Vorlesung Knoten Dirk Kussin - Institut für Mathematik - Universität ...
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KAPITEL 2<br />
Das Jones-Polynom<br />
2.1. Das Klammer-Polynom<br />
Im folgenden werden wir <strong>Knoten</strong> und Verschlingungen meist mit ihren<br />
Diagrammen identifizieren. Auch wenn wir nur “<strong>Knoten</strong>” und “Verschlingung”<br />
schreiben, meinen wir meist genauer ein <strong>Knoten</strong>- bzw. ein Verschlingungsdiagramm.<br />
Man möchte einem Verschlingungsdiagramm ein Polynom in den Variablen<br />
a, b, c zuordnen, so dass folgendes gilt:<br />
(2.1.1) 〈 〉 = a〈 〉 + b〈 〉<br />
(2.1.2) 〈L ⊔ ○〉 = c〈L〉<br />
(2.1.3) 〈○〉 = 1<br />
(○ der Unknoten, ⊔ die disjunkte Vereinigung.) Dies ist ein Ansatz, bei<br />
dem a, b und c zunächst noch Unbestimmte sind. Wir wollen untersuchen,<br />
ob 〈L〉 invariant unter den Reidemeister-Bewegungen ist. Wir werden sehen,<br />
dass dazu gewisse Abhängigkeiten zwischen a, b und c gelten müssen.<br />
In der Relation (2.1.1) wird ein Kreuzungspunkt in einer Verschlingung<br />
L auf zwei Arten aufgelöst (oder: entwirrt), was zu Verschlingungen L A und<br />
L B führt:<br />
L : L A : L B :<br />
Abbildung 2.1. Zwei Auflösungen eines Kreuzungspunktes<br />
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