Menschliche Sexualität: Wahrheit und Bedeutung - Deutsche ...
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Pflicht, für das Wohl ihrer Kinder Sorge zu tragen <strong>und</strong> von der Staatsgewalt<br />
Gesetze zu verlangen, die es unterbinden <strong>und</strong> verhindern, daß auf<br />
Kosten des Zartgefühls der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen solche Geschäfte gemacht<br />
werden. 71<br />
46. Der Heilige Vater unterstreicht diese Aufgabe der Eltern <strong>und</strong> umreißt<br />
sie in ihrer Richtung <strong>und</strong> Zielsetzung: „Angesichts einer Kultur, die in<br />
weiten Kreisen die menschliche Geschlechtlichkeit ,banalisiert‘, weil sie<br />
diese in verkürzter <strong>und</strong> verarmter Weise interpretiert <strong>und</strong> lebt, indem sie<br />
sie einzig mit dem Leib <strong>und</strong> dem egoistisch verstandenen Vergnügen in<br />
Verbindung setzt, muß der erzieherische Dienst der Eltern entschieden auf<br />
eine Kultur der Geschlechtlichkeit hinzielen, die wahrhaft <strong>und</strong> vollmenschlich<br />
ist; die Geschlechtlichkeit ist ja ein Reichtum der ganzen Person<br />
– Leib, Gemüt <strong>und</strong> Seele – <strong>und</strong> zeigt ihre tiefste <strong>Bedeutung</strong> darin, daß<br />
sie die Person zur Hingabe ihrer selbst in der Liebe führt“ 72 .<br />
47. Wir dürfen keinesfalls vergessen, daß es sich bei der Geschlechtserziehung<br />
um ein Pflicht-Recht handelt, das die christlichen Eltern früher<br />
nur wenig wahrgenommen <strong>und</strong> ausgeübt haben, vielleicht, weil das Problem<br />
nicht so ernst war wie heute; oder weil ihre Bemühungen teilweise<br />
ersetzt wurden durch den Einfluß der herrschenden gesellschaftlichen<br />
Leitbilder <strong>und</strong> außerdem durch die ergänzende Arbeit, die die Kirche <strong>und</strong><br />
die katholische Schule auf diesem Gebiet leisteten. Es ist heutzutage für<br />
die Eltern nicht leicht, diese erzieherische Aufgabe zu übernehmen, weil<br />
sie sich als sehr vielschichtig erweist <strong>und</strong> selbst die Möglichkeiten der Familie<br />
übersteigt <strong>und</strong> weil es in den meisten Fällen nicht möglich ist, auf<br />
dem erzieherischen Wirken der eigenen Eltern aufzubauen.<br />
Deswegen hält die Kirche es für ihre Pflicht, auch mit diesem Dokument<br />
dazu beizutragen, daß die Eltern das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten<br />
wiedergewinnen, <strong>und</strong> ihnen bei der Erfüllung ihrer Aufgabe beizustehen.<br />
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