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15<br />

Neben diesen Widersprüchlichkeiten führt die Mystifizierung<br />

des Weiblichen in der Pflege dazu, daß unhaltbare Zustände<br />

zementiert werden . Es widerspricht Duldsamkeit und<br />

Einfühl ungsvermögen , für eigene Interessen zu kämpfen .<br />

Durch die aufopfernde Ar<strong>bei</strong>t, die individuellen<br />

Kompensationsversuche in dieser Mangelsi tuation , besteht<br />

nach außen hin der Eindruck , daß es doch irgendwie zu<br />

schaffen sei . Und diesen Eindruck machen sich natürlich all<br />

diejenigen gerne zu eigen , die in politischen<br />

Führungspositionen das Krankenhaus als wesentlichen Teil<br />

der hohen Kosten im Gesundheitswesen ansehen .<br />

Darüber hinaus meine ich auch , daß es ein schwerwiegender<br />

Fehler ist, in diesen mystifizierten Eigenschaften eine<br />

wesentliche Qualifikation für den Pflegeberuf zu sehen . Die<br />

Schwierigkeiten , selbständige Pflegeplanung anzuwenden , den<br />

Pflegeprozeß nach neuesten Methoden zu erlernen , hängen<br />

auch mit den geschlechtsspezifischen Stereotypen zusammen .<br />

Die Vorrangstellung von Charakter und Moral verhindert eine<br />

Professionalisierung der Krankenpflege . In diesem typisChen<br />

Frauenberuf waren schon 1984, als 15% der dreijährig<br />

Ausgebildeten Männer waren , diese unter den<br />

Pflegedienstlei tungen , in der Chefetage sozusagen<br />

überproportional vertreten , nämlich zu 25% (BRANDT et al.<br />

1985, S. 69 f. ). Auch der derzeitige Bundesvorsitzende des<br />

Deutschen Berufsverbandes für Krankenpflege (DBfK) ist ein<br />

Mann und einer seiner 2 Stellverreter ebenfalls. Von den 7<br />

LandesgeschäftsführerInnen des DBfK sind 3 Männer . "<br />

Die Geschichte der Krankenpflege als eines Berufes , der auf<br />

Frauen gründete , die zu nichts Besserem taugten , weil sie<br />

nicht geheiratet wurden , ist heute noch nicht überwunden .<br />

Es gibt allerdings Interessengruppen , denen an der<br />

Mystifizierung der vielgelobten weiblichen Eigenschaften<br />

sehr viel liegt. Weiblichkeit in diesem Sinne ist vor allem<br />

eine Ideologie , geprägt durch Interessen von staat und<br />

Medizin an abhängiger , gehorsamer und billiger Krankenpflege<br />

.<br />

solange Pflegende bemüht sind zu zeigen , daß die<br />

Krankenpflege immer noch irgendwie gewährleistet wird ,<br />

solange hat unter dem Sparsamkeitsdiktat niemand ein

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