnis <strong>de</strong>r Anregungsbögen<br />
1. Lebensräume für uns Menschen<br />
1.01 A-D Agenda 21 – Was hat das mit uns zu tun?<br />
1.02 Ein beson<strong>de</strong>res Konzert<br />
1.03<br />
1.04 A-E<br />
Ach, wie niedlich!<br />
Zukunftswerkstatt: Schulgelän<strong>de</strong>-Gestaltung<br />
1.05 A-E Zukunftswerkstatt: Gestaltung eines Baugebiets<br />
2. Aufbau und Funktion von Lebensräumen<br />
2.01 Was ist hier natürlich und was von Menschen gestaltet?<br />
2.02 A-D Bestandsaufnahme: Hecken und Gebüsche<br />
2.03 A-D<br />
2.04 A-C<br />
2.05 A-C<br />
2.06 A-C<br />
2.07 A-B<br />
2.08 A-C<br />
2.09 A-C<br />
2.10 A-C<br />
2.11 A-D<br />
2.12 A-B<br />
2.13<br />
2.14 A-C<br />
Bestandsaufnahme: Bäume auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />
Bestandsaufnahme: Wie geht es unseren Bäumen?<br />
Bestandsaufnahme: Rasen und Wiesen<br />
Bestandsaufnahme: Beete<br />
Bestandsaufnahme: Tiere in unserem Lebensraum<br />
Bestandsaufnahme eines Gewässers<br />
Bestandsaufnahme: Technische Anlagen<br />
Wie ist das Mikroklima?<br />
Wie ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n beschaffen?<br />
Wie stark ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n versiegelt?<br />
Wie empfindlich ist ein Nahrungsnetz?<br />
Was zeigen uns die Zeigerpflanzen?
3. Wirkung <strong>de</strong>r Lebensräume<br />
3.01 A-C Wirkungen und Wechselwirkungen<br />
3.02 A-C Der Baum muss weg! Pro und Contra<br />
3.03 A-D<br />
3.04 A-E<br />
3.05<br />
3.06 A-B<br />
Welchen Wert hat ein Baum für uns Menschen?<br />
Ach, die armen Bäume!<br />
Welche Faktoren wirken auf das Gewässer ein?<br />
Der Wasserhaushalt in unserem Lebensraum<br />
3.07 Wie beeinflusst Landschaftsgestaltung <strong>de</strong>n Wasserkreislauf?<br />
3.08 A-B Wasserhaushalt: Haushalten mit Wasser?<br />
3.09<br />
3.10 A-B<br />
3.11<br />
3.12 A-B<br />
3.13 A-D<br />
3.14 A-B<br />
Was bewirkt die Dachbegrünung?<br />
Vor- und Nachteile einer Dachbegrünung<br />
Wie beeinflussen wir Menschen <strong>de</strong>n Stickstoffkreislauf?<br />
Stadtlandschaften sind Großverbraucher<br />
Nahrungsbeziehungen in unserem Lebensraum<br />
Frühstücksreste auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong><br />
4. Entwicklung von Lebensräumen<br />
4.01 A-D Dorferneuerung: Wie können wir unseren Ort gestalten?<br />
5. Qualität von Lebensräumen<br />
5.01 Wie können wir umweltbewusst bauen?<br />
5.02 Wie können wir Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen?<br />
5.03<br />
5.04 A-B<br />
Wie können wir ein Gebiet naturnah gestalten?<br />
Wie schülerfreundlich ist unser Schulgelän<strong>de</strong>?<br />
5.05 A-B Wie beurteilen wir unser Schulgelän<strong>de</strong>?
5.06 A-B Wie gut ist das Wohngebiet gestaltet?<br />
5.07 A-B Welche Be<strong>de</strong>utung hat die Artenvielfalt auf unserem Gelän<strong>de</strong>?<br />
5.08 A-B<br />
5.09 A-B<br />
Wie gut funktioniert <strong>de</strong>r Stoffkreislauf in unserem Lebensraum?<br />
Erfassen, Bewerten und Verbessern von Lebensräumen<br />
6. Was können wir tun ?<br />
Zur Zeit liegen für dieses Kapitel keine Anregungsbögen vor.<br />
7. Arbeitshilfen<br />
7.01 Wie können wir im Gelän<strong>de</strong> Höhen und Breiten messen?<br />
7.02 A-B Gräser bestimmen<br />
7.03 A-H<br />
7.04 A-B<br />
7.05<br />
7.06 A-B<br />
7.07<br />
7.08<br />
7.09<br />
7.10<br />
7.11<br />
7.12<br />
7.13 A-F<br />
7.14<br />
7.15 A-F<br />
7.16<br />
Bestimmung von Gewässer-Lebewesen<br />
Amphibienarten Schleswig-Holsteins<br />
Laichgewohnheiten einheimischer Amphibien<br />
Nahrungsnetze im Teich<br />
Wir messen die Strömungsgeschwindigkeit<br />
Das große Bootsrennen<br />
Hinweise zur Bewertung von Fließgewässern<br />
Ökologische Bewertung von Fließgewässern<br />
Hinweise zur Bewertung von Kleingewässern<br />
Ökologische Bewertung von Kleingewässern<br />
Bestimmung strauchartiger, einheimischer Knick-Gehölze<br />
Knickgehölze<br />
Strukturen im Knick<br />
Wirbellose Tiere <strong>de</strong>s Knicks
7.17 A-B Informationen zur Knickbewertung<br />
7.18 Ökologische Bewertung von Knicks (nach EIGNER)<br />
7.19 A-B<br />
7.20 A-C<br />
7.21 A-C<br />
7.22 A-C<br />
Wasserhaushalt offener und versiegelter Bö<strong>de</strong>n<br />
Lan<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />
Erlass zum Schutz von Natur und Umwelt von 1994<br />
Wie erfolgreich war unsere Zusammenarbeit?<br />
7.23 Adressen / Ansprechpartner
Ag en da 21<br />
W as ha t da s mi t un s zu tun ?<br />
Le be ns ra um<br />
fü r un s M en sc he n<br />
1992 in Rio <strong>de</strong> Janeiro haben Staats - und Regierungschefs aus 179 Län<strong>de</strong>r beschlossen, dass die<br />
Kommunen aller Län<strong>de</strong>r Bür ger , V ereine und Firmen animieren sollen, Naturressourcen einzusparen.<br />
Dazu gehört auch die Steigerung <strong>de</strong>r Artenvielfalt. Auch ihr könnt dazu beitragen, in<strong>de</strong>m ihr für die<br />
biologische V ielfalt auf eurem Schulgelän<strong>de</strong> sor gt.<br />
Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Agenda 21 für euch in <strong>de</strong>r Schule und <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong> könnt<br />
ihr mit diesem Bogen bearbeiten.<br />
W ie können wir <strong>de</strong>n Agenda 21 Pr ozess in unser er Schule umsetzen?<br />
Ihr braucht: einen Internetanschlus s<br />
Geht auf folgen<strong>de</strong> Internetseite: http://umwelt-audit.lernnetz.<strong>de</strong> . Dort fin<strong>de</strong>t ihr folgen<strong>de</strong><br />
Abbildung:<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.01B<br />
Forscht auf dieser Internetseite zunächst nach, was Umwelt - Audit be<strong>de</strong>utet. Anschließend<br />
könnt Ihr die Begriffe auf <strong>de</strong>r Abbildung anklicken und <strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung nachlesen.<br />
Ruft nun eine Suchmachine auf.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 01 A<br />
> > B
Ag end a 21<br />
Wa s hat das mit uns zu tun ?<br />
Sucht nach "Agenda 21 in Schulen".<br />
Forscht nach, wie an<strong>de</strong>re Schulen <strong>de</strong>n Agenda-21-Prozess umsetzen.<br />
Welche Erfolge haben sie zu verzeichnen.<br />
Wie<strong>de</strong>rholt diese Recherche mit Schulen aus an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn.<br />
W elche Möglichkeiten seht ihr an eurer Schule, ähnliche Projekte durchzuführen?<br />
W ie können wir uns am Agenda-21-Pr ozess in unser er Schule beteiligen?<br />
Informiert euch, ob es bei euch in <strong>de</strong>r Schule einen<br />
lokalen Agenda-21- Plan gibt.<br />
Befragt eure Schulleitung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
Umweltbeauftragten.<br />
Notiert , welche Themenbereiche dieser Plan<br />
beinhaltet. Auch wenn es keinen Plan gibt, könnt ihr<br />
weiterarbeiten.<br />
Überlegt euch wie ihr auf eurem Schulgelän<strong>de</strong><br />
zu einer Entwicklung beitragen könnt.<br />
Stellt einen Katalog für die Arbeitsfel<strong>de</strong>r zusammen und veröffentlicht ihn.<br />
Legt gemeinsam fest, womit ihr beginnen wollt.<br />
Welche Be<strong>de</strong>utung hat die Agenda 21?<br />
9/10 26.10.2005 1.01B<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Lest die Texte über "Brundtlandkommission" und "tragfähige Entwicklung" erst einmal<br />
durch. Betrachtet die Abbildung und beantwortet anschließend folgen<strong>de</strong> Fragen:<br />
- Warum haben sich die Staats- und Regierungchefs in Rio <strong>de</strong> Janeiro getroffen?<br />
- Welche Ziele verfolgt die Agenda 21 ?<br />
- Wie lässt sich die Abbildung auf <strong>de</strong>r nächsten Seite <strong>de</strong>uten?<br />
- Welche Folgen hat <strong>de</strong>r Verlust <strong>de</strong>r Naturressourcen?<br />
Brundtlandkommission<br />
Im Jahre 1987 veröf fentlichte eine Kommission in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m früheren<br />
norwegischen Staatsminister Gro Harlem Brundtland an <strong>de</strong>r Spitze einen Bericht „V or<br />
Fælles Fremtid” (Unsere gemeinsame Zukunft) – auch Brundtlandbericht genannt.<br />
Dieser for<strong>de</strong>rt uns auf, unsere Lebensweisen zu än<strong>de</strong>rn und weniger von <strong>de</strong>n gegebe-<br />
5<br />
nen Naturressourcen zu verwen<strong>de</strong>n, damit große menschliche Lei<strong>de</strong>n und die Zerstörung<br />
<strong>de</strong>r Umwelt zukünftig verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 01 B<br />
> > C
Ag end a 21<br />
W as hat das mit uns zu tun ?<br />
5<br />
10<br />
T ragfähige Entwicklung<br />
1992 versammelte die UN 179 Län<strong>de</strong>r , um an einer T agung in Rio <strong>de</strong> Janeiro teilzunehmen.<br />
Dies war das bisher größte T ref fen zwischen so vielen Staats- und Regierungschefs.<br />
Hier wur<strong>de</strong> diskutiert, wie man gemeinsam die Entwicklung unserer<br />
Er<strong>de</strong> verän<strong>de</strong>rn kann, um steigen<strong>de</strong> Armut in <strong>de</strong>r Dritten W elt und die globale<br />
Zerstörung <strong>de</strong>r Umwelt zu verhin<strong>de</strong>rn. T ragfähige Entwicklung be<strong>de</strong>utet ebenfalls,<br />
dass die Lebensqualität unserer Kin<strong>de</strong>r und Enkelkin<strong>de</strong>r nicht durch zurückgehen<strong>de</strong><br />
Naturressourcen beeinträchtigt wird. Die Natur sollte von <strong>de</strong>m Menschen so genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n, dass sie davon keine Schä<strong>de</strong>n trägt. Die reichen Nationen verbrauchen um<br />
ein V ielfaches mehr von <strong>de</strong>n gegebenen Naturressourcen und wenn sich dies zukünftig<br />
nicht än<strong>de</strong>rt, so wer<strong>de</strong>n die Menschen armer Län<strong>de</strong>r nie besser leben können, da<br />
für sie nichts „vom Kuchen” übrig bleibt. Dieser Handlungsplan wird Agenda 21<br />
genannt und be<strong>de</strong>utet eine Zielformulierung für das 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
V or 200 Jahr en Heute In 100 Jahr en?<br />
Naturressourcen<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.01C<br />
15<br />
20<br />
25<br />
V erbrauch <strong>de</strong>r Menschen<br />
an Naturressourcen<br />
Diese Abbildung zeigt, wie <strong>de</strong>r Mensch nach und nach immer mehr von <strong>de</strong>n Natur -<br />
ressourcen in Anspruch nimmt. Es kann darüber diskutiert wer<strong>de</strong>n, bis zu welcher<br />
Grenze unser V erbrauch ausgeweitet wer<strong>de</strong>n kann, ohne dass die Natur schrumpft<br />
und aus ihrem ökologischen Gleichgewicht fällt.<br />
Es gibt zwei Grün<strong>de</strong> dafür , warum <strong>de</strong>r V erbrauch ständig steigt: Die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
menschlichen Bevölkerung auf <strong>de</strong>r W elt hat zugenommen und <strong>de</strong>r Lebensstandard<br />
ist gewachsen. Um <strong>de</strong>n dritten Schritt <strong>de</strong>r oben abgebil<strong>de</strong>ten Figur zu umgehen, wo<br />
gezeigt wird, dass mehr verbraucht wird als zur V erfügung steht, so muss das W achstum<br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> begrenzt und unser V erbrauch verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />
in<strong>de</strong>m dieser nicht so stark ansteigt und/o<strong>de</strong>r auf eine an<strong>de</strong>re Art und W eise zusammengesetzt<br />
wird.<br />
Eines <strong>de</strong>r Dinge, die geschehen, wenn <strong>de</strong>r Mensch zu viel von <strong>de</strong>r Natur in Anspruch<br />
nimmt, ist, dass weniger Raum für die T iere und Pflanzen zur V erfügung stehen und<br />
dass somit die Artenvielfalt zurückgeht. Die Biodiversität nimmt ab. W enn dies geschieht,<br />
ist die Entwicklung nicht tragfähig.<br />
V er gleicht eure Er gebnisse.<br />
W as machen unsere Ressourcen für uns und unser Schulgelän<strong>de</strong> aus?<br />
W as hat die Agenda 21 mit uns zu tun?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 01 C<br />
> > D
Ag end a 21<br />
W as hat das mit uns zu tun ?<br />
W ie können wir uns am Agenda-21-Pr ozess in unser er Schule beteiligen?<br />
Informiert euch, ob es bei euch in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Kommune einen lokalen Agenda<br />
21- Plan gibt?<br />
Besucht dafür eure Gemein<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Stadtverwaltung.<br />
Notiert , welche Themenbereiche dieser Plan<br />
beinhaltet.<br />
Gleicht eure Arbeitsfel<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r Kommune ab.<br />
Stellt dann euren Agenda 21-Plan <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong>/Kommune vor.<br />
Fragt nach , welche Unterstützung ihr von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Kommune erwarten könnt.<br />
Bittet sie auch, bei eurer Präsentation anwesend zu sein.<br />
?<br />
Wie wollt ihr weiter vorgehen?<br />
Welche Aufgaben wollt ihr als nächstes angehen?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.01D<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 01 D
Ein be so nd ere s Ko nze rt<br />
Le be ns rä um e<br />
fü r un s M en sc he n<br />
W enn ihr schon mal auf einem Konzert wart, dann wisst ihr es: Das Erlebnis dort ist etwas ganz an<strong>de</strong>res,<br />
als das Hören <strong>de</strong>r gleichen Musik von <strong>de</strong>r CD. Die Bühnenshow , die Leute, ..., das ganze Umfeld<br />
führt zu einem tollen Konzerterlebnis.<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Anregung könnt ihr ent<strong>de</strong>cken, was aus <strong>de</strong>m<br />
Schulumfeld täglich auf euch einwirkt.<br />
Ihr braucht:<br />
Pro Person ein Tuch o<strong>de</strong>r eine Augenbin<strong>de</strong>, Schreibmaterial<br />
Sucht euch einen Platz auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong>, an <strong>de</strong>m ihr ungestört<br />
seit. Bittet eure Lehrerin/ euren Lehrer, dafür zu sorgen,<br />
dass ihr während <strong>de</strong>r gesamten Bearbeitung nicht gestört<br />
wer<strong>de</strong>t.<br />
Setzt euch dann dort hin und verbin<strong>de</strong>t euch die Augen<br />
(Es ist wichtig, sich die Augen tatsächlich zu verbin<strong>de</strong>n.<br />
Nur so könnt ihr <strong>de</strong>n Verlockungen wi<strong>de</strong>rstehen, bei je<strong>de</strong>m<br />
Geräusch gleich neugierig die Augen zu öffnen).<br />
Wenn ihr die Augen verbun<strong>de</strong>n habt, dann konzentriert<br />
euch auf das „Konzert“ um euch herum. Versucht viele<br />
verschie<strong>de</strong>ne Eindrücke (also nicht nur Geräusche) zu sammeln.<br />
Diese Phase sollte 10 - 15 Minuten dauern. Eure<br />
Lehrkraft been<strong>de</strong>t sie mit einem verabre<strong>de</strong>ten Zeichen.<br />
Foto : L. Rich ert, 200 5<br />
Nach<strong>de</strong>m ihr euch das Tuch von <strong>de</strong>n Augen genommen habt, notiert ihr für<br />
euch allein, was ihr alles wahrgenommen habt. Danach setzt ihr euch mit einigen an<strong>de</strong>ren zusammen<br />
und vergleicht eure Wahrnehmungen.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.02<br />
?<br />
Einigt euch in <strong>de</strong>r Gruppe auf verschie<strong>de</strong>ne Überschriften für Bereiche, in die sich eure Wahrnehmungen<br />
einteilen lassen. Diese Überschriften sollen geeignet sein, einen Lebensraum möglichst<br />
umfassend zu beschreiben.<br />
Stellt eure Bereiche und einige <strong>de</strong>r Wahrnehmungen <strong>de</strong>r gesamten Klasse vor.<br />
Einigt euch dann in <strong>de</strong>r Klasse auf gemeinsame Bereiche zur Untersuchung von Lebensräumen,<br />
ergänzt gegebenenfalls fehlen<strong>de</strong> Bereiche.<br />
Welche Fragen haben sich zur Beurteilung von Lebensräumen bei euch ergeben?<br />
Wie wollt ihr vorgehen, um sie zu klären?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 02
Ac h, wie nie dli ch !<br />
Le be ns rä um e<br />
fü r un s M en sc he n<br />
Wir Menschen sind es gewohnt, alles aus unserer Perspektive zu betrachten. Dies ist wörtlich gemeint,<br />
d. h. wir sehen die Welt im allgemeinen aus einer Höhe von ca. 1,70 m. Wir können damit<br />
über viele Dinge hinwegblicken - und sie auch “übersehen”. Unsere “Sichthöhe” hat einen wichtigen<br />
Einfluss auf unsere Entscheidungen.<br />
Mit dieser Anregung könnt ihr nachforschen, wie einseitig und “beschränkt“<br />
unsere menschliche Sichtweise sein kann.<br />
Stellt euch vor, ihr wärt ein kleines Säugetier, z. B. ein Fuchs o<strong>de</strong>r eine Maus.<br />
Überlegt euch, wie die Welt aus dieser Perspektive aussehen wür<strong>de</strong>.<br />
Versucht eine möglichst genaue Beschreibung eures neuen Lebensraumes zu geben.<br />
Stellt weiter Überlegungen an, welche Anfor<strong>de</strong>rungen ihr an eure Umgebung bzw. Umwelt<br />
stellen müsstet, um zu leben.<br />
In einem Vergleich zwischen <strong>de</strong>m menschlichen und <strong>de</strong>m “tierischen” Lebensraum und<br />
die Anpassung daran könnt ihr am besten erkennen, worin die Unterschie<strong>de</strong> bestehen und<br />
wieso wir Menschen “beschränkt” sind.<br />
Stellt die Bedürfnisse <strong>de</strong>s Menschen und eures Tiere es einan<strong>de</strong>r gegenüber und ordnet sie<br />
nach <strong>de</strong>n gestalten<strong>de</strong>n Eingriffen, also z. B.<br />
Fortbewegung - schnelle, breite Verkehrswege,<br />
Wohnung - .... .<br />
Überlegt , welche Gemeinsamkeiten und Unterschie<strong>de</strong> euch bei Menschen und Tieren auffallen.<br />
Überlegt, welche Ansprüche<br />
an <strong>de</strong>n Lebensraum<br />
geringer bzw. höher<br />
zu bewerten sind.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.03<br />
?<br />
Stellt euch eure<br />
Ergebnisse gegenseitig<br />
vor und vergleicht sie<br />
miteinan<strong>de</strong>r.<br />
Überlegt zum Schluss noch einmal gemeinsam, ob sich eure Perspektive durch<br />
diese Übung verän<strong>de</strong>rt hat.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 03
Zu ku nft sw erk sta tt:<br />
Sc hu lge län <strong>de</strong> -G es tal tun g<br />
Le be ns rä um e<br />
fü r un s M en sc he n<br />
Habt ihr euch heute schon über etwas geärgert? Fin<strong>de</strong>t ihr auch, dass es in eurer Schule Vieles zu<br />
verbessern gäbe, dass aber manche Verän<strong>de</strong>rungen viel zu lange dauern? Spürt ihr dann auch das<br />
Gefühl <strong>de</strong>r Mutlosigkeit? Damit seid ihr nicht allein. Das geht vielen Menschen so, auch an eurer<br />
Schule. Das muss aber gar nicht so sein. Denn wenn ihr versucht mit an<strong>de</strong>ren zusammen etwas zu<br />
verbessern, dann könnt ihr viel erreichen. Ihr müsst nur wissen, wie man am besten dabei vorgeht.<br />
Forscht nach, wie ihr euer Schulgelän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt<br />
verbessern könnt.<br />
Lest euch zunächst die Beschreibung <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt durch. Klärt die unbekannten<br />
Begrif fe. Formuliert das Ziel <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt in drei Sätzen. V er gleicht eure<br />
Aussagen miteinan<strong>de</strong>r .<br />
5<br />
10<br />
15<br />
"Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt'':<br />
Zukunftswerkstätten sind Zusammenkünfte von Menschen, die in Sor ge um die Zukunft<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> und das Überleben <strong>de</strong>r Menschheit bemüht sind, wünschbare, aber<br />
auch vorläufig unmögliche Zukünfte zu entwerfen und <strong>de</strong>ren Durchsetzungsmöglichkeiten<br />
zu überprüfen. Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt ist schon ziemlich alt. Ihre<br />
W urzeln liegen in <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten- und Demokratiebewegung En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er Jahre<br />
und <strong>de</strong>n vielfältigen Bür gerinitiativen mit <strong>de</strong>m gemeinsamen Ziel einer Demokratisierung<br />
aller gesellschaftlichen Lebensbereiche und <strong>de</strong>r Partizipation <strong>de</strong>r Bür ger an<br />
allen Entscheidungen, die ihre Lebensinteressen unmittelbar berühren.<br />
Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt ist untrennbar verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Person von Robert<br />
JUNGK, <strong>de</strong>m bekannten Zukunftsforscher , Frie<strong>de</strong>nskämpfer und Humanisten, <strong>de</strong>r<br />
seine ganze Lebensarbeit in <strong>de</strong>n Dienst einer menschengemäßen, sozial- und umweltverträglichen<br />
Zukunftsgestaltung gestellt hat. Er hat die Zukunftswerkstatt zu<br />
einer ef fektiven Metho<strong>de</strong> gemacht, mit <strong>de</strong>r Menschen ihre Lebensbedingungen und<br />
ihre Umwelt verbessern können. Mit dieser Metho<strong>de</strong> könnt ihr also auch euren<br />
Schulhof schüler - und umweltfreundlicher gestalten."<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.04B<br />
.<br />
W eiter e Informationen fin<strong>de</strong>t ihr<br />
im Internet unter mit <strong>de</strong>n Suchbegriffen<br />
>Zukunftwerkstatt< und<br />
>Jungk< ."<br />
Lest euch nun die Beschreibung <strong>de</strong>r fünf Phasen <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt durch, klärt gemeinsam,<br />
welche Aufgaben sich jeweils daraus für euch er geben und fertigt ein übersichtliches Plakat<br />
an, auf <strong>de</strong>m ihr die fünf Phasen kurz darstellt. Benutzt das Plakat für eure weitere Arbeit.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 04 A<br />
> > B
Zukunkunftswerkstatt:<br />
Schulgelän<strong>de</strong>-Gestaltung<br />
Die Zukunftswerkstatt besteht aus fünf Phasen:<br />
1. V orbereitungsphase 2. Kritikphase<br />
3. Fantasiephase 4. V erwirklichungsphase<br />
5. Nachbereitungsphase<br />
1. In die V orber eitungsphase bereitet ihr alles für das Gelingen <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt vor .<br />
Besorgt alle notwendigen Arbeitsmaterialien wie zum Beispiel<br />
große Papierbögen, dicke Filzschreiber , blaue, rote und grüne<br />
Karteikarten und Stellwän<strong>de</strong>. Damit ihr während <strong>de</strong>r<br />
W erkstattarbeit alle wichtigen Beiträge, I<strong>de</strong>en und Er gebnisse<br />
für alle T eilnehmer sichtbar auf Plakaten darstellen könnt.<br />
Beschaf ft außer<strong>de</strong>m für die Fantasiephase alle möglichen Bastelmaterialien,<br />
um das "Schulgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zukunft" als Mo<strong>de</strong>ll<br />
herzustellen.<br />
Fertigt eine Materialien-Liste an und legt fest, wer die Materialien<br />
besor gt.<br />
2. In <strong>de</strong>r Kritikphase beginnt die eigentliche W erkstatt-Arbeit.<br />
Sammelt zuerst, was euch an eurem Schulgelän<strong>de</strong> gut gefällt und was ihr gar nicht gut fin<strong>de</strong>t.<br />
In dieser Kritikphase wird auch die Bestandsaufnahme im Rahmen <strong>de</strong>s Umwelt-Audits durchgeführt.<br />
Überprüft zunächst das gesamte Schulgelän<strong>de</strong>. Anregungen dazu fin<strong>de</strong>t ihr in <strong>de</strong>n Bögen: ->-<br />
- "W as ist hier natürlich und was von Menschen gestaltet?"<br />
- "W ie schülerfreundlich ist unser Schulhof?"<br />
- "W ie stark ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n versiegelt?"<br />
- "W ie beurteilen wir unser Schulgelän<strong>de</strong>?<br />
9/10 26.10.2005 1.04B<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Legt dann fest , mit welchen Lebensräumen ihr euch in Gruppenarbeit genauer befassen wollt.<br />
Dabei hilft euch <strong>de</strong>r Anregungsbogen " Erfassung, Bewertung und V erbesserung von Lebensräumen".<br />
Wählt nun die Anregungsbögen für die Bestandsaufnahme <strong>de</strong>s ausgewählten Lebensraums<br />
(zum Beispiel: Grünflächen, Hecken, Gewässer , Beete ...) aus. Führt die Bestandsaufnahme<br />
durch, wertet die Er gebnisse aus und stellt sie euch gegenseitig vor .<br />
Betrachtet eure Ausstellung <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme und schreibt alle negativen Kritikpunkte<br />
auf eine rote Karteikarte, alle positiven Aspekte schreibt ihr auf grüne Karten. Heftet alle Kar -<br />
ten geordnet an eine W and o<strong>de</strong>r auch auf eure Karte vom Schulgelän<strong>de</strong>.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 04 B<br />
> > C
Zu kun ftsw erk sta tt:<br />
Sc hul gel änd e-G est altu ng<br />
3. In <strong>de</strong>r Fantasiephase entwickelt ihr eure I<strong>de</strong>en,<br />
wie ihr euer Schulgelän<strong>de</strong> verbessern könntet.<br />
Diese Phase glie<strong>de</strong>rt sich in drei Abschnitte:<br />
a) Entwicklung neuer I<strong>de</strong>en<br />
b) Auswahl <strong>de</strong>r interessantesten Einfälle<br />
c) Herstellen von Mo<strong>de</strong>llen mit <strong>de</strong>m<br />
"Schulgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zukunft"<br />
a) Entwicklung neuer I<strong>de</strong>en - alles ist <strong>de</strong>nkbar .<br />
Alle Gedankenspiele haben hier ihren Ort. Ihr braucht keine Rücksicht auf die Kosten zu nehmen.<br />
Es spielt keine Rolle, ob eure I<strong>de</strong>en tatsächlich zu verwirklichen sind. Gesetze und Bestimmungen<br />
braucht ihr nicht zu beachten. Aber die Natur gesetze solltet ihr schon beachten<br />
(Also keine fliegen<strong>de</strong>n Elefanten einplanen.). Keine <strong>de</strong>r vor getragenen I<strong>de</strong>en darf kritisiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Das wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Mut zu neuen I<strong>de</strong>en bremsen. Im Gegenteil. Je<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e wird ernst genommen,<br />
auch wenn ihr darüber lachen müsst.<br />
Nehmt die roten Karten aus <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme und wan<strong>de</strong>lt alle negativen Aussagen in positive<br />
um und überlegt, welche weiteren Gedanken, T räume o<strong>de</strong>r I<strong>de</strong>en euch dazu einfallen.<br />
Schreibt je<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e auf eine blaue Karteikarte.<br />
Setzt euch in einen Stuhlkreis und stellt euch eure Karten gegenseitig vor . Anschließend legt<br />
ihr die Karten in die Mitte <strong>de</strong>s Stuhlkreises auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n.<br />
Bringt gemeinsam eine Ordnung in die Karten.<br />
b) Auswahl <strong>de</strong>r inter essantesten Einfälle:<br />
Wählt die besten, fantasievollsten I<strong>de</strong>en aus, die ihr anschließend mo<strong>de</strong>llhaft darstellen wollt.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.04C<br />
c) Herstellen von Mo<strong>de</strong>llen mit <strong>de</strong>m "Schulgelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zukunft":<br />
Bil<strong>de</strong>t Gruppen von 3 bis 5 Personen und stellt eure I<strong>de</strong>en möglichst anschaulich dar , in <strong>de</strong>m<br />
ihr T onlandschaften, Bil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Plakate herstellt.<br />
Stellt euch die verschie<strong>de</strong>nen Gruppener gebnisse gegenseitig vor . Erzählt euch dabei, was ihr<br />
mit euren I<strong>de</strong>en verbessern könntet.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 04 C<br />
> > D
Zu kun ftsw erk sta tt:<br />
Sc hul gel änd e-G est altu ng<br />
4. In <strong>de</strong>r V erwirklichungsphase prüft ihr zunächst, welche<br />
<strong>de</strong>r I<strong>de</strong>en aus <strong>de</strong>r Fantasiephase zu verwirklichen sind. Ihr entwickelt<br />
einen Optimierungsplan und setzt ihn in die T at um.<br />
Überprüft die I<strong>de</strong>en nach folgen<strong>de</strong>n Auswahlkriterien.<br />
Haltet dabei allen neu auftauchen<strong>de</strong>n Fragen schriftlich fest.<br />
- W elche I<strong>de</strong>en sind überhaupt realisierbar?<br />
- W elche I<strong>de</strong>en führen zu einer tatsächlichen V erbesserung<br />
<strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s?<br />
- W elche Maßnahmen sind überhaupt finanzierbar?<br />
- W elche Maßnahmen könnt ihr selber durchführen, welche<br />
müssen von an<strong>de</strong>ren Menschen durchgeführt wer<strong>de</strong>n?<br />
Haltet fest , welche Lebensräume auf eurem Gelän<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n ausgewählten Maßnahmen betrof<br />
fen sind.<br />
T eilt die Bearbeitung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Lebensräume auf verschie<strong>de</strong>ne Gruppen auf.<br />
9/10 26.10.2005 1.04D<br />
Entwickelt einen Plan zur Optimierung eures ausgewählten Lebensraums auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong>.<br />
Klärt dazu folgen<strong>de</strong> Fragen in <strong>de</strong>n Gruppen:<br />
a) W elche Maßnahmen sollen durchgeführt wer<strong>de</strong>n?<br />
b) W ie wirken die Maßnahmen auf Pflanzen, T iere und Menschen?<br />
c) W ie wirken sich die Maßnahmen auf das Mikroklima, <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n und das W asser aus?<br />
d) W elche Bestimmungen und Gesetze müssen für eine menschengerechte und naturverträgli<br />
che Gestaltung beachtet wer<strong>de</strong>n?<br />
e) W er muss über die Planungen informiert wer<strong>de</strong>n, wer muss mit einbezogen wer<strong>de</strong>n?<br />
f) W er übernimmt die praktische Umsetzung <strong>de</strong>r empfohlenen Maßnahmen?<br />
g) W elche Unterstützung und welche Hilfsmittel und Geräte wer<strong>de</strong>n benötigt und wer besor gt<br />
sie?<br />
h) W ie können die Maßnahmen finanziert wer<strong>de</strong>n?<br />
i) W ann und in welcher Zeit können die Maßnahmen durchgeführt wer<strong>de</strong>n?<br />
k) W elche Fragen sind noch of fen und müssen<br />
noch geklärt wer<strong>de</strong>n?<br />
Stellt euren Plan in <strong>de</strong>r Klasse zur Diskussion.<br />
Nehmt V erbesserungsvorschläge auf<br />
und arbeitet sie noch in eure Planung ein.<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Setzt euren Plan in die T at um.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 04 D<br />
> > E
Zu kun ftsw erk sta tt:<br />
Sc hul gel änd e-G est altu ng<br />
In <strong>de</strong>r Nachber eitungsphase wertet ihr aus wie erfolgreich eure Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Klasse<br />
und in <strong>de</strong>n Gruppen war . Und ihr wertet aus, wie erfolgreich eure V erbesserungsmaßnahmen<br />
auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong> sind.<br />
W ertet eure Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Klasse<br />
aus, in <strong>de</strong>m ihr gemeinsam folgen<strong>de</strong><br />
Fragen beantwortet:<br />
1. Habt ihr euch an die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Phasen <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt gehalten.<br />
2. Hat das Besor gen von Materialien und<br />
Arbeitsgeräten geklappt?<br />
3. Haben die Bestandsaufnahmen <strong>de</strong>s<br />
Schulgelän<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r einzelnen Lebensräume<br />
die positiven und negativen<br />
Aspekte richtig darstellen können?<br />
4. Konntet ihr eure I<strong>de</strong>en in <strong>de</strong>r Fantasie<br />
phase frei entwickeln und vorstellen?<br />
5. W ie erfolgreich war die Auswahl <strong>de</strong>r zu realieren<strong>de</strong>n Maßnahmen?<br />
6. W ur<strong>de</strong>n realisierbare V erbesserungspläne entwickelt?<br />
7. W ie gut hat die Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Klasse und in <strong>de</strong>n einzelnen Gruppen funktioniert?<br />
W ertet aus, was die V erbesserungsmaßnahmen auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong> bewirkt haben?<br />
1. W elche sichtbaren V erän<strong>de</strong>rungen beurteilt ihr positiv / negativ?<br />
2. W elche W irkungen auf die Schülerinnen und Schüler haben die Maßnahmen?<br />
3. W ie wirken sich die Maßnahmen auf Pflanzen, T ier , Bo<strong>de</strong>n, W asser und Mikroklima aus?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.04E<br />
"Die dr ei letzten Fragen können auch als<br />
Ausgangspunkt für eine erneute Bestandsaufnahme<br />
im kommen<strong>de</strong>n Jahr verwen<strong>de</strong>t<br />
wer <strong>de</strong>n, wenn sich eine jünger e Lerngruppe<br />
darum kümmert."<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 04 E
Zu ku nft sw erk sta tt:<br />
Ge sta ltu ng ein es Ba ug eb iet s<br />
Le be ns rä um e<br />
fü r un s M en sc he n<br />
Am Ran<strong>de</strong> eures Ortes ist ein neues W ohngebiet entstan<strong>de</strong>n. An alles hat man bei <strong>de</strong>r Planung gedacht:<br />
an die Straßen, Parkplätze, Parks und Kin<strong>de</strong>rspielplätze. Aber wo gibt es auch attraktive Angebote<br />
für euch Jugendliche? Oft wird das bei <strong>de</strong>n Planungen ver gessen. Dabei ist in § 47 <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>ordnung<br />
Schleswig-Holsteins sogar vor geschrieben, dass die Gemein<strong>de</strong> bei Planungen und<br />
V orhaben, die die Interessen von Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen berühren, diese in angemessener W eise<br />
beteiligen.<br />
Forscht nach, wie ihr mit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt I<strong>de</strong>en für<br />
die Planung eines neuen Baugebiets entwickeln und einbringen könnt.<br />
Forscht im Internet nach, was eine Zukunftswerkstatt ist und welche Ziele ihr damit verfolgen<br />
könnt. Gebt dazu die Suchbegrif fe "Zukunftswerkstatt" und "Jungk" ein.<br />
Die Zukunftswerkstatt besteht aus fünf Phasen:<br />
1. V orbereitungsphase 2. Kritikphase 3. Fantasiephase<br />
4. V erwirklichungsphase 5. Nachbereitungsphase<br />
Lest euch nun die folgen<strong>de</strong> Beschreibung <strong>de</strong>r fünf Phasen <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt durch.<br />
Klärt gemeinsam, welche Aufgaben sich jeweils daraus für euch er geben und fertigt für eure<br />
weitere Arbeit ein übersichtliches Plakat an, auf <strong>de</strong>m ihr die fünf Phasen kurz darstellt.<br />
1. V orber eitungsphase:<br />
Erkundigt euch beim Bauamt, wo genau das neue Baugebiet geplant ist und besor gt euch entsprechen<strong>de</strong><br />
Lagepläne.<br />
Forscht im Internet nach, ob es Möglichkeiten<br />
<strong>de</strong>r finanziellen För<strong>de</strong>rung eurer Zukunftswerkstatt<br />
gibt. Informationen fin<strong>de</strong>t ihr unter<br />
http://www .kin<strong>de</strong>rpolitik.<strong>de</strong>/<br />
"Habt ihr schon gehört, die Gemeinschaftsaktion<br />
"Schleswig-Holstein - Land für Kin<strong>de</strong>r"<br />
för <strong>de</strong>rt solche Beteiligungspr ojekte<br />
finanziell. W ir können ja mal einen Antrag<br />
stellen."<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.05B<br />
Besorgt alle notwendigen Arbeitsmaterialien wie zum<br />
Beispiel große Papierbögen, dicke Filzschreiber , blaue,<br />
rote und grüne Karteikarten und Stellwän<strong>de</strong>. Damit ihr<br />
während <strong>de</strong>r W erkstattarbeit alle wichtigen Beiträge, I<strong>de</strong>en<br />
und Er gebnisse für alle T eilnehmer sichtbar auf Plakaten<br />
darstellen könnt. Beschaf ft außer<strong>de</strong>m für die Fantasiephase<br />
alle möglichen Bastelmaterialien, um das "Schulgelän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Zukunft" als Mo<strong>de</strong>ll herzustellen.<br />
Fertigt eine Materialien-Liste an und legt fest, wer die<br />
Materialien besor gt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e<br />
1. 05 A<br />
> > B
Zu kun kun ftsw erk sta tt:<br />
Ge sta ltun g ein es Ba uge bie ts<br />
2. Kritikphase:<br />
Sammelt zuerst, was euch an eure jetzigen W ohngebieten o<strong>de</strong>r Ortsteilen gut gefällt und was<br />
ihr gar nicht gut fin<strong>de</strong>t. Schreibt positive Aspekte auf grüne und negative auf rote Karten.<br />
"W ir können doch einmal<br />
eine Exkursion ins nahegelegene<br />
W ohngebiet unter -<br />
nehmen."<br />
"Genau, dann könnten<br />
wir die Fragen gleich<br />
vor Ort beantworten."<br />
"W ir können dann auch die<br />
Leute dort nach ihr er Meinung<br />
befragen."<br />
Besichtigt das künftige Baugebiet und ermittelt <strong>de</strong>n aktuellen Ist-Zustand. (Bestandsaufnahme):<br />
T ragt alle Gebäu<strong>de</strong> und alle technischen Einrichtungen (Stromleitungen, T elekom-Kästen ...),<br />
Straßen und W ege in eurem Lageplan ein.<br />
T ragt alle ökologisch wertvollen Landschaftsbestandteile (Hecken, Bäume, Gewässer , T rokkenrasen,<br />
Feuchtwiesen, blumenreiche W egraine ...) in eurem Lageplan ein.<br />
Führt <strong>de</strong>tailierte Bestandsaufnahmen dieser Lebensräume in arbeitsteiliger Gruppenarbeit<br />
durch. V erwen<strong>de</strong>t dazu die entsprechen<strong>de</strong>n Anregungsbögen.<br />
9/10 26.10.2005 1.05B<br />
Geht dann folgen<strong>de</strong>n Fragen nach und schreibt alle Aspekte auf grüne und rote Karten.<br />
a) W elche Be<strong>de</strong>utung hat die künftige Bebauungen für euch und für an<strong>de</strong>re Menschen?<br />
b) W ie kann sich die Bebauung auf die Menschen, auf die vorhan<strong>de</strong>nen Lebensräume und ihre<br />
Lebewesen, auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, auf Gewässer und auf das regionale Klima auswirken?<br />
c) W ie wur<strong>de</strong>n W ohnorte früher o<strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>ren Orten o<strong>de</strong>r in frem<strong>de</strong>n Kulturen gestaltet?<br />
W elche Erfahrungen können uns hier und heute nützen?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Heftet die Karten sortiert an eine W and. Überlegt gemeinsam, welche Aspekte für euch, für an<strong>de</strong>re<br />
Menschen und für an<strong>de</strong>re Lebewesen beson<strong>de</strong>rs wichtig sind.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 05 B<br />
> > C
Zu kun kun ftsw erk sta tt:<br />
Ge sta ltun g ein es Ba uge bie ts<br />
3. Fantasiephase:<br />
"In dieser Phase entwickeln wir I<strong>de</strong>en,<br />
wie das Baugebiet gestaltet wer <strong>de</strong>n könnte."<br />
Diese Phase glie<strong>de</strong>rt sich in drei Abschnitte:<br />
a) Entwicklung neuer I<strong>de</strong>en<br />
b) Auswahl <strong>de</strong>r interessantesten Einfälle<br />
c) Herstellen von Mo<strong>de</strong>llen o<strong>de</strong>r Zeichnungen <strong>de</strong>s Baugebiets.<br />
a) Entwicklung neuer I<strong>de</strong>en - alles ist <strong>de</strong>nkbar .<br />
Alle Gedankenspiele haben hier ihren Ort. Ihr braucht keine Rücksicht auf die Kosten zu nehmen.<br />
Es spielt keine Rolle, ob eure I<strong>de</strong>en tatsächlich zu verwirklichen sind. Gesetze und Bestimmungen<br />
braucht ihr nicht zu beachten. Aber die Natur gesetze solltet ihr schon beachten<br />
(Also keine fliegen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> einplanen.). Keine <strong>de</strong>r vor getragenen I<strong>de</strong>en darf kritisiert wer -<br />
<strong>de</strong>n. Das wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Mut zu neuen I<strong>de</strong>en bremsen. Im Gegenteil. Nehmt je<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e ernst, auch<br />
wenn ihr darüber lachen müsst.<br />
Nehmt die roten Karten aus <strong>de</strong>r Kritikphase und wan<strong>de</strong>lt alle negativen Aussagen in positive<br />
um und überlegt, welche weiteren Gedanken, T räume o<strong>de</strong>r I<strong>de</strong>en euch dazu einfallen. Schreibt<br />
je<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e auf eine blaue Karteikarte.<br />
Setzt euch in einen Stuhlkreis und stellt euch eure Karten gegenseitig vor . Anschließend legt<br />
ihr die Karten in die Mitte <strong>de</strong>s Stuhlkreises auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n.<br />
Bringt gemeinsam eine Ordnung in die Karten.<br />
b) Auswahl <strong>de</strong>r inter essantesten Einfälle:<br />
Wählt die besten, fantasievollsten I<strong>de</strong>en aus, die ihr anschließend mo<strong>de</strong>llhaft darstellen wollt.<br />
c) Herstellen von Mo<strong>de</strong>llen o<strong>de</strong>r Zeichnungen <strong>de</strong>s Baugebiets:<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.05C<br />
Bil<strong>de</strong>t Gruppen von 3 bis 5 Personen und stellt eure I<strong>de</strong>en möglichst anschaulich dar , in <strong>de</strong>m<br />
ihr T onlandschaften, Bil<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Plakate herstellt.<br />
Stellt euch die verschie<strong>de</strong>nen Gruppener gebnisse gegenseitig vor . Erzählt euch dabei, was ihr<br />
mit <strong>de</strong>r Gestaltung nach euren I<strong>de</strong>en zum W ohle <strong>de</strong>r Menschen,<br />
Pflanzen und T iere bewirken könntet.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 05 C<br />
> > D
Zu kun kun ftsw erk sta tt:<br />
Ge sta ltun g ein es Ba uge bie ts<br />
4. V erwirklichungsphase<br />
"In dieser Phase prüfen wir zunächst, welche <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>en aus <strong>de</strong>r<br />
Überprüft die I<strong>de</strong>en nach Fantasiephase zu verwirklichen sind. Dann entwickeln wir einen<br />
folgen<strong>de</strong>n Auswahlkriterien. Plan für das Baugebiet, <strong>de</strong>r auch r ealisierbar ist."<br />
Haltet dabei allen neu auftauchen<strong>de</strong>n<br />
Fragen schriftlich<br />
fest.<br />
- W elche I<strong>de</strong>en sind überhaupt realisierbar?<br />
- W elche I<strong>de</strong>en tragen dazu bei, das Baugebiet für die<br />
Menschen wohnlich zu machen und <strong>de</strong>n Lebewesen<br />
genügend geeignete Lebensräume zu erhalten o<strong>de</strong>r<br />
zu schaf fen.<br />
- W elche Maßnahmen tragen zum Gewässer -,<br />
Bo<strong>de</strong>n- und Klimaschutz bei?<br />
- W elche Maßnahmen tragen dazu bei, Ener gie und Rohstof fe<br />
zu sparen?<br />
- Ist eine Finanzierung <strong>de</strong>r Maßnahmen <strong>de</strong>nkbar?<br />
- W elche Bestimmungen und Gesetze müssen für eine<br />
Menschengerechte und naturverträgliche Gestaltung beachtet wer<strong>de</strong>n?<br />
Entwickelt euren Plan zur Gestaltung <strong>de</strong>s Baugebiets. Stellt ihn als Mo<strong>de</strong>ll o<strong>de</strong>r als Zeichung<br />
dar .<br />
Stellt euren Plan in <strong>de</strong>r Klasse zur Diskussion.<br />
Nehmt V erbesserungsvorschläge auf und arbeitet sie noch in eure Planung ein.<br />
Stellt euren Plan im Bauamt, im Umweltamt eurer Gemein<strong>de</strong> und euren Gemein<strong>de</strong>vertretern<br />
vor . Stellt dabei die V orzüge eurer V orschläge genau dar und stellt beson<strong>de</strong>rs heraus, was euch<br />
sehr wichtig ist.<br />
9/10 26.10.2005 1.05D<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
"W ir fragen einfach mal,<br />
ob wir unser en Plan <strong>de</strong>m<br />
Planungs- und Bauausschuss<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> vor -<br />
stellen dürfen."<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 05 D<br />
"Gute I<strong>de</strong>e!!!<br />
V ielleicht unterstützt<br />
uns die Agenda-21-<br />
Beauftragte o<strong>de</strong>r die<br />
Beauftragte für Kin<strong>de</strong>r<br />
- und Jugendar -<br />
beit dabei. Ich rufe da<br />
mal an."<br />
> > E
Zu kun kun ftsw erk sta tt:<br />
Ge sta ltun g ein es Ba uge bie ts<br />
Fragt die V ertreter <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, welche eurer V orschläge sie realisieren wollen.<br />
V er einbart mit ihnen ein V erfahren, dass euch in die weiteren öf fentlichen Planungen<br />
einbezieht.<br />
5. Nachber eitungsphase:<br />
"Jetzt werten wir aus, wie erfolgr eich unser e Zusammenarbeit<br />
in <strong>de</strong>r Klasse und in <strong>de</strong>n Gruppen war .<br />
Und wir werten aus, was wir mit unser en I<strong>de</strong>en zur<br />
Planung <strong>de</strong>s Baugebiets err eichen konnten."<br />
W ertet eure Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Klasse aus,<br />
in<strong>de</strong>m ihr gemeinsam folgen<strong>de</strong> Fragen beantwor -<br />
tet:<br />
1. Habt ihr euch an die verschie<strong>de</strong>nen Phasen <strong>de</strong>r<br />
Zukunftswerkstatt gehalten?<br />
2. Hat das Besor gen von Materialien und Arbeitsgeräten<br />
geklappt?<br />
3. Haben die Bestandsaufnahmen <strong>de</strong>s Baugebiets und <strong>de</strong>r einzelnen Lebensräume die positiven<br />
und negativen Aspekte richtig darstellen können?<br />
4. Konntet ihr eure I<strong>de</strong>en in <strong>de</strong>r Fantasiephase frei entwickeln und vorstellen?<br />
5. W ie erfolgreich war die Auswahl <strong>de</strong>r zu realisieren<strong>de</strong>n Maßnahmen?<br />
6. W ur<strong>de</strong>n realisierbare V erbesserungspläne entwickelt?<br />
7. W ie gut hat die Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Klasse und in <strong>de</strong>n einzelnen Gruppen funktioniert?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 1.05E<br />
