Lesen - Demetrius Degen
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2.56 Wer trotz der dreifachen Leiden nicht verwirrt ist, nicht von Freude überwältigt wird,<br />
wenn er Glück erfährt, und frei von Anhaftung, Angst und ärger ist, wird ein Weiser mit<br />
stetigem Geist genannt.<br />
2.57 Wer frei von Anhaftung ist und nicht frohlockt, wenn ihm Gutes widerfährt, noch<br />
jammert, wenn ihm übles geschieht, ist fest im vollkommenen Wissen verankert.<br />
2.58 Wer, gleich einer Schildkröte, die ihre Gliedmaßen in den Panzer einziehen kann, im<br />
Stande ist, seine Sinne von den Sinnesobjekten zurückzuziehen, gründet in wirklichem<br />
Wissen.<br />
2.59 Die verkörperte Seele kann zwar von Sinnesfreuden zurückgehalten werden, doch der<br />
Geschmack für die Sinnesobjekte bleibt; wenn sie jedoch solche Neigung aufgibt, da sie einen<br />
höheren Geschmack erfährt, ist sie im transzendentalen Bewußtsein gefestigt.<br />
2.60 Die Sinne sind so stark und ungestüm, o Arjuna, daß sie sogar den Geist eines Menschen<br />
hinweg reißen, der Unterscheidungsvermögen besitzt und bemüht ist, sie zu beherrschen.<br />
2.61 Wer seine Sinne beherrscht und sein Bewußtsein fest auf Mich richtet, ist ein Mensch<br />
von stetiger Intelligenz.<br />
2.62 Beim Betrachten der Sinnesobjekte entwickelt ein Mensch Anhaftung; aus solcher<br />
Anhaftung entwickelt sich Lust, und aus Lust geht Zorn hervor.<br />
2.63 Aus Zorn entsteht Täuschung, und der Täuschung folgt die Verwirrung der Erinnerung.<br />
Wenn die Erinnerung verwirrt ist, geht die Intelligenz verloren, und wenn man die Intelligenz<br />
verloren hat, fällt man wieder in den materiellen Sumpf zurück.<br />
2.64 Wer seine Sinne beherrschen kann, in dem er den regulierenden Prinzipien der Freiheit<br />
folgt, kann die Barmherzigkeit des Herrn erlangen und somit von aller Anhaftung und<br />
Abneigung frei werden.<br />
2.65 Wer im göttlichen Bewußtsein gründet, ist von den dreifachen Leiden des materiellen<br />
Daseins befreit; in diesem glücklichen Zustand wird seine Intelligenz sehr bald stetig.<br />
2.66 Wer nicht im transzendentalen Bewußtsein gründet, kann weder einen kontrollierten<br />
Geist noch stetige Intelligenz besitzen, ohne die es unmöglich ist, Frieden zu erlangen. Und<br />
wie kann es Glück ohne Frieden geben?<br />
2.67 Gleich einem Boot auf dem Wasser, das von einem Sturm hinweg gerissen wird, kann<br />
die Intelligenz des Menschen schon von einem der Sinne davongetragen werden, auf den der<br />
Geist sich richtet.<br />
2.68 Daher, o Starkarmiger, verfügt der, dessen Sinne von ihren Objekten zurückgezogen<br />
sind, über stetige Intelligenz.<br />
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