22.11.2013 Aufrufe

totally integrated - Siemens

totally integrated - Siemens

totally integrated - Siemens

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.6 Schutz von<br />

Kondensatoren<br />

Kondensatoreinheiten müssen nach<br />

IEC 60358/VDE 00560-4 dauernd für<br />

den Betrieb mit einem Strom geeignet<br />

sein, dessen Effektivwert das 1,3-<br />

Fache des Stroms nicht übersteigt, der<br />

bei sinusförmiger Bemessungsspannung<br />

und Bemessungsfrequenz fließt.<br />

Aufgrund dieser Dimensionierung<br />

wird bei Kondensatoreinheiten in den<br />

überwiegenden Anwendungsfällen<br />

auf einen Überlastschutz verzichtet.<br />

Kondensatoren in oberschwingungsbehafteten<br />

Netzen<br />

Nur in Netzen mit großen Oberwellenerzeugern<br />

(z. B. Generatoren und<br />

stromrichtergespeiste Antriebe)<br />

können die Kondensatoren überlastet<br />

werden. Die Kondensatoren bilden<br />

mit der Reihenschaltung aus Transformator-<br />

und Kurzschlussreaktanz des<br />

übergeordneten Netzes einen Parallelschwingkreis.<br />

Es kommt zu Resonanzerscheinungen,<br />

wenn die Eigenfrequenz<br />

dieses Schwingkreises mit der<br />

Frequenz eines vom Stromrichter<br />

erzeugten Oberschwingstroms übereinstimmt<br />

oder in dessen Nähe liegt.<br />

Verdrosselte Kondensatoren<br />

Zum Vermeiden von Resonanzen<br />

müssen die Kondensatoren „verdrosselt“<br />

werden.* An die Stelle des reinen<br />

Kondensators tritt ein LC-Schwingkreis,<br />

dessen Resonanzfreqenz unterhalb<br />

der im Laststrom vorhandenen<br />

Oberschwingung mit der niedrigsten<br />

Ordnungszahl (250 Hz) liegt. Hierdurch<br />

wird die Kondensatoreinheit für<br />

alle im Laststrom auftretenden Oberschwingungsströme<br />

induktiv und<br />

kann so mit der Netzreaktanz keinen<br />

Resonanzkreis mehr bilden.<br />

Einstellwerte des Überlastrelais<br />

Werden zum Schutz gegen Überströme<br />

thermisch verzögerte Überlastrelais<br />

eingesetzt, kann der Auslösewert<br />

auf das 1,3- bis 1,43-Fache des Kondensator-Bemessungsstroms<br />

eingestellt<br />

werden, da unter Berücksichtigung<br />

der zulässigen Kapazitätsabweichung<br />

der Kondensatorstrom das<br />

1,1 x 1,3 = 1,43-Fache des Kondensator-Bemessungsstroms<br />

betragen kann.<br />

Bei wandlerbeheizten Überlastrelais<br />

oder -auslösern wird wegen des veränderten<br />

Übersetzungsverhältnisses<br />

der Wandler durch die Oberschwingungen<br />

ein höherer Sekundärstrom<br />

fließen. Dadurch können Frühauslösungen<br />

auftreten.<br />

Absaugen der Oberschwingungen<br />

durch Filterkreise<br />

Eine andere Möglichkeit besteht<br />

darin, das übergeordnete Netz weitgehend<br />

durch Filterkreise von Oberschwingungen<br />

zu befreien.** Die<br />

Filterkreise sind ebenfalls Reihenresonanzkreise,<br />

die jedoch im Gegensatz<br />

zu den verdrosselten Kondensatoren<br />

genau auf die Frequenzen der abzusaugenden<br />

Oberschwingungsströme<br />

abgestimmt sind. Die Impedanz wird<br />

dadurch annähernd null.<br />

Kurzschlussschutz<br />

Zum Kurzschlussschutz werden in<br />

Kondensatoreinheiten am häufigsten<br />

NH-Sicherungen der Betriebsklasse gL<br />

eingesetzt.<br />

Um ein Ansprechen der Sicherungen<br />

im Überlastbereich und beim Schalten<br />

der Kondensatoren zu verhindern,<br />

wählt man einen Sicherungs-Bemessungsstrom<br />

vom 1,6- bis 1,7-fachen<br />

Wert des Bemessungsstroms der<br />

gleichzeitig geschalteten Kondensatorstufen.<br />

Hinweis:<br />

Sicherungen, Sicherungslasttrennschalter,<br />

Kondensatoren und Schütze<br />

sind bei der Planung aufeinander abzustimmen.<br />

Empfehlenswert dabei ist,<br />

geprüfte Komplettbausätze zu<br />

verwenden (siehe Applikationshandbuch<br />

– Grundlagenermittlung<br />

und Vorplanung Kap. 5.8).<br />

* Seip, Günther G. (Hrsg.): Elektrische<br />

Installationstechnik, 4. Aufl., Erlangen, 2000,<br />

Kap. 1, Abschnitt 1.6<br />

** Seip, Günther G. (Hrsg.): Elektrische<br />

Installationstechnik, 4. Aufl., Erlangen, 2000,<br />

Kap. 1, Abschnitt 1.6.3, 1.6.4<br />

2/52<br />

Totally Integrated Power by <strong>Siemens</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!