Hebt eure Planungen für nachfolgen<strong>de</strong> Lerngruppen <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Jahre auf, damit diese<br />
überprüfen könne, ob eure I<strong>de</strong>en verwirklicht wur<strong>de</strong>n und wie sie sich auf die Bewohner <strong>de</strong>s<br />
neuen W ohngebiets, auf die naturnahen Lebensräume und seine Lebewesen, auf Bo<strong>de</strong>n, W asser<br />
und Klima auswirken.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 1. 05 E
W as ist hie r na tür lic h un d<br />
wa s vo n Me ns ch en ge sta lte t?<br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Gehst du im Winter durch einen Wald, wirst du vielleicht auf Waldarbeiter stoßen, die einen Teil <strong>de</strong>r<br />
Bäume fällen. Im Frühjahr wirst du sie beim Pflanzen neuer Bäume beobachten können. Unser Wald<br />
ist also kein Urwald, son<strong>de</strong>rn ein Forst, <strong>de</strong>r von Menschen geschaffen wur<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r regelmäßig<br />
durchforstet wird.<br />
I hr könnt auf<strong>de</strong>cken, wie naturnah o<strong>de</strong>r naturfern euer Schulgelän<strong>de</strong> ist.<br />
Ent<strong>de</strong>cke n<br />
Ihr braucht: pro Gruppe einen Lageplan eures Schulgelän<strong>de</strong>s, einen Notizblock, einen<br />
Bleistift und Buntstifte.<br />
Sucht auf eurem Schulgelän<strong>de</strong> Bereiche auf, die ihr wie folgt beschreiben könnt: "unberührte<br />
Natur", "naturnah", "naturfern", "unnatürlich".<br />
Stellt euch diese Bereiche gegenseitig<br />
vor und begrün<strong>de</strong>t eure Einordnungen.<br />
Einigt euch auf gemeinsame<br />
Definitionen für diese Bezeichnungen.<br />
Teilt die verschie<strong>de</strong>nen Bereiche<br />
<strong>de</strong>s gesamten Schulgelän<strong>de</strong>s auf<br />
mehrere Arbeitsgruppen auf.<br />
Kennzeichnet die Bereiche auf <strong>de</strong>m<br />
Lageplan.<br />
Sucht euren Bereich <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s auf und tragt mit Bleistift in <strong>de</strong>r Karte ein, was<br />
sich dort befin<strong>de</strong>t (Asphaltfläche, Rasen, Hecke, Beet, Bäume ...). Nummeriert diese<br />
Bereiche.<br />
Überlegt und entschei<strong>de</strong>t gemeinsam, welche <strong>de</strong>r oben genannten Beschreibungen<br />
jeweils zutreffen. Notiert eure Gelän<strong>de</strong>beschreibungen zu je<strong>de</strong>r Nummer auf <strong>de</strong>m<br />
Notizblatt.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.01<br />
?<br />
Stellt euer Ergebnis auf <strong>de</strong>m Lageplan farbig dar, so dass die verschie<strong>de</strong>nen Bereiche<br />
leicht voneinan<strong>de</strong>r zu unterschei<strong>de</strong>n sind. Legt die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Farben gemeinsam fest.<br />
Hängt eure Plakate nebeneinan<strong>de</strong>r auf und stellt euch nun die Gruppenergebnisse<br />
wechselseitig vor.<br />
Diskutiert wie naturnah o<strong>de</strong>r naturfern ihr euer gesamtes Schulgelän<strong>de</strong> beurteilt.<br />
Überlegt gemeinsam, ob sich aus <strong>de</strong>m Ergebnis ein Handlungsbedarf zur Schulhofverbesserung<br />
ergibt.<br />
Wie geht ihr jetzt weiter vor?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 01
Be sta nd sau fna hm e:<br />
He ck en un d Ge bü sc he<br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Immer wie<strong>de</strong>r fliegt euer Ball vom Bolzplatz in die angrenzen<strong>de</strong> Hecke. Eure Arme und Beine sind<br />
schon ganz zerkratzt und jucken von <strong>de</strong>n vielen Brennnesseln. Am besten wäre es doch, man wür<strong>de</strong><br />
die Hecke einfach entfernen. W as spricht eigentlich dagegen?<br />
Ihr könnt eine Bestandsaufnahme einer ausgewählte Hecke o<strong>de</strong>r eines Gebüsches<br />
durchführen.<br />
W ie nehmen wir diesen Lebensraum wahr?<br />
Ihr braucht: einen Stift und einen Notizblock<br />
Überlegt gemeinsam, wie ihr eure Hecke<br />
bzw . euer Gebüsch mit all` euren Sinnen<br />
wahrnehmen könnt. Entwickelt einen Plan,<br />
wie ihr dabei vor gehen könnt.<br />
"W enn wir die Augen schließen,<br />
können wir uns besser aufs Hören<br />
und Riechen konzentrieren."<br />
Nähert euch möglichst leise eurer Hecke<br />
bzw . eurem Gebüsch und ent<strong>de</strong>ckt, welche<br />
verschie<strong>de</strong>nen Sinneseindrücke ihr wahrnehmt.<br />
T auscht euch darüber aus, welche Eindrücke<br />
angenehm und welche eher unangenehm auf<br />
euch wirkten. Haltet euer Er gebnis schriftlich fest.<br />
W ie wird die Hecke von Menschen beeinflusst?<br />
Ihr braucht: einen Notizblock und einen Stift<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.02B<br />
Beobachtet eure Hecke an mehreren T agen und notiert, wie Schülerinnen und Schüler und<br />
auch an<strong>de</strong>re Menschen die Hecke nutzen: Achtet auf spielen<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r , Menschen, die<br />
Erholung suchen, Blumenpflücker , Spazier gänger , ... .<br />
Zeichnet die Hecke auf ein weißes DIN-A3-Blatt und tragt darauf die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Nutzungen ein.<br />
Stellt fest , ob <strong>de</strong>r Lebensraum durch Müll, durch Betreten, Lärm o<strong>de</strong>r durch an<strong>de</strong>re<br />
menschliche Einflüsse gestört wird. Fertigt eine T abelle an, in <strong>de</strong>r ihr die Störfaktoren und<br />
ihre Stärke eintragt.<br />
Überlegt gemeinsam , wie ihr eure Er gebnisse bewertet. W elche Nutzung bewertet ihr positiv<br />
, welche stören<strong>de</strong>n Einflüsse sollten künftig verringert wer<strong>de</strong>n?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 02 A<br />
> > B
Be sta nds auf nah me :<br />
He cke n un d Ge bü sch e<br />
W ie ist <strong>de</strong>r Lebensraum Hecke aufgebaut?<br />
Messt die Länge und Breite <strong>de</strong>r Hecke und<br />
ermittelt ihre Höhe (siehe Arbeitshilfen).<br />
Prüft , ob sich eure Hecke aus einer Baum-,<br />
Strauch- und Krautschicht zusammensetzt<br />
und ob eine Saumgesellschaft aus Kräutern<br />
und Gräsern vor gelagert ist.<br />
V ergleicht eure Hecke mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />
Abbildungen.<br />
Fertigt eine beschriftete Skizze<br />
eures Heckenquerschnitts an.<br />
Fotografiert euren Heckenabschnitt, so dass<br />
alle Schichten und Zonen gut erkennbar sind.<br />
W elche Gehölz-Pflanzen wachsen in <strong>de</strong>r Hecke?<br />
Ihr braucht: verschie<strong>de</strong>ne Bestimmungsbücher für Bäume und Sträucher , ein Maßband<br />
und eine (digitale) Fotokamera.<br />
Messt einen Heckenabschnitt von 10 m ab und markiert ihn mit Stöcken o<strong>de</strong>r Steinen.<br />
9/10 26.10.2005 2.02B<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Bestimmt nach und nach die Artnamen <strong>de</strong>r Pflanzen <strong>de</strong>r Baum-, Strauch und Krautschicht.<br />
V er gleicht die Blätter , Blüten und Früchte mit <strong>de</strong>n Abbildungen und Angaben im<br />
Bestimmungsbuch.<br />
Fertigt Artenlisten für die drei Schichten <strong>de</strong>r Hecke an. Stellt fest, wie viele verschie<strong>de</strong>ne<br />
heimische und wie viele exotische Gehölzarten in <strong>de</strong>r Hecke vorkommen.<br />
Wählt einige typische Pflanzen eurer Hecke aus und fertigt darüber je einen<br />
Pflanzensteckbrief an (siehe Arbeitshilfen).<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 02 B<br />
> > C
Be sta nds auf nah me :<br />
He cke n un d Ge bü sch e<br />
W elche Pflanzen wachsen in <strong>de</strong>r Krautschicht und im Heckensaum bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>r<br />
Hecke?<br />
Ihr braucht: Bestimmungsbücher für Blütenpflanzen und einen Bestimmungsschlüssel<br />
für Gräser (Arbeitshilfen). Außer<strong>de</strong>m benötigt ihr ein Maßband und eine (digitale)<br />
Fotokamera.<br />
Prüft zunächst, wie stark die Krautschicht unter und neben <strong>de</strong>n Sträuchern ausgeprägt ist.<br />
Markiert mit Stöcken o<strong>de</strong>r Steinen mehrere Bereiche von etwa 1 Quadratmeter Größe als<br />
Untersuchungsflächen.<br />
Bestimmt nach und nach die Artnamen <strong>de</strong>r Pflanzen. V er gleicht die Blätter , Blüten und<br />
Früchte mit <strong>de</strong>n Abbildungen und Angaben im Bestimmungsbuch o<strong>de</strong>r im Bestimmungsschlüssel.<br />
Fertigt Artenlisten an.<br />
Schätzt die Häufigkeit bzw . <strong>de</strong>n Deckungsgrad<br />
<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Pflanzen <strong>de</strong>s<br />
Untersuchungsbereichs mit Hilfe <strong>de</strong>r<br />
nebenstehen<strong>de</strong>n Angaben:<br />
Macht Fotos von <strong>de</strong>n Pflanzen, die euch<br />
am besten gefallen.<br />
Die Art ...<br />
...kommt nur vereinzelt vor . +<br />
...be<strong>de</strong>ckt weniger als 5% <strong>de</strong>r Fläche 1<br />
...be<strong>de</strong>ckt 5 –25 % <strong>de</strong>r Fläche 2<br />
...be<strong>de</strong>ckt 25 – 50 % <strong>de</strong>r Fläche 3<br />
...be<strong>de</strong>ckt 50 – 75 % <strong>de</strong>r Fläche 4<br />
...be<strong>de</strong>ckt mehr als 75 % <strong>de</strong>r Fläche 5.<br />
Wählt einige typische Pflanzen eurer Hecke aus und gestaltet je einen Pflanzensteckbrief<br />
(siehe Arbeitshilfen).<br />
W ie ist <strong>de</strong>r Pflegezustand <strong>de</strong>r Hecke?<br />
Ihr braucht: Informationen über die Pflege von Hecken (Knicks)<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.02C<br />
Informiert euch über die Richtlinien zur Knickpflege, die das Lan<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />
vorschreibt (siehe Anregungsbogen im Anhang!). Fin<strong>de</strong>t heraus, welche Maßnahmen<br />
erlaubt sind und welche nicht.<br />
Lest <strong>de</strong>n Anregungsbögen "Informationen zur Knickbewertung" und informiert euch<br />
im Internet über die Pflege, die Hecken o<strong>de</strong>r Knicks benötigen. Haltet eure Erkenntnisse<br />
schriftlich fest.<br />
Führt eine ökologische Bewertung <strong>de</strong>r Hecke nach <strong>de</strong>m V erfahren von EIGNER durch<br />
(siehe Arbeitshilfen!).<br />
Stellt abschließend fes t , welchen Pflegebedarf es bei eurer Hecke gibt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 02 C<br />
> > D
Be sta nds auf nah me :<br />
He cke n un d Ge bü sch e<br />
Gemeinsame Auswertung und Präsentation:<br />
T ragt eure Er gebnisse zusammen und fertigt Plakate über <strong>de</strong>n Istzustand und die<br />
ökologische Bewertung eurer Hecke an.<br />
Die Plakate wer<strong>de</strong>n später T eil eurer Ausstellung über die Hecke, zu <strong>de</strong>r ihr auch noch weitere<br />
Forschungser gebnisse und eure V orschläge zur Heckenpflege hinzufügt.<br />
9/10 26.10.2005 2.02D<br />
Denkt nun noch einmal über die Ausgangsfrage im Eingangstext (ganz oben) nach. Spricht<br />
etwas gegen das Entfernen einer Hecke?<br />
W elche Fragen sind nun noch zu klären? W elche Anregungen zum Lebensraum Hecke<br />
wollt ihr jetzt bearbeiten?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 02 D
Be sta nd sau fna hm e:<br />
Bä um e au f <strong>de</strong> m Ge län <strong>de</strong><br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Euer Basketballplatz liegt meistens im Schatten. Im Herbst und W inter könnt ihr dort kaum spielen,<br />
weil alles voller Blätter und Äste liegt. An heißen Sommertagen ist es dort jedoch angenehm kühl.<br />
Ihr könnt eine Bestandsaufnahme <strong>de</strong>r Bäume auf eurem Gelän<strong>de</strong> durchführen.<br />
Wie groß ist die von Bäumen beschattete Fläche?<br />
Ihr braucht: eine Karte eures Schulgelän<strong>de</strong>s, einen Bleistift<br />
und einen Taschenrechner.<br />
Geht bei Sonnenschein über das Gelän<strong>de</strong> und zeichnet <strong>de</strong>n<br />
Schatten <strong>de</strong>r Bäume in <strong>de</strong>r Karte ein.<br />
No rd en<br />
Ba sk etb all -<br />
pla tz<br />
Ermittelt mit Hilfe einer karierten OH-Folie, wie viele Quadratmeter<br />
Schulgelän<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Bäumen beschattet wer<strong>de</strong>n.<br />
Ermittelt auch <strong>de</strong>n Schattenwurf <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>.<br />
Berechnet jeweils <strong>de</strong>n Prozentsatz <strong>de</strong>s Schulhofs, <strong>de</strong>r von Baumkronen und von <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n<br />
beschattet und <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Sonne beschienen wird. Stellt das Ergebnis als Blockdiagramm<br />
dar.<br />
Vergleicht <strong>de</strong>n aktuellen Schattenwurf mit <strong>de</strong>m in an<strong>de</strong>ren Jahreszeiten.<br />
Überlegt , ob das Verhältnis von beschatteten und besonnten Schulhof günstig ist o<strong>de</strong>r verbessert<br />
wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Wie nehmen wir die Bäume auf unserem Gelän<strong>de</strong> wahr?<br />
Ihr braucht: einen Stift und einen Notizblock.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.03AB<br />
Überlegt gemeinsam, wie ihr einen Baum<br />
o<strong>de</strong>r eine Baumgruppe mit euren verschie<strong>de</strong>nen<br />
Sinnen wahrnehmen könnt. Entwickelt<br />
einen Plan für eure Sinneserkundungen.<br />
Sucht euch einen großen, alten Baum o<strong>de</strong>r<br />
eine Baumgruppe aus. Nähert euch<br />
möglichst leise und führt eure "Erkundungen"<br />
durch.<br />
"Diese Erle hat<br />
zum Beispiel<br />
einen ganz<br />
typischen<br />
Geruch"<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 03 A<br />
> > B
Be sta nds auf nah me :<br />
Bä um e au f <strong>de</strong> m Ge län <strong>de</strong><br />
W ie<strong>de</strong>rholt diese Übung an einer an<strong>de</strong>ren Stelle und ver gleicht die Er gebnisse.<br />
Berichtet euch gegenseitig darüber , was ihr wahr genommen habt. Notiert, was euch<br />
angenehm und was euch unangenehm aufgefallen ist. Überlegt, ob ihr daraus einen V erbesserungsbedarf<br />
ableiten könnt.<br />
W ie viele verschie<strong>de</strong>ne Bäume wachsen auf unser em Gelän<strong>de</strong>?<br />
Ihr braucht: Bestimmungsbücher für Bäume, eure Karte mit <strong>de</strong>n eingezeichneten Bäumen,<br />
einen Notizblock, einen Bleistift und einen T aschenrechner .<br />
Bestimmt die Baumarten mit Hilfe <strong>de</strong>r Bestimmungsbücher . Notiert auf eurer Karte die<br />
Namen <strong>de</strong>r Bäume. V erwen<strong>de</strong>t dazu Kürzel, <strong>de</strong>ren Be<strong>de</strong>utung ihr in einer Legen<strong>de</strong> angebt.<br />
Fertigt eine Artenliste aller Bäume eures Gelän<strong>de</strong>s an.<br />
Stellt durch eine Begehung <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s fest, wie häufig die verschie<strong>de</strong>nen Baumar -<br />
ten vorkommen.<br />
"Einheinische Baumarten<br />
wer <strong>de</strong>n von zahl-<br />
Fin<strong>de</strong>t mit Hilfe <strong>de</strong>s Bestimmungsbuchs<br />
r eichen T ierarten geheraus,<br />
ob es sich um einheimische o<strong>de</strong>r<br />
nutzt.<br />
Exotische Pflanzen könexotische<br />
Baumarten han<strong>de</strong>lt. Kennzeichnet<br />
nen die meisten T ier e<br />
dies in <strong>de</strong>r Artenliste.<br />
nur eingeschränkt nutzen.<br />
Zählt, wie viele Baumarten insgesamt auf<br />
Überlegt einmal, woran<br />
das liegt."<br />
eurem Gelän<strong>de</strong> wachsen und berechnet,<br />
<strong>de</strong>n prozentualen Anteil ...<br />
a) <strong>de</strong>r einheimischen und <strong>de</strong>r exotischen Arten,<br />
b) <strong>de</strong>r Laub- und Na<strong>de</strong>lbäume<br />
c) <strong>de</strong>r jungen, mittelalten und alten Bäume.<br />
9/10 26.10.2005 2.03AB<br />
Stellt eure Er gebnisse grafisch dar .<br />
Überlegt, welche V or - und Nachteile die Zusammensetzung <strong>de</strong>s Baumbestands auf eurem<br />
Gelän<strong>de</strong> hat. Sind es zum Beispiel zu viele exotische Bäume o<strong>de</strong>r zu viele Laubbäume, die<br />
im Herbst <strong>de</strong>n Schulhof mit Laub be<strong>de</strong>cken?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 03 B<br />
> > C
Be sta nds auf nah me :<br />
Bä um e au f <strong>de</strong> m Ge län <strong>de</strong><br />
W ie gr oß und alt sind unser e Bäume?<br />
Ihr braucht: ein Maßband und ein "Försterdreieck" (siehe Anhang)<br />
Messt <strong>de</strong>n Stammumfang und <strong>de</strong>n Kronendurchmesser .<br />
Ber echnet <strong>de</strong>n Durchmesser <strong>de</strong>s Stamms und <strong>de</strong>r<br />
Krone und ermittelt die Höhe <strong>de</strong>r Bäume mit Hilfe<br />
<strong>de</strong>s "Försterdreiecks".<br />
Ber echnet das ungefähre Alter <strong>de</strong>r Bäume.<br />
Der Durchmesser eines Baums nimmt pro Jahr<br />
durchschnittlich um etwa 8 mm zu.<br />
Legt drei o<strong>de</strong>r viel Alterskategorien für die<br />
Bäume fest und ordnet diese in einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />
T abelle zu.<br />
"Das genaue Alter<br />
von Bäumen kann man<br />
auf diese W eise nicht<br />
bestimmen, weil das<br />
W achstum von <strong>de</strong>r<br />
Baumart, von <strong>de</strong>n W itterungsbedingu<br />
ngen<br />
und von <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Standorteinflüs sen<br />
abhängt.''<br />
Stellt das Er gebnis als Blockdiagramm dar .<br />
Überlegt, wie ihr das Alter <strong>de</strong>s Baumbestands beurteilt. Lässt sich zum Beispiel ein beson<strong>de</strong>rer<br />
Pflegebedarf aus <strong>de</strong>m Alter <strong>de</strong>r Bäume ableiten?<br />
O<strong>de</strong>r müssen bestimmte Bäume beson<strong>de</strong>rs geschützt wer<strong>de</strong>n?<br />
Sind die Bäume in einem kommunalen Baumkataster erfasst?<br />
Forscht im Internet nach, was ein Baumkataster ist und wozu es dient?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.03C<br />
Erkundigt euch beim örtlichen Umweltamt, ...<br />
a) ob es an eurem Ort überhaupt ein Baumkataster gibt;<br />
b) ob Bäume auf eurem Gelän<strong>de</strong> darin erfasst sind;<br />
c) nach welchen Kriterien die Bäume erfasst sind.<br />
Fragt , ob euch ein Auszug aus <strong>de</strong>m Kataster mit <strong>de</strong>m Bäumen eures Gelän<strong>de</strong>s zur V erfügung<br />
gestellt wird.<br />
V ergleicht die Angaben <strong>de</strong>s Katasters mit euren eigenen Forschungser gebnissen. W elche<br />
Übereinstimmungen und welche Unterschie<strong>de</strong> stellt ihr fest. Muss das Kataster erneuert<br />
wer<strong>de</strong>n? W enn ja, informiert das Umweltamt über eure neuen Erkenntnisse.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 03 C<br />
> > D
Be sta nds auf nah me :<br />
Bä um e au f <strong>de</strong> m Ge län <strong>de</strong><br />
Auswertung und Präsentation:<br />
Stellt euch die Er gebnisse und Bewertungen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Anregungen gegenseitig<br />
vor . Überlegt, wie ihr <strong>de</strong>n Baumbestand, seine V erteilung auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong>, die Artenzusammensetzung<br />
und das Alter <strong>de</strong>r Bäume beurteilt.<br />
Stellt eure Er gebnisse auf Plakaten zu einer Ausstellung zusammen. Die Ausstellung soll<br />
noch durch die Nutzung <strong>de</strong>r Bäume, ihre Gefährdung und mögliche Pflegemaßnahmen er -<br />
weitert wer<strong>de</strong>n.<br />
Sorgt dafür , dass eure Er gebnisse <strong>de</strong>m nächsten Jahr gang zur V erfügung gestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
so dass er die Bestandsaufnahme akualisieren kann.<br />
?<br />
Denkt noch einmal darüber nach, ob ihr durch eure Arbeit zu aussagekräftigen Er gebnissen<br />
gekommen seid, die euch bei <strong>de</strong>r Beurteilung <strong>de</strong>s Baumbestands geholfen haben.<br />
Sind neue Fragen aufgetaucht? W as müsst ihr jetzt noch erforschen?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.03D<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 03 D
Be sta nd sau fna hm e:<br />
W ie ge ht es un ser en Bä um en ?<br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Auf eurem Schulgelän<strong>de</strong> gibt es einen asphaltierten Basketballplatz. Dort habt ihr schon so manches<br />
Match ausgetragen. Im Sommer ist es dort angenehm kühl. Die hohen Bäume spen<strong>de</strong>n Schatten.<br />
Aber im Herbst liegt alles voller Laub. Oft fallen auch Äste herab. Sind die Bäume etwa krank?<br />
Ihr könnt herausfin<strong>de</strong>n, wie gesund o<strong>de</strong>r krank die Bäume auf eurem Gelän<strong>de</strong> sind.<br />
W ie stark wer<strong>de</strong>n die Bäume dir ekt von Menschen geschädigt?<br />
Ihr braucht: eure Karte mit <strong>de</strong>n eingezeichneten Bäumen, einen Notizblock, einen Stift<br />
und einen T aschenrechner .<br />
Sucht die Bäume o<strong>de</strong>r Baumgruppen nacheinan<strong>de</strong>r auf und prüft, welche direkten Einflüsse<br />
von Menschen auf die Bäume wirken. Stellt fest, ob die Bäume durch technische Einrichtungen<br />
(Drähte, Nägel, Stromleitungen ...) o<strong>de</strong>r durch direkte Eingrif fe (abgebrochene<br />
Äste, Schnitzereien in <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong>, Bo<strong>de</strong>nbearbeitungen ...) geschädigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Menschlicher Einfluss durch:<br />
Abbrechen von Ästen<br />
Schnitzereien in <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong><br />
Grad <strong>de</strong>r Schädigung:<br />
stark mittel gering keine<br />
...<br />
Fertigt für je<strong>de</strong>n Baum o<strong>de</strong>r für die Baumgruppen eine T abelle nach folgen<strong>de</strong>m Muster<br />
an, in <strong>de</strong>r ihr die verschie<strong>de</strong>nen Einflüsse und <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r Schädigung notiert.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.04AB<br />
Ber echnet <strong>de</strong>n prozentualen Anteil stark und mittelstark beschädigter Bäume auf eurem<br />
Schulgelän<strong>de</strong>.<br />
Sind unser e Bäume gesund o<strong>de</strong>r krank?<br />
Ihr braucht: eine (digitale) Fotokamera und einen Internetzugang<br />
Betrachtet eure Bäume zunächst unvoreingenommen. W elchen Eindruck macht <strong>de</strong>r jeweilige<br />
Baum, wirkt er gesund o<strong>de</strong>r eher krank? W elche Kennzeichen beachtet ihr dabei?<br />
Haltet eure Beobachtungen und V ermutungen schriftlich fest.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 04 A<br />
> > B
Be sta nds auf nah me :<br />
Wi e geh t es uns ere n Bä um en?<br />
Informiert euch im Biologiebuch o<strong>de</strong>r im Internet (Zum Beispiel unter:<br />
http://www .umweltlexikon-online.<strong>de</strong> ) darüber , durch welche Symptome sich gesun<strong>de</strong> von<br />
kranken Bäumen unterschei<strong>de</strong>n lassen.<br />
Beschr eibt die verschie<strong>de</strong>nen Schadstufen bei <strong>de</strong>r Fichte und bei <strong>de</strong>r Buche anhand <strong>de</strong>r<br />
folgen<strong>de</strong>n Abbildung:<br />
abgestorbener<br />
Baum<br />
Sch ads tufe 4<br />
aus: Natura Ökologie, Klett V erlag1996<br />
Beurteilt <strong>de</strong>n Gesundheitszustand eurer Bäume, in <strong>de</strong>m ihr die Schadstufen 1 bis 4 pro<br />
Baum zuordnet und <strong>de</strong>n W ert in eurer Baumkarte eintragt.<br />
Ber echnet die prozentualen Anteile <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Schadstufen aller Bäume und <strong>de</strong>r<br />
häufigsten Baumarten eures Gelän<strong>de</strong>s. Stellt euer Er gebnis grafisch dar .<br />
V ergleicht eure Er gebnisse mit <strong>de</strong>n W erten <strong>de</strong>s jährlichen W aldscha<strong>de</strong>nsberichts <strong>de</strong>s V er -<br />
braucherministeriums (Recherche im Internet).<br />
W ie ist <strong>de</strong>r Pflegezustand <strong>de</strong>r Bäume?<br />
9/10 26.10.2005 2.04AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Ihr braucht: einen Internetzugang<br />
Informiert euch über die Pflege von Bäumen (zum Beispiel unter http://www .baumpflege.<strong>de</strong><br />
) . Fin<strong>de</strong>t heraus, welche Grün<strong>de</strong> für eine Baumpflege sprechen und notiert diese.<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, ob es Bäume auf eurem Gelän<strong>de</strong> gibt, die regelmäßig "geschneitelt" wer<strong>de</strong>n<br />
müssen (wie zum Beispiel Kopfwei<strong>de</strong>n). Informiert euch über diese Pflegemaßnahme im<br />
Internet zum Beispiel unter http://www .nienhaus-koester .<strong>de</strong>/Nie<strong>de</strong>rkruechten/baeum.htm<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 04 B<br />
> > C
Be sta nds auf nah me :<br />
Wi e geh t es uns ere n Bä um en?<br />
Beurteilt <strong>de</strong>n Pflegezustand <strong>de</strong>r größten Bäume eures Gelän<strong>de</strong>s, in <strong>de</strong>m ihr folgen<strong>de</strong><br />
T abelle ausfüllt:<br />
Zustand <strong>de</strong>s Baums:<br />
V erletzte Rin<strong>de</strong><br />
abgestorbene Äste (=T otholz)<br />
morscher Stamm<br />
Stammverletzungen<br />
freigelegte W urzeln<br />
V ersiegelter Bo<strong>de</strong>n im W urzelbereich<br />
V erfärbung <strong>de</strong>r Blätter/Na<strong>de</strong>ln<br />
Pflegebedarf:<br />
stark mittel gering kein<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, welche Ursachen für die Baumschä<strong>de</strong>n verantwortlich sind.<br />
Entwickelt einen Pflegeplan für die Bäume eures Schulgelän<strong>de</strong>s. Gebt darin an, welche<br />
Bäume einer Pflege bedürfen, was eurer Meinung nach gemacht wer<strong>de</strong>n soll und wie<br />
dringend die Durchführung <strong>de</strong>r Maßnahmen ist.<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, wer für die Pflege <strong>de</strong>r Bäume auf eurem Gelän<strong>de</strong> zuständig ist und la<strong>de</strong>t<br />
die Person(en) zu eurer Er gebnispräsentation ein, um weitere Maßnahmen mir ihr zu<br />
besprechen.<br />
Auswertung und Präsentation:<br />
T ragt eure Er gebnisse zusammen und fertigt Plakate über <strong>de</strong>n Gesundheits- und<br />
Pflegezustand <strong>de</strong>r Bäume auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong> an. Die Plakate sollen T eil eurer<br />
Ausstellung über die Bäume eures Gelän<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n, zu <strong>de</strong>r auch noch die Pflegemaßnahmen<br />
gehören.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.04C<br />
?<br />
Stellt eure Beobachtungen und euren Pflegeplan <strong>de</strong>r für die Baumpflege zuständigen<br />
Person vor und besprecht das weitere V or gehen.<br />
Sorgt dafür , dass eure Er gebnisse <strong>de</strong>m nächsten Jahr gang zur V erfügung gestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
damit die Schülerinnen und Schüler im nächsten Jahr ihre Er gebnisse mit euren ver gleichen<br />
können.<br />
W elche Fragen konntet ihr mit diesem Anregungsbogen klären? W elche Fragen sind of fen<br />
geblieben o<strong>de</strong>r neu aufgetaucht? W ie wollt ihr sie klären?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 04 C
Be sta nd sau fna hm e:<br />
Ra se n un d W ies e<br />
Au fb au un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Bevor ihr ein Zelt aufstellt, wollt ihr bestimmt wissen, ob <strong>de</strong>r Platz euren V orstellungen entspricht.<br />
Ihr wer<strong>de</strong>t also die Anlage inspizieren und schließlich entschei<strong>de</strong>n, ob er in Ordnung ist o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Auf letzteres bezogen: vielleicht kommt ihr sogar dazu, <strong>de</strong>m Platzwart einige V erbesserungsvor -<br />
schläge zu machen, damit ihr und vielleicht an<strong>de</strong>re das nächste Mal hier campen.<br />
Mit dieser Anregung könnt ihr eine ausgewählte W iese o<strong>de</strong>r einen Rasen näher untersuchen<br />
und eine Bestandsaufnahme durchführen.<br />
Um welche Art Wiese o<strong>de</strong>r Rasen han<strong>de</strong>lt es sich?<br />
Ihr braucht: Informationsmaterial zu Wiesen und Rasen, eventuell Internetzugang, ev.<br />
eine Digitalkamera o<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>ren Fotoapparat, Schreibmaterial, Nawi-Ordner<br />
Informiert euch, um was für eine Art Grünfläche es sich han<strong>de</strong>lt. Wenn ihr mehr über<br />
Wiesentypen wissen möchtet, könnt ihr z.B. im Internet unter www.uni-ulm.<strong>de</strong>/uni/fak/zawis/ries/Referat_Wiesen.doc<br />
o<strong>de</strong>r im Buch "Schulgarten" von Winkel nachforschen.<br />
Fertigt ein Infoplakat zu eurer<br />
Grünfläche an und vergleicht dabei<br />
mit einer an<strong>de</strong>ren Art Grünfläche<br />
(z.B. Kulturwiese mit Rasen). Nutzt<br />
Fotos als Bildmaterial zur Veranschaulichung.<br />
aus: E. u. M. Dörfler , Neue Lebensräume, Urania V erlag, 1990<br />
Wie bewertet ihr die Art <strong>de</strong>r Grünfläche? Sammelt Kriterien für die Bewertung. Berücksichtigt<br />
dabei die Nutzungsmöglichkeiten für euch und die Bedürfnisse für Tiere und<br />
Pflanzen.<br />
W ie wird die Grünfläche von Menschen genutzt?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.05AB<br />
?<br />
Ihr braucht: einen Notizblock, einen Stift und eine (digitale) Foto- o<strong>de</strong>r Filmkamera.<br />
Beobachtet eure Grünfläche an mehreren T agen und notiert, wie Schülerinnen und Schüler<br />
und auch an<strong>de</strong>re Menschen die Grünfläche nutzen.<br />
Fasst eure Beobachtungen zusammen und fin<strong>de</strong>t geeignete Überschriften für die Art <strong>de</strong>r<br />
Nutzung. W ie bewertet ihr eure Beobachtungen.<br />
Ihr könnt auch Fotos machen o<strong>de</strong>r kurze Filmaufnahmen machen, um die Nutzung und<br />
sichtbare Störungen zu dokumentieren.<br />
Konntet ihr die Frage ausreichend beantworten? Klärt, was ihr weiter bearbeiten wollt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e ne u 2. 05 A<br />
> > B
Be sta nds auf nah me :<br />
Ra sen un d Wi ese<br />
Welche Pflanzen wachsen auf <strong>de</strong>r Grünfläche?<br />
Ihr braucht: ein Metermaß, eventuell (Digital-)Fotokamera, verschie<strong>de</strong>ne Bestimmungsbücher<br />
für Blütenpflanzen und einen Bestimmungsschlüssel für Gräser (Arbeitshilfen) und<br />
Moose (Arbeitshilfen), Schreibmaterialien, Nawi-Ordner.<br />
Prüft , ob eure Grünfläche eine Schichtung aufweist und vergleicht mit <strong>de</strong>r Abbildung unten.<br />
Wie bewertet ihr eure Grünfläche diesbezüglich?<br />
nach: PEWS-HOCKE<br />
(1996), S. 235<br />
Fertigt eine beschriftete Skizze eures Grünflächenquerschnitts an und fotografiert eure<br />
Grünfläche, so dass alle Schichten und Zonen gut erkennbar sind.<br />
Unterteilt das Untersuchungsgebiet in mehrere je 1m 2 große Bereiche und bestimmt nach<br />
und nach die Artnamen <strong>de</strong>r Pflanzen <strong>de</strong>r einzelnen Schichten.<br />
Fertigt Artenlisten für die drei Schichten <strong>de</strong>r Grünfläche an. Ordnet dabei die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Pflanzen sinnvoll zu Gruppen.<br />
9/10 26.10.2005 2.05AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
?<br />
Schätzt die Häufigkeit bzw. <strong>de</strong>n Deckungsgrad <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Pflanzen <strong>de</strong>s Untersuchungsbereichs<br />
mit Hilfe <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Angaben:<br />
Die Art ...<br />
...kommt nur vereinzelt vor. +<br />
...be<strong>de</strong>ckt weniger als 5% <strong>de</strong>r Fläche 1<br />
...be<strong>de</strong>ckt 5 –25 % <strong>de</strong>r Fläche 2<br />
...be<strong>de</strong>ckt 25 – 50 % <strong>de</strong>r Fläche 3<br />
...be<strong>de</strong>ckt 50 – 75 % <strong>de</strong>r Fläche 4<br />
...be<strong>de</strong>ckt mehr als 75 % <strong>de</strong>r Fläche 5<br />
Überlegt, wie ihr die Zusammensetzung und <strong>de</strong>n Deckungsgrad <strong>de</strong>r<br />
Arten auf eurer Grünfläche bewertet.<br />
Sind bei <strong>de</strong>r Bearbeitung <strong>de</strong>r Aufgabe Fragen aufgetaucht?<br />
Dann klärt sie!<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 05 B<br />
"Schaut<br />
doch auch<br />
mal in die<br />
"Rote Liste<br />
für Blütenpflanzen!"<br />
> > C
Be sta nds auf nah me :<br />
Ra sen un d Wi ese<br />
Was sagen die einzelnen Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme über unsere Grünfläche?<br />
Ihr braucht: Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme, Schreibmaterialien, Nawi-Ordner.<br />
Fasst die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme zusammen. Was fällt euch beson<strong>de</strong>rs auf?<br />
Was müsst ihr noch weiter verfolgen?<br />
Nach welchen Kriterien wollt ihr<br />
die Grünfläche bewerten?<br />
Entwickelt einen Kriterienkatalog<br />
und vergleicht diesen mit Informationen<br />
aus <strong>de</strong>r Literatur o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Internet.<br />
Zu Kenngrößen für die<br />
Ökologische Bewertung<br />
von Lebensräumen könnt<br />
ihr im Internet auf <strong>de</strong>r<br />
Seite http://umweltaudit.lernnetz.<strong>de</strong>/<br />
kenngr .html nachlesen<br />
Gemeinsame Auswertung und Präsentation:<br />
Tragt eure Ergebnisse zusammen und fertigt Plakate über <strong>de</strong>n Istzustand eurer Wiese/eures<br />
Rasens an.<br />
Die Plakate wer<strong>de</strong>n später Teil eurer Ausstellung über euren Lebensraum, zu <strong>de</strong>r auch<br />
noch die ökologische Bewertung und die Pflegemaßnahmen gehören.<br />
"So könnte eure<br />
Ausstellung aussehen."<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.05C<br />
?<br />
Haben sich für euch bei <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme weitere Fragen ergeben? Dann sprecht<br />
darüber.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 05 C
Be sta nd sau fna hm e:<br />
Be et e<br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
An eurer Schule gibt es bestimmt neben Schulhof, Bolzplatz und Gebäu<strong>de</strong>n auch verschie<strong>de</strong>ne Beete.<br />
V ielleicht fin<strong>de</strong>t ihr diese Flächen lästig; sie versperren <strong>de</strong>n direkten W eg zum beliebten Platz.<br />
O<strong>de</strong>r es wachsen merkwürdige Büsche drauf. Und da ist auch noch <strong>de</strong>r Schulgarten.<br />
Mit dieser Anregung könnt ihr ein ausgewähltes Beet näher untersuchen und eine<br />
Bestandsaufnahme durchführen.<br />
Um welche Art Beet han<strong>de</strong>lt es sich?<br />
Ihr braucht: Informationsmaterial zu Beeten, evetnuell Internetzugang, ev. eine Digitalkamera<br />
o<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>rer Fotoapparat, Schreibmaterial, Nawi-Ordner<br />
Schaut euch eurer Beet zunächst genau an, notiert die verschie<strong>de</strong>nen Merkmale <strong>de</strong>s Beetes<br />
und ordnet anschließend die gefun<strong>de</strong>nen Merkmale nach übergeordneten Gesichtspunkten,<br />
die euch zur Bestimmung <strong>de</strong>s Beettypes hilfreich erscheinen.<br />
Vergleicht eure Übersicht mit Informationen aus <strong>de</strong>r Fachliteratur o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Internet. Verschie<strong>de</strong>ne<br />
Beettypen fin<strong>de</strong>t ihr zum Beispiel im Internet unter http://www.volksschulesandberg.<strong>de</strong>/menu_schulgart.html<br />
Fertigt ein Infoplakat zu eurem Beet an und vergleicht dabei mit einer an<strong>de</strong>ren Art Beet.<br />
Nutzt Fotos als Bildmaterial zur Veranschaulichung.<br />
?<br />
Welches Ordnungsschema war hilfreich. Haben sich neue Fragen ergeben? Dann besprecht,<br />
wie ihr sie klären wollt.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.06AB<br />
?<br />
W ie wird das Beet von Menschen genutzt?<br />
Ihr braucht: einen Notizblock, einen Stift und eine (digitale) Foto- o<strong>de</strong>r Filmkamera.<br />
Beobachtet euer Beet an mehreren T agen und notiert, wie Schülerinnen und Schüler und<br />
auch an<strong>de</strong>re Menschen das Beet nutzen.<br />
"Ihr könnt auch Fotos<br />
o<strong>de</strong>r kurze Filmaufnah-<br />
Fasst eure Beobachtungen zusammen<br />
men machen, um die<br />
Nutzung und sichtbar e<br />
und fin<strong>de</strong>t geeignete Überschriften für<br />
Störungen zu dokumendie<br />
Art <strong>de</strong>r Nutzung. W ie bewertet ihr<br />
tier en."<br />
eure Beobachtungen?<br />
Klärt, ob ihr die Frage ausreichend<br />
beanworten konntet.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 06 A<br />
> > B
Be sta nds auf nah me :<br />
Be ete<br />
Wie setzt sich unser Beet zusammen?<br />
Ihr braucht: verschie<strong>de</strong>ne Bestimmungsbücher für Blütenpflanzen/Nutzpflanzen und einen<br />
Bestimmungsschlüssel für Gräser (Arbeitshilfen) und Moose (Arbeitshilfen), eventuell<br />
(Digital-)Fotokamera, Schreibmaterialien, Nawi-Ordner.<br />
Prüft , ob sich euer Beet aus verschie<strong>de</strong>nen Pflanzengruppen (Kräuter, Stau<strong>de</strong>n, Sträucher,<br />
Bäume, Moose usw.) zusammensetzt.<br />
Bestimmt nach und nach die Artnamen <strong>de</strong>r Pflanzen und ordnet die Namen eurer Aufsichtszeichnung<br />
zu (siehe Abbildung rechts). Vergleicht die Blätter, Blüten und, wenn<br />
vorhan<strong>de</strong>n, auch Früchte mit <strong>de</strong>n Abbildungen und Angaben im Bestimmungsbuch.<br />
Fertigt Artenlisten für die verschie<strong>de</strong>nen Pflanzengruppen <strong>de</strong>s Beetes an.<br />
Schätzt die Häufigkeit beziehungsweise <strong>de</strong>n Deckungsgrad <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Pflanzen<br />
<strong>de</strong>s Untersuchungsbereichs mit Hilfe <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Angaben:<br />
Die Art ...<br />
...kommt nur vereinzelt vor. +<br />
...be<strong>de</strong>ckt weniger als 5% <strong>de</strong>r Fläche 1<br />
...be<strong>de</strong>ckt 5 –25 % <strong>de</strong>r Fläche 2<br />
...be<strong>de</strong>ckt 25 – 50 % <strong>de</strong>r Fläche 3<br />
...be<strong>de</strong>ckt 50 – 75 % <strong>de</strong>r Fläche 4<br />
...be<strong>de</strong>ckt mehr als 75 % <strong>de</strong>r Fläche 5<br />
Wie bewertet ihr die Zusammensetzung und <strong>de</strong>n Deckungsgrad <strong>de</strong>r Arten auf eurem Beet?<br />
9/10 26.10.2005 2.06AB<br />
Macht Fotos o<strong>de</strong>r fertigt von eurem Beet<br />
eine Aufsichtszeichnung an, die <strong>de</strong>n Aufbau<br />
<strong>de</strong>s Beetes zeigt.<br />
2 Par then onc issu s tricu sbis ata<br />
var . veit chii (Wil <strong>de</strong>r W ein) x 1<br />
3 Iris foet issim a var . lute a x 4<br />
23 ..<br />
aus : Mei n Gar -<br />
tenj ahr , S. 107<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
?<br />
Habt ihr noch weitere Fragen? Überlegt euch, wie ihr sie beanworten könnt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 06 B<br />
> > C
Be sta nds auf nah me :<br />
Be ete<br />
Was sagen die einzelnen Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme über unsere Grünfläche?<br />
Ihr braucht: Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme,<br />
Schreibmaterialien, Nawi-Ordner<br />
Fasst die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme zusammen.<br />
Was fällt euch beson<strong>de</strong>rs auf? Was müsst<br />
ihr noch weiter verfolgen? Nach welchen Kriterien<br />
wollt ihr die Grünfläche bewerten?<br />
Entwickelt einen Kriterienkatalog und vergleicht<br />
diesen mit Informationen aus <strong>de</strong>r Literatur o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>m Internet.<br />
Zu Kenngrößen für die<br />
Ökologische Bewertung<br />
von Lebensräumen<br />
könnt ihr im Internet<br />
auf <strong>de</strong>r Seite http://umwelt-audit.lernnetz.<strong>de</strong>/<br />
kenngr .html nachlesen<br />
Gemeinsame Auswertung und Präsentation:<br />
Tragt eure Ergebnisse zusammen und fertigt Plakate über <strong>de</strong>n Istzustand eures Beetes an.<br />
Die Plakate wer<strong>de</strong>n später Teil eurer Ausstellung über euren Lebensraum, zu <strong>de</strong>r auch<br />
noch die ökologische Bewertung und die Pflegemaßnahmen gehören.<br />
"So kön nte eure<br />
Aus stel lung aus sehe n."<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.06C<br />
?<br />
Haben sich für euch bei <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme weitere Fragen ergeben? Dann sprecht darüber.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 06 C
Be sta nd sau fna hm e:<br />
Be et e<br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
An eurer Schule gibt es bestimmt neben Schulhof, Bolzplatz und Gebäu<strong>de</strong>n auch verschie<strong>de</strong>ne Beete.<br />
V ielleicht fin<strong>de</strong>t ihr diese Flächen lästig; sie versperren <strong>de</strong>n direkten W eg zum beliebten Platz.<br />
O<strong>de</strong>r es wachsen merkwürdige Büsche drauf. Und da ist auch noch <strong>de</strong>r Schulgarten.<br />
Mit dieser Anregung könnt ihr ein ausgewähltes Beet näher untersuchen und eine<br />
Bestandsaufnahme durchführen.<br />
Um welche Art Beet han<strong>de</strong>lt es sich?<br />
Ihr braucht: Informationsmaterial zu Beeten, evetnuell Internetzugang, ev. eine Digitalkamera<br />
o<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>rer Fotoapparat, Schreibmaterial, Nawi-Ordner<br />
Schaut euch eurer Beet zunächst genau an, notiert die verschie<strong>de</strong>nen Merkmale <strong>de</strong>s Beetes<br />
und ordnet anschließend die gefun<strong>de</strong>nen Merkmale nach übergeordneten Gesichtspunkten,<br />
die euch zur Bestimmung <strong>de</strong>s Beettypes hilfreich erscheinen.<br />
Vergleicht eure Übersicht mit Informationen aus <strong>de</strong>r Fachliteratur o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Internet. Verschie<strong>de</strong>ne<br />
Beettypen fin<strong>de</strong>t ihr zum Beispiel im Internet unter http://www.volksschulesandberg.<strong>de</strong>/menu_schulgart.html<br />
Fertigt ein Infoplakat zu eurem Beet an und vergleicht dabei mit einer an<strong>de</strong>ren Art Beet.<br />
Nutzt Fotos als Bildmaterial zur Veranschaulichung.<br />
?<br />
Welches Ordnungsschema war hilfreich. Haben sich neue Fragen ergeben? Dann besprecht,<br />
wie ihr sie klären wollt.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.06AB<br />
?<br />
W ie wird das Beet von Menschen genutzt?<br />
Ihr braucht: einen Notizblock, einen Stift und eine (digitale) Foto- o<strong>de</strong>r Filmkamera.<br />
Beobachtet euer Beet an mehreren T agen und notiert, wie Schülerinnen und Schüler und<br />
auch an<strong>de</strong>re Menschen das Beet nutzen.<br />
"Ihr könnt auch Fotos<br />
o<strong>de</strong>r kurze Filmaufnah-<br />
Fasst eure Beobachtungen zusammen<br />
men machen, um die<br />
Nutzung und sichtbar e<br />
und fin<strong>de</strong>t geeignete Überschriften für<br />
Störungen zu dokumendie<br />
Art <strong>de</strong>r Nutzung. W ie bewertet ihr<br />
tier en."<br />
eure Beobachtungen?<br />
Klärt, ob ihr die Frage ausreichend<br />
beanworten konntet.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 06 A<br />
> > B
Be sta nds auf nah me :<br />
Be ete<br />
Wie setzt sich unser Beet zusammen?<br />
Ihr braucht: verschie<strong>de</strong>ne Bestimmungsbücher für Blütenpflanzen/Nutzpflanzen und einen<br />
Bestimmungsschlüssel für Gräser (Arbeitshilfen) und Moose (Arbeitshilfen), eventuell<br />
(Digital-)Fotokamera, Schreibmaterialien, Nawi-Ordner.<br />
Prüft , ob sich euer Beet aus verschie<strong>de</strong>nen Pflanzengruppen (Kräuter, Stau<strong>de</strong>n, Sträucher,<br />
Bäume, Moose usw.) zusammensetzt.<br />
Bestimmt nach und nach die Artnamen <strong>de</strong>r Pflanzen und ordnet die Namen eurer Aufsichtszeichnung<br />
zu (siehe Abbildung rechts). Vergleicht die Blätter, Blüten und, wenn<br />
vorhan<strong>de</strong>n, auch Früchte mit <strong>de</strong>n Abbildungen und Angaben im Bestimmungsbuch.<br />
Fertigt Artenlisten für die verschie<strong>de</strong>nen Pflanzengruppen <strong>de</strong>s Beetes an.<br />
Schätzt die Häufigkeit beziehungsweise <strong>de</strong>n Deckungsgrad <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Pflanzen<br />
<strong>de</strong>s Untersuchungsbereichs mit Hilfe <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Angaben:<br />
Die Art ...<br />
...kommt nur vereinzelt vor. +<br />
...be<strong>de</strong>ckt weniger als 5% <strong>de</strong>r Fläche 1<br />
...be<strong>de</strong>ckt 5 –25 % <strong>de</strong>r Fläche 2<br />
...be<strong>de</strong>ckt 25 – 50 % <strong>de</strong>r Fläche 3<br />
...be<strong>de</strong>ckt 50 – 75 % <strong>de</strong>r Fläche 4<br />
...be<strong>de</strong>ckt mehr als 75 % <strong>de</strong>r Fläche 5<br />
Wie bewertet ihr die Zusammensetzung und <strong>de</strong>n Deckungsgrad <strong>de</strong>r Arten auf eurem Beet?<br />
9/10 26.10.2005 2.06AB<br />
Macht Fotos o<strong>de</strong>r fertigt von eurem Beet<br />
