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Ökonomische Analyse des Rechts - Fakultätsvertretung Jus ...

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Interview mit Univ-Prof. Fina<br />

LL.M. Europäisches und Inter -<br />

nationales Wirtschaftsrecht<br />

interview<br />

MAG. Simone Gloria Engelbrechtsmüller | Beratung | simonegloria@fvjus.at<br />

Erst kürzlich wurde das neue Masterprogramm,<br />

der „Vienna Master of Arts in Human Rights”,<br />

unter der Leitung Univ.-Prof. Dr. Manfred Nowak,<br />

LL.M., stolz von der Universität Wien präsentiert.<br />

Weitgehend unbekannt ist jedoch die Tatsache,<br />

dass über das „Center for Advanced Legal<br />

Education (CALE)“, einer 2006 eingerichteten<br />

und von ao. Univ.-Prof. Dr. Siegfried Fina geleiteten<br />

Plattform der <strong>Rechts</strong>wissenschaftlichen<br />

Fakultät für die von ihr angebotenen Weiterbildungs<br />

aktivitäten, eine Reihe von interessanten<br />

LL.M.-Programmen angeboten werden.<br />

Im Zuge meiner Recherche bin ich auf das LL.M.-<br />

Studium „Europäisches und Internationales<br />

Wirtschaftsrecht“ gestoßen, das mein Interesse<br />

geweckt hat.<br />

Die Webseite <strong>des</strong> Programms definiert ihre<br />

Zielgruppe als Personen, welche die Intention<br />

haben, für international operierende Unternehmen,<br />

Wirtschaftsrechtskanzleien, Regierungs<br />

behörden, die Institutionen der Europäischen<br />

Union oder internationale Organisationen<br />

zu arbeiten. Auf meine Anfrage war<br />

ao. Univ.-Prof. Dr. Siegfried Fina sofort bereit, mir<br />

ein hochinteressantes, ausführliches Interview<br />

zu diesem postgradualen Studiengang zu geben.<br />

Ich war überrascht, auf der Homepage zwei<br />

LL.M.-Programme zu finden, ein deutsches<br />

und ein englisches. Gibt es einen Unterschied?<br />

Ja, es werden zwei Programme angeboten, ein<br />

rein deutschsprachiges und ein ausschließlich<br />

englischsprachiges Programm. Die inhaltliche<br />

Ausrichtung ist im Wesentlichen gleichartig. Im<br />

englischen Programm haben wir zudem auch<br />

einen besonderen Immaterialgüter- und Technologierechtsschwerpunkt.<br />

Könnten Sie mir bitte einen Einblick in den<br />

Aufbau <strong>des</strong> Studiums geben?<br />

Zuerst sollte sich der Studierende darüber im<br />

Klaren sein, welches Programm er absolvieren<br />

will, das „LLM Program in European and<br />

International Business Law“, das in Englisch<br />

abgehalten wird, oder das deutschsprachige<br />

„LL.M.-Studium für Europäisches und Internationales<br />

Wirtschaftsrecht“.<br />

In der Folge ist es sinnvoll, sich eine weitere<br />

grund legende Frage zu stellen: „Will ich das<br />

Studium berufsbegleitend absolvieren oder kann<br />

ich die Vollzeitvariante wählen?“<br />

Person<br />

Ao.Univ.-Prof. Dr. Siegfried Fina ist außerordentlicher<br />

Universitätsprofessor für Europa- und<br />

Technologierecht.<br />

Prinzipiell erstreckt sich die Dauer <strong>des</strong> Vollzeitstudiums<br />

über 2 Semester, während das berufsbegleitende<br />

Programm vier Semester in<br />

Anspruch nimmt. Besonders Studierende <strong>des</strong><br />

deutschsprachigen Vollzeitprogramms haben die<br />

Erfahrung gemacht, dass sich die postgraduale<br />

universitäre Ausbildung sehr gut mit der<br />

Gerichtspraxis vereinbaren lässt, da alle Lehrveranstaltungen<br />

freitags und samstags stattfinden.<br />

Natürlich kann der Unterricht am Freitag zu<br />

einem gewissen Problem werden, aber wenn<br />

man das Glück hat, einem verständnisvollen,<br />

netten Richter zugeteilt zu sein, ist es leicht, an<br />

den Lehrveranstaltungen teilzunehmen, da sie<br />

nicht jeden Freitag stattfinden.<br />

Das englischsprachige Programm präsentiert<br />

sich hingegen als typisches Vollzeitprogramm, so<br />

wie es vom Diplomstudium bekannt ist. Grundsätzlich<br />

wird es von Montag bis Freitag abgehalten<br />

und die Zeiten orientieren sich an der Verfügbarkeit<br />

der Professoren.<br />

Unterschiede gibt es natürlich auch bei der<br />

Zusammensetzung der Studierenden. Im deutsch<br />

sprachigen Studienzweig ist das primäre Ein<br />

zugsgebiet natürlich das deutschsprachige<br />

Umfeld von Wien, während die Zielgruppe <strong>des</strong><br />

englischen Programms Studierende aus der<br />

ganzen Welt, natürlich auch aus Österreich,<br />

umfasst.<br />

Wie viele Studierende belegen das LL.M.-<br />

Studium im Semester?<br />

Der Schnitt liegt im deutschsprachigen Zweig<br />

bei 30 – 35 Studierenden, während im englischen<br />

etwas mehr Studierende, ungefähr 35 bis<br />

40, zu verzeichnen sind.<br />

Im zumin<strong>des</strong>t momentanen Gegensatz zum<br />

Diplomstudium ist diese Ausbildung mit Kosten<br />

verbunden. Es fällt ein Lehrgangsbeitrag von<br />

10.800 Euro an. Gibt es Möglichkeiten zur<br />

Finanzierung, wie etwa Stipendien?<br />

Laut der gesetzlichen Vorgabe müssen in<br />

Österreich für Universitätslehrgänge Studiengebühren<br />

eingehoben werden. Gleichzeitig sind<br />

die Universitäten mit dem Problem konfrontiert,<br />

diese Programme finanzieren zu müssen.<br />

Natürlich sind die Universitäten daran interessiert,<br />

Stipendien zu vergeben. Leider fehlen<br />

dafür aber die Mittel, da laut der gesetzlichen<br />

Vorgabe die gesamte Lehre aus Drittmitteln,<br />

also Studiengebühren, bestritten werden muss.<br />

Im Ergebnis ist der Studierende auf sich alleine<br />

gestellt und muss sich selbst um (Teil)Stipendien<br />

bemühen. Manchmal beteiligt sich der Arbeitgeber,<br />

manchmal Personen aus dem familiären<br />

Umfeld und teilweise existieren im Rahmen der<br />

20 Juristl | Mai 2012

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