Menschliche Sexualität: Wahrheit und Bedeutung - Deutsche ...
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die jeweiligen Informationen zu geben. Niemand darf gewissenhaften<br />
Eltern diese Urteilsfähigkeit absprechen. 98<br />
66. Der Reifeprozeß jedes Kindes verläuft unterschiedlich, <strong>und</strong> deshalb<br />
müssen ihm die biologischen wie emotionalen Aspekte, die seine Intimität<br />
am meisten berühren, in einem auf seine Persönlichkeit ausgerichteten<br />
Dialog mitgeteilt werden. 99 In einem auf Liebe <strong>und</strong> Vertrauen basierenden<br />
Dialog mit jedem ihrer Kinder teilen die Eltern etwas mit von<br />
ihrer eigenen Selbsthingabe, die sie in die Lage versetzt, von der gefühlsbedingten<br />
Seite der Geschlechtlichkeit zu sprechen, die den Kindern auf<br />
anderem Wege nicht vermittelt werden kann.<br />
67. Die Erfahrung zeigt, daß dieser Dialog sich besser entwickelt, wenn<br />
der Elternteil, der die biologischen, emotionalen, moralischen <strong>und</strong> geistigen<br />
Informationen weitergibt, dasselbe Geschlecht hat wie das betreffende<br />
Kind oder der Jugendliche. Weil sie sich der Rolle, der Gefühle <strong>und</strong> der<br />
Probleme des eigenen Geschlechts bewußt sind, haben die Mütter eine besondere<br />
Bindung an ihre Töchter <strong>und</strong> die Väter an ihre Söhne. Diese<br />
natürliche Bindung muß respektiert werden; daher muß ein alleinerziehender<br />
Elternteil sehr behutsam vorgehen, wenn er mit einem Kind anderen<br />
Geschlechts spricht, nd er kann sich entscheiden, die intimeren Einzelheiten<br />
einer Vertrauensperson zu überlassen, die dasselbe Geschlecht<br />
hat wie das Kind. Für diese Unterstützung subsidiärer Art können die Eltern<br />
erfahrene <strong>und</strong> gut ausgebildete Erzieher aus dem schulischen Bereich,<br />
der Gemeinde oder katholischen Vereinigungen heranziehen.<br />
68. 2. Die sittliche Dimension muß stets Teil ihrer Erklärungen sein.<br />
Die Eltern können hervorheben, daß die Christen dazu berufen sind, das<br />
Geschenk der Geschlechtlichkeit gemäß dem Plan Gottes, der die Liebe<br />
ist, zu leben, daß heißt untrennbar verb<strong>und</strong>en mit der Ehe, der gottgeweihten<br />
Jungfräulichkeit oder auch dem Zölibat. 100 Sie müssen den positiven<br />
Wert der Keuschheit betonen, die wahre Liebe zu den Menschen erzeugt:<br />
dies ist ihr ursprünglicher <strong>und</strong> wichtigster sittlicher Aspekt; nur<br />
wer zur Keuschheit fähig ist, ist auch fähig zur Liebe in Ehe oder Jungfräulichkeit.<br />
69. Vom zartesten Kindesalter an können die Eltern eine beginnende<br />
Beschäftigung des Kindes mit seinen Geschlechtsteilen beobachten. Es<br />
kann nicht als Unterdrückung betrachtet werden, wenn man diese Gewohnheiten,<br />
die später sündhaft werden können, sanft korrigiert <strong>und</strong>,<br />
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