eine Aufsichtszeichnung an, die <strong>de</strong>n Aufbau<br />
<strong>de</strong>s Beetes zeigt.<br />
2 Par then onc issu s tricu sbis ata<br />
var . veit chii (Wil <strong>de</strong>r W ein) x 1<br />
3 Iris foet issim a var . lute a x 4<br />
23 ..<br />
aus : Mei n Gar -<br />
tenj ahr , S. 107<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
?<br />
Habt ihr noch weitere Fragen? Überlegt euch, wie ihr sie beanworten könnt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 06 B<br />
> > C
Be sta nds auf nah me :<br />
Be ete<br />
Was sagen die einzelnen Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme über unsere Grünfläche?<br />
Ihr braucht: Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme,<br />
Schreibmaterialien, Nawi-Ordner<br />
Fasst die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme zusammen.<br />
Was fällt euch beson<strong>de</strong>rs auf? Was müsst<br />
ihr noch weiter verfolgen? Nach welchen Kriterien<br />
wollt ihr die Grünfläche bewerten?<br />
Entwickelt einen Kriterienkatalog und vergleicht<br />
diesen mit Informationen aus <strong>de</strong>r Literatur o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>m Internet.<br />
Zu Kenngrößen für die<br />
Ökologische Bewertung<br />
von Lebensräumen<br />
könnt ihr im Internet<br />
auf <strong>de</strong>r Seite http://umwelt-audit.lernnetz.<strong>de</strong>/<br />
kenngr .html nachlesen<br />
Gemeinsame Auswertung und Präsentation:<br />
Tragt eure Ergebnisse zusammen und fertigt Plakate über <strong>de</strong>n Istzustand eures Beetes an.<br />
Die Plakate wer<strong>de</strong>n später Teil eurer Ausstellung über euren Lebensraum, zu <strong>de</strong>r auch<br />
noch die ökologische Bewertung und die Pflegemaßnahmen gehören.<br />
"So kön nte eure<br />
Aus stel lung aus sehe n."<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.06C<br />
?<br />
Haben sich für euch bei <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme weitere Fragen ergeben? Dann sprecht darüber.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 06 C
Be sta nd sau fna hm e:<br />
T ier e in un se rem Le be ns rau m<br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Hinter <strong>de</strong>r Hecke könnt ihr euch vor <strong>de</strong>n Blicken <strong>de</strong>r Aufsicht führen<strong>de</strong>n Lehrer verstecken. Auf<br />
<strong>de</strong>m Rasen tummelt ihr euch, wenn die Sonne scheint. Der Schulhof ist in erster Linie für euch da.<br />
Aber auch T iere haben dort ihr Zuhause.<br />
Ihr könnt ent<strong>de</strong>cken, wie viele verschie<strong>de</strong>ne T ierarten in eurem Lebensraum leben.<br />
W elche Vögel nutzen <strong>de</strong>n Lebensraum?<br />
Ihr braucht: ein Fernglas, eine CD o<strong>de</strong>r Cassette mit V ogelstimmen, einen<br />
Cassettenrecor<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r einen CD-Player , ein V ogelbestimmungsbuch und einen<br />
Notizblock.<br />
Informiert euch zunächst, welche V ogelarten in eurem Lebensraum vorkommen können.<br />
Hört euch die entsprechen<strong>de</strong>n V ogelstimmen<br />
vom Band o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r CD an und prägt sie<br />
euch ein. Betrachtet dazu die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Abbildungen im Bestimmungsbuch.<br />
Nähert euch möglichst leise eurem Biotop.<br />
V erhaltet euch ganz ruhig und lauscht, welche<br />
V ogelstimmen ihr erkennt.<br />
Guckt, ob ihr die Vögel zwischen <strong>de</strong>n Pflanzenzweigen<br />
erkennt. Notiert die Namen <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ntifizierten V ogelarten<br />
und zählt die verschie<strong>de</strong>nen Arten, die dort vorkommen.<br />
"Ein kleiner T ipp von<br />
mir: Im Frühjahr<br />
antworten manche<br />
Vögel auf<br />
V ogelstimmen aus<br />
<strong>de</strong>m CD-Player . Ihr<br />
könnt sie damit<br />
anlocken.''<br />
Stellt einige typische Arten auf einem Steckbrief dar . Geht darin auf die Be<strong>de</strong>utung eures<br />
Lebensraums für die jeweilige V ogelart ein.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.07AB<br />
W elche Säugetier e, Kriechtier e, Lur che, Insekten, Spinnen o<strong>de</strong>r Schnecken leben in<br />
unser em Lebensraum?<br />
Ihr braucht ein Buch, in <strong>de</strong>m euer Lebensraum und seine Bewohner vor gestellt wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r einen Internetzugang. Außer<strong>de</strong>m benötigt ihr Bestimmungsbücher , ein Fernglas und<br />
evtl. Stereolupen.<br />
Informiert euch zunächst im Buch o<strong>de</strong>r im Internet welche T iere in eurem Lebensraum<br />
leben. Entschei<strong>de</strong>t, welche T ier gruppe(n) ihr beobachten wollt.<br />
Besorgt euch die zur Beobachtung und Bestimmung erfor<strong>de</strong>rlichen Materialien.<br />
Spürt die T iere auf, ohne sie dabei stark zu stören o<strong>de</strong>r gar zu töten.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 07 A<br />
> > B
Be sta nds auf nah me :<br />
T ier e in un ser em Le be nsr au m<br />
Bestimmt die Namen <strong>de</strong>r T iere.<br />
Zählt die verschie<strong>de</strong>nen Arten.<br />
Fertigt zu einigen beobachteten<br />
T ierarten einen Steckbrief an,<br />
in <strong>de</strong>m ihr beschreibt, wie die T iere<br />
<strong>de</strong>n Lebensraum nutzen.<br />
"Ich habe hier einen<br />
Laufkäfer , aber <strong>de</strong>n Artnahmen<br />
kann ich nicht<br />
bestimmen. Das ist eine<br />
Aufgabe für Experten."<br />
Gemeinsame Auswertung:<br />
Überlegt , ob und wie sich eure W ahrnehmung und W ertschätzung<br />
<strong>de</strong>s Lebensraums durch das Kennenlernen seiner<br />
T iere verän<strong>de</strong>rt hat.<br />
Diskutiert , ob eure neu gewonnenen Erkenntnisse zu einem an<strong>de</strong>ren Umgang mit <strong>de</strong>m Lebensraum<br />
führen sollen. Haltet eure V orschläge schriftlich fest.<br />
?<br />
W elche neuen Fragen haben sich aus euren Ent<strong>de</strong>ckungen er geben? W ie wollt ihr ihnen<br />
nachgehen?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
9/10 26.10.2005 2.07AB<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e ne u 2. 07 B
Be sta nd sau fna hm e<br />
ein es Ge wä ss ers<br />
Au fb au un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Stefan ist ein begeisterter Angler . Bei je<strong>de</strong>m Gewässer , das er sieht, überlegt er , welche Fische er<br />
hier fangen könnte. Opa Müller genießt es, je<strong>de</strong>n T ag am W asser zu sitzen und die Enten zu füttern.<br />
Michaela schwimmt für ihr Leben gern. Für sie ist es wichtig, dass ein Gewässer sauber ist und dass<br />
sie keine T iere bei <strong>de</strong>r Ausübung ihres Sports stören. Egal wen man fragt, alle haben bestimmte V or -<br />
stellungen von ihrem Gewässer .<br />
Mit Hilfe dieses Bogens könnt ihr eine vollständige Bestandsaufnahme eines Gewässers<br />
anfertigen.<br />
W ie nehmt ihr das Gewässer wahr?<br />
Ihr braucht: verschie<strong>de</strong>ne Stifte, Zeichen- und Schreibpapier , einen Schal, eventuell einen<br />
Fotoapparat<br />
Zeichnet o<strong>de</strong>r malt, was ihr beobachten könnt, wenn ihr am Ufer <strong>de</strong>s Gewässers steht.<br />
W elche Farbe hat das W asser? W ie sieht <strong>de</strong>r Bewuchs am Ufer aus? W elchen Gesamteindruck<br />
vermittelt das Gewässer? Achtet auf Farben, Formen und <strong>de</strong>n Lichteinfall.<br />
Stellt euch mit verbun<strong>de</strong>nen Augen an das Gewässer . W elche Eindrücke habt ihr jetzt?<br />
W elche Gerüche steigen euch in die Nase? Gibt es Geräusche, die ihr wahrnehmen könnt?<br />
Geht ein Stück mit nackten Füßen am Ufer <strong>de</strong>s Gewässers entlang o<strong>de</strong>r watet durch das<br />
knöcheltiefe W asser . Schließt auch dabei die Augen und konzentriert euch ganz auf eure<br />
übrigen Sinne. W ie fühlt sich das Gewässer an? W as empfin<strong>de</strong>t ihr , wenn ihr das W asser<br />
durch eure Finger rinnen lasst?<br />
Haltet alle eure Eindrücke schriftlich fest und macht Fotos und Zeichnungen. V ersucht<br />
eure Eindrücke in eurem Plan von Nr . 2 festzuhalten.<br />
W ie ist das Gewässer aufgebaut?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.08AB<br />
Ihr braucht: große Papierbögen,<br />
Zeichenmaterial (Bleistift, Lineal),<br />
Maßband, ein langes Seil<br />
E. u. M. Dörfler:<br />
Neue Lebensräume,<br />
Urania Verlag, 1990<br />
Fertigt einen Plan <strong>de</strong>s Gewässers<br />
und seiner näheren Umgebung an. Achtet darauf, dass ihr einen ausreichend großen Maßstab<br />
wählt, so dass alle Einzelheiten gut darzustellen sind.<br />
Steckt mit Band eine Gera<strong>de</strong> quer über das Gewässer ab (bei größeren Gewässern mehr -<br />
fach). Kennzeichnet <strong>de</strong>n V erlauf dieser Gera<strong>de</strong>n auch in <strong>de</strong>m Plan <strong>de</strong>s Gewässers. Messt<br />
entlang dieser Gera<strong>de</strong>n in regelmäßigem Abstand (1 Meter) die T iefe <strong>de</strong>s Gewässers.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 08 A<br />
> > B
Be sta nds auf nah me<br />
ein es Ge wä sse rs<br />
Fertigt mit Hilfe <strong>de</strong>r Er gebnisse <strong>de</strong>r vorher gehen<strong>de</strong>n Aufgabe eine Querschnittszeichnung<br />
(Profilzeichnung) <strong>de</strong>s Gewässers an.<br />
Überlegt gemeinsam, wie ihr die Beschaf fenheit <strong>de</strong>s Unter grun<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Gewässers feststellen<br />
könnt. W en<strong>de</strong>t eure Metho<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n Messpunkten für die T iefenmessung an.<br />
Zeichnet die unterschiedlichen Bo<strong>de</strong>nbeschaf fenheiten <strong>de</strong>s Gewässer grun<strong>de</strong>s in eurem<br />
Plan ein.<br />
Ber echnet die Größe <strong>de</strong>r W asseroberfläche und das V olumen <strong>de</strong>s Gewässers.<br />
Informiert euch, in welche verschie<strong>de</strong>nen Zonen ein Gewässer eingeteilt wer<strong>de</strong>n kann<br />
(Bruchwaldgürtel, Röhrichtgürtel, Schwimmblattgürtel und T auchblattgürtel). W elche <strong>de</strong>r<br />
Zonen fin<strong>de</strong>t ihr in eurem Gewässer wie<strong>de</strong>r?<br />
Dur ch welche Eigenschaften zeichnet sich unser Gewässer aus?<br />
Informiert euch, was man unter <strong>de</strong>r Sichttiefe <strong>de</strong>s Gewässers versteht und wie man diese<br />
messen kann.<br />
Überlegt gemeinsam, wozu ihr Aussagen über die Sichttiefe <strong>de</strong>s Gewässers braucht. Stellt<br />
dann an <strong>de</strong>n Messpunkten für die Gewässertiefe auch die Sichttiefe fest.<br />
Stellt an <strong>de</strong>n Messpunkten für die Gewässertiefe auch die W assertemperaturen fest. Achtet<br />
dabei darauf, dass ihr die T emperaturen in verschie<strong>de</strong>nen Gewässertiefen messt.<br />
Informiert euch, welche Schlüsse aus <strong>de</strong>n W assertemperaturen gezogen wer<strong>de</strong>n können.<br />
Informiert euch über die Umgangsweise mit pH- Messgeräten, Phosphat- und Nitratmessätzen.<br />
Stellt die drei W erte eures Gewässers fest.<br />
W elche Aussagen könnt ihr nun über das Gewässer machen?<br />
9/10 26.10.2005 2.08AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Haltet all eure Er gebnisse fest, in<strong>de</strong>m ihr sie in <strong>de</strong>n Plan eintragt o<strong>de</strong>r euch entsprechen<strong>de</strong><br />
T abellen anfertigt, in die ihr die Er gebnisse eintragt.<br />
W ie wird <strong>de</strong>r Lebensraum dur ch Menschen genutzt?<br />
Überlegt gemeinsam , wer euch nähere Auskünfte darüber geben kann, wozu das Gewässer<br />
da ist. Han<strong>de</strong>lt es sich dabei einfach nur um einen Zierteich? Ist es vielleicht auch ein<br />
natürliches Gewässer , welches seit Jahren ohne Eingrif fe besteht? O<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>lt es sich<br />
möglicherweise um ein Reganwasserrückhaltebecken o<strong>de</strong>r einen Feuerlöschteich?<br />
W elche Auswirkungen hat die hauptsächliche Nutzung <strong>de</strong>s Gewässers auf sein Aussehen?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 08 B<br />
> > C
Be sta nds auf nah me<br />
ein es Ge wä sse rs<br />
T eilt das Ufer <strong>de</strong>s Gewässers in mehrere gleichlange Abschnitte ein. Untersucht, wie oft im<br />
Laufe eines T ages Menschen die einzelnen Abschnitte besuchen. Untersucht gleichzeitig,<br />
wozu diese Menschen die Uferabschnitte untersuchen. Haltet die Er gebnisse eurer Untersuchung<br />
in einer T abelle fest.<br />
Untersucht weiterhin, welche Spuren die Nutzung durch <strong>de</strong>n Menschen an <strong>de</strong>m Gewässer<br />
hinterlässt. Liegt an bestimmten Stellen beson<strong>de</strong>rs viel Müll herum? Sind an bestimmten Stellen<br />
Pflanzen herunter getreten?<br />
Haltet diese Er gebnisse in <strong>de</strong>m Plan aus Nr . 2 fest<br />
W elche Pflanzen wachsen am und im Gewässer?<br />
Ihr braucht: Bestimmunsbücher<br />
Bestimmt mit Hilfe geeigneter Bestimmungsbücher ,<br />
welche Pflanzen im und am Gewässer wachsen.<br />
Achtet dabei darauf, dass ihr die Pflanzen auch ihren<br />
jeweiligen Zonen (Nr . 1) zuordnet.<br />
W elche T ier e leben am Ufer und im Gewässer?<br />
Ihr braucht: Bestimmungsbücher<br />
Bestimmt mit Hilfe geeigneter Bestimmungsbücher , wie die T iere heißen, die ihr am Ufer ent<strong>de</strong>cken<br />
könnt.<br />
Überlegt euch, wie ihr möglichst viele verschie<strong>de</strong>ne T iere aus <strong>de</strong>m Gewässer einfangen<br />
könnt, ohne diesen zu scha<strong>de</strong>n. Fin<strong>de</strong>t mit Hilfe geeigneter Bestimmungsbücher heraus, wie<br />
die T iere heißen.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.08C<br />
?<br />
Informiert euch über die Gewässer güteklassen. W elche Aussage im Hinblick auf die Gewässer<br />
güte könnt ihr durch die gefangenen T iere machen?<br />
W elche Aspekte <strong>de</strong>s Gewässers wur<strong>de</strong>n noch nicht beleuchtet?<br />
Überlegt gemeinsam, ob ihr einen vollständigen Überblick über das Gewässer gewonnen<br />
habt. Gibt es Bereiche, die noch nicht bearbeitet wur<strong>de</strong>n? W ie könnte dies stattfin<strong>de</strong>n?<br />
Haben sich noch weitere Fragen er geben? W ollt ihr diese weiter bearbeiten?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 08 C
Be sta nd sau fna hm e:<br />
T ec hn isc he An lag en<br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
W enn ihr in die Schule kommt, erwartet ihr , dass ihr dort das Licht einschalten könnt, dass die Computer<br />
funktionieren und dass es in <strong>de</strong>n Räumen warm genug ist. Ihr wollt auch im Internet<br />
recherchieren, E-Mails verschicken und manchmal auch telefonieren. Selbstverständlich muss die<br />
Schule auch mit W asser versor gt wer<strong>de</strong>n. Und auch das Abwasser muss ir gendwie abgeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Ihr könnt herausfin<strong>de</strong>n, welche V ersorgungs- und Entsorgungsleitungen und welche<br />
an<strong>de</strong>ren technischen Anlagen auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong> zu fin<strong>de</strong>n sind.<br />
W elche V er - und Entsorgungsleitungen gibt es auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong>?<br />
Nachforschen<br />
Ihr braucht: eine Karte eures Schulgelän<strong>de</strong>s und einen Bleistift.<br />
Überlegt gemeinsam, welche V ersor gungs- und welche Entsor gungsleitungen mit <strong>de</strong>n<br />
Schulgebäu<strong>de</strong>n verbun<strong>de</strong>n sein müssen. Überlegt auch, welche Leitungen es zwischen<br />
<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Gebäu<strong>de</strong>n geben wird.<br />
"Sieh dir doch mal die bei<strong>de</strong>n<br />
Schil<strong>de</strong>r an. W eißt du was die be<strong>de</strong>uten?<br />
"Nein. Aber wir können ja mal<br />
<strong>de</strong>n Hausmeister fragen."<br />
Geht mit <strong>de</strong>r Karte über das Schulgelän<strong>de</strong> und tragt dort alle technischen Anlagen ein,<br />
die ihr oberirdisch fin<strong>de</strong>t, also zum Beispiel Stromleitungen.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.09AB<br />
T ragt ebenfalls alle Dinge ein, die auf unterirdische V ersor gungsleitungen hinweisen, also<br />
zum Beispiel Gully<strong>de</strong>ckel.<br />
T ragt <strong>de</strong>n vermutlichen V erlauf <strong>de</strong>r V er - und Entsor gungsleitungen in eurem Plan ein und<br />
fertigt auf <strong>de</strong>r Karte eine entsprechen<strong>de</strong> Legen<strong>de</strong> für alle V er - und Entsor gungsleitungen<br />
an.<br />
Notiert , welche Funktionen diese technischen Anlagen haben.<br />
Stellt eure Ent<strong>de</strong>ckungen und eure V ermutungen in <strong>de</strong>r Klasse vor . V er gleicht eure Er gebnisse<br />
mit <strong>de</strong>n Er gebnissen aus <strong>de</strong>r nächsten Anregung.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 09 A<br />
> > B
Be sta nds auf nah me :<br />
T ech nis che An lag en<br />
Nachforschen<br />
W elche V er - und Entsorgungsleitungen können wir auf <strong>de</strong>m Bauplan erkennen?<br />
Ihr braucht: Lagepläne mit <strong>de</strong>n V ersor gungs- und Entsor gungsleitungen auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong>.<br />
Erkundigt euch beim Bauamt <strong>de</strong>s Schulträgers (zum Beispiel <strong>de</strong>r Stadt- <strong>de</strong>r Kreisverwaltung),<br />
woher ihr die entsprechen<strong>de</strong>n Lagepläne bekommen könnt. Nehmt dann mit <strong>de</strong>r zuständigen<br />
Behör<strong>de</strong> Kontakt auf und lasst euch die Pläne schicken.<br />
Betrachtet die Pläne und fin<strong>de</strong>t heraus, wie die V ersor gungs- und Entsor gungsleitungen<br />
und an<strong>de</strong>re technische Anlagen dar gestellt sind.<br />
Fin<strong>de</strong>t mit Hilfe <strong>de</strong>r Pläne heraus, welche Leitungen die verschie<strong>de</strong>nen Schulgebäu<strong>de</strong><br />
verbin<strong>de</strong>n und wo sie verlegt sind.<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, in welchen Größenordnungen (Durchflussmengen, Leistung ...) eure Schule<br />
versor gt und entsor gt wird. Erkundigt euch bei <strong>de</strong>n Dienstleistern (z. B. bei <strong>de</strong>n Stadtwerken)<br />
danach.<br />
Schr eitet das Schulgelän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Plänen ab, verfolgt <strong>de</strong>n V erlauf <strong>de</strong>r Leitungen und<br />
prüft <strong>de</strong>n Standort an<strong>de</strong>rer technischer Anlagen.<br />
Stellt eure Ent<strong>de</strong>ckungen und Erkenntnisse euren Mitschülerinnen und Mitschülern möglichst<br />
auf <strong>de</strong>m Schulhof vor .<br />
Nachforschen<br />
W o kommen die Leitungen im Gebäu<strong>de</strong> an?<br />
Ihr braucht: einen Gebäu<strong>de</strong>plan eurer Schule.<br />
9/10 26.10.2005 2.09AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Erkun<strong>de</strong>t zusammen mit <strong>de</strong>m Hausmeister , wo die verschie<strong>de</strong>nen<br />
V ersor gungsleitungen im Hauptgebäu<strong>de</strong> eurer Schule ankommen<br />
und wo die Entsor gungsleitungen das Gebäu<strong>de</strong> verlassen.<br />
Lasst euch vom Hausmeister anhand <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>plans erklären, wie<br />
die V erteilung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Leitungen im Gebäu<strong>de</strong> erfolgt.<br />
T ragt die Anschlüsse im Plan ein und fertigt dazu eine Legen<strong>de</strong> an.<br />
Stellt eure Erkenntnisse in <strong>de</strong>r Klasse anhand <strong>de</strong>s Plans vor .<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 09 B<br />
www.wasserweb.<strong>de</strong>/.../<br />
kompakt/kompakt.html<br />
> > C
Be sta nds auf nah me :<br />
T ech nis che An lag en<br />
Gemeinsame Auswertung:<br />
Überlegt , bei welchen Maßnahmen zur Schulhofgestaltung es erfor<strong>de</strong>rlich ist, die genaue<br />
Lage <strong>de</strong>r V ersor gungs- und Entsor gungsleitungen und an<strong>de</strong>rer technischer Anlagen zu<br />
kennen.<br />
Prüft bei euren Planungen zur V erbesserung <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s, ob ihr dies berücksichtigen<br />
müsst.<br />
Stellt eure Ent<strong>de</strong>ckungen und Erkenntnisse euren Mitschülerinnen und Mitschülern möglichst<br />
auf <strong>de</strong>m Schulhof vor .<br />
?<br />
Gibt es Fragen, die of fen geblieben sind? W enn ja, dann überlegt, welche Experten ihr<br />
dazu befragen könnt.<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
9/10 26.10.2005 2.09C<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e ne u 2. 09 C
W ie ist da s Mi kro kli ma ?<br />
Au fb au un d Fu nk tio n<br />
<strong>de</strong> r Le be ns rä um e<br />
In <strong>de</strong>inem Zimmer , das vielleicht unter <strong>de</strong>m Dach liegt, ist es im Sommer sehr warm, die Luft trokken,<br />
leicht stickig. Und im Keller genau das Gegenteil: kühl, feucht und dunkel. In eurem Haus gibt<br />
es also Räume, die jeweils unterschiedliche klimatische V erhältnisse aufweisen. So ist es auch in <strong>de</strong>r<br />
Natur . Dort hat je<strong>de</strong>r Bereich sein beson<strong>de</strong>res Klima.<br />
Mit dieser Anregung untersucht ihr im Rahmen <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme das Mikroklima<br />
eures Bereiches.<br />
W elche T emperaturverhältnisse herrschen in unser em Ber eich?<br />
Ihr braucht: Plan eures Bereiches, Alkohol- o<strong>de</strong>r Digitalthermometer , Minimum-Maximumthermometer<br />
, Schreibmaterialien, Nawi-Ordner<br />
Macht euch zunächst mit <strong>de</strong>m Gerät vertraut.<br />
Führt T emperaturmesssungen mit <strong>de</strong>m Alkohol- o<strong>de</strong>r Digitalthermometer unter möglichst<br />
gleichen Bedingungen an verschie<strong>de</strong>nen Standorten ( zum Beispiel: verschie<strong>de</strong>ne Himmelsrichtungen,<br />
quer durch <strong>de</strong>n Untersuchungsbereich (b)) und Höhen (a) (5, 30 und 150<br />
cm) innerhalb eures Bereiches durch. Achtet darauf, dass das Thermometer beschattet<br />
wird.<br />
Beispiel:<br />
Gemessen um 12.00 Uhr , Südseite<br />
T emp erat urmes<br />
sun g (a)<br />
19 °<br />
15 °<br />
1 1 °<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.10AB<br />
T emp erat urmes<br />
sun g (b)<br />
T ragt die Er gebnisse in eine selbst entworfene T abelle ein.<br />
Abb.1: T emperaturmessungen an einer<br />
Hecke<br />
V ergleicht die Er gebnisse mit <strong>de</strong>r Lufttemperatur über einem of fenen Gelän<strong>de</strong> (Freiland).<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 10 A<br />
> > B
Wi e ist das Mik rok lim a?<br />
W elche Luftfeuchtigkeit herrscht in unser em Ber eich?<br />
Ihr braucht : Plan eures Bereiches, Hygrometer , Schreibmaterialien, Nawi-Ordner<br />
Macht euch zunächst mit <strong>de</strong>m Gerät und <strong>de</strong>m Messverfahren vertraut.<br />
Messt mit <strong>de</strong>m Hygrometer die Luftfeuchtigkeit an<br />
<strong>de</strong>n Standorten, die ihr auch bei <strong>de</strong>r T emperaturmessung<br />
untersucht habt.<br />
Führt eine V er gleichsmessung im Freiland durch.<br />
Abb. 2: Hygrometer (aus: KAMPF et. al<br />
(2002), S. 46)<br />
Haltet eure Er gebnisse ebenso in <strong>de</strong>r T abelle fest.<br />
V ergleicht die Er gebnisse mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r V er gleichsmessung und notiert eure Feststellung.<br />
W elche Lichtverhältnisse herrschen in unser em Ber eich?<br />
Ihr braucht: Plan eures Bereiches, Lichtstärkemesser (Can<strong>de</strong>ler -Meter), Schreibmaterialien,<br />
Nawi-Ordner<br />
Macht euch zunächst mit <strong>de</strong>m Gerät und <strong>de</strong>m Messverfahren vertraut.<br />
Messt mit <strong>de</strong>m Lichtstärkemesser die Lichtintensität an <strong>de</strong>n Standorten, die ihr auch bei <strong>de</strong>r<br />
T emperatur - und Luftfeuchtigkeitsmessung untersucht habt.<br />
9/10 26.10.2005 2.10AB<br />
Haltet dazu das Can<strong>de</strong>ler -Meter in verschie<strong>de</strong>nen Höhen (5cm, 50cm, 1m) über <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n<br />
(an verschie<strong>de</strong>nen Stellen <strong>de</strong>s Lebensraumes).<br />
Haltet eure Messwerte wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r T abelle fest.<br />
Stellt die verschie<strong>de</strong>nen Er gebnisse untereinan<strong>de</strong>r vor!<br />
" Achtet darauf, dass<br />
das Luxmeter in gleicher<br />
W eise gehalten<br />
wird und nicht direkt<br />
<strong>de</strong>r Sonne zugewandt<br />
ist!"<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 10 B<br />
> > C
Wi e ist das Mik rok lim a?<br />
W elche W indverhältnisse herrschen in unser em Ber eich?<br />
Ihr braucht: W indmesser , T abelle zu <strong>de</strong>n gemessenen<br />
W erten, Nawi-Ordner , Schreibmaterialien.<br />
TIPP: W enn ihr keinen<br />
W indmesser zur V erfügung<br />
habt, dann könnt ihr auch<br />
anhand <strong>de</strong>r Beaufort-Skala<br />
(T ab. 1) die W indstärke<br />
schätzen!<br />
Messt in 20 bis 30 cm und 150 cm Höhe an verschie<strong>de</strong>nen Stellen eures Bereiches (Luvund<br />
Leeseite, verschie<strong>de</strong>nen Entfernungen z.B. von <strong>de</strong>r Hecke) die W indstärke.<br />
B e a u f o r t -<br />
g r a d<br />
B e z e i c h n u n g d e r<br />
W i n d g e s c h w i n d i k e i t<br />
A u s w i r k u n g d e r W i n d s t ä r k e<br />
2 l e i c h t e B r i s e ; 1 , 8 b is 3 , 3 m / s W i n d f ü h l b a r i m G e s i c h t<br />
3 s c h w a c h e B r i s e ; 3 , 4 b i s 5 , 2 m / s<br />
4 m ä ß ig e B r i s e ; 5 , 3 b i s 7 . 4 m / s h e b t f e i n e n S a n d<br />
5 f r i s c h e B r i s e ; 7 , 5 b is 9 , 8 m / s<br />
B l ä t t e r u n d d ü n n e Z w e ig e in s t ä n d i g e r<br />
B e w e g u n g<br />
k l e i n e L a u b b ä u m e i m K ü s t e n w a ld b e g i n -<br />
n e n z u s c h w a n k e n<br />
6 s t a r k e r W i n d ; 9 , 8 b i s 1 2 . 4 m / s H a l t e n e i n e s R e g e n s c h i r m s i s t s c h w i e r i g<br />
7 s t e i f e r W i n d ; 1 2 . 5 b is 1 5 . 2 m / s H e m m u n g b e i m G e h e n g e g e n d e n W i n d<br />
8 s t ü r m i s c h e r W i n d ; 1 5 , 3 b i s 1 8 , 2 m / s e r s c h w e r t e r h e b l i c h d a s G e h e n i m F r e i e n<br />
T ab. 1: Beaufort-Skala (aus: PEWS-HOCKE (1996), S. 36)<br />
T ragt die Er gebnisse in eure T abelle ein!<br />
V ergleicht die Er gebnisse mit V er gleichsmessungen an an<strong>de</strong>ren Stellen <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s<br />
und notiert eure Feststellung.<br />
W ie sieht die Zusammenfassung <strong>de</strong>r Ergebnisse für unser em Ber eich aus?<br />
Ihr braucht: alle eure Messer gebnisse, Schreibmaterialien, Nawi-Ordner .<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.10C<br />
Fertigt eine Zeichnung von <strong>de</strong>m von euch untersuchten Gelän<strong>de</strong> an (eventuell aus mehreren<br />
Perspektiven und mehrdimensional).<br />
T ragt die Er gebnisse <strong>de</strong>r Messungen in eure Zeichnung ein.<br />
W elche Be<strong>de</strong>utung haben die Messer gbnisse für die Gestaltung <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s?<br />
W elche Fragen konntet ihr nicht beantworten, welche wollt ihr vertiefen?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 10 C
W ie ist <strong>de</strong> r Bo <strong>de</strong> n be sch aff en ?<br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Bist du vielleicht ein Läufer , jemand <strong>de</strong>r Kilometer schrubbt, <strong>de</strong>r sich fit hält? Na ja, wie auch immer<br />
. W enn du so etwas machst, dann hast du bestimmt auch richtige Sportschuhe ausgewählt. Denn<br />
je nach <strong>de</strong>m, wo du läuftst, ob auf weichen o<strong>de</strong>r harten Unter grund, braucht man <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Schuh. Solche ähnlichen Beziehungen bestehen aber auch in <strong>de</strong>r Natur .<br />
Mit dieser Anregung könnt ihr untersuchen, wie <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n bzw . Untergrund in eurem<br />
Bereich beschaffen ist.<br />
Ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n verdichtet?<br />
Ihr braucht: Plastikhammer , Zeltnagel, Schreibmaterialien, Nawi-Ordner .<br />
V ersucht <strong>de</strong>n Zeltnagel an verschie<strong>de</strong>nen steinfreien, eventuell von Pflanzenbewuchs befreiten<br />
Stellen in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r zu untersuchen<strong>de</strong>n Fläche zu drücken. V erwen<strong>de</strong>t bei ver -<br />
dichteten Bö<strong>de</strong>n einen Plastikhammer .<br />
Zählt die benötigten Hammer schläge, um <strong>de</strong>n Zeltnagel in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n zu treiben.<br />
W ertet mithilfe <strong>de</strong>r unten stehen<strong>de</strong>n T abelle 1 aus und notiert eure Er gebnisse in einer<br />
selbst entworfenen T abelle .<br />
Zeltnagelpr obe:<br />
Zeltnagel lässt sich leicht<br />
in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n drücken.<br />
Zeltnagel lässt sich mit<br />
2 bis 3 Hammerschläge n<br />
vollständig in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n schlagen<br />
V erdichtung:<br />
nicht vorhan<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sehr gering<br />
schwach bis gering<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.1 1AB<br />
Zeltnagel lässt sich mit<br />
4-6 Hammerschläge n vollständig<br />
in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n Schlagen<br />
Zeltnagel lässt sich auch mit einer<br />
höheren Anzahl von Hammerschlägen<br />
nicht vollständig in <strong>de</strong>n<br />
Bo<strong>de</strong>n schlagen<br />
T ab. 1: Bo<strong>de</strong>nverdichtung gemessen mit <strong>de</strong>r Zeltnagelprobe; aus: KAMPF , M et.al.(2002), S. 46 .<br />
V ergleicht die Er gebnisse.<br />
mittel<br />
stark bis sehr groß<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 1 1A<br />
> > B
Wi e ist <strong>de</strong>r Bo <strong>de</strong>n bes cha f fen ?<br />
W elche Bo<strong>de</strong>nart gibt es an unser em Standort?<br />
Ihr braucht: eine Bo<strong>de</strong>nprobe (leicht angefeuchtet),<br />
eventuell von verschie<strong>de</strong>nen Stellen (auch von einem<br />
an<strong>de</strong>rsartigen <strong>de</strong>m Bereich angrenzen<strong>de</strong>n Gebiet),<br />
Schreibmaterialien, Nawi-Ordner .<br />
"Bei <strong>de</strong>r<br />
Untersuchung<br />
einer Hecke<br />
zeigt das<br />
angrenzen<strong>de</strong><br />
Freiland oft<br />
W erte, die sich<br />
von <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r<br />
Hecke unter -<br />
schei<strong>de</strong>n!"<br />
V ersucht , die Beschaf fenheit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns mithilfe verschie<strong>de</strong>ner , im folgen<strong>de</strong>n<br />
beschriebener Metho<strong>de</strong>n zu bestimmen:<br />
a) Zerreiben <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nprobe zwische Daumen und Zeigefinger<br />
b) Kneten <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nprobe in <strong>de</strong>r ganzen Hand mit <strong>de</strong>m V ersuch, eine Figur zuformen<br />
c) Betrachtung <strong>de</strong>r Beschmutzung <strong>de</strong>r Hand nach <strong>de</strong>m Kneten.<br />
Notiert eure Er gebnisse und wertet sie mithilfe <strong>de</strong>r T abelle 1 unten aus.<br />
T ab. 2: Bestimmung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nart; aus: PEWS-HOCKE (1996), S. 87<br />
W elchen Humusgehalt gibt es an unser em Standort?<br />
9/10 26.10.2005 2.1 1AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Es gibt mehrere Metho<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n Humusgehalt eines Bo<strong>de</strong>ns zu bestimmen. Hier solltet<br />
ihr zwei Metho<strong>de</strong>n kennenlernen und ihre Aussagekraft beurteilen.<br />
Ihr braucht: verschie<strong>de</strong>ne getrockenete Bo<strong>de</strong>nproben (bei 30 ° über 24 h) aus eurem Bereich<br />
(auch von einem an<strong>de</strong>rsartigen <strong>de</strong>m Bereich angrenzen<strong>de</strong>n Gebiet), Metallspatel, W aage,<br />
2 Porzelantiegel, Brenner , T iegelzange, Schutzbrille, Schreibmaterialien, Nawi-Ordner .<br />
Schaut euch zunächst die Bo<strong>de</strong>nproben an und ermittelt anhand <strong>de</strong>r T abelle <strong>de</strong>n ungefähren<br />
Humusgehalt und notiert eure Er gebnisse.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 1 1B<br />
> > C
Wi e ist <strong>de</strong>r Bo <strong>de</strong>n bes cha f fen ?<br />
Glüht je 10 g getrockeneten Bo<strong>de</strong>n in einem Porzelantiegel über of fener Flamme (etwa 30<br />
Minuten) unter einem Abzug und rührt dabei mit einem Metallspatel ab und zu um. Lasst<br />
die Probe anschließend abkühlen.<br />
W iegt <strong>de</strong>n Rückstand und bestimmt <strong>de</strong>n prozentualen Glühverlust, das<br />
heißt, <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r Menge, die durch das Glühen verloren gegangen ist .<br />
Notiert eure Er gebnisse.<br />
V ergleicht sie mit euren V orer gebnissen und notiert eure Feststellung.<br />
T ab. 3: V ergleichswerte<br />
zum<br />
Humusgehalt;<br />
aus: "Ich und <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>n"<br />
TIPP: Der Glühverlust<br />
entspricht<br />
<strong>de</strong>m Anteil<br />
organischer<br />
Stoffe, also Humus,<br />
im Bo<strong>de</strong>n.<br />
W elchen pH-W ert hat unser Bo<strong>de</strong>n?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.1 1C<br />
Ihr braucht: verschie<strong>de</strong>ne Bo<strong>de</strong>nproben aus eurem Bereich und <strong>de</strong>m angrenzen<strong>de</strong>n Gebiet),<br />
W aage, Reagenzgläser , Becher gläser , Reagenzglasstän<strong>de</strong>r , T richter , Filterpapier ,<br />
<strong>de</strong>mineralisiertes o<strong>de</strong>r Regen-W asser , pH-Indikatorpapier o<strong>de</strong>r -Stäbchen, Messpipette,<br />
Glasstab, pH-Farbtabelle, Schreibmaterialien, Nawi-Ordner .<br />
W iegt je 25 g Bo<strong>de</strong>nprobe und füllt sie in je ein Becher glas, verrührt sie<br />
mit je 50 ml W asser und filtriert anschließend.<br />
T aucht das Indikatorpapier in die Lösung und ver gleicht <strong>de</strong>n Farbton <strong>de</strong>s<br />
Papiers mit <strong>de</strong>r Farbskala und notiert eure Er gebnisse.<br />
Klärt <strong>de</strong>n chemischen Hinter grund <strong>de</strong>s ph-W ert-Er gebnisses.<br />
TIPP :"Ohne zu<br />
filtrieren, kann<br />
man auch einen<br />
Glasstab<br />
in die Probe<br />
tauchen und<br />
<strong>de</strong>n anhängen<strong>de</strong>n<br />
T ropfen<br />
auf das pH-Papier<br />
geben".<br />
W elche Be<strong>de</strong>utung hat das Er gebnis für euren Bereich? Notiert eure Überlegungen!<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 1 1C<br />
> > D
Wi e ist <strong>de</strong>r Bo <strong>de</strong>n bes cha f fen ?<br />
W elchen Kalkgehalt hat unser Bo<strong>de</strong>n?<br />
Im Bo<strong>de</strong>n gibt es "Kalk" in einer Mischung aus Calciumcarbonat (CaCO 3 ) und Calciumhydrogencarbonat<br />
(Ca(HCO 3 ).<br />
Ihr braucht: verschie<strong>de</strong>ne getrockenete Bo<strong>de</strong>nproben aus eurem Bereich, W aage, 2 Uhr -<br />
gläschen, Hornlöf fel, verdünnte Salzsäure (2 M), T ropfpipette, Schutzbrille, Schreibmaterialien,<br />
Nawi-Ordner .<br />
Führt die Untersuchung wie in <strong>de</strong>r Abb. 1 dar gestellt durch.<br />
TIPP : Ihr könnt<br />
ja zuerst mal<br />
probieren, wie<br />
reiner Kalk reagiert!<br />
Sowas<br />
nennt man<br />
auch eine R EFE-<br />
RENZPROBE !<br />
10 g<br />
5 T rop fen<br />
Abb. 1: Untersuchung<br />
<strong>de</strong>s<br />
Kalkgehaltes<br />
(aus: PEWS-<br />
HOCKE, S.<br />
242)<br />
Rea ktio n <strong>de</strong>r Salz säu re Kal kge halt in % Beu rtei lun g<br />
mit <strong>de</strong>m Bod en<br />
<strong>de</strong>s Bod ens<br />
kein erle i Auf brau sen unte r 0,5 kalk frei bis kalk arm<br />
schw ache s, nich t anha lten <strong>de</strong>s 0,5 -2,0 schw ache r Kalk geha lt<br />
Auf brau sen<br />
stark es Auf brau sen, nur kurz 3,0 -4,0 mäß iger Kalk geha lt<br />
stark es, anha lten <strong>de</strong>s Brau sen 5,0 und meh r stark er Kalk geha lt<br />
9/10 26.10.2005 2.1 1D<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
T ab. 4: Bestimmung <strong>de</strong>s Kalkgehaltes, aus: "Ich und <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n"<br />
Notiert eure Er gebnisse mithilfe <strong>de</strong>r T abelle oben. Gibt es einen Zusammenhang zum pH-<br />
W ert <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns in eurem Bereich? Notiert eure Überlegungen.<br />
Formuliert die Reaktionsgleichung. Nehmt, wenn nötig, ein Chemiebuch zu Hilfe.<br />
Stellt die verschie<strong>de</strong>nen Er gebnisse zur Bo<strong>de</strong>nbeschaf fenheit in einer T abelle übersichtlich<br />
dar .<br />
W elche Fragen konntet ihr nicht beantworten, welche wollt ihr vertiefen?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 1 1D
W ie sta rk<br />
ist <strong>de</strong> r Bo <strong>de</strong> n ver sie ge lt?<br />
A uf ba u un d Fu nk io n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Es regnet wie aus Eimern. Ihr schaut aus <strong>de</strong>m Fenster und beobachtet, wie <strong>de</strong>r Regen auf <strong>de</strong>n Schulhof<br />
prasselt. Auf <strong>de</strong>m Asphaltplatz haben sich inzwischen große Pfützen gebil<strong>de</strong>t. Nur auf <strong>de</strong>m unversiegelten<br />
Sandplatz neben <strong>de</strong>m alten Schulgebäu<strong>de</strong> versickert das Regenwasser schnell. Sven ärgert<br />
sich: "Der Streetball-Platz steht halb unter Wasser. Heute können wir das Basketballspielen vergessen."<br />
"Na ja, vielleicht können wir ja noch ein bisschen auf <strong>de</strong>m Sandplatz kicken", meint Jens.<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, wie stark <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n in Deutschland, in eurer Kommune und auf eurem<br />
Schulgelän<strong>de</strong> versiegelt ist.<br />
Wie stark ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n in Deutschland versiegelt?<br />
Liest <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Text!<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.12AB<br />
5<br />
1 0<br />
1 5<br />
2 0<br />
Fl äc he nn ut zu ng in D eu ts ch la nd<br />
D eu tsc hl an d ha t ei ne La nd es flä ch e vo n 35 7. 02 8 qk m . M it ru nd 54 %<br />
wu r <strong>de</strong> di es e Fl äc he im Ja hr 19 97 üb er wi eg en d la nd wi rts ch af tli ch ge -<br />
nu tzt . Im V er gl ei ch zu 19 93 ist di e La nd wi rts ch af tsf lä ch e <strong>de</strong> ut lic h zu -<br />
rü ck ge ga ng en (R üc kg an g um 22 9. 65 4 ha ).<br />
D er W al d ha t ei ne n Fl äc he na nt ei l vo n kn ap p 30 % un d be <strong>de</strong> ck t ei ne<br />
Fl äc he vo n ru nd 10 3. 91 5 qk m . D ie r eg io na le V er te ilu ng <strong>de</strong> r W al df lä -<br />
ch en ist se hr un te rs ch ie dl ic h. Si e r ei ch t vo n 3% im La nd kr ei s D ith -<br />
m ar sc he n bi s 61 % im La nd kr ei s Re ge n.<br />
Au f di e W as se rfl äc he n (2 ,2 % ), Ab ba ul an d (0 ,5 % ) un d di e Fl äc he n<br />
an <strong>de</strong> r er Nu tzu ng 2, 0% en tfa lle n nu r ge rin ge Fl äc he na nt ei le .<br />
D ie Si ed lu ng s- un d V er ke hr sfl äc he um fa ss te 19 97 1 1, 8 % (4 2. 05 0<br />
qk m ) <strong>de</strong> r G es am tfl äc he D eu tsc hl an ds , da vo n ist m in <strong>de</strong> ste ns di e H äl fte<br />
üb er ba ut od er ve rs ie ge lt. D ie Si ed lu ng s- un d V er ke hr sfl äc he te ilt sic h<br />
au f in 6, 1 % fü r G eb äu <strong>de</strong> un d Fr ei flä ch en , 4, 7 % fü r V er ke hr sfl äc he n,<br />
0, 7 % Er ho lu ng sfl äc he n, 0, 2 % Be tri eb sfl äc he n (o hn e Ab ba ul an d) un d<br />
Fr ie dh of sfl äc he n m it ei ne m An te il vo n 0, 1 % . ...<br />
Kr iti sc h ist di e Si tu at io n vo r al le m in <strong>de</strong> n Ke rn stä dt en <strong>de</strong> r V er di ch -<br />
tu ng sr äu m e. H ie r er r ei ch t di e Si ed lu ng s- un d V er ke hr sfl äc he im<br />
D ur ch sc hn itt An te ile vo n üb er 50 % , in Ei nz el fä lle n so ga r bi s 75 % .<br />
Q ue lle : U m we ltb un <strong>de</strong> sa m t: CD -R O M um we lt <strong>de</strong> ut sc hl an d<br />
Stellt die im Text enthaltenen Daten grafisch mit einem Tortendiagramm dar.<br />
Berücksichtigt folgen<strong>de</strong> Flächen: Wald, Landwirtschaftliche Nutzflächen,<br />
Wasserflächen, Gebäu<strong>de</strong>- und Freiflächen, Verkehrsflächen, an<strong>de</strong>re Flächen.<br />
Stellt eure Ergebnisse in <strong>de</strong>r Lerngruppe vor.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 12 A<br />
> > B
Wi e sta rk<br />
ist <strong>de</strong>r Bo <strong>de</strong>n ver sie gel t?<br />
Wie hoch ist <strong>de</strong>r Anteil versiegelter Flächen in eurer Kommune?<br />
Ihr braucht : einen Stadtplan.<br />
Schätzt anhand <strong>de</strong>s Stadtplans <strong>de</strong>n jeweiligen prozentualen Anteil an <strong>de</strong>r Gesamtfläche:<br />
- Wald, - Wasserflächen, - landwirtschaftliche Nutzflächen, - Straßen und Parkplätze, - Ge<br />
bäu<strong>de</strong>, - übrige Flächen.<br />
Stellt das Ergebnis in einem Tortendiagramm dar.<br />
Wie stark ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n eures Schulgelän<strong>de</strong>s versiegelt?<br />
Ihr braucht: zwei Kopien <strong>de</strong>r Karte eures Schulgelän<strong>de</strong>s und eine Folie mit kariertem<br />
Muster (Kopie eines karierten Blatt Papiers), einen (digitalen)Fotoapparat, einen<br />
Internet-Zugang.<br />
Führt eine Begehung <strong>de</strong>s gesamten Gelän<strong>de</strong>s durch und tragt in <strong>de</strong>n Lageplan alle<br />
-versiegelten (gepflasterten, betonierten, asphaltierten) Flächen<br />
-Grünflächen (Sandflächen, Rasen, Wiese, Knicks, Tümpel, Beete ...) ein.<br />
Erkundigt euch bei <strong>de</strong>r Schulleitung, wie groß die Gesamtfläche <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s<br />
samt Gebäu<strong>de</strong>n ist.<br />
Messt und berechnet die Grundfläche <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>, so dass ihr durch Subtraktion die<br />
Flächen <strong>de</strong>s Pausenhofs berechnen könnt.<br />
Legt die karrierte Folie über <strong>de</strong>n Lageplan und ermittelt so die Flächenmaße <strong>de</strong>r<br />
verschie<strong>de</strong>nen Bo<strong>de</strong>ntypen, in <strong>de</strong>m ihr die Kästchen auszählt. Tragt eure Ergebnisse in<br />
<strong>de</strong>r Tabelle ein.<br />
Berechnet die prozentualen Anteile <strong>de</strong>r versiegelten und <strong>de</strong>r unversiegelten Flächen an<br />
<strong>de</strong>r Gesamtfläche und stellt das Ergebnis in einem Tortendiagramm dar.<br />
Quadratmeter<br />
Prozentualer Anteil<br />
9/10 26.10.2005 2.12AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
?<br />
Gesamtfläche <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s<br />
Grundfläche <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s<br />
Unversiegelte Kies- /Gründächer<br />
Nicht überbaute Flächen<br />
V ersiegelte Flächen<br />
Unversiegelte Flächen<br />
Gesamte unversiegelte Flächen<br />
Vergleicht <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r versiegelten Fläche <strong>de</strong>s Schulhofs mit <strong>de</strong>n Anteilen in <strong>de</strong>r<br />
Stadt und in Deutschland. Überlegt, wie ihr <strong>de</strong>n Versiegelungsgrad beurteilt.<br />
Welche Fragen sind offen geblieben? Wie wollt ihr sie klären?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 12 B<br />
___________ ___________<br />
___________ ___________<br />
___________ ___________<br />
___________ ___________<br />
___________ ___________<br />
___________ ___________<br />
___________ ___________
W ie em pfi nd lich ist ein<br />
Na hru ng sn etz ?<br />
A uf ba u un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Über die Nahrungsbeziehungen sind die Lebewesen eines Lebensraumes eng miteinan<strong>de</strong>r verknüpft.<br />
Eingriffe und Störungen in diesem Netz können bis zu einem gewissen Maße verkraftet wer<strong>de</strong>n. Dagegen<br />
führt das Aussterben auch nur einer Art zu für <strong>de</strong>n Menschen nicht vorhersehbaren Verän<strong>de</strong>rungen<br />
innerhalb eines Nahrungsnetzes.<br />
Ihr könnt ein Mo<strong>de</strong>ll eines Nahrungsnetzes bauen und die Auswirkungen<br />
von V erän<strong>de</strong>rungen daran untersuchen.<br />
Ihr braucht: ein Brett (60 x 60 cm), Nägel, einen Hammer, Gummibän<strong>de</strong>r.<br />
Informiert euch zunächst in einem Biologiebuch darüber, was ein Nahrungsnetz<br />
ist.<br />
