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Brain Electrical Activity Mapping vestibulär evozierter Potentiale bei ...

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77<br />

C. Einordnung der Ergebnisse<br />

Das Verfahren des <strong>Brain</strong>-<strong>Electrical</strong>-<strong>Activity</strong>-<strong>Mapping</strong>s ist neben den klassischen<br />

audiologischen<br />

Methoden ein modernes diagnostisches Hilfsmittel in der<br />

Tinnitusbehandlung.<br />

Das <strong>Mapping</strong> erlaubt uns 5 Dimensionen, drei räumliche, eine zeitliche und die<br />

Dimension der Amplitude zu untersuchen PICTON TW[53]. In gewöhnlichen<br />

Routineuntersuchungen mit evozierten <strong>Potentiale</strong>n werden nur zwei Dimensionen<br />

erfasst (Latenz und Amplitude). Dadurch erhöht sich der Informationsgehalt<br />

beträchtlich.<br />

Aus vielen neueren elektrophysiologischen Studien (Ar<strong>bei</strong>tsgruppen Prof. Dr. Shulman,<br />

New York; Prof. Dr. Salvi, Buffalo) ist bekannt, dass Tinnitus vom zentralen<br />

Enthemmungstyp durch eine signifikant erhöhte Spontanaktivität im menschlichen<br />

auditiven Bahnsystem bestehen kann. Diese „kreisende Erregung", die ständig in die<br />

zentrale Hörbahn eingespeist wird, erzeugt ein abweichendes auditorisches Signal, das<br />

in einem sog. paradoxen Gedächtnis gespeichert wird (paradoxical auditory memory for<br />

an aberrant auditory signal). Wie bereits beschrieben, postuliert Shulman diesen "final<br />

common pathway for tinnitus" <strong>bei</strong> allen Patienten mit Tinnitus vom "severe disabling<br />

type" im medialen Temporallappensystem SHULMAN A. [67].<br />

Somit finden die vielfältigen psychischen und physischen Comorbiditäten des<br />

Symptoms Tinnitus direkten neuroanatomischen und neurophysiologischen<br />

Zusammenhang auf emotionaler und verhaltensorientierter Ebene.<br />

Generell sind die VestEP- Veränderungen in der Gruppe der Tinnituspatienten vom<br />

irritativen Typ. Nach wie vor gehen wir davon aus, dass Tinnitus durch Störungen im<br />

gesamten Verlauf der Hörbahn vom Hörrezeptor bis zum auditorischen Cortex hin<br />

ausgelöst werden kann. Je stärker diese Störungen sind, umso stärker werden auch die<br />

VestEP beeinflusst.<br />

Wenn wir über die Ursachen und den Entstehungsmechanismus des<br />

Tinnitusphänomens diskutieren, müssen wir besonders unsere Untersuchungsergebnisse<br />

der VestEP-Daten berücksichtigen,<br />

die ein hohes Niveau spontaner, aber abnormaler<br />

Aktivität im ZNS nachweisen. Dies kann, sowohl durch hyperaktive Haarzellen oder

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