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Menschliche Sexualität: Wahrheit und Bedeutung - Deutsche ...

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sie ein unbefangenes Verhältnis zu Gott, zu ihren Eltern, zu ihren Geschwistern,<br />

zu ihren Kameraden gleichen oder anderen Geschlechts <strong>und</strong><br />

zu den Erwachsenen finden können.<br />

54. Man darf auch nicht vergessen, daß die Erziehung in der Liebe eine<br />

allumfassende <strong>Wahrheit</strong> ist: es ist nicht möglich, im richtigen Umgang<br />

mit einer Person Fortschritte zu machen, ohne daß sich dies auch auf jede<br />

beliebige andere Person auswirkt. Wie bereits erwähnt, ist die Erziehung<br />

zur Keuschheit als Erziehung zur Liebe zugleich eine Ausbildung des<br />

Geistes, der Sensibilität <strong>und</strong> der Gefühle. Die Einstellung zu anderen<br />

Menschen hängt nicht zuletzt davon ab, in welche Bahnen man die spontanen<br />

Gefühle ihnen gegenüber lenkt, wie man die einen zum Wachsen<br />

bringt <strong>und</strong> die anderen unterdrückt. Die Keuschheit als Tugend beschränkt<br />

sich niemals allein auf die Frage nach der Fähigkeit, Dinge zu<br />

tun, die äußeren Verhaltensmaßregeln entsprechen, sondern sie verlangt<br />

die Freisetzung <strong>und</strong> Entfaltung von Kräften der Natur <strong>und</strong> der Gnade, die<br />

das wichtigste <strong>und</strong> immanente Element bilden bei unserer Entdeckung des<br />

göttlichen Gesetzes, das Wachstum <strong>und</strong> Freiheit garantiert. 78<br />

55. Es ist daher hervorzuheben, daß die Erziehung zur Keuschheit untrennbar<br />

mit der Aufgabe verb<strong>und</strong>en ist, auch alle anderen Tugenden zu<br />

pflegen, vor allem die christliche Liebe, die gekennzeichnet ist von Respekt,<br />

Selbstlosigkeit <strong>und</strong> Dienst, <strong>und</strong> die man, alles einschließend, Caritas<br />

nennt. Die Geschlechtlichkeit ist ein Gut von großer Wichtigkeit, das<br />

gemäß den Weisungen der vom Glauben erleuchteten Vernunft geschützt<br />

werden muß: „Je wichtiger etwas ist, um so mehr muß man dabei die Ordnung<br />

der Vernunft beobachten“ 79 . Daraus ergibt sich, daß es bei der Erziehung<br />

zur Keuschheit „Selbstbeherrschung braucht, welche Tugenden<br />

wie Schamhaftigkeit, Zucht <strong>und</strong> Maß, Achtung vor sich selbst <strong>und</strong> den anderen<br />

sowie Aufgeschlossenheit für den Nächsten voraussetzt“ 80 .<br />

Und auch die Tugenden, die die christliche Tradition als die kleineren<br />

Schwestern der Keuschheit bezeichnet hat (Bescheidenheit, Bereitschaft<br />

zur Aufopferung der eigenen Launen), sind wichtig <strong>und</strong> werden vom<br />

Glauben <strong>und</strong> einem Leben im Gebet gestärkt.<br />

Die Schamhaftigkeit <strong>und</strong> die Bescheidenheit<br />

56. Das Üben von Schamhaftigkeit <strong>und</strong> Bescheidenheit in Wort, Tat <strong>und</strong><br />

Kleidung ist sehr wichtig, um ein der Entfaltung der Keuschheit ange-<br />

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