Baut ein Mo<strong>de</strong>ll eines Nahrungsnetzes und erprobt die Haltbarkeit dieses Netzes:<br />
Nagelt auf einem Brett (60 x 60 cm) Nägel im Kreis. Zwischen je<strong>de</strong>m Nagel sollte ein<br />
Abstand von höchstens 10 cm sein.<br />
Verbin<strong>de</strong>t die Nägel mit Gummi-Litze, wobei auch ab und zu ein Knoten gemacht<br />
wer<strong>de</strong>n muss. Etwas Spannung zwischen <strong>de</strong>n Nägeln und Knoten muss sein!<br />
Überlegt gemeinsam:<br />
Was be<strong>de</strong>uten die Nägel?<br />
Was be<strong>de</strong>utet <strong>de</strong>r Gummifa<strong>de</strong>n?<br />
Was be<strong>de</strong>uten die Knoten?<br />
Was be<strong>de</strong>utet die Spannung <strong>de</strong>s Gummis?<br />
Benennt die Pflanzen und Tiere eures Nahrungsnetzes, beschriftet kleine Namenkärtchen und<br />
befestigt sie am Mo<strong>de</strong>ll.<br />
Zieht an einem Fa<strong>de</strong>n: Welche Nahrungsbeziehungen sind betroffen?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.13<br />
?<br />
1. Je<strong>de</strong>r Eingriff hat Auswirkungen auf das Ganze (Abhängigkeit).<br />
2. Fällt das Netz in die Ausgangslage zurück, konnte eine Verän<strong>de</strong>rung rückgängig<br />
gemacht wer<strong>de</strong>n, so ist das Netz stabil.<br />
3. Diskutiert, was genau geschehen wird, wenn ein Knoten herausgeschnitten, ein<br />
Nagel gezogen (eine Art ausgerottet) wird.<br />
Überlegt, ob die eingetretenen Verän<strong>de</strong>rungen vorhersehbar waren?<br />
Fasst eure Beobachtungen zusammen. Welche Aussagen über das Mo<strong>de</strong>ll lassen<br />
sich auch auf Nahrungsnetze in Ökosystemen übertragen?<br />
Wie wirkt sich die Ausrottung einer o<strong>de</strong>r mehrerer Arten aus?<br />
Überlegt gemeinsam, warum Ökologen sehr viel Wert auf die Erhaltung <strong>de</strong>r Artenvielfalt<br />
legen. Begrün<strong>de</strong>t eure Antworten.<br />
M en sc he n sc ha ffe n Le be ns rä um e 2. 13
W as zei ge n un s die<br />
Ze ige rpf lan zen ?<br />
Au fb au un d Fu nk tio n<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Überall, wo Gartenabfälle gelagert wer<strong>de</strong>n, breiten sich Brennnesseln aus. Sie lieben nächstof freiche<br />
Bö<strong>de</strong>n. Sumpfige Seeufer erkennt ihr schon von weitem am ausge<strong>de</strong>hnten Schilfgürtel. Hei<strong>de</strong>kräuter<br />
wachsen gut auf leicht sauren Sandbö<strong>de</strong>n, die oft recht trocken sind. Das V orkommen solcher Zeigerpflanzen<br />
gibt Auskunft über <strong>de</strong>n jeweiligen Bo<strong>de</strong>n und das vorherrschen<strong>de</strong> Mikroklima.<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, welche Informationen eure Pflanzen über ihren W uchsort und das<br />
Mikroklima liefern können.<br />
Bearbeitet die folgen<strong>de</strong>n Anregungen nacheinan<strong>de</strong>r . Dafür braucht ihr entwe<strong>de</strong>r das Buch "Zeiger -<br />
werte von Pflanzen in Mitteleuropa" von H. Ellenber g (Skripta Geobotanica XVIII) o<strong>de</strong>r einen Internetzugang.<br />
Und ihr benötigt eure Artenliste <strong>de</strong>s Untersuchungsgebiets.<br />
W elche Informationen liefern die Zeigerwerte <strong>de</strong>r Pflanzen?<br />
Lest zunächst folgen<strong>de</strong>n T ext, klärt alle unbekannten Begrif fe und beantwortet dann die<br />
folgen<strong>de</strong>n Fragen:<br />
1. W ie sind die Zeigerwerte entstan<strong>de</strong>n?<br />
2. W ozu kann man sie nutzen?<br />
3. W as sagen die Zeigerwerte (nicht) aus?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 2.14AB<br />
5<br />
10<br />
15<br />
20<br />
Ökologie - Zeigerwerte:<br />
Das V orkommen von Pflanzenarten und -gesellschaften ist an bestimmte Standortbedingungen<br />
gebun<strong>de</strong>n (sog. abiotische Faktoren wie V erfügbarkeit von Licht, W asser , Nähr -<br />
stof fen etc.). Sind diese Bedingungen, bei <strong>de</strong>nen eine Art bevorzugt in <strong>de</strong>r Natur vor -<br />
kommt, bekannt, kann dieser Art ein Zeigerwert für diesen Faktor zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese Zeigerwerte wur<strong>de</strong>n erstmals von Ellenber g für die mitteleuropäische Flora ver geben.<br />
Mit <strong>de</strong>n Zeigerwerten kann umgekehrt das V orkommen <strong>de</strong>r Arten als Zeiger (=Indikator)<br />
für bestimmte Standortbedingungen herangezogen wer<strong>de</strong>n. Sie dienen jedoch nur<br />
<strong>de</strong>r Orientierung und dürfen keinesfalls als Konstanten aufgefaßt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das ökologische V erhalten <strong>de</strong>r Pflanze in <strong>de</strong>r Natur sagt nichts über optimale Kulturbedingungen<br />
aus, da das V erhalten am Standort von <strong>de</strong>r Konkurrenz durch Individuen <strong>de</strong>r -<br />
selben Art o<strong>de</strong>r durch an<strong>de</strong>re Arten beeinflußt wird. ... Salztolerante Pflanzen sind zum<br />
Beispiel nicht unbedingt salzliebend, son<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n nur von an<strong>de</strong>ren Arten, die nicht<br />
salzertragend sind auf die extremen Standorte verdrängt.<br />
Da sich das ökologische V erhalten einer Pflanzenart regional än<strong>de</strong>rn kann, sind die von<br />
Ellenber g (1991) ermittelten Zeigerwerte im Grun<strong>de</strong> nur für das westliche Mitteleuropa<br />
anwendbar .<br />
Zeigerwerte wur<strong>de</strong>n von Ellenber g (1991) für folgen<strong>de</strong> Eigenschaften ver geben:<br />
Licht, T emperatur , Meeresnähe/Kontinentalität, Feuchte, Reaktion, Stickstof f, Salz. Die<br />
Merkmale reichen jeweils von 1-9 (bei Salz auch 0 und bei Feuchte 10-12). Ein 'x' steht<br />
für indif ferentes, ein '?' für ungeklärtes V erhalten bei einer Eigenschaft.<br />
Quelle: http://www .floraweb.<strong>de</strong><br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 14 A<br />
> > B
W as zei gen uns die<br />
Ze ige rpf lan zen ?<br />
Informiert euch im Buch (Ellenber g) o<strong>de</strong>r im Internet unter http://www .floraweb.<strong>de</strong>/infor -<br />
mationsnetz/informationsnetz.html?informationsnetz/informationsnetztext.html darüber ,<br />
was die Zahlen <strong>de</strong>r Zeigerwerte für Licht, T emperatur , Kontinentalität usw . be<strong>de</strong>uten. Am<br />
besten druckt ihr die entsprechen<strong>de</strong> Übersicht für eure weitere Arbeit aus.<br />
Grafik: Gabriele Scharfetter -Lehrl<br />
in http://www .boku.ac.at/statedv/edvbotanik/<br />
zeigerwerte/?#T<br />
Schr eibt in die folgen<strong>de</strong> T abelle eine Kurzbeschreibung <strong>de</strong>r jeweiligen Zeigerwerte.<br />
L<br />
T<br />
K<br />
F<br />
R<br />
N<br />
S<br />
W elche Informationen über eur en Lebensraum liefern die Zeigerpflanzen?<br />
Fertigt eine T abelle mit folgen<strong>de</strong>m Muster an. T ragt dort die häufigsten Pflanzenarten eures<br />
Lebensraums mit ihrem wissenschaftlichen und mit ihrem <strong>de</strong>utschen Namen ein .<br />
9/10 26.10.2005 2.14AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
W issenschaftlicher Name<br />
Bellis per enis<br />
Urtica dioica<br />
Deutscher Name<br />
Gänseblümchen<br />
Gr oße Br ennnessel<br />
Sucht im Buch von H. Ellenber g o<strong>de</strong>r im Internet unter<br />
http://www .boku.ac.at/statedv/edvbotanik/zeigerwerte/?#T<br />
die entsprechen<strong>de</strong>n Zeigerwerte heraus und tragt sie in eure T abelle ein.<br />
L<br />
8<br />
x<br />
T<br />
x<br />
x<br />
K<br />
2<br />
x<br />
F<br />
5<br />
6<br />
R<br />
x<br />
7<br />
N<br />
6<br />
9<br />
S<br />
0<br />
0<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 14 B<br />
> > B
W as zei gen uns die<br />
Ze ige rpf lan zen ?<br />
W ertet eur e T abelle mit <strong>de</strong>n Zeigerwerten aus:<br />
Prüft , welche W erte jeweils beson<strong>de</strong>rs häufig vorkommen.<br />
Berechnet die Durchschnittswerte <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Faktoren.<br />
Schr eibt auf , was diese Durchschnittswerte über <strong>de</strong>n Standort aussagen.<br />
V ergleicht eure Er gebnisse mit euren Beobachtungen im Freien und mit euren<br />
Er gebnissen eurer Mikroklima- und Bo<strong>de</strong>nuntersuchungen. W elche Übereinstimmungen<br />
und welche Unterschie<strong>de</strong> stellt ihr fest? W ie erklärt ihr sie?<br />
Überlegt, ob die Zeigerwerte auf Probleme <strong>de</strong>s Standorts hinweisen. Ist <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n zum<br />
Beispiel zu stickstof freich o<strong>de</strong>r ist es für bestimmte Pflanzen zu dunkel?<br />
Diskutiert, ob es notwendig ist, die Standortfaktoren eures Lebensraums zu verbessern.<br />
Fasst euer Er gebnis schriftlich zusammen und verwen<strong>de</strong>t es für die Ausstellung über euren<br />
Lebensraum.<br />
Fügt euer Untersuchungser gebnis in die Ausstellung über euren Lebensraum mit ein.<br />
?<br />
W elche neuen Fragen sind aufgetaucht? W ie wollt ihr ihnen nachgehen?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
9/10 26.10.2005 2.14C<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 2. 14 C
W irk un ge n un d W ech sel wir ku ng en<br />
W ir ku ng<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Ihr habt nun <strong>de</strong>n Platz, auf <strong>de</strong>m ihr eurer Zelt aufstellen wollt, genauer inspiziert. Nun wollt ihr entschei<strong>de</strong>n,<br />
ob er gut o<strong>de</strong>r schlecht ist. Gar nicht so einfach. Stört <strong>de</strong>r Unter grund beim Schlafen? Sind<br />
T iere in <strong>de</strong>r Nähe, die vielleicht ins Zelt können, wie Ameisen? Hat unser Zelt Einfluss auf die Umgebung?<br />
Da kommt einiges zusammen, was bedacht wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Mit dieser Anregung könnt ihr euren ausgewählten Lebensraum hinsichtlich seiner<br />
ökologischen Zusammenhänge erforschen.<br />
Welche Wirkung hat <strong>de</strong>r Lebensraum auf die Lebensgemeinschaft?<br />
Ihr braucht: Fachbücher über Ökologie, ev. einen Internetanschluss,<br />
Daten <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme, Schreibmaterialien, Nawi-Or<strong>de</strong>r.<br />
Informiert euch zuerst, in welchem Zusammenhang Lebensraum und Lebensgemeinschaft<br />
zueinan<strong>de</strong>r stehen.<br />
Klärt dabei Begriffe wie: Nahrungskette, -netz, Stoffkreisläufe,<br />
Nahrungspyrami<strong>de</strong>.<br />
Überprüft , ob ihr diese Zusamenhänge auch in euren Lebensraum<br />
feststellen könnt.<br />
"Ihr könnt<br />
euch bei <strong>de</strong>r<br />
Darstellung<br />
an Beispielen<br />
in <strong>de</strong>n Biobüchern<br />
orientier<br />
en."<br />
Stellt die Zusammenhänge für euren Lebensraum graphisch in einem Beziehungsdiagramm<br />
dar.<br />
?<br />
Sind die Beziehungen in eurem Lebensraum klar gewor<strong>de</strong>n? Konntet ihr<br />
alle Zusammenhänge klären? Klärt, wie ihr enstan<strong>de</strong>ne Fragen lösen wollt.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.01 AB<br />
?<br />
W ie wirkt die Nutzung dur ch <strong>de</strong>n Menschen auf das Ökosystem ?<br />
Ihr braucht: Daten <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme, Schreibmaterialien, Nawi-Or<strong>de</strong>r.<br />
Legt eine Matrix an , in <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r einen Seite die verschie<strong>de</strong>nen Nutzungen und auf <strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Seite die dadurch beeinflussten Parameter (Pflanzen, T iere, Bo<strong>de</strong>n) <strong>de</strong>s Ökosystems<br />
aufgeführt sind.<br />
Notiert dann die einzelnen W irkungen <strong>de</strong>r Nutzungen auf die verschie<strong>de</strong>nen Parameter .<br />
Beschr eibt , inwieweit die Nutzung die natürlichen Stof fkreisläufe und Nahrungsbeziehungen<br />
in <strong>de</strong>m Ökosystem verän<strong>de</strong>rt. W elche Schlüsse könnt ihr an dieser Stelle ziehen? Notiert<br />
eure Überlegungen dazu.<br />
Haben sich bei <strong>de</strong>r Bearbeitung neue Fragen er geben? Besprecht, wie ihr sie klären könnt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 01 A<br />
> > B
Wi rku ng und We chs elw irku nge n<br />
Wie wird <strong>de</strong>r Lebensraum (z. B. vom Hausmeister) gepflegt?<br />
Ihr braucht: Informationen über Pflegemaßnahmen (Bücher, Internet, Experten) für eurem<br />
Lebensraum, Nawi-Ordner<br />
Erkundigt euch, welche Pflegemaßnahmen für euren Lebensraum vorgesehen sind und<br />
notiert die Erkenntnisse in einer Tabelle.<br />
Prüft nun, welche Maßnahmen an eurem Lebensraum durchgeführt/nicht durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n und welche Wirkung diese Maßnahmen auf die Stoffkreisläufe und die Lebewesen<br />
haben.<br />
Stellt eure Ergebnisse in einem Beziehungsdiagramm dar. Welche Schlussfolgerung könnt<br />
ihr an dieser Stelle ziehen?<br />
?<br />
Sind euch neue Fragen gekommen? Dann überlegt, wie ihr sie klären könnt.<br />
Was sagen die einzelnen Ergebnisse zur Wirkung<br />
über unseren Lebensraum?<br />
Ihr braucht: Ergebnisse über euren Lebensraum,<br />
Internetzugang, Plakate, Schreibmaterialien, Nawi-<br />
Ordner<br />
Fasst die Ergebnisse zur Wirkung zusammen. Was<br />
fällt euch beson<strong>de</strong>rs auf? Was müsst ihr noch weiter<br />
verfolgen?<br />
Welche Teile eures Lebensraumes sind eher ökologisch<br />
gestaltet, welche eher menschengerecht?<br />
Fertigt dazu eine Tabelle mit Bewertungsskala an.<br />
9/10 26.10.2005 3.01 AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Tragt eure Ergebnisse in die Kenngrößen-Datenbank <strong>de</strong>s Umwelt-Audit<br />
http://umwelt-audit.lernnetz.<strong>de</strong> ein.<br />
Entschei<strong>de</strong>t euch für Kriterien, nach <strong>de</strong>nen ihr euren Lebensraum bewerten wollt. W ie<br />
sollte dieser nach euren Bedürfnissen und V orstellungen gestaltet sein?<br />
Einigt euch auf eine Bewertung für euren Lebensraum, in<strong>de</strong>m ihr <strong>de</strong>n tatsächlichen Zustand<br />
mit euren I<strong>de</strong>alvorstellungen ver gleicht.<br />
Notiert eure Er gebnisse. W elche Schlussfolgerung er gibt sich nach eurer Diskussion?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 01 B<br />
>> C
Wi rku ng und We chs elw irku nge n<br />
Gemeinsame Auswertung und Präsentation:<br />
Tragt eure Ergebnisse zusammen und fertigt Plakate zur Auswertung <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme<br />
eures Lebensraumes an.<br />
Die Plakate wer<strong>de</strong>n später Teil eurer Ausstellung über euren Lebensraum, zu <strong>de</strong>r auch noch<br />
die Bestandsaufnahme und die Pflegemaßnahmen gehören.<br />
Sind euch bei <strong>de</strong>r Bearbeitung neue Fragen gekommen? Dann einigt euch, wie ihr weiter<br />
vorgehen wollt.<br />
"So kön nte eur e<br />
Au sste llun g aus seh en. "<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
9/10 26.10.2005 3.01C<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 01 C
Der Baum muss weg!<br />
Pro und Contra<br />
Wirkung<br />
<strong>de</strong>r Lebensräume<br />
Direkt vor <strong>de</strong>m Fenster steht ein hoher, alter Baum, eine Buche. Selbst wenn die Sonne scheint,<br />
kommt <strong>de</strong>shalb nur wenig diffuses Licht in <strong>de</strong>n Raum. Bei be<strong>de</strong>cktem Himmel müsst ihr schon das<br />
Licht einschalten. Ihr habt schon mehrfach darüber gesprochen, ob <strong>de</strong>r Baum <strong>de</strong>shalb gefällt wer<strong>de</strong>n<br />
sollte. Dadurch wür<strong>de</strong> es auch auf <strong>de</strong>m Schulhof sicherer, weil manchmal Äste von <strong>de</strong>r Buche abbrechen.<br />
Ihr könnt herausfin<strong>de</strong>n, welche Be<strong>de</strong>utung die Bäume eures Gelän<strong>de</strong>s für euch und an<strong>de</strong>re<br />
Lebewesen haben.<br />
Rollenspiel: Darf <strong>de</strong>r Baum gefällt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nicht?<br />
Lest <strong>de</strong>n kurzen Text oben auf dieser Seite. Stellt euch vor, ihr solltet darüber entschei<strong>de</strong>n,<br />
ob <strong>de</strong>r Baum gefällt wer<strong>de</strong>n soll o<strong>de</strong>r nicht. Bereitet euch auf ein kleines Rollenspiel vor.<br />
Dazu bil<strong>de</strong>t zwei Gruppen, die Befürworter <strong>de</strong>s Fällens und die Gegner. Außer<strong>de</strong>m benötigt<br />
ihr noch min<strong>de</strong>stens zwei Protokollanten und eine Diskussionsleitung.<br />
Sammelt Argumente und Informationen für die folgen<strong>de</strong> Diskussion, in<strong>de</strong>m ihr die folgen<strong>de</strong>n<br />
Anregungen bearbeitet.<br />
Führt das Rollenspiel durch.<br />
Ziel <strong>de</strong>s Rollenspiels ist eine Lösung,<br />
<strong>de</strong>r möglichst viele Diskussionsteilnehmer<br />
zustimmen können.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 23.7.2005 3.02AB<br />
Wertet das Rollenspiel aus: Schreibt alle Argumente für und gegen das Fällen geordnet<br />
an die Tafel. Bewertet die Überzeugungskraft <strong>de</strong>r Argumente, in<strong>de</strong>m ihr euch auf eine Bewertung<br />
zwischen 0 und 3 Punkten einigt.<br />
Rechnet aus, welche Gruppe sich argumentativ am besten durchsetzen konnte. Vergleicht<br />
dieses Ergebnis mit euren subjektiven Eindrücken.<br />
Überlegt gemeinsam, ob sich euer Verhältnis zu <strong>de</strong>n Bäumen auf eurem Gelän<strong>de</strong> geän<strong>de</strong>rt<br />
hat. Überlegt, welche Folgen das für euren Umgang mit <strong>de</strong>n Bäumen hat.<br />
Menschen schaffen Lebensräume 3.02A<br />
>>B
Der Baum muss weg!<br />
Pro und Contra<br />
Was haben wir Menschen von <strong>de</strong>n Bäumen?<br />
Ihr braucht: einen Notizblock und einen Stift.<br />
Begebt euch zu einem großen, alten Baum auf eurem Gelän<strong>de</strong>. Sucht euch einen Platz aus,<br />
an <strong>de</strong>m ihr euch in seiner Nähe hinsetzen könnt.<br />
Tragt zusammen, welchen Nutzen und welche Nachteile ihr von <strong>de</strong>m Baum habt. Berücksichtigt<br />
dabei auch das sich än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wetter und die Jahreszeiten.<br />
Tragt zusammen, welchen Nutzen und welche Nachteile an<strong>de</strong>re Menschen gegenwärtig<br />
und in Zukunft von <strong>de</strong>m Baum haben können. Ihr könnt zum Beispiel <strong>de</strong>n Hausmeister fragen.<br />
Welche Tiere nutzen die Bäume?<br />
Ihr braucht: Biologiebücher, ein Fernglas, eine CD o<strong>de</strong>r Cassette mit Vogelstimmen, ein<br />
Abspielgerät, Bestimmungsbücher für Vögel und für an<strong>de</strong>re Wildtiere und einen<br />
Notizblock.<br />
Informiert euch zunächst, welche<br />
Tierarten auf Bäumen vorkommen<br />
können.<br />
Entwickelt einen Plan, wie ihr die<br />
Materialien für die Bestimmung <strong>de</strong>r<br />
Tiere möglichst effektiv nutzen könnt.<br />
9/10 23.7.2005 3.02AB<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Nähert euch möglichst leise euren<br />
Bäumen. Welche Tiere könnt ihr<br />
erspähen und welche Vogelstimmen<br />
könnt ihr erkennen? Notiert die Namen<br />
<strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ntifizierten Tierarten.<br />
Fertigt eine Artenliste an.<br />
Schreibt hinter je<strong>de</strong>n Artnamen,<br />
wie die Tierart <strong>de</strong>n Baum nutzt.<br />
Zählt, wie viele Arten ihr ent<strong>de</strong>ckt habt.<br />
Menschen schaffen Lebensräume neu 3.02B<br />
aus: E. u. M. Dörfler, Neue Lebensräume, Urania Verl.1990<br />
>>C
Der Baum muss weg!<br />
Pro und Contra<br />
Welche Lebewesen leben auf <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bäume?<br />
Ihr braucht: Bestimmungsbücher über Moose,<br />
Algen, Pilze und Flechten, Insekten ... und eine Lupe.<br />
Sucht <strong>de</strong>n Stamm und die Äste eines Baums nach<br />
Organismen ab, die darauf leben.<br />
Verwen<strong>de</strong>t dafür auch die Lupe.<br />
Welche verschie<strong>de</strong>nen Lebewesen könnt ihr ent<strong>de</strong>cken?<br />
Wie sind sie systematisch einzuordnen?<br />
Lin<strong>de</strong>nflechte<br />
(Parmelia tiliacea)<br />
Informiert euch über die gefun<strong>de</strong>nen Organismengruppen.<br />
Wie können sie auf <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong> leben?<br />
Was benötigen sie dafür?<br />
Für wen sind sie selber nützlich?<br />
O<strong>de</strong>r fügen sie an<strong>de</strong>ren Lebewesen (zum Beispiel <strong>de</strong>m Baum) Scha<strong>de</strong>n zu?<br />
Fertigt eine Liste mit <strong>de</strong>n Lebewesen an, die auf <strong>de</strong>r Baumrin<strong>de</strong> leben. Notiert stichwortartig<br />
hinter je<strong>de</strong>m Namen, wie sie dort überleben können.<br />
?<br />
Überlegt noch einmal, welche Kriterien eurer Meinung nach erfüllt sein müssen, damit ein<br />
Baum gefällt wer<strong>de</strong>n darf o<strong>de</strong>r damit er sogar gefällt wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Welche Be<strong>de</strong>utung haben die neu gewonnenen Erkenntnisse für euer Schulgelän<strong>de</strong>?<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 23.7.2005 3.02C<br />
Menschen schaffen Lebensräume 3.02C
Welchen Wert hat ein Baum<br />
für uns Menschen?<br />
Wirkung<br />
<strong>de</strong>r Lebensräume<br />
Bäume för<strong>de</strong>rn die Lebensbedingungen an<strong>de</strong>rer Lebewesen. Wie hoch mag <strong>de</strong>r Wert aus menschlicher<br />
Sicht sein? Wie kann man ihn ermitteln? Vor allem: Kann man <strong>de</strong>n ökologischen Wert auch in<br />
Euro und Cent angeben?<br />
Mit dieser Anregung könnt ihr nachforschen, wie man <strong>de</strong>n ökologischen und ökonomischen<br />
(wirtschaftlichen) Wert eines Baumes bestimmen und daraus eine Übersicht<br />
herstellen kann, um eine Bewertung von Bäumen auf <strong>de</strong>m Schulhof o<strong>de</strong>r in einem<br />
Bebauungsgebiet vornehmen zu können.<br />
Lest <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Text von Fre<strong>de</strong>ric Vester durch. Die Preise sind von 1992. Erkundigt<br />
euch also in einem Fortstamt o<strong>de</strong>r im Internet nach <strong>de</strong>n aktuellen Holzpreisen. Die übrigen<br />
Angaben rechnet um (1 € = 1.95 DM)<br />
Klärt alle unbekannten Worte und Sachverhalte mit Hilfe von Biologiebüchern und<br />
Lexika.Versucht, die im Text dargestellten "wirtschaftlichen" Fakten in einer Grafik<br />
(z.B. Torten-, Balkendiagramm, Fließschema o<strong>de</strong>r ähnliche) so anschaulich wie<br />
möglich darzustellen.Stellt zusammen, welche Zusammenhänge euch als fragwürdig<br />
erscheinen und versucht sie zu erklären. Versucht eine an<strong>de</strong>re Darstellung.<br />
Führt die Faktoren auf, die für uns Menschen in einem Wohngebiet o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m<br />
Schulgelän<strong>de</strong> wichtig sind.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 23.7.2005 3.03AB<br />
Ein Baum ist mehr als ein Baum (F.Vester)<br />
Wenn wir einen Baum sehen, so empfin<strong>de</strong>n wir<br />
sofort, dass er mehr ist als nur Holz und<br />
Blätter: Schönheit strahlt er aus, Geborgenheit,<br />
Schutz und Lebenskraft, ja eine brü<strong>de</strong>rliche<br />
Beziehung zu uns Menschen.<br />
Doch dann wer<strong>de</strong>n wir rasch ernüchtert - wenn<br />
wir von Festmeter, forstlichem Nutzungssatz<br />
und Holzpreisen hören. Hier <strong>de</strong>r Baum als Wirtschaftsfaktor,<br />
dort reine Emotionen.<br />
O<strong>de</strong>r ist in <strong>de</strong>r starken Beziehung, die wir gegenüber<br />
einem Baum empfin<strong>de</strong>n, vielleicht doch<br />
mehr enthalten: die Ahnung eines weit größeren<br />
realen Wertes für unsere Welt?<br />
"Wie viel mag<br />
dieser Baum<br />
wohl wert<br />
sein?"<br />
Die direkten Leistungen eines Baumes als Individuum<br />
Der Holzwert<br />
Der Baum liefert Holz für die verschie<strong>de</strong>nsten Verwendungen: als Brennstoff und Werkstoff,<br />
als Baumaterial für Masten, Balken, Schwellen, Kisten und Möbel, als Ausgangsstoff für<br />
Fasern und Papier. Ein ausgewachsener Baum, z. B. eine hun<strong>de</strong>rtjährige Buche, 25 Meter<br />
hoch, ergibt 2 bis 3 Festmeter Holz, <strong>de</strong>ssen Gegenwert im Durchschnitt bei 270 DM liegt.<br />
Je nach Qualität schwankt <strong>de</strong>r Holzpreis pro Festmeter zwischen 30 DM für Brenn- und Industrieholz<br />
und 2.000 bis 10.000 DM für edle Furniere (z.B. bei ausgesuchten Eichen).<br />
Menschen schaffen Lebensräume 3.03A<br />
>>B
Welchen Wert hat ein Baum<br />
für uns Menschen?<br />
Der Baum als Photosynthese"maschine"<br />
Mit Milliar<strong>de</strong>n biologischer Solarzellen und photosynthetischer "Antennen" produziert unsere<br />
Buche pro Jahr 6 Tonnen Sauerstoff und verarbeitet 6,3 Tonnen Kohlendioxid. Allein<br />
aus Licht, Luft, Wasser und einigen Mineralstoffen entstehen so zunächst 4.294 Kiloramm<br />
organische Substanz. Doch nur ein kleiner Teil <strong>de</strong>rselben wird in <strong>de</strong>m Zuwachs an Biomasse,<br />
Stamm, Zweigen, Blättern, Rin<strong>de</strong>, Harz, Wurzeln von jährlich etwa 100 Kilogramm sowie<br />
durch Humusbildung gespeichert. Der Rest sorgt für <strong>de</strong>n gewaltigen Sauerstoff- und<br />
Kohlenstoffkreislauf unserer Biosphäre, wirkt sozusagen als chemische Umwälzpumpe zur<br />
Aufrechterhaltung <strong>de</strong>s irdischen Lebens. Als Kosten für eine Lufterneuerung durch technischen<br />
CO2-Entzug wären 147 DM anzusetzen: <strong>de</strong>r Beitrag zur Sauerstoffbilanz über 100<br />
Jahre entspricht einem Wert von 643 DM für Solarzellen zur Wasserspaltung.<br />
Produktion von organischem Material<br />
Außer Holz und Wurzeln wer<strong>de</strong>n jährlich insgesamt 55 Kilogramm organisches Material<br />
produziert und wan<strong>de</strong>rn in die Nahrungskette bzw. zerfallen zu Humus. 20.000 Bucheckern<br />
bzw. Eicheln, Kastanien, Tannenzapfen, eine Million Blätter, Rin<strong>de</strong>nabfall, Blütenpollen,<br />
Fallholz, Wurzeln und Harz ergeben ein Futteräquivalent von 4,50 DM pro Baum und Jahr,<br />
<strong>de</strong>r Brennholzwert und sonstiges nochmals etwa 3 DM.<br />
Wasserspeicher Baum<br />
Ein Baum zieht mit seinen Kapillaren und Wurzeln jährlich etwa 30.000 Liter Wasser<br />
durch <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n und verzögert <strong>de</strong>n Oberflächenabfluss. Bei Regen wie bei Trockenheit<br />
wirkt er als Schwamm. Das Wurzelwerk sorgt dabei für ständige Bo<strong>de</strong>ndurchlüftung, Porosität<br />
und Durchlässigkeit.Nie<strong>de</strong>rschläge dringen rasch in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n ein, während <strong>de</strong>r Abfluss<br />
sich über längere Zeit verteilt.Für die anteilige jährliche Pumpleistung sind 2 DM anzusetzen:<br />
die Kosten für <strong>de</strong>n kybernetisch regulieren<strong>de</strong>n Wasserspeicher liegen bei 150<br />
DM pro Jahr. Unsere Buche entspricht einem Ministausee mit kybernetischer Regulation.<br />
Die direkte Jahresleistung eines Baumes ergibt also, fasst man die genannten Beträge zusammen<br />
- eine Summe von 315,63 DM.<br />
9/10 23.7.2005 3.03AB<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Leistungen mit beginnen<strong>de</strong>r Vernetzung<br />
Das Bo<strong>de</strong>nleben<br />
Der organische Abfall verrottet durch die Bo<strong>de</strong>nlebewesen in drei Jahren und wird so zum<br />
fruchtbaren Humus, wobei die von unserem Baum produzierten organischen Stoffe ein Bo<strong>de</strong>nleben<br />
von 40 Kilogramm Bakterien, 40 Kilogramm Pilzen und Algen, 17 Kilogramm<br />
Regenwürmern, Käfern und Ameisen und 3 Kilogramm weiteren Kleininsekten schaffen.<br />
Das Bo<strong>de</strong>nleben hält <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n vital, schließt dabei Mineralstoffe auf und sorgt für die<br />
Bindung von Stickstoff. Eine vergleichbare Kompostieranlage käme auf 250 DM, die Regenwürmer<br />
kosteten 187,50 DM und die Leistung <strong>de</strong>r Kleinorganismen wäre mit 167 DM<br />
zu kalkulieren.<br />
Ein Baum schafft Lebensraum<br />
Eine Gemeinschaft von Pilzen, Beeren und an<strong>de</strong>ren Bo<strong>de</strong>npflanzen, von Insekten, Vögeln,<br />
Kleintieren und Wild, die sich gegenseitig im Gleichgewicht hält, wird erst vom Baum er-<br />
Menschen schaffen Lebensräume 3.03B<br />
>>C
Welchen Wert hat ein Baum<br />
für uns Menschen?<br />
möglicht. Alle diese Lebewesen spielen gleichzeitig selber eine wichtige Rolle in <strong>de</strong>n<br />
Kreisläufen <strong>de</strong>r Natur, die wie<strong>de</strong>rum die Basis auch für die menschliche Wirtschaft sind.<br />
Allein <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>s Anteils <strong>de</strong>r durch unsere Baumeinheit ermöglichten Vogelpopulation<br />
liegt bei etwa 10 DM pro Jahr. Ein künstliches biotopähnliches Gehege (Kostenanteil<br />
80.000 DM) wür<strong>de</strong> nur einen Teil dieser Leistungen erfüllen. Die jährliche Umlage mit<br />
Unterhalt ergibt 860 DM pro Baum. Fasst man die genannten Leistungen mit beginnen<strong>de</strong>r<br />
Vernetzung zusammen, kommt man immerhin auf die Summe von 1552,63 DM<br />
Erste Rückkopplungen und ihre Leistungen<br />
Schaffung eines Symbiosenetzes<br />
Je<strong>de</strong>r Baum ist ein unentbehrliches Glied im Symbiosenetz <strong>de</strong>r sich ergänzen<strong>de</strong>n Tier- und<br />
Pflanzenarten, Pilze, Flechten und Mikroorganismen. Die Aufrechterhaltung <strong>de</strong>r Lebensgemeinschaft<br />
sorgt für ein kostenloses Recycling von Rohstoffen und optimale Energienutzung,<br />
für "negative Rückkoppelung" im Gleichgewicht <strong>de</strong>r Arten und damit auch für<br />
ein In-Schach-Halten von Schädlingen. Den Nutzen aus <strong>de</strong>r oberirdischen "synergetischen"<br />
Selbstregulation durch eingesparte Pflege,Bekämpfungs- und Steuerungsmaßnahmen<br />
wird man pro Hektar und Jahr etwa mit 3.000 DM, also 30 DM pro Baum ansetzen<br />
können.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 23.7.2005 3.03C<br />
Die Filter- und Indikatorenfunktion<br />
Etwa 50 Prozent <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Luftverunreinigung wer<strong>de</strong>n durch unsere Wäl<strong>de</strong>r entgiftet.<br />
Allein an Staub bin<strong>de</strong>t ein Baum jährlich bis zu 700 Kilogramm. Eine gesun<strong>de</strong> Buche<br />
filtert bis zu einer Tonne Staub und Gifte pro Jahr. Bei höherer Belastung schlägt sie durch<br />
ihre Schädigung Alarm. Die Blätter <strong>de</strong>s Baumes absorbieren auch toxische und radioaktive<br />
Substanzen (u. a. radioaktive Stäube und gasförmiges Jod, die jedoch nur vorübergehend<br />
gespeichert wer<strong>de</strong>n und irgendwann in <strong>de</strong>r Nahrungskette wie<strong>de</strong>r auftauchen). Oberhalb<br />
<strong>de</strong>s Grenzwertes sinkt jedoch die Entgiftungsleistung durch Vergiftung <strong>de</strong>r "Entgifter"<br />
selbst rapi<strong>de</strong> ab.Alleine sowie in Lebensgemeinschaften mit Flechten, die selbst eine Symbiose<br />
aus Pilzen und Algen sind, reagiert <strong>de</strong>r Baum als Frühwarnsystem. Pflanzliche Bioindikatoren<br />
sind oft empfindlicher als <strong>de</strong>r "Bioindikator Mensch" und weit wertvoller als<br />
technische Messstationen, weil sie auch synergistische Wirkungen und Kombinationswirkungen<br />
aufzeigen. Der anteilige Wert <strong>de</strong>r Entgiftungsleistung eines Baumes beträgt 18<br />
DM, jener für die Entstaubung 2 DM. 0,21 DM wird man für <strong>de</strong>n anteiligen Wert als Biomessstation<br />
für Kombinationswirkungen in Rechnung stellen.<br />
Zusammen mit einem Übertrag für "oberirdische" Regulation von 1552,63 DM ergibt sich<br />
damit eine Jahresleistung von 1607,84 DM!<br />
Weitere Rückkopplungen<br />
Aufenthaltsort Baum<br />
Unter Bäumen macht man Picknick, ruht sich aus o<strong>de</strong>r sitzt im Biergarten. Für Kin<strong>de</strong>r sind<br />
sie i<strong>de</strong>al zum Klettern und Verstecken, als "Aussichtsturm" und Hochstand und zum Anbringen<br />
einer Schaukel. Als Alleebaum bietet er Schatten, Windschutz, Blendschutz, Verfestigung<br />
<strong>de</strong>s Straßenran<strong>de</strong>s, Orientierung und Abwechslung. Die Kosten für Wegemarkierungen<br />
wür<strong>de</strong>n etwa 20 DM betragen (+ 1 DM für <strong>de</strong>n Sonnenschirm im Biergarten).<br />
Menschen schaffen Lebensräume 3.03C<br />
>><br />
D
Welchen Wert hat ein Baum<br />
für uns Menschen?<br />
Nicht zuletzt entfernt das Chlorophyll Gerüche aus <strong>de</strong>r Luft, an Deodorants spart man täglich<br />
0,10DM.<br />
Vorbildhafte Biotechnologie<br />
Der Baum als eine mit Sonnenenergie betriebene hydrostatische Maschine bietet Vorbil<strong>de</strong>r<br />
für exzellente Zukunftstechnologien. So arbeitet er etwa mit hochelastischen Werkstoffstrukturen,<br />
Kapillarpumpen, Wärmeaustauschern und mit bakteriellen Symbiosen, von <strong>de</strong>nen<br />
unsere Technik und insbeson<strong>de</strong>re die Bionik, die Wissenschaft von <strong>de</strong>n Biotechnologien,<br />
noch viel lernen können. Photosynthetische Antennen und die katalytische Wasserspaltung<br />
durch Chlorophyll erlauben <strong>de</strong>m Baum etwa eine mehrfache Sonnenenergienutzung;<br />
Flugsamen, Pollen, usw. können als Vorbild für Rotorblätter, Hohlraumstrukturen, Aerodynamik,<br />
Ballone usw. be<strong>de</strong>utend wer<strong>de</strong>n; energiesparend und höchst effizient sind die<br />
Pumpleistungen <strong>de</strong>r Kapillaren sowie die umgekehrte Osmose. Vor allem aber bietet <strong>de</strong>r<br />
Baum in seiner Organisationsform ein perfektes Recycling an.Die durch diese Vorbildwirkung<br />
eingesparten Forschungs- und Entwicklungskosten sowie die Wertäquivalente aus<br />
<strong>de</strong>r Funktion als Aufenthaltsort ergeben zusammen mit <strong>de</strong>m Übertrag von 1607,84 DM im<br />
Jahr die Summe von 1 675,64 DM! Dieser Betrag repräsentiert <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r direkten und<br />
indirekten Leistungen eines Baumes als Individuum.<br />
(aus: Kapital Wald, Spektrum Aka<strong>de</strong>mischer Verlag, 1992, verän<strong>de</strong>rt)<br />
Welche neuen Erkenntnisse über die Be<strong>de</strong>utung und <strong>de</strong>n Wert von Bäumen<br />
hat <strong>de</strong>r Text von Fre<strong>de</strong>ric Vester euch gebracht. Nennt die wichtigsten Schlagworte<br />
und erklärt sie.<br />
Überlegt gemeinsam, ob sich aus <strong>de</strong>r Beschäftigung mit diesem Text Konsequenzen für<br />
eure Planungen ergeben. Haltet eure Vorschläge schriftlich fest.<br />
?<br />
Hat sich eure Einstellung Bäumen gegenüber geän<strong>de</strong>rt? Wenn ja, wie?<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 23.7.2005 3.03D<br />
Menschen schaffen Lebensräume 3.03D
Ac h, die arm en Bä um e!<br />
W irk un g<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Straßenbäume in <strong>de</strong>n Städten haben es schwer. Sie wer<strong>de</strong>n zugeparkt, mit Streusalz im Winter “gepökelt",<br />
durch Abgase “begast", durch Rohrleitungen in ihrem Lebensraum eingeengt. Ein schwerer<br />
Eingriff ist für sie auch die Versiegelung <strong>de</strong>r Fläche um <strong>de</strong>n Baum.<br />
Mit dieser Anregung könnt ihr nachforschen, wie man die wichtigsten Scha<strong>de</strong>ns-quellen<br />
für Straßenbäume beispielhaft nachweisen kann, um ungünstige<br />
Bedingungen für die Bäume bei <strong>de</strong>r Planung <strong>de</strong>r Bebauung zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.04AB<br />
?<br />
Diese Aufgabe ist sehr umfangreich und<br />
kann kaum von einer kleinen Gruppe geplant<br />
und durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Ihr solltet<br />
euch daher vor <strong>de</strong>r Bearbeitung überlegen,<br />
wie ihr als ganze Kerngruppe diese Aufgabe<br />
bearbeiten wollt!<br />
Lest euch die Aufgabe genau durch.<br />
Klärt unklare Begrif fe und Zusammenhänge<br />
mit Hilfe <strong>de</strong>r Biologiebücher und Lexika.<br />
Fertigt in <strong>de</strong>n Gruppen eine Zusammenfassung<br />
<strong>de</strong>s Abschnitts an.<br />
Stellt zusammen, welche biologischen und<br />
ökologischen Aspekte bearbeitet wer<strong>de</strong>n<br />
müssen.<br />
Überlegt euch nun euer V or gehen (Experimente<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re V erfahren, wie z. B.<br />
Fotografieren, Ortbesichtigungen, Besuch<br />
von Bauämtern), mit <strong>de</strong>nen ihr die in eurem<br />
Abschnitt dar gestellten Sachverhalte<br />
überprüfen könnt.<br />
Bespr echt eure V ersuchsvorschläge mit<br />
euren Lehrerinnen o<strong>de</strong>r Lehrern auf<br />
Durchführbarkeit und Richtigkeit.<br />
Überlegt euch, wie ihr eine gute Dokumentation<br />
eurer Überlegungen und Unter -<br />
suchungen erstellen könnt. T ragt in <strong>de</strong>r gesamten<br />
Gruppe eure Er gebnisse zusammen.<br />
Stellt anschließend einen For<strong>de</strong>rungskatalog<br />
für das geplante Bebauungsgebiet zusammen,<br />
<strong>de</strong>n ihr bei <strong>de</strong>r Phantasie- und<br />
V erwirklichungsphase berücksichtigt.<br />
W elche Fragen sind noch of fen geblieben<br />
und welche wollt ihr davon noch klären?<br />
Franz H. Meyer<br />
Bäume in städtischer Umwelt<br />
Einleitung<br />
Der Mensch ist Bestandteil <strong>de</strong>r Natur und als<br />
solcher kann er nicht “außerhalb” <strong>de</strong>r Natur<br />
leben, son<strong>de</strong>rn muss sich in die Natur einpassen.<br />
Das “Mit-<strong>de</strong>r -Natur -Leben” gilt in vielerlei<br />
Hinsicht. Insbeson<strong>de</strong>re be<strong>de</strong>utet es<br />
auch, dass <strong>de</strong>r Mensch tagtäglich nicht nur<br />
von T echnik und <strong>de</strong>n viel gepriesenen materiellen<br />
Infrastrukturen <strong>de</strong>r Ballungsgebiete umgeben<br />
sein kann, son<strong>de</strong>rn auch eines Stückes<br />
Natur bedarf. Gera<strong>de</strong> an seinem W ohn- und<br />
Arbeitsort sollte <strong>de</strong>r Mensch tagtäglich <strong>de</strong>n<br />
Kontakt zur Natur pflegen und das W er<strong>de</strong>n<br />
und V er gehen in <strong>de</strong>r Natur in seiner unmittelbaren<br />
Umgebung erleben dürfen. Eine Stadt,<br />
die ihren Bewohnern das Naturerlebnis nicht<br />
mehr in ausreichen<strong>de</strong>m Maße vermitteln<br />
kann und statt <strong>de</strong>ssen ein Übermaß an technischen<br />
Reizen bietet, trägt zu einer starken<br />
Belastung <strong>de</strong>r Psyche ihrer Bewohner bei,<br />
mit all ihren unabsehbaren und meist sehr negativen<br />
Folgen im Bereiche <strong>de</strong>s menschlichen<br />
V erhaltens.<br />
Neben <strong>de</strong>n oft unterschätzten positiven Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>r Bäume auf die Psyche <strong>de</strong>r<br />
Menschen üben die Bäume eine Reihe von<br />
stadthygienischen W ohlfahrtswirkungen aus,<br />
unter <strong>de</strong>nen die Beeinflussung <strong>de</strong>s Stadtklimas<br />
beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben ist, in erster<br />
Linie Schattenspen<strong>de</strong>, Kühlwirkung an heißen<br />
Sommertagen und Staubfilterung.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 04 A<br />
> > B
Ac h, die arm en Bä um e!<br />
9/10 26.10.2005 3.04AB<br />
Darüber hinaus tragen Bäume zur Lärmmin<strong>de</strong>rung<br />
bei.T rotz <strong>de</strong>s vielfältigen Nutzens, <strong>de</strong>n wir<br />
Menschen von <strong>de</strong>n Bäumen haben, bieten wir<br />
<strong>de</strong>n Bäumen nicht immer die ihnen zusagen<strong>de</strong>n<br />
Lebensbedingun gen. Dieses gilt insbeson<strong>de</strong>re<br />
für Straßenbäume. Schlechtes W achstum o<strong>de</strong>r<br />
gar Absterben sind oft die Folgen. In <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahrzehnten hat die Absterberate bei <strong>de</strong>n Straßenbäumen<br />
erheblich zugenommen. Zwei<br />
Grün<strong>de</strong> trugen ganz wesentlich dazu bei:<br />
1. “Autogerechter” Ausbau <strong>de</strong>r Stadtstraßen.<br />
Dazu wur<strong>de</strong>n Straßen verbreitert, <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n<br />
verdichtet und mit Asphalt o<strong>de</strong>r Beton abge<strong>de</strong>ckt.<br />
Dies hatte eine erhebliche Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>s W urzelraumes <strong>de</strong>r Bäume zur Folge<br />
mit all <strong>de</strong>n noch zu schil<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n negativen Auswirkungen<br />
auf die Funktionstüchti gkeit <strong>de</strong>r<br />
W urzeln. Ab W inter 1962/63 wur<strong>de</strong>n verstärkt<br />
Auftausalze eingesetzt, über <strong>de</strong>ren Schadwir -<br />
kungen noch geson<strong>de</strong>rt berichtet wird.<br />
2. Hohe Baulandpreise in <strong>de</strong>n Innenstädten und<br />
Überbauung möglichst vieler Flächen. Baumbestan<strong>de</strong>ne<br />
Grünanlagen fielen oft größeren Neubauten<br />
zum Opfer . Parkraumnot führte dazu,<br />
dass das schädliche Parken im W urzelbereich<br />
von Bäumen immer mehr zunahm und das Par -<br />
ken im W urzelbereich <strong>de</strong>r Bäume heute eine legalisierte<br />
Selbstverständli chkeit darstellt. Satzungen,<br />
die <strong>de</strong>n Umgang mit Bäumen im Baustellenbereich<br />
regeln, existieren meistens noch<br />
nicht, und so mussten viele Bäume <strong>de</strong>n Neubauten<br />
nicht nur direkt weichen, son<strong>de</strong>rn auch indirekt,<br />
in<strong>de</strong>m sie im Umfeld einer Baustelle durch<br />
<strong>de</strong>n Baustellenbetrie b oft geschwächt o<strong>de</strong>r gar<br />
vernichtet wur<strong>de</strong>n (Fahrzeugve r kehr , Lagerung<br />
von Baumaterial, Beschädigung von W urzeln<br />
bei Erdarbeiten).<br />
Allgemeine Str essfaktor en<br />
In <strong>de</strong>r Stadt wird die V italität <strong>de</strong>r Bäume nun<br />
durch eine Reihe von Stressfaktoren geschwächt.<br />
Diese im urbanen Bereich<br />
gegebene Grundbelastung für die Bäume soll<br />
zunächst ver<strong>de</strong>utlicht wer<strong>de</strong>n durch einen direkten<br />
V er gleich <strong>de</strong>s W aldstandortes mit <strong>de</strong>n<br />
Lebensbedingun gen am Straßenrand.<br />
Abwandlung <strong>de</strong>s Nährstoffkr eislaufes<br />
Im W ald wer<strong>de</strong>n die abgefallenen Blätter in <strong>de</strong>r<br />
Regel an Ort und Stelle aufgearbeitet, in<strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>ntiere, Pilze und Bakterien die or ganische<br />
Substanz abbauen und so die darin enthaltenen<br />
Nährstof fe wie<strong>de</strong>r pflanzenverfügb ar machen.<br />
Dieser Kreislauf entfällt in <strong>de</strong>r Stadt, da das<br />
Laub größtenteils entfernt wer<strong>de</strong>n muss. Aus<br />
streugenutzten Wäl<strong>de</strong>rn ist bekannt, dass laufen<strong>de</strong><br />
Entnahme von Na<strong>de</strong>ln und Blättern zur<br />
Stalleinstreu zu einem erheblichen Rückgang<br />
im Holzzuwachs führen kann.<br />
Mangel an bestimmten Nährstof fen wie Kalium<br />
ist bei Straßenbäumen nachgewiesen wor<strong>de</strong>n.<br />
Zum T eil kann <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Entfernung von<br />
Falllaub resultieren<strong>de</strong> Entzug von Nährstof fen<br />
kompensiert wer<strong>de</strong>n durch Staub und V erunreinigungen<br />
verschie<strong>de</strong>nster Art, wie sie gera<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>r Stadt oft vorliegen. Bauschutt und Mörtelreste<br />
bedingen, dass die Kalziumversor gung <strong>de</strong>r<br />
Straßenbäume oft optimal ist und <strong>de</strong>r pH-W ert<br />
im Straßenbereich um 7 liegt.<br />
Bo<strong>de</strong>nverdicht ung<br />
Im W ald führt die Tätigkeit <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>ntiere und<br />
Mikroor ganismen in <strong>de</strong>r Regel zu einem relativ<br />
lockeren Oberbo<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re auf Standor -<br />
ten mit einer aktiven Regenwurmfaun a entsteht<br />
eine sehr stabile Schwammstruk tur . Am<br />
Straßenrand ist die tierische und mikrobielle<br />
Aktivität schwächer . Hinzu kommt, dass durch<br />
die V erkehrslast <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n stark verdichtet<br />
wird. Die V erdichtung hat einen Rückgang <strong>de</strong>s<br />
für die Sauerstofversor gung <strong>de</strong>r W urzeln<br />
wichtigen Grobporenantei ls zur Folge. Sauerstof<br />
fmangel schränkt die Funktionstüchtig keit<br />
<strong>de</strong>r W urzeln ein, was zu Einbußen in <strong>de</strong>r<br />
Nährsalz- und W asseraufnahme führt. Liegt<br />
eine Symbiose mit Pilzen vor (Pilzwurzel o<strong>de</strong>r<br />
Mykorhiza) vor , so ist <strong>de</strong>r Sauerstof fbedarf<br />
