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LUFTWAFFEN - Netteverlag

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Stufe 1 – Die Grundlagen<br />

Dabei wird es für den angehenden Flugschüler<br />

erst mal so weitergehen, wie es<br />

in Goodyear/Arizona angefangen hat.<br />

Im vorwiegend theoretischen Unterricht<br />

in den ersten zwei Monaten - auch „Academics“<br />

genannt - werden Grundlagen<br />

in den Fächern Luftrecht, Meteorologie,<br />

Technik und Navigation vermittelt und<br />

die Verfahrensabläufe sowie erste Flugversuche<br />

im Simulator trainiert. Danach<br />

werden die Schüler in einen „fliegenden<br />

Hörsaal“ - zusammen mit Flugschülern<br />

anderer Nationen - „versetzt“. Nacheinander<br />

durchlaufen die Flugschüler nun<br />

drei verschiedene, fliegende Staffeln, die<br />

auch an bestimmte Flugzeugmuster gekoppelt<br />

sind. Dabei werden die Anforderungen<br />

an den Flugschüler sukzessive<br />

gesteigert. Übrigens nehmen nicht alle<br />

Nationen an diesen - in Modulbauweise<br />

angelegten - Ausbildungsabschnitten<br />

teil, sondern steigen beispielsweise erst<br />

später in die nun folgende Phase ein.<br />

Helme, Helme, Helme<br />

Stufe 2 – Ausbildung auf der<br />

Beechcraft T-6 Texan II<br />

Die nächste Stufe zeichnet sich aus durch<br />

einen Mix aus fliegerischer Ausbildung,<br />

Simulatortraining und Frontalunterricht<br />

in einer Gruppe aus ungefähr 12<br />

Flugschülern, bei welchem in englischer<br />

Sprache referiert wird. Die Ausbildungsschwerpunkte<br />

umfassen Kontakt-, Instrumenten-,<br />

Formations- und Tiefflug,<br />

welche jeweils durch einen Checkflug<br />

abgeschlossen werden. Die Simulatorausbildung,<br />

in der das theoretisch<br />

Erlernte erstmalig praktisch angewandt<br />

wird, macht zudem einen deutlichen<br />

Anteil der Ausbildung aus. Eine besonders<br />

herausragende Fähigkeit, die an<br />

einen Piloten(-schüler) gestellt wird, ist<br />

dabei das Vermögen, auch unter Stress<br />

alle notwendigen Instrumentenanzeigen<br />

wahrzunehmen, die richtigen Bewertungen<br />

daraus zu ziehen und konsequent<br />

die richtigen Flugmanöver daraus abzuleiten.<br />

Tage lang werden sich die Schüler<br />

das Cockpit einprägen, um jede Information<br />

rechtzeitig zu erkennen und<br />

korrekt in den Gesamtzusammenhang<br />

des vorab einstudierten Flugszenarios<br />

einzuordnen. Denn auch das gehört zur<br />

Pilotenausbildung „von der Pike auf“:<br />

Die angehenden Einsätze konkret vorzubereiten,<br />

wobei die angehenden Piloten<br />

viele Stunden im sogenannten Kartenraum<br />

oder „Pub“ verbringen, in dem sie<br />

die Flugroute zusammenstellen, die sie<br />

am nächsten Tag erfliegen sollen – zusammen<br />

mit dem Fluglehrer, der „seine<br />

Schüler“ nun immer häufiger nicht nur<br />

im Unterrichtsraum als Schulklasse, sondern<br />

dann auch allein im Cockpit kennenlernt.<br />

Der Piloten-Kombi wird angezogen.<br />

LUFTWAFFE<br />

Als erstes lernen die Flugschüler in der<br />

Praxis auf der Beechcraft T-6 Texan II.<br />

Die Propellermaschine vermag durch<br />

ihr außerordentlich starkes Triebwerk<br />

durchaus Jet-Eigenschaften zu vermitteln,<br />

so dass die Flugschüler vom ersten<br />

Tag an angemessen gefordert werden,<br />

auch wenn zu Beginn dieser knapp 25<br />

Wochen andauernden Ausbildungsphase<br />

noch viel Simulatorausbildung vorgeschaltet<br />

wird. Dennoch: Von Anfang<br />

an werden die Flugschüler absichtlich<br />

einem unnachgiebigen „Battle Rhythm“<br />

unterworfen, der ein hohes Maß an<br />

Selbstdisziplin einfordert. Ein Mix aus<br />

Erfolgskontrollen schriftlicher Art wie<br />

auch Erfolgskontrollen im Cockpit dokumentieren<br />

eindeutig, auf genau welcher<br />

Stufe der fliegerischen Entwicklung sich<br />

der „Zögling“ gerade befindet. Den Fluglehrern<br />

entgeht somit keine Schwäche,<br />

kein Fehlverhalten, was sich sonst in diesem<br />

teuren Lehrgang zu einem späteren<br />

Zeitpunkt rächen könnte. Im Gegenteil:<br />

Die Fluglehrer sind jederzeit in der Lage,<br />

die Schüler mit Hinweisen und Empfehlungen<br />

im Sinne positiver Kritik auf den<br />

jeweilig besten Ausbildungsstand zu<br />

bringen.<br />

Das Auto wartet bereits.<br />

Es bringt die Piloten zu den Maschinen.<br />

Stufe 3 – Ausbildung auf<br />

dem Überschalltrainer<br />

Sollte der Flugschüler bestimmte Inhalte<br />

aus der Ausbildungsphase mit der<br />

T-6 vernachlässigt haben, könnte dies<br />

in der nächsten Ausbildungsphase auf<br />

dem Jet-Trainer T-38 C Talon bereits Folgen<br />

haben, denn hier hat der „Student<br />

Pilot“ noch weniger Zeit, bestimmte Inhalte<br />

abzurufen. Die T-38 ist bereits ein<br />

Kampfflugzeug und schafft Überschallgeschwindigkeit.<br />

Erst nachdem die Fluglehrer<br />

sicher sind, dass die Schüler in<br />

dem nun anlaufenden fünfmonatigen<br />

Ausbildungsabschnitt den Flieger sicher<br />

beherrschen, dürfen sie diesen an einer<br />

bestimmten Stelle zur Ausbildung selbst<br />

fliegen. Vorher werden die Flugschüler<br />

im sogenannten Briefing intensiv auf<br />

den Flug vorbereitet. Hier werden auch<br />

die Erfahrungen aus dem letzten Flug verarbeitet.<br />

Neben den üblichen Rahmendaten,<br />

die für jeden Flug obligatorisch<br />

sind - beispielsweise Strecke, Flugbeginn,<br />

Wetter - wird hier fast auf die Sekunde<br />

jedes Fehlverhalten aus dem letzten Flug<br />

angesprochen.<br />

Auf dem Weg zu den Maschinen<br />

Der Flugschüler erhält sowohl ein Feedback<br />

wie auch Tipps, was er im kommenden<br />

Flug besser machen kann. Die Flug-<br />

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