Beiträge zur Geschichte Ägyptens unter dem Islam

II.
Regierung und Politik
unter dem Chalifen Zahir um das Jahr 415 H.
(nach Musabbihi).
Die schwankende Regierung Häkim's hatte die Autorität
des Chahfen gründlich untergraben; nun war er im Jahre 411
verschwunden, und überall im weiten Reiche herrschte die
fürchterlichste Unordnung. Da ergreift ein starkes Weib, Sitt
el-Mulk, seine Schwester, die Zügel der Regierung, macht
kurzen Prozess mit den ihr unbequemen Grossen, und rettet so
ihrem 16jährigen Neffen, dem Chalifen Abü-1-Hasan 'Ali el-
Zähir li-i'zäz din alläh das Reich seiner Väter^).
Im Sawwäl4i3 wurde Mas'ud el-Wazzän mit dem Ehrentitel
Sams el-Mulk zum Vezir ernannt^) und im Jahre 415
soll Sitt el-Mulk gestorben sein 3): Damit sind wir schon in
die Zeit eingetreten, die wir durch die zeitgenössische Chronik
des Musabbihi^) näher kennen lernen w^erden. So lückenhaft
auch die kurze Spanne von 414 auf 415 H. in diesem Werke
erhalten ist, so ergiebt sich doch ein leidliches Zeitbild; wir
können uns einen Begriff von den leitenden Männern und ihren
Intriguen machen, vor allem auch die äussere und innere Politik
des Reiches — letztere ist namentlich wirtschaftlich von Interesse
— auf einem bestimmten Punkte überschauen.
1) Falimidenchalifen 2 14—22 1; Hallikän 493; Haldün IV, 6 [f.; hitat I,
354f.; Ibn Ijäs I, 58; AUr IX, 225, 304; Tagribirdi Ms. Berlin. 9820
2) mtai I,
354 3) Ibn Ijäs I, 58
4) Vergl. oben S. 16 ff.