beson<strong>de</strong>rs hoch. Die V erdichtung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />
kann, wenn sie auch die Mittelporen erfasst, zu<br />
einer Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Speicherfähigke it für<br />
pflanzenverfügb ares W asser beitragen.<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 04 B<br />
> > C
Ac h, die arm en Bä um e!<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.04C<br />
Störungen im W urzelraum<br />
Rohrleitungen, Fundamente und luftundurchlässige<br />
Asphalt<strong>de</strong>cken schränken die W urzelausbreitung<br />
ein und damit auch die Möglichkeit,<br />
ein größeres Bo<strong>de</strong>nvolumen für die<br />
Nährsalz- und W asseraufnahme zu nutzen.<br />
Die horizontale W urzelausbreitun g reicht im<br />
W al<strong>de</strong> min<strong>de</strong>stens bis zum Kronentrauf, in <strong>de</strong>r<br />
Regel übertrif ft sie <strong>de</strong>n Durchmesser <strong>de</strong>r Kronen<br />
um das Dreifache und in trockenen o<strong>de</strong>r ar -<br />
men Bö<strong>de</strong>n kann sie sich bis zum Zehnfachen<br />
<strong>de</strong>s Kronendurchme ssers erstrecken. Erdarbeiten,<br />
zum Beispiel für V ersor gungsleitungen,<br />
führen oft zu W urzelverletzunge n o<strong>de</strong>r gar<br />
Zerstörung ganzer W urzelkomplexe. Reduzierung<br />
<strong>de</strong>r absorbieren<strong>de</strong>n W urzeloberfläche n und<br />
ernste Gefährdungen durch holzzerstören<strong>de</strong><br />
Pilze sind die Folgen.<br />
Erschwerte W asserversorgun g<br />
Im Stadtbereich ist <strong>de</strong>r W asserhaushalt <strong>de</strong>r Bäume<br />
meistens angespannter als im W al<strong>de</strong>. Dafür<br />
sind folgen<strong>de</strong> Fakten maßgebend:<br />
a.) Bo<strong>de</strong>nverdichtu ng, die auch die Mittelporen<br />
erfasst und damit die Speicherfähigke it für<br />
pflanzenverfügb ares W asser einschränkt.<br />
b) V ersiegelung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>noberfläch e mit wasserundurchlässig<br />
en Materialien wie Asphalt<br />
o<strong>de</strong>r Beton. In <strong>de</strong>n Innenstädten sind zum T eil<br />
mehr als 80 Prozent <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>noberfläch e<br />
abge<strong>de</strong>ckt, so dass das Regenwasser nicht mehr<br />
im Bo<strong>de</strong>n versickern kann, son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Kanalisation<br />
abgeleitet wird. Der potentielle<br />
W urzelraum <strong>de</strong>r Bäume wird daher nicht in <strong>de</strong>m<br />
Maße mit W asser angereichert wie im W al<strong>de</strong>.<br />
c) Da in <strong>de</strong>r Stadt weniger transpirieren<strong>de</strong> V egetation<br />
vorhan<strong>de</strong>n ist als im Umland, herrscht in<br />
<strong>de</strong>r Stadt in <strong>de</strong>r Regel auch ein höheres Defizit<br />
an W asserdampf. Dadurch kann die<br />
T ranspirationsbel astung zunehmen. In gleicher<br />
Richtung wirken die in <strong>de</strong>r Stadt oftmals<br />
höheren Lufttemperature n, da die Luft mit<br />
steigen<strong>de</strong>r T emperatur mehr W asserdampf aufzunehmen<br />
vermag. Die relevante Luftfeuchtigkeit<br />
ist im Sommer oft 8 bis 10 Prozent<br />
niedriger als im Umland. In einem maritimen<br />
Klima (wie etwa in Hambur g) wirkt sich die<br />
stadtspezifische Erschwernis im W asserhaushalt<br />
weniger negativ auf die Bäume aus als in einem<br />
kontinentaleren Klima (wie etwa in W ien).<br />
d) Bäume dienen als Staubfilter . Diese für die<br />
Stadtbewohner positive Eigenschaft ist aber<br />
von Nachteil für <strong>de</strong>n Baum, <strong>de</strong>nn Straßenstaub<br />
trägt zum Aufheizen <strong>de</strong>r Bäume bei und er -<br />
schwert die Schließbewegun gen <strong>de</strong>r<br />
Spaltöf fnungen. Die Folge davon ist eine<br />
<strong>de</strong>utlich höhere T ranspirationsbel astung.<br />
Reduzierter Assimilatübers chuss<br />
Die erschwerte W asserversor gung <strong>de</strong>r Straßenbäume<br />
bedingt, dass die Spaltöf fnungen häufiger<br />
geschlossen wer<strong>de</strong>n müssen. Damit wird<br />
auch die Kohlenstof fdioxidaufnahm e <strong>de</strong>r Blätter<br />
unterbun<strong>de</strong>n, die eine V oraussetzung für die<br />
Stärkesynthese darstellt. Darüber hinaus<br />
besteht auch eine enge W echselwirkung <strong>de</strong>s<br />
Assimilathausha ltes mit <strong>de</strong>n höheren Lufttemperaturen<br />
in <strong>de</strong>r Stadt (Jahresmittel <strong>de</strong>r Durchschnittstempera<br />
tur 0,5 bis 1,5 °C höher als im<br />
Umland). Gera<strong>de</strong> nachts kühlt es in <strong>de</strong>r Stadt<br />
wegen <strong>de</strong>r Wärmespeicher ung <strong>de</strong>r Betonmassen<br />
langsamer ab. Die höheren Nachttemperaturen<br />
verursachen eine höhere Atmungsintensi -<br />
tät und somit einen geringeren Assimilatüber -<br />
schuss.<br />
Spezifische Schadfaktor en im Stadtber eich<br />
Die oben genannten Unterschie<strong>de</strong> zwischen<br />
W ald- und Straßenstandort tragen schon erheblich<br />
zur Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Lebenskraft <strong>de</strong>r Straßenbäume<br />
bei. Darüber hinaus bestehen in <strong>de</strong>r<br />
Stadt noch einige ganz spezifische Schadmöglichkeiten.<br />
Erdgas<br />
Aus undichten Gasleitungen austreten<strong>de</strong>s<br />
Erdgas kann innerhalb weniger W ochen zum<br />
Erstickungstod von Baumwurzeln führen.<br />
Beson<strong>de</strong>rs häufig traten Schä<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Umstellung<br />
von Stadt- auf Erdgas auf, da das trockenere<br />
Erdgas die Hanfdichtungen <strong>de</strong>r Muf fen<br />
durch Austrocknung schrumpfen ließ und so<br />
das mit höherem Druck in die Leitungen<br />
gepresste Erdgas austreten konnte. In <strong>de</strong>n<br />
Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n sind Erdgasschä<strong>de</strong>n an Straßenbäumen<br />
sehr häufig.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 04 C<br />
> > D
Ac h, die arm en Bä um e!<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.04D<br />
Auftausalze<br />
Nach <strong>de</strong>m kalten W inter 1962/63, in <strong>de</strong>m Auftausalze<br />
erstmals in größerem Ausmaße eingesetzt<br />
wur<strong>de</strong>n, nahmen die Salzschä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n<br />
Straßenbäumen kontinuierlich zu, und sie stellen<br />
heute die häufigste Schadursache für unsere<br />
Straßenbäume dar . In einigen Städten <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>srepublik (z.B. Berlin) ist die Anwendung<br />
von Streusalz stark eingeschränkt wor<strong>de</strong>n und<br />
teilweise hat man ab <strong>de</strong>m W inter 1985/86 auf<br />
Streusalz ganz verzichtet.<br />
Überr egional wirken<strong>de</strong> Schadfaktor en<br />
Im letzten Jahrzehnt hat in weiten T eilen Europas<br />
das W aldsterben zu starker Beunruhigung<br />
geführt. Auslöser hierfür sind Schadgase wie<br />
Stickoxi<strong>de</strong> NOX und Schwefeldioxid SO 2 .<br />
Baumschä<strong>de</strong>n durch SO 2 sind in Ballungsgebieten<br />
eine schon seit langem bekannte<br />
Erscheinung. Starke SO 2 - Dauerbelastung aus<br />
industrieller Produktion und winterlicher<br />
Gebäu<strong>de</strong>heizung hat gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n immer grünen<br />
Na<strong>de</strong>lgehölzern so schwere Schä<strong>de</strong>n zugefügt,<br />
dass sie in vielen Ballungsgebiete n heute stark<br />
zurücktreten o<strong>de</strong>r gar ganz fehlen.<br />
Die heutigen W aldschä<strong>de</strong>n entsprechen in ihren<br />
Auswirkungen nicht immer <strong>de</strong>n früheren SO 2 -<br />
Schä<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Ballungsgebiete n und daher<br />
sind Befürchtungen geäußert wor<strong>de</strong>n, dass<br />
auch Stadtbäume <strong>de</strong>n heutigen Luftverunreinigungen<br />
verstärkt zum Opfer fallen können.<br />
Eine zusätzliche Belastung <strong>de</strong>r Stadtbäume<br />
durch Schadgase ist sicherlich gegeben, aber<br />
an<strong>de</strong>rerseits weisen Stadtstandorte im V er gleich<br />
zu W aldstandorten oft einige Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
auf, die es <strong>de</strong>n Bäumen ermöglichen, Luftver -<br />
unreinigungen besser zu ertragen, nämlich:<br />
1. Stadtbö<strong>de</strong>n enthalten oft einen höheren Mör -<br />
telanteil und sind daher gegenüber Säure weniger<br />
empfindlich.<br />
2. Der Dunst über <strong>de</strong>r Stadt reduziert beson<strong>de</strong>rs<br />
<strong>de</strong>n Durchtritt <strong>de</strong>r kurzwelligen ener giereichen<br />
Sonnenstrahlung , so dass damit weniger ungünstige<br />
V oraussetzungen für die Ozonbildung<br />
bestehen.<br />
3. Der Schadstof feintrag bewirkt im W ald regelmäßig<br />
eine Reduzierung <strong>de</strong>s W urzelwerks.<br />
Bäume, die im dichten W aldbestand heranwachsen,<br />
weisen schon von vornherein ein relativ<br />
schwaches W urzelwerk auf und sind daher<br />
empfindlicher gegenüber einer weiteren Reduzierung.<br />
In <strong>de</strong>r Stadt dagegen wachsen in <strong>de</strong>r Regel<br />
Einzelbäume heran und besitzen daher ein<br />
kräftigeres und somit wi<strong>de</strong>rstandsfähi geres<br />
W urzelwerk. Dieses gilt in erster Linie für<br />
Parkbäume. W eiterhin besie<strong>de</strong>ln die Wäl<strong>de</strong>r oft<br />
bachgründige o<strong>de</strong>r vernässte Standorte, wo die<br />
W urzelausbreitung ebenfalls eingeschränkt und<br />
die Anfälligkeit gegenüber einer weiteren Reduzierung<br />
durch Schadgase damit erhöht ist.<br />
Schadsymptom e<br />
Schä<strong>de</strong>n an Straßenbäumen sind sowohl im<br />
Kronen- und W urzelbereich als auch im Baumstamm<br />
zu erkennen. In <strong>de</strong>r Krone können sich die<br />
Blätter unterschiedlich verfärben, oft bleiben sie<br />
kleiner und die Belaubung ist recht schütter ,<br />
sodass geschädigte Baumkronen durchsichtiger<br />
erscheinen. Das Ausmaß <strong>de</strong>s Na<strong>de</strong>l- bzw .<br />
Blattverlustes hat sich auch als ein gutes<br />
Kriterium für die Intensität von W aldschä<strong>de</strong>n<br />
erwiesen. Häufig sind einzelne tote Zweige im<br />
Randbereich <strong>de</strong>r Krone vorhan<strong>de</strong>n. Sofern keine<br />
spezifischen Schadursachen vorliegen, wie tierische<br />
Schädlinge o<strong>de</strong>r Pilzbefall <strong>de</strong>r W asserleitungsbahnen,<br />
sind sie ein untrügliches<br />
Kennzeichen einer stärkeren<br />
V italitätseinbuße <strong>de</strong>s Baumes.<br />
Da zwischen Krone und W urzelwerk enge<br />
W echselbeziehung en bestehen, ist zu erwarten,<br />
dass sichtbare Kronenverän<strong>de</strong>r ungen mit<br />
Abwandlungen im W urzelbereich gekoppelt<br />
sind.<br />
Bei geschädigten Straßenbäumen kann immer<br />
wie<strong>de</strong>r festgestellt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r<br />
aufnahmefähige n Feinstwurzeln stark<br />
zurückgegangen ist.<br />
Oft fin<strong>de</strong>t sich ein rascher Über -<br />
gang von dickeren T rägerwurzeln zu <strong>de</strong>n<br />
letzten W urzelverzweigun gen. W eiterhin ist<br />
die Neubildungsrate von Feinstwurzeln<br />
erheblich eingeschränkt. Hier liegt eine<br />
aufällige Parallele zum W urzelwerk<br />
geschädigter W aldbestän<strong>de</strong> vor .<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 04 D<br />
> > E
Ac h, die arm en Bä um e!<br />
Die Lebensbedingun gen eines Baumes spiegeln<br />
sich nicht nur in Krone und W urzel wi<strong>de</strong>r ,<br />
son<strong>de</strong>rn auch im Stamm.<br />
Alle Umweltschä<strong>de</strong>n wirken sich früher o<strong>de</strong>r<br />
später auch auf die Breite <strong>de</strong>r Jahresringe aus.<br />
Da die Jahresringe ein bleiben<strong>de</strong>r Bestandteil<br />
<strong>de</strong>s Baumstammes sind, lassen sich aus <strong>de</strong>r<br />
Breite früherer Ringe Aussagen über die damals<br />
herrschen<strong>de</strong>n W achstumsbeding ungen herleiten.<br />
Somit lassen die Jahrringe eines Stammes<br />
Schlüsse über Umweltbedingu ngen ver gangener<br />
Zeiträume zu. Die Jahrringanalyse wur<strong>de</strong> in<br />
Hannover erstmals 1971 zur Beurteilung von<br />
Schä<strong>de</strong>n an Straßenbäumen eingesetzt. Ein<br />
Beispiel: Eine vor <strong>de</strong>m Rathaus in Hannover<br />
stehen<strong>de</strong> Platane wuchs bis 1960 im Rasen.<br />
Dann wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Rathausvorplatz umgestaltet<br />
und die Bo<strong>de</strong>noberfläch e im W urzelbereich <strong>de</strong>s<br />
Baumes größtenteils mit Schrittplatten belegt.<br />
Darauf begann <strong>de</strong>r Baum zu verkümmern, so<br />
dass 1965 die Baumscheibe erweitert wer<strong>de</strong>n<br />
musste. Aber eine grundlegen<strong>de</strong> V erbesserung<br />
trat dadurch noch nicht ein. Diese erfolgte erst,<br />
als aufgrund <strong>de</strong>s Jahrringbreitenb elegs die<br />
Baumscheibe auf <strong>de</strong>n gesamten<br />
Kronendurchme sser ausge<strong>de</strong>hnt wur<strong>de</strong>. Heute<br />
hat sich <strong>de</strong>r Baum wie<strong>de</strong>r ganz erholt.<br />
selbstverständlic h sollte es sein, dass einer<br />
Baumpflanzung die Ausweisung einer<br />
W urzelschutzzone vorausgeht. Diese W urzelschutzzone<br />
muss <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Ansprüchen an<br />
<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nraum gleichgestellt sein und in allen<br />
<strong>de</strong>n Straßenraum betref fen<strong>de</strong>n Planungskarten<br />
schon im frühzeitigen Planungsstadium eingetragen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
W urzelschutzzone n können auch dazu beitragen,<br />
dass spätere Aufgrabungen im Bereich <strong>de</strong>r<br />
W urzeln unterbleiben. Derartige Aufgrabungen<br />
führen oft zu W urzelverletzung en, von <strong>de</strong>nen<br />
Pilzbefall und ein V ermorschen <strong>de</strong>r W urzeln<br />
ausgehen. Dadurch wer<strong>de</strong>n Nährsalz- und<br />
W asseraufnahme als auch sturmfeste<br />
V erankerungen eingeschränkt.<br />
Stirbt <strong>de</strong>r Baum nach Jahren o<strong>de</strong>r gar<br />
Jahrzehnten ab o<strong>de</strong>r wird er vom Sturm<br />
umgeworfen, so ist die eigentliche Ursache,<br />
nämlich W urzelverletzunge n bei<br />
Grabearbeiten, längst ver gessen.<br />
V erbesserung <strong>de</strong>r Lebensbedingu ngen<br />
Planerische V orsorge<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.04E<br />
Bäume vermögen sich nur dort gut zu<br />
entwickeln, wo die Bo<strong>de</strong>noberfläch e nicht<br />
abge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n muss und wo im<br />
Bo<strong>de</strong>nbereich die W urzelausbreitung nicht<br />
durch Fundamente, T unnel<strong>de</strong>cken o<strong>de</strong>r<br />
V ersor gungsleitungen verschie<strong>de</strong>nster Art<br />
behin<strong>de</strong>rt wird. Gera<strong>de</strong> im Innenstadtbereic h<br />
bleibt für die W urzelausbreitung oft wenig<br />
Raum, womit das V erkümmern von Bäumen<br />
schon vorprogrammier t ist. Besteht die Absicht,<br />
Bäume zu pflanzen, sollte auch <strong>de</strong>r<br />
erfor<strong>de</strong>rliche W urzelraum genau eingeplant sein<br />
und mit an<strong>de</strong>ren V ersor gungsunternehm en, die<br />
Ansprüche auf Bo<strong>de</strong>nraum stellen, genau<br />
abgesprochen sein. Es ist selbstverständlic h,<br />
dass einem Hausbau unter an<strong>de</strong>rem eine<br />
statische Berechnung vorausgeht, und genau so<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 04 E
W elc he Fa kto ren<br />
wir ken au f da s Ge wä sse r ein ?<br />
W irk un g<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Im Laufe eurer Bestandsaufnahme habt ihr die Pflanzen- und T ierwelt eures Gewässers erforscht und<br />
seine physikalischen und chemischen Faktoren gemessen. Um ein vollständiges Bild eures Gewässers<br />
erstellen zu können, ist es auch wichtig zu wissen, wie diese Faktoren untereinan<strong>de</strong>r und auf das<br />
Gewässer wirken.<br />
Mit Hilfe dieses Bogens könnt ihr nachforschen, wie sich die Faktoren eurer Bestandsaufnahme<br />
auf euer Gewässer auswirken.<br />
W ie wirken die Faktor en <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme auf euer Gewässer?<br />
Ihr braucht die Er gebnisse eurer Bestandsaufnahme, Literatur die zu eurem Gewässer<br />
passt, einen PC mit Internetzugang.<br />
Nutzung durch<br />
<strong>de</strong>n Menschen<br />
Nutzung durch T iere<br />
Name eures<br />
Gewässers<br />
Physikalischen und<br />
chemischen Faktoren <strong>de</strong>s<br />
Gewässers<br />
Nutzung durch Pflanzen<br />
Forscht nun nach, welche W irkungen diese Faktoren auf euer Gewässer haben. Behaltet<br />
dabei im Auge, was passieren kann, wenn sich diese Faktoren stark verän<strong>de</strong>rn.<br />
W enn sich neue Fragen er geben, dann klärt in eurer Gruppe, wie ihr damit umgehen<br />
könnt..<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.05<br />
?<br />
Fertigt ein großes Plakat an, in <strong>de</strong>ssen Mitte ihr <strong>de</strong>n Namen eures Gewässers schreibt.<br />
Überlegt gemeinsam, welche Faktoren auf euer Gewässer einwirken? Schreibt die Namen<br />
dieser Faktoren an die Rän<strong>de</strong>r eures Plakates.<br />
Forscht nun nach, was die einzelnen Faktoren in eurem Gewässer bewirken.<br />
Stellt eure Er gebnisse in eurer Klasse vor .<br />
W ie gut ist es euch gelungen, die W irkungen und W echselwirkungen aufzuklären?<br />
W elche Fragen sind of fen geblieben. Gibt es eine Chance sie noch zu klären?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 05
De r W ass erh au sh alt<br />
in un se rem Le be ns rau m<br />
W irk un g<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Stof fe gelangen in unseren Lebensraum, wer<strong>de</strong>n dort mehr o<strong>de</strong>r weniger stark verän<strong>de</strong>rt und<br />
verlassen ihn dann. Die Gestaltung unseres Lebensraumes hat einen Einfluss darauf, welche<br />
Stof fmengen durch ihn hindurchfließen und wie stark die V erän<strong>de</strong>rungen sind, die Stof fe in<br />
ihm erfahren.<br />
Am Beispiel <strong>de</strong>s W assers lässt sich <strong>de</strong>r Durchgang eines Stof fes durch <strong>de</strong>n Lebensraum<br />
"Stadtlandschaft" gut erkennen. Das W asser gelangt als Nie<strong>de</strong>rschlag, zumeist als Regen, auf<br />
die Oberfläche, wird dort "beeinflusst" und fließt dann in Kanälen, Bächen o<strong>de</strong>r Flüssen wie<strong>de</strong>r<br />
ab. Ein T eil <strong>de</strong>s W assers wird als Grundwasser gespeichert.<br />
Ihr könnt nachforschen, wie die V erän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Stadtlandschaft <strong>de</strong>n<br />
W asserhaushalt beeinflussen .<br />
V ergleicht die bei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Abbildungen miteinan<strong>de</strong>r und fin<strong>de</strong>t heraus, wie sich die<br />
Landschaft durch menschliche Eingrif fe verän<strong>de</strong>rt hat. Haltet die V erän<strong>de</strong>rungen in einer<br />
Liste fest.<br />
Ihr erkennt eine <strong>de</strong>utliche Absenkung <strong>de</strong>s Grundwasserspiegels. Forscht anhand <strong>de</strong>r Liste<br />
mit <strong>de</strong>n V erän<strong>de</strong>rungen nach, wodurch <strong>de</strong>r Grundwasserspiegel gesenkt wird.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.06AB<br />
Abb . aus Peli kan , U., W ass er = Soe st 198 9<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 06 A<br />
> > B
De r W ass erh aus hal t<br />
in un ser em Le be nsr au m<br />
Bewertet die Folgen <strong>de</strong>r Grundwasserabsenkung für das Pflanzenwachstum und für die<br />
W asserversor gung <strong>de</strong>r Bevölkerung in <strong>de</strong>r Stadt.<br />
Forscht nach, wie die Stadtlandschaft umgestaltet wer<strong>de</strong>n müsste, um die W asser -<br />
speicherfähigkeit zu erhöhen und damit <strong>de</strong>n Grundwasserspiegel wie<strong>de</strong>r anzuheben.<br />
Orientiert euch bei euren Überlegungen daran, was in <strong>de</strong>r jetzt existieren<strong>de</strong>n Stadtlandschaft<br />
umzusetzen ist, ohne die Stadt neu zu bauen.<br />
Berücksichtigt eure Erkenntnisse bei <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt zur Planung eines<br />
Bebauungsgebietes.<br />
?<br />
Überlegt noch einmal, ob ihr verstan<strong>de</strong>n habt, wie sehr wir Menschen in <strong>de</strong>n W asserhaushalt<br />
eingreifen und ihn verän<strong>de</strong>rn und wie wir besser han<strong>de</strong>ln können.<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
9/10 26.10.2005 3.06AB<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 06 B
W ie be ein flu sst die La nd sch aft s-<br />
ge sta ltu ng <strong>de</strong> n W ass erk rei sla uf?<br />
W irk un g vo n<br />
Le be ns rä um en<br />
Stof fe gelangen in unseren Lebensraum, wer<strong>de</strong>n dort mehr o<strong>de</strong>r weniger stark verän<strong>de</strong>rt und<br />
verlassen ihn dann. Die Gestaltung unseres Lebensraums hat einen Einfluss darauf, welche<br />
Stof fmenge durch ihn hindurchfließt und wie stark die V erän<strong>de</strong>rungen sind, die Stof fe in ihm<br />
erfahren. Am Beispiel <strong>de</strong>s W assers lässt sich <strong>de</strong>r Durchgang eines Stof fes durch <strong>de</strong>n Lebensraum<br />
"Stadtlandschaft" gut erkennen. Das W asser gelangt als Nie<strong>de</strong>rschlag, zumeist als Regen, auf die<br />
Oberfläche, wird dort "beeinflusst" und fließt dann in Kanälen, Bächen o<strong>de</strong>r Flüssen wie<strong>de</strong>r ab.<br />
Ein T eil <strong>de</strong>s W assers wird als Grundwasser gespeichert .<br />
I hr könnt am Beispiel <strong>de</strong>s Wassers untersuchen, wie die Gestaltung <strong>de</strong>r<br />
Stadtlandschaft <strong>de</strong>n Stoffdurchgang beeinflussen kann.<br />
1. Anregung:<br />
Ihr braucht: 1 Eimer (10 l) und Wasser<br />
Zeichnet zunächst in einer Skizze <strong>de</strong>n Kreislauf <strong>de</strong>s Wassers, um eine Übersicht zu<br />
bekommen. Bezieht dabei <strong>de</strong>n Durchgang durch eine Stadtlandschaft mit ein.<br />
Untersucht dann <strong>de</strong>n Einfluss <strong>de</strong>r Gestaltung verschie<strong>de</strong>ner Oberflächen, die wir in <strong>de</strong>r<br />
Stadtlandschaft fin<strong>de</strong>n können. Das können geteerte Flächen, betonierte Flächen, gepflasterte<br />
Flächen mit unterschiedlich großen Ritzen, Rasenflächen und kaum bewachsener Bo<strong>de</strong>n sein.<br />
Entwickelt Verfahren, mit <strong>de</strong>nen ihr die Wirkung dieser unterschiedlichen Flächen auf <strong>de</strong>n<br />
Wasserhaushalt untersuchen könnt. Be<strong>de</strong>nkt dabei, dass ihr für diese Aufgabe die Menge <strong>de</strong>s<br />
verwen<strong>de</strong>ten Wassers und die jeweilige Oberfläche gleich halten (standardisieren) müsst.<br />
Verwen<strong>de</strong>t min<strong>de</strong>stens 10 l Wasser, um zu aussagefähigen Ergebnissen zu kommen.<br />
Stellt eure Ergebnisse in einer Übersicht zusammen und wertet sie nach <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>s<br />
Wasserabflusses bzw. <strong>de</strong>r Wasserspeicherung aus.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.07<br />
2. Anregung:<br />
Durch die Gestaltung <strong>de</strong>r Hausdächer kann man möglicherweise dazu beitragen, die<br />
Wasserspeicherung in menschlichen Siedlungsräumen zu reduzieren. Ihr könnt das in einer<br />
eigenen Untersuchung überprüfen.<br />
Ihr benötigt: 3 große rechteckige Schalen (am besten Fotoschalen) mit einem Wasserabfluss,<br />
4 Messbecher, Filtrierpapier, Wasser, Sand, Grasso<strong>de</strong>n<br />
Lasst die 1. Schale unbe<strong>de</strong>ckt, be<strong>de</strong>ckt die 2. Schale mit Sand, <strong>de</strong>n ihr auf Filtrierpapier<br />
schüttet, die 3. Schale wird mit Grasso<strong>de</strong>n be<strong>de</strong>ckt. Stellt die Schalen nach <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>ckung mit<br />
<strong>de</strong>m Material in einer Neigung von 15 % so auf, dass die Abflussstelle in einen Messbecher<br />
mün<strong>de</strong>t. Gießt dann mit einer Brause langsam jeweils 1 l Wasser über die "Dächer" und lest die<br />
jeweils abgeflossene Wassermenge in Abstän<strong>de</strong>n von 5 Minuten an <strong>de</strong>n Messbechern ab.<br />
Haltet eure Ergebnisse in einem Balkendiagramm fest und berücksichtigt die Resultate bei<br />
<strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>s Bebauungsgebietes in <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 07
W ass erh au sh alt :<br />
Ha us ha lte n mi t W as se r?<br />
W irk un g<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
W enn ein Bebauungsgebiet angelegt wird, kommt es immer zur V ersiegelung von<br />
Bo<strong>de</strong>nflächen. Dies hat Folgen für <strong>de</strong>n W asserhaushalt <strong>de</strong>s Gebietes und darüber<br />
hinaus.<br />
Forscht nach, welchen Einfluss die Bebauung eines Gebietes für <strong>de</strong>n W asserhaushalt<br />
haben kann.<br />
V ersucht gemeinsam <strong>de</strong>n Informationsgehalt <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Grafik <strong>de</strong>s " “W asserfaktors”<br />
zu entschlüsseln, so dass ihr die Abbildung beschreiben und erklären könnt.<br />
Humusgehalt<br />
Bo<strong>de</strong>nart<br />
Bo<strong>de</strong>ntyp<br />
Höhenlage<br />
Hanglage<br />
Lage und<br />
Unfang <strong>de</strong>s<br />
Kapillarsumes<br />
Verdrängun g<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nlu ft<br />
(Kohlendio xid,<br />
Sauersto f f ,<br />
Sticksto f f )<br />
Bo<strong>de</strong>nbearbeitu<br />
ng<br />
o r ganische r<br />
Dünger<br />
Bo<strong>de</strong>nfeuchtigk<br />
eit<br />
zwischen Kapillarsum<br />
u.<br />
Bo<strong>de</strong>no be r -<br />
fläche<br />
Luftbeweg ung<br />
Sättigungs<strong>de</strong>fizit<br />
<strong>de</strong>r<br />
Luft<br />
T emperatu r<br />
Nie<strong>de</strong> r -<br />
schlag<br />
Überflutun g<br />
Grundwasserstand<br />
Be- und Entwässerung<br />
T alsperre n<br />
und R¸ckhaltebec<br />
ken<br />
Verdrängun g<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nlu ft<br />
(Kohlendio xid,<br />
Sauersto f f ,<br />
Sticksto f f )<br />
Luftabschlu ss<br />
<strong>de</strong>r oberirdischen<br />
O r gan e<br />
( Verhin<strong>de</strong>run g<br />
<strong>de</strong>s Gasaustauschs)<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.08AB<br />
Bedingungen und Beziehungsgefüge <strong>de</strong>s Wasserfaktors<br />
(Kreise: Teilfaktoren <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rschlagswassers,<br />
durchgezogene Linien: an<strong>de</strong>re Umweltfaktoren)<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 08 A<br />
Absatz von<br />
Schlick (Näh r -<br />
sto f fe, ƒn<strong>de</strong> -<br />
rung von Kalkgehalt<br />
und Bo<strong>de</strong>nreaktio<br />
n)<br />
> > B
W ass erh aus hal t:<br />
Ha ush alte n mit W ass er?<br />
Erkundigt euch bei <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>verwaltung und/o<strong>de</strong>r Kreisverwaltung (hier:<br />
W asserbehör<strong>de</strong>), wie eure Gemein<strong>de</strong> die auftreten<strong>de</strong>n Probleme mit <strong>de</strong>m W asserhaushalt<br />
im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r V ersiegelung von Flächen lösen will und welche<br />
Lösungsmöglichkeiten bisher bereits gefun<strong>de</strong>n und realisiert wur<strong>de</strong>n.<br />
W en<strong>de</strong>t die Überlegung auf die Gestaltung <strong>de</strong>s Bebauungsgebietes an.<br />
Fertigt ein ähnliches W irkungsgefüge als einen begrün<strong>de</strong>ten V orschlag für das<br />
Bebauungsgebiet beziehungsweise für euer Schulgelän<strong>de</strong> an.<br />
W orin bestehen die wesentlichen Unterschie<strong>de</strong> zur Grafik?<br />
Überlegt , welche Schlussfolgerungen ihr aus euren Erkenntnissen bei <strong>de</strong>r Planung <strong>de</strong>s<br />
Baugebiets bzw . eures Lebensraums zieht.<br />
?<br />
W ie hilfreich war diese Anregung, um über die Beeinflussung <strong>de</strong>s W asserhaushalts aufzuklären.<br />
W elche Fragen sind noch of fen und sollen noch geklärt wer<strong>de</strong>n?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
9/10 26.10.2005 3.08AB<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 08 B
W as be wir kt ein e Da ch be grü nu ng ?<br />
W irk un g vo n<br />
Le be ns rä um en<br />
Ein lohnen<strong>de</strong>s V orhaben bei <strong>de</strong>r Gestaltung von Häusern in Bebauungsgebieten kann eine Dachbegrünung<br />
sein. Es gab sie schon 6 Jahrhun<strong>de</strong>rte vor Christi Geburt bei <strong>de</strong>n Babyloniern. In Berlin<br />
wur<strong>de</strong>n um 1890 Bauernhäuser mit einer Humusschicht be<strong>de</strong>ckt, auf <strong>de</strong>r sich Pflanzen ansie<strong>de</strong>lten.<br />
Dachbegrünungen beeinflussen <strong>de</strong>n W asserhaushalt, können Staub bin<strong>de</strong>n und günstig auf das<br />
Kleinklima einer Siedlung einwirken.<br />
Ihr könnt untersuchen, welche W irkung Dachbegrünungen auf Gebäu<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r auf Siedlungen haben.<br />
Ihr braucht: für eure Dach-Mo<strong>de</strong>lle jeweils 2 Platten von ca. 50 x 50 cm, Schrauben o<strong>de</strong>r Nägel,<br />
W erkzeug, einen Spaten und Grasso<strong>de</strong>n.<br />
Informiert euch zunächst beim Stadtbauamt o<strong>de</strong>r bei Architekten, wie man zur Gestaltung einer<br />
Dachbegrünung vor gehen muss.<br />
Führ t ein Protokoll eurer Untersuchungser gebnisse.<br />
Auf <strong>de</strong>r ersten Platte könnt ihr Dachpappe aufbringen. Die zweite Platte könnt ihr mit Grasso<strong>de</strong>n<br />
beschichten. Überlegt euch, wie ihr ein Abrutschen <strong>de</strong>r So<strong>de</strong>n verhin<strong>de</strong>rn könnt.<br />
Stellt die Platten so auf, dass ihr ablaufen<strong>de</strong>s W asser auf fangen könnt. Gießt dann auf je<strong>de</strong><br />
Platte vorsichtig 10 l W asser und messt die Menge <strong>de</strong>s ablaufen<strong>de</strong>n W assers.<br />
Messt an einem sonnigen T ag die T emperaturen und mit einem Hygrometer aus <strong>de</strong>m<br />
W eltkun<strong>de</strong>bereich auch die Luftfeuchtigkeit über <strong>de</strong>m "Dachpappendach" und über <strong>de</strong>m<br />
Grasdach.<br />
Forscht nach, welchen Einfluss die höhere Luftfeuchtigkeit auf die Gesundheit <strong>de</strong>r Menschen<br />
hat.<br />
Berücksichtigt eure Erkenntnisse bei <strong>de</strong>r Planung eines Bebauungsgebietes im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Zukunftswerkstatt. O<strong>de</strong>r ihr könnt an eurem Schulgelän<strong>de</strong> auf einem Gartenhäuschen o<strong>de</strong>r<br />
etwas Ähnlichem selbst eine Dachbegrünung anlegen.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.09<br />
?<br />
Hat euch <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llbau und die sich anschließen<strong>de</strong> Untersuchung neue Erkenntnisse<br />
über die V or - und Nachteile einer Dachbegrünung gebracht? Könnt ihr sie für eure<br />
Planungen berücksichtigen? W ie soll es weiter gehen?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 09
Vor- und Nachteile<br />
einer Dachbegrünung<br />
Wirkung<br />
von Lebensräumen<br />
Habt ihr schon mal ein begrüntes Dach gesehen? Wuchsen dort Blumen o<strong>de</strong>r war es<br />
ein reines Grasdach? Wie hat es euch gefallen?<br />
Forscht nach, welche Vorteile und welche Nachteile ein Grasdach hat.<br />
Schaut euch die Grafiken und Kurzinformationen auf diesem Anregungsbogen an.<br />
Befragt dazu auch Hausbesitzer und Experten, warum es so wenig begrünte Dächer gibt<br />
beziehungsweise, welche Erfahrungen sie mit ihrem Gründach gemacht haben.<br />
Stellt die Vor- und Nachteile begrünter Dächer gegenüber.<br />
Starke Temperaturschwankungen<br />
wer<strong>de</strong>n durch die schützen<strong>de</strong> Erd- und<br />
Grasschicht verhin<strong>de</strong>rt:<br />
bis 80°C bis 35°C<br />
links: überhitzte, trockene Stadtluft<br />
rechts: kühlere und feuchtere Luft<br />
durch (energieverbrauchen<strong>de</strong>)<br />
Pflanzenverdunstung<br />
Bei einem "herkömmlichen<br />
Dach<br />
Bei einem Gründach<br />
Luftverbesserung in<br />
Ballungsgebieten:<br />
links: Staubaufwirbelung<br />
rechts: Verbesserung <strong>de</strong>r Stadtluft<br />
durch Ausfiltern und Bin<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s Staubes und durch die<br />
Sauerstoffproduktion<br />
Bei einem "herkömmlichen<br />
Dach<br />
Bei einem Gründach<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 23.7.2005 3.10AB<br />
Schallschutz:<br />
links: Schallreflektion an "harten<br />
Oberflächen"<br />
rechts: Schallabsorption durch die<br />
weiche Pflanzenoberfläche<br />
Bei einem "herkömmlichen<br />
Dach<br />
Bei einem Gründach<br />
Menschen schaffen Lebensräume 3.10A<br />
>>B
Vor- und Nachteile<br />
einer Dachbegrünung<br />
Geschichte <strong>de</strong>r Dachbegrünung<br />
Dachgärten und Dachbegrünungen gab es schon 6 Jahrhun<strong>de</strong>rte vor Christus bei <strong>de</strong>n Babyloniern.<br />
In Berlin wur<strong>de</strong>n um 1890 Bauernhäuser aus Brandschutzgrün<strong>de</strong>n mit einer Humusschicht<br />
be<strong>de</strong>ckt, auf <strong>de</strong>r sich Pflanzen ansie<strong>de</strong>lten.<br />
Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckt hat erst <strong>de</strong>r Architekt<br />
Le Corbusier das fast vergessene<br />
Gründach in unserem Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />
Dachbegrünung: Vorteile für<br />
die Umwelt:<br />
Mit <strong>de</strong>m Bau eines Hauses<br />
geht je<strong>de</strong>smal ein Stück freier<br />
Landschaft verloren.<br />
Ein großer Teil <strong>de</strong>r verlorenen<br />
Grünflächen könnte durch<br />
Bepflanzung <strong>de</strong>r Dächer<br />
zurückgewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
Nie<strong>de</strong>rschlagsaufteilung:<br />
links: befestigte Flächen<br />
rechts: unbefestigte Flächen<br />
(ähnliche Wirkungsweise<br />
beim Grasdach)<br />
9/10 23.7.2005 3.10AB<br />
Diskutiert, wie ihr begrünte<br />
Dächer beurteilt.<br />
Entschei<strong>de</strong>t, ob ihr eine Dachbegrünung<br />
in eure Vorschlagsliste<br />
aufnehmen wollt.<br />
Wie nützlich waren die verschie<strong>de</strong>nen Informationen über Gründächer für eure Planungen?<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Menschen schaffen Lebensräume 3.10B
W ie be ein flu sse n wir Me ns ch en<br />
<strong>de</strong> n Sti cks tof fkr eis lau f?<br />
W irk un g vo n<br />
Le be ns rä um en<br />
In <strong>de</strong>r Schule fallen täglich große Mengen an Abfall an. Der Müll wird gesammelt, getrennt, aber<br />
nur zum Teil wie<strong>de</strong>rverwertet. In <strong>de</strong>r Natur befin<strong>de</strong>n sich dagegen alle Stoffe in einem<br />
geschlossenen Kreislauf. Nichts geht verloren, alles wird wie<strong>de</strong>rverwertet.<br />
Forscht nach, wie <strong>de</strong>r Stickstoffkreislauf funktioniert und wie wir Menschen<br />
ihn verän<strong>de</strong>rn, um herauszufin<strong>de</strong>n, ob <strong>de</strong>r Stickstoffhaushalt in eurem<br />
Lebensraum gestört ist.<br />
Ihr braucht: Biologiebücher o<strong>de</strong>r / und einen Internetzugang.<br />
Überlegt gemeinsam, wie ihr das Schema <strong>de</strong>s Stickstoffkreislaufs beschreiben und erklären<br />
könnt. Wenn ihr etwas nicht versteht, schreibt eure Fragen auf!<br />
Sitckstoffkreislauf in einer landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft<br />
Abb. aus umwelt biologie 7-10, Klett-Verlag 1996<br />
Klärt eure Fragen mit Hilfe von Biologiebüchern o<strong>de</strong>r durch Internetrecherche (zum Beispiel<br />
unter: http://www.uni-bayreuth.<strong>de</strong>/<strong>de</strong>partments/didaktikchemie/umat/stickstoffkreislauf/<br />
stickstoffkreislauf.htm )<br />
Überlegt, welche <strong>de</strong>r dargestellten Vorgänge natürlich sind und welche Vorgänge vom Menschen<br />
hervorgerufen o<strong>de</strong>r verstärkt wer<strong>de</strong>n. Listet bei<strong>de</strong>s in einer zweispaltigen Tabelle auf.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.1 1<br />
?<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, wie sich die menschlichen Eingriffe auswirken. Listet Vor- und Nachteile auf!<br />
Überlegt, ob es auch in eurem Lebensraum Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Stickstoffkreislaufs gibt.<br />
Zieht die Ergebnisse euren Bo<strong>de</strong>nuntersuchungen heran.<br />
Überlegt, welche Maßnahmen geeignet sind, <strong>de</strong>n Stickstoffhaushalt eures Lebensraums wie<strong>de</strong>r<br />
in Ordnung zu bringen. Erstellt einen Maßnahmenkatalog und nehmt ihn in <strong>de</strong>n Pflegeplan<br />
auf.<br />
Konntet ihr die Vorgänge im Stickstoffkreislauf aufklären und auf euren Lebensraum anwen<strong>de</strong>n?<br />
Welche Fragen konntet ihr nicht klären? Wen könnt ihr um Hilfe bitten?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 1 1
Sta dtl an ds ch aft en<br />
sin d Gr oß ver bra uc he r<br />
W irk un g<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Stadtlandschaften verän<strong>de</strong>rn die Ökologie einer Region in hohem Maße. Dazu tragen beson<strong>de</strong>rs die<br />
Stof f- und Ener gieströme bei. Damit stellen die Stadtlandschaften sowohl eine regionale als auch<br />
eine globale Belastung dar .<br />
In dieser Anregung könnt nachforschen, wie sich die Energieströme in einer<br />
Stadtlandschaft durch menschliche Eingriffe verän<strong>de</strong>rn.<br />
Betrachtet zum V er gleich erst einmal ein einfacheres System als eine Stadt, nämlich eine<br />
Austernbank. Darunter versteht man eine Ansammlung von Austern, die von schweben<strong>de</strong>n<br />
Kleinstpflanzen (Phytopflanzen) leben, die mit <strong>de</strong>r W asserströmung herangebracht<br />
wer<strong>de</strong>n. So wie auch ihr euren Körper durch Nahrung "heizt" und einen T eil dieser<br />
Wärme an die umgeben<strong>de</strong> Luft abgebt, so geben die Austern Wärmeener gie an das W asser<br />
ab.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.12AB<br />
Schaut euch die Abbildungen <strong>de</strong>s Lebensraumes einer Austernbank an und beschreibt<br />
dann die Ener gie- und Stof fzufuhr zu diesem System. Fin<strong>de</strong>t heraus, wie die Or ganismen<br />
<strong>de</strong>rAusternbank an ihre ener giehaltigen Nahrungsstof fe gelangen und klärt die Rolle <strong>de</strong>r<br />
Sonnenener gie in diesem "Fluss" (Phytoplankton = einzellige pflanzliche Schwebteilchen<br />
im W asser).<br />
Klärt mit Hilfe <strong>de</strong>s 3. Bil<strong>de</strong>s, was mit <strong>de</strong>r eingeflossenen Ener gie geschieht.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 12 A<br />
> > B
Sta dtla nds cha fte n sin d<br />
Gro ßve rbr auc her<br />
Im unteren Bild han<strong>de</strong>lt es sich nicht um eine<br />
Austernbank, son<strong>de</strong>rn um eine Stadtlandschaft.<br />
V ergleicht die Ener gie und die Stof fe, die durch<br />
die bei<strong>de</strong>n Systeme flieflen.<br />
Zusätzlich zum Lebewesen "Mensch" fin<strong>de</strong>n<br />
wir in <strong>de</strong>r Stadtlandschaft Maschinen.<br />
Klärt ihre Rolle zum wesentlich höheren Ener -<br />
gie- und Stof fumsatz gegenüber <strong>de</strong>m fast ur -<br />
sprünglichen Lebensraum.<br />
Ene r gie in For m<br />
von Nahr ungs -<br />
mitt eln<br />
und<br />
Kraft -<br />
sto f f<br />
Men sche n<br />
und<br />
Masc hine n<br />
Wär meene<br />
r gi e<br />
Luftstrom in die Stadt<br />
Ener gie in Form von<br />
Nahrungsmitteln<br />
und Kraftstof fen<br />
Wärme und<br />
Abfallprodukte<br />
T ransporte in die Stadt<br />
Menschen und Maschinen<br />
(viele verschie<strong>de</strong>ne Tätigkeiten)<br />
9/10 26.10.2005 3.12AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
?<br />
Der Ener giebedarf <strong>de</strong>r Stadtlandschaft ist pro qm und T ag fast 70 mal so hoch wie in einer<br />
Austernbank. Durch eine Optimierung <strong>de</strong>r V ersor gung <strong>de</strong>r Stadtlandschaft lässt sich dieser<br />
Bedarf senken.<br />
Berücksichtigt eure Erkenntnisse bei <strong>de</strong>r Planung eures Bebauungsgebietes<br />
beziehungsweise eures Schulgelän<strong>de</strong>s.<br />
Klärt mit Hilfe von Befragungen von Experten, <strong>de</strong>r Literatur o<strong>de</strong>r von Filmen, durch welche<br />
technischen Einrichungen wir Menschen <strong>de</strong>n Ener gie- und Stof fstrom verän<strong>de</strong>rn.<br />
Beschr eibt die globale V erän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Ener gie- und Stof fströme durch Städte. Berechnet<br />
<strong>de</strong>n Ener giebedarf eurer Gemein<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r eures W ohngebietes. Berücksichtigt die Er gebnisse<br />
bei <strong>de</strong>r Planung eines Bebauungsgebietes in <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt.<br />
W ie gut ist es euch gelungen, diese komplexen Aufgaben zu lösen? Haben euch die<br />
Expertenbefragungen weiter geholfen? W elche Fragen sind of fen geblieben?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 12 B
Na hru ng sb ezi eh un ge n<br />
in un se rem Le be ns rau m<br />
W irk un ge n <strong>de</strong> r<br />
Le be ns rä um e<br />
In eurer Klasse gibt es viele lockere und auch enge Freundschaften. Ihr könntet sie diese<br />
Beziehungen als "Freundschaftskette" (Monica-Mia-Lisa-Franzi-Jan-Olaf ...) o<strong>de</strong>r besser noch als<br />
als "Beziehungsnetz" darstellen.<br />
In <strong>de</strong>r Natur spielen Freundschaften keine so große Rolle. Zwischen <strong>de</strong>n vielen verschie<strong>de</strong>nen Arten,<br />
die dort leben, geht es stets darum, die eigene Ernährung und das Überleben zu sichern.<br />
Mit Hilfe dieses Bogens könnt ihr erforschen, welche Nahrungsbeziehungen in<br />
eurem Lebensraum herrschen.<br />
W er frisst wen?<br />
Ihr braucht die Er gebnisse aus euren Bestandsaufnahmen <strong>de</strong>r Pflanzen und T iere eures<br />
Lebensraums, Biologiebücher und T ier -Bestimmungsbücher .<br />
Betrachtet die folgen<strong>de</strong> Abbildung und erklärt, was sie darstellt.<br />
Eichenblätter<br />
Raupen <strong>de</strong>s<br />
Eichenwicklers<br />
Kohlmeisen<br />
Sperber<br />
Abb. 1: Nahrungskette<br />
Stellt mit Hilfe eurer Artenlisten aus <strong>de</strong>n Bestandsaufnahmen mehrere ähnliche<br />
Nahrungsketten dar . Die dafür erfor<strong>de</strong>rlichen Informationen über die jeweilige Nahrung<br />
fin<strong>de</strong>t ihr in <strong>de</strong>n Bestimmungsbüchern.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.13B<br />
Prüft, welche Pflanzen häufig und welche selten von T ieren gefressen wer<strong>de</strong>n.<br />
Prüft , wie viele Kettenglie<strong>de</strong>r die Nahrungsketten haben. W ie lang ist die längste Kette?<br />
Überlegt, wodurch die Länge <strong>de</strong>r Nahrungsketten begrenzt wird.<br />
Erklärt , wie gut solche Nahrungsketten die Nahrungsbeziehungen in eurem Lebensraum<br />
darstellen. Nennt die V or - und die Nachteile!<br />
Überlegt gemeinsam, wie ihr die Nahrungsketten auf eurem Gelän<strong>de</strong> beurteilt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 13 A<br />
> > B
Na hru ng sbe zie hu ng en<br />
in un ser em Le be nsr au m<br />
W ie sieht das Nahrungsnetz unser es Lebensraums aus?<br />
Ihr braucht die Er gebnisse aus euren Bestandsaufnahmen <strong>de</strong>r Pflanzen und T iere eures<br />
Lebensraums, T ierbestimmungsbücher , ein T ierlexikon o<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong> Internetseiten.<br />
Informiert euch über das Nahrungspektrum <strong>de</strong>r in Abbildung 2 dar gestellten T iere.<br />
Stellt die Nahrungsbeziehungen mit Pfeilen dar (Fuchs --------> Maus).<br />
Zeichnet mit Bleistift eine entsprechen<strong>de</strong> Abbildung eures Lebensraums um darin<br />
ebenfalls mit Pfeilen die Nahrungsbeziehungen zu kennzeichnen.<br />
Forscht in <strong>de</strong>n Biologiebüchern<br />
o<strong>de</strong>r im Internet<br />
nach, ob ihr Abbildungen<br />
von Nahrungsnetzen eures<br />
Lebensraums fin<strong>de</strong>t. V er -<br />
gleicht diese mit<br />
eurer eigenen Darstellung.<br />
W as könnt ihr an eurer<br />
Zeichnung noch verbessern?<br />
9/10 26.10.2005 3.13B<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
Überlegt , welche Arten in<br />
eurem Lebensraum durch zu<br />
