totally integrated - Siemens

8.4 Kleinverteiler
und Installationsverteiler
Alle Energieverbraucher eines Wohnhauses,
eines Verwaltungsgebäudes
oder einer Fabrik sollen zuverlässig
mit elektrischer Energie versorgt
werden. Hierzu müssen entsprechend
den betrieblichen Erfordernissen für
alle Netzknotenpunkte Niederspannungs-Schaltanlagen,
-verteiler oder
Steuerungen so projektiert werden
dass sie den jeweiligen Bedingungen
ihres Aufstellortes gerecht werden
und von ihnen aus sowohl die angeschlossenen
Energieverbraucher als
auch die Kabel und Leitungen
geschaltet, geschützt und überwacht
werden.
Für die Projektierung sind insbesondere
folgende Punkte von Bedeutung:
Umgebungs- und
Aufstellungsbedingungen
Mechanische Beanspruchung
Schutzart nach DIN EN 60529
Berührungsschutz, Staub- und
Wasserschutz
Umgebungstemperatur und Klimabedingungen
Korrosionsbeanspruchung
Art der Aufstellung und Befestigung
(z. B. frei stehend, Wandbefestigung)
Deckel bzw. Türen, gegebenenfalls
durchsichtig oder undurchsichtig
Abmessungen, maximal zulässige
Außenabmessungen der Schaltanlage
Maximal zulässige Abmessungen
der Schaltanlage für Transport und
Aufstellung am Einbauort
Kabelkanal, gegebenenfalls Sockelverkleidung
Kabeleinführungen
Art der Kabelverlegung (Kabelkanal,
Pritschen und dergleichen)
Geräteeinbau (fest oder Einsätze
bzw. Einschübe für schnellen Austausch)
Zugänglichkeit der Geräte: Im
Betrieb bedienbare Teile wie Sicherungen,
Leitungsschutzschalter
usw. sind innerhalb der Schaltgerätekombinationen
so zusammenzufassen
und anzuordnen, dass sie für
sich zugänglich sind (z. B. über
einen Schnellverschlussdeckel).
Schütze und Sicherungen sind in
getrennten Kästen unterzubringen.
Art der Aufstellung,
Zugänglichkeit
Damit in jedem Falle die wirtschaftlichste
Bauweise gewählt werden
kann, sollten vor dem Festlegen baulicher
Maßnahmen die charakteristischen
Merkmale der Schaltanlagen
und Verteiler gegeneinander abgewogen
und dann eine Entscheidung
getroffen werden. Solche Merkmale
sind z. B.:
offene oder geschlossene Bauweise
(Art der Betriebsstätte)
selbsttragende Aufstellung: frei
stehend im Raum, an einer Wand
oder in einer Mauernische
nicht selbsttragende Aufstellung:
zum Befestigen an der Wand, an
einem Traggestell oder in einer
Mauernische
Art der Zugänglichkeit, z. B. für die
Montage, Wartung und Bedienung
Abmessungen (Bauhöhe, Bautiefe,
Baubreite)
Hinweise über Baumaßnahmen
Schutzmaßnahmen
Schutz gegen direktes Berühren bei
geöffneter Tür im Installationsverteiler
durch Berührungsschutzabdeckungen,
Schutzart IP30
Schutz bei indirektem Berühren an
allen Rahmen- und Verkleidungsteilen
durch Schutzklasse 1 (Schutzleiteranschluss)
– Schutzklasse 1
(Schutzleiteranschluss)
Kapselungen und Teile der tragenden
Konstruktion aus Metall sind
durch einen hochwertigen Oberflächenschutz
gegen Korrosion
geschützt. Metallteile von Schaltanlagen
und Verteilern sind in die
Schutzmaßnahme mit Schutzleiter
einzubeziehen.
– Schutzklasse 2
(Schutzisolierung)
Werden Schaltanlagen oder Verteiler
der Schutzklasse 2 eingesetzt,
so ist darauf zu achten, dass
die fabrikmäßig vorgesehene
Schutzisolierung auf keinen Fall
durch leitfähige Metallteile wie
Schalterachsen, metallene Leitungsstutzen,
Schrauben usw.
durchbrochen wird. Die inaktiven
Metallteile innerhalb der Schutzisolierung,
wie Grundbleche und
Gehäuse von Geräten, dürfen
grundsätzlich nicht mit dem PE-
Leiter bzw. PEN-Leiter verbunden
werden, auch wenn sie eine PE-
Anschlussklemme haben. Sind
Deckel oder Türen ohne Werkzeug
oder Schlüssel zu öffnen, müssen
alle inneren berührbaren, leitfähigen
Teile hinter einer Isolierstoffabdeckung
in Schutzart IP2X
angeordnet werden. Diese Abdeckungen
dürfen nur mithilfe eines
Werkzeugs abnehmbar sein. Das
Durchschleifen von PE-Leitern ist
gestattet.
8/6
Totally Integrated Power by Siemens