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Lesen - Demetrius Degen

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2.3 O Sohn Prthas, gib dieser entwürdigenden Schwachheit nicht nach, denn sie ist dir nicht<br />

angemessen. Gib diese niedrige Schwäche des Herzens auf und erhebe dich, o Bezwinger der<br />

Feinde.<br />

2.4 Arjuna sagte: O Madhusudana, wie kann ich in der Schlacht den Angriff von Männern wie<br />

Bhisma und Drona erwidern, die doch meiner Verehrung würdig sind?<br />

2.5 Es ist besser, vom Betteln zu leben, als auf Kosten der Leben großer Seelen, die meine<br />

Lehrer sind. Obwohl sie von Habsucht getrieben werden, sind sie dennoch meiner Verehrung<br />

würdig. Wenn sie getötet werden, wird unser Gewinn mit Blut befleckt sein.<br />

2.6 Auch wissen wir nicht, was besser ist - die Söhne Dhrtarastras zu besiegen oder von ihnen<br />

besiegt zu werden. Wenn wir sie töteten, wäre es besser, nicht mehr zu leben. Nun stehen sie<br />

vor uns auf dem Schlachtfeld.<br />

2.7 Ich weiß nicht mehr, was meine Pflicht ist, und habe aus Schwäche meine Fassung<br />

verloren. In diesem Zustand bitte ich Dich, mir eindeutig zu sagen, was das beßte für mich ist.<br />

Jetzt bin ich Dein Schüler und eine Dir hingegebene Seele. Bitte unterweise mich.<br />

2.8 Ich kann kein Mittel finden, dieses Leid zu vertreiben, das meine Sinne austrocknet. Ich<br />

wäre nichteinmal fähig, davon frei zu werden, wenn ich ein unangefochtenes Königreich auf<br />

der Erde mit der Souveränität der Halbgötter im Himmel gewänne.<br />

2.9 Sanjaya sagte: Da er so gesprochen hatte, sagte Arjuna, der Bezwinger der Feinde, zu<br />

Krsna, "Govinda, ich werde nicht kämpfen", und verstummte.<br />

2.10 O Nachkomme Bharatas (Dhrtarasatra), darauf hin lächelte Krsna und sprach in der<br />

Mitte beider Armeen zu dem niedergeschlagenen Arjuna folgende Worte.<br />

2.11 Der Höchste Herr sagte: Während du gelehrte Worte sprichst, betrauerst du, was des<br />

Kummers nicht wert ist. Die Weisen beklagen weder die Lebenden noch die Toten.<br />

2.12 Niemals gab es eine Zeit, da ich nicht existierte, noch du, noch all diese Könige; noch<br />

wird in Zukunft einer von uns aufhören zu sein.<br />

2.13 Wie die verkörperte Seele fortwährend, in diesem Körper von Kindheit zu Jugend und zu<br />

Alter, wandert, so geht sie auch beim Tode in einen anderen Körper ein. Die<br />

selbstverwirklichte Seele wird von einem solchen Wechsel nicht verwirrt.<br />

2.14 O Sohn Kuntis, das zeitweilige Erscheinen von Glück und Leid und ihr Vergehen sind<br />

wie das Kommen und Gehen von Sommer und Winter. Sie entstehen durch<br />

Sinneswahrnehmung, o Nachkomme Bharatas, und man muß lernen, sie zu dulden, ohne sich<br />

verwirren zu lassen.<br />

2.15 O Bester unter den Männern (Arjuna), wer von Glück und Leid nicht berührt wird,<br />

sondern immer ausgeglichen bleibt, kann ohne Zweifel Befreiung erlangen.<br />

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