starke Störungen in ihrem<br />
V orkommen gefähr<strong>de</strong>t sein<br />
könnten.<br />
W ie wür<strong>de</strong> sich ihr<br />
V erschwin<strong>de</strong>n auf die<br />
übrigen Arten und die<br />
Anzahl ihrer Individuen auswirken?<br />
O<strong>de</strong>r gibt es Arten, die mit<br />
sehr hoher Individuenzahl<br />
vorkommen? W ie wirkt essich<br />
aus?<br />
W ie beurteilt ihr die Stabilität<br />
<strong>de</strong>s Nahrungsnetzes<br />
eures Lebensraums?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 13 B<br />
Abb. 2: Nahrungsnetz aus: Umwelt Biologie, Lehrerband<br />
> > C
Na hru ng sbe zie hu ng en<br />
in un ser em Le be nsr au m<br />
W elche Nahrungsebenen gibt es in unser em Lebensraum?<br />
Ihr braucht die Er gebnisse aus euren Bestandsaufnahmen <strong>de</strong>r Pflanzen und T iere eures<br />
Lebensraums und Biologiebücher .<br />
Lest im Biologiebuch nach,<br />
was unter "Produzenten",<br />
"Konsumenten 1.,2. und 3. Ordnung"<br />
zu verstehen ist.<br />
Forscht nach , welche Be<strong>de</strong>utung<br />
die Pyrami<strong>de</strong>nform<br />
für die Darstellung hat.<br />
Ordnet die Arten, die ihr in<br />
eurem Lebensraum gefun<strong>de</strong>n<br />
habt in diese Gruppen und in<br />
<strong>de</strong>r Nahrungspyrami<strong>de</strong> ein.<br />
Prüft, ob alle Nahrungsebenen<br />
in eurem Lebensraum vertreten<br />
sind? W enn nicht, überlegt,<br />
woran das liegt.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.13C<br />
Überlegt , welche wichtige<br />
Gruppe von Lebewesen in<br />
diesem System noch nicht<br />
berücksichtigt wur<strong>de</strong>.<br />
Nahrungspyrami<strong>de</strong><br />
Forscht gegebenenfalls im<br />
Biologiebuch nach.<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, welche Aufgaben die Lebewesen dieser Gruppe in eurem Lebensraum haben<br />
und vervollständigt eurer Ordnungssystem.<br />
Prüft nach , welche V ertreter dieser Gruppe ihr in eurem Lebensraum ent<strong>de</strong>ckt habt.<br />
Fasst euer Ergebnis zusammen. Sind alle Nahrungsebenen ausreichend in eurem Lebensraum<br />
vertreten? W ie beurteilt ihr daraufhin euren Lebensraum?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 13 C<br />
> > D
Na hru ng sbe zie hu ng en<br />
in un ser em Le be nsr au m<br />
W ertet eur e Forschungen gemeinsam aus:<br />
Stellt euch eure Er gebnisse gegenseitig vor .<br />
V ergleicht die Darstellungen <strong>de</strong>r Nahrungsketten, -netze und -pyrami<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
verschie<strong>de</strong>nen Lebensräume miteinan<strong>de</strong>r . W elche Gemeinsamkeiten und Unterschie<strong>de</strong><br />
stellt ihr fest.<br />
Entschei<strong>de</strong>t , welche Fachbegrif fe ihr euch merken wollt. Haltet sie in einem Glossar<br />
schriftlich fest.<br />
9/10 26.10.2005 3.13D<br />
Überlegt , welche Störungen <strong>de</strong>r Nahrungsbeziehungen ihr auf eurem Schulgelän<strong>de</strong> ermitteln<br />
konntet? W as könntet ihr dagegen tun?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 13 D
Frü hs tüc ksr est e<br />
au f <strong>de</strong> m Sc hu lge län <strong>de</strong><br />
W irk un g<br />
<strong>de</strong> r Le be ns rä um e<br />
Die Pause ist gleich vorbei. Ina kaut noch an ihrem Frühstücksbrot. Es schmeckt ihr heute nicht. Sie<br />
wirft es in die nächst Hecke. Lotta reagiert entsetzt: "Du kannst doch nicht einfach, <strong>de</strong>in Brot in die<br />
Büsche werfen! W ir wollen doch pfleglich mit unserem Schulhof umgehen." Doch Ina meint es besser<br />
zu wissen: "W ieso? Das Brot wird doch von <strong>de</strong>n T ieren gefressen. Für die ist es doch nur gut,<br />
wenn sie etwas zu fressen fin<strong>de</strong>n."<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, wie sich weggeworfene Nahrungsreste auf die Natur auswirken.<br />
W er frisst die weggeworfenen Frühstücksr este?<br />
Ihr braucht: Frühstücksreste, ein Fernglas und ein Tierbestimmungsbuch.<br />
T ragt zunächst zusammen, welche Tiere ihr bereits auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong> beim Verzehr<br />
von Nahrungsresten beobachtet habt. Notiert ihre Namen. Welche kommen beson<strong>de</strong>rs<br />
häufig vor?<br />
"Gibt es auf eurem Schulgelän<strong>de</strong><br />
auch so viele Krähen? Bei uns<br />
plün<strong>de</strong>rn sie manchmal sogar<br />
einen Mülleimer ."<br />
aus: www .vinc kx.d e/ biot op% 20fr anke ntha l.htm l<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 3.14B<br />
Legt einige Kö<strong>de</strong>r aus Nahrungsresten an verschie<strong>de</strong>nen Stellen <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s aus und beobachtet<br />
aus einem Versteck heraus, welche Tiere ihr beim Fressen ent<strong>de</strong>ckt. Falls das zulange<br />
dauert, könnt ihr sie vielleicht auch an <strong>de</strong>n Fraß- o<strong>de</strong>r Fußspuren i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />
Beschreibt das Verhalten <strong>de</strong>r Tiere beim Fressen und überlegt, welche Tiere am meisten<br />
von Nahrungsresten auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> profitieren und wie sich das auswirkt.<br />
Überlegt gemeinsam , wie ihr die Wirkung weggeworfener Frühstücksreste beurteilt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 14 A<br />
> > B
Frü hst ück sre ste<br />
au f <strong>de</strong> m Sc hu lge län <strong>de</strong><br />
Beeinflussen unsere weggeworfenen Nahrungsreste <strong>de</strong>n Energiefluss und das Artenspektum<br />
in unserem Lebensraum?<br />
Ihr braucht die Ergebnisse aus <strong>de</strong>r ersten Anregung.<br />
Formuliert zunächst eure V ermutungen und notiert sie.<br />
Beschr eibt und erklärt <strong>de</strong>n Ener giefluss durch das in Abbildung 4 dar gestellte Ökosystem.<br />
Klärt dabei, woher die Ener gie stammt, wofür sie gebraucht wird beziehungsweise, wo sie<br />
bleibt.<br />
Energiefluss dur ch die Nahrungspyrami<strong>de</strong><br />
9/10 26.10.2005 3.14B<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
?<br />
W en<strong>de</strong>t die Grafik auf euren Lebensraum an, in <strong>de</strong>m ihr folgen<strong>de</strong> Fragen beantwortet:<br />
1. W ie verän<strong>de</strong>rn die weggeworfenen Nahrungsmittel das Nahrungspektrum einiger T ierar -<br />
ten?<br />
2. W ie wird <strong>de</strong>r Ener giefluss in eurem Lebensraum verän<strong>de</strong>rt?<br />
3. W ie wirkt sich die "Fütterung" auf die Häufigkeit <strong>de</strong>r Arten und auf das Artenspektrum<br />
aus?<br />
Überlegt , wie ihr die "Fütterung" beurteilt und was ihr unternehmen könnt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 3. 14 B
Do rfe rne ue run g: W ie kö nn en wir<br />
un se ren Or t ge sta lte n?<br />
E nt w ic kl un g<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Jan wohnt in einem an<strong>de</strong>ren Stadtteil als du. Die Häuser und Straßen dort wirken kalt und abstoßend<br />
auf dich. Of fenbar empfin<strong>de</strong>n die Bewohner <strong>de</strong>s Stadtteils das auch so, <strong>de</strong>nn überall liegt Müll<br />
herum und die Wän<strong>de</strong> sind beschmiert. André wohnt in einem Dorf. Dort möchtest du auch gerne<br />
wohnen, <strong>de</strong>nn das Dorf wirkt richtig einla<strong>de</strong>nd auf dich.<br />
Mit dieser Anregung könnt ihr an Beispielen nachforschen, welche Ziele die<br />
Dorf-erneuerung verfolgt und wie sie durchgeführt wird.<br />
Dazu zwei Beispiele:<br />
Im ersten Beispiel seht ihr zwei Fotos verschie<strong>de</strong>ner Straßen durch ein Dorf.<br />
Im zweiten Beispiel wer<strong>de</strong>n euch zwei Dorferneuerungen vor gestellt.<br />
Beispiel 1:<br />
Beschr eibt die Ansichten und versucht, sie zu bewerten.<br />
http://www .naturba<strong>de</strong>anlage.<strong>de</strong>/freianlagen/<br />
verkehrsberuhigung.shtml<br />
Lest <strong>de</strong>n T ext durch und klärt unbekannte<br />
Begrif fe und Zusammenhänge.<br />
http://www .kirchner -ingenieure.<strong>de</strong>/dienstleistungen/<br />
verkehrswesen/bildansicht_dorferneuer ung.htm<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 4.01AB<br />
?<br />
Beschr eibt die Ziele <strong>de</strong>r Dorferneuerung in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Beispielen. W o lagen die Schwer -<br />
punkte? W ie wur<strong>de</strong>n die Bür gerinnen und Bür ger in <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r Dorferneuerung einbezogen?<br />
Überzeugen euch die dar gestellten Ziele und die beschriebene Durchführung<br />
<strong>de</strong>r<br />
Dorferneuerung? Begrün<strong>de</strong>t eure Meinung. W ie könnte man es besser machen?<br />
W elche Ziele, wer<strong>de</strong>n aus eurer Sicht nicht verfolgt? Könnt ihr dafür Grün<strong>de</strong> im T ext fin<strong>de</strong>n?<br />
Überlegt gemeinsam, welche Anregungen und I<strong>de</strong>en ihr für eure Baugebiets- bzw . Schulgelän<strong>de</strong>gestaltung<br />
aus diesen Beispielen ableiten könnt.<br />
W ie hilfreich war diese Anregung für euch? W ie geht es jetzt weiter?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 4. 01 A<br />
> > B
Do rfe rne uer ung : Wi e kön nen wir<br />
uns ere n Ort ges talt en?<br />
9/10 26.10.2005 4.01AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
W ie hilfreich war diese Anregung für<br />
euch? W ie geht es jetzt weiter?<br />
Beispiel 2:<br />
Dorferneuerun g mit <strong>de</strong>r Landgesellscha ft<br />
- zwei Beispiele<br />
Die Landgesellschaf t hat frühzeitig erkannt,<br />
dass die schleswig-holste inischen Dörfer<br />
dringend <strong>de</strong>r Hilfe bei <strong>de</strong>r Bewahrung, Pflege<br />
und W eiterentwicklung <strong>de</strong>r typischen Dorfund<br />
Landschaftsbild er sowie bei <strong>de</strong>r Struktur -<br />
entwicklung insgesamt bedürfen. Im Jahre<br />
1983 trug man diesen Erkenntnissen Rechnung:<br />
ein Dorferneuerung sprogramm <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>s Schleswig-Hols tein wur<strong>de</strong> ins Leben<br />
gerufen. Auch wenn das<br />
Dorferneuerung sprogramm vorwiegend aus<br />
finanziellen Grün<strong>de</strong>n seinen<br />
anspruchsvollen Zielsetzungen nicht in vollem<br />
Umfang gerecht wer<strong>de</strong>n kann, so hat es sich<br />
<strong>de</strong>nnoch bereits jetzt im Ansatz als richtig<br />
bewährt.<br />
Die Schleswig-Hols teinische Landgesellschaf t<br />
ist in <strong>de</strong>n Richtlinien zur Dorferneuerung neben<br />
<strong>de</strong>n Landkreisen als Betreuer <strong>de</strong>r Dorfer -<br />
neuerung genannt und führt in zahlreichen<br />
Fällen auch die Pläne aus.<br />
Sie nimmt die Aufgabe <strong>de</strong>r Planung und<br />
Betreuung in <strong>de</strong>r Dorferneuerung mit einem<br />
speziell hierfür ausgebil<strong>de</strong>ten Mitarbeiterstab<br />
von Planern, Landschaftspfle gern und<br />
Architekten wahr . Bei Bedarf können<br />
Fachkräfte aus an<strong>de</strong>ren Bereichen <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens, zum Beispiel Hoch- und T iefbauingenieure,<br />
Landschaftsarch itekten, Grund-<br />
stücks- und Finanzierungsex perten, Agrar -<br />
strukturberater und Kaufleute hinzugezogen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Landgesellschaf t ist in 36 Gemein<strong>de</strong>n tätig.93<br />
weitere kommen jährlich hinzu.<br />
Zwei Arbeitsbeispiele sollen vor Ort<br />
auftreten<strong>de</strong> Probleme und <strong>de</strong>ren Lösung im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Dorferneuerung <strong>de</strong>utlich machen.<br />
A. Ein Dorf bekommt eine neue Ortsdurchfahrt<br />
Osterby , mit ca. 750 Einwohnern am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
“Hüttener Ber ge” nahe Eckernför<strong>de</strong> gelegen,<br />
hatte zu Beginn <strong>de</strong>r Dorferneuerung im Jahre<br />
1983 zwei große Aufgaben zu bewältigen: <strong>de</strong>n<br />
Ausbau <strong>de</strong>r “Dorfstraße” (K 56) und die<br />
V ollkanalisation für <strong>de</strong>n Ort.Osterby ist eines<br />
<strong>de</strong>r ersten Dörfer Schleswig-Hols teins, in <strong>de</strong>nen<br />
<strong>de</strong>r Gedanke <strong>de</strong>r Dorferneuerung mit einer<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 4. 01 B<br />
Straßenbauplanu ng zusammentraf, wie sie bis<br />
dahin üblicherweise praktiziert wur<strong>de</strong>. Im Fall<br />
Osterby war zu<strong>de</strong>mdie Planung schon recht<br />
weit fortgeschritten.<br />
Eingebun<strong>de</strong>n in bun<strong>de</strong>sweit gültige Richtlinien<br />
und bedingt durch einen überwiegend<br />
verkehrs-fachtec hnischen Ansatz entsprach die<br />
vorhan<strong>de</strong>ne Planung nicht <strong>de</strong>n städtebaulich,<br />
räumlichen und ganzheitlichen V orstellungen<br />
<strong>de</strong>r Dorferneuerung . So stellte die Land-gesellschaft<br />
kurzfristig nach eingehen<strong>de</strong>r Bestandsaufnahme<br />
<strong>de</strong>r straßenräumlich en Situation <strong>de</strong>n<br />
Bür gern, <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und <strong>de</strong>m Straßenbau-<br />
amt umfassen<strong>de</strong> Planungsalterna tiven vor .<br />
Die Gemein<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Kreis Rendsbur g-<br />
Eckernför<strong>de</strong> stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n neuen Überlegungen<br />
sogleich sehr positiv gegenüber . Das Straßenbauamt<br />
war jedoch zunächst an seine Richtlinien<br />
gebun<strong>de</strong>n. Erst weitere Gespräche <strong>de</strong>r Land-<br />
gesellschaft mit <strong>de</strong>n über geordneten<br />
Behör<strong>de</strong>n gaben <strong>de</strong>n Straßenplanern die nötige<br />
Rücken<strong>de</strong>ckung . Neben <strong>de</strong>r Einigung über<br />
T rassenführung, geringere Fahrbahnbreiten ,<br />
W ege- und Platzbefestigung en, Natursteinrinnen<br />
und Granitbor<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> zugleich eine<br />
für die Gemein<strong>de</strong> tragbare finanzielle Lösung<br />
gefun<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>r Durchführungsp hase <strong>de</strong>s Straßenbaus<br />
konnte die Landgesellschaf t im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Betreuung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> in zahlreichen<br />
Baubesprechung en “vor Ort” dann auch die<br />
weiteren gestalterischen Details <strong>de</strong>s Straßenbaus<br />
abstimmen.<br />
Es war ein glücklicher Umstand, da die<br />
Landgesellscha ft zu einem frühen Zeitpunkt im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Dorferneuerung splanung Einfluss<br />
auf die Gestaltung <strong>de</strong>r Ortsdurchfahrt nehmen<br />
konnte. Die Er gebnisse <strong>de</strong>r intensiven Diskussionen<br />
mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und <strong>de</strong>n zuständigen<br />
Behör<strong>de</strong>n sind heute in Osterby sichtbar .Sie<br />
sind ein <strong>de</strong>utlicher Schritt in Richtung eines<br />
Straßenbaus, <strong>de</strong>r sich stärker als bisher an <strong>de</strong>n<br />
örtlichen Gegebenheiten orientiert und durch<br />
die Erhaltung ortsbildprägend er Elemente <strong>de</strong>n<br />
Charakter <strong>de</strong>s Ortes bewahrt.<br />
Die ausgiebige Diskussion <strong>de</strong>r Problematik<br />
“Straßenbau im Dorf” im Fall Osterby hatte er -<br />
kennbare Auswirkungen auf die heutigen Planungen<br />
von “Dorfdurchfahrt en”; so wer<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong><br />
durch das Straßenbauamt Rendsbur g <strong>de</strong>r -<br />
artige Planungen in vorbildlicher W eise betrieben<br />
und wirken im Land beispielgebend.<br />
> > C
Do rfe rne uer ung : Wi e kön nen wir<br />
uns ere n Ort ges talt en?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 4.01C<br />
Ohne Zweifel ist Osterby durch <strong>de</strong>n zurückhalten<strong>de</strong>n<br />
dorfgemäßen Ausbau <strong>de</strong>r“Dorfstraße”<br />
entschei<strong>de</strong>nd geprägt, doch sin<strong>de</strong>s erst die<br />
weiteren er gänzen<strong>de</strong>n Maßnahmen,die das<br />
dörfliche Bild <strong>de</strong>s Ortes harmonischabru n<strong>de</strong>n.<br />
So wur<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r Dorferneuerung ,<br />
durch die Landgesellschaf t unter<br />
aktiver Mitarbeit <strong>de</strong>r Bür gerinnen und Bür ger<br />
die an die Straße angrenzen<strong>de</strong>n Platzbereiche,<br />
Brückengelän<strong>de</strong> r , Bushäuser , hölzernen Infor -<br />
mationskästen, Sitzbereiche und Grünanlagen<br />
gestaltet. Sie gelten als selbstverständli ch<br />
integrierte T eile <strong>de</strong>s Dorfbil<strong>de</strong>s und erscheinen<br />
<strong>de</strong>m Betrachter so, als wäre es nie an<strong>de</strong>rs<br />
gewesen.<br />
Ein neuer Mittelpunkt <strong>de</strong>s Dorfes ist die an <strong>de</strong>r<br />
Osterbek geschaf fene “Grünanlage Aueteich”<br />
gewor<strong>de</strong>n. Sie verbin<strong>de</strong>t durch Fußwege und<br />
über eine kleine Brücke die alten und neuen<br />
T eile <strong>de</strong>s Dorfes und bil<strong>de</strong>t gleichzeitig einen<br />
V erknüpfungspun kt <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n W an<strong>de</strong>r -<br />
wege.<br />
...<br />
B. Das Storchendorf Bergenhusen<br />
...Das Dorf Ber genhusen wird sehr stark durch<br />
seinen zentralen Bereich um die Kirche geprägt.<br />
Die Kirche aus <strong>de</strong>m Jahr 1712 und die sie<br />
umgeben<strong>de</strong>n reetge<strong>de</strong>ckten alten landwirtschaftlichen<br />
Anwesen bil<strong>de</strong>n einen Ortsmittelpunkt,<br />
<strong>de</strong>r von großer Be<strong>de</strong>utung für das<br />
Dorfbild ist. Durch <strong>de</strong>n Rückgang <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r<br />
landwirtschaftli chen Betriebe in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren auf nunmehr 27 aktive Landwirte stand<br />
eine V ielzahl landwirtschaftli cher Flächen zur<br />
V erfügung, die jedoch nur teilweise durch die<br />
verbliebenen Landwirte genutzt wer<strong>de</strong>n<br />
konnten. Ein beachtlicher T eil dieser Flächen<br />
wur<strong>de</strong> für ein großes Naturschutzproj ekt in <strong>de</strong>r<br />
Sor ge-Nie<strong>de</strong>rung und für <strong>de</strong>n V ogelschutz<br />
(Storchenauf fangstation) aufgekauft. V iele<br />
Landwirte im Raum Stapelholm haben sich<br />
darüber hinaus an <strong>de</strong>m Extensivierungs programm<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s (Programm <strong>de</strong>r EU, mit<br />
<strong>de</strong>m die Landwirte finanziell entschädigt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sie landwirtschaftli che Flächen<br />
wenigstens zeitweise nicht mehr nutzen.)<br />
beteiligt.<br />
Gera<strong>de</strong> die Bereitschaft <strong>de</strong>rLandwirtsch aft zur<br />
Extensivierung macht es möglich, <strong>de</strong>n einzigartigen<br />
Naturraum <strong>de</strong>rSor ge-Nie<strong>de</strong>rung auf<br />
lange Sicht zu erhaltenund damit auch die Nahrungsgrundlage<br />
für dieStörche zu bieten. Dies<br />
ist für Ber genhusen,als “Storchendorf” weithin<br />
bekannt, auch imInteresse <strong>de</strong>s Frem<strong>de</strong>nver -<br />
kehrs von wesentlicherBed eutung.In <strong>de</strong>r ersten<br />
Phase <strong>de</strong>rDorferneueru ngsplanung wur<strong>de</strong> von<br />
<strong>de</strong>rGemein<strong>de</strong> ein Maßnahmenkata log vor gelegt,<br />
in <strong>de</strong>m wünschenswerte öf fentliche Maßnahmen<br />
aufgeführt waren, die zunächst<strong>de</strong>n wichtigen<br />
Bereich um die Kirche aussparten.<br />
Durch Gemein<strong>de</strong>besch luss wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zuschuss<br />
für private Investitionen aus Sor ge um die<br />
Gesamtfinanzie rung auf 20 %, maximal<br />
6.000,— DM begrenzt. Damit war nur für<br />
wenige private Investoren ein Anreiz gegeben,<br />
sich an diesem Programm zu beteiligen. Dieses<br />
zusammen mit <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
nach einer kurzen Planungsphase ließ die<br />
Bereitschaft <strong>de</strong>r Dorfbewohner zur Mitarbeit<br />
im Arbeitskreis erlahmen.<br />
Die verbliebenen Arbeitskreismitg lie<strong>de</strong>r<br />
kamen mit <strong>de</strong>m Planer sehr schnell zu <strong>de</strong>r<br />
Überzeugung, dass die Gestaltung <strong>de</strong>s<br />
Ortsmittelpunkt es über Erfolg o<strong>de</strong>r Misserfolg<br />
<strong>de</strong>r Dorferneuerung in Ber genhusen<br />
entschei<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>.<br />
Auf diesen sensiblen Bereich konzentrierte<br />
sich eine V ielzahl von Funktionen, die sich<br />
zum T eil gegenseitig störten. In <strong>de</strong>n<br />
Sommermonate n brachte <strong>de</strong>r T ouristenstrom -<br />
vor allem T agesbesucher , die <strong>de</strong>r Störche<br />
wegen kommen - <strong>de</strong>n V erkehr um die Kirche<br />
herum zum Erliegen. Die fehlen<strong>de</strong><br />
Or ganisation <strong>de</strong>s ruhen<strong>de</strong>n V erkehrs blockierte<br />
dann <strong>de</strong>n Querverkehr <strong>de</strong>r landwirtschaftli chen<br />
Fahrzeuge <strong>de</strong>r vier Landwirte, die zur nahe<br />
gelegenen Meierei o<strong>de</strong>r zu ihren Hofkoppeln<br />
fahren<br />
Außer<strong>de</strong>m verlief die Route <strong>de</strong>s öf fentlichen<br />
Nahverkehrs durch die dafür zu kleine<br />
Schulstraße. V om Planer wur<strong>de</strong>n erste Ansätze<br />
zu einer Lösung für diesen Bereich aufgeführt,<br />
die jedoch in ihrer damaligen Konsequenz von<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> noch nicht akzeptiert und trotz<br />
aller Bemühungen nicht realisiert wer<strong>de</strong>n<br />
konnten.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 4. 01 C<br />
> ><br />
D
Do rfe rne uer ung : Wi e kön nen wir<br />
uns ere n Ort ges talt en?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 4.01D<br />
W ie schnell sich V erhältnisse in einem Dorf<br />
än<strong>de</strong>rn und zu neuen Überlegungen für Entwicklungsmaßn<br />
ahmen führen können, zeigt <strong>de</strong>r<br />
Fortgang <strong>de</strong>r Dorferneuerung splanung in<br />
Ber genhusen:<br />
- die Zahl <strong>de</strong>r mit Bussen anreisen<strong>de</strong>n T agesbesucher<br />
nahm unerwartet ab,<br />
- die im Ortszentrum gelegene Meierei stellte<br />
ihren Betrieb ein.Damit waren die V erkehrsprobleme<br />
entschärft.Mit <strong>de</strong>m W ie<strong>de</strong>raufbau <strong>de</strong>r<br />
zwischenzeitlich abgebrannten renommierten<br />
Gaststätte unter V erwendung landschaftsgebun<strong>de</strong>ner<br />
regionalerMater ialien und Formen<br />
wuchs dasBewusstsein <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>vertre -<br />
tung und <strong>de</strong>rBevölkerung vom W ert einer<br />
ortstypischenGe staltung <strong>de</strong>s Dorfkerns.<br />
Nun konnte die Planung und Umgestaltung <strong>de</strong>r<br />
Dorfmitte umfassend begonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>n V erkehrsbetrieben <strong>de</strong>s Kreises<br />
Schleswig-Flens bur g wur<strong>de</strong> eine neue Route<br />
für <strong>de</strong>n öf fentlichen Nahverkehr erarbeitet.<br />
In intensiven Gesprächen mit <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
und <strong>de</strong>r Feuerwehr konnte <strong>de</strong>r Planer alle<br />
V erantwortlichen von <strong>de</strong>r Notwendigkeit über -<br />
zeugen,das Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Meierei aufzukaufen<br />
und künftig als Gemein<strong>de</strong>büro und Feuerwehr -<br />
gerätehauszunu tzen.<br />
Gemeinsam mit <strong>de</strong>n Arbeitskreisenu nd <strong>de</strong>r<br />
Gemein<strong>de</strong>vertre tung wur<strong>de</strong> das Konzept für<br />
die weitere Umgestaltung im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Kirche mit folgen<strong>de</strong>n Schwerpunkten erarbeitet:<br />
- Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s reduzierten Bedarfs an Busparkplätzen<br />
im V orfeld <strong>de</strong>s Friedhofs<br />
- V erringerung <strong>de</strong>r Querschnitte <strong>de</strong>r Bäcker -<br />
straße und Schulstraße<br />
- niveaugleicher Gehweg entlang <strong>de</strong>r Schulstraße<br />
und Anpflasterungen zu <strong>de</strong>nangrenzen<strong>de</strong>n<br />
Straßen<br />
- zusätzliche Anpflanzungen. <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>vertretung<br />
wur<strong>de</strong> das Konzept für<br />
die weitere Umgestaltung im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Kirche mit folgen<strong>de</strong>n Schwerpunkten<br />
erarbeitet:<br />
Eine große Anzahl privater Maßnahmen, wie z.<br />
B. Reetdacherneue rungen, Fassa<strong>de</strong>nsanieru n-<br />
gen und das Satteldach auf <strong>de</strong>mursprünglic hen<br />
Flachdach <strong>de</strong>r Kreissparkasser un<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n wichtigen<br />
Bereich um die Kirchegestalteri sch ab.<br />
Beson<strong>de</strong>rs zu erwähnen istdie neue Nutzung<br />
<strong>de</strong>r bisher bestehen<strong>de</strong>nehe maligen Stellmacherei<br />
durch die örtlicheRaif feisenbank und die<br />
damit verbun<strong>de</strong>neW ie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s alten<br />
Erscheinungsbil <strong>de</strong>s.<br />
Nach<strong>de</strong>m auch die Kirche und die Denkmalschutzbehör<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Planung zustimmten,<br />
konnte im Frühjahr 1987 mit <strong>de</strong>m Bau<br />
begonnen wer<strong>de</strong>n. Im Herbst wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
gesamte Bereich in Anwesenheit von<br />
V ertretern <strong>de</strong>r Bewilligungsbeh ör<strong>de</strong>n of fiziell<br />
freigegeben. Nach <strong>de</strong>n langen und zähen<br />
Planungsvorber eitungen ist es beson<strong>de</strong>rs<br />
erfreulich, da die neugestaltete “Dorfmitte”<br />
nun von <strong>de</strong>n Bewohnern voll angenommen<br />
wird.<br />
(Quelle: 75 Jahre Schleswig-Hols teinische<br />
Landgesellschaf t; verän<strong>de</strong>rt)<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 4. 01 D
W ie kö nn en wir<br />
um we ltb ew us st ba ue n?<br />
Q ua lit ät vo n<br />
Le be ns rä um en<br />
Bei <strong>de</strong>r Gestaltung menschlicher Siedlungsräume geht man immer bewusster mit <strong>de</strong>m Problem <strong>de</strong>r<br />
Energieversorgung und <strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s Trinkwassers um. Fossile Energieträger gehen in absehbarer<br />
Zeit zur Neige und tragen bei ihrer Umwandlung zum Treibhauseffekt und zur weltweiten Erwärmung<br />
<strong>de</strong>r Erdatmosphäre bei. Ziel muss es <strong>de</strong>shalb sein, bei <strong>de</strong>r Neugestaltung menschlicher Siedlungen<br />
<strong>de</strong>n Einsatz fossiler Energieträger so gering wie möglich zu halten.<br />
Ihr könnt nachforschen, wie man Häuser in Bebauungsgebieten<br />
möglichst energieschonend und umweltgerecht bauen kann.<br />
Zur Vorbereitung eurer Aufgabe müsst ihr euch informieren,<br />
welche Energieträger für die Energieversorgung<br />
<strong>de</strong>r Häuser genutzt wer<strong>de</strong>n können und welche mo<strong>de</strong>rnen<br />
Techniken zur Energieumwandlung es gibt. Auskünfte<br />
könnt ihr bei euren Energieversorgungsunternehmen<br />
o<strong>de</strong>r auch bei <strong>de</strong>n Stadtwerken bekommen. Ihr<br />
könnt auch bei Architekten o<strong>de</strong>r Bauunternehmen nachfragen,<br />
die solche Häuser anbieten. Auskunft erteilen<br />
auch die Bau- und Planungsämter <strong>de</strong>r Städte bzw.<br />
Gemein<strong>de</strong>n. Euer Physik- o<strong>de</strong>r Technikbuch kann euch<br />
dafür auch eine Hilfe sein. Vielleicht könnt ihr auch das<br />
abgebil<strong>de</strong>te Buch in einer Bücherei ausleihen.<br />
Beachtet bei <strong>de</strong>r Planung eurer Häuser, dass sie mit<br />
möglichst wenig fossilen Energieträgern auskommen<br />
und einen möglichst hohen Anteil an erneuerbaren<br />
Energien (regenerative Energien) aus Sonnenenergie,<br />
Wind- und Wasserkraft nutzen.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 5.01<br />
?<br />
Plant in die Bauweise ein, dass die erneuerbaren Energien sowohl zur Versorgung mit<br />
elektrischer Energie als auch zum Heizen genutzt wer<strong>de</strong>n können. Dazu müsst ihr unter<br />
an<strong>de</strong>rem...<br />
* über die Himmelsrichtung nach<strong>de</strong>nken, in <strong>de</strong>r ihr das Haus aufstellen wollt,<br />
* planen, wo das Haus welche Öffnungen haben soll,<br />
* wie sich die Dächer zur Gewinnung elektrischer Energie gestalten lassen,<br />
* wie beim Heizen eine optimale Ausnutzung <strong>de</strong>r eingesetzten Energieträger möglich ist,<br />
* ob und wie Wärme zurückgewonnen wer<strong>de</strong>n kann,<br />
* wie man Wasser speichern und ggf. mehrfach nutzen kann.<br />
Vielleicht könnt ihr so ein Haus mit Hilfe <strong>de</strong>s Technikbereichs eurer Schule als Pappo<strong>de</strong>r<br />
Sperrholzmo<strong>de</strong>ll bauen. Berücksichtigt eure Erkenntnisse bei <strong>de</strong>r Planung eines Bebauungsgebietes<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt.<br />
W ie seid ihr mit dieser Anregung zurecht gekommen? W as war schwierig, was hat euch<br />
weiter geholfen?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 01
W ie kö nn en wir Le be ns räu me<br />
für Pfl an zen un d T ier e sch aff en ?<br />
Q ua lit ät<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Bei <strong>de</strong>r Bebauung eines Gebietes ist es gesetzlich vor geschrieben, für die überbaute Fläche, die<br />
<strong>de</strong>r Natur "entfrem<strong>de</strong>t" wird, zusätzlich zu <strong>de</strong>n bebauten Grundstücksflächen entsprechen<strong>de</strong><br />
"Ausgleichsflächen" zu schaf fen. Diese Flächen sind naturnah zu gestalten und im allgemeinen<br />
mit einheimischen, standortgerechten Pflanzen zu gestalten. Die Pflanzen müssen gegenüber<br />
<strong>de</strong>n vorher an <strong>de</strong>n Bebauungsflächen vorhan<strong>de</strong>nen höherwertig sein. W o vor <strong>de</strong>r Bebauung<br />
Gras wuchs, sind z.B. Gehölze zu pflanzen. Bauherren können aber auch aus Eigeninitiative<br />
ihr Haus und Grundstück so planen, dass <strong>de</strong>r Naturverlust durch die überbaute Flächen durch einen<br />
größeren Anteil an höherwertigen Pflanzen ausgeglichen wird.<br />
Ihr könnt nachforschen, wie man im Bereich eines Grundstücks o<strong>de</strong>r Schulgeän<strong>de</strong>s<br />
neue Lebensräume als Ersatz für eine überbaute Naturfläche gestalten.<br />
Legt zunächst eine Liste an, welche T eile <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s, eines Grundstückes o<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>s<br />
sich für eine Gestaltung durch Bepflanzung eignen. Dazu könnt ihr euch Informa<br />
tionen und Anregungen von Grundstücken in eurer W ohngegend holen.<br />
Nehmt euch dann nacheinan<strong>de</strong>r die einzelnen Bereiche eures<br />
Gelän<strong>de</strong>s, Gebäu<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r eines Grundstückes aus eurem W ohngebiet<br />
vor , die sich für eure Absichten eignen. Das können z.B.<br />
Hauswän<strong>de</strong>, Grundstücksgrenzen, Gartenflächen, Ecken o<strong>de</strong>r<br />
W inkel <strong>de</strong>s Grundstückes, Abgrenzungen o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rs mar -<br />
kierte Punkte innerhalb <strong>de</strong>s Grundstückes sein. Geht dabei von<br />
<strong>de</strong>n Standortbedingungen eures W ohngebietes aus.<br />
Klärt durch Recherche in Gärtnereien, Baumschulen o<strong>de</strong>r durch<br />
Literatur (siehe Abbildung!) zur Gartengestaltung, welche<br />
Pflanzenarten sich für welche Planungsi<strong>de</strong>en beson<strong>de</strong>rs eignen.<br />
Ihr solltet möglichst einheimische Pflanzen verwen<strong>de</strong>n.<br />
Blättert in <strong>de</strong>n Katalogen <strong>de</strong>r Gärtnereien und Baumschulen. Dort fin<strong>de</strong>t ihr Abbildungen<br />
<strong>de</strong>r angebotenen Pflanzen. V ielleicht könnt ihr daraus Bil<strong>de</strong>r entnehmen, um darzustellen,<br />
wie die Bepflanzung eures Hauses o<strong>de</strong>r Grundstückes aussehen könnte. Dazu müsst ihr<br />
das Haus o<strong>de</strong>r Grundstück zeichnen und die entsprechen<strong>de</strong>n Abbildungen einkleben.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 5.02<br />
?<br />
Behaltet bei eurer Gestaltung auch die Bedürfnisse <strong>de</strong>r Menschen im Blick, die dort leben<br />
bzw . arbeiten o<strong>de</strong>r lernen. W enn dort Kin<strong>de</strong>r leben, so benötigen diese auch Platz zum<br />
Spielen und T oben. Überlegt also, wie ihr die Ansprüche <strong>de</strong>r Natur und <strong>de</strong>r Menschen<br />
unter einen Hut bringen könnt.<br />
W ie gut ist es euch gelungen, die Ansprüche <strong>de</strong>r Menschen und <strong>de</strong>r Natur gemeinsam<br />
zu berücksichtigen? W elche Probleme traten dabei auf ? W ie habt ihr sie gelöst?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 02
W ie kö nn en wir ein Ge bie t<br />
na tur na h ge sta lte n?<br />
Q ua lit ät<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
I n Gebieten, die beson<strong>de</strong>rs schützenswerte Landschaftselemente mit gefähr<strong>de</strong>ten T ier - und<br />
Pflanzenarten enthalten, versucht man Naturschutzgebiete o<strong>de</strong>r Landschaftsschutzgebiete, zum<br />
kleinen T eil auch Naturparks einzurichten. Solche Gebiete unterliegen Beschränkungen in <strong>de</strong>r<br />
landwirtschaftlichen Bewirtschaftung und sind nicht immer frei zugänglich, beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r<br />
Brutzeit.<br />
Ihr könnt nachforschen, welche Be<strong>de</strong>utung eine naturnähere Gestaltung eines<br />
Gebietes für die T ier- und Pflanzenwelt haben kann, um Planungsgesichtspunkte<br />
für ein Bebauungsgebiet zu erhalten.<br />
Betrachtet die Abbildung sor gfältig und schreibt in einer Übersicht auf, wie sich die<br />
V erän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r W iesennutzung und die Anlage eines knickähnlichen W aldsaumes (im<br />
Bild schwarz gepunktet) auf das T ierleben <strong>de</strong>s Gebietes auswirken kann. Es ist hilfreich,<br />
wenn ihr euch dazu <strong>de</strong>n Film "Lebensraum Hecke" anschaut.<br />
Abb. aus W estermann Lexikon, Ökologie & Umwelt, Braunschweig 1994<br />
Man hat <strong>de</strong>n W aldsaum nicht nur an einer Stelle angelegt, son<strong>de</strong>rn entlang mehrerer<br />
W ege miteinan<strong>de</strong>r vernetzt.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 5.03<br />
Klärt, welche V orteile dieses V or gehen für die T iere dieses Gebietes hat. Informationen<br />
dazu fin<strong>de</strong>t ihr im Biologiebuch unter <strong>de</strong>m Stichwort "Kulturlandschaften" o<strong>de</strong>r im Inter -<br />
net mit <strong>de</strong>n Suchbegrif fen "Biotopverbund und Biotopvernetzung" o<strong>de</strong>r zum Beispiel unter:<br />
http://www .naturschutzr echt.net/Gesetze/SH/lnatschgsh05.html<br />
Berücksichtigt eure Erkenntnisse bei <strong>de</strong>r Planung eines Bebauungsgebietes .<br />
Überlegt, welche Fragen ihr mit Hilfe dieser Anregung geklärt habt, welche noch of fen<br />
sind und welche ihr noch bearbeiten wollt.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 03
W ie sch üle rfre un dli ch<br />
ist un se r Sc hu lge län <strong>de</strong> ?<br />
Q ua lit ät<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
"Unser Schulhof ist langweilig und ö<strong>de</strong>! Es gibt kaum Bänke zum Klönen. Und die Jüngeren langweilen<br />
sich, weil sie keine Kletter - und V ersteckmöglichkeiten haben." Kennt ihr solche Klagen auch<br />
aus eurer Schule? O<strong>de</strong>r ist euer Schulgelän<strong>de</strong> abwechslungsreich und schüler gerecht gestaltet?<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, wie schülerfreundlich euer Schulhof gestaltet ist.<br />
Ent<strong>de</strong>ckt, wie jünger e und älter e Mitschülerinnen und Schüler eur en Schulhof<br />
nutzen.<br />
Ihr braucht: einen Lageplan eures Schulgelän<strong>de</strong>s und einen Bleistift.<br />
Geht mit <strong>de</strong>m Lageplan auf euren Schulhof und sucht nach Bereichen, die für<br />
euch bzw . für ältere Schülerinnen und Schüler gut geeignet sind, an <strong>de</strong>nen ihr<br />
euch gerne aufhaltet. T ragt auf <strong>de</strong>m Plan ein, wie ihr die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Bereiche nutzen könnt.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 5.04 AB<br />
Beobachtet die jüngeren Schülerinnen und Schüler , welche Bereiche <strong>de</strong>s<br />
Schulgelän<strong>de</strong>s bevorzugen sie? Markiert auf eurem Plan die Bereiche, die für<br />
sie beson<strong>de</strong>rs gut zum Spielen, T oben, V erstecken ... geeignet sind.<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, ob es auch Bereiche eures Gelän<strong>de</strong>s gibt, die nicht<br />
schüler gerecht sind. Markiert diese Bereiche ebenfalls auf <strong>de</strong>m Plan.<br />
Stellt eure Er gebnisse in eurem Kurs anhand <strong>de</strong>r Lagepläne vor .<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 04 A<br />
> > B
Wi e sch üle rfre un dlic h<br />
ist uns er Sc hul gel änd e?<br />
Wie zufrie<strong>de</strong>n sind die Schülerinnen und Schüler mit <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong>?<br />
Führt eine Umfrage über die Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>m Schulhof durch. Den folgen<strong>de</strong>n Fragebogen<br />
könnt ihr als Muster verwen<strong>de</strong>n. Ergänzt o<strong>de</strong>r än<strong>de</strong>rt die Fragen nach euren eigenen<br />
Vorstellungen.<br />
Fra geb oge n zu r Erm ittlu ng <strong>de</strong> r Zuf ried enh eit mit <strong>de</strong>m Pau sen ho f<br />
Ich bin mit <strong>de</strong>m Pau senh of zufr ie<strong>de</strong> n.<br />
Es gibt gen üge nd Auf enth alts orte .<br />
Es gibt gen üge nd gem ütlic he Sitz gele gen heit en.<br />
Es gibt gen üge nd Plät ze zum Bal lspi elen .<br />
Es gibt gen üge nd Leb ens räum e, in <strong>de</strong>n en<br />
ich W ildp flan zen und T iere beo bac hten kan n .<br />
Der Sch ulho f ist schö n gest alte t.<br />
Die Bee te sind sch ön gep fleg t. Es blüh en viel e<br />
Blu men .<br />
...... ...... ...... ...... ...... ...... ...... ...... ...... ...... ...... ...... .<br />
Wertet das Umfrageergebnis prozentual aus.<br />
Notiert, wie hoch die Zufrie<strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> ist und in welchen Bereichen es verbessert<br />
wer<strong>de</strong>n soll.<br />
9/10 26.10.2005 5.04 AB<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
?<br />
Tragt alle eure Ergebnisse in die Umwelt-Datenbank im Internet<br />
unter http://umwelt-audit.lernnetz.<strong>de</strong> / ein.<br />
Vergleicht die ermittelten Kenngrößen mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Vorjahres (wenn möglich) und / o<strong>de</strong>r<br />
mit <strong>de</strong>nen an<strong>de</strong>rer Schulen o<strong>de</strong>r Einrichtungen.<br />
Überlegt gemeinsam, wie ihr <strong>de</strong>n Zufrie<strong>de</strong>nheitsgrad mit eurem Schulgelän<strong>de</strong> beurteilt.<br />
Ergibt sich aus euren neu gewonnenen Erkenntnissen ein Handlungsbedarf zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>s Schulhofs?<br />
Wie wollt ihr nun weiter vorgehen?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 04 B
W ie be urt eil en<br />
wir un se r Sc hu lge län <strong>de</strong> ?<br />
Q ua lit ät vo n<br />
Le be ns rä um en<br />
W ie ist euer Schulhof gestaltet? Gibt es viel Platz zum Spielen und zum Klönen? Ist alles gepflastert<br />
o<strong>de</strong>r gibt es auch Beete mit Blumen und Sträuchern? W elche T iere habt ihr schon mal auf <strong>de</strong>m<br />
Schulgelän<strong>de</strong> beobachtet?<br />
Entwickelt Kriterien, mit <strong>de</strong>nen ihr beurteilen könnt, wie schülerfreundlich und<br />
naturnah euer Schulgelän<strong>de</strong> gestaltet ist.<br />
Diskutiert, wie ein Schulgelän<strong>de</strong> gestaltet sein sollte.<br />
Legt fest , wer die Diskussionsleitung und die Beobachtung <strong>de</strong>s Diskussionsverlaufs<br />
übernimmt. Dann bil<strong>de</strong>t zwei Diskussionsgruppen und bereitet euch in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Gruppen<br />
auf die anschließen<strong>de</strong> Diskussionsrun<strong>de</strong> vor:<br />
Gruppe 1 überlegt gemeinsam,<br />
wodurch sich ein<br />
Schulgelän<strong>de</strong> auszeichnet,<br />
das zahlreichen Pflanzenund<br />
T ierarten Lebensräume<br />
bietet.<br />
Gruppe 2 überlegt gemeinsam,<br />
wodurch sich ein<br />
Schugelän<strong>de</strong> auszeichnet,<br />
das <strong>de</strong>n Interessen sowohl<br />
jüngerer als auch älterer<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
gerecht wird.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 5.05 AB<br />
Die Diskussionsleitung<br />
bestimmt <strong>de</strong>n Anfang und<br />
das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Diskussion,<br />
führt eine Rednerliste und<br />
lenkt die Diskussion bei<br />
Bedarf durch gezieltes<br />
Nachfragen.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Gruppen stellen<br />
sich ihre Überlegungen zur<br />
Schulgelän<strong>de</strong>gestaltung<br />
gegenseitig vor und<br />
diskutieren die V or - und<br />
Nachteile.<br />
Die Diskussionsteilnehmer<br />
überlegen gemeinsam, wie ein<br />
Schulgelän<strong>de</strong> aussehen<br />
müsste, das sowohl<br />
schülerfreundlich als auch<br />
naturverträglich gestaltet ist.<br />
W ertet gemeinsam aus , wie erfolgreich eure Diskussion verlaufen ist.<br />
Die Beobachter/innen<br />
notieren alle wichtigen<br />
Ar gumente.<br />
Nach <strong>de</strong>r Diskussion<br />
lesen sie die<br />
gesammelten<br />
Ar gumente noch einmal<br />
vor .<br />
Die Beobachter/innen<br />
halten die genannten<br />
Gestaltungskriterien<br />
schriftlich fest.<br />
Legt alle gemeinsam fest, nach welchen Kriterien ihr entschei<strong>de</strong>n könnt, ob ein Schulgelän<strong>de</strong><br />
schülerfreundlich und naturverträglich gestaltet ist. Notiert euer Er gebnis in euren NaW i-<br />
Unterlagen.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e ne u 5. 05 A<br />
> > B
Wi e be urt eile n<br />
wir uns er Sc hul gel änd e?<br />
W ie beurteilt ihr <strong>de</strong>n Ist-Zustand eur es Schulgelän<strong>de</strong>s?<br />
Fertigt aus <strong>de</strong>n selbst formulierten Beurteilungskriterien <strong>de</strong>r ersten Anregung einen<br />
Kriterienkatalog zum Ankreuzen an, mit <strong>de</strong>m ihr o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Schülerinnen und Schüler<br />
euren Schulhof beurteilen könnt. Orientiert euch dabei an folgen<strong>de</strong>m Muster:<br />
Aussagen über <strong>de</strong>n Schulhof:<br />
(=Kriterien)<br />
Es gibt genügend Platz zum<br />
V ersteck-Spiel<br />
trif ft voll zu .......................... ....trif ft nicht zu.<br />
Es gibt genügend Bänke<br />
....<br />
Ich bin mit <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong><br />
sehr zufrie<strong>de</strong>n.<br />
"Berücksichtigt die letzte Ausage auf<br />
je<strong>de</strong>n Fall in eur em Fragebogen!"<br />
9/10 26.10.2005 5.05 AB<br />
T ragt die Kreuze in <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn selber ein und/ o<strong>de</strong>r führt mit diesem Kriterienkatalog<br />
während <strong>de</strong>r Pause eine Umfrage auf <strong>de</strong>m Schulhof durch.<br />
W ertet die Er gebnisse prozentual aus und stellt sie grafisch dar .<br />
Überlegt gemeinsam , welche Schlussfolgerungen ihr aus <strong>de</strong>m Er gebnis zieht. Gibt es einen<br />
Handlungsbedarf zur Schulhofoptimierung? W enn ja, in welchen Bereichen?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
?<br />
W ie wollt ihr jetzt weiter vor gehen?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 05 B
W ie gu t<br />
ist da s W oh ng eb iet ge sta lte t?<br />
Q ua lit ät<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Das Bild unserer Ortschaften ist durch unterschiedliche Gesichtspunkte in Planung und Gestaltung<br />
geprägt. Es kann darum gehen, auf einem kleinen Gebiet möglichst viele Menschen unterzubringen.<br />
Ein an<strong>de</strong>rer Aspekt kann sein, vorhan<strong>de</strong>ne Straßen o<strong>de</strong>r Energieversorgungsmöglichkeiten zu nutzen<br />
