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Polnische Kriegsverbrechen gegen Volksdeutsche

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Am 25. August 2005 schloß in der Kommunalen Galerie der Stadt Darmstadt die erste<br />

Präsentation der Ausstellung "Größte Härte ... Verbrechen der Wehrmacht in Polen" ihre<br />

Pforten, um nun auf ihrem weiteren Weg durch die Republik in Bonn präsentiert zu werden.<br />

In Polen wird die polnischsprachige Fassung der Ausstellung bereits seit September 2004<br />

gezeigt. Der deutsche Ausstellungsleiter Jochen Böhler promovierte im Dezember 2004 an<br />

der Universität zu Köln bei Jost Dülffer über dieses Thema, wobei er sich aber weitestgehend<br />

aus zahlreichen polnischen Regionalstudien bediente.<br />

Kernthese der eng vom Darmstädter Deutschen Poleninstitut betreuten Ausstellung, die<br />

zusammen mit polnischen Wissenschaftlern am Deutschen Historischen Institut (DHI) in<br />

Warschau erarbeitet wurde, ist nach Böhler, der ebenfalls am DHI beschäftigt ist, "den<br />

deutschen Überfall auf Polen auch als Auftakt zum Vernichtungskrieg zu bezeichnen". Damit<br />

solle einer "Legende" widersprochen werden, welcher laut Reemtsmas Schau über den<br />

"Vernichtungskrieg der Wehrmacht" Vorschub geleistet worden sei. Denn diese habe<br />

kolportiert, daß ein verbrecherischer Charakter in der Kriegführung der Wehrmacht erst nach<br />

dem Angriff auf die Sowjetunion zum Prinzip geworden sei. So behauptet Böhler, es sei<br />

schließlich "allgemein bekannt", daß "überall im Lande Brandstiftungen und Erschießungen<br />

durch reguläre Einheiten des deutschen Heeres stattfanden, denen ebenfalls Tausende<br />

polnische und jüdische Zivilisten sowie Kriegsgefangene zum Opfer fielen".<br />

Um diese Ausstellung als Beitrag zu den "geschichtspolitischen Kontroversen über die Täter-<br />

und Opferrolle der Deutschen im Zweiten Weltkrieg" zu plazieren, die von der<br />

"nachfolgenden Vertreibung der Deutschen überschatten" werde, hat sich folgerichtig auch<br />

das Warschauer Institut des nationalen Gedenkens daran beteiligt.<br />

Proteste der Wehrmacht können dokumentiert werden<br />

Sollten aber tatsächlich sechzig Jahre deutsche Militärforschung etwas übersehen haben? Daß<br />

ab Ende September im Sinne der von Reinhard Heydrich angeordneten "Flurbereinigung"<br />

Sondereinheiten der SS, Ordnungspolizei und Danziger Gestapo polnische Intellektuelle<br />

liquidierten, war seit langem bekannt. Obwohl die zahlreichen Massaker der polnischen<br />

Armee, paramilitärischer Verbände und auch gewöhnlicher Zivilisten an den <strong>Volksdeutsche</strong>n<br />

zu Kriegsbeginn für starke Erbitterung im Heer sorgten, können jedoch die scharfen und<br />

nachhaltigen Proteste der Wehrmachtführung wie auch einfacher Soldaten und Unterführer<br />

bestens dokumentiert werden. Als besonderes Beispiel "größter Härte" wird abermals die als<br />

Terrorangriff bezeichnete Bombardierung der Grenzstadt Wielun herausgehoben, die der<br />

Luftkriegsexperte Horst Boog in dieser Zeitung als eindeutig "taktischen Luftangriff im<br />

Frontbereich" qualifizierte (JF 40/04).<br />

Genau in der Ausklammerung dieser Fakten sowie der Nichtberücksichtigung dieser<br />

polnischen Verbrechen liegt der wesentliche Schwachpunkt der Ausstellung. Böhler folgt<br />

komplett der alten, erledigten Diversionsthese (nach der <strong>Volksdeutsche</strong> auf polnische<br />

Armeeverbände geschossen hätten und damit Opfer einer gerechtfertigten "Gegenwehr der<br />

polnischen Truppen wurden) und ist sich auch nicht zu schade dafür, die ermordeten<br />

<strong>Volksdeutsche</strong>n von Bromberg und Umgebung am 3. September 1939 (dem Tag der<br />

Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an das Deutsche Reich) auf einhundert bis<br />

dreihundert herunterzurechnen. Dabei hat der westpreußische Historiker Hugo Rasmus in<br />

jahrzehntelanger Arbeit ohne Widerspruch der polnischen Kollegen (zum Beispiel<br />

Wlodzimierz Jastrerebski) akribisch die Opferzahl nur aus Bromberg mit 981 Ermordeten<br />

ermittelt.

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