Die Stufe 147
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Bernd Boscolo pixelio<br />
Einige typische Gruppen für diätetische Nahrungsmittel sind<br />
Säuglingsanfangsnahrung, Beikost für Kleinkinder, Lebensmittel<br />
mit reduziertem Brennwert zur Gewichtsverringerung oder Natriumarme<br />
Lebensmittel. <strong>Die</strong> Kennzeichnung auf Lebensmitteln<br />
„für Diabetiker geeignet“ wird nach einer Übergangsfrist bis 2012<br />
vollständig wegfallen, da viele dieser Lebensmittel in die Kritik<br />
geraten sind ungesünder zu sein als herkömmliche Produkte.<br />
<strong>Die</strong> Bezeichnung Diät kommt von díaita (griech.) und wurde<br />
ursprünglich im Sinne von „Lebensführung“/“Lebensweise“<br />
verwendet. <strong>Die</strong> Diätetik beschäftigt sich auch heute noch wissenschaftlich<br />
mit der „richtigen“ Ernährungs- und Lebensweise.<br />
Functional Food<br />
(Synonyme: Designer Food oder Health Food)<br />
Functional Food oder funktionelle Lebensmittel sind Lebensmittel,<br />
die über die reine Nährfunktion hinaus eine positive<br />
Wirkung auf die Gesundheit oder das Wohlbefinden haben<br />
sollen. Funktionelle Lebensmittel zählen nicht zu den Arzneimitteln.<br />
Eine rechtlich verbindliche Begriffsdefinition gibt es bisher<br />
jedoch noch nicht. <strong>Die</strong> von der EU-Kommission eingerichtete<br />
Arbeitsgruppe FUFOSE (Functional Food Science in Europe) hat<br />
folgende Kriterien für Functional Food vorgeschlagen:<br />
• Sie müssen einen nachweisbaren positiven Effekt auf<br />
den Gesundheitsstatus oder das Wohlbefinden haben<br />
und/oder zu einer Verringerung von Krankheitsrisiken<br />
beitragen<br />
• Sie stellen übliche Lebensmittel dar (Joghurt, Brot, etc.)<br />
und werden nicht wie Nahrungsergänzungsmittel in<br />
arzneimittelähnlichen Darreichungsformen (Kapseln,<br />
Pillen, etc.) angeboten.<br />
• Sie sollen Bestandteil der normalen Ernährung sein und<br />
ihre Wirkungen bei üblichen Verzehrmengen entfalten.<br />
Beispiele hierfür sind:<br />
• präbiotische Milchprodukte = Präbiotika oder Prebiotika<br />
Präbiotika sind langkettige Kohlenhydrate (Ballaststoffe),<br />
die im menschlichen Körper nicht verdaut werden<br />
können. Sie regen die Vermehrung und/oder die Aktivität<br />
der erwünschten Milchsäure- und Bifidobakterien im<br />
Darm an.<br />
• probiotische Milchprodukte oder Backwaren = Probiotika<br />
Probiotische Lebensmittel enthalten lebende Milchsäurebakterienkulturen,<br />
die unverdaut in den Dickdarm<br />
gelangen und dort einen positiven Effekt auf die Darmflora<br />
ausüben. <strong>Die</strong>se positiven Wirkungen sind allerdings<br />
nur bei regelmäßigem Verzehr, das heißt täglich oder<br />
wenigstens mehrere Tage hintereinander, zu erwarten.<br />
• Getränke mit Vitaminen und Mineralstoffen (z.B. ACE-<br />
Getränke)<br />
• Wellness-Drinks mit Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen<br />
• Produkte mit sekundären Pflanzenstoffen<br />
Unter der Bezeichnung Sekundäre Pflanzenstoffe<br />
wird eine Gruppe von 60.000 - 100.000 Substanzen<br />
gefasst, die von Pflanzen als Farbstoffe, Wachstumsregulatoren,<br />
Abwehrstoffe gegen Schädlinge<br />
sowie Aroma- und Duftstoffe gebildet werden. Für den<br />
Menschen haben viele dieser Sekundären Pflanzenstoffe<br />
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