o<strong>de</strong>r zu erweitern. Vielleicht soll auch <strong>de</strong>r Natur in <strong>de</strong>r Bebauung ein möglichst breiter Raum gegeben<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
In dieser Aufgabe könnt ihr ent<strong>de</strong>cken und bewerten, wie die Bebauung in<br />
eurer Wohnumgebung gestaltet wur<strong>de</strong>.<br />
Diese Aufgabe solltet ihr nach Möglichkeit in<br />
Gruppen bearbeiten. Je<strong>de</strong> Gruppe sollte einen<br />
an<strong>de</strong>ren Wohnbereich eurer Stadt o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
bearbeiten.<br />
Nehmt euch in eurer Stadt o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
einen begrenzten Wohnbereich für eure<br />
Arbeit vor, also einige Straßenzüge o<strong>de</strong>r ein<br />
kleines Wohnviertel. Zeichnet davon von<br />
einem Stadtplan eine Skizze in DIN A 3 Format ab.<br />
Untersucht für <strong>de</strong>n Bereich:<br />
* <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r Straßen, Radwege, Fußgängerzonen, Plätze (Skizze)<br />
* die Art <strong>de</strong>r Bebauung (z.B. Einzelhäuser, Reihenhäuser, Blocks, Hochhäuser)<br />
* <strong>de</strong>n Anteil überbauter Flächen (inklusive Straßen) gegenüber freien Flächen (z.B. Rasen,<br />
Sträucher, Erdbo<strong>de</strong>n)<br />
* <strong>de</strong>n Anteil naturnaher Elemente (auch Klein-Lebensräume wie Tümpel, Knicks, Bäche, Gehölze)<br />
* Erholungsgebiete für die Menschen (z.B. Parks, Spiel- und Bolzplätze, begrünte Hinterhöfe)<br />
* Lage <strong>de</strong>r Versorgungszentren (sind sie per Rad o<strong>de</strong>r Auto zu erreichen?)<br />
* Energieversorgung/Beheizung <strong>de</strong>r Häuser<br />
Haltet eure Erkundungen in einem Protokoll fest und tragt sie dann mit bestimmten<br />
Symbolen (z. B. Buchstaben) o<strong>de</strong>r Farben in die Karte <strong>de</strong>s Wohngebietes ein.<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 5.06<br />
?<br />
Stellt eure Ergebnisse in eurem Kurs vor und diskutiert dann die Vor- und Nachteile <strong>de</strong>r<br />
jeweils erkun<strong>de</strong>ten Bebauung. Haltet eure Erkenntnisse schriftlich fest.<br />
Berücksichtigt eure Erkenntnisse bei eurer Planung eines Bebauungsgebietes in <strong>de</strong>r<br />
Zukunftswerkstatt.<br />
Haben eure Erkundungen im Wohngebiet neue Erkenntnisse für die Gestaltung eines<br />
neuen Baugebietes gebracht? Wie verwen<strong>de</strong>t ihr sie?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 06
W elc he Be <strong>de</strong> utu ng ha t die<br />
Art en vie lfa lt au f un ser em Ge län <strong>de</strong> ?<br />
Q ua lit ät vo n<br />
Le be ns rä um en<br />
Die Gärten in eurem Ort unterschei<strong>de</strong>n sich oft sehr . In manchen ist <strong>de</strong>r Rasen stets kurz geschoren<br />
und die Ligusterhecke or<strong>de</strong>ntlich gestutzt. In an<strong>de</strong>ren Gärten gibt es in je<strong>de</strong>r Jahreszeit etwas zu ent<strong>de</strong>cken.<br />
Hier blühen die verschie<strong>de</strong>nsten Blumen und Sträucher . In <strong>de</strong>n Fugen <strong>de</strong>r alten Steinmauer<br />
ge<strong>de</strong>iht das Zimbelkraut und ein paar Zaunei<strong>de</strong>chsen sonnen sich auf <strong>de</strong>n warmen Steinen.<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, welche Be<strong>de</strong>utung die Artenvielfalt für einen Lebensraum hat<br />
und wie ihr die Artenvielfalt eures Gelän<strong>de</strong>s beurteilt.<br />
Ihr braucht die Ergebnisse <strong>de</strong>r Bestandsaufnahmen eures Gelän<strong>de</strong>s.<br />
Formuliert eure V ermutungen zur Beantwortung dieser Frage und notiert diese.<br />
Lest <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n T ext.<br />
Artenvielfalt eines W al<strong>de</strong>s<br />
5<br />
10<br />
15<br />
In einem Laubmischwald mit mehreren verschie<strong>de</strong>nen Baumarten fressen<br />
Buntspecht die Larven <strong>de</strong>r Borkenkäfer . Sie sor gen dafür , dass sich die<br />
Borkenkäfer nicht massenhaft vermehren. Er fin<strong>de</strong>t dort aber auch noch<br />
an<strong>de</strong>re Nahrung. In Jahren, in <strong>de</strong>nen es wenig Borkenkäfer gibt, weichen<br />
die Spechte auf an<strong>de</strong>re Beutetiere aus.<br />
Im Mischwald leben aber auch Kleiber , Baumläufer und räuberische<br />
Insekten von Borkenkäfern. Diese fressen jedoch auch an<strong>de</strong>re Insekten.<br />
In einer Fichtenmonokultur sind die V ermehrungsbedingungen für<br />
Borkenkäfer sehr gut. Die Spechte fin<strong>de</strong>n viel mehr Beute als sie<br />
benötigen. Sie können die Zahl <strong>de</strong>r Borkenkäfer kaum reduzieren, so dass<br />
diese die Bäume schädigen.<br />
In manchen Jahren geht die Zahl <strong>de</strong>r Borkenkäfer in einer<br />
Fichtenmonokultur witterungsbedingt stark zurück. ...<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 5.07B<br />
Überlegt , wie sich <strong>de</strong>r Zusammenbruch <strong>de</strong>r Borkenkäferpopulation in einem Mischwald<br />
und in einer Fichtenmonokultur auf die Spechte auswirkt.<br />
Erklärt nun, welche Be<strong>de</strong>utung die Artenvielfalt in einem W ald hat.<br />
Erklärt <strong>de</strong>n Begrif f "biologisches Gleichgewicht" am Beispiel <strong>de</strong>s W al<strong>de</strong>s.<br />
Forscht auch im Internet nach <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Artenvielfalt in verschie<strong>de</strong>nen Ökosystemen.<br />
Fin<strong>de</strong>t heraus, wie sich eine hohe Artenvielfalt (=Biodiversität) auswirkt.<br />
Überlegt, ob die Zahl <strong>de</strong>r heimischen Pflanzen- und T ierarten auch in eurem Lebensraum<br />
eine Rolle spielt. Denkt dabei auch an W irkungen auf euch Schüler! Begrün<strong>de</strong>t eure Antwort!<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 07 A<br />
> > B
We lch e Be <strong>de</strong>u tun g hat die<br />
Art env ielf alt auf uns ere m Ge län <strong>de</strong>?<br />
Beurteilt die Artenvielfalt eures Lebensraums. Habt ihr viele verschie<strong>de</strong>ne und vielleicht<br />
auch seltenere Arten gefun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nur sehr wenige und weit verbreitete?<br />
"Es ist kaum zu glauben,<br />
wie viele T ierarten auf<br />
einem alten Apfelbaum<br />
vorkommen können."<br />
aus: E. u. M. Dörfler , Neue Lebensräume, Urania V erl.1990<br />
Überlegt selbst, was ihr tun könnt, um die Ansiedlung weiterer heimischer Pflanzen- und<br />
T ierarten zu för<strong>de</strong>rn. Informiert euch aber auch in Fachbüchern o<strong>de</strong>r im Internet, welche<br />
Maßnahmen geeignet sind. Fasst eure Erkenntnisse in einem Pflegeplan zusammen.<br />
9/10 26.10.2005 5.07B<br />
?<br />
Stellt eure Er gebnisse in <strong>de</strong>r Klasse vor und diskutiert, wie ihr weiter vor gehen wollt.<br />
W ie gut konntet ihr die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Artenvielfalt aufklären? Spielt sie auch auf eurem<br />
Gelän<strong>de</strong> eine Rolle? W ie geht ihr jetzt weiter vor?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 07 B
W ie gu t fun kti on ier t <strong>de</strong> r Sto ffk rei s-<br />
lau f in un ser em Le be ns rau m?<br />
Q ua lit ät vo n<br />
Le be ns rä um en<br />
An manchen Herbsttagen liegt euer Schulhof voller Blätter und Äste. Der Hausmeister hat in diesen<br />
T agen viel zu fegen und zu harken. Das meiste Laub lädt er auf eine Karre und wirft es in die Bio-<br />
T onne o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Komposthaufen.<br />
Am Beispiel <strong>de</strong>s Kohlenstoffs könnt ihr überprüfen, wie gut das Recyclingsystem<br />
in eurem Lebensraum funktioniert.<br />
Ihr braucht die Er gebnisse aus euren Bestandsaufnahmen <strong>de</strong>r Pflanzen und T iere eures<br />
Lebensraums und Biologiebücher .<br />
Informiert euch über <strong>de</strong>n Kohlenstof fkreislauf in einem Ökosystem.<br />
Beschr eibt und erklärt <strong>de</strong>n W eg <strong>de</strong>s Kohlenstof fs anhand <strong>de</strong>r Abbildung 1 o<strong>de</strong>r 2.<br />
V er gleicht die bei<strong>de</strong>n Abbildungen miteinan<strong>de</strong>r . W elche ist für euch besser verständlich?<br />
W elche V orteile und welche Nachteile haben die bei<strong>de</strong>n Abbildungen?<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 5.08B<br />
Abb. 1<br />
Abb. 2<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 08 A<br />
> > B
Wi e gut fun ktio nie rt <strong>de</strong>r Sto ffkr eis lau f<br />
in uns ere m Leb ens rau m?<br />
Fertigt nun selbst eine Grafik <strong>de</strong>s Kohlenstof fkreislaufs eures Lebensraums an, in <strong>de</strong>m ihr<br />
dort i<strong>de</strong>ntifizierte Pflanzen- und T ierarten berücksichtigt.<br />
Erklärt , welche Be<strong>de</strong>utung die verschie<strong>de</strong>nen Gruppen von Lebewesen (Erzeuger / Produzenten,<br />
V erbraucher / Konsumenten ...) in eurem Lebensraum haben.<br />
Überlegt , wie sich die Gestaltung, Nutzung und Pflege <strong>de</strong>s Lebensraums (z. B. Düngung,<br />
o<strong>de</strong>r Entfernen <strong>de</strong>r Laubschicht) auf <strong>de</strong>n Stof fkreislauf auswirken. Notiert, welche stören<strong>de</strong>n<br />
Einflüsse ihr ent<strong>de</strong>ckt und wie ihr sie beurteilt.<br />
"Sieht euer Schulhof<br />
auch so aus?"<br />
Que lle: http ://w ww .sch weiz erho f-gr und schu le.<strong>de</strong><br />
Überlegt , mit welchen Maßnahmen ihr <strong>de</strong>n natürlichen Stof fkreislauf in eurem Lebensraum<br />
för<strong>de</strong>rn könntet. W ie wür<strong>de</strong>n sich die Maßnahmen auf die Menschen in <strong>de</strong>r Schule<br />
und auf die Pflanzen und T ierwelt auswirken?<br />
9/10 26.10.2005 5.08B<br />
?<br />
Nehmt eure I<strong>de</strong>en in euen Pflege- o<strong>de</strong>r Gestaltungsplan auf.<br />
W ie gut ist es euch gelungen, <strong>de</strong>n Stof fkreislauf eures Lebensraums darzustellen und seine<br />
Störungen zu i<strong>de</strong>ntifizieren? W ie geht ihr jetzt weiter vor?<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 5. 08 B
Erfassung, Bewertung und<br />
V erbesserung von<br />
Lebensräumen<br />
Q ua lit ät<br />
vo n Le be ns rä um en<br />
Unsere Stadt o<strong>de</strong>r unser Dorf ist ein Lebensraum für uns Menschen, in <strong>de</strong>m wir wohnen, arbeiten,<br />
uns fortbewegen und unsere Freizeit verbringen. Gleichzeitig leben dort aber auch zahlreiche<br />
Pflanzen- und T ierarten. Sie tragen erheblich dazu bei, dass wir uns wohlfühlen. Dabei behan<strong>de</strong>ln<br />
wir sie oft gar nicht gut.<br />
Mit Hilfe dieses Leitbogens könnt ihr überprüfen, welche Lebensräume es auf<br />
eurem Schul-gelän<strong>de</strong> gibt, wie ihr sie genauer untersuchen und wie ihr V erbesserungsmaßnahmen<br />
planen könnt.<br />
Ihr braucht einen Lageplan, Schreibzeug und eine (digitale) Fotokamera.<br />
Besichtigt das Schulgelän<strong>de</strong> in Kleingruppen: Orientiert euch mit Hilfe <strong>de</strong>s Lageplans. Haltet<br />
eure Beobachtungen schriftlich mit Fotos und auf <strong>de</strong>m Lageplan fest:<br />
- W elche verschie<strong>de</strong>nen Klein-Lebensräume (=Biotope) gibt es auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong> (T eich,<br />
Feuchtgebiet, Hecke / heimische Sträucher , große Einzelbäume, Kopfwei<strong>de</strong>n, arteinreiche<br />
Grünflächen, Blumenwiese ...) ? Kennzeichnet die Biotope auf <strong>de</strong>m Lageplan.<br />
- W elche Lebensräume von Pflanzen und T ieren wer<strong>de</strong>n häufig von Menschen genutzt?<br />
- W o sehen Grünanlage ungepflegt aus?<br />
- W o wer<strong>de</strong>n Pflanzen und T iere z. B. durch Zertreten o<strong>de</strong>r durch Müll beinträchtigt?<br />
- W as fällt euch sonst Beson<strong>de</strong>rs auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> auf?<br />
W ertet die Notizen und Eintragungen aus:<br />
- W ie viele Biotope gibt es auf eurem Gelän<strong>de</strong> und wie groß sind sie?<br />
- Könnt ihr bereits jetzt feststellen, dass es einen Handlungsbedarf zur V erbesserung <strong>de</strong>r<br />
Biotope gibt?<br />
P <strong>AN</strong> G SH 26.10.2005 5.09 A<br />
Legt gemeinsam fest , welchen Lebensraum ihr in Gruppenarbeit genauer untersuchen und<br />
ökologisch bewerten wollt. Einigt euch auch darauf, was ihr alles untersuchen wollt.<br />
Gebiet:<br />
Gewässer<br />
Hecken<br />
Bäume<br />
Beete<br />
Grünflächen<br />
..................<br />
Gruppenmitglie<strong>de</strong>r:<br />
Untersuchungen:<br />
Aussehen / Zustand<br />
Nutzung durch Menschen<br />
Pfanzenarten bestimmen<br />
T ierarten bestimmen<br />
Mikroklima erforschen<br />
Bo<strong>de</strong>n untersuchen<br />
T echnische Anlagen<br />
Kre uzt an!<br />
Besorgt euch die Anregungsbögen für die ausgewählten Untersuchungen und führt diese durch.<br />
Haltet alle Beobachtungen und Messer gebnisse schriftlich fest und wertet sie anschließend aus.<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e ne u 5. 09 A<br />
-> B
Erf ass ung , Be we rtu ng und<br />
V erb ess eru ng von Leb ens räu me n<br />
Informiert euch über die W echselwirkungen zwischen <strong>de</strong>n abiotischen und biotischen<br />
Faktoren, die in <strong>de</strong>m Lebensraum bestimmend sind. V erwen<strong>de</strong>t dazu Anregungen aus <strong>de</strong>m<br />
Kapitel "W irkung <strong>de</strong>r Lebensräume".<br />
Bewertet die ökologische Qualität <strong>de</strong>s untersuchten Lebensraums.<br />
Entwickelt V orschläge für die künftige Pflege <strong>de</strong>s Lebensraums, so dass er <strong>de</strong>n Ansprüchen<br />
eines schüler gerechten und naturnahen Schulgelän<strong>de</strong>s gerecht wird.<br />
Erkundigt euch bei Naturschutz-Experten (z. B. <strong>de</strong>s örtlichen BUND), ob eure V orschläge zur<br />
Biotop-Pflege die gewünschte W irkung haben wer<strong>de</strong>n und was ihr noch be<strong>de</strong>nken müsst.<br />
Befragt jüngere und ältere Mitschülerinnen und Mitschüler , was sie von euren V orschlägen<br />
halten und welche V erbesserungsvorschläge sie euch machen können. Berücksichtigt diese<br />
I<strong>de</strong>en!<br />
Fertigt eine Ausstellung eurer Er gebnisse mit Fotos und T exten an, in <strong>de</strong>r ihr <strong>de</strong>n Ist-Zustand<br />
<strong>de</strong>r Lebensräume dokumentiert und eure V orschläge zur Pflege darstellt.<br />
P <strong>AN</strong> G 26.10.2005 5.09 B<br />
?<br />
Leitet euren Pflegeplan an die dafür verantwortlichen Personen o<strong>de</strong>r Institutionen weiter . O<strong>de</strong>r<br />
führt die Pflegemaßnahmen selber durch.<br />
Überprüft nach einem Jahr die W irksamkeit <strong>de</strong>r durchgeführten Pflegemaßnahmen.<br />
Habt ihr etwas noch nicht verstan<strong>de</strong>n? Dann klärt es, bevor ihr mit eurer Arbeit beginnt!<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e ne u 5. 09 B
W ie kö nn en wir im Ge län <strong>de</strong><br />
Hö he n un d Bre ite n me sse n?<br />
A rb ei ts hi lfe n<br />
Kennt ihr die Mammutbäume in <strong>de</strong>r Sierra Nevada? Das sind die höchsten Bäume <strong>de</strong>r W elt. Sie sind<br />
bis zu 1 10 Meter hoch. Aber wie kann man das messen.<br />
Ein ähnliches Problem gibt es, wenn ihr die Breite eines Sees messen wollt.<br />
Ihr könnt die Höhe von Bäumen und die Breite von Seen mit Hilfe <strong>de</strong>s<br />
Strahlensatzes ermitteln.<br />
Ihr braucht ein min<strong>de</strong>stens 30 cm langes Lineal, ein möglichst langes Metermaß,<br />
einen Bleistift, ein Blatt Papier und einen T aschenrechner .<br />
Aus <strong>de</strong>m Mathematikunterricht<br />
kennt ihr <strong>de</strong>n Strahlensatz:<br />
b<br />
a<br />
=<br />
x<br />
h<br />
Überlegt gemeinsam eine<br />
Metho<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>r ihr<br />
die Höhe eines Baumes<br />
o<strong>de</strong>r auch die Breite eines<br />
Sees bestimmen könnt.<br />
Haltet dazu das Lineal am<br />
ausgestreckten Arm in die<br />
Höhe.<br />
x<br />
b<br />
"Ein kleiner T ipp: Die Str ecke a entspricht <strong>de</strong>r<br />
Länge eur es Arms. Jetzt ist euch sicher klar ,<br />
wie ihr die Str ecke b ausmessen müsst."<br />
h<br />
a<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 7.01<br />
?<br />
Erpr obt eure Messung und Berechnung an einem Objekt bekannter Höhe.<br />
V erbessert, falls erfor<strong>de</strong>rlich, euer V erfahren.<br />
Führt eure Messungen und Berechnungen durch.<br />
Seid ihr mit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong> zurecht gekommen? W enn nicht, woher bekommt ihr Hilfe?<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e 7. 01
Gr äs er be sti mm en<br />
A rb ei ts hi lfe n<br />
Einen Kastanienbaum erkennt ihr leicht an seinen typischen Blättern. Eine Eiche könnt ihr auch<br />
noch leicht i<strong>de</strong>ntifizieren. W enn ihr jedoch entschei<strong>de</strong>n müsst, ob es sich um eine Stileiche o<strong>de</strong>r um<br />
eine Steineiche han<strong>de</strong>lt, dann müsst ihr die Merkmale ansehen, durch die sich die bei<strong>de</strong>n Arten unterschei<strong>de</strong>n.<br />
Mit Hilfe eines Bestimmungsschlüssels könnt ihr die Gräser<br />
eures Lebensraums leicht bestimmen.<br />
Bestimmt die Gräser mit Hilfe <strong>de</strong>s folgen<strong>de</strong>n Bestimmungsschlüssels und notiert die Namen<br />
<strong>de</strong>r bestimmten Grasarten.<br />
Lest i n einem Bestimmungsbuch für Gräser nach, durch welche Eigenschaften sich die<br />
verschie<strong>de</strong>nen Gräser auszeichnen und welche Auskünfte sie euch über die Standortbedingungen<br />
eures Lebensraums liefern.<br />
"Dieses Gras kann ich<br />
nicht bestimmen. Es ist<br />
ganz an<strong>de</strong>rs als die im<br />
Bestimmungsschlüssel."<br />
P <strong>AN</strong> G 9/10 26.10.2005 7.02A<br />
"Solche Sauer gräser aus<br />
Feuchtgebieten kannst du mit <strong>de</strong>m Bestimmungsschlüssel<br />
für Süßgräser auch nicht bestimmen.<br />
Dazu nimmst du am besten ein Bestimmungsbuch<br />
für Gewässer -Lebewesen."<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e ne u 7. 02 A<br />
> > B
Gr äse r be stim me n<br />
Be st im m un gs sc hl üs se l fü r G rä se r<br />
P <strong>AN</strong> G<br />
9/10 26.10.2005 7.02A<br />
aus: E. u. M. Dörfler , Neue Lebensräume, Urania V erl.1990<br />
M en sc he n sc ha f fe n Le be ns rä um e ne u 7. 02 B
Bestimmung von<br />
Gewässer-Lebewesen<br />
Arbeitshilfen<br />
Schwämme<br />
- bis 30 cm lang<br />
- Kolonien in Form von Krusten, teils mit zweigartigen Auswüchsen<br />
- sitzen an Wasserpflanzen o<strong>de</strong>r an Steinen<br />
- weiß o<strong>de</strong>r grünlich von Algen<br />
Hohltiere<br />
- bis 30 mm<br />
- strahlenförmig symmetrisch<br />
Wichtigste Vertreter sind die zu <strong>de</strong>n Nesseltieren gehören<strong>de</strong>n<br />
Süßwasserpolypen:<br />
- bestehen aus einem Körperschlauch mit<br />
4-20 Fangarmen (F)<br />
- meist festsitzend, können sich im Zeitlupentempo fortbewegen<br />
- können sich zu einer Kugel von ca. 1 mm zusammenziehen<br />
- grün, weißlich o<strong>de</strong>r braun<br />
Plattwürmer<br />
Abgeplattet, ungeglie<strong>de</strong>rt, selten spin<strong>de</strong>lförmig<br />
Stru<strong>de</strong>lwürmer<br />
- bis 26 mm<br />
- 2 o<strong>de</strong>r viele Augen (A)<br />
- Fortbewegung ein gleichmäßiges<br />
Gleiten<br />
- kleinere Formen (2 mm) oft nicht abgeflacht,<br />
Vor<strong>de</strong>r- und Hinteren<strong>de</strong> auslaufend<br />
- braun, schwarz o<strong>de</strong>r weiß<br />
- bis 200 mm<br />
- Körper von zwei harten Schalen ganz<br />
eingehüllt<br />
- bewegen sich sehr langsam mit Hilfe<br />
ihres Fußes, <strong>de</strong>r ganz in die Schalen zurückgezogen<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.03A<br />
- bis 60 mm<br />
-besitzt nur eine harte Schale (Gehäuse)<br />
-keine Nacktschnecken im Süßwasser<br />
-<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.03A<br />
>> B
Bestimmung von<br />
Gewässer-Lebewesen<br />
Rückenschwimmer<br />
- bis 16 mm<br />
- schwimmt auf <strong>de</strong>m Rücken unter Wasser<br />
- bewegt sich ruckartig o<strong>de</strong>r hängt ruhig an<br />
<strong>de</strong>r Wasseroberfläche<br />
Wasserskorpion<br />
- bis 22 mm<br />
- na<strong>de</strong>lartige Atemröhre am Hinteren<strong>de</strong><br />
Insektenlarven<br />
Käferlarve<br />
Das abgebil<strong>de</strong>te Beispiel ist für viele wasserbewohnen<strong>de</strong><br />
Käferlarven typisch. Es<br />
existieren aber auch Formen, die davon<br />
stark abweichen.<br />
Kleinlibellenlarve<br />
- bis 30 mm<br />
- am Hinterleib drei blattförmige, senkrecht<br />
stehen<strong>de</strong> Schwanzanhänge (S)<br />
- schmaler Hinterleib<br />
( FA: Flügelanlagen, nur bei älteren Larven)<br />
Großlibellenlarve<br />
- bis 70 mm<br />
- am Hinterleibsen<strong>de</strong> 5 Stacheln (ST)<br />
- breiter Hinterleib<br />
Es gibt auch Formen mit sehr kurzem,<br />
breitem Hinterleib.<br />
9/10 27.9.2005 7.03B<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Eintagsfliegenlarve<br />
- bis 23 mm<br />
- stets eingliedrige Füße mit 1 Kralle<br />
- fast immer drei Schwanzanhänge (S),<br />
(rund)<br />
- meist blattförmige Tracheenkiemen (T)<br />
am Leib<br />
( FA: Flügelanlagen, nur bei älteren Larven)<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.03B<br />
OS: Oberschenkel<br />
US: Unterschenkel<br />
F: Fuß<br />
FA: Flügelanlagen<br />
>>C
Bestimmung von<br />
Gewässer-Lebewesen<br />
Tastermückenlarve<br />
- 10 mm<br />
- U-förmige Krümmung <strong>de</strong>s Körpers<br />
Schnackenlarve<br />
- bis 30 mm<br />
- Hinterleibsen<strong>de</strong> je nach Art unterschiedlich<br />
gebaut<br />
- im feuchten Ufermoos o<strong>de</strong>r im<br />
Schlamm<br />
Waffenfliegenlarve<br />
- bis 50 mm<br />
- am Körperen<strong>de</strong> Haarkranz<br />
Schlammfliegenlarve<br />
- bis 40 mm<br />
- weißliche Kiemen hinter <strong>de</strong>n Beinen<br />
Schwebfliegenlarve<br />
(Rattenschwanzlarve)<br />
- bis 55 mm<br />
- ausziehbares Atemrohr<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.03C<br />
Spinnentiere<br />
4 Beinpaare<br />
große Mundgliedmaßen können Fühler o<strong>de</strong>r Beine vortäuschen<br />
Spinnen<br />
- bis 15 mm<br />
- Kopfbrust und Hinterleib klar abgegrenzt<br />
- Nur die Wasserspinne verbringt ihr ganzes Leben unter Wasser.<br />
An<strong>de</strong>re Arten halten sich zeitweise auf <strong>de</strong>r Wasseroberfläche<br />
auf, leben sonst an Land.<br />
Milben<br />
- bis einige mm<br />
- Kopfbrust und Hinterleib stoßen in<br />
ganzer Breite<br />
aneinan<strong>de</strong>r und bil<strong>de</strong>n meiste ein<br />
kugelige Form<br />
- Fortbewegung: taumelnd<br />
Es gibt auch Milben mit einer länglichen<br />
Körperform<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.03C<br />
>>D
Bestimmung von<br />
Gewässer-Lebewesen<br />
Krebse<br />
mehr als 4, höchstens 7 Beinpaare; bei kleinen Formen schlecht zu sehen<br />
Wasserfloh<br />
- bis 6 mm<br />
- Kopf von Leib abgegrenzt<br />
- Körper seitlich abgeflacht und von zweiklappiger Schale umgeben<br />
- Fortbewegung ruckartig mit Hilfe <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Fühler<br />
Muschelkrebs<br />
- bis 3 mm<br />
- ganzes Tier von zwei muschelähnlichen<br />
Schalen umgeben<br />
- Anhänge oft schlecht sichtbar<br />
- gleichmäßige Fortbewegung mit Hilfe<br />
<strong>de</strong>r Fühler, schwimmend o<strong>de</strong>r kriechend<br />
Wasserassel<br />
-bis 12 mm<br />
- Bauch und Rücken (R) abgeflacht<br />
- schreitet auf Beinen<br />
Ru<strong>de</strong>rfüßer, Hüpferling<br />
- bis 5 mm<br />
- seitwärst herausragen<strong>de</strong> Fühler<br />
- Fortbewegung ruckartig<br />
-trägt nicht immer Eierstöcke<br />
9/10 27.9.2005 7.03D<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Flohkrebs<br />
- bis 30 mm<br />
- Körper seitlich zusammengedrückt<br />
- rutschen am Bo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r schwimmen in seitlicher<br />
Körperlage (R = Rücken)<br />
- in fließen<strong>de</strong>n Gewässern o<strong>de</strong>r kalten Quelltümpeln<br />
Flusskrebs<br />
- bis 250 mm<br />
- 1 Beinpaar als Schere (S) ausgebil<strong>de</strong>t<br />
- in kalten, meist fließen<strong>de</strong>n Gewässern<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.03D<br />
>>E
Bestimmung von<br />
Gewässer-Lebewesen<br />
Schlauchwürmer<br />
rund, ungeglie<strong>de</strong>rt<br />
Fa<strong>de</strong>nwürmer (Saitenwürmer)<br />
- 0,3 - 10 mm (ausnahmsweise 80 cm)<br />
- langgestreckt, fa<strong>de</strong>nförmig<br />
- keine Augen<br />
- oft sehr rasche Schlängelbewegung<br />
- durchsichtig o<strong>de</strong>r milchweiß<br />
Ringelwürmer- o<strong>de</strong>r Glie<strong>de</strong>rwürmer<br />
mehr o<strong>de</strong>r weniger rund, geglie<strong>de</strong>rt (geringelt), kein Kopf, keine Beine, mehr als 15 Ringe<br />
(Abschnitte), vergleiche auch Insektenlarven<br />
Wenigborster<br />
Egel<br />
- bis 100 mm - 150 mm<br />
- Borsten in geringer Zahl, einzeln o<strong>de</strong>r bün<strong>de</strong>lweise, - am Vor<strong>de</strong>ren<strong>de</strong> Saugnapf, am Hinteren<strong>de</strong><br />
oft jedoch sehr kurz und <strong>de</strong>shalb schlecht sichtbar<br />
Haftscheibe<br />
- keine geglie<strong>de</strong>rten Anhänge - Körperquerschnitt etwas abgeflacht<br />
- kein abgegrenzter Kopf - gewisse Arten mit Augen<br />
- Fortbewegung: Schlängeln o<strong>de</strong>r Ausstrecken <strong>de</strong>s . Fortbewegung: Auf- und Abschlängeln<br />
Vor<strong>de</strong>r- und Nachziehen <strong>de</strong>s Hinterteils<br />
o<strong>de</strong>r wie auf <strong>de</strong>r Abbildung<br />
durchsichtig, milchweiß o<strong>de</strong>r rötlich<br />
Insekten<br />
3 Beinpaare, geglie<strong>de</strong>rte Anhänge wie Beine, 2 Fühler, Schwänze, Mundwerkzeuge etc.<br />
Achtung: Insektenlarven sind häufig wurmähnlich, ohne Beine o<strong>de</strong>r nur mit Beinstummeln;<br />
häufig Kopf o<strong>de</strong>r wenigstens Mundwerkzeuge sichtbar , weniger als 16 Körperabschnitte (Ringe)<br />
Abgesehen von Larven leben auch erwachsene Insekten im und auf <strong>de</strong>m Wasser.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.03E<br />
Käfer<br />
- bis 60 mm<br />
- <strong>de</strong>rbe Flügel<br />
- viele Arten, die im Wasser<br />
leben verlassen zwischendurch<br />
das Wasser auch wie<strong>de</strong>r<br />
Teichläufer<br />
- 12 mm<br />
- zierlich<br />
läuft auf <strong>de</strong>r<br />
Wasseroberfläche<br />
Wasserläufer<br />
- bis 17 mm<br />
- läuft auf <strong>de</strong>r<br />
Wasseroberfläche<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.03E<br />
>>F
Bestimmung von<br />
Gewässer-Lebewesen<br />
Pflanzliches Plankton<br />
Blaualgen besitzen keinen Zellkern. Nach<br />
<strong>de</strong>r Vermehrung (Teilung) bleiben die Zellen<br />
oft als Fä<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Kugeln beieinan<strong>de</strong>r,<br />
manchmal sind sie durch Gallerte verbun<strong>de</strong>n.<br />
1 Schwingalge (10 bis 68 μm breit, oft<br />
mehrere mm lang)<br />
2 Wasserna<strong>de</strong>l (2 bis 6 μm lang)<br />
3 Kugelblaualge (bis zu 32 Einzelzellen,<br />
je 10 μm)<br />
Kieselalgen sind einzellige Algen, die<br />
aussehen wie kleine Schachteln, Schalenmaterial<br />
ist die Kieselsäure.<br />
4 Fensterkieselalge (Einzelzelle ca. 2 μm<br />
lang)<br />
5 Weberschiffchen (bis 120 μm lang)<br />
Grünalgen können einzellig, fädig, flächig<br />
o<strong>de</strong>r kugelförmig sein. Es gibt ca. 11000<br />
Arten.<br />
6 Gitterkugel o<strong>de</strong>r Volvox (um 0,5 mm)<br />
7 Gitterstern (bis 400 μm Durchmesser)<br />
8 Gürtelalge (ca. 0,5 mm lang)<br />
Augengeißelalgen sind grüne Einzeller mit<br />
einer Geißel. Wegen <strong>de</strong>s roten Augenflecks<br />
wer<strong>de</strong>n sie auch als "Tierchen" bezeichnet.<br />
9 Augentierchen (40 bis 65 μm lang)<br />
9/10 27.9.2005 7.03F<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Panzeralgen sind meist mit Zelluloseplatten<br />
"gepanzert" und besitzen zwei Geißeln.<br />
10 Hornalge (200 bis 300 μm lang)<br />
11 Panzertafelalge (48 μm lang)<br />
Jochalgen sind grüne Algen, die zur Fortpflanzung<br />
eine Brücke ("Joch") zwischen<br />
zwei Zellen bil<strong>de</strong>n können. Die Zellinhalte<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Zellen verschmelzen und bil<strong>de</strong>n<br />
Tochterzellen.<br />
12 Dornenstern (30 bis 60 μm lang)<br />
13 Mondsichel (ca. 700 μm lang)<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.03F<br />
>>G
Bestimmung von<br />
Gewässer-Lebewesen<br />
Ein nährstoffreicher See hat üppige Ufervegetation, die sich vom Rand in Richtung<br />
auf die Seemitte glie<strong>de</strong>rt. Diese Zonierung kommt durch die Anpassung<br />
<strong>de</strong>r Pflanzen an die verschie<strong>de</strong>ne Wassertiefe zustan<strong>de</strong>.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.03G<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.03G<br />
>>H
Bestimmung von<br />
Gewässer-Lebewesen<br />
Wasserpflanzen sind ihrem beson<strong>de</strong>ren Lebensraum angepasst und unterschei<strong>de</strong>n sich entsprechend in<br />
Bau und Lebensweise. Es gibt ganz untergetaucht leben<strong>de</strong> (a), mit Schwimmblättern auf <strong>de</strong>r<br />
Oberfläche aufliegen<strong>de</strong> (b) und nur mit <strong>de</strong>n unteren Teilen im Gewässer stehen<strong>de</strong> Wasserpflanzen (c).<br />
a Hornblatt<br />
Armleuchteralge Tausendblatt Weiße Seerose<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.03H<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.03H
Amphibienarten Schleswig-<br />
Holsteins (Auswahl)<br />
Arbeitshilfen<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.04A<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.04A<br />
>>B
Amphibienarten Schleswig-<br />
Holsteins (Auswahl)<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.04B<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.04B
Laichgewohnheiten einheimischer<br />
Amphibien<br />
Arbeitshilfen<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.05<br />
Abb. aus: Lebensraum Feuchtgebiet, WWF/Schroe<strong>de</strong>l Verlag, Umweltservice<br />
Menschen schaffen Lebensräume neu 7.05
Nahrungsnetze im Teich<br />
Arbeitshilfen<br />
In einem Teich besteht ein enggeknüpftes Nahrungsnetz. Es leben Pflanzen und Tiere voneinan<strong>de</strong>r,<br />
ähnlich wie in einem Knick. Wie weit o<strong>de</strong>r eng die Maschen <strong>de</strong>s Netzes sind, hängt davon ab, wie<br />
intensiv <strong>de</strong>r Mensch eingegriffen hat. So kann z.B. die regelmäßige und häufige Fütterung von Enten<br />
im Winter die Maschenweite erheblich verän<strong>de</strong>rn.<br />
Mit dieser Anregung könnt Ihr ein Nahrungsnetz in einem Teich und die Eingriffe <strong>de</strong>s Menschen<br />
bewerten.<br />
Die folgen<strong>de</strong> Abbildung zeigt Euch schematisch eine Stoffkette, wie sie in einem See vorliegen kann.<br />
Die Dicke <strong>de</strong>r Pfeile soll die jeweilige Menge symbolisieren.<br />
Markiert mit unterschiedlichen Farben, wie <strong>de</strong>r Fluss <strong>de</strong>r Nahrung in diesem Netz ist. Wen<strong>de</strong>t dabei<br />
auch die richtigen ökologischen Fachbegriffe an.<br />
Was versteht Ihr in diesem Beispiel unter "Nahrungsnetz" und was stellen die "Maschen" in diesem<br />
Netz dar? Was entspricht <strong>de</strong>r "Maschenweite"?<br />
Verän<strong>de</strong>rt nun die Zeichnung so, dass sie einen Eingriff <strong>de</strong>s Menschen beeinhaltet, z. B. in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Teich als Angelsee genutzt o<strong>de</strong>r von sog. "Tierfreun<strong>de</strong>n" das ganze Jahr über Enten und an<strong>de</strong>re<br />
Wasservögel gefüttert wer<strong>de</strong>n.<br />
Welche Unterschie<strong>de</strong> ergeben sich in <strong>de</strong>r Stoffbilanz?<br />
Wie bewertet Ihr <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>s Teiches?<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.06A<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.06A<br />
>> B
Nahrungsnetze im Teich<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.06B<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.06B
Wir messen die<br />
Strömungsgeschwindigkeit<br />
Arbeitshilfen<br />
Wie das "Bootsrennen" gezeigt hat, än<strong>de</strong>rn sich in einem Bach Strömungsrichtung und -<br />
geschwindigkeit von einer Stelle zur an<strong>de</strong>ren. Ins Wasser hineinragen<strong>de</strong> Hin<strong>de</strong>rnisse, Beschaffenheit<br />
<strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s, Stärke <strong>de</strong>s Gefälles, ja selbst die Erddrehung haben Einfluss darauf, wie schnell<br />
und wohin das Wasser fließt.<br />
Hier geht es darum, die Strömung eines Baches zu messen.<br />
Ihr benötigt:<br />
1-2 m langer Stock, dünne Schnur, Flaschenkorken, Maßband, Stoppuhr, Notizblock und Schreibzeug<br />
Durchführung:<br />
Befestigt an <strong>de</strong>m Stock ein Stück Schnur, an <strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> sich ein Schwimmer (Korken) befin<strong>de</strong>t. Die<br />
Schnur zwischen Stock und Schwimmer sollte genau 1 m lang sein! Haltet mit <strong>de</strong>m Stock <strong>de</strong>n<br />
Schwimmer in die Strömung (Bild 1), hebt <strong>de</strong>n Stock hoch und stoppt die Zeit, bis <strong>de</strong>r Schwimmer<br />
sich so weit vom Stock entfernt hat, dass die Schnur gespannt ist (Bild 2).<br />
Untersucht unterschiedliche Stellen <strong>de</strong>s Baches. Da Ihr mit <strong>de</strong>m Strömungsmesser in "Sekun<strong>de</strong>n pro<br />
Meter" messt, wird Euch die Umrechnungstabelle hilfreich sein.<br />
Aufgabe:<br />
Markiert Euch einen bestimmten Bachabschnitt und sucht<br />
darin eine Stelle mit einer großen, einer mittleren und einer<br />
kleinen Strömungsgeschwindigkeit. Zeichnet diesen Teil <strong>de</strong>s<br />
Baches so genau auf, dass Ihr ihn je<strong>de</strong>rzeit wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n<br />
könnt. Welche Strömungsgeschwindigkeiten habt Ihr ermittelt?<br />
Wie sieht <strong>de</strong>r Untergrund dort aus?<br />
9/10 27.9.2005 7.07<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Quelle: Biologie im Freien<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.07
Das große Bootsrennen<br />
Arbeitshilfen<br />
Wasser fließt stets bergab und sucht sich dort seinen Weg, wo es am wenigsten Wi<strong>de</strong>rstand fin<strong>de</strong>t. Bei<br />
einem Gebirgsbach mit großem Gefälle reißt das Wasser Schlamm, Sand, Geröll o<strong>de</strong>r gar Felsblöcke<br />
mit sich. Ein solcher Bach ist durch steile Ufer und ein felsiges Bachbett gekennzeichnet. An flachen<br />
Ufern und einem sandigen bzw. schlammigen Bett erkennt man langsam fließen<strong>de</strong> Gewässer.<br />
Hier geht es darum, "Strömungen" zu beobachten.<br />
Ihr benötigt:<br />
Tennisbälle (wegen <strong>de</strong>r Windanfälligkeit sind Flaschenkorken und Styroporstücke weniger geeignet),<br />
Gummistiefel, ein 2-3 Meter langes netz (altes Fe<strong>de</strong>rballnetz o<strong>de</strong>r grobmaschige Untergardine), 3-4<br />
angespitzte Dachlatten, ca. 1,50 m lang (als Pflöcke für das Netz), einen leichten und einen schweren<br />
Hammer, wasserfeste, farbige Filzschreiber (zum Markieren <strong>de</strong>r Boote), Schnur, Schuhkarton<br />
Durchführung:<br />
Wählt Euch eine Spielleiterin o<strong>de</strong>r einen Spielleiter. Vielleicht übernimmt Eure Lehrerin o<strong>de</strong>r Eurer<br />
Lehrer diese Aufgabe.<br />
Steckt an einem geeigneten Bach eine Rennstrecke von 10 bis 20 Metern ab. Die Startlinie wird durch<br />
eine Schnur markiert, die quer über <strong>de</strong>n Bach gespannt wird. Am Ziel wird das Fangnetz aufgespannt.<br />
Dann wer<strong>de</strong>n die Boote <strong>de</strong>utlich gekennzeichnet. Sammelt alle Boote in einem Schuhkarton ein und<br />
verabre<strong>de</strong>t die Spielregeln (z. B.: Boote, die an einem Hin<strong>de</strong>rnis hängenbleiben, schei<strong>de</strong>n aus). Wenn<br />
alles klar ist, wirft die Spielleiterin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spielleiter die Boote gleichzeitig ins Wasser.<br />
Wenn Ihr Spaß an <strong>de</strong>m Bootsrennen fin<strong>de</strong>t, könnt Ihr mehrere Rennläufe starten und die Spielregeln<br />
verän<strong>de</strong>rn (z. B.: Der Besitzer darf ein hängengebliebenes Boot vom Ufer aus wie<strong>de</strong>r flott machen).<br />
Hinweise:<br />
Beson<strong>de</strong>rs interessant ist es, wenn Hin<strong>de</strong>rnisse wie Sandbänke, Felsblöcke o<strong>de</strong>r Baumstämme das<br />
Wasser zum Teil verbauen, so dass Stru<strong>de</strong>l, Kolke (Stru<strong>de</strong>ltöpfe), reißen<strong>de</strong> Strömungen und<br />
Kehrwasser entstehen.<br />
Denkt daran, dass viele Bäche durch Abwässer stark verschmutzt sind, auch wenn das Wasser ganz<br />
klar erscheint. Sucht Stellen am Bach auf, die für Eure Untersuchung geeignet sind (das Wasser<br />
knietief, keine steilen Böschungen). Schützt die Natur und achtet auf Fischgewässer. Für sie gelten<br />
beson<strong>de</strong>re Schutzbestimmungen!<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.08<br />
Aufgabe:<br />
Klärt mit Hilfe <strong>de</strong>r Spielleiterin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Spielleiter folgen<strong>de</strong> Fragen:<br />
1. Wieviele Boote kamen ans Ziel, ohne dass sie hängenblieben?<br />
2. Wieviele Boote blieben hängen? Einmal? Mehrmals?<br />
3. Wo blieben die Boote hängen? Warum?<br />
Quelle: Biologie im Freien<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.08
Hinweise zur Bewertung von<br />
Fließgewässern<br />
Arbeitshilfen<br />
Der folgen<strong>de</strong> Text gibt euch zusätzliche Informationen zur Bewertung von Fließgewässern. Bevor<br />
ihr Euch mit <strong>de</strong>m Bewertungsbogen beschäftigt, solltet ihr die Kriterien kennenlernen, die<br />
zur Gestaltung bzw. Erhaltung eines möglichst naturnahen Fließgewässers zu beachten sind.<br />
Querprofil: Ein naturnahes Fließgewässer erkennt man an <strong>de</strong>n unregelmäßig ausgeformten<br />
Ufern. Durch Ausbaumaßnahmen geht die Strukturvielfalt mit Prall- und Gleithang, Strecken<br />
schnell fließen<strong>de</strong>n Wassers und stille Buchten verloren. Der Bach hat nur noch die Funktion eines<br />
Vorfluters, über <strong>de</strong>n landwirtschaftliche Nutzflächen, aber auch Wäl<strong>de</strong>r und Siedlungsbereiche<br />
wirkungsvoll entwässert wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>r Fließgewässer wird einerseits die Absenkung <strong>de</strong>s Grundwassers aber auch<br />
die zügige Ableitung <strong>de</strong>s Wassers bezweckt. Deshalb verlaufen viele Gewässer bis zu 2 Metern<br />
unter <strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>oberkante. Weil die Böschung bei starken Nie<strong>de</strong>rschlägen abbrechen könnten,<br />
wer<strong>de</strong>n Befestigungen mit Faschinen aus Holz (tropisches Bongossi) eingebaut.<br />
Gewässerverlauf: Alte Karten vermitteln ein Bild davon, in welchen Schwingungen die<br />
Tieflandbäche Schleswig-Holsteins ehemals verlaufen sind. Heute sind die meisten Bäche begradigt,<br />
eingetieft und als Lebensraum wertlos. Eine gleichmäßige und hohe Fließgeschwindigkeit<br />
<strong>de</strong>s Wassers verhin<strong>de</strong>rt die Besiedlung mit verschie<strong>de</strong>nen Tierarten.<br />
Der Verlauf verrohrter Bäche ist an <strong>de</strong>n abge<strong>de</strong>ckelten Betonringen in <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen<br />
Fläche zu erkennen. Schlecht für eine Besiedlung durch verschie<strong>de</strong>ne Tiere ist auch, wenn das<br />
Substrat gleichförmig ist.<br />
In ausgebauten Gewässern fehlt fast immer ein abwechslungsreicher Untergrund (Substrat) wie<br />
Schlamm, Sand, Kies und Steine. Dicke Schlammschichten sind in langsam fließen<strong>de</strong>n Vorflutern,<br />
Sand mit Ribbelstruktur in schnell fließen<strong>de</strong>n Gewässern häufig. Um die Bäche sauber<br />
halten zu können, das heißt um sie regelmäßig mit einem Bagger von Bewuchs und Schlamm<br />
zu befreien, wur<strong>de</strong>n meistens alle bachbegleiten<strong>de</strong>n Gehölze entfernt.<br />
Die Bewirtschaftung <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Flächen erfolgt häufig bis knapp an die oberste<br />
Kante <strong>de</strong>s Vorfluters. Belastend für das Fließgewässer ist <strong>de</strong>r direkte Nährstoff- und Pestizi<strong>de</strong>intrag<br />
(Kunstdünger, Gülle etc.). Der Nährstoffe und die ungemin<strong>de</strong>rte Sonneneinstrahlung<br />
bewirken ein schnelles Wachstum <strong>de</strong>r Fließgewässerpflanzen. Die Verkrautung behin<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n<br />
Abfluss, es muss ausgebaggert wer<strong>de</strong>n etc. Ackerflächen als angrenzen<strong>de</strong> Nutzung be<strong>de</strong>uten<br />
also viel Nährstoff- und Pestizi<strong>de</strong>intrag. Um diese negativen Einflüsse zu reduzieren, ist ein<br />
Schutzstreifen von min<strong>de</strong>stens 10 Metern Breite nötig. Mit standortgerechten Gehölzen wie<br />
Schwarzerlen und Wei<strong>de</strong>n lässt sich das Fließgewässer beschatten. Außer<strong>de</strong>m befestigen die<br />
Wurzeln, beson<strong>de</strong>rs die <strong>de</strong>r Schwarzerlen die Böschung auf natürliche Weise.<br />
9/10 27.9.2005 7.09<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Nachteile für die Tierwelt in ausgebauten Fließgewässern:<br />
Steile Ufer und Uferverbau: Fehlen<strong>de</strong>r amphibischer Wechselbereich<br />
Begradigte, gleichförmige Gewässer: Fehlen von unterschiedlichen Nischen<br />
Bachbegleiten<strong>de</strong> Gehölze fehlen:<br />
Fehlen <strong>de</strong>r Nischen in <strong>de</strong>n Baumwurzeln<br />
Laub als erstes Glied <strong>de</strong>r Nahrungskette fehlt.<br />
Untersuchung chemischer Parameter, wie Phosphat-, Ammonium-, Nitrit-, Nitrat- und<br />
Sauerstoffgehalt bietet sich an.<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.09
Ökologische Bewertung<br />
von Fließgewässern<br />
Arbeitshilfen<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.10<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.10
Hinweise zur Bewertung<br />
von Kleingewässern<br />
Arbeitshilfen<br />
Charakterisierung <strong>de</strong>r stehen<strong>de</strong>n Gewässer in Schleswig-Holstein<br />
Weiher: Gewässer mit typischer Ufervegetation und/ o<strong>de</strong>r Schwimmblattgesellschaften.<br />
Weiher sind bis auf <strong>de</strong>n Grund belichtet (im Gegensatz zum See), so daß <strong>de</strong>r Grund<br />
vollständig bewachsen sein kann.<br />
Lache, Tümpel, Kuhle: Kleingewässer mit naturnaher Vegetation. Regelmäßiges o<strong>de</strong>r gelegentliches<br />
Austrocknen (Tümpel), ehemalige Mergelkuhlen, Tränken, wassergefüllte<br />
Torfstiche.<br />
(aus: Anleitung zu Biotopkartierung in Schleswig-Holstein, Lan<strong>de</strong>samt für Naturschutz und<br />
Landschaftspflege, Kiel 1991)<br />
Bei <strong>de</strong>r ökologischen Bewertung gilt, daß strukturelle Vielfalt <strong>de</strong>n unterschiedlichsten Organismen<br />
Lebensraum bieten kann. So ist auch eine Insel im Weiher bereichernd. Lei<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n vielfach<br />
Entenhäuschen (jagdliche Interessen) installiert, wodurch Nährstoffbelastungen über <strong>de</strong>n Kot für das<br />
Gewässer entstehen können.<br />
Wassertrübungen können folgen<strong>de</strong> Ursachen haben:<br />
• starke Algenentwicklung durch Düngereintrag<br />
• Zulauf von Drainagewasser<br />
• Pestizi<strong>de</strong>intrag<br />
• Rin<strong>de</strong>rdung<br />
• aufgewühlter Untergrund durch Wei<strong>de</strong>vieh<br />
• Enten (Nahrungssuche)<br />
• Fischbesatz (Karpfen etc.)<br />
• viel Laubeintrag<br />
Die Lichtverhältnisse spielen insofern eine Rolle, als z. B. Libellen zur Eiablage sonnige Gewässer<br />
bevorzugen. Auch die Entwicklung <strong>de</strong>s Laiches <strong>de</strong>r meisten Amphibienarten ist von <strong>de</strong>r Besonnung<br />
abhängig.<br />
Nach § 15 a (1) Nr. 6 a/b LNatSchG sind Weiher/Tümpel geschützt und dürfen nicht beschädigt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.11<br />
Die Bewertung von Kleingewässern ist lei<strong>de</strong>r abhängig vom Zeitpunkt <strong>de</strong>r Kartierung und sollte<br />
zweimal pro Jahr stattfin<strong>de</strong>n. Amphibien lassen sich über Laich und rufen<strong>de</strong> Männchen im Frühjahr<br />
kartieren, Libellen fliegen August/September.<br />
Dennoch ist es mit Einschränkungen zu vertreten, dass über Strukturvielfalt, Besonnung, Vegetation<br />
und Verunreinigungen Aussagen zur Qualität gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.11
Ökologische Bewertung<br />
von Kleingewässern<br />
Arbeitshilfen<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.12<br />
Gesamtpunktzahl:<br />
bis 5 Punkte Kategorie III<br />
6-9 Punkte Kategorie II<br />
> 9 Punkte Kategorie I<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.12
Bestimmung strauchartiger,<br />
einheimischer Knick-Gehölze<br />
Arbeitshilfen<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.13A<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.13A<br />
>>B
Bestimmung strauchartiger,<br />
einheimischer Knick-Gehölze<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.13B<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.13B<br />
>>C
Bestimmung strauchartiger,<br />
einheimischer Knick-Gehölze<br />
9/10 27.9.2005 7.13C<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.13C<br />
>>D
Bestimmung strauchartiger,<br />
einheimischer Knick-Gehölze<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.13D<br />
Menschen schaffen Lebensräume neu 7.13D<br />
>>E
Bestimmung strauchartiger,<br />
einheimischer Knick-Gehölze<br />
9/10 27.9.2005 7.13E<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.13E<br />
>>F
Bestimmung strauchartiger,<br />
einheimischer Knick-Gehölze<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.13F<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.13F
Knickgehölze<br />
Arbeitshilfen<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.14<br />
Abb. aus Unterricht Biologie, Heft 116/1986<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.14
Strukturen im Knick<br />
Arbeitshilfen<br />
Schichtaufbau und Strukturbestandteile<br />
Kleingehölze sind ähnlich wie die Wäl<strong>de</strong>r nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten<br />
aufgebaut. Betrachtet man sie im Profil, lassen sich verschie<strong>de</strong>ne Stockwerke<br />
erkennen, diese sind allerdings nur dann vollständig entwickelt, wenn die Gehölze nicht allzu<br />
stark durch Mensch o<strong>de</strong>r Vieh beeinflußt sind. Außer<strong>de</strong>m spielen Kraut- und Bo<strong>de</strong>nschicht<br />
im Knick eine geringere Rolle als in Wäl<strong>de</strong>rn. Eine naturnaher Knick glie<strong>de</strong>rt sich in folgen<strong>de</strong><br />
Schichten:<br />
Schichtaufbau und Strukturbestandteile<br />
9/10 27.9.2005 7.15A<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.15 A<br />
>>B
Strukturen im Knick<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.15B<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.15 B<br />
>>C
Strukturen im Knick<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.15C<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.15C<br />
>>D
Strukturen im Knick<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.15D<br />
1. Baumschicht<br />
Umfasst alle Holzgewächse über 5 m Höhe.<br />
2. Strauchschicht<br />
Umfasst alle Holzgewächse zwischen 0,5 und 5 m Höhe.<br />
3. Krautschicht<br />
Umfasst alle krautartigen Pflanzen und Holzgewächse bis zu 0,5 m Höhe. Einige Kräuter und Gräser<br />
wer<strong>de</strong>n allerdings auch höher als einen halben Meter.<br />
4. Bo<strong>de</strong>nschicht<br />
Umfasst alle auf <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>noberfläche wachsen<strong>de</strong>n Moose, Flechten und Pilze. Je<strong>de</strong>r Knick besteht<br />
aus verschie<strong>de</strong>nen Strukturbestandteilen, die für das Leben <strong>de</strong>r einzelnen Tierarten wichtig sind. Mit<br />
zunehmen<strong>de</strong>r Zahl verschie<strong>de</strong>ner Strukturelemente wächst auch die Anzahl <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen tierischen<br />
Knickbewohner. Auf <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite sind in <strong>de</strong>r untersten Abbildung folgen<strong>de</strong> Bestandteile<br />
eingezeichnet:<br />
1. Losesteinhaufen<br />
Verstecke und Schlafplätze für Kleinsäuger (Wiesel, Mäuse), Ei<strong>de</strong>chsen und Erdkröte.<br />
Überwinterungsplatz für Reptilien, Amphibien und viele wirbellose Tiere.<br />
2. Lianendickicht<br />
Zufluchtsort und Nistplatz für Singvogel-Arten.<br />
3. Baumkrone<br />
Spähplatz für Turmfalke und Waldohreule. Singwarte und Nistplatz für freibrüten<strong>de</strong> Vögel.<br />
Aufenthalts- und Entwicklungsort für wirbellose Tiere.<br />
4. Stammraum <strong>de</strong>r Bäume<br />
Substrat für Kletterpflanzen (vor allem Efeu). Aufenthaltsort vieler wirbelloser Tiere. Nistplatz für<br />
höhlenbrüten<strong>de</strong> Vögel (z. B. Grünspecht, Hohltaube, Kleiber). Schlafplatz für Fle<strong>de</strong>rmäuse und<br />
Siebenschläfer.<br />
5. Dornbuschdickicht<br />
Späh- und Nahrungsplatz für Neuntöter (vgl. Blatt 9). Zufluchtsort und Nistplatz für<br />
freibrüten<strong>de</strong> Vögel.<br />
6. Trockenmauer<br />
Versteck und Sonnenplatz für Reptilien (z. B. Zaunei<strong>de</strong>chse). Substrat (= Unterlage)<br />
für Felsenpflanzen. Nistplatz für Ameisen, Feldwespen und an<strong>de</strong>re Insekten.<br />
7. Krautdickicht<br />
Zufluchtsort für Feldhase. Nistplatz für freibrüten<strong>de</strong> Vögel (z. B. Goldammer).<br />
Aufenthaltsort zahlreicher wirbelloser Tiere (z. B. Raupen, Schnecken).<br />
8. Holzhaufen<br />
Schlaf- und Nistplatz für Igel und an<strong>de</strong>re kleine Wirbeltiere.<br />
9. Holzzaun<br />
Nistplatz holzbewohnen<strong>de</strong>r Insekten (z. B. Grabwespen).<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.15 D<br />
>>E
Strukturen im Knick<br />
Knick als Lebensraum für Tiere<br />
Das Leben je<strong>de</strong>r Tierart wird durch eine Anzahl spezifischer Umweltfaktoren bestimmt. Die Gesamtheit<br />
dieser Faktoren wird als ökologische Nische bezeichnet. Diese ist bei je<strong>de</strong>r Tierart etwas an<strong>de</strong>rs<br />
zusammengesetzt. In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Tabelle sind 5 Nischenfaktoren, die sich auf <strong>de</strong>n Knick als Lebensraum<br />
beziehen, für 17 tierische Knickbewohner zusammengestellt.<br />
A. Wohn- und/o<strong>de</strong>r Nistplatz. Kleingehölz als Ort, wo ein Tier seine Ruhezeiten verbringt (z. B.<br />
Waldohreule, Hermelin, Erdkröte), seine Eier ablegt (z. B. Zaunei<strong>de</strong>chse, Goldammer, Bockkäfer),<br />
die Jungen aufzieht (z. B. Igel, Dorngrasmücke, Turmfalke) o<strong>de</strong>r wo sich die Larvenentwicklung<br />
abspielt (z. B. Lehmwespe, Schmetterling, Bockkäfer).<br />
B. Nahrungsraum. Kleingehölz als Ort, an <strong>de</strong>m ein Tier seine Nahrung fin<strong>de</strong>t. Viele Knick-Arten ernähren<br />
sich allerdings außerhalb <strong>de</strong>s Gehölzes (z. B. Fleischfresser wie Waldohreule, Turmfalke,<br />
Hermelin). An<strong>de</strong>re holen sich ihre Nahrung wenigstens zum Teil auf <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn (z. B.<br />
Zaunei<strong>de</strong>chse, Erdkröte). An<strong>de</strong>re wie<strong>de</strong>rum ernähren sich im Frühling und im Sommer außerhalb <strong>de</strong>s<br />
Gehölzes und fressen im Herbst und Winter Beeren von Sträuchern (z. B. Drosseln). Schließlich<br />
können sich zahlreiche Arten vollständig im Knick verköstigen (z. B. Schnecken, Bockkäfer).<br />
C. Deckungsort. Kleingehölz als Ort, an <strong>de</strong>n ein Tier vor Fein<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bei Störungen während <strong>de</strong>r<br />
Feldarbeiten fliehen kann (z. B. Feldhase, Grünspecht). Ferner als Ort, an <strong>de</strong>n sich ein Tier vor<br />
ungünstigen Witterungsverhältnissen (Regen, Wind, Trockenheit, Hitze) zurückziehen kann (z. B. Insekten,<br />
Schnecken, Erdkröte).<br />
D. Spähplatz. Kleingehölz als Ort, von wo aus jagen<strong>de</strong> Vögel (Eule, Greifvögel und Würger) das freie<br />
Feld überblicken und zu Beuteflügen starten können. Erhöhte Sitzplätze, die zu diesem Zweck benutzt<br />
wer<strong>de</strong>n, bezeichnet man als Warten.<br />
9/10 27.9.2005 7.15E<br />
E. Überwinterungsort. Kleingehölz als Ort, an <strong>de</strong>m ein Tier die kalte Jahreszeit verbringen kann.<br />
Haselmaus und Igel sind echte Winterschläfer. Erdkröte und Zaunei<strong>de</strong>chse fallen in eine Winterstarre.<br />
Gehäuseschnecken verschließen ihre Gehäuse mit einem Kalk<strong>de</strong>ckel. Lehmwespen überwintern als<br />
Puppe. Die Überwinterungsplätze müssen absolut störungsfrei sein, sonst können die Tiere zugrun<strong>de</strong><br />
gehen. In <strong>de</strong>r Abbildung eingezeichnete Strukturelemente:<br />
a) Steinhaufen b) Lianendickicht c) Stammraum d) Baumkrone e) Dornbuschdickicht f)<br />
Krautdickicht g) Holzhaufen<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.15E<br />
>>F
Strukturen im Knick<br />
Nahrungsbeziehungen im Knick<br />
Obwohl ein im Feld stehen<strong>de</strong>s Kleingehölz mit seiner Lebensgemeinschaft von Tieren und Pflanzen kein geschlossenes<br />
System bil<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn mancherlei Beziehungen zur benachbarten Feldflur aufweist, lassen<br />
sich zwischen <strong>de</strong>n Lebewesen dieses Biotopes vielfältige Nahrungsbeziehungen erkennen. Die Darstellung<br />
auf <strong>de</strong>r gegenüberliegen<strong>de</strong>n Seite soll anhand ausgewählter Beispiele zeigen, wie mannigfaltig das<br />
Nahrungsnetz einem Knick aufgebaut ist. Dabei ist zu be<strong>de</strong>nken, dass das Nahrungsgefüge <strong>de</strong>r Natur - entsprechend<br />
<strong>de</strong>r großen Zahl beteiligter Tier- und Pflanzenarten - weit komplexer ist.<br />
Die verschie<strong>de</strong>nen Pfeilsymbole auf <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite be<strong>de</strong>uten:<br />
Legen<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n Silhouettenbil<strong>de</strong>rn<br />
1 Waldohreule, 2 Turmfalke, 3 Frucht <strong>de</strong>s Feldahorns, 4 Drossel, 5 Dorngrasmücke, 6 Haselnuss, 7 Lehmwespe,<br />
8 Neuntöter, 9 Schmetterlingsmücke, 10 Goldwespe, 11 Haselmaus, 12 Brombeere, 13 Rüsselkäfer,<br />
14 Heuschrecke, 15 Spitzmaus, 16 Samen verschie<strong>de</strong>ner Kräuter, 17 Aronstab mit Blatt, Blüten- und Fruchtstand,<br />
18 Hermelin, 19 Regenwurm, 20 Feldmaus, 21 Runkelrübe<br />
Zur Bestäubung <strong>de</strong>s Aronstabes (17) durch Schmetterlingsmücken (9)<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.15F<br />
Der Aronstab zeichnet sich durch eine eigentümliche Bestäubungsweise aus. Die Blume lockt mit<br />
ihrem für menschlichem Empfin<strong>de</strong>n wi<strong>de</strong>rlichen Geruch kleine Schmetterlingsmücken <strong>de</strong>r Gattung<br />
Psychoda an. Diese besuchen die Pflanze «in <strong>de</strong>r Meinung», daß sie hier ihre Eier ablegen können (die<br />
Larven leben in Jauchegruben und Kläranlagen). Bei ihrem Besuch fallen die Mücken in eine kesselartig gebaute<br />
Falle im unteren Teil <strong>de</strong>s tütenförmigen Hüllblattes. Der Ausgang aus diesem Kessel, in <strong>de</strong>m sich die<br />
männlichen und weiblichen Blüten befin<strong>de</strong>n, wird durch steife Reusenhaare versperrt. Während <strong>de</strong>r Nacht<br />
öffnen sich die Staubbeutel und schütten <strong>de</strong>n Blütenstaub über die gefangenen Mücken. Am nächsten Morgen<br />
welken die Reusenhaare, und die Mücken können entweichen. Diese lassen sich von weiteren Aronstabblumen<br />
anlocken, in <strong>de</strong>nen sie dann mit <strong>de</strong>m mitgebrachten Pollen die weiblichen Blüten bestäuben.<br />
Da die Mücken <strong>de</strong>r Pflanze <strong>de</strong>n Bestäubungsdienst erweisen, dabei aber keinerlei "Gegenleistung" erhalten,<br />
han<strong>de</strong>lt es sich bei dieser Beziehung um eine Art von Parasitismus; <strong>de</strong>r Aronstab ist <strong>de</strong>r Schmarotzer, die<br />
Mücke <strong>de</strong>r Wirt.<br />
Zur ökologischen Einheit Lehmwespe (7) - Goldwespe (10) - Rüsselkäfer (13) - Brombeere (12)<br />
Die Lehmwespe Odynerus laevipes lebt im Gegensatz zu ihren staatenbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Verwandten einzeln. Als erwachsenes<br />
Insekt, also als Wespe, verköstigt sie sich mit Nektar aus Als erwachsenes Insekt, also<br />
verköstigt sie sich mit Nektar aus Blüten, u. a. <strong>de</strong>r Brombeere. Das Weibchen nistet in ausgehöhlten<br />
Stengeln abgebrochener Brombeerstengel. Diese wer<strong>de</strong>n mit Lehm ausgeklei<strong>de</strong>t und für die Aufzucht <strong>de</strong>r<br />
Larven verwen<strong>de</strong>t. Zur Ernährung <strong>de</strong>r Nachkommenschaft trägt die Wespenmutter zahlreiche gelähmte<br />
Rüsselkäferlarven in die Brutzellen. Die Wespenbrut wird allerdings oft von schmarotzen<strong>de</strong>n Insekten -<br />
z. B. Goldwespen o<strong>de</strong>r Schlupfwespen - heimgesucht, <strong>de</strong>ren Nachkommen sich dann von <strong>de</strong>n<br />
Lehmwespenlarven ernähren.<br />
(H. Wil<strong>de</strong>rmuth, Hecke als Lebensraum, Schoe<strong>de</strong>l-WWF, 1989, verän<strong>de</strong>rt)<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.15F
Wirbellose Tiere <strong>de</strong>s Knicks<br />
Arbeitshilfen<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.16<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.16
Informationen<br />
zur Knickbewertung<br />
Arbeitshilfen<br />
Zur Erklärung einzelner Punkte dienen folgen<strong>de</strong> Hinweise:<br />
Aufbau: Es wird davon ausgegangen, dass <strong>de</strong>r stabile, etwa 1 m hohe Wall die höchste ökologische<br />
Wertigkeit in Schleswig-Holstein besitzt.<br />
Degradiert ist ein Wall, wenn die Sträucher durch Viehbeweidung keinen Schluss mit <strong>de</strong>m<br />
Heckenbo<strong>de</strong>n aufweisen, sie stehen auf "Stelzen". Der Wall dazwischen kann zertreten sein.<br />
Gehölzanordnung: Mehrreihige Knicks erhalten die höchste Einordnung, da größere Flächen<br />
entstehen, die auf "mehr Lebensraum" hinweisen.<br />
Gehölzbestand: Die höchste Bewertungszahl erhalten Knicks, die dicht geschlossen sind und keine<br />
Lücken aufweisen.<br />
Beson<strong>de</strong>re ökologische Verbindungsfunktion: Ein Knick hat eine Verbindungsfunktion, wenn er<br />
Feldgehölze, Feuchtstellen, Tümpel, Moore, etc. miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>t.<br />
Beson<strong>de</strong>re Windschutzfunktion: - ist regional in Schleswig-Holstein und in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>nart zu bewerten. Bei <strong>de</strong>r vorherrschen<strong>de</strong>n Westwindlage Schleswig-Holsteins bekommen<br />
Knicks, die auf <strong>de</strong>r Geest von Nord nach Süd verlaufen, eine hohe Wertigkeit.<br />
In <strong>de</strong>n Tallagen Ostholsteins wer<strong>de</strong>n im Gegenteil Ost-West-Knicks mit 0 Punkten bewertet. Hier hat<br />
<strong>de</strong>r Gutachter viel Spielraum!<br />
Überhälter: Bäume, beson<strong>de</strong>rs alte und markante Einzelerscheinungen in <strong>de</strong>n Knicks.<br />
9/10 27.9.2005 7.17A<br />
Son<strong>de</strong>rformen: Z. B. Knickharfe, eine Wuchsform von alten Gehölzen, die durch entsprechen<strong>de</strong>s<br />
Schnei<strong>de</strong>n nach rechts und links horizontal dicke Äste ausgebil<strong>de</strong>t haben, aus <strong>de</strong>nen senkrecht nach<br />
oben dünne Äste sprießen ("Harfe").<br />
Beson<strong>de</strong>re Arten: Z. B. Wildapfel und Wildbirne, bei<strong>de</strong> stehen in Schleswig-Holstein auf <strong>de</strong>r Roten<br />
Liste. Die Stechpalme (Ilex) gilt gleichfalls als Son<strong>de</strong>rform.<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.17 A<br />
>>B
Informationen zur Knickbewertung<br />
Bunte Gehölzzusammensetzung:<br />
Die Schlehen-Hasel-Knicks (auch Eichen-Hainbuchen-Knicks genannt) besie<strong>de</strong>ln die Moränenbögen<br />
in Schleswig-Holstein. Die Strauchschicht ist geprägt durch:<br />
Hasel Corylus avellana Dazu kommen in bunter<br />
Schlehe Prunus spinosa Folge einheimische<br />
Hainbuche Carpinus betulus Sträucher<br />
Brombeere<br />
Rubus fruticosus-agg.<br />
Wenige Gehölzarten vorherrschend: Der Knick besteht überwiegend aus 2-5 Gehölzarten.<br />
Eine Gehölzart vorherrschend: Etwa 90 % aller Sträucher gehören zu einer Art.<br />
Tierarten: Ein einziger Knick im Östlichen Hügelland kann 1.600 bis 1.800 Tierarten (überwiegend<br />
Wirbellose) enthalten.<br />
Auffällig ist insbeson<strong>de</strong>re die reiche Singvogelwelt. Die häufigsten Arten sind<br />
- Dorngrasmücke<br />
- Heckenbraunelle<br />
- Goldammer<br />
Im Durchschnitt brüten etwa 30 Vogelpaare in einem Kilometer Knick. In einem Red<strong>de</strong>r kann die<br />
Brutpaardichte auf das sechsfache steigen.<br />
Verbotene Belastungen, Beschädigungen: Knicks sind nach § 15b Lan<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />
geschützt und dürfen nicht beschädigt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nnoch sind Verstöße an <strong>de</strong>r Tagesordnung.<br />
Knicks parallel zu Wei<strong>de</strong>flächen müssen so abgezäunt wer<strong>de</strong>n, dass das Vieh auch nicht die ebenfalls<br />
geschützte Krautschicht bewei<strong>de</strong>n kann.<br />
Organische Ablagerungen jeglicher Art ersticken die Krautschicht und sind Quelle übermäßiger<br />
Nährstoffversorung (Brennesselstandorte).<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.17B<br />
Schlägeln dünnt <strong>de</strong>n Knick aus, wan<strong>de</strong>lt ihn zur Hecke um, kann aber auch dauerhaft zum Absterben<br />
<strong>de</strong>r Gehölze führen, da Pilze und Krankheitserreger über die Wun<strong>de</strong>n eindringen können.<br />
Das Anpflügen <strong>de</strong>s Walls zerstört <strong>de</strong>n Wall, die Krautschicht und verletzt die Wurzeln <strong>de</strong>r Gehölze.<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.17B
Ökologische Bewertung von<br />
Knicks (nach EIGNER)<br />
Arbeitshilfen<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.18<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.18
Wasserhaushalt offener und<br />
versiegelter Bö<strong>de</strong>n<br />
Arbeitshilfen<br />
Die Nie<strong>de</strong>rschläge, die auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n fallen, versickern zu einem erheblichen Teil im Bo<strong>de</strong>n, wobei<br />
die Geschwindigkeit, mit <strong>de</strong>r das Nie<strong>de</strong>rschlagswasser versickert, je nach Bo<strong>de</strong>nart verschie<strong>de</strong>n ist.<br />
Im Sandbo<strong>de</strong>n geschieht dies schneller, während die Verweildauer <strong>de</strong>s Wassers in lehmigen Bö<strong>de</strong>n<br />
lang sein kann. Hier kann es sogar zur Stauung kommen, wodurch Schichtenwasser entsteht.<br />
Ein großer Teil <strong>de</strong>s versickerten Nie<strong>de</strong>rschlags (V) gelangt ins Grundwasser. Durch diesen Vorgang<br />
wird das Grundwasser ständig neu gebil<strong>de</strong>t. Ein kleiner Teil <strong>de</strong>s Grundwassers steigt in haarfeinen<br />
Röhren im Bo<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r nach oben. Dieser kapillare Aufstieg (kA) <strong>de</strong>s Wassers kommt <strong>de</strong>n<br />
Bäumen und Büschen zugute. Der kapillare Aufstieg ist in lehmigen Bö<strong>de</strong>n fast doppelt so groß wie<br />
in sandigen Bö<strong>de</strong>n.<br />
Das aufgenommene Bo<strong>de</strong>nwasser geben die Pflanzen teilweise über die Spaltöffnungen an die<br />
Atmosphäre zurück. Dieser Vorgang wird als Transpiration (T) bezeichnet. Über feine Poren in <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>noberfläche wird ebenfalls Wasser an die Atmosphäre verdunstet. Diese Wasserabgabe wird als<br />
Evaporation (E) bezeichnet.<br />
Bevor <strong>de</strong>r Regen o<strong>de</strong>r Schnee <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n erreicht, läuft er über die Blätter, die Zweige und die Rin<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Stammes <strong>de</strong>r Gehölze. Ein Teil <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rschlags bleibt haften und gelangt nicht auf die<br />
Bo<strong>de</strong>noberfläche. Interzeption (I). Je nach Bo<strong>de</strong>nneigung und Stärke <strong>de</strong>s Regens fließt auf <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>noberfläche ein Teil <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rschlags ab und gelangt so in die Gewässer, ohne für Bo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
Vegetation zur Verfügung zu stehen. Dieser Teil <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rschlags ist <strong>de</strong>r Oberflächenabfluss (AO).<br />
Berücksichtigt man alle diese Wege <strong>de</strong>s Wassers, ergibt sich für <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlag folgen<strong>de</strong><br />
Formel:<br />
Wassergehaltsän<strong>de</strong>rungen (nasser Bo<strong>de</strong>n kann nicht mehr soviel Wasser speichern wie ein<br />
trockener Bo<strong>de</strong>n)<br />
Im Zuge <strong>de</strong>r Bebauung wird <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>ne Bo<strong>de</strong>n versiegelt. Dies be<strong>de</strong>utet, dass <strong>de</strong>r Mensch ein<br />
Dach braucht, feste Wege und Terrassen, befestigte Flächen für das Auto.<br />
Damit es auf diesen Flächen nicht zu Überschwemmungen kommt wird das Regenwaser über Gullis<br />
gesammelt und über Kanäle zügig in die Vorfluter geleitet.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.19A<br />
Wie zahlreiche Überschwemmungskatastrophen in <strong>de</strong>n letzten Jahren gezeigt haben, sind aufgrund<br />
<strong>de</strong>r hohen Versiegelung (neben <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>r Bäche und Flüsse) die Probleme mit Flutwellen<br />
jedoch nur verlagert und nicht gelöst wor<strong>de</strong>n.<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.19A<br />
>> B
Wasserhaushalt offener und<br />
versiegelter Bö<strong>de</strong>n<br />
Die Gestaltung <strong>de</strong>r befestigten Flächen kann unterschiedlich sein. Asphaltflächen sind völlig<br />
wasserundurchlässig, ebenso Dachflächen. Kopfsteinpflaster enthält Spalten, durch die etwas Wasser<br />
versickern kann, Rasengittersteine haben eine hohe Durchlässigkeit.<br />
Je dichter die Versiegelung, <strong>de</strong>sto höher ist <strong>de</strong>r Oberflächenabfluss und <strong>de</strong>sto schlechter ist<br />
die<br />
Grundwasserneubildung.<br />
Tab. 6-7<br />
Die Wasserspeicherkapazität <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns wird durch die Versiegelung umgangen. Konnte das Wasser<br />
in offenem Bo<strong>de</strong>n versickern und gelangte je nach Bo<strong>de</strong>nart nach und nach in die Vorfluter, so ist<br />
seine wichtige Funktion bei <strong>de</strong>r Regelung <strong>de</strong>s Wasserhaushalts stark eingeschränkt.<br />
Abb 8 -5<br />
Ein normal hoher Grundwasserstand ist nicht nur wichtig für die Bäume und die übrige Vegetation,<br />
sie dient auch <strong>de</strong>r Trinkwasserversorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />
Negative Folgen <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nversiegelung<br />
- Grundwasserabsenkungen<br />
- Flutwellen durch schnellen Abfluss<br />
- Schä<strong>de</strong>n an Bäumen (Wasser- und Sauerstoffmangel)<br />
- Starke Erwärmung und Trockenheit <strong>de</strong>r Luft in <strong>de</strong>n Städten<br />
Maßnahmen zur Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r negativen Folgen<br />
- Dachbegrünung<br />
- Befestigung <strong>de</strong>r Nebenanlagen mit wasserdurchlässigen Materialien (Rasengittersteine,<br />
Fugenpflaster)<br />
- Oberflächenentwässerung in offenen Regenwassergräben zum Auffangbecken<br />
- Sammeln von Nie<strong>de</strong>rschlägen in Zisternen zur Nutzung im Haus<br />
- Tümpel als Versickerungsmul<strong>de</strong>n anlegen (Bsp. Hessen)<br />
- Pflanzen von Bäumen<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.19B<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.19B
Lan<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />
Arbeitshilfen<br />
In diesem Gesetz hat das Land Schleswig-Holstein 1993 festgesetzt, wie unsere Landschaft und die<br />
Natur erhalten wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Der Weg durch die Paragraphen dieses Gesetzes ist lang und trocken, darum sind hier nur die<br />
wichtigsten Abschnitte herausgeschrieben.<br />
§2<br />
Je<strong>de</strong>r hat...zum Naturschutz beizutragen und sich so zu verhalten, dass die Natur nicht mehr als<br />
nötig...beeinträchtigt wird.<br />
Eingriffe in Natur und Landschaft müssen in <strong>de</strong>r Regel von <strong>de</strong>r Unteren Naturschutzbehör<strong>de</strong> (in<br />
je<strong>de</strong>m Kreis Schleswig-Holsteins gibt es eine UNB) genehmigt wer<strong>de</strong>n. Falls Verän<strong>de</strong>rungen<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n dürfen, müssen Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Was sind Eingriffe? Dies klärt folgen<strong>de</strong>r Paragraph:<br />
§7<br />
(1) Eingriffe in die Natur sind:<br />
- Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Gestalt von Grundflächen<br />
- Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Nutzung von Grundflächen und zwar so, dass Natur und Landschaft sehr stark<br />
und auf Dauer beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n können.<br />
(2) Eingriffe sind außer<strong>de</strong>m auch:<br />
- 1. Straßen, Bahnanlagen und sonstige Verkehrsflächen in <strong>de</strong>r freien Landschaft (außerhalb von<br />
bebauten Ortsteilen<br />
- 2. Gewinnung oberflächennaher Bo<strong>de</strong>nschätze (Kies) o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Abgrabungen, Aufschüttungen,<br />
Ausfüllungen, Auf- und Abspülungen (Bsp.: Spülfel<strong>de</strong>r am Nordostsee-Kanal, Hafenschlick)<br />
- 3. Anlage o<strong>de</strong>r Vergrößerung von Flug-, Camping-, Golf-,... und Sportplätzen<br />
- 4. Ausbau, Verrohrung, Aufstauen, Absenken und Ableiten von oberirdischen Gewässern (Bäche,<br />
Teiche...)<br />
- 5. Aufstauen, Absenken, Umleiten von Grundwasser<br />
- 6. Errichtung von Küsten- und Uferschutzanlagen (Deiche, Spundwän<strong>de</strong>)<br />
- 7. Errichtung von Sen<strong>de</strong>- und Leitungsmasten<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.20A<br />
- 8. Umwandlung von Wald...Beseitigung schöner, großer (landschaftsbestimmen<strong>de</strong>r) Einzelbäume<br />
o<strong>de</strong>r Baumgruppen<br />
- 9. Verän<strong>de</strong>rung und Entwässerung von Überschwemmungswiesen, feuchten Wiesen, feuchten<br />
Wei<strong>de</strong>n, Streuwiesen und Sumpfdotterblumenwiesen.<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.20A<br />
>> B
Lan<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />
§8<br />
Schä<strong>de</strong>n (Beeinträchtigungen) an Natur und Landschaft sind in erster Linie<br />
- zu vermei<strong>de</strong>n, dies ist oft nicht möglich, darum ist zu versuchen, die Schä<strong>de</strong>n<br />
- zu minimieren, d. h. so gering wie möglich zu halten, o<strong>de</strong>r<br />
- aus zugleichen (eventuell auch über Ausgleichszahlungen) o<strong>de</strong>r zu ersetzen (gleichwertiger<br />
o<strong>de</strong>r ähnlicher Ersatz muss geschaffen wer<strong>de</strong>n).<br />
§ 10 Bo<strong>de</strong>n<br />
Bei allen Maßnahmen darf nur soviel Fläche verbraucht wer<strong>de</strong>n, wie notwendig (Minimierung!).<br />
Wenn Verän<strong>de</strong>rungen nicht zu verhin<strong>de</strong>rn sind, muß die natürliche Bo<strong>de</strong>nstruktur wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorrangflächen für <strong>de</strong>n Naturschutz (§ 15) und wertvolle Wald- und Uferbereiche dürfen nicht<br />
überbaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Über Ausnahmen entschei<strong>de</strong>t die Naturschutzbehör<strong>de</strong>. Ausnahmeregelungen wer<strong>de</strong>n meistens erteilt,<br />
allerdings mit <strong>de</strong>r Auflage <strong>de</strong>n Eingriff auszugleichen.<br />
§ 15 Vorrangige Flächen für <strong>de</strong>n Naturschutz<br />
1. gesetzlich geschützte Biotope<br />
2. Nationalparks (das Wattenmeer in Schleswig-Holstein)<br />
Naturschutzgebiete (z. B. Naturschutzgebiet Westensee)<br />
geschützte Landschaftsbestandteile (z. B. "Holsteinische Schweiz" um Plön, Malente etc.)<br />
4. Biotopverbundflächen (z. B. <strong>de</strong>r Lauf <strong>de</strong>r Schwentine wird Teil <strong>de</strong>s Biotopverbundsystems in<br />
Schleswig-Holstein. Er verbin<strong>de</strong>t verschie<strong>de</strong>ne Lebensräume, so daß ein genetischer Austausch<br />
stattfin<strong>de</strong>n kann.)<br />
Welche Biotope sind in Schleswig-Holstein geschützt? Sie sind in § 15 a als sogenannte § 15 a<br />
Flächen aufgelistet.<br />
9/10 27.9.2005 7.20B<br />
1. Moore, Sümpfe, Brüche, Röhrichtbestän<strong>de</strong>, binsen- und seggenreiche Naßwiesen, Quellbereiche<br />
und Verlandungsbereiche stehen<strong>de</strong>r Gewässer<br />
2. Wattflächen, Salzwiesen und Brackwasserröhrichte<br />
3. Priele, Sandbänke, Strandseen<br />
4. Bruch-, Sumpf- und Auwäl<strong>de</strong>r<br />
5. naturnahe und unverbaute Bach- und Flußabschnitte sowie Bachschluchten<br />
6. Weiher, Tümpel und an<strong>de</strong>re stehen<strong>de</strong> Kleingewässer<br />
7. Hei<strong>de</strong>n und Dünen<br />
8. Fels- und Steilküsten, Strandwälle und Steilhänge im Binnenland<br />
9. Trockenrasen und Stau<strong>de</strong>nfluren<br />
10. Sonstige Brachflächen (Sukzessionsflächen), die außerhalb von Ortschaften liegen und länger als 5<br />
Jahre nicht bewirtschaftet wur<strong>de</strong>n.<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Auf Antrag kann die Untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> (<strong>de</strong>r Kreise) Eingriffe genehmigen. Die Obere<br />
Naturschutzbehör<strong>de</strong> (Sitz in Kiel) muss zustimmen.<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.20B<br />
>>C
Lan<strong>de</strong>snaturschutzgesetz<br />
Beson<strong>de</strong>re Vorschriften gelten für Knicks<br />
§15b<br />
1. Die Beseitigung von Knicks ist verboten.<br />
Erlaubt ist das seitliche Abschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Zweige ab einem Meter vor <strong>de</strong>m Knickfuß.<br />
2. Eigentümer sollen die Gehölze möglichst alle 10 bis 15 Jahre auf <strong>de</strong>n Stock setzen (knicken).<br />
Überhälter sollen stehenbleiben.<br />
5. Knicks umfassen die Wälle mit ihrer gesamten Vegetation. Wälle ohne Gehölze stehen einem Knick<br />
gleich und sind geschützt.<br />
Quelle: Gesetz, zur Neufassung <strong>de</strong>s Landschaftspflegegesetzes (Gesetz zum Schutz <strong>de</strong>r Natur -<br />
Lan<strong>de</strong>snaturschutzgesetz - LNatSchG -) und zur Anpassung an<strong>de</strong>rer Rechtsvorschriften vom 16. Juni<br />
1993 (Gesetz und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein)<br />
Denkbar wäre es, Ersatzmaßnahmen vor <strong>de</strong>m Eingriff anzulegen, dann kann beobachtet wer<strong>de</strong>n,<br />
ob es tatsächlich ein Ersatz für Zerstörtes ist.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.20C<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.20C
Erlass zum Schutz<br />
von Natur und Umwelt von 1994<br />
Arbeitshilfen<br />
§ 34 Baugesetzbuch : Eingriffe innerhalb bebauter Ortsteile gelten nicht als Eingriff<br />
§ 8 Absatz 1 Bun<strong>de</strong>s-Naturschutzgesetz: Eingriffe in Natur und Landschaft sind Verän<strong>de</strong>rungen<br />
durch die die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>s Naturhaushalts o<strong>de</strong>r das Landschaftsbild erheblich o<strong>de</strong>r<br />
nachhaltig beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vermeidungs- und Minimierungsgebot § 8 Absatz 2 Bun<strong>de</strong>s-Naturschutzgesetz<br />
Vermeidbare Beeinträchtigungen sind zu unterlassen, unvermeidbare Beeinträchtigungen sind zu<br />
minimieren. Verbleiben<strong>de</strong> Beeinträchtigungen sind durch geeignete Ausgleichs- und<br />
Ersatzmaßnahmen zu kompensieren.<br />
For<strong>de</strong>rung: beson<strong>de</strong>rs sparsam und schonend mit <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n umzugehen !, also <strong>de</strong>n Flächenverbrauch<br />
auf das Notwendige zu beschränken.<br />
Wenn Eingriffe unvermeidbar sind und nicht weiter minimiert wer<strong>de</strong>n können, sind Ausgleichs- und<br />
Ersatzpflicht zu prüfen.<br />
Schutzgüter unserer Landschaft sind:<br />
-Tier- und Pflanzenarten und ihrer Lebensgemeinschaften<br />
-Bo<strong>de</strong>n -Wasser (Oberflächengewässer / Grundwasser)<br />
-Luft / Klima<br />
-Landschaftsbild<br />
Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensgemeinschaften<br />
- Alle nach § 15 a LNatSchG geschützten Lebensräume (Moore, Tümpel, Trockenrasen...)<br />
- sonstige schutzwürdige Bereiche und Landschaftsbestandteile<br />
- Bereiche mit allgemeiner Be<strong>de</strong>utung<br />
Oberflächengewässer<br />
naturnahe Gewässer und Gewässerabschnitte<br />
Grundwasser<br />
- Be<strong>de</strong>utsame Flächen für die Grundwasserneubildung<br />
9/10 27.9.2005 7.21A<br />
Klima/Luft<br />
Be<strong>de</strong>utsame Flächen für <strong>de</strong>n Luftaustausch und die Frischluftentstehung<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.21A<br />
>>B
Erlass zum Schutz<br />
von Natur und Umwelt von 1994<br />
Landschaftsbild<br />
Eigenarten <strong>de</strong>s betroffen Raumes mit hoher Vielfalt, Eigenart, kulturhistorische Be<strong>de</strong>utung und<br />
Schönheit.<br />
Nun folgt die Ermittlung und Bewertung <strong>de</strong>r Beeinträchtigungen:<br />
Sind die Flächen von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturschutz? Sind sie ohne beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />
für <strong>de</strong>n Naturschutz? (Acker) Landschaftsbild wird bei Bebauung immer beeinträchtigt.<br />
Nun folgt Vermeidung bzw. Vermin<strong>de</strong>rung von Beeinträchtigungen:<br />
z. B. verdichtete, flächensparen<strong>de</strong> Bau- und Siedlungsweise, Verzicht auf Vollversieglung, Verzicht<br />
auf Verrohrung kleinerer Vorfluter, bo<strong>de</strong>nabtrags-, bo<strong>de</strong>nauftragsarme Erschließung.<br />
Nun folgt Ermittlung <strong>de</strong>r Ausgleichbarkeit:<br />
Wenn Beeinträchtigungen unvermeidbar sind, muss ausgeglichen wer<strong>de</strong>n und zwar<br />
- gleichartig (Bsp. Versiegelung Erhöhung <strong>de</strong>r Versickerung)<br />
- in räumlichem Zusammenhang, das heißt nicht zu weit entfernt<br />
Eingriffe auf Flächen ohne beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturschutz:<br />
Ein Ausgleich ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich, wenn das Schutzgut Wasser als normal o<strong>de</strong>r stark verschmutztes<br />
Regenwasser in Regenklärbecken o<strong>de</strong>r Regenrückhaltebecken behan<strong>de</strong>lt wird (Bsp. Ölabschei<strong>de</strong>r,<br />
Sandfang). Naturnahe Ausgestaltung ist vorgeschrieben, d. h. geschwungene Uferlinie,<br />
Flachwasserbereich o<strong>de</strong>r gering verschmutztes Regenwasser im Untergrund versickert wird.<br />
Das Schutzgut Bo<strong>de</strong>n<br />
Ausgleichsmaßnahme für eine Versiegelung ist eine entsprechen<strong>de</strong> Entsiegelung. Ist dies nicht<br />
möglich, ist für Gebäu<strong>de</strong>flächen und vollversiegelte Flächen im Verhältnis 1 : 0,3 intensiv<br />
bewirtschaftete Fläche aus <strong>de</strong>r Nutzung zu nehmen und zu einem naturbetonten Biotop zu entwickeln.<br />
Für wasserdurchlässige Beläge beträgt das Verhältnis 1 : 0,2.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 27.9.2005 7.21B<br />
Ermäßigung<br />
- um 75 v. H.<strong>de</strong>r Flächen die naturnah zu gestalten sind, bes. durch Anpflanzung heimischer Sträucher<br />
und Bäume<br />
- die Grundfläche von Knicks<br />
- Teile öffentlicher Grünflächen, die als naturbetonter Biotop angelegt wer<strong>de</strong>n<br />
- 75 v.H. <strong>de</strong>r Grundflächen mit heimischen Sträuchern und Bäumen bepflanzte Lärmschutzwälle<br />
- die Hälfte <strong>de</strong>r Fläche begrünter Dächer<br />
Flächen mit beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Naturschutz<br />
Das Schutzgut Bo<strong>de</strong>n<br />
Ausgleichsmaßnahme für eine Versiegelung ist eine entsprechen<strong>de</strong> Entsiegelung. Ist dies nicht<br />
möglich, ist im Verhältnis von 1 : 0,5 (Vollversieglung), 1 : 0,3 (wasserdurchlässige Beläge) intensiv<br />
bewirtschaftete Fläche aus <strong>de</strong>r Nutzung zu nehmen und zu einem naturbetonten Biotop zu entwickeln.<br />
Alle nach § 15 a geschützten Biotope, Wäl<strong>de</strong>r, Grünanlagen mit altem Baubestand, Obststreuwiesen,<br />
artenreiches Feuchtgrünland, Flächen mit seltenen Bo<strong>de</strong>nverhältnissen.<br />
Beeinträchtigungen sind zu unterlassen!<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.21B<br />
>>C
Erlass zum Schutz<br />
von Natur und Umwelt von 1994<br />
Ausgleich, wenn Eingriff nicht vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n kann:<br />
1:1 bei kurzfristig wie<strong>de</strong>rherstellbaren Lebensräumen (Trockenrasen, Ru<strong>de</strong>ralfluren,<br />
Erstaufforstungen)<br />
1:2 bei mittelfristig wie<strong>de</strong>rherstellbaren Flächen (Feuchtwiesen, Obststreuwiese, Jungwaldbestän<strong>de</strong>)<br />
1:3 bei langfristig wie<strong>de</strong>rherstellbaren Funktionen (Altwaldbestän<strong>de</strong>)<br />
Genehmigungen zur Überbauung gesetzlich geschützter Biotope erteilt in schwierigen Fällen die<br />
zuständige Naturschutzbehör<strong>de</strong>.<br />
Knicks<br />
Alte und seltene Bäume<br />
Alleen<br />
Kolke<br />
Quellen und an<strong>de</strong>re Einzelschöpfungen <strong>de</strong>r Natur sind zu erhalten.<br />
Ist dies nicht möglich,<br />
1 : 2 Ausgleich bei Knicks,<br />
1 : 1,5 bei Knickverschiebung<br />
Neupflanzung von je 14 - 16 cm Stammumfang je begonnene 50 cm Stammumfang (gemessen in 1 m<br />
Höhe) bei Bäumen, und gleiche o<strong>de</strong>r wertgleiche Art.<br />
Schwachwüchsige Arten von 8-10 cm Stammumfang <strong>de</strong>r Neupflanzung je begonnene 40 cm<br />
Stammumfang. Bei Bäumen mit mehr als 2m Stammumfang ist die Zahl <strong>de</strong>r Ersatzbäume zu<br />
verdoppeln.<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.21C<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.21C
Wie erfolgreich waren wir<br />
in unserer Zusammenarbeit?<br />
Arbeitshilfen<br />
"Warum hat es nicht geklappt?" o<strong>de</strong>r "Haben wir eigentlich Erfolg gehabt?" Diese Fragen stellt ihr<br />
euch, wenn euer Projekt been<strong>de</strong>t ist. Doch wer gibt euch eine Antwort? Eigentlich seid ihr selbst diejenigen,<br />
die dafür die Experten sind. Ihr habt euch <strong>de</strong>n ganzen Prozess begleitet, ihr habt euch beobachtet<br />
und ihr wisst, wie ihr gearbeitet habt. Ihr fin<strong>de</strong>t darauf auch selber eine Antwort.<br />
Dieser Bogen ermöglicht euch eine Reflexion eures Lernprozesses. Zunächst reflektiert ihr<br />
eure eigene Arbeit in <strong>de</strong>r Gruppe, dann die Zukunftswerkstatt als Prozess und abschließend<br />
eure Maßnahmen im Agenda 21 Prozess.<br />
Wie erfolgreich war unsere Arbeit in <strong>de</strong>r Gruppe?<br />
Betrachtet die folgen<strong>de</strong> Tabelle. Lest die Aussagen durch. In die freien Fel<strong>de</strong>r könnt ihr<br />
weitere für euch wichtige Aussagen eintragen.<br />
Bewertet mit Hilfe dieser Tabelle eure Gruppenarbeit. Geht dabei folgen<strong>de</strong>rmaßen vor:<br />
1. Je<strong>de</strong>r Einzelne aus <strong>de</strong>r Gruppe braucht diese Tabelle.<br />
2. Je<strong>de</strong>r Einzelne trägt seinen Namen in die rechte Spalte ein und bewertet sich nach fol<br />
gen<strong>de</strong>n Kriterien:<br />
Trage in die Fel<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Bewertungen ein:<br />
3 - stimmt genau<br />
2 - stimmt fast immer<br />
1 - stimmt manchmal<br />
0 - stimmt nicht<br />
3. In die an<strong>de</strong>ren Spalten wer<strong>de</strong>n die an<strong>de</strong>ren Gruppenmitglie<strong>de</strong>r eingetragen.<br />
4. Diese bewerten dann das Gruppenmitglied das in <strong>de</strong>r rechten Spalte steht. So bewertet<br />
je<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n.<br />
5. Die bereits ausgefüllten Fel<strong>de</strong>r müssen abge<strong>de</strong>ckt sein.<br />
6. Abschließend erhält je<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r seine Tabelle wie<strong>de</strong>r.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 23.7.2005 7.22A<br />
Bewertung unserer Gruppenarbeit:<br />
Aussagen<br />
Namen:<br />
Ich habe mich in <strong>de</strong>r Gruppe wohl gefühlt.<br />
Ich habe unsere Arbeit mitgeplant.<br />
Ich habe unsere Arbeit mitgestaltet.<br />
Ich habe zur Gruppenarbeit beigetragen.<br />
Ich habe auf an<strong>de</strong>re Rücksicht genommen.<br />
Ich wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Gruppe beachtet.<br />
Ich habe meine Aufgaben ausgeführt.<br />
Ich habe mich an <strong>de</strong>n Präsentationen beteiligt<br />
Ich fin<strong>de</strong> Gruppenarbeit gut.<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.22A<br />
>>B
Wie erfolgreich waren wir<br />
in unserer Zusammenarbeit?<br />
Schaut euch die Bewertung an und sprecht über eure<br />
Ergebnisse:<br />
- Wo gab es Abweichungen?<br />
- Wie sind sie zu erklären?<br />
- Was wollt ihr verän<strong>de</strong>rn?<br />
- Was soll beibehalten wer<strong>de</strong>n?<br />
War die Zukunftswerkstatt für unseren Prozess zur Verbesserung <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s<br />
geeignet?<br />
Listet noch einmal die verschie<strong>de</strong>nen Phasen <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt auf.<br />
Notiert in Stichworten, was ihr in <strong>de</strong>n einzelnen Phasen gemacht habt.<br />
Betrachtet die folgen<strong>de</strong> Tabelle und besprecht die einzelnen Aussagen.<br />
Wertet die Tabelle nach folgen<strong>de</strong>n Gesichtspunkten gemeinsam aus.<br />
3 - stimmt genau 2 - stimmt fast immer<br />
1 - stimmt manchmal 0 - stimmt nicht<br />
Bewertung <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt<br />
Wir haben uns an die verschie<strong>de</strong>nen Phasen <strong>de</strong>r<br />
Zukunftswerkstatt gehalten.<br />
Das Besorgen von Arbeitsgeräten hat geklappt.<br />
Es war genügend Material vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Wir konnten mit <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s<br />
die positiven und negativen Aspekte richtig darstellen.<br />
9/10 23.7.2005 7.22B<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
Wir konnten mit <strong>de</strong>r Bestandsaufnahme <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Lebensräume die positiven und negativen Aspekte<br />
richtig darstellen.<br />
Die Phantasiephase hat uns geholfen viele I<strong>de</strong>en zu entwickeln.<br />
Unsere Auswahl an Maßnahmen war realistisch für<br />
eine Umsetzung.<br />
Wir haben realisierbare Verbesserungspläne entwickelt.<br />
Unsere Vorschläge wer<strong>de</strong>n umgesetzt.<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.22B<br />
>>C
Wie erfolgreich waren wir<br />
in unserer Zusammenarbeit?<br />
Schaut euch eure Bewertung an und sprecht über eure Ergebnisse:<br />
- Welche Phasen sind euch gelungen?<br />
- Welche Verän<strong>de</strong>rungen wür<strong>de</strong>t ihr beim nächsten Mal vornehmen?<br />
- Was hat sich bewährt?<br />
- Was soll für einen nächsten Durchgang unbedingt beibehalten wer<strong>de</strong>n?<br />
- Was sollte beim nächsten Durchgang unbedingt vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n?<br />
Dokumentiert eure Ergebnisse und bereitet sie so auf, dass bei <strong>de</strong>m nächsten Durchgang<br />
eure Hinweise genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
P<strong>AN</strong>G 9/10 23.7.2005 7.22C<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.22C
Adressen/Ansprechpartner<br />
-Stadtbau- und Planungsämter<br />
- Landschaftsarchitekten<br />
- Landschaftsgärtner<br />
- Lan<strong>de</strong>samt für Naturschutz- und Landschaftspflege<br />
- Kreisnaturschutzbehör<strong>de</strong>n<br />
- Baufirmen, die Niedrigenergiehäuser anbieten<br />
- entsprechen<strong>de</strong> Architekturbüros<br />
- öffentliche Stellen, die ökologische Bauweise för<strong>de</strong>rn<br />
- Stadtwerke<br />
- Energieversorgungsunternehmen<br />
P<strong>AN</strong>G<br />
9/10 27.9.2005 7.23<br />
Menschen schaffen Lebensräume 7.23